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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen einer Flüssigkeit in einem flexiblen Flüssigkeitstank.
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Flexible Flüssigkeitstanks bilden schlauchartige flüssigkeitsdichte Schutzhüllen aus bevorzugt mehrlagigen, flexiblen Kunststofffolien. Sie werden zur Aufnahme, zur Lagerung und zum Transport von Flüssigkeiten, insbesondere von flüssigen Nahrungsmitteln wie beispielsweise Getränken aller Art, vorzugsweise Weinen und Fruchtsäften, und Speiseöl sowie auch von flüssigen Chemikalien aller Art wie z. B. Ölen und Farben, verwendet. Hierzu wird der flexible Flüssigkeitstank gewöhnlich in einem Container angeordnet, indem der Innenraum des Containers mit dem flexiblen Flüssigkeitstank im Wesentlichen ausgekleidet wird. Hierzu wird der flexible Flüssigkeitstank zunächst im leeren Zustand in den Innenraum des Containers eingebracht und anschließend mit der gewünschten Flüssigkeit befüllt. Der Container gibt dabei dem flexiblen Flüssigkeitstank den notwenigen Halt. Mit Hilfe eines flexiblen Flüssigkeitstanks ist man somit in der Lage, Flüssigkeiten in einem Container zu lagern und zu transportieren. Der flexible Flüssigkeitstank übernimmt dabei die Aufgabe einer flüssigkeitsdichten Innenauskleidung und wird deshalb auch als „Inliner” bezeichnet.
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Die Wandlung des flexiblen Flüssigkeitstanks besteht aus einem anschmiegsamen, flexiblen Material, bei dem es sich gewöhnlich um ein Folienmaterial handelt. Dieses Material muss flüssigkeitsdicht sein, um Leckagen zu verhindern, und außerdem so beschaffen sein, dass die Qualität des flüssigen Transportgutes nicht leidet, was insbesondere bei flüssigen Lebensmitteln von hoher Bedeutung ist.
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Sofern nach dem Entleeren der flexible Flüssigkeitstank nach einer einmaligen Benutzung aus dem Container entnommen und zum Recyceln entsorgt wird, entfällt eine Reinigung des Containers, welche ansonsten recht aufwendig ist.
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Beim Empfänger erfolgt die Abfüllung des flexiblen Flüssigkeitstanks zur Weiterverarbeitung der Flüssigkeit. Dies setzt jedoch voraus, dass die Flüssigkeit eine ausreichend hohe Fließfähigkeit aufweist. Hochviskose Flüssigkeiten werden zwar im warmen Zustand abgefüllt, verändern jedoch ihre Fließfähigkeit insbesondere nach Art und Temperatur und verfestigen sich während des Transportes und/oder der Lagerung. Sie werden also zähflüssig bzw. erstarren, so dass das Ablassen derartiger hochviskoser Flüssigkeiten zur Weiterverarbeitung erschwert oder sogar undurchführbar wird. Somit ist eine Entnahme am Zielort nur dann möglich, wenn die Fließfähigkeit derartiger hochviskoser Flüssigkeiten wieder hergestellt wird. Dies geschieht mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art.
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Im Stand der Technik wird die erstarrte Flüssigkeit mittels Heißdampf erwärmt. Dabei werden Temperaturen von etwa 150° bei 5 bar Druck erreicht. Dies führt jedoch bei vielen organischen Substanzen, wie beispielsweise Palmöl, zur Unbrauchbarkeit infolge eines biologisch-chemischen Umwandlungsprozesses der bei derart hohen Temperaturen einsetzt. Außerdem ist die Verfügbarkeit von Heißdampf-Systemen begrenzt, da viele Empfänger nicht mit einer derartigen Technik ausgerüstet sind; somit ist Heißdampf nur an wenigen Orten verfügbar. Darüber hinaus besteht ein Sicherheitsrisiko durch Verbrennungsgefahr insbesondere im Falle von Undichtigkeiten. Schließlich sind Heißdampfsysteme technisch aufwendig und teuer.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass sich eine schnelle, kontrollierte und energiesparende Erwärmung einer Flüssigkeit mit einer höheren Viskosität in einem flexiblen Flüssigkeitstank erzielen lässt, um diese Flüssigkeit zum Ablassen oder Abpumpen in einen fließfähigen Zustand zu versetzten.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum Erwärmen einer Flüssigkeit in einem flexiblen Flüssigkeitstank, gekennzeichnet durch mindestens ein für eine Verbindung mit einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks ausgebildetes Heizelement.
