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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Nutzung einer Kamera am SB-System als Barcodescanner und/oder zur Texterkennung (OCR). Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zu Nutzung
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Überblick über den Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Selbstbedienungsterminals in verschiedensten Ausführungen, wie z. B. Geldautomaten, Waren- und/oder Kassenautomaten, bekannt. Selbstbedienungsterminals sind nicht selten Objekt von Sachbeschädigung und Manipulation. Zum Schutz davor, ist es insbesondere bei Geldautomaten bekannt, diese durch eine Kameraüberwachung abzusichern. Durch Aufzeichnung der erzeugten Videosignale können kriminelle Vorgänge, wie etwa Sachbeschädigungen und/oder Manipulationen leichter festgestellt werden. Zudem dient das Video- bzw. Bildmaterial als Beweis- und Analysematerial. Auch kann die Kamera zur Verknüpfung von Bilddaten und Transaktionsdaten genutzt werden, um bei einer missbräuchlichen Kartennutzung als Beweismittel zu dienen. Zur Kameraüberwachung wird üblicherweise mindestens eine Kamera an dem jeweiligen Selbstbedienungsterminal installiert oder in dieses integriert. Diese, mindestens eine, Kamera liefert Videosignale, die üblicherweise an ein Videoaufzeichnungssystem über eine Datenfernverbindung übertragen werden.
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Aus der
US 6,583,813 B1 ist eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der ein Geldautomat mittels mehrerer Kameras überwacht wird. Die Kameras sind in der Nähe des Geldautomaten oder am Gehäuse desselben montiert (siehe dort
1) und liefern Videosignale, die an ein Video-Aufzeichnungssystem („Image Recorder”,
2) übertragen werden. Die Kameras sind beispielsweise als analoge Kameras oder auch als digitale Kameras ausgebildet, wobei letztere jeweils mit einem Mini-Server ausgestattet sein können (siehe
11), um als IP-Kameras an ein Internet-konformes Netzwerk angeschlossen werden zu können. Falls die Kameras als analoge Kameras ausgeführt sind, können sie über Impedanz-Anpassungseinheiten an ein analoges Video-Netzwerk angeschlossen werden (siehe
12). In beiden Fällen ist ein beachtlicher Aufwand erforderlich, nämlich zum einen die Bereitstellung mehrerer Mini-Server, um die digitalen Kameras als IP-Kameras ansprechen zu können, oder zum anderen der Einsatz mehrerer Impedanz-Anpassungseinheiten, um die analogen Kameras mit einem analogen Video-Netzwerk verbinden zu können. Wünschenswert wäre es jedoch, eine Einrichtung zur Video-Überwachung eines Selbstbedienungsterminals bereitzustellen, die weniger technischen Aufwand benötigt und dennoch eine höhere Flexibilität ermöglicht, insbesondere, was den Aufbau und Ausbau von Kameratechnik und Anschlusstechnik für unterschiedliche Netzwerke angeht.
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Barcodescanner sind optional heute schon als zusätzliches Bauteil in einigen Ländern an Geldautomaten angeordnet. Sie dienen dazu, Barcodes auf der Bankkarte zur Identifizierung des Karteninhabers zu erkennen oder Barcodes auf Zahlungsbelegen (zum Beispiel Strom oder Telefonrechnung) zu erkennen, die dann am Geldautomaten anschließend bar oder durch eine Überweisungsroutine bezahlt werden. Die Firma Mobotix stellt in einem Praxisbericht ein Security Vision System vor, beim dem durch Kameras Geldautomaten überwacht werden. Als weiterer Stand der Technik ist die
US 6 583 813 B1 zu nennen.
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Überblick über die Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Erfindung gemäß den Hauptansprüchen bereit.
