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Die Erfindung betrifft eine Überwachungseinheit zur Überwachung eines Objektes. Der Überwachungseinheit ist dabei wenigstens eine Geräte-Kennung zur Identifizierung der Überwachungseinheit zugeordnet und an dem Objekt ist eine Sendungs-Kennung zur Identifizierung des Objektes angebracht.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Überwachung eines Objektes, bei dem eine solche Überwachungseinheit eingesetzt wird.
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Im Transport- und Logistikbereich werden zur Sicherung einer hohen Qualität und zur Erfüllung von entsprechenden Qualitätsnormen immer häufiger spezielle Anforderungen an die Überwachung von Transportsendungen während eines Transports gestellt. Dies betrifft zum einen beispielsweise die Überwachung aktueller Positionen und Standorte der Transportsendungen zur Verfolgung des Transportweges, für deren Überwachung beispielsweise Telematikeinheiten verwendet werden. Zum anderen wird beispielsweise aber auch der Zustand der Transportsendungen während des Transports überwacht. Dafür kommen üblicherweise Sensormodule zum Einsatz, die Messdaten für unterschiedliche Umgebungsbedingungen, beispielweise für Temperatur, Feuchte oder Druck während des Transports aufzeichnen.
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Sowohl Telematikeinheiten als auch Sensormodule sind Überwachungseinheiten, die entsprechend definierte Parameter für bestimmte Sendungen während eines Transports überwachen. Dafür werden die Daten kontinuierlich oder intervallgesteuert entsprechend einer Abtastrate von den Überwachungseinheiten erfasst. Das Auslesen der erfassten Daten erfolgt dann beispielsweise über eine Verbindung der Überwachungseinheit mit einem Lesegerät mittels USB-Anschluss (Universal Serial Bus) und/oder über eine berührungslose Schnittstelle zum Auslesen von Daten beispielsweise mittels RFID-Technologie. Die ausgelesenen Daten werden nach dem Auslesen aufbereitet, beispielsweise auf einem Server hinterlegt und stehen dort zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.
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Immer häufiger wird anstelle der berührungslosen Schnittstelle auch ein Übertragungsmodul, beispielweise ein GSM-Modul (Global System for Mobile Communications), ein UMTS-Modul (Universal Mobile Telecommunications System) oder Module für zukünftige Standard WAN-Netze (Wide Area, Network), zum Übertragen der Daten in die Überwachungseinheit integriert. Über dieses Übertragungsmodul werden die Daten entweder schon während des Transports oder nach dem Transport der Sendung an den Server versandt. Die Übertragung kann dabei beispielsweise kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.
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Für die weitere Auswertung und Verarbeitung der übertragenen Daten ist es erforderlich, dass diese übertragenen Daten der zugehörigen überwachten Transportsendung zugeordnet werden können. Zur Gewährleistung der korrekten Zuordnung aufgenommener Daten zu einer Transportsendung muss jede Überwachungseinheit jeweils einer Transportsendung zugeordnet sein. Diese Zuordnung ist entscheidend für eine Bewertung der aufgenommenen Daten, da auf der Grundlage dieser Bewertung Maßnahmen für die jeweils zugeordnete Transportsendung ableitbar sind. Beispielsweise könnte aus Temperaturdaten für eine Medikamentensendung eine Unbrauchbarkeit der Medikamente resultieren, wenn während des Transports vorgegebene Temperaturgrenzwerte über- bzw. unterschritten wurden. Vergleichbare Temperaturdaten wären für eine Maschinensendung möglicherweise aber völlig unproblematisch.
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Das Zuordnen von Überwachungseinheiten zu jeweils einer Transportsendung kann sowohl manuell als auch automatisch vorgenommen werden. Eine manuelle Zuordnung erfolgt beispielweise durch einfaches Ablesen von Informationen von einer Sendung bzw. einer Überwachungseinheit und das Eingeben dieser Informationen in ein Erfassungssystem, in welchem die beiden Informationen miteinander verknüpft werden. Eine automatisierte Zuordnung wiederum wird beispielweise durch den Einsatz eines Barcodescanners realisiert. Hierbei erfasst der Barcodescanner auf der Transportsendung einen Barcode mit einer Identifikation, der dann derjenigen Überwachungseinheit zugeordnet wird, die der Transportsendung beigefügt wird. Falls die Überwachungseinheit ebenfalls mit einem Barcode zur Identifikation versehen ist, können auch beide Barcodes von dem Barcodescanner erfasst und danach im Erfassungssystem miteinander verknüpft werden.
