DE102010062210A1 - Kombiniertes ABS/Airbag-Steuergerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Steuergerät (1) mit einem ABS-Regelalgorithmus (4). Für den Einsatz an Motorrädern ist es vorteilhaft, wenn das Steuergerät (1) ferner einen Airbag-Algorithmus (5) zum Betätigen eines Airbags (10), maximal zwei, vorzugsweise aber nur einen einzigen Beschleunigungssensor (7) zum Erkennen einer Kollision und maximal zwei, vorzugsweise aber nur eine einzige Zündstufe (8) umfasst, die ein Signal zum Zünden eines Airbags (10) erzeugt, wenn eine Kollision erkannt wurde.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft ein Steuergerät eines ABS-Systems (ABS: Antiblockiersystem) mit einem zugehörigen Regelalgorithmus, das insbesondere für die Verwendung an Motorrädern ausgelegt ist.
- Moderne PKW und Motorräder sind üblicherweise mit ABS- und Airbag-Systemen zum Schutz der Passagiere ausgestattet. Jedes System umfasst üblicherweise mehrere Komponenten, die jeweils von diesem ausschließlich genutzt werden. So umfasst beispielsweise ein ABS-System ein zugehöriges ABS-Steuergerät mit einem ABS-Regelalgorithmus, Sensoren zur Bestimmung des Radschlupfes und verschiedene Stellglieder zur Regelung des Radschlupfes. Ein bekanntes Airbag-System umfasst hingegen ein zugehöriges Airbag-Steuergerät, mehrere Crash-Sensoren zum Erkennen einer Kollision und wenigstens eine Zündstufe zum Auslösen eines Airbags. Bei den Zündstufen handelt es sich um integrierte Schaltkreise, die nach einer Kollision ein Aktivierungssignal an den Auslösemechanismus des Airbags senden. Die separate Konfiguration der beiden Systeme ist insbesondere für den Einsatz in Motorrädern ungeeignet, da sie relativ komplex und platzaufwändig ist.
- Offenbarung der Erfindung
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Komplexität und den Platzbedarf eines ABS- und eines Airbag-Systems, insbesondere für den Einsatz an Motorrädern, zu verringern.
- Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die wichtigsten Funktionalitäten eines ABS- und eines Airbag-Systems in einem einzigen, gemeinsamen Steuergerät zu integrieren. Ein solches kombiniertes ABS/Airbag-Steuergerät umfasst gemäß der Erfindung wenigstens einen ABS-Regelalgorithmus, einen Airbag-Algorithmus zum Betätigen eines Airbags, wenigstens einen Beschleunigungssensor zum Erkennen einer Kollision und wenigstens eine Zündstufe, die ein Signal zum Auslösen eines Airbags erzeugt, wenn eine Kollision erkannt wurde. Sämtliche der genannten Komponenten sind vorzugsweise im Gehäuse eines einzigen kombinierten ABS/Airbag-Steuergeräts untergebracht. Auf diese Weise lassen sich beide Systeme mit sehr geringem Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf realisieren.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das kombinierte ABS/Airbag-Steuergerät maximal zwei, vorzugsweise aber nur einen einzigen Beschleunigungssensor. Außerdem können maximal zwei, vorzugsweise aber nur eine einzige Zündstufe vorgesehen sein. Dadurch kann die Komplexität des Systems weiter verringert werden.
- Sofern das kombinierte ABS/Airbag-Steuergerät zwei Beschleunigungssensoren umfasst, dient einer der Sensoren vorzugsweise zum Messen einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs und der andere zum Messen der Querbeschleunigung.
- Der bzw. die Beschleunigungssensoren und die Zündstufe(n) sind vorzugsweise gemeinsam auf einen einzigen Chip (ASIC) angeordnet. Auf diese Weise kann der Verdrahtungsaufwand ebenfalls reduziert werden.
- Sofern das kombinierte ABS/Airbag-Steuergerät mehrere Zündstufen umfasst, können diese für einen einzigen oder für mehrere Airbags vorgesehen sein.
- Eine weitere Einsparung an Bauraum kann erreicht werden, wenn das erfindungsgemäße ABS/Airbag-Steuergerät keinen zusätzlichen Energiespeicher aufweist. Bekannte ABS- oder Airbag-Steuergeräte werden üblicherweise von der Fahrzeug-Batterie mit elektrischer Leistung versorgt. Für den Fall, dass der Batterieanschluss bei einer Kollision abreißt, ist in der Regel ein Pufferspeicher als Energiereserve vorgesehen, der wichtige Schaltkreise oder bestimmte Sensoren nach dem Stromausfall noch eine gewisse Zeit lang versorgt, z. B. 200 ms bis 300 ms nach dem Stromausfall. Ein solcher elektrischer Energiespeicher kann bei dem erfindungsgemäßen ABS/Airbag-Steuergerät entfallen, wodurch wiederum Platz und Kosten eingespart werden.