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Alternative Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Einzelnen handelt es sich um ein SB-System, wie z. B. einen Geldautomat, mit einem Monitor und einer Überwachungskamera, die zur Aufnahme von Abläufen im Zusammenhang mit der Nutzung des SB-System eingesetzt wird. Wie bereits oben ausgeführt wurde, dient die Kamera dazu, die Nutzung des Automaten zu überwachen. Die Kamera zeichnet normalerweise das Verhalten der Benutzer am Automaten auf. Somit soll sichergestellt werden, dass Vandalismus und ein betrügerisches Manipulieren des Automaten aufgezeichnet werden kann, zwecks Beweissicherung oder zur Erkennung der Manipulation des Automaten. Die Kamera wird nun zusätzlich in einem zweiten Modus als Eingabeeinheit für eine Dokumentenverarbeitungseinheit eingesetzt. Diese ist in der Regel als Software ausgebildet, die auf einem Standard Prozessor abläuft, der auch den SB-Automaten steuert. Die Dokumentenverarbeitungseinheit kann in einem abgesicherten Modus laufen, der keinerlei Einfluss auf die Funktionalitäten des SB Automaten hat. Die Kapselung kann dabei zum Beispiel erfolgen, indem die Anwendung keinerlei Zugriffe auf reservierten Speicherbereich hat, die die Funktionalität des SB Automaten betreffen. Man kann sich auch vorstellen, dass es in einer Art von virtuellen Maschine oder einer SandBox, also in einem gesicherten Bereich abläuft, in dem die Zugriffe der Software auf die anderen Komponenten überprüft werden. Die Dokumentenverarbeitungseinheit ist eingerichtet und ausgestattet, um von einem Dokument Barcodes zu scannen und/oder um eine Texterkennung (OCR) durchzuführen. Hierdurch können Zahlungsbelege, Überweisungsaufträge oder auch Pfandgutscheine etc., erfasst werden.
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Aufgrund des Umstandes, dass bei SB-Automaten in der Regel keine Auflagefläche für die Dokumentenerkennung vorhanden ist, bedarf es Anweisungen an den Benutzer, um das Dokument richtig vor der Kamera auszurichten, damit eine optimale Erfassung möglich ist.
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Hierzu wird die Anzeige auf dem Monitor so gesteuert, dass bei der Erfassung von Barcodes und/oder der Texterkennung (OCR) die Dokumentenverarbeitungseinheit die Ausrichtung des Dokuments unter Verwendung der Kamera überprüft, und dass an den Benutzer über den Monitor Instruktionen gegeben werden, um die Ausrichtung zu verbessern. Hierzu wird ein 3D Modell erzeugt, um zu erkennen ob das Dokument korrekt ausgerichtet ist. Dieses 3-D-Modell kann z. B. anhand des Verlaufs der Größe der Schrift erkannt werden. Verändert sich die Größe der Schrift, ist davon auszugehen, dass das Dokument nicht gerade vor die Kamera gehalten wird, sondern in die Tiefe verläuft. Die gleichen Aussagen können getroffen werden, wenn das Dokument in der X und Y Achse nicht korrekt ausgerichtet ist.
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Um eine Benutzerführung zu verbessern, wird das Dokument ebenfalls auf dem Monitor angezeigt, so wie die Kamera das Dokument erfasst. Der Benutzer kann nun beobachten, wie die Ausrichtung seines Dokuments zu sein hat. Möglicherweise wird das Dokument auch spiegelverkehrt dargestellt, damit eine einfachere Umsetzung der Anweisungen ermöglicht werden kann.
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Die Dokumentenverarbeitungseinheit ist so eingerichtet und ausgebildet, dass der Monitor das aufgenommene Dokument im Detail oder Abstrakt angezeigt, und einen Bereich angibt, in dem eine ausreichende Qualität der Aufnahme sichergestellt ist, und falls eine ausreichende Qualität nicht gegeben ist, so wird eine Anweisung erzeugt, die es einem Benutzer ermöglicht, das Dokument besser auszurichten. Die Dokumentenverarbeitungseinheit überprüft die Ausrichtung des Dokuments in bis zu 3-Dimensionen und gibt entsprechende Anweisungen an den Benutzer zur Neuausrichtung. Diese Anweisungen können z. B. in Form von akustischen oder optischen Anweisungen über Lautsprecher oder den Monitor gegeben werden. Bei einer erfolgreichen Erkennung wird ein optisches oder akustisches Signal ausgegeben. Danach wird vorzugsweise das Ergebnis in einem Buchstaben (Charaktermodus) angezeigt. Für das so dargestellte Ergebnis der Dokumentenverarbeitungseinheit wird eine Bestätigung für die Korrektheit gefordert.
