-
Die Erfindung betrifft eine Positioniereinrichtung für Beschläge, ausgebildet als verstellbare Bohrlehre, mit einem ersten Teil und einem zweiten Teil, die gegeneinander entlang einer sich in eine erste Richtung erstreckenden Führung verstellbar sind und die einander zugeordnete Flächen aufweisen, und mit zumindest einem die beiden Teile lösbar verbindenden Befestigungsmittel aufeinander gepresst und damit gegeneinander arretiert werden können.
-
Um Beschlagteile wie Türbänder, Schließbleche oder dergleichen an Türflügeln oder Türrahmen anordnen zu können, sind dort entsprechende Ausfräsungen oder Bohrungen anzubringen. Dieser Arbeitsschritt kann entweder unmittelbar vor der Montage oder vorzugsweise bereits zuvor bei der Herstellung des Türflügels bzw. des Türrahmens erfolgen. Um bei einem bestimmten Türbandtyp Befestigungslöcher, Befestigungszapfen und/oder sonstige Bandteile an einer vorgegebenen Stelle aufzunehmen, werden an die Form des Türbandes sowie an die Form des Türrahmens bzw. des Türflügels angepasste Positioniereinrichtungen in Form von Bohrlehren eingesetzt. Die Bohrlehren werden auf den Türrahmen oder den Türflügel in der gewünschten Position aufgesetzt und gegebenenfalls fixiert. Wenn die Geometrien genau vorgegeben sind und große Stückzahlen gefertigt werden, werden in der Regel einfache, unverstellbare Bohrlehren eingesetzt. Wenn dagegen mit Maßabweichungen zu rechnen ist oder eine Bohrlehre auch für unterschiedliche Abstandsmaße eingesetzt werden soll, empfiehlt sich eine verstellbare Ausgestaltung.
-
Aus der Praxis ist eine verstellbare Bohrlehre mit den eingangs beschriebenen Merkmalen bekannt, wobei ein erstes Teil in Form eines mit Durchgangslöchern versehenen massiven Blocks über Schrauben unmittelbar mit einem zweiten Teil in Form eines Winkelstücks verbunden ist und wobei der Winkel bei gelösten Schrauben gegenüber dem Block entlang der Führung einstellbar ist. Um bezüglich der ersten Richtung den Winkel gegenüber dem massiven Block zu arretieren, werden die Befestigungsmittel, üblicherweise Schrauben, angezogen. Die genaue Einstellung und insbesondere eine Justierung sind schwierig.
-
Die Druckschrift
DE 20 2004 017 025 U1 offenbart eine Verstelleinrichtung, bei der zwei Keile mittels einer Verstellschraube gegeneinander verschoben werden. Hierbei ist jedoch keine Arretierung vorgesehen.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verstellbare Positioniereinrichtung für Beschläge mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, welche eine präzise Einstellung entlang der ersten Richtung ermöglicht, arretiert werden kann und konstruktiv einfach ausgebildet ist.
-
Ausgehend von einer Positioniereinrichtung mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen den Flächen der beiden Teile ein Zwischenstück vorgesehen ist, so dass die beiden Teile mittelbar über das Zwischenstück aneinander anliegen, wobei an der Fläche des ersten Teils und der zugeordneten Seite des Zwischenstückes eine Schrägführung derart ausgebildet ist, dass sich bei einer Verschiebung des Zwischenstückes gegenüber dem ersten Teil entlang der Schrägführung auch die relative Position des ersten Teils gegenüber dem Zwischenstück in der ersten Richtung ändert, und wobei das zweite Teil derart angeordnet ist, dass sich die Positionsänderung von dem Zwischenstück auf das zweite Teil überträgt.
-
Ausgehend von der bekannten Ausführung mit lediglich zwei direkt verbundenen Teilen ist das Zwischenstück vorgesehen, welches durch eine seitliche Verschiebung eine Feinverstellung entlang der ersten Richtung ermöglicht. Das Zwischenstück ist dabei zweckmäßigerweise so ausgebildet, dass sich die Bewegungskomponente senkrecht zu der ersten Richtung nicht auf das erste und das zweite Teil überträgt. Das zumindest eine Befestigungsmittel zur lösbaren Verbindung der beiden Teile kann dazu beispielsweise an dem Zwischenstück vorbei oder durch ein zugeordnetes Langloch des Zwischenstückes hindurch geführt sein.