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Sowohl die manuelle als auch die automatische Zuordnung bringen üblicherweise jedoch den Nachteil mit sich, dass am Versandort entsprechende Erfassungssysteme für eine manuelle und/oder automatische Erfassung bereitgestellt werden müssen, die einen entsprechenden technischen Aufwand darstellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Überwachungseinheit zur Überwachung eines Objektes bereitzustellen, bei der die Zuordnung der Überwachungseinheit zu dem Objekt einfach und mit einem möglichst geringen technischen Aufwand möglich ist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung eines Objektes bereitzustellen, in dem eine solche Überwachungseinheit eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Überwachungseinheit mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Überwachungseinheit ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen dieses Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen 12 bis 15.
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Die Erfindung sieht eine Überwachungseinheit zur Überwachung eines Objektes vor, wobei der Überwachungseinheit wenigstens eine Geräte-Kennung zur Identifizierung der Überwachungseinheit zugeordnet ist und wobei an dem Objekt wenigstens eine Sendungs-Kennung zur Identifizierung des Objektes angebracht ist. Die Überwachungseinheit weist mindestens ein Erfassungsmodul auf, das dazu ausgebildet ist, die Sendungs-Kennung des Objektes zu erfassen. Weiterhin weist die Überwachungseinheit mindestens ein Verarbeitungsmodul auf, das dazu ausgebildet ist, die erfasste Sendungs-Kennung des Objektes mit der Geräte-Kennung der Überwachungseinheit zu verknüpfen, wobei die Geräte-Kennung in der Überwachungseinheit hinterlegt ist. Zusätzlich weist die Überwachungseinheit mindestens ein Übertragungsmodul auf, das dazu ausgebildet ist, die Verknüpfung der Geräte- und Sendungs-Kennung an ein zentrales Verwaltungssystem zu übertragen.
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Bei dem zentralen Verwaltungssystem kann es sich beispielsweise um ein System des. Transportunternehmens handeln, an das auch die aufgenommenen Daten zur Auswertung übermittelt werden. Durch diese Ausgestaltung der Überwachungseinheit mit einem integrierten Erfassungsmodul ist es möglich, mit diesem Erfassungsmodul eine Sendungskennung von einem Objekt zu erfassen, wobei die so erfasste Sendungskennung mittels der Überwachungseinheit der Geräte-Kennung der betreffenden Überwachungseinheit zugeordnet wird und die Verknüpfung der Geräte- und Sendungs-Kennung an ein zentrales Verwaltungssystem übermittelt werden können. Sowohl die Erfassung der Sendungskennung, die Verknüpfung zwischen der Sendungs- und der Gerätekennung und die Übermittlung dieser Informationen erfolgen somit durch die Überwachungseinheit, die anschließend einer Sendung beigefügt wird, so dass am Versendeort keine weitere Infrastruktur mehr erforderlich ist.
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In einer Ausgestaltung der Überwachungseinheit ist die Sendungs-Kennung in einen Barcode integriert ist. Barcodes sind im Transport- und Logistikbereich bereits weit verbreitet und finden somit eine hohe Akzeptanz. Dabei kann die Sendungs-Kennung als separater Barcode an dem Objekt angebracht sein oder auch in einen bestehenden Barcode integriert werden. In einer Weiterbildung der Überwachungseinheit ist das Erfassungsmodul dann als Barcodeleser ausgebildet.