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Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Heizelementes, das mit einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks verbunden wird, ergibt sich eine wirkungsvolle, jedoch konstruktiv einfache Heizmöglichkeit, um insbesondere hochviskose Flüssigkeiten in einem flexiblen Flüssigkeitstank schnell zu erwärmen.
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Unter „Verbindung” wird in diesem Zusammenhang sowohl eine dauerhafte Befestigung als auch eine berührende Anlage und eine lösbare Verbindung sowie ferner sowohl eine Anordnung an einer Wandung als auch in einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks verstanden.
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Bevorzugte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das mindestens eine Heizelement für eine Anordnung an einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks ausgebildet. Ist diese Anordnung lösbar ausgestaltet, ist eine mehrmalige Verwendung möglich und lässt sich somit die Vorrichtung als Mehrwegsystem nutzen.
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Durch die lösbare Anordnung an einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks und durch die Möglichkeit einer mehrmaligen Verwendung lässt sich nicht nur ein Mehrwegsystem, sondern auch ein mobiles Heizsystem schaffen.
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Für eine besonders wirksame Wärmeübertragung weist bevorzugt das mindestens eine Heizelement eine wärmeabgebende Fläche auf, mit der das Heizelement im Wesentlichen in berührende Anlage an eine Außenfläche einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks bringbar ist.
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Eine Weiterbildung dieser Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass die Wärme abgebende Fläche als Auflagefläche zur Aufnahme eines Bodenabschnittes der Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks und somit das mindestens eine Heizelement als Unterlage für den flexiblen Flüssigkeitstank ausgebildet ist. Hiernach liegt der flexible Flüssigkeitstank mit seinem Boden auf dem Heizelement auf, so dass die vom Heizelement abgegebene Wärme durch den Boden des flexiblen Flüssigkeitstanks von unten nach oben in den flexiblen Flüssigkeitstank aufsteigt
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Bei einer anderen Weiterbildung dieser Ausführung ist das mindestens eine Heizelement für eine bevorzugte, lösbare Anordnung an der Innenseite einer Wandung eines Containers, insbesondere auf dem Boden eines Containers, ausgebildet, wodurch das Heizelement zwischen der Wandung des Containers und der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks plazierbar ist.
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Bei einer alternativen Ausführung der Erfindung ist das mindestens eine Heizelement für die Anordnung in einer Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks ausgebildet. Diese Ausführung bietet eine sog. integrierte Lösung, bei welcher das mindestens eine Heizelement in der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks eingebettet ist. Sofern der flexible Flüssigkeitstank nach einer einmaligen Benutzung entsorgt wird, ist bei dieser Ausführung die Vorrichtung nur für einen einmaligen Einsatz zu konzipieren und bildet somit ein Einweg-Heizsystem. Ist die Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks mehrlagig ausgebildet, sollte zweckmäßigerweise das Heizelement zwischen zwei benachbarten Lagen eingebettet werden, von denen die eine Lage bevorzugt eine äußere Lage oder eine innere Lage der mehrlagigen Wandung bildet.
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Bei einer weiteren alternativen Ausführung ist das mindestens eine Heizelement für eine Anordnung an einer Innenfläche der Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks ausgebildet. Dabei sollte zweckmäßigerweise das mindestens eine Heizelement eine Wärme abgebende Fläche aufweisen und für die Anordnung an der Innenfläche der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks derart ausgebildet sein, dass die Wärme abgebende Fläche in den Innenraum des flexiblen Flüssigkeitstanks weist.