- Das erfindungsgemäße ABS/Airbag-Steuergerät umfasst vorzugsweise eine Schnittstelle zu wenigstens einem Airbag. Diese Schnittstelle kann beispielsweise drahtgebunden oder eine Funkschnittstelle mit einem Sender sein.
- Der Airbag kann z. B. ein in einer Motorradbekleidung integrierter Airbag sein.
- Das erfindungsgemäße kombinierte ABS/Airbag-Steuergerät ist insbesondere zum Einsatz an Motorrädern ausgelegt.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines kombinierten ABS/Airbag-Steuergerätes gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. -
1 zeigt ein kombiniertes ABS/Airbag-Steuergeräte1 , das insbesondere für den Einsatz an Motorrädern ausgelegt ist. Das Steuergerät1 umfasst verschiedene Komponenten sowohl eines ABS-Systems als auch eines Airbag-Systems, die gemeinsam in einen Steuergerät innerhalb eines Gehäuses2 integriert sind. - Von den Komponenten des ABS-Systems ist hier lediglich ein ABS-Algorithmus
4 dargestellt, der als Software in einer Prozessoreinheit3 des Steuergeräts1 hinterlegt ist. Die zugehörigen ABS-Sensoren, typischerweise Rad-Drehzahlsensoren, sowie die zugehörigen Stellglieder des ABS-Systems sind hier nicht gezeigt. - In Bezug auf das Airbag-System umfasst das Steuergerät
1 einen Airbag-Algorithmus5 , der die Signale der zugehörigen Airbag-Sensoren7 auswertet und, für den Fall, dass eine Kollision erkannt wurde, eine Zündstufe8 aktiviert, die über eine Datenverbindung9 ein entsprechendes Zündsignal an eine Zündeinrichtung des Airbags10 überträgt. Die Datenverbindung kann z. B. eine Funkverbindung sein. - Die Airbag-Sensoren
7 und die Zündstufen8 sind hier auf einem gemeinsamen Chip6 (ASIC) integriert. Dadurch wird der Aufbau und insbesondere der Verdrahtungsaufwand im Airbag-System wesentlich verringert. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die Airbag-Sensoren
7 zwei Beschleunigungssensoren, von denen einer Beschleunigungen in Längsrichtung und der andere Beschleunigungen in Querrichtung des Fahrzeugs misst. Wahlweise könnte auch nur ein einziger Beschleunigungssensor, vorzugsweise zum Messen von Längsbeschleunigungen vorgesehen sein. Der bzw. die Beschleunigungssensoren7 können beispielsweise zum Messen von Beschleunigungen im Bereich von 100 g ausgelegt sein. - Die Anzahl der Zündstufen
8 ist vorzugsweise maximal zwei. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur eine einzige Zündstufe8 vorgesehen. Dadurch kann das System weiter vereinfacht werden. - Die Datenverbindung
9 kann drahtgebunden oder drahtlos sein. Für Airbags, die in der Kleidung eines Motorradfahrers integriert sind, kann das Zündsignal beispielsweise per Funk an den Airbag übertragen werden. Das Steuergerät1 würde in diesem Fall einen entsprechenden Sender enthalten.
Claims (7)
- Steuergerät (
1 ) mit einem ABS-Regelalgorithmus (4 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (1 ) ferner einen Airbag-Algorithmus (5 ) zum Betätigen eines Airbags (10 ), wenigstens einen Beschleunigungssensor (7 ) und wenigstens eine Zündstufe (8 ) umfasst, die ein Signal (9 ) zum Auslösen eines Airbags erzeugt. - Steuergerät (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Beschleunigungssensor (7 ) und die wenigstens eine Zündstufe (8 ) gemeinsam auf einem Chip (6 ) angeordnet sind. - Steuergerät (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass maximal zwei Beschleunigungssensoren (7 ) vorgesehen sind, von denen einer bevorzugt Beschleunigungen in Längsrichtung und der andere bevorzugt Beschleunigungen in Querrichtung des Fahrzeugs misst. - Steuergerät (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass maximal zwei Zündstufen (8 ) für einen oder mehrere Airbags (10 ) vorgesehen sind. - Steuergerät (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass kein zusätzlicher Energiespeicher für eine kurzzeitige Notversorgung im Steuergerät (1 ) vorgesehen ist. - Steuergerät (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Funk-Schnittstelle zu einem Airbag (10 ) aufweist. - Motorrad mit einem Steuergerät (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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