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In einer anderen Weiterbildung der Überwachungseinheit ist das Erfassungsmodul als Kamera ausgebildet, welche die Sendungs-Kennung von einem Objekt erfassen und gegebenenfalls auch sofort auswerten kann. In einer weiteren Weiterbildung der Überwachungseinheit ist das Erfassungsmodul als Tastatur ausgebildet, über das eine Sendungs-Kennung von einem Nutzer eingegeben werden kann, nachdem er sie von einem Objekt abgelesen hat. Dies stellt zwar gegenüber einem Barcodescanner oder einer Kamera eine weniger komfortable Variante dar, doch auch die Eingabe einer Kennung in die Überwachungseinheit über eine einfache Tastatur bietet gegenüber herkömmlichen Lösungen immer noch den Vorteil, dass am Versendeort keine besondere Infrastruktur vorhanden sein muss.
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Unterschiedliche Erfassungsmodule bieten den Vorteil einer hohen Flexibilität in der Anwendung der Überwachungseinheit, da das Erfassungsmodul in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der Sendungs-Kennung ausgewählt werden kann. Möglich ist es auch, verschiedene Arten von Erfassungsmodulen in eine Überwachungseinheit zu integrieren, so dass diese für Objekte mit verschiedenen Sendungs-Kennungen verwendet werden können. Eine Tastatur ergänzend zu einem Barcodescanner oder einer Kamera bietet sich auch an, um bei Ausfall einer dieser Einheiten eine alternative Eingabemöglichkeit bereitstellen zu können.
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In einer Ausgestaltung der Überwachungseinheit ist das Übertragungsmodul als GSM-Modul (Global System for Mobile Communications) oder als UMTS-Modul (Universal Mobile Telecommunications System) ausgebildet ist. In einer anderen Ausgestaltung der Überwachungseinheit ist das Übertragungsmodul als RFID-Modul (Radio-frequency identification) ausgebildet ist. Dadurch können bereits bestehende Infrastrukturen für die Übertragung von Daten genutzt werden. GSM- oder UMTS-Module können für den Mobilfunk verwendete Einrichtungen und Anlagen verwenden und RFID-Module finden auch in anderen Bereichen der Logistik Anwendung, so dass entsprechende Lesegeräte ebenfalls häufig bereits vorhanden sind.
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Eine Ausführungsform der Überwachungseinheit weist mindestens ein Befestigungselement auf, mit dem die Überwachungseinheit an dem Objekt angebracht werden kann. Dadurch wird verhindert, dass die Überwachungseinheit später fälschlicherweise noch in eine andere Transportsendung eingelegt wird. Bei dem Objekt kann es sich beispielsweise um einen Transportbehälter handeln, in dem ein zu überwachendes Gut transportiert wird.
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In einer Weiterbildung der Überwachungseinheit ist die Überwachungseinheit als Telematikeinheit ausgebildet. In einer anderen Weiterbildung der Überwachungseinheit ist die Überwachungseinheit als Sensormodul ausgebildet.
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Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zur Überwachung eines Objektes mit einer Überwachungseinheit gemäß der vorangegangenen Beschreibung vor. Bei dem Verfahren ist der Überwachungseinheit wenigstens eine Geräte-Kennung zur Identifizierung der Messeinrichtung zugeordnet und an dem Objekt ist wenigstens eine Sendungs-Kennung zur Identifizierung des Objektes angebracht. Die Sendungs-Kennung des Objektes wird mit dem Erfassungsmodul erfasst und das Verarbeitungsmodul verknüpft die erfasste Sendungs-Kennung des Objektes mit der Geräte-Kennung der Überwachungseinheit. Dabei ist die Geräte-Kennung im Verarbeitungsmodul hinterlegt und das Übertragungsmodul leitet die Verknüpfung der Geräte- und Sendungs-Kennung an ein zentrales Verwaltungssystem weiter.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Sendungs-Kennung mittels eines Barcodelesers gescannt, wobei die Sendungs-Kennung in einen Barcode integriert ist, und anschließend aus dem gescannten Barcode extrahiert. In einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens wird die Sendungs-Kennung mittels einer Kamera erfasst und aus dem aufgenommenen Bild ausgelesen. In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Sendungs-Kennung von einer Person von dem Objekt abgelesen und mittels einer Tastatur eingegeben.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens wird die Überwachungseinheit nach der Erfassung der Sendungs-Kennung mittels eines Befestigungselementes an dem Objekt angebracht, wodurch insbesondere ein Vertauschen von bereits zugeordneten Überwachungseinheiten vermieden werden soll.