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In einer weiteren Ausführungsform kann regelmäßig überprüft werden, ob ein Dokument vor die Kamera gehalten wird, um dann die Erkennung automatisch zu starten. Es kann auch im Dialog gefragt werden, ob in den Erkennungsmodus umgeschaltet werden soll. Es ist auch denkbar, dass eine manuelle Umschaltung durch Betätigung eines Auswahlschalters am SB-Automaten erfolgt.
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Um die Genauigkeit der Erkennung zu verbessern, wird zur Erfassung von Dokumenten eine Lichtquelle aktiviert, die vorzugsweise ein LED-Spot ist.
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Wie bereits oben ausgeführt, übernimmt das SB-System in seiner Hauptaufgabe die Funktion eines Geldautomaten, Leergutrücknahmeautomaten (Leergebinderücknahmeautomaten) und/oder Kontobelegautomaten. In seiner Nebenfunktion werden Belege automatisch erfasst.
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In Abhängigkeit der Hauptfunktion, wird das so erhaltene Ergebnis der Dokumentenverarbeitungseinheit verwendet, um eine elektronische Transaktion durchzuführen. Diese Transaktion kann eine Überweisung von Geld oder eine Auszahlung von Geld umfassen. Auch können Gutschriften für Pfand erzeugt werden.
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Ein weiterer Teil der Erfindung ist die Verwendung des SB-Systems bzw. der Überwachungskamera als Eingabeeinheit für eine Dokumentenverarbeitungseinheit, die eingerichtet und ausgestattet ist, um von einem Dokument Barcodes zu scannen und/oder um eine Texterkennung (OCR) durchzuführen.
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In einer weiteren, nicht dargestellten, Ausführungsform ist es denkbar, dass eine mechanische Auflagefläche, z. B. in Acrylglas vor der Kamera befestigbar ist, auf die ein Dokument gelegt werden kann. Es könnten auch andere Ablageflächen auf dem Gehäuse des SB-Autmaten gekennzeichnet werden, auf denen die Dokumente abzulegen sind, die eine optimale Erkennung gewährleisten, da die Ausrichtung zur Kamera bekannt ist.
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Ein weiterer Teil der Erfindung ist ein Verfahren zur Nutzung einer Kamera eines SB-Systems mit einem Monitor und einer Überwachungskamera, umfassend folgende Schritte:
- – Aufnahme von Abläufen im Zusammenhang mit der Nutzung des SB-Systems durch die Überwachungskamera;
- – Aktivieren einer Dokumentenverarbeitungseinheit, die die Daten von der Überwachungskamera verarbeitet, um von einem vor die Überwachungskamera gehaltenen Dokument Barcodes zu scannen und/oder um eine Texterkennung (OCR) durchzuführen;
- – Durchführen einer elektronischen Transaktion auf der Basis der erkannten Daten.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird die Anzeige auf dem Monitor so gesteuert, dass bei der Erfassung von Barcodes und/oder der Texterkennung (OCR) die Ausrichtung des Dokuments unter Verwendung der Dokumentenverarbeitungseinheit überprüft wird, um an den Benutzer über den Monitor Instruktionen zu geben, um die Ausrichtung zu verbessern.
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Bei dem Verfahren ist die Dokumentenverarbeitungseinheit so ausgebildet, dass auf dem Monitor das aufgenommene Dokument anzeigt wird, und einen Bereich angibt, in dem eine ausreichende Qualität der Aufnahme sichergestellt ist, und falls eine ausreichende Qualität nicht gegeben ist, so wird eine Anweisung erzeugt, die es einem Benutzer ermöglicht, das Dokument besser auszurichten. Es wird dem Benutzer somit eine Art Fadenkreuz für die Ausrichtung des Dokumentes an die Hand gegeben.
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In noch einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens überprüft die Dokumentenverarbeitungseinheit die Ausrichtung des Dokuments in bis zu 3-Dimensionen und gibt entsprechende Anweisungen an den Benutzer zur Neuausrichtung, damit eine bestmögliche Erkennung erreicht wird, indem das Dokument im richtigen Abstand in gerader Ausrichtung vor die Kamera gehalten wird.
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In noch einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann eine Modus-Umschaltung zur Erfassung der Dokumente automatisch erfolgen, durch Erkennen eines Dokuments oder manuell durch interaktive Betätigung eines Auswahlschalters.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird automatisch zur Erfassung von Dokumenten eine Lichtquelle aktiviert, um die Erkennung zu verbessern. Die Lichtquelle ist vorzugsweise ein LED-Spot.
