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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft Toilettensysteme. Insbesondere betrifft die Erfindung Toilettensysteme für ein Fahrzeug, ein Transportmittel mit einem Toilettensystem, sowie ein Verfahren zum Spülen eines Toilettensystems.
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Technischer Hintergrund der Erfindung
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Aus verteilten Toiletten bestehende Toilettensysteme für Fahrzeuge sind insbesondere bei hohen Passagierzahlen erforderlich und erhöhen den Benutzungskomfort.
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DE 10 2007 018 549 A1 und
US 2010/0 116 935 A1 beschreiben bekannte Toiletten zum Anschluss an ein Toilettensystem an Bord von Luftfahrzeugen.
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Dabei werden die Toiletten zum Transport von Abwasser und zur Sammlung des Abwassers an einen Vakuumrohrverbund angeschlossen.
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Der Vakuumrohrverbund zum Transport und zur Entsorgung von Abwasser aus den Toiletten ist dabei so eingerichtet, dass alle Toiletten des im Fahrzeug befindlichen Toilettensystems miteinander verbunden sind.
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Über einen vergleichbaren Rohrverbund sind die Toiletten des Toilettensystems verbunden, um mit Spülmittel versorgt zu werden.
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Die gattungsbildende
DE 10 2005 006 136 A1 beschreibt ein Toilettensystem mit dezentralen Spülmittelquellen, welche jeweils räumlich bei den Toiletten angeordnet sind, und mit einem zentralen Sammelbehälter für Abwasser aus den Toiletten.
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US 3 995 328 A beschreibt eine Toilette für ein Flugzeug, in welcher der Überlauf eines Waschbeckens mit der Toilette derart gekoppelt ist, dass Wasser aus dem Waschbecken in die Toilette geführt wird, wenn ein Wasserüberlauf im Waschbecken droht.
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US 3 611 446 A beschreibt eine Toilette für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit einer Mehrzahl von Toiletten. Jede Toilette weist einen eigenen Spülmittelbehälter auf. Das Abwasser aus der Mehrzahl von Toiletten wird in einem zentralen Abwassersammelbehälter aufgefangen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es kann als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, ein alternatives Toilettensystem für ein Fahrzeug anzugeben.
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Es sind ein Toilettensystem für ein Fahrzeug, ein Transportmittel mit einem Toilettensystem und ein Verfahren zum Spülen eines Toilettensystems für ein Fahrzeug gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Toilettensystem für ein Fahrzeug angegeben, welches zumindest eine erste Toiletteneinheit und eine zweite Toiletteneinheit, die zur Installation in dem Fahrzeug ausgeführt sind, aufweist. Weiterhin sind zumindest eine erste dezentrale Versorgungseinrichtung mit einem ersten Spülmitteltank und eine zweite dezentrale Versorgungseinrichtung mit einem zweiten Spülmitteltank, sowie eine zentrale Entsorgungseinrichtung zur Aufnahme von Abwasser aus der ersten Toiletteneinheit und der zweiten Toiletteneinheit vorgesehen.
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Dabei dient der erste Spülmitteltank der Versorgung der ersten Toiletteneinheit mit einem ersten Spülmittel und der zweite Spülmitteltank der Versorgung der zweiten Toiletteneinheit mit einem zweiten Spülmittel.
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Dabei kann der Spülmitteltank aus flexiblem Material oder starrem Material oder einer Kombination dieser beiden Materialien gefertigt sein.
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Als Spülmittel kann dabei eine Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, verwendet werden. Dieses Wasser kann sowohl Frischwasser als auch Grauwasser sein, insbesondere kann dieses Wasser mit einem antibakteriellen Zusatz und/oder Duftstoffen versehen sein. Als Grauwasser ist ein Wasser zu verstehen, welches beispielsweise in einer Wascheinheit benutzt wurde und beispielsweise mit Seifenresten versehen ist.