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Im Hinblick darauf, dass die Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks flexibel ausgebildet ist und in der Regel aus einer ein- oder mehrlagigen Folie besteht, ist es zweckmäßig, das mindestens eine Heizelement im Wesentlichen flächig auszubilden.
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Insbesondere wenn das mindestens eine Heizelement für eine Anordnung an der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks und bevorzugt dessen Wärme abgebende Fläche als Auflagefläche zur Aufnahme eines Bodenabschnittes der Wandung eines flexiblen Flüssigkeitstanks und somit das mindestens eine Heizelement als Unterlage für den flexiblen Flüssigkeitstank ausgebildet ist, kann das mindestens eine Heizelement im Wesentlichen plattenförmig gestaltet sein.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine Heizelement Mittel zur Erzeugung einer Infrarotstrahlung aufweist. Eine solche Maßnahme ist gerade im Hinblick auf den vorliegenden Anwendungsfall, nämlich hochviskose Flüssigkeiten in flexiblen Flüssigkeitstanks durch Erwärmung wieder fließfähig zu machen, besonders vorteilhaft. Denn Infrarotstrahlen haben die Eigenschaft, wenn sie auf andere Objekte treffen, ihre Energie direkt in Wärme umzuwandeln, wobei wenig Wärmeengerie verloren geht. Durch eine großflächige Abstrahlung kann außerdem die Oberflächentemperatur auf dem Heizelement niedrig gehalten werden, wodurch die Wärmebelastung des Materials des Heizelementes und der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks in Grenzen gehalten werden kann.
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Zweckmäßigerweise weisen die Mittel zur Erzeugung einer Infrarotstrahlung mindestens einen, vorzugsweiser mäanderförmig verlaufenden, elektrischen Heizleiter, bevorzugt mehrere parallel geschaltete elektrische Heizleiter auf. Dadurch, dass die elektrischen Heizleiter in mehrere, vorzugsweise drei bis sechs, getrennte Stromkreisläufe aufgeteilt sind, lässt sich die Betriebssicherheit und die Betriebszuverlässigkeit erhöhen. Denn sollte eine von einem Heizleiter definierte Heizfläche ausfallen, so können die anderen durchaus noch weiter arbeiten, so dass der Ausfall eines einzelnen Heizleiters nicht zu einem Ausfall des gesamten Systems führt.
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Bei einer Weiterbildung der zuvor erwähnten Ausführung weisen die Mittel zur Erzeugung einer Infrarotstrahlung zwei Kunststofffolien auf, zwischen denen der mindestens eine elektrische Heizleiter angeordnet, vorzugsweise eingeschweißt ist. Mit einer solchen Konstruktion lässt sich eine Infrarotflächenheizfolie realisieren, mit der sich insbesondere eine Heizleistung von etwa 1000 bis 1200 W/m2 erzielen lässt.
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Eine Weiterbildung der zuvor angegebenen Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine Heizelement eine vorzugsweise aus Hartschaum bestehende Kunststofflage aufweist, auf deren einer Seite die Mittel zur Erzeugung der Infrarotstrahlung angeordnet sind und deren andere Seite von einer Isolierschicht bedeckt ist, und die Mittel zur Erzeugung der Infrarotstrahlung von einer vorzugsweise dunkel gefärbten Deckschicht bedeckt sind, deren Außenseite eine Wärme abgebende Fläche bildet. Mit einer solchen Konstruktion lassen sich besonders vorteilhaft plattenförmige oder kassettenartige flache Heizelemente realisieren.