-
Im Rahmen einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist die Schrägführung durch einander zugeordnete Rillen an der Fläche des ersten Teils sowie an der entsprechenden Seite des Zwischenstückes gebildet. Bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung, bei der an der Fläche des ersten Teils und/oder an der zugeordneten Seite des Zwischenstückes eine Vielzahl von parallelen Rillen gebildet sind. Um eine Grobjustage entlang der ersten Richtung zu ermöglichen, kann das zumindest eine Befestigungsmittel so weit gelöst werden, dass das erste Teil und das Zwischenstück über die Höhe der Rillen voneinander abgehoben werden können, so dass dann zunächst eine freie Vorpositionierung erfolgen kann. Bei der Vorpositionierung wird dann das Zwischenstück per Hand gegenüber dem ersten Teil verschoben und an der gewünschten Stelle abgesetzt. Dabei rasten dann die übereinander angeordneten Rillen, die beispielsweise eine einfache Dreiecksform aufweisen können, ineinander ein. Das Befestigungsmittel kann dann so weit angezogen werden, dass das Zwischenstück zwar noch gegenüber dem ersten Teil beweglich ist, aber nicht mehr entlang der ersten Richtung abrutschen kann. Nach der groben Vorpositionierung kann dann eine stufenlose Verstellung durch ein Verschieben des Zwischenstückes erfolgen. Diese Verschiebung kann entweder per Hand oder auch mit einem Werkzeug, beispielsweise einem Hammer erfolgen.
-
Die vorzugsweise in Form von parallelen Rillen gebildete Schrägführung ist an den zur Verstellung einander zugeordneten Flächen des ersten Teils und des Zwischenstückes in einem Winkel gegenüber der ersten Richtung angeordnet. Durch den Winkel kann der Hub eingestellt werden, der sich bei einer Verschiebung des Zwischenstückes entlang der Schrägführung ergibt. Folglich ist eine sehr feine Einstellung möglich, wenn ein Winkel gewählt wird, der nur geringfügig von 90° abweicht. Andererseits muss aber der Hub ausreichend sein, um zumindest entsprechend dem Abstand zwei benachbarter Rillen eine Verstellung entlang der ersten Richtung x zu ermöglichen. Je nach Form und Größe der Rillen kann der Winkel beispielsweise zwischen 45° und 89°, vorzugsweise zwischen 70° und 86° liegen.
-
Die Fläche des ersten Teils und vorzugsweise auch die Fläche des zweiten Teils erstrecken sich zweckmäßigerweise entlang der ersten Richtung und einer dazu senkrechten zweiten Richtung, wobei dann die Schrägführung in dieser Ebene in einem Winkel zu den beiden genannten Richtungen verläuft. Um die beiden Teile miteinander in einer gewünschten Position klemmend zu arretieren, ist es insbesondere zweckmäßig, wenn sich das zumindest eine Befestigungsmittel entlang einer dritten Richtung erstreckt, die senkrecht zu der ersten und der zweiten Richtung ist. Zumindest soll das Befestigungsmittel derart ausgeführt sein, dass eine Kraftbeaufschlagung in die dritte Richtung erfolgt, um die beiden Flächen aufeinanderzupressen. Als Befestigungsmittel können beispielsweise einfache Schrauben vorgesehen sein, die in entsprechende Gegenelemente eingreifen. Denkbar sind aber auch Schnellspannverschlüsse oder dergleichen.
-
Als Führung, die sich entlang der ersten Richtung erstreckt, kann insbesondere an dem ersten Teil zumindest eine Nut ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Führung zumindest zwei T-Nuten aufweist, wobei in den T-Nuten Nutensteine vorgesehen sind, in welche die zur Verbindung der Teile vorgesehenen Befestigungsmittel, also üblicherweise Schrauben, eingreifen.
