DE102011001444B3

DE102011001444B3 - Vefahren zur Herstellung einer Materialbahn mit mineralischem Füllstoff

Info

Publication number: DE102011001444B3
Application number: DE201110001444
Authority: DE
Inventors: Heinfried Watermann
Original assignee: OXIEGEN GmbH
Current assignee: OXIEGEN GmbH
Priority date: 2011-03-21
Filing date: 2011-03-21
Publication date: 2012-09-20
Anticipated expiration: 2031-03-22

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn mit einem mineralischen Füllstoff, bei dem der mineralische Füllstoff mit einem Kunststoffkleber vermischt wird, die Mischung auf einem unteren Vlies oder einer unteren Folie bis zu einer gewünschten Stärke mit einem Rakel mit Zähnen an einer Zahnkante verteilt wird, die Mischung erhitzt wird, auf die verteilte Mischung ein oberes Vlies oder eine obere Folie aufgebracht wird und danach die Materialbahn abgekühlt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn mit einem mineralischen Füllstoff.
Materialbahnen werden in unterschiedlichsten Bereichen im Bauwesen eingesetzt. Sie dienen vor allem als Unterlagsbahnen für Bodenbeläge, bei denen es auf die Trittschalldämpfung und die akustischen Entkopplung ankommt. Es sind aber auch viele andere Einsatzfälle möglich.
In der Patentanmeldung DE 102 49 547 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn beschrieben, bei dem ein Füllstoff in Form eines Kuchens auf eine Unterlage aufgebracht wird, erhitzt wird und dann über Pressdruck auf der Unterlage verteilt wird. Diese Verfahren benötigt relativ viel Energie um den Kuchen entsprechend aufzuheizen.
In der Patentanmeldung DE 37 06 227 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines formbaren Halbzeuges beschrieben, bei dem Decklagen mit einem Kern aus einem Haufwerk mit Kunstharz auf Abstand gehaltenen werden. Das Kunstharz wird nicht ausgehärtet, um die Formbarkeit weiter zu ermöglichen.
In der Patentanmeldung DE 43 17 315 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatte mit zwei Deckschichten und einem Kern aus einer Mischung von Füllmaterial und einem Bindemittel beschrieben, bei der zusätzlich Flammhemmmittel oder Rauchunterdrücker mit eingemischt werden.
In der Patentanmeldung DE 39 43 292 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Platten zu Abdichtungs- oder Abschirmzwecken aus einer Weichstoffschicht zwischen zwei Metallfolien beschrieben, wobei die Weichstoffschicht aus einem mineralischen Grundstoff und einem zumindest teilweise vulkanisierten Bindemittel besteht.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine einfache Herstellung einer Materialbahn mit einem mineralischen Füllstoff zwischen Kunststofffolien oder Vlies anzugeben, die mit wenig Energie auskommt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Das Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn mit einem mineralischen Füllstoff, sieht vor, dass der mineralische Füllstoff mit einem Kunststoffkleber vermischt wird und die Mischung auf einem unteren Vlies oder einer unteren Folie bis zu einer gewünschten Stärke mit einem Rakel mit Zähnen an einer Zahnkante verteilt wird. Diese Mischung wird dann erhitzt. Durch die mit den Zähnen des Rakels erzeugten Rillen ist die Oberfläche der Mischung vergrößert und die Wärme zum Erhitzen wird gut von der Mischung aufgenommen. Der Kunststoffkleber wird flüssig und verteilt sich gleichmäßig. Es wird dabei weniger Energie als bei dem herkömmlichen Verfahren benötigt.
Auf die verteilte Mischung wird ein oberes Vlies oder eine obere Folie aufgebracht.
Dies erfolgt typischerweise durch Kalanderwalzen.
Danach wird die Materialbahn abgekühlt. Nun kann sie für Bauzwecke eingesetzt werden.
Der mineralische Füllstoff ist vorzugweise Sand. Dieser hat sich besonders für Anwendungen, bei denen es auf Trittschalldämmung ankommt, bewährt.
Die Stärke der Mischung wird durch die Vertiefungen zwischen den Zähnen eingestellt und liegt zwischen 0,5 mm und 5 mm.
Die Zähne der Zahnkante sind vorteilhafterweise etwa 3 mm breit und ihr Abstand liegt zwischen 5 mm und 50 mm.
Der Rakel wird in einer oder zwei Richtungen linear über das Füllmaterial geführt. Darüber ergibt sich eine Streifen- oder Kreuzstruktur, bei der die Wärmeenergie gut an den Kunststoffkleber gelangt.
Er kann auch in Wellenform über das Füllmaterial geführt sein, wodurch sich eine entsprechende Wellenstruktur in dem Füllstoff ergibt.
Vor dem Abkühlen wird vorteilhafterweise ein Pressdruck über Kalanderwalzen auf die Materialbahn ausgeübt. Darüber kann die Stärke der Materialbahn eingestellt werden. Auch wird darüber bestimmt, inwieweit sich die Rillen im Füllstoff schließen. Je mehr die Rillenstruktur erhalten bleibt, umso flexibler wird die Materialbahn.
Wenn in die Materialbahn zusätzlich ein Stabilisierungsgewebe eingebracht wird, wird die Zugfestigkeit der Materialbahn weiter erhöht, ohne dass die Flexibilität durch nicht ganz gefüllte Rillenstrukturen dabei wesentlich abnimmt. Ein solches Stabilisierungsgewebe wird mit in die Deckschicht eingepresst.
Vorteilhaft bestehen alle Vlies- und/oder Folienschichten aus Kunststoff, der preiswert ist und sich gut verarbeiten lässt.
In den Figuren ist die eine Ausführung der Erfindung beispielhaft dargestellt.
1 zeigt den Schichtenaufbau der Materialbahn im Schnitt;
2 zeigt den Füllstoff mit den Rillen.
In 1 ist der geschichtete Aufbau der Materialbahn 1 dargestellt. Sie besteht aus der unteren Vliesschicht 2, der flexiblen Zwischenschicht 3 und dem oberen Abdeckvlies 5. Unter das Deckvlies 5 kann optional das Stabilisierungsgewebe 4 eingefügt sein.
In der flexiblen Zwischenschicht 3 befindet sich eine Mischung aus Sand mit Kunststoffkleber, in die die offenen Kanäle 6 eingearbeitet sind, die eine vergrößerte Oberfläche für die Wärmenergie bilden und durch die Wärme und den Pressdruck mehr oder minder zulaufen.
Es ergibt sich eine flache, kompakte Unterlagsbahn, die sich gut auf verschiedenen Untergründen verlegen und verkleben lässt.
In 2 ist eine Draufsicht der Unterlagsbahn 1 gezeigt. In der flexiblen Zwischenschicht 3 verlaufen die offenen Kanäle 6 in einer Rillenstruktur. Diese ist hier in Wellenform und einer Richtung dargestellt. Sie kann aber auch als eine lineare oder kreuzweise Struktur ausgebildet sein. Die Rillenstruktur ist in die Sand-Kunststoffkleber-Mischung eingearbeitet.
Bezugszeichenliste