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Bevorzugt weist das mindestens eine Heizelement mindestens einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur im Heizelement und/oder einen Thermostaten zur Begrenzung der Erwärmung des Heizelementes auf einen gewünschten Temperaturmaximalwert auf. Dadurch lässt sich die tatsächliche Betriebstemperatur überwachen und der Erwärmungsprozess automatisch regeln. Außerdem lässt sich insbesondere durch den Einsatz eines Thermostaten verhindern, dass die Betriebstemperatur über einen bestimmten maximalen Temperaturwert ansteigt, der bevorzugt bei 50°C liegt, und dadurch die Flüssigkeit im flexiblen Flüssigkeitstank durch einen chemisch-biologischen Umwandlungsprozess unbrauchbar würde.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine Heizelement als Modul zur Verbindung mit weiteren ebenfalls als Modul ausgebildeten, bevorzugt gleichartigen, Heizelementen ausgebildet ist. Mit dieser Ausführung wird eine modular aufgebaute Heizvorrichtung und somit ein modulares Heizsystem geschaffen, welches auf konstruktiv einfache Weise an die jeweiligen Platzverhältnisse und Abmessungen von Container und flexiblen Flüssigkeitstanks anpassbar, außerdem mobil einsetzbar und im Sinne eines Mehrwegsystems mehrfach verwendbar ist.
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Für eine einfache Verbindung der Heizelemente miteinander zum Aufbau eines modularen Heizsystems weist bevorzugt das mindestens eine Heizelement Streckverbindungsmittel zur lösbaren Kopplung mit entsprechenden Steckverbindungsmitteln eines benachbarten Heizelementes auf. Diese Steckverbindungsmittel können vorzugsweise an der einen Seite des Heizelementes mindestens einen elektrischen Stecker und an der gegenüberliegenden anderen Seite des Heizelementes mindestens eine korrespondierende elektrische Kupplung oder Buchse zur Aufnahme eines elektrischen Steckers eines benachbarten Heizelementes aufweisen, so dass bei dieser Weiterbildung die Steckverbindungsmittel eine doppelte Funktion übernehmen, nämlich die mechanische Kopplung und den elektrischen Anschluss. Beim Aufbau eines derartigen elektrisch betriebenen modularen Heizsystems ist es in diesem Zusammenhang denkbar, einzelne Heizelemente oder Gruppen von Heizelementen getrennten Stromkreisläufen zuzuordnen, um die Betriebssicherheit und die Betriebszuverlässigkeit zu erhöhen. Denn der Ausfall einzelner Heizelemente darf nicht zu einem Ausfall des Gesamtsystems führen.
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Die oben angegebene Aufgabe wird ferner dadurch gelöst, dass ein flexibler Flüssigkeitstank mit einer dessen Volumen begrenzenden Wandung und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie zuvor beschrieben, geschaffen wird.
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Schließlich wird die oben angegebene Aufgabe auch noch gelöst durch Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie zuvor beschrieben, in Verbindung mit einem flexiblen Flüssigkeitstank derart, dass das mindestens eine Heizelement im Wesentlichen in, bevorzugt lösbare, Anordnung an einer Außenfläche der Wandung des flexiblen Flüssigkeitstanks bringbar ist. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung teilweise anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch eine ausschnittsweise perspektivische Ansicht in das Innere eines Containers mit einem darin befindlichen, mit Flüssigkeit gefüllten Inliner und einer darin angeordneten Heizvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung; und
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2 schematisch im Querschnitt den Aufbau eines Heizelementes der Heizvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In 1 ist ausschnittsweise ein Container 2 schematisch gezeigt. Bei dem Container 2 handelt es sich gewöhnlich um einen Standard-Container, der die Form eines Quaders mit zwei voneinander beabstandeten Seitenwänden 2a, einem Boden 2b und einem in 1 nicht erkennbaren, die Decke bildenden Oberteil hat.
