DE102010062976A1

DE102010062976A1 - Radialventilator mit Tropfenabscheiderfunktion

Info

Publication number: DE102010062976A1
Application number: DE201010062976
Authority: DE
Inventors: Marco Popp; Mark Malkomes; Torben Schlieckau
Original assignee: Voith Patent GmbH
Current assignee: Voith Patent GmbH
Priority date: 2010-12-14
Filing date: 2010-12-14
Publication date: 2012-06-14
Also published as: EP2652335A1; WO2012080012A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (A) zum Fördern von nasser Luft für eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, oder Tissuebahn, bestehend aus zumindest einem Ventilator (4), welcher ein Gehäuse, ein Laufrad und einen Luftein- sowie Luftaustritt aufweist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ventilator (4) als Radialventilator (6) ausgebildet ist und mindestens einen Ablaufstutzen (7) an seinem Gehäuseumfang (14) trägt, so dass abgeschleudertes Wasser vom Laufrad des Radialventilators (10) aus dem Gehäuse (11) abgeführt werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von nasser Luft für eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, oder Tissuebahn, bestehend aus zumindest einem Ventilator, welcher ein Gehäuse, ein Laufrad und einen Luftein- sowie Luftaustritt aufweist.
Derartige Vorrichtung sind bekannt und weisen nach dem Stand der Technik, vor dem Ventilator, einen Tropfenabscheider auf, damit das in der Luft enthaltene Wasser abgeschieden werden kann. Die Abscheidung von Wasser aus der Luft ist aus verschiedenen Gründen erwünscht und notwendig: Zum einen soll verhindert werden, dass sich das Ventilatorgehäuse im Betrieb der Vorrichtung mit Wasser füllt und das Ventilatorlaufrad möglicherweise beschädigt. Zum anderen soll das Wasser aus der Luft ausgeschieden werden, weil, insbesondere bei Abluftsystemen, die Luft so wenig wie möglich Wasser enthalten soll, bevor die Luft z. B. auf einem Hallendach ausgeblasen wird. Dies ist insbesondere im Winter kritisch, wegen gefrierender Feuchtigkeit und möglichen Aufbau von Eis um den Abluftschalldämpfer.
Das bekannte System mit separatem Abscheider hat jedoch den Nachteil, dass es Bauraum für den Abscheider beansprucht und auch zusätzliche Kosten zur Beschaffung des Abscheiders verursacht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Fördern von nasser Luft für eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, oder Tissuebahn, derart gegenüber dem Stand der Technik zu verbessern, dass der Tropfenabscheider komplett eingespart werden kann. Es sollen auch keine anderen Nachteile durch die Einsparung des Tropfenabscheiders entstehen.
Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, dass der mindestens eine Ventilator als Radialventilator ausgebildet ist und mindestens einen Ablaufstutzen an seinem Gehäuseumfang trägt, so dass abgeschleudertes Wasser vom Laufrad des Radialventilators aus dem Gehäuse abgeführt werden kann. Durch die Erfindung ergibt sich ein Vorteil nach dem „Integral-Prinzip”, d. h. der Radialventilator erfüllt in hervorragender Weise nun zwei Funktionen: Fördern der nassen Luft und Abscheiden des Wassers aus der Luft.
Unter nasser Luft wird eine Luft verstanden, die Wasser in flüssiger Form, d. h. in Tropfenform, mit sich führt.
Unter Abscheiden des Wasser wird verstanden, dass zumindest ein Teil, vorzugsweise der größte Teil, der in der Luft enthaltenen Wassertropfen abgeschieden wird.
Vorteilhaft kann der mindestens eine Radialventilator zwei, insbesondere drei, und ganz insbesondere vier Ablaufstutzen am Gehäuseumfang aufweisen. In dieser Ausführung kann dass Wasser somit an drei, bzw. vier Stellen am Gehäuseumfang abgeführt werden, womit sichergestellt ist, dass das Wasser abfließen kann, bevor es sich im Gehäuse wesentlich ansammeln kann.
Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die Ablaufstutzen in einer regelmäßig gleichen Teilung über den Gehäuseumfang verteilt sind, d. h., am Beispiel zwei Ablaufstutzen, gegenüberliegend- am Gehäuseumfang, bei drei Ablaufstutzen je 120° versetzt zueinander am Gehäuseumfang, usw. Die hier genannte regelmäßig gleiche Teilung wird im Sinne der genannten Erklärung mit einer Winkelabweichung der einzelnen Ablaufstutzen von bis zu +/– 40°, bevorzugt von bis zu +/– 20° und besonders bevorzugt von bis zu +/– 10° verstanden.
Vorteilhaft sind die Ablaufstutzen im Schleuderbereich des Laufrads am Gehäuseumfang positioniert. Der Schleuderbereich ist der Bereich am Gehäuseumfang, der sich in axialer Richtung des Laufrades gesehen im Bereich der Leitschaufeln des Laufrades befindet. In diesem Bereich wird das meiste Wasser radial vom Laufrad geschleudert und deswegen befinden sich in diesem Bereich vorteilhaft die Ablaufstutzen im Gehäuseumfang.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Ablaufstutzen in ein gemeinsames Rohrleitungssystem verbunden. Dies hat den Vorteil, dass das abgeschiedene Wasser wieder zurück in ein beliebiges Wassersystem der Papier-, oder Karton-, oder Tissuemaschine geführt werden kann und somit der Gesamtwasserverbrauch gesenkt wird.
Additional kann im Gehäuse eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere ein Spritzrohr, oder eine Mehrzahl von Spritzrohren vorhanden sein. Die Reinigungsvorrichtung spritzt Wasser, oder auch ein anderes Fluid, bevorzugt auf das Laufrad, damit sich auf diesem keine Ablagerung bilden können. Ablagerungen können entstehen durch in der Luft und/oder im Wasser enthaltenen Faserstoff.
Vorteilhafterweise ist das Spritzrohr, bzw. die Spritzrohre an eine Wasserleitung angebunden. Dieser Wasserleitung kann optional Reinigungsmittel zugegeben werden. Durch die Zugabe von Reinigungsmittel, z. B. von Säuren oder Laugen, kann die Verschmutzung, z. B. verursacht durch Faserstoff, leichter als mit reinem Wasser entfernt werden.
Das Spritzrohr, bzw. die Spritzrohre, können durch ein gesteuertes Ventil, vorteilhaft sogar automatisch gesteuertes Ventil, aktiviert werden. Es könnte zum Beispiel in einer Steuerung entsprechende Zeitintervalle hinterlegt sein, in denen die Spritzrohre aktiviert werden. Vorteilhaft ist die Automatik nur aktiv, wenn entsprechend der Ventilator in Betrieb ist.
Nachfolgend werden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Figuren der Stand der Technik und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung erläutert:
Es zeigen:
1 Eine herkömmliche Nassteilabsaugung einer Papiermaschine, Stand der Technik
2 Radialventilator in Seitenansicht
3 Radialventilator im Schnitt in einer anderen Seitenansicht
Die 1 zeigt eine schematische Darstellung zum Absaugen, bzw. Fördern von nasser Luft aus einem Nassteil einer Papiermaschine (1), wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Absaugkanäle (2) führen von der abzusaugenden Stelle, in diesem Beispiel ein Former einer Papiermaschine, die nasse Luft in einen Tropfenabscheider (3). Von dort wird die Luft über einen Axial- oder Radialventilator (4) gefördert und schließlich über einen Schalldämpfer (5) an die Atmosphäre geleitet.
Die 2 zeigt schematisch eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (A). Es ist ein Radialventilator (6) in der Seitenansicht zu sehen. Die Lufteintrittöffnung (8) in den Radialventilator (6) und die Luftaustrittöffnung (9) in den Radialventilator (6) ist ebenfalls dargestellt. In diesem Beispiel sind drei Ablaufstutzen (7) am Gehäuseumfang (14) vorhanden.
Die 3 zeigt schematisch in einer anderen Ansicht eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (A). Es ist ein Radialventilator (6) und seine zugehörige Lufteintrittöffnung (8) und die Luftaustrittöffnung (9) dargestellt. In diesem Schnittdarstellung sind die zwei Hauptkomponenten des Radialventilators (6) ersichtlich: Laufrad (10) und Gehäuse (11). Der Laufraddurchmesser (D_L) ist dargestellt. Von den erfindungsgemäßen Ablaufstutzen (7) ist nur die Bohrung durch den Gehäuseumfang (14) zu erkennen. Die Ablaufstutzen (7) befinden sich im Schleuderbereich (16) des Laufrades (10) und sind in dieser Skizze perspektivisch oval dargestellt. Des weiteren ist eine Reinigungsseinrichtung (12), hier dargestellt als ein Spritzrohr (13), ersichtlich. Der angedeutete Sprühstrahl (15) soll darauf hinweisen, das die Sprührichtung bevorzugt in Richtung des Laufrades (10) des Radialventilators (6) erfolgt.
Bezugszeichenliste

