DE102010063854A1

DE102010063854A1 - Verfahren zum Bereitstellen von gerätespezifischen Informationen eines Feldgeräts der Automatisierungstechnik und/oder zum Bedienen eines Feldgeräts

Info

Publication number: DE102010063854A1
Application number: DE102010063854A
Authority: DE
Inventors: Olga Lux; Thomas Bednasch
Original assignee: CodeWrights GmbH
Current assignee: CodeWrights GmbH
Priority date: 2010-12-22
Filing date: 2010-12-22
Publication date: 2012-07-12
Also published as: US20120166609A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von gerätespezifischen Informationen eines Feldgeräts (F1) der Automatisierungstechnik und/oder zum Bedienen eines Feldgeräts (F1), wobei in dem Feldgerät (F1) eine das Feldgerät vollumfänglich beschreibende Gerätebeschreibung (EDD) in einem WebServer (WS) integriert ist, wobei in einem WebBrowser (WB), der mit dem Feldgerät (F1) verbindbar ist, zumindest ein Teil der das Feldgerät (F1) beschreibenden Gerätebeschreibung (EDD) in einen feldgerätespezifischen Softwarecode kompiliert/interpretiert wird, und wobei anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes auf dem WebBrowser (WB) dynamisch erzeugte gerätespezifische WebSeiten dargestellt werden, über die dem Bedienpersonal gerätespezifische Informationen bereitgestellt werden, und/oder über die das Feldgerät (F1) von dem Bedienpersonal bedient wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von gerätespezifischen Informationen eines Feldgeräts der Automatisierungstechnik und/oder zum Bedienen eines Feldgeräts.
In der Prozess- ebenso wie in der Fabrikautomatisierungstechnik werden vielfach Feldgeräte eingesetzt, die zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen dienen. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Messgeräte, wie beispielsweise Füllstandsmessgeräte, Durchflussmessgeräte, Druck- und Temperaturmessgeräte, pH-Messgeräte, Leitfähigkeitsmessgeräte, usw., welche die entsprechenden Prozessgrößen Füllstand, Durchfluss, Druck, Temperatur, pH-Wert bzw. Leitfähigkeit erfassen. Zur Beeinflussung der Prozessgrößen werden Aktoren verwendet, wie Ventile oder Pumpen, über die z. B. der Durchfluss einer Flüssigkeit in einer Rohrleitung oder der Füllstand eines Mediums in einem Behälter geändert wird. Unter dem in Verbindung mit der Erfindung verwendeten Begriff ’Feldgeräte’ sind somit alle Typen von Messgeräten und Aktoren zu subsumieren.
Als Feldgeräte werden daher in Verbindung mit der Erfindung alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. Neben den zuvor genannten Messgeräten/Sensoren und Aktoren werden als Feldgeräte allgemein auch solche Einheiten bezeichnet, die direkt an einem Feldbus angeschlossen sind und zur Kommunikation mit der übergeordneten Einheit dienen, wie z. B. Remote I/Os, Gateways, Linking Devices und Wireless Adapter bzw. Funkadapter. Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Endress + Hauser-Gruppe hergestellt und vertrieben.
Die Integration von Feldgeräten in Konfigurations- oder Managementsysteme bzw. Bedientools erfolgt über Gerätebeschreibungen, die dafür sorgen, dass die übergeordneten Steuereinheiten oder Bediengeräte die von den Feldgeräten gelieferten Daten erkennen und interpretieren können. Bereit gestellt werden die Gerätebeschreibungen für jeden Feldgerätetyp bzw. für jeden Feldgerätetyp in unterschiedlichen. Applikationen in der Regel von dem jeweiligen Gerätehersteller. Damit die Feldgeräte in unterschiedliche Kommunikationssysteme integriert werden können, müssen unterschiedliche Gerätebeschreibungen für die unterschiedlichen Datenbussysteme erstellt werden.
Neben den Feldbussystemen, die auf die speziellen Belange der Automatisierungstechnik, insbesondere der Prozessautomatisierungstechnik, abgestimmt sind, werden in zunehmendem Maße TCP/IP Protokolle zur Bedienung der Feldgeräte eingesetzt. Immer wichtiger in der Automatisierungstechnik wird das Industrial Ethernet. Beispiele für Industrial Ethernet sind: HSE, ControlNet, Industrial IP, Profi-Net, HART UDP/TCP, ... Feldgeräte, die über Industrial Ethernet mit einer übergeordneten Steuereinheit verbunden sind, verfügen über einen WebServer. Dieser WebServer ermöglicht die online-Bedienung eines Feldgeräts mittels eines mit dem Bussystem verbundenen WebBrowsers. Unter Bedienung der Feldgeräte wird im Zusammenhang mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung insbesondere die Parametrierung und/oder Konfiguration der Feldgeräte verstanden. Bedienen umfasst jedoch auch das Durchführen einer Diagnose an dem Feldgerät oder im einfachsten Fall die Darstellung von Information, die von dem Feldgerät geliefert wird, auf einem Display.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zwecks Bedienung eines Feldgeräts jeweils die aktuelle Version der Gerätebeschreibung des Feldgeräts zur Verfügung zu haben.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die folgenden Verfahrensschritte aufweist:

– in dem Feldgerät ist bzw. wird eine das Feldgerät vollumfänglich beschreibende Gerätebeschreibung in einem WebServer integriert;
– in einem WebBrowser, der mit dem Feldgerät verbindbar ist, wird zumindest ein Teil der das Feldgerät beschreibenden Gerätebeschreibung in einen feldgerätespezifischen Softwarecode kompiliert/interpretiert;
– anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes werden auf dem WebBrowser dynamisch erzeugte gerätespezifische WebSeiten dargestellt, über die dem Bedienpersonal gerätespezifische informationen bereitgestellt werden, und/oder über die das Feldgerät von dem Bedienpersonal bedient wird.

Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt die Bedienung der Feldgeräte mittels der üblichen Webtechnologien, also mittels Standard-Webtechnologien. Die Lösung zeichnet sich durch die folgenden Vorteile aus:

– ein Standard WebBrowser kann verwendet werden;
– die Gerätebeschreibung ist immer aktuell;
– zusätzliche Setups sind nicht erforderlich.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor, dass die Interpretation in dem WebBrowser mittels einer plug-in-basierten Technologie wie Flash, Java oder Silverlight erfolgt.
Bevorzugt erfolgt die Interpretation in dem WebBrowser mittels eines proprietären Plug-Ins (eines von dem Feldgerätehersteller entwickelten Plug-Ins), welches einen SDC625-Kern verwendet. Bei dem SDC625 Kern handelt es sich um eine Softwarekomponente, welche eine elektronische Gerätebeschreibung interpretieren kann. Diese Softwarekomponente wird in eine vorhandene Softwarekomponente eingebaut, um damit auf Komponenten einer elektronischen Gerätebeschreibung, insbesondere auf Menüs, Variablen, usw., zugreifen zu können.
Weiterhin schlägt eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass der jeweils erforderliche Plug-In in dem Feldgerät gespeichert wird und nachfolgend von dem Feldgerät bereitgestellt wird.
Als besonders vorteilhaft wird die folgende Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens angesehen, das durch folgende Verfahrensschritte charakterisiert ist:

– der WebBrowser wird gestartet;
– auf dem WebBrowser wird die Startseite angezeigt;
– die Verbindung zu dem ausgewählten Feldgerät wird aufgebaut;
– der ggf. im Feldgerät gespeicherte Plug-In wird in den WebBrowser herunter geladen;
– die in dem Feldgerät gespeicherte Gerätebeschreibung wird gleichfalls in den WebBrowser heruntergeladen;
– die anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes auf dem WebBrowser dynamisch erzeugten gerätespezifischen WebSeiten, die gerätespezifische Informationen beinhalten, werden dem Bedienpersonal bereitgestellt und/oder über die dynamisch erzeugten gerätespezifischen WebSeiten wird das Feldgerät von dem Bedienpersonal bedient.

