DE102010063072B4 - Fahrzeug mit Wasserversorgungs- und Kühlanlage - Google Patents
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Abstract
Fahrzeug mit einer Wasserversorgungsanlage für Verbraucher (4, 5) und mit einer Kühlanlage (1), die eine Ablaufleitung (7) zum Abführen von beim Betrieb der Kühlanlage (1) anfallendem Kondenswasser aufweist, wobei die Ablaufleitung (7) der Kühlanlage (1) indirekt mit dem wenigstens einen Verbraucher (4, 5) verbunden ist, wobei in die Ablaufleitung (7) der Kühlanlage (1) ein Zwischenbehälter (2) eingebaut ist, der zum Sammeln von kondensiertem Wasser dient, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (2) sowohl mit einem Wasservorratsbehälter (3) der Wasserversorgungsanlage als auch dem wenigstens einen Verbraucher (4, 5) verbunden ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug mit einer Wasserversorgungsanlage für Verbraucher und mit einer Kühlanlage, die eine Ablaufleitung zum Abführen von beim Betrieb der Kühlanlage anfallendem Kondenswasser aufweist.
- Wasserversorgungssysteme, die nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sind, führen meist begrenzte Mengen Wassers für den Betrieb mit. Hierzu ist meist ein Behälter verbaut, in dem das Wasser aufbewahrt wird, d. h. ein Wasservorratsbehälter. Dies ist beispielsweise in nicht stationären Anlagen, wie Fahrzeugen aller Art (Zug, Flugzeug, Schiff...) der Fall. Der Wasservorratsbehälter versorgt über Rohrleitungen typischer Weise mehrere Verbraucher, wie ein WC, ein Handwaschbecken, eine Einrichtung zur Nahrungsmittelzubereitung, eine Spülmaschine u. a. m. mit Wasser. Das Wasser muss regelmäßig nachgefüllt werden, um allen Verbrauchern ständig zu Verfügung zu stehen.
- Gerade in Fahrzeugen ist oft eine Klimaanlage zur Regelung der Umweltbedingungen oder ein anderes Kühlsystem verbaut. Beim Betrieb des Kühlsystems fällt Kondenswasser an, welches aus dem System geleitet werden muss. Beispielsweise in Schienenfahrzeugen wird das Kondenswasser bisher über eine separate Rohrleitung, die auch Ablaufleitung oder Überlaufleitung genannt wird, nach außen geleitet.
- Die gattungsbildende Druckschrift
DE 10 2005 049 314 A1 offenbart eine Scheibenwaschanlage für ein Fahrzeug mit einer Klimaanlage. Das beim Betrieb der Klimaanlage anfallende Kondenswasser wird in einem Zwischenbehälter gesammelt und über einen Wischwasserbehälter den Waschdüsen der Scheibenwischanlage zugeführt. - Bei Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, besteht im Hinblick auf die kontinuierliche Versorgung sämtlicher Wasserverbraucher mit Wasser die allgemeine Aufgabe, den Bedarf an Frischwasser zum Nachfüllen des Wasservorratsbehälters zu vermindern.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Erfindungsgemäß ist die Ablaufleitung der Kühlanlage mit wenigstens einem Verbraucher verbunden.
- Daraus ergibt sich der Vorteil, dass der Nachfüllbedarf des Wasservorratsbehälters mit Frischwasser vermindert ist, weil das an der Kühlanlage anfallende Kondenswasser zur Versorgung des wenigstens einen Verbrauchers herangezogen werden kann.
- Durch die Einbeziehung des Kondenswassers in die Wasserversorgung des wenigstens einen Verbrauchers kann eine auf dem Fahrzeug mitgeführte Wassermenge reduziert werden, so dass auch Bauraum für den Wasservorratsbehälter eingespart werden kann. Dieser kann nämlich kleiner dimensioniert werden. Auch ist es möglich, dass ggf. Rohrleitungen eingespart werden können.
- Die vorhandene Wassermenge im Wasservorratsbehälter reicht durch die Einbeziehung des Kondenswassers in die Wasserversorgung für den wenigstens einen Verbraucher über einen längeren Zeitraum und die Verfügbarkeit des Systems wird erhöht.