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Die beschriebene Überwachungseinheit und das zugehörige Verfahren zur Überwachung eines Objektes haben den Vorteil, dass keine zusätzlichen technischen Vorrichtungen für die Zuordnung der Geräte-Kennung der Überwachungseinheit zur Sendungs-Kennung des Objektes erforderlich sind. Ferner erfolgt eine verlässliche Zuordnung zwischen der Geräte-Kennung der Überwachungseinheit und der Sendungs-Kennung, wobei der Aufwand für eine Person bei der Bestückung einer Sendung mit einer Überwachungseinheit minimal ist. Insbesondere bei einem Erfassungsmodul in Form eines Barcodescanners oder einer Kamera ist es für einen Nutzer besonders einfach, da er die Überwachungseinheit lediglich in die Nähe der Sendungs-Kennung halten muss und die weiteren Vorgänge automatisiert durch die Überwachungseinheit erfolgen.
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Die Erfindung wendet sich somit ab von Überwachungseinheiten, für die separate technische Erfassungseinrichtungen wie beispielsweise Barcodescanner oder manuelie Eingabeeinrichtungen zur Zuordnung der Geräte-Kennung der Überwachungseinheit zur Sendungs-Kennung des Objektes erforderlich sind.
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Ein Vorteil der Erfindung gegenüber Überwachungseinheiten ohne integrierte Erfassungseinrichtungen liegt dabei darin, dass sich durch die Integration der Einsatz derartiger Überwachungseinheiten äußerst vielseitig und flexibel gestaltet. Zudem ist die Verwendung, einfach und die Zuordnung erfolgt sehr schnell.
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Die zuvor genannten und weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung werden auch anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben werden.
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Von den Figuren zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Überwachungseinheit mit einem Barcodescanner,
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2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Überwachungseinheit mit einer Kamera; und
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3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Überwachungseinheit mit einer Tastatur.
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In 1 ist schematisch das Beispiel einer Überwachungseinheit 101 zur Überwachung eines Objektes dargestellt. Die Überwachungseinheit 101 weist als Komponenten ein Trägerelement 102, ein Überwachungsmodul 103, ein Übertragungsmodul 104, ein Verarbeitungsmodul 105 sowie einen Barcodescanner 106 auf.
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Das Trägerelement 102 der Überwachungseinheit 101 dient zur Aufnahme der einzelnen Komponenten für die Überwachungseinheit 101. Es ist beispielsweise als Leiterplatte ausgebildet, die aus einer oder aus mehreren Materialschichten besteht. Materialien für Leiterplatten sind im Stand der Technik allgemein bekannt und können vom Fachmann geeignet gewählt werden.
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Zur Befestigung der einzelnen Komponenten auf dem Trägerelement 102 stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Komponenten können beispielsweise auf das Trägerelement 102 aufgeklebt oder auch aufgeschweißt oder aufgelötet werden. Zudem ist es möglich, ein oder mehrere Komponenten auf das Trägerelement 102 aufzukleben und die übrigen Komponenten aufzuschweißen oder aufzulöten.
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Das mit den verschiedenen Komponenten bestückte Trägerelement 102 der Überwachungseinheit 101 kann dann zum Schutz der Komponenten in ein hier nicht dargestelltes Gehäuse integriert werden, so dass die Überwachungseinheit 101 als elektronisches Gerät beispielsweise in der Größe eines Mobiltelefons ausgebildet ist.
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Mit dem Überwachungsmodul 103 der Überwachungseinheit 101 erfolgt eine Aufnahme und Aufzeichnung von Daten. Bei den aufgenommenen Daten handelt es sich beispielsweise um Positionsdaten für eine überwachte Transportsendung oder auch um Umgebungsdaten während des Transports der überwachten Transportsendung.
