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Die Erfindung betrifft eine Kettenspannschiene nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2005 057 295 A1 ist bereits eine Kettenspannschiene für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs zum Spannen und/oder Führen einer Kette eines Kettentriebs mit einem Gleitbelag, der dazu vorgesehen ist, die Kette zu führen und mit einem Grundtragkörper, der dazu vorgesehen ist, den Gleitbelag zu tragen, bekannt.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine einfache und dadurch insbesondere kostengünstige Kettenspannschiene bereitzustellen. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung geht aus von einer Kettenspannschiene für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs zum Spannen und/oder Führen einer Kette eines Kettentriebs mit einem Gleitbelag, der dazu vorgesehen ist, die Kette zu führen und mit einem Grundtragkörper, der dazu vorgesehen ist, den Gleitbelag zu tragen.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Grundtragkörper und der Gleitbelag einstückig miteinander ausgeführt sind. Dadurch kann eine einfache und insbesondere einfach zu produzierende und dadurch kostengünstige Kettenspannschiene bereitgestellt werden. Unter „einstückig miteinander ausgeführt” soll insbesondere verstanden werden, dass der Grundtragkörper und der Gleitbelag aus demselben Material hergestellt sind. Vorzugsweise sind der Grundtragkörper und der Gleitbelag dabei in einem Verfahrensschritt zusammen hergestellt. Dabei weist die Kettenspannschiene zwischen dem Grundtragkörper und dem Gleitbelag keinerlei Unterbrechungen und/oder Fügestellen auf.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Grundtragkörper und der Gleitbelag aus einem mit Fasern verstärkten Kunststoff ausgebildet sind. Dadurch kann eine vorteilhaft stabile Kettenspannschiene bereitgestellt werden, die gleichzeitig ein verlustarmes Abgleiten einer Kette auf dem Gleitbelag der Kettenspannschiene ermöglicht. Unter einem „mit Fasern verstärkten Kunststoff” soll insbesondere ein Kunststoff verstanden werden, in den, zur Steigerung einer strukturellen Belastbarkeit oder einer anderen Eigenschaft, eine auf die Anwendung angepasste Anzahl an Fasern eingebracht sind. Die Fasern werden dabei vorzugsweise vor einem endgültigen Ausformungsschritt in die unausgehärtete Kunststoffgrundmasse eingebracht. Dabei können die Fasern in eine bestimmte Richtung orientiert oder auch in einer willkürlichen und zufälligen Anordnung in den Kunststoff eingebracht werden. Unter einem „Kunststoff” soll hierbei insbesondere ein synthetischer, technisch verwendbarer thermoplastischer Kunststoff verstanden werden, vorzugsweise ein Polyamid. Beispielsweise kann es sich dabei um das Polyamid PA66 handeln. Grundsätzlich sind natürlich auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Kunststoffe denkbar.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Fasern als Natur-Fasern ausgebildet sind. Dadurch können insbesondere vorteilhafte Gleiteigenschaften für den Gleitbelag erreicht werden. Unter „Natur-Fasern” sollen dabei insbesondere Fasern, die aus einem natürlichen Material, wie beispielsweise Holz, Bambus, Hanf und/oder anderen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden natürlichen Materialien bestehen, verstanden werden. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass der Kunststoff mit Kunst-Fasern verstärkt ist. Unter „Kunst-Fasern” sollen dabei insbesondere Fasern verstanden werden, die aus einem künstlichen, also unnatürlichen Material bestehen. Vorzugsweise ist der Kunststoff dabei von Fasern eines Materials verstärkt. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass verschiedene Fasern kombiniert werden können, wobei grundsätzlich ausschließlich verschiedene Natur-Fasern, ausschließlich verschiedene Kunst-Fasern oder eine Kombination aus verschiedenen Kunst- und Natur-Fasern denkbar ist. Vorzugsweise ist der Kunststoff ausschließlich mit Natur-Fasern verstärkt.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Fasern eine nicht-abrasive Wirkung aufweisen. Dadurch kann ein besonders vorteilhafter Gleitbelag bereitgestellt werden, auf dem eine Kette besonders vorteilhaft abgleiten kann. Unter einer „nicht-abrasiven Wirkung” soll insbesondere verstanden werden, dass die Fasern eine Härte aufweisen, die geringer ist als eine Härte der mit dem Gleitbelag in Reibkontakt stehenden Kette. Unter einer „Härte der Fasern” soll dabei insbesondere eine Härte von einem aus den Fasern hergestellten Bulk-Material verstanden werden. Unter einer „Härte” soll insbesondere ein mechanischer Widerstand verstanden werden, den ein Werkstoff der mechanischen Eindringung eines härteren Prüfkörpers entgegensetzt. Unter einer „Härte der Natur-Fasern” soll hierbei insbesondere eine Härte eines aus dem Fasermaterial bestehenden Vollkörpers verstanden werden. Als ein Richtwert soll hier beispielsweise eine Härte von 63 HB für einen Holzwerkstoff dienen. Durch die geringere Härte kann eine Mikrozerspanung und/oder eine Ritzung der Kette durch die Fasern verhindert werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, solche Fasern auszuwählen, die ein Schmiermittel, wie beispielsweise Öl, aufnehmen können, um so die Gleiteigenschaften insbesondere beim Start der Brennkraftmaschine zu verbessern.