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Ferner lässt 1 einen im Inneren des Containers 2 angeordneten sog. Inliner 4 erkennen, bei dem es sich um einen flexiblen Flüssigkeitstank handelt. Inliner bilden schlauchartige, flüssigkeitsdichte Schutzhüllen aus flexiblen Kunststoff-Folien zum Auskleiden von Container. Sie werden im leeren Zustand in den Innenraum eines Containers eingebracht und anschließend mit Flüssigkeit aufgefüllt. Inliner dienen zur Aufnahme, zur Lagerung und zum Transport von unterschiedlichen Flüssigkeiten sowohl aus dem Lebensmittelbereich als auch aus dem industriellen Bereich wie beispielsweise Getränke aller Art, insbesondere Weinen und Fruchtsäften, und Palmölen, Speiseölen, Aromen und Sirup sowie Motorölen, Additiven, Farben, Paraffin etc.. Inliner müssen robust gegen Leckagen sein, die Qualität des flüssigen Transportgutes schützen sowie einfach und schnell im Container einbaubar sein.
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Wie 1 erkennen lässt, weist der Inliner 4 eine Wandung 6 auf, die die erwähnte flüssigkeitsdichte Schutzhülle bildet und aus einer, bevorzugt mehrlagigen, flexiblen Kunststoff-Folie besteht. Für die Aufnahme in den Container 2 ist es im dargestellten Ausführungsbeispiel zweckmäßig, den Inliner 4 in einer Quaderform auszubilden. Denn die Container mit den üblichen Normmaßen haben eine Quaderform. Nur so ist es möglich, den Inliner 4 unter größtmöglicher Ausnutzung des vorhandenen Raumes im Container 2 anzuordnen, indem der Inliner 4 als flüssigkeitsdichte Innenauskleidung in den Container 2 eingebracht wird. So weist die Wandung 6 des Inliners 4 zwei voneinander beabstandete Seitenwände 6a, einen Boden 6b und eine Oberseite 6c auf. In diesem Zusammenhang sei nur der guten Vollständigkeit halber angemerkt, dass die Seitenwände 6a, der Boden 6b und die Oberseite 6c flüssigkeitsdicht, und bevorzugt einstückig, miteinander verbunden sind.
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Wie 1 ferner erkennen lässt, entspricht der Boden 6b des Inliners 4 hinsichtlich seinen Breitenabmessungen etwa dem Boden 2b des Containers 2 und gilt Gleiches auch für die Oberseite 6c des Inliners 4 im Hinblick auf den nicht dargestellten Oberteil des Containers 2. Hinsichtlich der Längenabmessungen entsprechen die Seitenwände 6a des Inliners 4 etwa den Seitenwänden 2a des Containers 2, und hinsichtlich der Breitenabmessungen entsprechen die nicht dargestellten Schmalseiten des Inliners 4 etwa den nicht dargestellten Schmalseiten des Containers 2.
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In 1 ist der Inliner 4 in einem mit Flüssigkeit 8 gefüllten Zustand gezeigt. Zum Einfüllen bzw. Abfüllen und Abpumpen der Flüssigkeit 8 ist der Inliner 4 mit einem oder mehreren entsprechenden Ein- und Auslassventilen sowie Be- und Entlüftungsventilen versehen, was in den Figuren jedoch im Einzelnen nicht gezeigt ist.
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Beim Empfänger erfolgt die Abfüllung zur Weiterverarbeitung der Flüssigkeit 8. Dies setzt jedoch voraus, dass die Flüssigkeit eine ausreichend hohe Fließfähigkeit aufweist. Hochviskose Flüssigkeit werden im warmen Zustand abgefüllt; jedoch verändern sie ihre Fließfähigkeit, insbesondere je nach Art und Temperatur, während des Transportes und/oder der Lagerung im Inliner 4. Somit ist eine Entnahme der Flüssigkeit 8 aus dem Inliner 4 am Zielort nur möglich, wenn die Fließfähigkeit der Flüssigkeit 8 wieder hergestellt wird. Hierfür kommt eine Heizvorrichtung zur Anwendung, von der bevorzugte Ausführungsbeispiele nachfolgend näher beschrieben sind.