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Gemäß dieser Ausführungsform weist die erste dezentrale Versorgungseinrichtung weiterhin einen Druckspeicher und eine Umhausung auf. Dabei ist die Umhausung so ausgeführt, dass sie den Druckspeicher und den entsprechenden Spülmitteltank umgibt. Der Druckspeicher dient der Vorhaltung und der Abgabe eines Drucks. Dabei wird das Spülmittel durch den Druck aus dem entsprechenden Spülmitteltank in die Toiletteneinheit gezwungen.
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Diese Anordnung ermöglicht den Verzicht auf einen Rohrverbund zur zentralen Versorgung der Toiletteneinheiten des Toilettensystems mit Spülmittel.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfassen die erste dezentrale Versorgungseinrichtung und die zweite dezentrale Versorgungseinrichtung des Toilettensystems wenigstens einen Frischwassertank.
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Der Frischwassertank ermöglicht die Versorgung einer der Toiletteneinheit zugewiesenen Wascheinheit (hier nicht näher beschrieben) mit Frischwasser.
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Der Frischwassertank kann so ausgeführt sein, dass er eine flexible Membran umfasst, die zwei Bereiche voneinander trennt. Dabei ist ein erster Bereich für Frischwasser und ein zweiter Bereich für Grauwasser vorgesehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die zweite dezentrale Versorgungseinrichtung weist die erste dezentrale Versorgungseinrichtung und die zweite dezentrale Versorgungseinrichtung weiterhin einen Druckspeicher und eine Umhausung auf. Dabei ist die Umhausung so ausgeführt, dass sie den Druckspeicher und den entsprechenden Spülmitteltank umgibt.
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Der Druckspeicher dient der Vorhaltung und der Abgabe eines Drucks. Dabei wird das Spülmittel durch den Druck aus dem entsprechenden Spülmitteltank in die Toiletteneinheit gezwungen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Druckspeicher eine in die dezentrale Versorgungseinrichtung modular einsetzbare Druckpatrone.
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Dies ermöglicht die optionale Verwendung des Druckspeichers zur Erzeugung von Druck neben anderen im Folgenden beschriebenen Möglichkeiten zur Druckerzeugung auf das Spülmittel in dem entsprechenden Spülmitteltank.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Druck in dem Druckspeicher durch chemische Reaktion erzeugt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die dezentrale Versorgungseinrichtung des Toilettensystems weiterhin einen beweglichen Zwischenboden auf. Dabei ist der bewegliche Zwischenboden so eingerichtet, dass durch eine Gewichtskraft des Frischwassertanks ein Druck auf den ersten oder zweiten Spülmitteltank und das darin befindliche Spülmittel ausgeübt wird. Auch kann für jeden einzelnen Spülmitteltank ein eigener Zwischenboden vorgesehen sein.
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Der bewegliche Zwischenboden kann sich außerhalb oder auch innerhalb des Spülmitteltanks befinden. Im Falle, dass der bewegliche Zwischenboden sich innerhalb des Spülmitteltanks befindet, erfolgt die Übertragung der Gewichtskraft des Frischwassertanks auf den beweglichen Zwischenboden beispielsweise über einen Kolben, so dass der bewegliche Zwischenboden Druck auf das Spülmittel in dem Spülmitteltank ausübt.
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Dies stellt – neben der weiter oben erläuterten Möglichkeit der Druckerzeugung mittels eines Druckspeichers – eine weitere Möglichkeit dar, Druck auf den Spülmitteltank und das darin befindliche Spülmittel auszuüben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Toilettensystem einen zwischen dem Spülmitteltank und der Toiletteneinheit angeordneten Druckreduzierer auf.
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Der Druckreduzierer ist ausgeführt, aus einem schwankenden Eingangsdruck einen konstanten Ausgangsdruck zu erzeugen.
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Als Eingangsdruck sind hierbei die verschiedenen weiter oben erläuterten Möglichkeiten der Druckerzeugung auf den Spülmitteltank und das darin befindliche Spülmittel zu betrachten. Als Ausgangsdruck ist der Druck des Spülmittels an der Toiletteneinheit zu betrachten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Pumpe vorgesehen, die das Spülmittel aus dem Spülmitteltank in die Toiletteneinheit zwingt.
