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Die Erfindung bezieht sich auf ein mittels einer Datenübertragungsverbindung an eine Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage anschließbares Kartenlesegerät für eine als Chipkarte ausgebildete Fahrtschreiberkarte. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung mit einem Fahrtschreiber, einer Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage und einem eine als Chipkarte ausgebildete Fahrtschreiberkarte aufweisenden Kartenlesegerät.
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Ein vorgenannter Fahrtschreiber ist als in einem Nutzkraftfahrzeug angeordneter digitaler Tachograph mit einem Massenspeicher, in welchem Daten elektronisch gespeichert werden, bekannt. Eine Authentifizierung gegenüber dem Fahrtschreiber erfolgt mittels als Chipkarte ausgebildeten Fahrtschreiberkarten, von denen verschiedene Typen bekannt sind und verwendet werden: Ein das Nutzkraftfahrzeug betreibendes Unternehmen verfügt über mindestens eine Unternehmenskarte, welche zu einem Auslesen der Fahrzeugdaten aus dem Massenspeicher berechtigt. Außerdem ist für jeden möglichen Fahrer des Nutzfahrzeugs eine eigene Fahrerkarte vorgesehen, welche Fahreraktivitäten, Ereignisse, Störungen und Fahrzeugwechsel speichert. Darüber hinaus gibt es Kontrollkarten, die Kontrollorganen einen Zugriff auf gesetzesrelevante, in dem Fahrtschreiber gespeicherte Daten ermöglichen, und Werkstattkarten, welche Kalibrierfunktionen des Fahrtschreibers freischalten können und zu Test- und Prüfzwecken eingesetzt werden können.
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Zum Archivieren und Auswerten der Daten aus dem Fahrtschreiber ist es bekannt, die Daten von dem in dem Kraftfahrzeug angeordneten Fahrtschreiber per Funk auf einen Arbeitsplatzrechner in einem Büro des das Nutzkraftfahrzeug betreibenden Unternehmens herunterzuladen. Dabei ist zur Authentifizierung eine in ein an den Arbeitsplatzrechner angeschlossenes Kartenlesegerät eingeführte Unternehmenskarte erforderlich. Durch eine unbeaufsichtigte Entnahme der Unternehmenskarte aus dem Kartenlesegerät könnte nicht nur die Unternehmenskarte abhandenkommen, sondern es besteht durch Störung der Authentifizierung ferner die Gefahr einer Unterbrechung des Herunterladens der Daten und möglicherweise auch einer Verletzung von Datenschutzvorschriften, insbesondere hinsichtlich heruntergeladener Fahrerdaten. Daher ist eine ständige Aufsicht während des Herunterladens von Daten von dem Fahrtschreiber erforderlich, oder es muss ein Zugang zu dem Raum, in welchem sich Unternehmenskarte und Arbeitsplatzrechner befinden, während des Herunterladens zuverlässig verhindert werden.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit verringertem Aufwand Datenschutz- und Sicherungsanforderungen im Zusammenhang mit einem Herunterladen von Daten eines in einem Kraftfahrzeug angeordneten Fahrtschreibers auf eine von dem Fahrtschreiber entfernte Datenverarbeitungsanlage Genüge zu tun.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kartenlesegerät der eingangs genannten Art, wobei das Kartenlesegerät eine Sicherungsvorrichtung mit einem zur Entnahme der in das Kartenlesegerät eingeführten Chipkarte entfernbaren Sicherungsbauteil aufweist, wobei die Sicherungsvorrichtung eine mechanische Entnahmesicherung für die in das Kartenlesegerät eingeführte Chipkarte bildet. Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß auch gelöst mit einer einen Fahrtschreiber und eine Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage aufweisenden Anordnung zur Fahrtschreiberdatenübertragung zwischen dem Fahrtschreiber und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage, wobei der Fahrtschreiber in einem Kraftfahrzeug angeordnet und die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage von dem Kraftfahrzeug beabstandet ist und wobei zu einer die Fahrtschreiberdatenübertragung freigebenden Authentifizierung mittels einer als Chipkarte ausgebildeten Fahrtschreiberkarte ein die Chipkarte aufweisendes Kartenlesegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist, wobei sowohl zwischen dem Fahrtschreiber und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage als auch zwischen der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage und dem Kartenlesegerät jeweils eine Datenübertragungsverbindung besteht und wobei die Datenübertragungsverbindung zwischen dem Fahrtschreiber und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage eine Funkstrecke umfasst, wobei das Kartenlesegerät eine die Chipkarte während der Fahrtschreiberdatenübertragung über die Datenübertragungsverbindung zwischen dem Fahrtschreiber und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage in dem Kartenlesegerät verschließende, eine mechanische Entnahmesicherung für die Chipkarte bildende und ein zur Entnahme der Chipkarte entfernbares Sicherungsbauteil aufweisende Sicherungsvorrichtung aufweist.
