DE102006055127B4 - Verfahren zum Kalibrieren einer Elastomerfeder eines Lagers sowie nach diesem Verfahren hergestelltes Lager - Google Patents
Verfahren zum Kalibrieren einer Elastomerfeder eines Lagers sowie nach diesem Verfahren hergestelltes Lager Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren einer Elastomerfeder eines Lagers, insbesondere eines Getriebelagers eines Kraftfahrzeugs. Das Lager weist ein Gehäuse und einen Lagerkern auf, wobei die Elastomerfeder den Lagerkern am Gehäuse abstützt. Ein Aufnahmeteil, das eine Aufnahmeöffnung für den Lagerkern aufweist, wird in die Elastomerfeder einvulkanisiert. Beim Einführen des Lagerkerns wird eine Vorspannung auf die Elastomerfeder aufgebracht. Weiterhin betrifft die Erfindung ein nach diesem Verfahren hergestelltes Lager.
- Derartige Lager werden im Kraftfahrzeugbau zur Abstützung von Aggregaten, beispielsweise von Getrieben oder Motoren, eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, beispielsweise ein Getriebe an der Fahrzeugkarosserie zu befestigen. Weiterhin ist es Aufgabe eines solchen Lagers, eine Schwingungsisolation bereitzustellen, die die Übertragung störender Schwingungen, die eine akustische Belästigung darstellen können, an die Fahrzeugkarosserie verhindert.
- Die Elastomerfeder eines solchen Lagers wird mittels eines Vulkanisationsverfahrens hergestellt. Bei der Vulkanisation treten Schrumpfungsvorgänge auf, die in dem Elastomer innere Zugspannungen bewirken, die die Lebensdauer des Lagers verkürzen können.
- Da Druckspannungen die Lebensdauer von Elastomeren kaum beeinflussen, Zugspannungen die Lebensdauer jedoch stark verkürzen, wird auf die Elastomerfeder eine Vorspannung aufgebracht, die den inneren Zugspannun gen entgegenwirkt und im Betrieb dafür sorgt, dass bei normaler Nutzung keine Zugspannungen auftreten.
- Derartige Lager sind im Stand der Technik bekannt. So ist in der
EP 0 384 007 B1 eine Hülsengummifeder gezeigt, bei der in die Elastomerfeder Halbschalen und einvulkanisiert sind. Durch das Einbringen eines inneren Federkörpers und eines inneren Anschlussteils wird die Elastomerfeder vorgespannt. - In der
EP 0 499 996 A1 wird eine Vibrationsdämpfungsvorrichtung gezeigt, die Vibrationen eines Motors absorbieren soll. Die Vorrichtung umfasst ein äußeres zylindrisches Gehäuse, eine Elastomerfeder und zwei in die Elastomerfeder einvulkanisierte Metallclips. Die Metallclips haben einen näherungsweise T-förmigen Querschnittt, wobei die jeweils inneren Grundflächen des T sich um den Mittelpunkt des Zylinders gegenüberliegen. Die Enden der inneren Grundflächen sind zum Mittelpunkt des Zylinders hin umgebogen, so dass sich Führungen für einen inneren Zylinder ergeben. Wenn der innere Zylinder eingesetzt wird, werden die Clips nach außen gedrückt und so die Elastomerfeder vorgespannt. - Aus der
US 2004/0251586 A1 ist ein vibrationsisolierender Aufbau bekannt. Der Aufbau umfasst ein äußeres Gehäuse, eine Elastomerfeder, eine Kernführung sowie einen Kerneinschub. Die Kernführung besteht aus zwei symmetrisch angeordneten Einzelteilen, die in die Elastomerfeder einvulkanisiert sind. Zum Einsetzen des Kerneinschubs werden die beiden Hälften der Kernführung auseinandergezogen, wobei die Elastomerfeder vorgespannt wird. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Lagers sowie ein derartiges Lager vorzuschlagen, bei dem sich die Vorspannung der Elastomerfeder und damit auch die dynamischen Eigen schaften des Lagers auf einfache und kostengünstige Weise einstellen lassen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach Patentanspruch 1 und ein Lager nach Patentanspruch 6 vorgeschlagen.