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Dabei kann die Pumpe alternativ oder in Verbindung mit den weiter oben erläuterten Möglichkeiten der Druckausübung auf den Spülmitteltank und das darin befindliche Spülmittel vorgesehen sein.
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Ebenso kann die Pumpe auch ausgeführt sein, den Betrieb aufzunehmen, wenn die weiter oben erläuterten Möglichkeiten der Druckerzeugung auf den Spülmitteltank und das darin befindliche Spülmittel ausfallen. Somit wird eine Redundanz für die Druckbereitstellung für den Spülvorgang erzeugt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird für die Verbindung des Spülmitteltanks mit der Toiletteneinheit eine Spülmittelleitung genutzt.
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Dabei können die weiter oben beschriebene Pumpe und der weiter oben beschriebene Druckreduzierer in der Spülmittelleitung angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind an dem Spülmitteltank wenigstens ein Lufteinlass und wenigstens ein Luftauslass angeordnet.
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Dabei können der wenigstens eine Lufteinlass und der wenigstens eine Luftauslass in einem gemeinsamen Bauteil angeordnet sein.
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Dabei ist der Lufteinlass ausgeführt, um bei der Entleerung des Spülmitteltanks Luft in den Spülmitteltank einzulassen und um so die Entstehung eines Unterdrucks in dem Spülmitteltank zu vermeiden.
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Dabei ist der Luftauslass ausgeführt, um Luft aus dem Spülmitteltank auszulassen und um so bei der Befüllung des Spülmitteltanks mit Spülmittel die Entstehung eines Überdrucks in dem Spülmitteltank zu vermeiden und um eine vollständige Befüllung des Spülmitteltank mit Spülmittel zu ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Toilettensystem weiterhin ein erstes Laufrad in der Spülmittelleitung, eine zweite Leitung und ein zweites Laufrad in der zweiten Leitung auf.
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Dabei ist das zweite Laufrad so angeordnet, dass es mittels Differenzdruck in der zweiten Leitung angetrieben wird. Weiterhin ist das erste Laufrad in der Spülmittelleitung so angeordnet, dass es von dem zweiten Laufrad über eine Verbindung angetrieben wird und das Spülmittel von dem ersten Laufrad in der Spülmittelleitung in die Toiletteneinheit gezwungen wird.
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Dabei kann das erste Laufrad über eine Welle oder ein Getriebe mit dem zweiten Laufrad gekoppelt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Spülmittel in dem Spülmitteltank Grauwasser.
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Bei dem Grauwasser kann es sich um in einer der Toiletteneinheit zugewiesenen Wascheinheit benutztes Frischwasser handeln. Diese Anordnung dient der Wiederverwendung von Wasser, beispielsweise an Bord von Luftfahrzeugen.
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Dieses Vorgehen unterstützt den sparsamen Umgang mit der wichtigen Ressource Wasser in autarken Systemen, beispielsweise an Bord von Luftfahrzeugen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines oben und im Folgenden beschriebenen Toilettensystems an Bord eines Transportmittels angegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Transportmittel ausgeführt als Luftfahrzeug.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Spülen eines oben und im Folgenden beschriebenen Toilettensystems für ein Fahrzeug angegeben, bei dem eine Toiletteneinheit mit Spülmittel aus einer dezentralen Versorgungseinrichtung versorgt wird und das Abwasser aus der Toiletteneinheit über eine zentrale Entsorgungseinrichtung entsorgt wird.
