DE102011008046A1 - Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden - Google Patents

Abstract

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden zu schaffen, bei dem der Zeitaufwand von Desinfektion und Applikation deutlich verringert wird, bei gleichzeitiger Einsparung von Wasser und Energie. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Desinfektionsmittel und die Beschichtungssuspension in einem ersten Arbeitsgang zu einem Spritzmittel gemischt werden und dass in einem zweiten Arbeitsgang dieses Spritzmittel in den Tierställen appliziert wird. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden, insbesondere in Geflügelställen.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden, insbesondere in Geflügelställen.
• Es ist bekannt und üblich, zum Ende der sogenannten Serviceperiode Tierställe mit Desinfektionsmittellösungen gegen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze, Hefen und/oder Schimmel, im Nass-Spritzverfahren zu behandeln. In modernen Tierhaltungen ist Hygiene unverzichtbarer Teil des Betriebsmanagements. Zur Umsetzung einer optimalen Hygiene im Betrieb stehen verschiedene Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion zur Verfügung, die zur Reduzierung oder Beseitigung von Kontaminationen kombiniert werden. Die Art der Maßnahme richtet sich nach den betriebsspezifischen Gegebenheiten und dem jeweiligen Einsatzbereich. Ein Leitfaden zur erfolgreichen und effizienten Umsetzung von Hygienemaßnahmen ist durch das DLG-Merkblatt 364, herausgegeben vom DLG e. V., 1. Auflage, Stand 29.09.2010, gegeben. Danach lässt sich jede Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahme in 6 Schritte unterteilen: Grobreinigung – Einweichen – Reinigen – Spülen – Trocknen – Desinfizieren. Ob in jedem Falle alle 6 Schritte durchlaufen müssen, richtet sich nach den tatsächlichen Vor-Ort-Bedingungen. Die Desinfektion dient in der Regel der Beseitigung von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze, Hefen und/oder Schimmel. Dabei gibt es unterschiedliche Desinfektionsmittel, einzelne Komponenten, aber auch Kombimittel gegen verschiedene parasitäre Dauerformen.
• Um aber die Tiere bis zur nächsten Serviceperiode vor schädlichen Arthropoden wie Milben und Insekten zu schützen, erfolgt meist in einem nachfolgenden weiteren Arbeitsgang eine Beschichtung. Zwischen den letzten beiden Arbeitsgängen (Desinfektion und Beschichtung) müssen die Tierställe getrocknet werden. Nachteilig ist der hohe Zeitaufwand sowohl für das jeweilige Anmischen des Desinfektions- und des Beschichtungsmittels als auch für das Trocknen (Zeitaufwand und Energieaufwand) sowohl nach der Desinfektion als auch nach der Applikation, zu beiden Verfahrensschritten wird in etwa die gleiche Wassermenge benötigt.
• Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden zu schaffen, bei dem der Zeitaufwand von Desinfektion und Applikation deutlich verringert wird, bei gleichzeitiger Einsparung von Wasser und Energie.
• Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
• Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nur die Trockenzeit in etwa halbiert wird, sondern auch die Misch-, die Applikations- und die Reinigungszeit, und dass Energie und Wasser in etwa zu 50% eingespart werden. Gleichzeitig wird das Ablaufen des Desinfektionsmittels reduziert und es wird die Verdunstungszeit erhöht. Auch wird eine gleichmäßigere Schichtstärke erreicht.
• Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
• Tierställe sollen nach der Komplettreinigung desinfiziert und anschließend beschichtet werden. Es wurde gefunden, dass es möglich ist, beide Arbeitsgänge zu einem Arbeitsschritt zusammenlegen, da sowohl die Desinfektionsmittel-Gebrauchslösung als auch die Beschichtungssuspension zumindest 80% aus Wasser bestehen und die Inhaltsstoffe der Beschichtungssuspension keine negativen chemischen Reaktionen oder Wirkungsverluste beim Desinfektionsmittel verursachen. Es werden erfindungsgemäß das Desinfektionsmittel und die Beschichtungssuspension in einem ersten Arbeitsgang zu einem Spritzmittel gemischt. Damit entfällt ein Mischvorgang, denn bisher mussten beide Komponenten einzeln gemischt werden. In einem zweiten Arbeitsgang wird dieses Spritzmittel in den Tierställen appliziert. Auch hier entfällt ein Arbeitsgang für das getrennte Ausbringen und es entfällt die Zwischentrocknung.
• Je nach der konkreten Bedingung im Tierstall bzw. in Abhängigkeit vom konkreten Betriebsmanagements erfolgt die Endtrocknung mit oder ohne Fremdwärme.
• Es erfolgt also eine Zeitersparnis beim Herstellen des Spritzmittels, eine Zeitersparnis beim Applizieren und eine schnellere Trocknung der Tierställe. Es muss nur die Hälfte an Wasser eingesetzt werden, wodurch eine Energieeinsparung beim Trocknen erfolgt. Die Mischzeiten sind kürzer und die Reinigungszeiten für die Misch- und Applikationstechnik verringern sich erheblich.

Claims (3)

1. Verfahren zur chemischen Desinfektion von Tierställen gegen Mikroorganismen und zur Beschichtung gegen Arthropoden, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel und die Beschichtungssuspension in einem ersten Arbeitsgang zu einem Spritzmittel gemischt werden und dass in einem zweiten Arbeitsgang dieses Spritzmittel in den Tierställen appliziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung ohne Fremdwärme erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung mindestens teilweise durch Fremdwärme erfolgt.