- Die Menge des anfallenden Kondenswassers hängt stark vom betrachteten System ab. Grundsätzlich fällt nur dann Kondenswasser in dem Kühlsystem an, wenn dieses eingeschaltet ist und, speziell im Fall einer Klimaanlage, im Kühlbetrieb fährt. Je wärmer die von außen zugeführte Luft ist, umso stärker muss sie abgekühlt werden, so dass mehr Kondenswasser anfällt. Auch hängt die anfallende Kondenswassermenge von der relativen Luftfeuchtigkeit der zugeführten Luft ab. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit wird der Luft beim Abkühlen mehr Wasser entzogen. Wichtig hierfür ist eine Berechnung des Taupunktes. Im Bahnbetrieb ist die Anzahl der Passagiere wichtig, die sich in einem von der Klimaanlage versorgten Raum befinden, weil jede einzelne Person Wärme und Wasser abgibt.
- Erfindungsgemäß ist die Ablaufleitung der Kühlanlage indirekt mit dem wenigstens einen Verbraucher verbunden. Es ist in die Ablaufleitung der Kühlanlage ein Zwischenbehälter eingebaut, der zum Sammeln von kondensiertem Wasser dient.
- Durch Vorsehen des Zwischenbehälters kann eine Aufteilung von Wasservorratsbehältern vorgenommen werden, so dass der mindestens eine Verbraucher – typischer Weise werden immer mehrere Verbraucher vorhanden sein – sowohl aus dem Zwischenbehälter als auch aus dem Wasservorratsbehälter, der zur Wasserversorgungsanlage gehört, versorgt werden können.
- Der Zwischenbehälter ist dabei sowohl mit dem Wasservorratsbehälter der Wasserversorgungsanlage als auch mit dem wenigstens einen Verbraucher verbunden.
- Der Zwischenbehälter kann direkt mit dem wenigstens einen Verbraucher verbunden sein. Auch ist es möglich, dass der wenigstens eine Verbraucher sowohl mit dem Zwischenbehälter als auch zusätzlich an den Wasservorratsbehälter der Wasserversorgungsanlage angeschlossen ist.
- Der Zwischenbehälter kann über eine Leitung an einen Wasservorratsbehälter der Wasserversorgungsanlage angeschlossen sein, der über eine weitere Leitung mit dem wenigstens einen Verbraucher verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform wird der Verbraucher immer über den Wasservorratsbehälter mit Wasser versorgt.
- In einer weiteren Ausführungsform kann eine Verzweigung der Ablaufleitung der Kühlanlage unmittelbar mit einem Wasservorratsbehälter der Wasserversorgungsanlage verbunden sein.
- Es ist ebenfalls möglich, dass der wenigstens eine Verbraucher ausschließlich über die Ablaufleitung der Kühlanlage mit Wasser versorgt ist. Diese setzt selbstverständlich einen für den betreffenden Verbraucher ausreichenden Anfall an Kondenswasser bei der Kühlanlage voraus.
- In einer weiteren Ausführungsform können der Zwischenbehälter und ein Wasservorratsbehälter der Wasserversorgungsanlage über zugehörige Leitungen ein Zirkulationssystem ausbilden, in dem mittels wenigstens einer Pumpe Wasser förderbar ist.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Blockdiagrammdarstellung einer Wasserversorgungsanlage in Kombination mit einer Kühlanlage in einer ersten Ausführungsform, -
2 eine schematische Blockdiagrammdarstellung einer Wasserversorgungsanlage in Kombination mit einer Kühlanlage in einer zweiten Ausführungsform, -
3 eine schematische Blockdiagrammdarstellung einer Wasserversorgungsanlage in Kombination mit einer Kühlanlage in einer dritten Ausführungsform und -
4 eine schematische Blockdiagrammdarstellung einer Wasserversorgungsanlage in Kombination mit einer Kühlanlage in einer vierten Ausführungsform. - Die in den