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Der erfindungsgemäße Aufbau eines Toilettensystems vermindert Installations-, Test- und Wartungsaufwand. Durch dezentrale Versorgungseinheiten ist eine variable Anpassung an die Rahmenbedingungen des Einbau- und Nutzungsrahmens möglich. Weiterhin wird eine unterschiedliche Beigabe von Zusätzen in das Spülmittel ermöglicht.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt eine Toilette für ein Fahrzeug mit einer Möglichkeit der Druckerzeugung auf das Spülmittel in dem Spülmitteltank gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2 zeigt eine Toilette für ein Fahrzeug mit einer weiteren Möglichkeit der Druckerzeugung auf das Spülmittel in dem Spülmitteltank gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt eine Toilette für ein Fahrzeug mit der Möglichkeit der Beförderung des Spülmittels mittels einer Pumpe in die Toiletteneinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt eine Toilette für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Versorgungseinrichtung einen Frischwassertank und einen Spülmitteltank umfasst.
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5 zeigt die Anordnung eines ersten Laufrads in der Spülmittelleitung und eines zweiten Laufrads in einer zweiten Leitung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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6 zeigt eine Toilette für ein Fahrzeug gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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7 zeigt ein Toilettensystem für ein Fahrzeug umfassend eine Vielzahl von Toiletten gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8A zeigt ein Flugzeug umfassend ein Toilettensystem für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8B zeigt einen Bahnwagen umfassend ein Toilettensystem für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8C zeigt ein Wohnmobil umfassend ein Toilettensystem für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8D zeigt ein Schiff umfassend ein Toilettensystem für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Figuren
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
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1 zeigt eine Toilette 100 für ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Entsorgungseinrichtung 701, 702, welche das in der Toilette 100 anfallende Abwasser entsorgt, ist nicht dargestellt (siehe hierzu 7).
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Die Toilette 100 umfasst eine dezentrale Versorgungseinheit 113 sowie eine Toiletteneinheit 110. Dabei umfasst eine Umhausung 106 der dezentralen Versorgungseinheit 113 einen Frischwassertank 101, einen Spülmitteltank 102 sowie einen beweglichen Zwischenboden 103.
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Der bewegliche Zwischenboden 103 ist so ausgeführt, dass er sich aufgrund einer Gewichtskraft 104 des Frischwassertanks 101 entlang der Richtungspfeile 105 vertikal bewegen kann. Durch diese Bewegung wird Druck auf den Spülmitteltank 102 und das darin befindliche Spülmittel ausgeübt.
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Der bewegliche Zwischenboden 103 ist dabei so ausgeführt, dass seine Bewegung entlang der Richtungspfeile 105 entlang einer Achse z 111 erfolgt. Die Achse z 111 ist so angeordnet, dass sie senkrecht auf einer Achse x 112 oder einer Achse y 112 angeordnet ist. Dabei entspricht im Falle des Einsatzes des Toilettensystems in einem Flugzeug die Achse x 112 der Flugrichtung und damit einer Längsachse des Fahrzeugs, die Achse y 112 einer Querrichtung des Fahrzeugs und damit einer Querachse des Fahrzeugs. Die Achse z 111 ist also parallel zu einer Hochachse des Fahrzeugs.
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Dies bedeutet, dass die Toilette 100 sowohl längs, also parallel zu einer Längsachse des Fahrzeugs, als auch quer, also parallel zu einer Querachse des Fahrzeugs, angeordnet sein kann. In beiden Fällen ist gewährleistet, dass sich der bewegliche Zwischenboden 103 parallel zu einer Achse z 111 und auch parallel zu einer Hochachse des Fahrzeugs bewegt.
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Weiterhin ist der 1 zu entnehmen, dass der Spülmitteltank 102 mit der Toiletteneinheit 110 über eine Spülmittelleitung 108 verbunden ist.
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In der Spülmittelleitung 108 ist ein Druckreduzierer 107 angeordnet. Der Druckreduzierer 107 gewährleistet, dass das Spülmittel trotz möglicherweise schwankendem Druck durch den beweglichen Zwischenboden 103 auf den Spülmitteltank 102 mit einem konstanten Druck über die Spülmittelleitung 108 in die Toiletteneinheit 110 gezwungen wird.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Toilette 100 für ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug. Dabei ist zur Ausübung von Druck auf das in dem Spülmitteltank 102 befindliche Spülmittel ein Druckspeicher 201 vorgesehen. Der Druckspeicher 201 ist ausgeführt, innerhalb der Umhausung 106 der dezentralen Versorgungseinrichtung 113 einen Druck zu erzeugen, der größer als der Druck außerhalb der Umhausung 106 ist. Dadurch wird das Spülmittel aus dem Spülmitteltank 102 über die Spülmittelleitung 108 in die Toiletteneinheit 110 gezwungen.