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Die erfindungsgemäße Anordnung bildet in ihrer Gesamtheit eine Funktionseinheit zur Übertragung der Fahrtschreiberdaten. Die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage ist eine Datenverarbeitungsanlage, welche dazu ausgebildet ist, Fahrtschreiberdaten zu verarbeiten; dazu weist die Datenverarbeitungsanlage beispielsweise eine spezielle Software, eine Fahrtschreiberdatenverarbeitungssoftware, auf. Die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage und das Kartenlesegerät sind vorzugsweise stationär an einem Ort, zum Beispiel in einem Büro eines das Nutzfahrzeug betreibenden Unternehmens, das heißt einer Spedition, angeordnet; die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage kann aber auch ein tragbarer Rechner und wie das Kartenlesegerät mobil sein. Die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage und das Kartenlesegerät sind baulich voneinander unabhängig, das heißt sie bilden keine Baueinheit und sind insbesondere nicht in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Das Kartenlesegerät sowie die Chipkarte weisen jeweils korrespondierende elektrische Kontakte auf. Die Kontakte der in das Kartenlesegerät eingeführten Chipkarte sind mit den korrespondierenden Kontakten des Kartenlesegerätes elektrisch kontaktiert. Mit der Erfindung ist es vorteilhaft nicht mehr erforderlich, die Chipkarte häufig in das Kartenlesegerät einzuführen und wieder zu entnehmen, sondern die Chipkarte kann, da sie erfindungsgemäß geschützt ist, über einen längeren Zeitraum in dem Kartenlesegerät verbleiben; dadurch werden die elektrischen Kontakte der Chipkarte und des Kartenlesegerätes erheblich verringert beansprucht und unterliegen einem deutlich verminderten Verschleiß. Von besonderem Vorteil ist bei dem erfindungsgemäßen Kartenlesegerät der einfache, zuverlässige Schutz der in dem Kartenlesegerät befindlichen Fahrtschreiberkarte vor unberechtigtem Zugriff, insbesondere vor unberechtigter Entnahme aus dem Kartenlesegerät, mit Hilfe der mechanischen Entnahmesicherung. Gleichzeitig wird damit auch eine mögliche Störung der Fahrtschreiberdatenübertragung infolge unberechtigter Entfernung der Chipkarte zuverlässig verhindert. Grundsätzlich ist das Sicherungsbauteil durch einen Nichtberechtigten nicht zerstörungsfrei von dem Kartenlesegerät entfernbar. Dadurch ist eine gegebenenfalls dennoch erfolgte unberechtigte Entnahme der Fahrtschreiberkarte aus dem Kartenlesegerät vorteilhaft unmittelbar dadurch zu erkennen, dass das Sicherungsbauteil – sofern es noch vorhanden ist – eine Beschädigung aufweist.
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Besonders einfach im Aufbau und zuverlässig in der Handhabung ist das Kartenlesegerät, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Sicherungsvorrichtung ein Schloss zum Verschließen der Chipkarte in dem Kartenlesegerät aufweist. Das Schloss kann zum Beispiel ein Zahlenschloss sein, dessen Öffnungscode nur einem Berechtigten bekannt ist, oder ein mit einem mechanischen Schlüssel zu öffnendes Schloss, wobei nur der Berechtigte den zum Öffnen erforderlichen mechanischen Schlüssel besitzt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Schloss derart ausgebildet, dass es in seinem geschlossenen Zustand das Sicherungsbauteil an einem Gehäusegrundkörper des Kartenlesegerätes anschließt. Auf diese Weise kann bei einfachem Aufbau ein besonders haltbarer Verschluss der Fahrtschreiberkarte in dem Kartenlesegerät gewährleistet werden.