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Einen wesentlichen Bestandteil einer solchen Heizvorrichtung bilden im dargestellten Ausführungsbeispiel modulare plattenförmige Heizelemente 10, die vor Einbringung des Inliners 4 in den Container 2 und vor Befüllung des Inliners 4 flächendeckend auf dem Boden 2b des Containers 2 nach Art eines modularen Kassettensystems ausgelegt werden. Wie 1 ferner erkennen lässt, erstrecken sich die modularen Heizelemente 10 über die gesamte Breite des Bodens 2b des Containers 2 und liegen mit ihren Langseiten 10a aneinander an.
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Ferner werden im dargestellten Ausführungsbeispiel die Innenflächen der Seitenwände 2a des Containers 2 mit Wärmeisoliermatten 12 ausgekleidet. Anschließend wird der Inliner 4 im leeren Zustand in den Container 2 eingebracht und mit der entsprechenden Flüssigkeit 8 aufgefüllt.
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In 2 ist schematisch im Querschnitt der Aufbau eines Heizelementes 10 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Heizelement 10 enthält eine flächige bzw. folienförmige Infrarot-Heizfolienanordnung 14, die zur Erzeugung einer Infrarotstrahlung ausgebildet ist. Die Infrarot-Heizfolienanordnung 14 weist zwei im Einzelnen nicht dargestellte Kunststofffolien auf, zwischen denen ebenfalls nicht dargestellte Heizleiter eingeschweißt sind. Die nicht dargestellten elektrischen Heizleiter haben bevorzugt einen mäanderförmigen Verlauf. Außerdem sollten die elektrischen Heizleiter auf mehrere, vorzugsweise drei bis sechs, getrennte Stromkreisläufe zur Erhöhung der Betriebssicherheit und der Betriebszuverlässigkeit aufgeteilt sein. Denn der Ausfall einzelner Heizleiter oder Infrarot-Heizfolienanordnungen darf nicht zu einem Ausfall des gesamten Systems führen; sollte also eine Heizfläche ausfallen, so sollen die anderen Heizflächen weiterarbeiten.
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Wie 2 ferner erkennen lässt, liegt die Infrarot-Heizfolienanordnung 14 auf der Oberseite eines plattenförmigen Trägers 15 auf, der bevorzugt aus Hartschaum besteht. Die Oberseite der Infrarot-Heizfolienanordnung 14 ist von einer schwarzen Abdeckfolie 16 bedeckt. Die Unterseite des Trägers 15 ist mit einer Isolierschicht 17 versehen, mit der das Heizelement 10 auf dem Boden 2b des Containers 2 aufliegt.
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Wie bereits zuvor erwähnt, lassen sich die einzelnen modulartigen Heizelemente 10 nach Art von Kassetten zu einem verbundenen, flächendeckenden Gesamtsystem verbinden. Für eine einfache und schnelle Verbindung der einzelnen modulartigen Heizelemente 10 sind geeignete Steckverbindungen vorgesehen, die entlang der Langseiten 10a der einzelnen Heizelemente 10 an definierten Stellen angeordnet sind und von denen in 1 beispielhaft ein Steckverbindungsmittel mit dem Bezugszeichen ”18” gekennzeichnet ist. Die Steckverbindungsmittel 18 des einen Heizelementes 10 sind zur lösbaren Kopplung mit entsprechenden komplementären Steckverbindungsmitteln eines benachbarten Heizelementes 10 ausgebildet. Die Steckverbindung, dient nicht nur zur mechanischen Kopplung der Heizelemente 10 aneinander, sondern wird gleichzeitig auch noch zur Übertragung elektrischer Energie für die Versorgung der zuvor erwähnten Heizleiter verwendet; hierzu sind die Steckverbindungsmittel an der einen Seite des Heizelementes 10 als elektrische Stecker und an der gegenüberliegenden anderen Seite des Heizelementes 10 als korrespondierende elektrische Kupplung oder Buchse zur Aufnahme eines elektrischen Steckers eines benachbarten Heizelementes 10 ausgebildet.