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Bei dem Verfahren wird nach der Erkennung des Dokuments das Ergebnis der Dokumentenverarbeitungseinheit angezeigt, um eine Bestätigung vom Benutzer zu erlangen. Weitere Ausführungsformen des Verfahrens sind den Ansprüchen und den Ausführungen zu der Vorrichtung zu entnehmen.
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Figurenbeschreibung:
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Die angehängten Figuren werden im Folgenden mit der detaillierten Beschreibung beschrieben. Es ist nicht beabsichtigt, dass die detaillierte Beschreibung die Ansprüche beschränkt. Vielmehr ist beabsichtigt, dass die Ansprüche den Schutzumfang der Anmeldung in ihrer breitesten Auslegung bestimmen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, welche in schematischen Darstellungen folgendes wiedergeben:
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1 zeigt die Darstellung der Kamera auf dem Monitor des SB-Automaten;
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2 zeigt eine Person vor einem SB-Automaten ohne Dokument;
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3 zeigt die Darstellung des durch die Kamera erfassten Bildes auf dem Monitor des SB-Automaten mit Unterstützungslinien zur korrekten Positionierung des Dokuments, mit dem Hinweis, dass das Dokument nicht korrekt ausgerichtet ist;
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4 zeigt eine Person vor einem SB-Automat mit einem Dokument, das nicht optimal ausgerichtet ist;
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5 zeigt die Darstellung des durch die Kamera erfassten Bildes auf dem Monitor des SB-Automaten mit Unterstützungslinien zur korrekten Positionierung des Dokuments, mit dem Hinweis, dass das Dokument korrekt ausgerichtet ist und erfasst wurde;
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6 zeigt eine Person vor einem SB-Automat mit einem Dokument, das korrekt ausgerichtet ist.
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Detaillierte Beschreibung einer Ausführungsform
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Die 1 zeigt in einer ersten Darstellung den Monitor des SB Automaten, wobei der SB Automat lediglich das Gesicht des Benutzers wiedergibt, da kein Dokument vor die Kamera gehalten wird. Es wird ein Fadenkreuz angezeigt, das aus vier L-förmigen Eckbegrenzungen besteht, die den Bereich eingrenzen, in dem eine Dokumenterkennung durch die Kamera erfolgen kann. Es wird eine Anweisung an den Benutzer gegeben, die auf dem Monitor ebenfalls zu sehen ist, dass eine Barcodeerkennung durchzuführen ist.
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In der 2 sieht man deutlich den Benutzer vor dem SB Automaten, und seine Stellung zur Kamera. Die Kamera ist oberhalb des Monitors angeordnet und man erkennt deutlich, dass kein Dokument vor die Kamera gehalten wird.
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Die 3 zeigt den Monitor mit der Darstellung eines Schecks, der einen Barcode aufweist. Wie man auf dem Bild auf dem Monitor deutlich erkennen kann, ist der Scheck schräg und nicht im Fadenkreuz angeordnet, so dass eine Erkennung nicht möglich ist. Der Benutzer wird durch einen Hinweis auf dem Monitor angewiesen, den Scheck in die Mitte des markierten Kernbereichs zu halten, damit der Barcode gelesen werden kann. Die entsprechende 4 zeigt den Benutzer, wie er vor dem SB Automaten steht, und den Scheck schräg vor die Kamera hält.
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Die 5 und 6, zeigen die korrekte Anordnung des Schecks vor der Kamera. Wie auf dem Monitor zu erkennen ist, wird der Barcode innerhalb des Fadenkreuzbereiches angeordnet, so dass ein erfolgreiches Scannen ermöglicht wird. Der Lesevorgang wird optisch und/oder akustisch bestätigt. Der 6 ist entsprechend zur entnehmen, wie der Benutzer den Scheck oberhalb des Monitors gerade vor die Kamera hält. Dadurch, dass die Kamera oberhalb des Monitors angeordnet ist, besteht für den Benutzer die Möglichkeit den Monitor abzulesen, wodurch er einen Rückschluss auf seine Bewegungen erhält.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6583813 B1 [0003, 0004]