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Zur Gewährleistung eines gleichbleibenden Drucks des an die Toiletteneinheit 110 gelieferten Spülmittels ist in der Spülmittelleitung 108 ein Druckreduzierer 107 angeordnet.
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Die Erzeugung eines Überdrucks innerhalb der Umhausung 106 durch den Druckspeicher 201 erfordert, dass die Umhausung 106 im Wesentlichen druckdicht ausgeführt ist.
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Weiterhin kann die Umhausung 106 einen druckdichten Bereich (nicht abgebildet) umfassen, der den Druckspeicher 201 und den Spülmitteltank 102 umgibt.
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Dabei bedeutet druckdicht, dass ein innerhalb der Umhausung 106 oder innerhalb eines von der Umhausung 106 umfassten druckdichten Bereichs vorliegender Überdruck so aufrechterhalten wird, dass das Spülmittel aus dem Spülmitteltank 102 über die Spülmittelleitung 108 und den Druckreduzierer 107 in die Toiletteneinheit 110 gezwungen werden kann.
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3 zeigt eine Toilette 100 für ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Dabei dient eine Pumpe 301, angeordnet in der Spülmittelleitung 108, dazu, das Spülmittel aus dem Spülmitteltank 102 in die Toiletteneinheit 110 zu zwingen.
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Dabei umfasst der Spülmitteltank 102 einen Lufteinlass 302 und einen Luftauslass 302.
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Der Lufteinlass 302 ist ausgeführt, Luft aus der dezentralen Versorgungseinrichtung 113 und innerhalb der Umhausung 106 in den Spülmitteltank 102 einzulassen. Dies vermeidet, dass bei der Entnahme von Spülmittel aus dem Spülmitteltank 102 ein Unterdruck im Spülmitteltank 102 in Bezug zu der Umhausung 106 entsteht.
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Der Luftauslass 302 ist ausgeführt, Luft aus dem Spülmitteltank 102 auszulassen, wenn der Spülmitteltank mit Spülmittel aufgefüllt wird. Dies vermeidet die Entstehung eines Überdrucks in dem Spülmitteltank 102 bezogen auf die Umhausung 106 und ermöglicht die vollständige Befüllung des Spülmitteltanks mit Spülmittel.
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Der Lufteinlass 302 und der Luftauslass 302 können als einzelne Elemente oder als Elemente innerhalb eines einzelnen Bauteils ausgeführt sein. Dies gilt entsprechend für die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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4 zeigt eine Toilette 100 für ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Umhausung 106 der dezentralen Versorgungseinrichtung 113 umfasst einen Frischwassertank 101 und einen Spülmitteltank 102. Ein Lufteinlass 302, angeordnet an den Spülmitteltank 102, gewährleistet die Druckangleichung des Drucks innerhalb des Spülmitteltanks 102 an den Druck innerhalb der Umhausung 106 bei Entnahme von Spülmittel über die Pumpe 301 und die Spülmittelleitung 108 zur Versorgung der Toiletteneinheit 110 mit Spülmittel.
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Ein Luftauslass 302, angeordnet an den Spülmitteltank 102, gewährleistet die Druckangleichung des Drucks innerhalb des Spülmitteltanks 102 an den Druck innerhalb der Umhausung 106 bei der Befüllung des Spülmitteltanks 102 mit Spülmittel.
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5 zeigt eine Vorrichtung zur Beförderung von Spülmittel in der Spülmittelleitung 108.