-
Insbesondere wenn die Positioniereinrichtung als Bohrlehre vorgesehen ist, kann eines der Teile als zweischenkliges Winkelstück ausgebildet sein, wobei einer der Schenkel die zur Befestigung mit dem anderen Teil vorgesehene Fläche aufweist. Ein solches zweischenkliges Winkelstück kann beispielsweise zur Anlage an einem Türflügel, einem Türrahmen oder dergleichen vorgesehen sein.
-
Bei einer Ausgestaltung als Bohrlehre sind an einem der Teile Durchgangslöcher ausgebildet, die an den Abstand von Befestigungslöchern, Befestigungszapfen und/oder eines die Abmessungen sonstiger Bestandteile bestimmten Türbandes angepasst sind. Je nach konkreter Ausgestaltung ist es auch denkbar, dass diese Durchgangslöcher im Hinblick auf einen bestimmten Bandtyp verstellt werden können. Bei einer bevorzugten, hinsichtlich der Anordnung der Durchgangslöcher nicht verstellbaren Ausgestaltung ist es von Vorteil, wenn das entsprechende Teil als massiver Block gebildet ist. Die Durchgangslöcher weisen dann eine erhebliche Tiefe auf, wodurch ein Bohrer der Fräser ohne ein Verkippen geführt werden kann.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch ein System aus einem Türband und einer als Bohrlehre vorgesehenen Positioniereinrichtung, wobei die Anordnung der Durchgangslöcher in einem Teil der Bohrlehre an den Abstand von Befestigungszapfen und/oder Befestigungslöcher des Türbandes angepasst ist.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1 die Teile einer erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung,
-
2 die Positioniereinrichtung gemäß der 1 im zusammengesetzten Zustand,
-
3 einen Schnitt entlang der Linie A-A der 2,
-
4 eine alternative Ausgestaltung der Positioniereinrichtung in einem Schnitt entsprechend der 3.
-
Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Positioniereinrichtung, die als Bohrlehre für die Anordnung von Beschlägen an einem Türflügel oder einer Türzarge vorgesehen ist. Die Bohrlehre umfasst ein erstes, massives Teil 1 sowie ein zweites Teil 2 in Form eines zweischenkligen Winkelstücks auf. Das erste Teil 1 und das zweite Teil 2 sind über Befestigungsmittel 3 in Form von Schrauben miteinander verbunden, wobei die Befestigungsmittel 3 in Nutensteine 4 eingreifen, die in T-Nuten 5 des ersten Teils 1 angeordnet sind. Die T-Nuten 5 erstrecken sich entlang einer ersten Richtung x, so dass entlang dieser Richtung das erste Teil 1 und das zweite Teil 2 gegeneinander verstellbar sind.
-
Das erste Teil 1 und das zweite Teil 2 weisen einander zugewandte Flächen 6a, 6b auf, zwischen denen erfindungsgemäß ein Zwischenstück 7 vorgesehen ist. Entsprechend liegen die beiden Teile 1, 2 über das Zwischenstück 7 mittelbar aneinander an. Die Fläche 6a des ersten Teils 1 ist mit einer Vielzahl von dreieckigen Rillen 8a versehen, die gegenüber der ersten Richtung x und einer dazu senkrechten zweiten Richtung y schräg verlaufen. Während an der Fläche 6a des ersten Teils 1 eine Vielzahl von Rillen, üblicherweise zumindest fünf, beispielsweise dreizehn Rillen vorgesehen sind, weist die zugeordnete Seite des Zwischenstückes 7 zweckmäßigerweise weniger, beispielsweise drei Rillen 8b auf, die in gleicher Weise schräg verlaufen.
-
Bei angezogenen Befestigungsmitteln 3, die in eine dritte Richtung z wirken, ist aufgrund eines Formschlusses entlang der Rillen 8a, 8b eine Verschiebung des Zwischenstückes 7 gegenüber dem ersten Teil 1 entlang der ersten Richtung x nicht möglich, so dass die einander zugeordneten Rillen 8a, 8b zusammen eine Schrägführung 9 bilden. Der fixierte Zustand ist in der 2 dargestellt.