1: Materialbahn
2: Untere Vliesschicht
3: Füllstoff
4: Stabilisierungsgewebe
5: Deckvlies
6: offene Kanäle

Claims

Verfahren zur Herstellung einer Materialbahn (1) mit einem mineralischen Füllstoff (3), wobei – der mineralische Füllstoff (3) mit einem Kunststoffkleber vermischt wird, – die Mischung auf einem unteren Vlies (2) oder einer unteren Folie bis zu einer gewünschten Stärke mit einem Rakel mit Zähnen an einer Zahnkante verteilt wird, – die Mischung erhitzt wird, – auf die verteilte Mischung unter optionaler Einfügung eines Stabilisierungsgewebes (4) ein oberes Vlies (5) oder eine obere Folie aufgebracht wird – und danach die Materialbahn (1) abgekühlt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei als mineralischer Füllstoff (3) Sand verwendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Stärke der Mischung durch die Vertiefungen zwischen den Zähnen eingestellt wird und zwischen 0,5 mm und 5 mm liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Zähne der Zahnkante etwa 3 mm breit sind.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Abstand der Zähne zwischen 5 mm und 50 mm liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rakel in einer oder zwei Richtungen linear über das Füllmaterial (3) geführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Rakel in Wellenform über das Füllmaterial (3) geführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei vor dem Abkühlen ein Pressdruck auf die Materialbahn (1) ausgeübt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei Vlies- und/oder Folienschichten (2, 5) aus Kunststoff verwendet werden.