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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Befestigungssystem in Form von Fassadenprofilen, bestehend aus zumindest drei Profilen, nämlich zwei sichtflächigen Befestigungsprofilen (Lammellen) – vorzugsweise aus Metall – und einem sichtflächigen auch austausch- und auswechselbaren Schalungsprofil für Wandflächen oder hinterlüftete Fassaden, über Z-Profile mit der Unterkonstruktion/Wand verbunden, dabei keine Schraub- oder Gewindeverbindung und Bohr-, bzw. Schraublöcher erforderlich sind und bei wechselweise angeordneten Profilen (Befestigungs-/Schalungsprofil) eine nach aussen geschlossene Fassaden-, Wandfläche bildet.
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Stand der Technik
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Wand-, Fassaden-, bzw. Schalungsprofile werden in der Regel einzeln durch sichtbare Schrauben befestigt. Insbesondere bei Metallprofilen ist überwiegend eine vertikale Anordnung der Profile üblich, dabei übereinander oder mittels Nut ineinander geschoben oder bei horizontaler Schalung übereinander geführt und verschraubt.
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Soweit Systeme ohne sichtbare Verschraubung zur Befestigung von Wand-, Fassadenprofilen verwendet werden, bestehen diese nicht aus Befestigungsprofilen, die selbst Bestandteil der sichtbaren Fassaden-, Wandfläche sind und in der Regel jeweils nur ein einzelnes und kein weiteres Profil aufnehmen und durch Einrasten/Einklemmen auswechselbar befestigen können.
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Insbesondere Holzfassadenprofile werden durch ihre Berührungsflächen (Holz zu Holz) in der Regel nicht vor Übertragung der Feuchtigkeit und Nässe von oben nach unten und umgekehrt geschützt, vielmehr beinhalten die üblich verwendeten Befestigungen im Holz weitere Schwachstellen zum Eindringen der Nässe/Feuchtigkeit.
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Bei Metallfassaden liegen die Profile in der Regel zur Dichtigkeit in direktem Kontakt auf bzw. übereinander. Dies hat zur Folge, dass diese Auflageflächen bei Nässe und Regen durch Adhäsionskräfte lange Feucht bleiben und dadurch eine Moosbildung und Oxidation ermöglichen. Ferner sind bei temperaturbedingten Ausdehnungen/Bewegungen, durch die großen Kontaktflächen, Spannungs- und Quetschgeräusche die Folge.
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Soweit die Warmluft bei Thermofassaden genutzt wird, werden diese nicht mit typischen Fassadenprofilen, sondern in der Regel mit Glasplatten auf Rahmenkonstruktionen (Luftkollektoren) hergestellt und sind nicht durch bloße Ergänzung der Profile A; B durch Gitter mit Folie 9, möglich.
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Zwar wird in der Patentanmeldung
EP2119848 ein Anordnungswechsel von mindestens zwei Profilen vorgeschlagen, jedoch können diese sichtbaren Profile nicht ohne weitere Befestigungen wie Klammern, Zapfen, Schrauben, Gewindestangen montiert werden, was zu einer aufwendigen und schwierigen Montage führt. Ferner sind die sichtflächigen Profile nicht gleichzeitig Bestandteil des Befestigungssystems und vor allem nicht nur mit einem weiteren Element auf einem direkt mit der Unterkonstruktion verschraubten Profil durch einklemmen, -rasten, formschlüssig zu verbinden.