1 bis4 dargestellten Ausführungsformen einer Kombination aus einer Wasserversorgungsanlage und einer Kühlanlage1 sind anwendbar in mobilen Systemen aller Art, wobei Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, hervorzuheben sind. Gleiche Bezugszeichen bedeuten funktionell gleiche Bauteile. - Bei der Ausführungsform nach
1 ist eine Kühlanlage1 über eine Ablaufleitung7 an einen Zwischenbehälter2 zum Aufsammeln kondensierten Wassers angeschlossen. Hinter dem Zwischenbehälter2 setzt sich die Ablaufleitung7 fort. Auch der Zwischenbehälter2 ist mit einer Überlaufleitung6 ausgestattet, so dass verhindert wird, dass Wasser bis in die Kühlanlage1 zurück gestaut wird. Wenn nämlich der Zwischenbehälter2 vollständig gefüllt ist und von Verbrauchern4 ,5 kein Wasser angefordert ist bzw. entnommen wird, fließt dass von der Kühlanlage1 nach strömende kondensierte Wasser durch diese Überlaufleitung6 in den Fortsatz der Ablaufleitung7 unterhalb des Zwischenbehälters2 und verlässt somit das System. - Der Zwischenbehälter
2 ist über eine Rohrleitung10 an die Wasserversorgungsanlage angeschlossen. Im betrachteten Ausführungsbeispiel mündet die Rohrleitung10 in eine Zuleitung8 , die zwischen einem Wasservorratsbehälter3 der Wasserversorgungsanlage und dem Verbraucher5 angeordnet ist. In dieser Weise kann der Verbraucher5 sowohl über den Zwischenbehälter2 als auch über den Wasservorratsbehälter3 mit Wasser versorgt werden. Der Verbraucher5 unterscheidet sich von dem Verbraucher4 in der Hinsicht, dass ersterer nicht notwendiger Weise Frischwasser benötigt und somit auch mit kondensiertem Wasser aus der Kühlanlage1 betrieben werden kann. - Demgegenüber ist der Verbraucher
4 über eine Rohrleitung9 ausschließlich mit dem Wasservorratsbehälter3 , der Frischwasser enthält, verbunden. Für den Wasservorratsbehälter3 ist eine Überlaufleitung12 vorgesehen. - Bei der anhand von
1 dargestellten Ausführungsform ist es möglich, den Verbraucher4 und dessen Zuleitung9 vom Wasser der Kühlanlage1 getrennt zu halten. Demgegenüber ist es für den Verbraucher5 , der eine geringere Wasserqualität benötigt, möglich, ihn über die Rohrleitung10 so lange mit Wasser von dem Zwischenbehälter2 aus zu versorgen, bis dieser vollständig entleert ist. Dann kann der Wasserbedarf des Verbrauchers5 wieder ausschließlich über die Rohrleitung8 aus dem Wasservorratsbehälter3 der Wasserversorgungsanlage gedeckt werden. - In einer Variante der Ausführungsform nach
1 kann die Rohrleitung10 auch unmittelbar an den Verbraucher5 angeschlossen sein. - Die Ausführungsform nach
2 stimmt in weiten Teilen derjenigen nach1 überein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Rohrleitung10 aus1 durch eine Rohrleitung13 ersetzt ist, die nunmehr unmittelbar in den Wasservorratsbehälter3 mündet. - Der Wasservorratsbehälter
3 wird in dieser Ausführungsform nicht permanent mit Wasser versorgt. Vielmehr ist es möglich, Wasser zwischen dem Zwischenbehälter2 und dem Wasservorratsbehälter3 umzupumpen, wenn a) der Zwischenbehälter2 voll ist, so dass das Wasser durch den Überlauf6 austreten würde, oder b) der Wasservorratsbehälter3 leer ist oder einen niedrigen Füllstand erreicht. In dieser Weise kann immer oder bei Bedarf aus dem Zwischenbehälter2 Wasser in den Wasservorratsbehälter3 umgeleitet werden. - Dies kann im Prinzip der kommunizierenden Behälter, bei dem sich die Behälter auf dem gleichen Niveau befinden und der Wasserdruck den Flüssigkeitsspiegel in den Behältern ausgleicht, betrieben werden. Dies ist dann möglich, wenn die Behälter
2 ,3 auf dem gleichen Höhenniveau sind oder die Umwälzung mit Hilfe von Pumpen betrieben wird. In diesem Fall kann auch auf eine der beiden Überlaufleitungen6 ,12 verzichtet werden, wenn gewährleistet ist, dass kein Wasser in die Kühlanlage1 zurückfließen kann. - Die Verbraucher