- Erfindungsgemäß weist das Aufnahmeteil zumindest eine erste Kernführung und eine zweite Kernführung auf, zwischen denen der Lagerkern gehalten wird. Weiter weist das Aufnahmeteil einen Steg auf, der die Kernführungen in einem ersten Zustand miteinander verbindet und der vor oder bei dem Einsetzen des Lagerkerns entfernt wird.
- Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass es möglich ist, die Form und Größe der Aufnahmeöffnung für den Lagerkern sehr präzise festzulegen. Weiterhin ist die Beabstandung der Kernführungen voneinander mittels eines dazwischenliegenden Stegs einfacher zu realisieren als im Stand der Technik, da die Kernführungen bei der Herstellung der Elastomerfeder nicht mehr einzeln positioniert werden müssen.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Vorteilhaft werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die erste Kernführung und die zweite Kernführung des Aufnahmeteils einander gegenüberliegend angeordnet und der Lagerkern zwischen den Kernführungen eingesetzt. Dies hat den Vorteil, dass keine weiteren Produktionsmittel dazu vorgesehen werden müssen, den Lagerkern bei Bewegung in Richtung der Kernführungen weiter abzustützen.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass die Aufnahmeöffnung zwischen der ersten Kernführung und der zweiten Kernführung beim Einsetzen des Lagerkerns zunächst aufgeweitet wird, woraufhin der Steg entfernt wird.
- Die Länge des Stegs legt vorteilhaft den Abstand der ersten Kernführung von der zweiten Kernführung fest.
- Besonders vorteilhaft ist es, die gewünschte Vorspannung der Elastomerfeder dadurch zu verändern, dass die Maße des zwischen die Kernführungen einzusetzenden Lagerkerns verändert werden. Die Veränderung der Maße des Lagerkerns ist durch einfache Metallbearbeitung zu erreichen, während für eine Veränderung der Form der Elastomerfeder das zu ihrer Herstellung verwendete Werkzeug verändert werden muss, was aufwendig und teuer ist.
- Ein nach diesem Verfahren hergestelltes Lager ist vorteilhaft so ausgebildet, dass die Kernführung des Aufnahmeteils wenigstens eine Führungsschiene aufweist, der eine Führungsnut an dem Lagerkern zugeordnet ist oder die mit einer Führungsnut des Lagerkerns korrespondiert, wodurch der Lagerkern in einer weiteren Bewegungsrichtung festgelegt ist.
- Vorteilhaft sind die Führungsschienen mit einem schwalbenschwanzförmigen Querschnitt ausgebildet.
- Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Steg im Bereich der wenigstens einen Führungsschiene angeordnet ist.
- Um die Entfernung des Stegs zu vereinfachen ist es vorteilhaft vorgesehen, dass der Steg im Bereich der Kernführungen jeweils eine Einschnürung aufweist.
- Weiterhin ist es bei einer vorteilhaften Ausgestaltung eines solchen Lagers vorgesehen, dass die Führungsschienen einseitig eine Einführschräge aufweisen, um das Einführen des Lagerkerns zu erleichtern.
- Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das Aufnahmeteil aus Kunststoff hergestellt ist.
- Um die Dämpfungseigenschaften des Lagers weiter zu verbessern ist es vorteilhaft vorgesehen, dass das Lager zusätzlich einen Puffer aufweist.