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Für die Aufnahme von Positionsdaten für eine Transportsendung ist das Überwachungsmodul 103 beispielsweise als Telematikeinheit ausgebildet. Telematikeinheiten beispielsweise mit GPS-Modulen werden sehr häufig in Fahrzeugen von Transport- und Logistikunternehmen eingesetzt, um deren Positionsdaten während eines Transports zu ermitteln und zu übertragen. Dadurch kann einem Kunden jederzeit darüber Auskunft gegeben werden, wo sich seine Transportsendung aktuell befindet. Dies kann die Servicequalität für die Kunden entscheidend steigern.
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Eine weitere Möglichkeit für ein Überwachungsmodul 103 ist eine Ausgestaltung als Sensormodul. Sensormodule dienen zur Aufnahme von Daten für Umgebungsbedingungen während des Transports der Transportsendung. Dafür weist das Sensormodul einen Messfühler auf, bei dem es sich beispielsweise um einen Messfühler zur Aufnahme und Aufzeichnung von Temperaturmessdaten handelt. Es können jedoch auch andere Messfühler, beispielsweise zur Erfassung von Feuchtigkeits- oder Druckmesswerten, eingesetzt werden. Auch die Integration mehrerer verschiedener Messfühler in das Sensormodul ist möglich.
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Das Überwachungsmodul 103 ist jedoch nicht auf Telematikeinheiten oder Sensor module beschränkt. Es können auch andere Überwachungsmodule Anwendung finden.
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Das Übertragungsmodul 104 überträgt die mit dem Überwachungsmodul 103 aufgenommenen Daten vorzugsweise an ein System zur Verarbeitung und Auswertung der Daten. Dabei kann es sich beispielsweise um ein zentrales System des Transport- und Logistikunternehmens handeln, das für den Transport der Sendung verantwortlich zeichnet. Die Daten können aber beispielweise auch an ein zentrales System des Absenders und/oder des Empfängers der Transportsendung weitergeleitet werden.
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Als Übertragungsmodul 104 geeignet ist beispielsweise ein GSM-Modul (Global System for Mobile Communications). GSM-Module verwenden den GSM-Mobilfunk-Standard als Mobilfunkstandard der zweiten Generation zur Übertragung von Daten, der aufgrund seiner Anwendung in der Mobilfunktechnik sehr weit verbreitet ist. Zum Senden und Empfangen der Daten können dementsprechend die vorhandenen Mobilfunkstationen verwendet werden.
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Ebenfalls geeignet als Übertragungsmodul 104 sind UMTS-Module (Universal Mobile Telecommunications System), die den UMTS-Mobilfunk-Standard als Mobilfunkstandard der dritten Generation zur Übertragung von Daten verwenden. Auch Module zukünftiger Standard WAN-Netze (Wide Area Network) erscheinen als Übertragungsmodul 104 geeignet. Bei einem WAN-Netz handelt es sich um ein Weltverkehrnetz, das sich über einen sehr großen geographischen Bereich erstreckt und bei dem die Anzahl der angeschlossenen Rechner auf keine bestimmte Anzahl begrenzt ist. WAN-Netze können sich dabei über Länder oder auch über Kontinente erstrecken.
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Ein anderes mögliches Übertragungsmodul 104 ist beispielweise als RFID-Modul (Radio-frequency identification) ausgebildet. Da RFID-Module auf der Basis von Transponder und Lesegerät arbeiten, muss hier also sichergestellt werden, dass in der Umgebung der Übertragungseinheit 101 ausreichend Empfangsstationen für die gesendeten Daten verfügbar sind.
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Die Überwachungseinheit 101 ist mittels eines nicht dargestellten Befestigungselements an einem beliebigen Objekt, beispielsweise an der zu überwachenden Transportsendung oder auch an dem zugehörigen Transportbehälter, fixierbar, so dass ein mobiler Einsatz der Überwachungseinheit 101 möglich ist. Dafür kann das Befestigungselement sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Überwachungseinheit 101 angebracht sein.