4 ,5 werden ausschließlich vom Wasservorratsbehälter3 aus mit Wasser versorgt. - Bei der anhand von
3 veranschaulichten Ausführungsform ist wiederum der Zwischenbehälter2 über eine Verbindungsleitung14 mit dem Wasservorratsbehälter3 verbunden. So kann der Wasserstand in den Behältern2 ,3 jederzeit angeglichen werden. Beide Behälter2 ,3 besitzen je eine eigene Überlaufleitung6 ,12 . - Bei der Ausführungsform nach
3 ist die Versorgungsleitung8 für den Verbraucher5 direkt an den Zwischenbehälter2 angeschlossen und wird nur über ihn versorgt. Ebenso wird der Verbraucher4 ausschließlich vom Wasserbehälter3 über die Versorgungsleitung9 versogt. - Die anhand von
4 dargestellte Ausführungsform geht von derjenigen nach2 insofern aus, dass sämtliche vorgesehenen Rohrleitungen der Ausführungsform nach2 auch bei der Ausführungsform nach4 vorhanden sind. - In
4 tritt eine Rohrleitung15 hinzu, welche den Zwischenbehälter2 mit dem Wasservorratsbehälter3 in der Weise verbindet, dass der Zwischenbehälter2 , die Rohrleitung13 , der Wasservorratsbehälter3 und die Rohrleitung15 einen Kreislauf bilden, so dass die Rohrleitungen13 ,15 als Zirkulationsleitungen bezeichnet werden können. Mit Hilfe vorgesehener Pumpen ist es möglich, das Wasser ständig zwischen den Behältern2 ,3 im Kreis zu pumpen. Dann muss man das Wasser in jeder Leitung nur in eine Richtung pumpen, um einen Ausgleich herzustellen. - Obwohl in der Figur die Verbraucher
4 ,5 über die Rohrleitungen8 ,9 an den Wasserratsbehälter3 angeschlossen sind, ist es auch denkbar, die Verbraucher4 ,5 an den Zwischenbehälter2 oder auch an die Rohrleitungen13 ,15 anzuschließen. - In einer Variante kann auch auf eine der beiden Überlaufleitungen
6 ,12 verzichtet werden, da zwei Überlaufleitungen nicht zwingend erforderlich sind.
Claims (6)
- Fahrzeug mit einer Wasserversorgungsanlage für Verbraucher (
4 ,5 ) und mit einer Kühlanlage (1 ), die eine Ablaufleitung (7 ) zum Abführen von beim Betrieb der Kühlanlage (1 ) anfallendem Kondenswasser aufweist, wobei die Ablaufleitung (7 ) der Kühlanlage (1 ) indirekt mit dem wenigstens einen Verbraucher (4 ,5 ) verbunden ist, wobei in die Ablaufleitung (7 ) der Kühlanlage (1 ) ein Zwischenbehälter (2 ) eingebaut ist, der zum Sammeln von kondensiertem Wasser dient, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (2 ) sowohl mit einem Wasservorratsbehälter (3 ) der Wasserversorgungsanlage als auch dem wenigstens einen Verbraucher (4 ,5 ) verbunden ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (
2 ) direkt mit dem wenigstens einen Verbraucher (4 ,5 ) verbunden ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (
2 ) über eine Leitung (8 ,13 ,14 ) an den Wasservorratsbehälter (3 ) der Wasserversorgungsanlage angeschlossen ist, der über eine weitere Leitung (9 ) mit dem wenigstens einen Verbraucher (4 ,5 ) verbunden ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verzweigung der Ablaufleitung (
7 ) der Kühlanlage (1 ) unmittelbar mit dem Wasservorratsbehälter (3 ) der Wasserversorgungsanlage verbunden ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verbraucher (
4 ,5 ) ausschließlich über die Ablaufleitung (7 ) der Kühlanlage (1 ) mit Wasser versorgt ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (
2 ) und der Wasservorratsbehälter (3 ) der Wasserversorgungsanlage über zugehörige Leitungen ein Zirkulationssystem ausbilden, in dem mittels wenigstens einer Pumpe Wasser förderbar ist.
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