- Bei übermäßiger Belastung in bestimmten Richtungen kann die Elastomerfeder des Lagers beschädigt werden. Daher sind vorteilhaft Wölbungen der Elastomerfeder als Begrenzungsanschläge vorgesehen. Diese begrenzen die Auslenkung des Lagerkerns weiter in horizontaler Richtung.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Dabei zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagers; -
2 eine schematische Draufsicht auf das Lager aus1 ; -
3 eine Querschnittsansicht durch das Lager aus2 entlang der Linie III-III, wobei zusätzlich eine Getriebestütze zu sehen ist; -
4 eine perspektivische Querschnittsansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Aufnahmeteils des erfindungsgemäßen Lagers; -
5 eine Draufsicht auf das Aufnahmeteil in4 . - Das in den
1 und2 dargestellte Lager30 besteht aus einem Gehäuse24 , das mit Befestigungsmitteln32 an einer Fahrzeugkarosserie, befestigt ist. An dem Gehäuse24 ist eine Elastomerfeder22 festgelegt, in die ein Aufnahmeteil10 für einen Lagerkern20 einvulkanisiert ist. -
3 zeigt, dass in dem Lagerkern20 Befestigungsöffnungen21 zur Anbringung einer Getriebestütze36 , vorgesehen sind. Zur weiteren Beeinflussung der dynamischen Eigenschaften des Lagers ist ein Puffer34 vorgesehen, der mittels der Getriebestütze36 mit der Elastomerfeder22 parallel geschaltet ist. - Das Aufnahmeteil
10 ist in den4 und5 gezeigt. Das Aufnahmeteil10 , das aus Kunststoff besteht, weist eine erste Kernführung14 und eine zweite Kernführung16 , die durch Stege12 beabstandet wird, auf. - Die Kernführungen
14 ,16 weisen jeweils Führungsschienen18 auf, die der Anbringung des Lagerkerns20 dienen, der korrespondierende Führungsnuten19 aufweist. - Die Stege
12 verbinden die Kernführungen14 ,16 im Bereich der Führungsschienen18 . Durch die Länge der Stege12 wird der Abstand der Kernführungen14 ,16 voneinander festgelegt. - Um die Stege
12 einfacher entfernen zu können sind an den Übergangsstellen zu den Kernführungen14 ,16 Einschnürungen13 in der Art von Sollbruchstellen vorgesehen. - Wird der Lagerkern
20 eingesetzt, so wird zunächst die Aufnahmeöffnung15 (siehe4 und5 ) mit einem Werkzeug (nicht gezeigt) aufgeweitet. Dabei reißen die Stege12 bevorzugt an den Einschnürungen13 auf einer Seite ab. - Alternativ können die Stege
12 mit einem Abscherwerkzeug (nicht gezeigt) entfernt werden, bevor der Lagerkern20 eingesetzt wird. Ebenso ist es möglich, die Stege12 durch das Einsetzen des Lagerkerns20 zu entfernen. - An den Kernführungen
14 ,16 sind Führungsschienen18 vorgesehen, die in Führungsnuten19 des Lagerkerns20 eingreifen und damit festlegen. Weiter sind Einführschrägen17 an den Kernführungen14 ,16 vorgesehen, die das Einführen des Lagerkerns20 zwischen den Kernführungen14 ,16 erleichtern. - Durch das Einführen des Lagerkerns
20 zwischen den Kernführungen14 ,16 werden die Kernführungen14 ,16 des Aufnahmeteils10 auseinandergeführt, wodurch die Elastomerfeder22 vorgespannt wird. Dabei ist der Grad der Vorspannung von der Breite des einzusetzenden Lagerkerns20 abhängig. - Wird der Lagerkern
20 breiter gewählt, so erhöht sich die Vorspannung der Elastomerfeder22 . Ist andererseits die Breite des Lagerkerns20 geringer, so ist die Vorspannung der Elastomerfeder22 reduziert. - Weiterhin sind in einer bevorzugten Ausführungsform Wölbungen der Elastomerfeder
22 als Begrenzungsanschläge23 vorgesehen, die eine übermäßige Auslenkung des Lagerkerns20 in Richtung seiner Kurzseiten und damit eine Zerstörung der Elastomerfeder22 verhindern. - Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Lagers wird das Gehäuse
24 und das Aufnahmeteil10 in die Vulkanisationsform eingelegt. Nachfolgend wird der Elastomerkörper eingespritzt und ausvulkanisiert. Nach der Entnahme aus der Vulkanisationsform wird die Aufnahmeöffnung15 aufgeweitet. Dadurch reißen die Stege12 einseitig ab. Die Stege12 werden dann durch ein Abscherwerkzeug entfernt. Danach wird der Lagerkern20 zwischen die Kernführungen14 ,16 eingesetzt. - Das hier beschriebene Lager und das Verfahren zu seiner Herstellung erlauben es vorteilhaft, durch einfache und kostengünstig durchzuführende Produktionsschritte die dynamischen Eigenschaften, insbesondere die Schwingungsisolation des Lagers, einzustellen. Anstatt für jede Einbausituation eine neue Form der Elastomerfeder