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Als Befestigungselement geeignet erscheint beispielsweise eine Klebefläche, mit der die Überwachungseinheit 101 in einfacher Weise an der Transportsendung angeklebt werden kann. Eine Klettfläche oder andere Vorrichtungen sind als Befestigungselement jedoch auch vorstellbar.
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Damit eine Zuordnung der Überwachungseinheit 101 zu einer Transportsendung möglich wird, ist im Verarbeitungsmodul 105 der Überwachungseinheit 101 eine Gerate-Kennung zur Identifizierung der Überwachungseinheit 101 hinterlegt. Diese Geräte-Kennung ermöglicht eine entsprechende Zuordnung von aufgenommenen Daten zu der Überwachungseinheit 101, die die Daten gesendet hat. Erforderlich für eine Zuordnung ist weiterhin, dass an der Transportsendung eine Sendungs-Kennung zur Identifizierung der Transportsendung angebracht ist.
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Die Sendungs-Kennung kann beispielsweise auf dem Adressaufkleber der Transportsendung aufgedruckt sein. Es ist aber auch möglich, einen separaten Aufkleber mit der Sendungs-Kennung an der Transportsendung anzubringen. Die Integration in einen RFID-Transponder ist ebenfalls möglich.
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Bei der Sendungs-Kennung handelt es sich beispielsweise um einen Barcode oder um einen Matrix-Code. Weiterhin kann die Sendungs-Kennung beispielsweise als numerische Sendungs-Kennung ausgebildet sein. Sowohl eine Barcode- oder Matrix-Code-Sendungs-Kennung als auch eine numerische Sendungs-Kennung kann als eigenständige Sendungs-Kennung an der Transportsendung angebracht sein. Eine Barcode- oder Matrix-Code-Sendungs-Kennung kann beispielsweise aber auch in einen bereits vorhandenen Barcode oder Matrix-Code der Transportsendung integriert sein.
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Wenn die Sendungs-Kennung als Barcode oder Matrix-Code ausgebildet ist, umfasst die Überwachungseinheit 101 mindestens einen Barcodeleser 106 als Erfassungsmodul. Bevor die Überwachungseinheit 101 an der zu überwachenden Transportsendung befestigt oder in der Transportsendung platziert wird, wird die als Barcode oder Matrix-Code auf der Transportsendung aufgebrachte Sendungs-Kennung mit dem Barcodeleser 106 gescannt. Anschließend wird die im Barcode oder Matrix-Code verschlüsselte Sendungs-Kennung im Verarbeitungsmodul 105 der Überwachungseinheit 101 entschlüsselt und der im Verarbeitungsmodul 105 hinterlegten Geräte-Kennung zugeordnet.
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Nach der Zuordnung von Geräte- und Sendungs-Kennung im Verarbeitungsmodul 105 werden die beiden zugeordneten Kennungen vom Übertragungsmodul 104 der Überwachungseinheit 101 an das zentrale System zur Verarbeitung und Auswertung. von Daten gesandt, an das auch die vom Überwachungsmodul 103 aufgenommenen Daten gesandt werden. Über die Zuordnung von Geräte- und Sendungs-Kennung in dem zentralen System ist nunmehr gewährleistet, dass die vom Übertragungsmodul 105 an das zentrale System gesandten Daten auch der Transportsendung zugeordnet werden, die von der Überwachungseinheit 101 überwacht wird.
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2 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Überwachungseinheit 101'. Die Überwachungseinheit 101' weist als Komponenten ebenfalls ein Trägerelement 102, ein Überwachungsmodul 103, ein Übertragungsmodul 104 sowie ein Verarbeitungsmodul 105 auf. Weiterhin umfasst die Überwachungseinheit 101' eine Kamera 201 als Erfassungsmodul.
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Für eine Zuordnung der Geräte-Kennung einer Überwachungseinheit 101' zur Sendungs-Kennung einer Transportsendung wird hier die Sendungs-Kennung mit der Kamera 201 aufgenommen und vom Übertragungsmodul 104 an das zentrale System gesandt. Dort erfolgt eine Auswertung des aufgenommenen Bildes, bei der die Sendungs-Kennung ausgelesen wird. Gleichzeitig mit dem Bild wird, auch die Verarbeitungsmodul 105 hinterlegte Geräte-Kennung der Überwachungseinheit 101' an das zentrale System übermittelt, die der Sendungs-Kennung nach dem Auslesen in dem System zugeordnet wird.