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Die Infrarot-Heizfolienanordnung 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass die Wärme abstrahlende Seite nach oben weist. Somit findet die Infrarotstrahlung nach oben statt, wie in den 1 und 2 durch nach oben gerichtete Pfeile mit dem Bezugszeichen ”20” angedeutet ist. Eine Abstrahlung nach oben ist im dargestellten Ausführungsbeispiel auch erforderlich, da die Heizelemente 10 auf dem Boden 2b des Containers 2 aufliegen und somit zwischen dem Boden 6b der Wandung 6 des Inliners 4 an ihrer Oberseite und dem Boden 2b des Containers an ihrer Unterseite platziert sind. Somit bildet die Abdeckfolie 16 eine Wärme abstrahlende Fläche, die sich in direkte Anlage an der Außenfläche des Bodens 6b der Wandung 6 des Inliners 4 befindet. Demnach bilden im dargestellten Ausführungsbeispiel die Heizelemente 10 eine Art Unterlage für den mit Flüssigkeit 8 gefüllten Inliner 4. Deshalb müssen im dargestellten Ausführungsbeispiel die Heizelemente 10 hinsichtlich ihrer Materialzusammensetzung und ihres Aufbaus und ihrer Konstruktion so ausgebildet sein, dass sie dem Gewicht einer in den Inliner 4 gefüllten Flüssigkeit 8 ohne Weiteres standhalten und auch Belastungen durch das Betreten des Servicepersonals schadlos widerstehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die thermische Beständigkeit, der das gesamte Heizelement 10 durch die Erwärmung der Infrarot-Heizfolienanordnung 14 standhalten muss. Schließlich ist auch eine flüssigkeitsdichte Ausgestaltung der Heizelemente 10 von Vorteil.
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Wie die Pfeile 20 ferner erkennen lassen, erzeugt die in den Heizelementen 10 integrierte Infrarot-Heizfolienanordnung 14 mittels elektrischen Stromes durch die dort vorgesehenen Heizleiter eine im Wesentlichen flächenwirksame Infrarotstrahlung, die durch den Boden 6b der Wandung 6 des Inliners 4 direkt in die Flüssigkeit 8 innerhalb des Inliners 4 gelangt und von der Flüssigkeit 8 aufgenommen wird. Infrarotstrahlen haben die Eigenschaft, wenn sie auf andere Objekte treffen, dort die enthaltene Energie direkt in Wärme umzuwandeln. Dabei geht wenig Wärmeenergie verloren. Eine weitere Minimierung der Wärmeverluste wird im dargestellten Ausführungsbeispiel zum einen durch die Isolierschicht 17 an der Unterseite der Heizelemente 10 (2) und zum anderen durch die seitlichen Wärmeisoliermatten 12 erzielt, die an den Seitenwänden 6a der Wandung 6 des Inliners 4 anliegen und zwischen den Seitenwänden 6a der Wandung 6 des Inliners 4 und den Seitenwänden 2a des Containers 2 positioniert sind (1).
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Durch die großflächige Abstrahlung über die flächig verlegten plattenförmigen Heizelemente 10 kann deren Oberflächentemperatur niedrig gehalten werden. Allerdings sollte die Betriebstemperatur der Infrarot-Heizfolienanordnung 14 innerhalb des Heizelementes 10 nicht über 50°C steigen, um zu vermeiden, dass einige bestimmte Flüssigkeiten durch einen chemisch-biologischen Umwandlungsprozess unbrauchbar werden. Deshalb sind die Heizelemente 10 mit Temperatursensoren zur Messung der Temperatur und mit Thermostaten zur Begrenzung der Erwärmung des jeweiligen Heizelementes 10 versehen.