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Wand-, Fassadensystem mit profilintegrierter Befestigung durch Federwirkung, bzw. Druck und Zug in horizontaler und vertikaler Richtung zu schaffen, welches ohne Schraube im kleinstmöglichen Abschnitt mit zwei Befestigungsprofilen A und einem Schalungsprofil B, in horizontaler Anordnung eine kraftschlüssige Verbindung über Z-Profile D mit üblicher Verschraubung zur Unterkonstruktion herstellt, dabei das Schalungsprofil B; C über Nuten 2; 2a oben und unten mit den Spunden 1; 1a der Befestigungsprofile A verbindet, durch einen Überstand (Lammelle) vor Regen und Nässe schützt, insbesondere hierdurch eine kapillare und adhäsionsbedingte Übertragung von Feuchtigkeit zwischen den Profilen A; B – insbesondere Holzschalungsprofilen C – vermindert, bzw. unterbindet, dabei leicht und maß- bzw. rastergenau zu montieren ist und vorteilhafte Ausgestaltung auch als Thermofassade mit Luftkollektorwirkung oder zur vertikalen Fassadenbegrünung sowie als Schallschutzwand G verwendet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Profile des integrierten Befestigungssystems sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist das Wand-, Fassadensystem der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Befestigungsprofile A gleichzeitig ein dazwischen angeordnetes Schalungsprofil B durch Einrasten bzw. Einklemmen aufnimmt und verbindet, dabei unterhalb am oberen Befestigungsprofil (Lammelle) A mit einem Spund 1a zur passgenauen Aufnahme in eine oben am Schalungsprofil angeordnete Nut 2a verbunden, gleichzeitig oberhalb des weiteren unten angeordneten Befestigungsprofils A ein Spund 1 in die unterhalb angeordnete Nut 2 des Schalungsprofils durch Nut- und Feder- sowie Zug- und Druckverbindung einrastet und dann gleichzeitig eingeklemmt auf zwei Auflageflächen (oben und unten) formschlüssig aufliegt, wobei die wasserabführende Anordnung, Formung und Ausrichtung der Profilaussenflächen (insbesondere bei Holz und Sandstein) einen Schutz vor Nässe und adhäsionsbedingter Feuchtigkeit bieten.
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Vorzugsweise sind an den Profilen A; B U/L-förmiger Nut- und/oder Spundausbildungen a) zur Nutzung als Thermofassade eine Befestigung von Gittern und Folien mit trapezförmigen Klappen 10; 10a, für eine durch thermikgeregelte Warmluftströmung sowie Luftpolsterisolation vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich, b) zur erweiterten Nutzung als Thermofassade ein zwischen den unterbrochenen Z-Profilen D horizontal und waagerecht liegendes Gitter mit aufliegender Folie 9 und trapezförmigen Klappen 10; 10a, zur thermikgeregelter Warmluftströmung und Luftpolsterisolierung, sowie c) zur Nutzung als vertikale Fassadenbegrünung eine Platte zum rückwärtigen Verschliessen des Schalungsprofilhohlraumes F, vorzugsweise zur Aufnahme der Pflanzmatten/Substrats 12 für die Bepflanzung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Wand-, Fassadensystems ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 eine perspektivische Detailansicht (Schnitt) der verschiedenen montierten Wand-, Fassadenprofilen mit integrierten Befestigungssystem;
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2 eine perspektivische Ansicht der montierten Wand/Fassade mit Schalungsprofilvarianten;
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3 eine Seitenansicht (Schnitt) des Wand-, Fassadensystem mit allen Profilen;
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4 eine perspektivische Detailansicht des Z-Profils mit der Quernut für den kraftschlüssigen Einschub der Halteklammer;
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5 eine perspektivische Detailansicht der Halteklammer vor dem Z-Profil mit der Quernut und der Darstellung im Zustand nach Einschub;
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6 eine perspektivische Detailansicht des Hinterlüftungsraums zwischen den unterbrochenen Z-Profilen zur Aufnahme des horizontal und wagerecht liegenden Gitter mit aufliegender Folie und den trapezförmigen Klappen;
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7 eine perspektivische Detailansicht der Rückseiten der Profile (Befestigungs- und Schalungsprofile) mit den Gittern und anliegenden Folien und trapezförmigen Klappen;
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8 eine perspektivische Detailansicht mit der Darstellung eines montierten Schalungsprofils mit den halbrunden Bepflanzungsöffnungen für eine vertikale Fassadenbegrünung oder Schallschutz.