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Bei dem erfassten Bild kann es sich sowohl um eine Barcode- oder Matrix-Code-Sendungs-Kennung als auch um eine numerische Sendungs-Kennung handeln. Da die Auswertung erst im zentralen System erfolgt, können dort auch verschiedene Auswertungsstrategien hinterlegt werden. Dadurch wird ein sehr variabler Einsatz der Überwachungseinheit 101 erreicht, da keine spezielle Ausbildung der Sendungs-Kennung für die spätere Zuordnung zu einer zugehörigen Geräte-Kennung erforderlich ist. Mit der Überwachungseinheit 101' können somit sowohl Barcode- oder Matrix-Code-Sendungs-Kennungen als auch numerische Sendungs-Kennungen erfasst werden.
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In 3 ist schematisch das Beispiel einer weiteren Überwachungseinheit 101'' dargestellt. Die Überwachungseinheit 101'' weist als Komponenten neben einem Trägerelement 102, einem Überwachungsmodul 103, einem Übertragungsmodul 104 sowie einem Verarbeitungsmodul 105 auch eine Tastatur 301 als Erfassungsmodul mit verschiedenen Tasten 302 auf.
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Für die Zuordnung der Überwachungseinheit 101'' zur Transportsendung wird die Sendungs-Kennung einfach von der Transportsendung abgelesen und anschließend über die Tasten 302 der Tastatur 301 der Überwachungseinheit 101'' manuell in die Überwachungseinheit 101'' eingegeben. Dafür muss die Sendungs-Kennung als numerische Kennung vorliegen. Im Verarbeitungsmodul 105 erfolgt dann die Zuordnung der Sendungs-Kennung zur dort hinterlegten Geräte-Kennung der Überwachungseinheit 101''.
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Es folgt die Übermittlung der Zuordnung von Geräte- und Sendungs-Kennung mittels des Übertragungsmoduls 104 an das zentrale System. Dort steht diese Zuordnung dann für eine Zuordnung der später übermittelten Daten zur übermittelnden Überwachungseinheit 101'' und damit zur Transportsendung zur Verfügung.
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Zur Erhöhung der Flexibilität in der Anwendung der Übertragungseinheit 101'' kann die Tastatur 301 beispielsweise auch noch mit einem integrierten Barcodescanner 106 kombiniert werden. Mit einer derartigen Kombination wird erreicht, dass auch hier mit nur einer einzigen Übertragungseinheit 101'' sowohl Barcode- oder Matrix-Code-Sendungs-Kennungen als auch numerische Sendungs-Kennungen erfasst und einer Geräte-Kennung zugeordnet werden können.
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Die beschriebene Überwachungseinheit 101, 101' und 101'' ist insbesondere aufgrund ihres einfachen und zuverlässigen Zuordnungsverfahrens flexibel und vielseitig einsetzbar. Der einfache Aufbau und die damit verbundenen niedrigen Herstellkosten empfehlen die Überwachungseinheit 101, 101' und 101'' dabei beispielsweise für die Verwendung als Einwegprodukt, dass nach einer einmaligen Verwendung entsorgt werden kann.
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Besonders vorteilhaft sind die erfindungsgemäße Überwachungseinheit 101, 101' und 101'' und das zugehörige Verfahren in den Bereichen von Transport und Logistik einsetzbar, in denen Positionsdaten oder Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise die Temperatur oder die Feuchtigkeit, von transportierten Gütern überwacht werden müssen.
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Bezugszeichenliste
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- 101, 101', 101''
- Überwachungseinheit
- 102
- Trägerelement
- 103
- Überwachungsmodul
- 104
- Übertragungsmodul
- 105
- Verarbeitungsmodul
- 106
- Barcodescanner
- 201
- Kamera
- 301
- Tastatur
- 302
- Tasten