A: Vorrichtung zum Fördern von nasser Luft
1: Nassteil einer Papiermaschine
2: Absaugkanal
3: Tropfenabscheider
4: Ventilator
5: Schalldämpfer
6: Radialventilator
7: Ablaufstutzen
8: Lufteintritt in den Radialventilator
9: Luftaustritt aus dem Radialventilator
10: Laufrad des Radialventilators
11: Gehäuse des Radialventilators
12: Reinigungseinrichtung
13: Spritzrohr
14: Gehäuseumfang
15: Sprühstrahl
16: Schleuderbereich des Laufrades
D_L: Laufraddurchmesser

Claims

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (A) zum Fördern von nasser Luft für eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, oder Tissuebahn, bestehend aus zumindest einem Ventilator (4), welcher ein Gehäuse, ein Laufrad und einen Luftein- sowie Luftaustritt aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ventilator (4) als Radialventilator (6) ausgebildet ist und mindestens einen Ablaufstutzen (7) an seinem Gehäuseumfang (14) trägt, so dass abgeschleudertes Wasser vom Laufrad (10) des Radialventilators (6) aus dem Gehäuse (11) abgeführt werden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei, insbesondere drei, und ganz insbesondere vier Ablaufstutzen (7) am Gehäuseumfang (14) vorhanden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufstutzen (7) in einer regelmäßig gleichen Teilung über den Gehäuseumfang (14) verteilt sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufstutzen (7) im Schleuderbereich (16) des Laufrads (10) am Gehäuseumfang (14) positioniert sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufstutzen (7) an ein Rohrleitungssystem verbunden sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (11) des Radialventilators (6) eine Reinigungsvorrichtung (12), insbesondere ein Spritzrohr (13), oder eine Mehrzahl von Spritzrohren vorhanden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzrohr (13), bzw. die Spritzrohre an eine Wasserleitung angebunden sind und das dem Wasser optional Reinigungsmittel zugegeben werden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spritzrohr (13), bzw. die Spritzrohre (13) durch ein gesteuertes Ventil, vorteilhaft sogar automatisch gesteuertes Ventil, aktiviert werden.
Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, oder Tissuebahn, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest eine Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche umfasst.