DE102011004301B3

DE102011004301B3 - Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät

Info

Publication number: DE102011004301B3
Application number: DE201110004301
Authority: DE
Inventors: Maria Büttner; Stephan Husnik; André Michaelis
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2011-02-17
Filing date: 2011-02-17
Publication date: 2012-06-21
Anticipated expiration: 2031-02-18

Abstract

Ein Handgriff (1) für ein Bodenreinigungsgerät umfasst eine manuell betätigbare Betätigungseinheit (3) zum Steuern von Funktionen des Bodenreinigungsgeräts und eine Sendeeinheit (5), welche erfasste Betätigungen der Betätigungseinheit (3) in Form von Steuersignalen drahtlos an eine Empfangseinheit ü3) ist ein thermoelektrischer Generator (6) vorgesehen, dessen Hitzepol (7) wärmeleitend mit dem Handgriff (1) und dessen Kältepol (7) wärmeleitend mit der Umgebungsluft oder einem Saugluftstrom verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät.
Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Formen von Betätigungseinrichtungen für Bodenreinigungsgeräte bekannt. Grob zu unterscheiden ist dabei zwischen Ein-/Aus-Schaltern und Intensitäts- oder Leistungsreglern. In der Regel handelt es sich dabei um Druck-, Dreh- oder Schieberegler verschiedener Formen, Größen und sonstigen Anpassungen auf einen jeweiligen Einsatzzweck und Einsatzort.
Im Bereich der Bodenreinigungsgeräte, wie beispielsweise der Schaumreiniger und der Boden- oder Handstaubsauger, besteht die Notwendigkeit, diverse Funktionen an einem Gerät möglichst einfach bedienen zu können. Die Forderung umfasst einmal die bequeme Erreichbarkeit einer jeweiligen Bedieneinrichtung, also eine Anordnung in unmittelbarer Nähe vorzugsweise der Hände eines Benutzers. Dies hat zur Entwicklung von Bodenreinigungsgeräten mit Fernbetätigungseinrichtungen geführt, bei welchen Steuersignale drahtlos von einer an einem Handgriff angeordneten Sendeeinheit an eine Empfangseinheit im Bodenreinigungsgerät übermittelt werden. Dazu ist es beispielsweise aus dem Gebrauchsmuster DE 78 13 344 bekannt, einen Schalter an einem Handgriff anzuordnen. Zum andern muss aber auch eine intuitive Bedienung des Gerätes möglich sein. Einem durchschnittlichen Benutzer soll damit die Bedienung also auch ohne grolle Erklärung oder lange Einführung in eine jeweilige Funktion bei möglichst kurzer Eingewähnungsphase möglich sein.
Weiter offenbart die DE 101 54 923 A1 eine Fernbedienung für technische Geräte, wie z. B. Fernsehgeräte, bei der Energie zur Versorgung der Sendeeinheit durch eine thermoelektrischen Generator erzeugt wird, dessen Hitzepol hierzu mit der Hand berührt wird.
Derartige Fernbetätigungseinrichtungen werden häufig mit Hilfe von Primärzellen (Batterien) betrieben, was aufgrund des relativ hohen Energieverbrauchs bekannter Fernbetätigungseinrichtungen aber zur Notwendigkeit eines häufigen Batteriewechsels führt. Dies ist für den Benutzer aufwendig und belastet zudem die Umwelt. Eine alternative Energieversorgung über ein Kabel, welches aus einem Gehäuse des Bodenreinigungsgerätes zum Handgriff geführt wird, führt andererseits zu einem erhöhten Konstruktions- und Montageaufwand und damit letztendlich zu erhöhten Kosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät anzugeben, bei welchem eine an dem Handgriff angeordnete Fernbetätigungseinrichtung mit konstruktiv einfachen, montage- und bedienerfreundlichen, sowie umweltschonenden Mitteln mit Energie versorgt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät mit einer Fernbetätigungseinrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Demgemäß umfasst ein Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät eine manuell betätigbare Betätigungseinheit zum Steuern von Funktionen des Bodenreinigungsgeräts und eine Sendeeinheit, welche erfasste Betätigungen der Betätigungseinheit in Form von Steuersignalen drahtlos an eine Empfangseinheit überträgt, welche in oder an einem Gehäuse des Bodenreinigungsgeräts angeordnet ist. Zur Energieversorgung der Sendeeinheit ist mindestens ein thermoelektrischer Generator vorgesehen, dessen Hitzepol wärrmeleitend mit dem Handgriff und dessen Kältepol wärmeleitend mit der Umgebungsluft oder einem Saugluftstrom verbunden ist.
Die Erfindung basiert auf der Grundidee, die Erwärmung des Handgriffs durch die Körperwärme des Benutzers und den daraus resultierenden Temperaturunterschied zur Umgebungsluft oder zu einem Saugluftstrom zur Energieerzeugung zu nutzen. Dazu werden erfindungsgemäß ein oder mehrere thermoelektrische Generatoren eingesetzt, welche in oder an dem Handgriff angeordnet sind und damit ”vor Ort” die zum Betreiben der Sendeeinheit notwendige Energie erzeugen. Batterien in Form von Primärzellen sind demzufolge nicht mehr notwendig, so dass einerseits die Bedienerfreundlichkeit erhöht wird, da kein Batteriewechsel mehr erforderlich ist. Andererseits entfällt damit auch die Entsorgung der verbrauchten Batterien, so dass auch die Umwelt geschont wird. Ebenso kann auf eine aufwendige Kabelführung zwischen dem Gehäuse des Bodenreinigungsgerätes und dem Handgriff verzichtet werden, was zu deutlichen Kosteneinsparungen führt.