-
Bei gelösten Befestigungsmitteln 3 ist es aber möglich, das Zwischenstück 7 so weit von dem ersten Teil 1 abzuheben, dass die Rillen 8a, 8b nicht ineinandergreifen, wodurch eine Verstellung in der Höhe möglich ist. Wie der 3 zu entnehmen ist, wird dann über die Befestigungsmittel 3 auch das zweite Teil 2 zusammen mit dem Zwischenstück 7 verschoben. Durch ein freies Verschieben des Zwischenstückes 7 gegenüber dem ersten Teil 1 bei gelösten Befestigungsmitteln 3 kann eine Vorpositionierung erfolgen.
-
Wenn dann die Befestigungsmittel 3 leicht angezogen werden, greifen die einander zugeordneten Rillen 8a, 8b ineinander, wodurch auf besonders vorteilhafte Weise bereits eine gewisse Abstützung hinsichtlich der ersten Richtung x erfolgt. Wenn die Befestigungsmittel 3 aber noch nicht vollständig angezogen sind, bleibt das Zwischenstück 7 entlang der Schrägführung 9 beweglich, wobei durch eine Verschiebung des Zwischenstückes 7 entlang der Schrägführung 9 eine Feinjustage hinsichtlich der ersten Richtung x erfolgen kann. Wenn nämlich das Zwischenstück 7 entlang der durch die Rillen 8a, 8b gebildeten Schrägführung 9 verschoben wird, ändert sich entsprechend dem Winkel der Rillen 8a, 8b gegenüber der ersten Richtung x auch die Position des Zwischenstückes 7 entlang der ersten Richtung x. Der Winkel ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass durch eine Verschiebung des Zwischenstückes in der ersten Richtung x zumindest der Abstand zweier benachbarter Rillen 8a, 8b überbrückt werden kann. Abhängig von dem zur Verfügung stehenden Stellweg kann der Winkel beispielsweise zwischen 45° und 89°, insbesondere zwischen 70° und 86° liegen.
-
Bei einer Verschiebung des Zwischenstückes 7 entlang der Schrägführung 9 sollen die beiden Teile 1, 2 vorzugsweise nur entlang der ersten Richtung x und nicht senkrecht dazu entlang der zweiten Richtung y verstellt werden. Um dies zu ermöglichen, kann das Zwischenstück 7 mit Langlöchern 10a versehen sein. Dagegen ist die Anordnung von Langlöchern 10b an dem zweiten Teil 2 zweckmäßig, um eine gezielte Verstellung in der zweiten Richtung y zu ermöglichen.
-
Gemäß der in den 1 bis 3 dargestellten Ausführung sind die Fläche 6b des zweiten Teils und die zugeordnete Seite des Zwischenstückes 7 im Wesentlichen eben, wobei die Positionsverstellung zwischen dem ersten Teil 1 und dem Zwischenstück 7 durch die Befestigungsmittel 3 in Form von Schrauben auf das zweite Teil 2 übertragen werden. Die Langlöcher 10a, 10b in dem Zwischenstück 7 bzw. in dem zweiten Teil 2 dürfen deshalb nur ein geringes Übermaß aufweisen, um ein unerwünschtes Spiel zu vermeiden.
-
Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass zwischen dem zweiten Teil 2 und dem Zwischenstück 7 eine Führung vorgesehen ist, die sich genau entlang der zweiten Richtung y erstreckt. Die Verstellung des Zwischenstückes 7 gegenüber dem ersten Teil 1 wird dann direkt von dem Zwischenstück 7 auf das zweite Teil 2 übertragen, wobei an dem Befestigungsmittel 3 selbst ein erhöhtes Spiel nicht nachteilig ist. Eine entsprechende Ausgestaltung ist exemplarisch in der 4 dargestellt.
-
Die in den Figuren dargestellte Positioniereinrichtung ist als Bohrlehre vorgesehen und weist entsprechend der Maße eines zugeordneten Türbandes Durchgangslöcher 11 entlang der ersten Richtung x und der dritten Richtung z auf.