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Erfahrungsgemäß ergibt sich im Betrieb einer Brennkraftmaschine auch an den Gleit- und Spannschienen des Kettentriebs ein geringer Abrieb. Durch den Einsatz von Naturfasern in den Kunststoffschienen und damit durch Abrieb aus Naturfasern lassen sich Ölfiltereinsätze nach einem Wechsel nahezu rückstandsfrei verbrennen.
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Es ist auch von Vorteil, wenn die Fasern vor ihrer Einbettung in den Kunststoff chemisch behandelt werden, um damit zu erreichen, dass sich freigelegte Fasern zersetzen durch: Kontakt mit Schmieröl, anderen Betriebsmitteln, mit Kraftstoffresten, mit Verbrennungsrückständen oder anderen Stoffen, die in einer Brennkraftmaschine auftreten. Dies ist einer Entsorgung der Reste förderlich und verhindert ein Verstopfen von Leitungen innerhalb der Brennkraftmaschine.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kettenspannschiene 10. Die Kettenspannschiene 10 ist Teil einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs oder eines sonstigen Umschlingungsgetriebes. Die Kettenspannschiene 10 ist z. B. dazu vorgesehen, eine Kette, die eine Kurbelwelle der Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine funktionell verbindet, zu führen und zu spannen. Die Kettenspannschiene 10 ist dabei dazu vorgesehen, die Kette über eine definierte Länge nach außen oder innen auszulenken und so zu spannen und zu führen. Dadurch hält die Kettenspannschiene 10 eine erforderliche Mindestspannung in der Kette aufrecht und vermeidet übermäßige Schwingungsamplituden.
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Die Kettenspannschiene 10 weist einen Gleitbelag 11 und einen Grundtragkörper 12 auf. Der Gleitbelag 11 und der Grundtragkörper 12 sind einstückig miteinander ausgeführt. Der Grundtragkörper 12 und der Gleitbelag 11 sind dabei aus demselben Material in einem Verfahrensschritt hergestellt. Die Kettenspannschiene 10, also der Grundtragkörper 12 und der Gleitbelag 11, bestehen aus einem mit Fasern verstärkten Kunststoff. Die Fasern werden dabei vor einem endgültigen Ausformungsschritt in die unausgehärtete Kunststoffgrundmasse eingebracht. Die Fasern sind dabei Natur-Fasern aus einem natürlichen Material. Die Fasern weisen eine nicht-abrasive Wirkung auf. Die in den Kunststoff eingebrachten Fasern nehmen ein Betriebsmittel, insbesondere ein Betriebsmittelöl, auf, wodurch eine Gleiteigenschaft des Gleitbelags 11 verbessert wird.
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In einem in der Brennkraftmaschine montierten Zustand drückt die Kettenspannschiene 10 mit dem Gleitbelag 11 auf die Kette, die für einen Nockenwellenantrieb verwendet wird. Die Kette gleitet über den Gleitbelag 11 über die Kettenspannschiene ab. Dadurch steht die Kette mit dem Gleitbelag 11 der Kettenspannschiene 10 in einem Reibkontakt. Der Grundtragkörper 12 der Kettenspannschiene 10 ist über zumindest ein nicht näher dargestelltes Befestigungselement mit einem Gehäuse der Brennkraftmaschine verbunden. Dabei kann die Kettenspannschiene 10 in verschiedenen Positionen zu der Kette fixiert werden, um eine Kettenspannung anpassen zu können. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Kettenspannschiene 10 zum Spannen und Führen anderer Ketten anderer Kettentriebe in dem Kraftfahrzeug oder bei anderen Anwendungen verwendet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005057295 A1 [0002]