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Ausführung der Erfindung
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1; 2 zeigt eine perspektivische Detailansicht (Schnitt) des Wand-, Fassadensystems mit den verschiedenen Profilen (Befestigungsprofil A, Metall-Schalungsprofil B, Holzschalungsprofil C, Z-Profil D, vorzugsweise Sandsteinfurnier I oder Solarfolie etc.) und den Profilhohlräumen F, oben und unten gehalten mit den Spunden 1; 1a in den Nuten 2, 2a an der oberen und unteren Auflagefläche 3; 3a. Die Halteklammer E zum Einschub in die Quernut 4a zur Verbindung des Befestigungsprofils A mit dem Z-Profil D, ferner durch die Auflage auf der nach hinten abgewinkelten Kante 5 auf dem vorstehend herausgebogenen Winkelspund 5a am Z-Profil D (einrastend und verankernd) als Auflager zur formschlüssigen Verbindung. Alternativ (soweit Schraubverbindung statisch erforderlich, bzw. gewünscht) eine Schrauben-Fixierkerbe 4.
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Wie in allen Fig. (1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8) ersichtlich, sind eine Klemmnut mit LED-Lichtband 6 im Lammellenüberstand (Steg) 6a, Vertiefungen/Kanten 7 in den Profilen (zur Aufnahme eines innenliegenden Abdeckstreifens 7a unter den jeweiligen Stössen). Ferner die Profilabschlüsse mit U/L-förimger Nut- und/oder Spundausbildung 8, teilumfassend zur Befestigung der Gitter/Folien/Platten 9, a) als Thermofassade mit Luftkollektorwirkung durch thermikgeregelte Warmluftströmung und Luftpolsterisolation mittels oberen und unteren trapezförmigen Klappen 10; 10a (innen für nachströmende Luft aus Hinterlüftung, außen für erwärmte Luft aus Profilhohlraum F) b) durch die Abschlussplatte 9 im Schalungsprofil B entsteht ein abgeschlossener Hohlraum für Pflanzmatten/Substrat zur vertikalen Fassadenbegrünung G durch die bspw. halbrunden Öffnungen 13 am Schalungsprofil B mit der Vorrichtung zur Tropfbewässerung (Schlauch/Klemmstege 11; 11a).
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Wie aus 1; 3; 4; 5 ersichtlich, weist das Befestigungsprofil A am unteren Ende eine nach hinten abgewinkelte Kante 5 auf, sowie in rastergenauen Abständen einen vorstehenden herausgebogenen Winkelspund 5a als Auflager für Kante 5 am Z-Profil D, wobei mittels einer Halteklammer E (ohne Schraubverbindung) in einer passgenauen Quernut 4a, eine formschlüssige Verbindung/Verankerung mit dem Z-Profil D hergestellt wird.
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Weiterhin ersichtlich, weist das Befestigungsprofil A ober- und unterhalb einen Spund 1; 1a und das Schalungsprofil B ober- und unterseitig eine Nut 2; 2a auf, in der die Profile A; B; C eingerastet und dann formschlüssig fixiert werden (Nut- und Feder-, Zug- und Druckverbindung/Auflagenflächen) und somit im Anordnungswechsel dann mit dem Z-Profil eine zusammenhängende kraftschlüssige mit der Unterkonstruktion verbundene Fassadenfläche hergestellt.
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1 zeigt die zu den Profilhohlräumen F gerichteten Innenseiten 14, welche durch wellenartige Ausformung mit einer wärmeübertragend fördernden Oberfläche versehen ist, um die Nutzung als Thermofassade (Luftkollertor) im Wirkungsgrad zu steigern.
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Die halbkreisförmige Rundung (siehe 1; 2; 3; 7; 8) am unteren Ende des Schalungsprofils B sorgt für ein gutes Abtropfen von Wasser und durch den Abstand zum Befestigungsprofils A wird ein Nässestau vermieden.
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Durch die auf der Aussenfläche G (siehe 8) der Schalungsprofile B vorgesehenen halbrunden oder anderen, z. B. rhombenartigen Öffnungen 13 und durch Platten 9 entstandenen Hohlräume F der Schalungsprofile B zur Bestückung mit Pflanzmatten/Substrat 12 sowie Bepflanzung der Öffnungen 13 und Tropfbewässerung (Klemmstege 11a; Schlauch 11) wird eine vertikale Grünfassadenfläche G mit zusätzlichem Schall-, und Emmissionsschutz, auch ohne Begrünung, als Schallschutzwand geschaffen.