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Dabei ist ein zweites Laufrad 502 in einer zweiten Leitung 501 angeordnet. Das zweite Laufrad 502 wird mittels Differenzdruck in der zweiten Leitung 501 angetrieben und treibt über eine Verbindung 503 das erste Laufrad 504 in der Spülmittelleitung 108 an.
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Dabei kann die zweite Leitung 501 eine Leitung der zentralen Entsorgungseinrichtung 701, 702 sein und der hierin vorliegende Differenzdruck zum Antrieb des zweiten Laufrads 502 genutzt werden.
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Das zweite Laufrad 502 ist über eine Verbindung 503, beispielsweise ein Getriebe, mit dem ersten Laufrad 504 gekoppelt. Das zweite Laufrad 502 kann mit dem ersten Laufrad 504 aber auch lediglich über eine Welle gekoppelt sein.
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Dabei wird das erste Laufrad 504 in der Spülmittelleitung 108 genutzt, um das Spülmittel aus dem Spülmitteltank 102 in die Toiletteneinheit 110 zu zwingen.
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6 zeigt eine Toilette 100 für ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Dabei umfasst die Umhausung 106 der dezentralen Versorgungseinrichtung 113 einen Frischwassertank 101, einen Spülmitteltank 102, einen beweglichen Zwischenboden 103 und einen Druckspeicher 201.
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Der Spülmitteltank 102 umfasst einen Lufteinlass 302 und einen Luftauslass 302.
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Der bewegliche Zwischenboden 103 ist ausgeführt, um mittels einer Gewichtskraft 104 des Frischwassertanks 101 entlang der Richtungspfeile 105 gemeinsam mit dem Druckspeicher 201 einen Druck auf den Spülmitteltank 102, wie weiter oben beschrieben, auszuüben.
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Eine Spülmittelleitung 108 verbindet den Spülmitteltank 102 mit der Toiletteneinheit 110.
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Innerhalb der Spülmittelleitung 110 ist eine Pumpe 301, ein Druckreduzierer 107 und ein erstes Laufrad 504 angeordnet.
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Dabei wird das erste Laufrad 504 von einem zweiten Laufrad 502, befindlich in einer zweiten Leitung 501, über eine Verbindung 503 angetrieben.
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6 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Toilette 100 eines Toilettensystems 700 für ein Fahrzeug, wobei hierfür eine beispielhafte Kombination der Merkmale der weiter oben beschriebenen Ausführungsformen einer Toilette 100 eines Toilettensystems 700 für ein Fahrzeug dargestellt wird.
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7 zeigt ein Toilettensystem 700 für ein Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Das beispielhafte Toilettensystem 700 weist vier Toiletten 100 auf, wobei dies nicht ausschließt, dass das Toilettensystem 700 mehr oder weniger als vier Toiletten 100 umfasst.
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Jede Toilette 100 umfasst eine dezentrale Versorgungseinrichtung 113 und eine Toiletteneinheit 110 und ist gekoppelt an eine zentrale Entsorgungseinrichtung 701, 702.
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Aus Übersichtlichkeitsgründen wurden nicht alle Elemente der Toiletten 100 mit Referenzzeichen versehen. Die Referenzzeichen für die dezentrale Versorgungseinrichtung 113 und die Toiletteneinheit 110 gelten selbstverständlich für alle Toiletten 100 des Toilettensystems 700 entsprechend.
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Die 8A, 8B, 8C, 8D zeigen beispielhafte Anwendungen des erfindungsgemäßen Toilettensystems 700 in verschiedenen Fahrzeugen.
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Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Toilettensystem 700 in einem Flugzeug (8A), einem Bahnwagen (8B), einem Wohnmobil (8C) als auch in einem Schiff (8D) zur Anwendung kommen.
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Das erfindungsgemäße Toilettensystem 700 kann also in allen Fahrzeugen zum Einsatz kommen, in denen aufgrund hoher Passagierzahlen oder Komfortgründen eine Vielzahl von Toiletten, verteilt über die Gesamtheit des Fahrzeugs, zur Verfügung gestellt wird.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.