22 konstruieren zu müssen, was aufgrund des damit ebenfalls zu ändernden Vulkanisationswerkzeugs sehr kostenintensiv ist, muss nur die Breite des Lagerkerns20 angepasst werden. Dies ist mit bekannten Verfahren der Metallbearbeitung vergleichsweise einfach durchzuführen. -
- 10
- Aufnahmeteil
- 12
- Steg
- 13
- Einschnürung
- 14
- Erste Kernführung
- 15
- Aufnahmeöffnung
- 16
- Zweite Kernführung
- 17
- Einführschräge
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Führungsnut
- 20
- Lagerkern
- 21
- Befestigungsöffnung
- 22
- Elastomerfeder
- 23
- Begrenzungsanschlag
- 24
- Gehäuse
- 30
- Getriebelager
- 32
- Befestigungsmittel
- 34
- Puffer
- 36
- Getriebestütze
Claims (14)
- Verfahren zum Kalibrieren einer Elastomerfeder (
22 ) eines Lagers, insbesondere eines Getriebelagers (30 ) eines Kraftfahrzeugs, wobei das Lager ein Gehäuse (24 ) und einen Lagerkern (20 ) aufweist, wobei die Elastomerfeder (22 ) den Lagerkern (20 ) am Gehäuse (24 ) abstützt, wobei ein Aufnahmeteil (10 ) in die Elastomerfeder (22 ) einvulkanisiert wird, das eine Aufnahmeöffnung (15 ) für den Lagerkern (20 ) aufweist und wobei beim Einführen des Lagerkerns (20 ) eine Vorspannung auf die Elastomerfeder (22 ) aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (10 ) zumindest eine erste Kernführung (14 ) und eine zweite Kernführung (16 ) aufweist, zwischen denen der Lagerkern (20 ) gehalten wird, und dass das Aufnahmeteil (10 ) einen Steg (12 ) aufweist, der die Kernführungen (14 ,16 ) in einem ersten Zustand miteinander verbindet und der vor oder bei dem Einsetzen des Lagerkerns (20 ) entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kernführung (
14 ) und die zweite Kernführung (16 ) des Aufnahmeteils (10 ) einander gegenüberliegend angeordnet sind und dass der Lagerkern (20 ) zwischen den Kernführungen (14 ,16 ) eingesetzt wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeöffnung (
15 ) zwischen der ersten Kernführung (14 ) und der zweiten Kernführung (16 ) zunächst aufgeweitet wird und dann der Steg (12 ) entfernt wird. - Verfahren nach einem Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Stegs (
12 ) den Abstand der ersten Kernfüh rung (14 ) von der zweiten Kernführung (16 ) festlegt. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von der gewünschten Vorspannung der Elastomerfeder (
22 ) die Maße des einzusetzenden Lagerkerns (20 ) verändert werden. - Lager, insbesondere Getriebelager (
30 ) für ein Kraftfahrzeug, hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5. - Lager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernführung (
14 ,16 ) des Aufnahmeteils (10 ) wenigstens eine Führungsschiene (18 ) aufweist, der eine Führungsnut (19 ) an dem Lagerkern zugeordnet ist oder die mit einer Führungsnut (19 ) des Lagerkerns korrespondiert. - Lager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (
18 ) einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweist. - Lager nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (
12 ) im Bereich der wenigstens einen Führungsschiene (18 ) angeordnet ist. - Lager nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg im Bereich der Kernführungen jeweils eine Einschnürung aufweist.
- Lager nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen einseitig eine Einführschräge aufweisen.
- Lager nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil aus Kunststoff hergestellt ist.
- Lager nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager einen Puffer aufweist.
- Lager nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Wölbungen der Elastomerfeder als Begrenzungsanschläge vorgesehen sind, die die Auslenkung des Lagerkerns in horizontaler Richtung begrenzen.
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2006
- 2006-11-22 DE DE102006055127A patent/DE102006055127B4/de active Active
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