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass für den Fall, dass das Feldgerät in ein Netzwerk, bestehend aus einer Vielzahl von Feldgeräten, integriert ist, die über einen Datenbus miteinander verbunden sind, auf der Startseite die in das Netzwerk integrierten Feldgeräte angezeigt werden, so dass eines der Feldgeräte, das zur Informationsanzeige oder Bedienung vorgesehen ist, vom dem Bedienpersonal ausgewählt werden kann.
Wie bereits an vorhergehender Stelle dargelegt, wird das Feldgerät über den Bedienprozess bevorzugt parametriert oder konfiguriert. Alternativ wird an dem Feldgerät über den Bedienprozess eine Diagnose durchgeführt. Möglich ist darüber hinaus die Darstellung von gerätespezifischer Information über das Feldgerät. Es versteht sich von selbst, dass in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Lösung und ihren vorteilhaften Ausgestaltungen die in der Beschreibungseinleitung aufgeführten Definitionen gleichfalls gelten.
Die erfindungsgemäße Verfahren zum Bereitstellen von gerätespezifischen Informationen eines Feldgeräts F1 der Automatisierungstechnik und/oder zum Bedienen eines Feldgeräts F1 wird anhand der 1 näher erläutert. Zu sehen ist in 1 ein Netzwerk mit einem Bediengerät, hier einem PC, und mehreren Feldgeräten F1, ... Fn, die über das Internet- bzw. Intranetprotokoll TCP/IP miteinander kommunizieren. In dem Feldgerät F1 eine das Feldgerät F1 vollumfänglich beschreibende Gerätebeschreibung EDD1 in einem WebServer WS integriert. Über einen WebBrowser WB, der im gezeigten Fall in den PC integriert ist und der mit dem Feldgerät F1 verbindbar ist, wird zumindest ein Teil der das Feldgerät F1 beschreibenden Gerätebeschreibung EDD1 in einen feldgerätespezifischen Softwarecode kompiliert/interpretiert. Anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes werden auf dem WebBrowser WB dynamisch erzeugte gerätespezifische WebSeiten dargestellt, über die dem Bedienpersonal gerätespezifische Informationen in Echtzeit bereitgestellt werden. Alternativ ist das Feldgerät F1 von dem Bedienpersonal vom WebBrowser WB aus bedienbar.
Die Interpretation bzw. die Kompilierung erfolgt in dem WebBrowser WB mittels einer plug-in-basierten Technologie wie Flash, Java oder Silverlight. Alternativ erfolgt die Interpretation bzw. die Kompilierung in dem WebBrowser mittels eines proprietären Plug-Ins, welches einen SDC625-Kern verwendet. Bei dem SDC625 Kern handelt es sich um eine Softwarekomponente, welche eine elektronische Gerätebeschreibung EDD interpretieren kann. Diese Softwarekomponente wird in eine vorhandene Softwarekomponente eingebaut, um damit auf eine elektronische Gerätebeschreibung EDD, insbesondere auf Menüs, Variablen, usw. zugreifen zu können. Im dargestellten Fall wird der erforderliche Plug-In in dem Feldgerät F1 gespeichert und von dem Feldgerät F1 bereitgestellt.
2 zeigt ein Flussdiagramm, das eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschreibt. Unter dem Programmpunkt 1 wird. der WebBrowser WB gestartet. Auf dem WebBrowser WB wird unter Programmpunkt 2 die Startseite angezeigt. Bei Programmpunkt 3 wird die Verbindung zu dem ausgewählten Feldgerät F1 aufgebaut. Sind eine Vielzahl von Feldgeräten F1, ... Fn vorhanden, so ist die Möglichkeit der Auswahl des gewünschten Feldgeräts F1 vorgesehen. Unter dem Programmpunkt 5 wird der üblicherweise im Feldgerät F1 gespeicherte Plug-In in den WebBrowser WB herunter geladen. Die gleichfalls in dem Feldgerät F1 gespeicherte Gerätebeschreibung EDD1 wird bei dem Programmpunkt 5 in den WebBrowser WB heruntergeladen. Dieses Herunterladen erfolgt entweder automatisch oder nach Anforderung durch das Bedienpersonal. Anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes auf dem WebBrowser WB werden dem Bedienpersonal unter Programmpunkt 6 dynamisch erzeugte gerätespezifische WebSeiten, die gerätespezifische Informationen beinhalten, bereitgestellt. Alternativ wird das Feldgerät F1 über die dynamisch erzeugten gerätespezifischen WebSeiten von dem Bedienpersonal bedient. Das Programm wird unter Programmpunkt 7 beendet.