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Zusätzlich ein guter Schutz der Fahrtschreiberkarte gegen Beschädigung und Verschmutzung, insbesondere Einstauben, kann vorteilhaft erreicht werden, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung das Sicherungsbauteil eine die Chipkarte umgreifende Abdeckhaube ist.
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Einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend weist das Sicherungsbauteil an einer Seite entgegen einer Einführrichtung der Chipkarte in das Kartenlesegerät einen Kartenanschlag für die Chipkarte auf. Damit kann vorzugsweise ein gemeinsames und gleichzeitiges Fügen von Chipkarte und Sicherungsbauteil einerseits sowie einem die mit der Chipkarte korrespondierenden elektrischen Kontakte des Kartenlesegerätes aufweisenden Gehäusegrundkörpers des Kartenlesegerätes andererseits erfolgen. Vorzugsweise ist der Kartenanschlag ein mechanischer Anschlag. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kartenanschlag derart ausgebildet ist, dass sich bei einem vollständigen Zusammenfügen von Sicherungsbauteil und Gehäusegrundkörper die Chipkarte automatisch in einer Position befindet, in welcher eine sichere elektrische Kontaktierung der Kontakte des Kartenlesegerätes mit den Kontakten der Chipkarte gewährleistet ist.
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Dabei ist es insbesondere für eine sichere Handhabung und zuverlässige Funktion sowie einen einfachen Aufbau von Vorteil, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Abdeckhaube an ihrer Innenseite entgegen der Einführrichtung der Chipkarte in das Kartenlesegerät den Kartenanschlag aufweist.
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Für eine besonders zuverlässige elektrische Kontaktierung von Chipkarte und Kartenlesegerät ist es von Vorteil, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung eine die eingeführte Chipkarte festhaltende Rast- oder Klemmeinrichtung vorgesehen ist. Die Rast- oder Klemmeinrichtung ist bevorzugt in einem Gehäusegrundkörper des Kartenlesegerätes angeordnet, in welchen Gehäusegrundkörper die Chipkarte eingeführt ist. Insbesondere zusammen mit einem vorgenannten mechanischen Kartenanschlag der Abdeckhaube kann auf einfache Weise durch Kartenanschlag und Rast- oder Klemmeinrichtung sichergestellt werden, dass die Fahrtschreiberkarte im Kartenlesegerät sicher gehalten wird, insbesondere sicher einrastet, und auch zuverlässig (über die elektrischen Kontakte der Karte und des Lesegerätes) gelesen werden kann.
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Ein zusätzlicher Schutz der Fahrtschreiberdaten wird gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung vorteilhaft dadurch erreicht, dass die Sicherungsvorrichtung ein Schloss zum Verschließen der Chipkarte in dem Kartenlesegerät aufweist und dass das Schloss einen die Fahrtschreiberdatenübertragung zwischen dem Fahrtschreiber und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage in geschlossener Stellung des Schlosses freigebenden Schlüsselschalter aufweist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Anordnung mit einem Fahrtschreiber, einer Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage und einem Kartenlesegerät,
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2 ein Kartenlesegerät mit einer Chipkarte,
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3 ein Sicherungsbauteil für ein Kartenlesegerät und
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4 ein Kartenlesegerät mit einem Sicherungsbauteil und mit einem Schloss.
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Sich jeweils entsprechende Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in schematisierter Form eine Anordnung 1 mit einem in einem Kraftfahrzeug 2 angeordneten Fahrtschreiber 4, einer Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 und einem Kartenlesegerät 8 dargestellt. Die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 ist von dem Kraftfahrzeug 2 beabstandet. Zwischen dem Fahrtschreiber 4 und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 besteht jedoch eine Datenübertragungsverbindung 10, welche eine Funkstrecke 12 umfasst. Das Kartenlesegerät 8 ist über eine weitere Datenübertragungsverbindung 14, die als Kabelverbindung 16 ausgebildet ist, an die Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 angeschlossen.