Thermoelektrische Generatoren – häufig auch kurz als Thermogeneratoren bezeichnet – sind seit langem bekannt und beruhen auf dem Grundprinzip, mit Hilfe einer Temperaturdifferenz zwischen einem Hitzepol und einem Kältepol einen Wärmefluss und daraus schließlich eine Thermospannung zu erzeugen. Dabei wird der sogenannte Seebeck-Effekt ausgenutzt, wonach zwischen zwei Punkten eines elektrischen Leiters, die unterschiedliche Temperaturen aufweisen, eine elektrische Spannung entsteht.
Thermoelektrische Generatoren zeichnen sich durch ihre hohe Zuverlässigkeit, ihre Verschleißfreiheit und ihre Wartungsfreiheit aus.
Um die Energieerzeugung durch den thermoelektrischen Generator auch in Betriebsphasen nutzen zu können, in welchen die Sendeeinheit nicht aktiv ist, kann der Handgriff einen wieder aufladbaren Energiespeicher, z. B. in Form eines Akkumulators, aufweisen, aus welchem die Sendeeinheit dann mit Energie versorgt wird und welcher durch den thermoelektrischen Generator aufgeladen wird.
Die Betätigungseinheit am Handgriff kann z. B. zum Steuern eines Gebläsemotors dienen. Dazu kann sie ein Bedienelement zur Regulierung der Leistung des Gebläsemotors und/oder zum Ein- und/oder Ausschalten des Gebläsemotors aufweisen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die beigefügte Figur erläutert, welche schematisch einen erfindungsgemäßen Handgriff für ein Bodenreinigungsgerät zeigt.
1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Handgriffs 1 eines nicht weiter dargestellten Bodenreinigungsgeräts, z. B. in Form eines Bodenstaubsaugers. Der Handgriff 1 wird in der dargestellten Ausführungsvariante durch ein zwischen einem nicht dargestellten Saugrohr und einem ebenfalls nicht dargestellten Saugschlauch angeordnetes Verbindungsstück 2 gebildet. Der Handgriff 1 kann aber auch in beliebiger anderer Form ausgebildet sein, z. B. auch als separater Handgriff ausgebildet sein, welcher an dem Verbindungsstück 2 befestigt ist und von diesem absteht. An dem Handgriff 1, ist eine manuell betätigbare Betätigungseinheit 3 angeordnet, welche ein Bedienelement 4 aufweist, mit Hilfe dessen eine Funktion des Bodenreinigungsgerätes gesteuert werden kann. So kann das Bedienelement 4 beispielsweise zum Ein- und Ausschalten eines nicht dargestellten Gebläsemotors oder auch zum Regulieren der Leistung des Gebläsemotors dienen.
Betätigungen des Bedienelements 4 werden durch eine nicht dargestellte Sensorik erfasst. Die erfassten Betätigungen werden dann in Form von Steuersignalen von einer Sendeeinheit 5, welche ebenfalls an dem Handgriff 1 angeordnet ist, drahtlos an eine nicht dargestellte Empfangseinheit übertragen, welche in oder an einem Gehäuse des Bodenreinigungsgerätes angeordnet ist. Die drahtlose Signalübertragung kann dabei beispielsweise per Funk oder per Infrarotstrahlung erfolgen. Die Empfangseinheit steuert dann beispielsweise den Gebläsemotor in Abhängigkeit von den empfangenen Steuersignalen.
Zur Energieversorgung der Sendeeinheit weist der Handgriff außerdem einen thermoelektrischen Generator 6 auf, dessen Hitzepol 7 wärmeleitend mit dem Handgriff 1, bei der dargestellten Ausführungsvariante also mit dem Außenmantel des Verbindungsstücks 2 verbunden ist. Der Kältepol 8 des thermoelektrischen Generators 6 ist im Innenbereich des Verbindungsstückes 2 angeordnet und insofern wärmeleitend mit einem in diesem Bereich durchströmenden Saugluftstrom verbunden.
Da der Handgriff 1 während eines Reinigungsvorganges durch die Körperwärme aufgeheizt wird, ergibt sich zwischen dem Handgriff 1 und dem Saugluftstrom ein Temperaturunterschied, welcher durch den thermoelektrischen Generator 6 zur Energieerzeugung genutzt wird. Die auf diese Weise erzeugte Energie wird dann zur Energieversorgung der Sendeeinheit 5 genutzt. Dabei kann die Energie der Sendeeinheit entweder unmittelbar zugeführt werden. Alternativ dazu kann aber auch ein nicht dargestellter wieder aufladbarer Energiespeicher, z. B. in Form eines Akkumulators vorgesehen sein, welcher durch den thermoelektrischen Generator 6 geladen wird und aus welchem die Sendeeinheit 5 mit Energie versorgt wird.
Für die Funktion des thermoelektrischen Generators 6 ist es lediglich entscheidend, dass sich zwischen dem Hitzepol 7 und dem Kältepol 8 ein Temperaturunterschied ergibt. Demzufolge kann der Kältepol 8 von dem Handgriff 1 beispielsweise auch nach außen geführt sein, so dass er wärmeleitend mit der Umgebungsluft verbunden ist.
Bezugszeichenliste