Claims

Verfahren zum Bereitstellen von gerätespezifischen Informationen eines Feldgeräts (F1) der Automatisierungstechnik und/oder zum Bedienen eines Feldgeräts (F1), wobei in dem Feldgerät (F1) eine das Feldgerät vollumfänglich beschreibende Gerätebeschreibung (EDD) in einem WebServer (WS) integriert ist, wobei in einem WebBrowser (WB), der mit dem Feldgerät (F1) verbindbar ist, zumindest ein Teil der das Feldgerät (F1) beschreibenden Gerätebeschreibung (EDD) in einen feldgerätespezifischen Softwarecode kompiliert/interpretiert wird, und wobei anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes auf dem WebBrowser (WB) dynamisch erzeugte gerätespezifische WebSeiten dargestellt werden, über die dem Bedienpersonal gerätespezifische Informationen bereitgestellt werden, und/oder über die das Feldgerät (F1) von dem Bedienpersonal bedient wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Interpretation in dem WebBrowser mittels einer plug-in-basierten Technologie wie Flash, Java oder Silverlight erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Interpretation in dem WebBrowser mittels eines proprietären Plug-Ins erfolgt, welches eine Softwarekomponente verwendet, die die elektronische Gerätebeschreibung (EDD) interpretieren kann.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1–3, wobei der jeweils erforderliche Plug-In in dem Feldgerät (F1) gespeichert wird und von dem Feldgerät (F1) bereitgestellt wird.
Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei folgende Verfahrensschritte angewendet werden: – der WebBrowser (WB) wird gestartet; – auf dem WebBrowser (WB) wird die Startseite angezeigt; – die Verbindung zu dem ausgewählten Feldgerät wird aufgebaut; – der ggf. im Feldgerät (F1) gespeicherte Plug-In wird in den WebBrowser (WB) herunter geladen; – die in dem Feldgerät (F1) gespeicherte Gerätebeschreibung (EDD) wird automatisch in den WebBrowser (WB) heruntergeladen; – die anhand des feldgerätespezifischen Softwarecodes auf dem WebBrowser (WB) dynamisch erzeugten gerätespezifischen WebSeiten, die gerätespezifische Informationen beinhalten, werden dem Bedienpersonal bereitgestellt und/oder über die dynamisch erzeugten gerätespezifischen WebSeiten wird das Feldgerät (F1) von dem Bedienpersonal bedient.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei für den Fall, dass das Feldgerät (F1) in ein Netzwerk, bestehend aus einer Vielzahl von Feldgeräten (F1, ... Fn), integriert ist, die über einen Datenbus (TCP/IP) miteinander verbunden sind, auf der Startseite die in das Netzwerk integrierten Feldgeräte (F1, ... Fn) angezeigt werden, so dass eines der Feldgeräte (F1), das zur Informationsanzeige oder Bedienung vorgesehen ist, ausgewählt werden kann.
Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Feldgerät (F1) über den Bedienprozess parametriert oder konfiguriert wird.
Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei an dem Feldgerät (F1) über den Bedienprozess eine Diagnose durchgeführt wird.