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Die Wärmestrahlung 20 führt zu einer Zirkulationsbewegung der Flüssigkeit 8 innerhalb des Inliners 4, wie in 1 durch die Pfeile 22 angedeutet ist. Durch eine solche Zirkulationsbewegung wird die Wärme innerhalb der Flüssigkeit 8 noch besser und gleichmäßiger verteilt.
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Da Elektroanschlüsse fast überall verfügbar sind, wie beispielsweise in Gebäuden und Lagerhallen, ist eine Energieversorgung der Heizelemente 10 grundsätzlich problemlos möglich. Dabei erfolgt die Steuerung der Heizelemente 10 über einen in den Figuren nicht dargestellten Schaltkasten.
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So lässt sich eine im Wesentlichen gleichmäßige, kontrollierte und temperaturgesteuerte Erwärmung der viskosen Flüssigkeit 8 erreichen, und zwar bevorzugt um etwa 30°C, z. B. von +10°C auf +40°C.
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Nach Erwärmung der Flüssigkeit 8 und Entnahme aus dem Inliner 4 am Zielort werden die einzelnen verbundenen Heizelemente 10 zunächst voneinander getrennt und anschließend aus dem Container 2 entfernt. Dabei werden die Wärmeisoliermatten 12 ebenfalls entfernt. Diese Arbeiten kann eine Person in relativ kurzer Zeit bewältigen. Die einzelnen Heizelemente 10 werden gesammelt (vergleichbar mit dem Poolsystem bei Paletten), dann zu kompletten Verpackungseinheiten zusammengestellt und zu einem Abfüller an einem Ausgangsort zurückgesandt. Von dort werden sie dann wieder für den gleichen Einsatzzweck, wie zuvor beschrieben, verwendet.
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Nicht zuletzt weil die zuvor beschriebene Ausführung einer Heizvorrichtung separat von dem Inliner 4 handhabbar ist, lässt sich diese Ausführung der Heizvorrichtung als mobiles Mehrwegsystem verwenden.
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Alternativ ist aber auch eine mit dem Inliner fest verbundene Ausführung einer Heizvorrichtung denkbar. Dabei ist bei einer ersten Variante die anhand von 2 beschriebene Infrarot-Heizfolienanordnung 14 an der Außenseite der Wandung 6 des Inliners 4, beispielsweise durch Verkleben, befestigt, wobei die Wärme abgebende Fläche an der Wandung 6 des Inliners 4 anliegt. Bei einer zweiten Variante ist die Infrarot-Heizfolienanordnung 14 von 2 an der Innenseite der Wandung 6 des Inliners 4, insbesondere durch Verkleben, befestigt, wobei die Wärme abgebende Fläche in den Innenraum des Inliners 4 gerichtet ist und somit in direkter Berührung mit der Flüssigkeit 8 steht. Bei einer dritten Variante ist die Infrarot-Heizfolienanordnung 14 von 2 in die Wandung 6 des Inliners 4 integriert; im Falle einer mehrlagigen Wandung 6 – in der Regel weist die Wandung 6 bis zu vier unterschiedliche Lagen auf – ist die Infrarot-Heizfolienanordnung zweckmäßigerweise zwischen zwei Lagen eingebettet, und zwar bevorzugt zwischen der äußeren Lage und der zweiten Lage. Da in der Regel der Inliner 4 nach einmaliger Benutzung entsorgt und recycelt wird, wird dadurch zwangsläufig diese Ausführung einer Heizvorrichtung als Einwegsystem verwendet. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, den Inliner 4 mehrfach zu benutzen, so dass in diesem Fall folglich auch die mit dem Inliner 4 fest verbundene Heizvorrichtung einer mehrfachen Nutzung unterzogen wird.
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Diese Ausführung lässt sich im Übrigen bei Bedarf auch in Verbindung mit einem Planendach eines Fahrzeuges wie insbesondere eines LKW verwenden, wodurch im Winter einige Schneelasten auf dem Planendach leichter abgetaut werden können, so dass bei dieser weiteren Modifikation das Planendach anstelle der Wandung 6 des Inliners 4 von 1 tritt.