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In das Kartenlesegerät 8 ist eine als Chipkarte 18 ausgebildete Fahrtschreiberkarte, die hier eine Unternehmenskarte ist, eingeführt. Eine Sicherungsvorrichtung 20 mit einem zur Entnahme der Chipkarte 18 von dem Kartenlesegerät 8 entfernbaren Sicherungsbauteil 22 bildet eine mechanische Entnahmesicherung für die in das Kartenlesegerät 8 eingeführte Chipkarte 18.
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Das Sicherungsbauteil 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine die Chipkarte 18 umgreifende Abdeckhaube 24. Dabei ist die in das Kartenlesegerät 8 eingeführte Chipkarte 18 vollständig von dem Kartenlesegerät 8 und der Abdeckhaube 24 umschlossen, so dass die Chipkarte 18 von außerhalb des Kartenlesegerätes 8 nicht zugänglich ist.
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Zu einem Verschließen der Chipkarte 18 in dem Kartenlesegerät 8 weist die Sicherungsvorrichtung 20 ein Schloss 26 auf, welches in geschlossenem Zustand das Sicherungsbauteil 22 an einen Gehäusegrundkörper 28 des Kartenlesegerätes 8 anschließt. In diesem Ausführungsbeispiel bildet der Gehäusegrundkörper 28 zugleich einen Standfuß des Kartenlesegerätes 8.
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Zumindest während einer Datenübertragung über die Datenübertragungsverbindung 10 zwischen dem Fahrtschreiber 4 und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 verschließt die Sicherungsvorrichtung 20 die Chipkarte 18 in dem Kartenlesegerät 8. Dafür kann vorgesehen sein, dass die Datenübertragung erst dann gestartet wird, wenn die Chipkarte 18 in dem Kartenlesegerät 8 verschlossen ist.
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Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass das Schloss 26 der Sicherungsvorrichtung 20 einen die Datenübertragung zwischen dem Fahrtschreiber 4 und der Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage 6 in geschlossener Stellung des Schlosses 26 freigebenden Schlüsselschalter aufweist.
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2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Gehäusegrundkörper 28 eines Kartenlesegeräts mit einer Chipkarte 18. Die Chipkarte 18 ist in durch einen Pfeil 29 gekennzeichneter Richtung in den Gehäusegrundkörper 28 und somit das Kartenlesegerät eingeführt. In dem Gehäusegrundkörper 28, der als Sockel des Kartenlesegeräts ausgebildet ist, ist eine Ausnehmung 30 angeordnet, welche Ausnehmung 30 Bestandteil eines Schlosses einer Sicherungsvorrichtung (vgl. 1, 4) für die Chipkarte 18 ist. Außerdem weist der Gehäusegrundkörper 28 ein Elektroverbindungskabel 32 auf, welches Elektroverbindungskabel 32 Bestandteil einer Kabelverbindung des Kartenlesegeräts mit einer Fahrtschreiberdatenverarbeitungsanlage ist.
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Ein als Abdeckhaube 24 ausgebildetes Sicherungsbauteil 22 eines Kartenlesegeräts zeigt 3 in einer perspektivischen Ansicht. Die Abdeckhaube 24 weist eine mit einer Ausnehmung 34 versehene Lasche 36 auf, welche Bestandteil eines Schlosses einer Sicherungsvorrichtung (vgl. 1, 4) ist.
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In einer weiteren perspektivischen Ansicht zeigt 4 ein Kartenlesegerät 8 mit einem Gehäusegrundkörper 28 sowie einer ein Schloss 26 und eine Abdeckhaube 24 aufweisenden Sicherungsvorrichtung 20. Ferner weist das Schloss 26 ein schwer zerstörbares Kabel 38, beispielsweise ein Stahlkabel, auf, mit welchem Kabel 38 das Kartenlesegerät 8 zusammen mit der Abdeckhaube 24 an einen anderen, insbesondere immobilen, Gegenstand angeschlossen werden kann. Für ein Öffnen des Schlosses 26 sind von einem Berechtigten zu verwahrende mechanische Schlüssel 40 vorgesehen.