1: Handgriff
2: Verbindungsstück
3: Betätigungseinheit
4: Bedienelement
5: Sendeeinheit
6: thermoelektrischen Generator
7: Hitzepol
8: Kältepol

Claims

Handgriff (1) für ein Bodenreinigungsgerät, mit – einer manuell betätigbaren Betätigungseinheit (3) zum Steuern von Funktionen des Bodenreinigungsgeräts und – einer Sendeeinheit (5), welche erfasste Betätigungen der Betätigungseinheit (3) in Form von Steuersignalen drahtlos an eine Empfangseinheit, welche in oder an einem Gehäuse des Bodenreinigungsgeräts angeordnet ist, überträgt, gekennzeichnet durch mindestens einen thermoelektrischen Generator (6), dessen Hitzepol (7) wärmeleitend mit dem Handgriff (1) und dessen Kältepol (8) wärmeleitend mit der Umgebungsluft oder einem Saugluftstrom verbunden ist, wobei eine durch den thermoelektrischen Generator (6) erzeugte Energie zur Energieversorgung der Sendeeinheit (5) genutzt wird.
Handgriff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen wieder aufladbaren Energiespeicher, aus welchem die Sendeeinheit (5) mit Energie versorgt wird und welcher durch den mindestens einen thermoelektrischen Generator (6) aufgeladen wird.
Handgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinheit (3) zum Steuern eines Gebläsemotors dient.
Handgriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinheit (3) mindestens ein Bedienelement (4) zur Regulierung der Leistung des Gebläsemotors und/oder zum Ein- und/oder Ausschalten des Gebläsemotors aufweist.