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Durch Gitter und Folien 9 an den Rückseiten der Profile A; B (siehe 7) werden separate Lufträume F geschaffen, wobei durch trapezförmige Klappen (oben für erwärmte Luft/unten für die kältere Luft aus der Hinterlüftung) im Falle der Lufterwärmung in den Profilholräumen F über die Hinterlüftung beliebig zur Nutzung (bpsw. Erwärmung schattiger Fassadenflächen, bestimmter Räume im Gebäude oder für Wärmetauschern, -speichern) abgeführt wird. Damit wird bei entsprechender Flächengröße und Sonnenlage, Warmluftströmung, Erwärmung von Latentwärmespeichermaterial (PMC) oder auch der Antrieb von Geräten (z. B. Stirlingmotoren) zur Stromerzeugung nutzbar.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Wand-, Fassadensystem besteht darin, Witterungseinflüsse an den Schalungs-, insbesondere Holzschalungsprofilen C, durch die wechselnde Anordnung der Befestigungsprofile A und der Schalungsprofilmaterialien (Metall zu Holz oder Sandstein), sowie durch die Überstände zu vermindern. Feuchtigkeit kann sich nicht mehr von Profil zu Profil übertragen;
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Die Schalungsprofile B; C können neben Metall oder Holz auch aus anderen Materialien gefertigt sein.
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Wie in 1; 2; 3 ersichtlich ist an dem Befestigungsprofil A vorteilhafterweise eine Aufnahme/Haltenut für LED-Lichtbändern 6 – für eine indirekte und nach unten gerichteten Fassaden-/Wandbeleuchtung – bei sehr geringen Atmosphärenabstrahlung – vorgesehen, welche bspw. durch Farbänderung oder Auslassen von LED-Beleuchtungskörpern 6 gleichzeitig eine absolut energieeffiziente und kostengünstige Leuchtwerbung (Beschriftung und Medialisierung der Fassaden-, Wandflächen), ermöglicht.
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Die Ausführung des Wand-, Fassaden-, Befestigungssystems mit Zug und Druck (vertikal und horizontal) und den geringen Kontakt-, Reibungsflächen eine Geräuschbildung vermindert bzw. verhindert.
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Das erfindungsgemäße Wand-, Fassadensystem beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Befestigungsprofil
- B
- Schalungsprofll
- C
- Holzschalungsprofil
- D
- Z-Profil
- E
- Halteklammer
- F
- Profil-Hohlräume
- G
- Grünfassaden-, Schallschutzfläche
- H
- H-Profil
- I
- Sandsteinfurnier/Solarfolie etc.
- J
- Unterkonstruktion/Dämmung/Wand
- 1
- Spund zur oberen Nut 2
- 1a
- Spund zur unteren Nut 2a
- 2
- Nut zum Spund 1
- 2a
- Nut zum Spund 1a
- 3
- Auflagefläche
- 3a
- Auflagefläche
- 4
- Fixierkerbe im Befestigungssteg für Schraube
- 4a
- Quernut im Z-Profil
- 5
- Kante zum Auflagern auf 5a
- 5a
- Winkelspund als Auflager für 5
- 6
- LED-Lichtband/Klemmnut
- 6a
- Steg zum Überstand
- 7
- Einrastepunkte für Abdeckbleche an Stössen
- 7a
- Abdeckbleche
- 8
- U/L-fömiger Profilabschluss für Platten/Gitter/Folien
- 9
- Abschlussplatten, -gitter
- 10
- Folie mit Klappöffnung (Warmluft außen)
- 10a
- Folie mit Klappöffnung (Kaltluft innen)
- 11
- Schlauch für Tropfbewässerung
- 11a
- Klemmstege für Bewässerungsschlauch
- 12
- Pflanzmatte/Substrat
- 13
- Öffnungen für Bepflanzung/Schallschutz
- 14
- wellenförmige Oberfläche zum Hohlraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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