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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zufuhr eines medizinischen Funktionselements und eine Anordnung mit einer derartigen Vorrichtung. Eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus
EP 1 374 801 A1 bekannt.
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Bei der Implantierung von Stents wird üblicherweise ein Führungsdraht an die zu behandelnde Stelle, beispielsweise eine Stenose in den Körper eingeführt. Über den Führungsdraht wird eine Katheterleitung geschoben, deren Spitze ebenfalls im Bereich der zu behandelnden Stelle bzw. distal zur behandelnden Stelle positioniert wird. Daraufhin wird der Führungsdraht zurückgezogen und der Stent im gecrimpten Zustand mittels einer Schleuse in den Katheter geladen. Der Stent wird durch die Katheterleitung in distaler Richtung transportiert, beispielsweise durch einen Pusher oder einen Transportdraht, bis der Stent die Katheterspitze erreicht. Dort wird der Stent durch den Transportdraht bzw. Pusher ortsfest bezogen auf die zu behandelnde Stelle gehalten und die Katheterleitung zurückgezogen, so dass der Stent im Bereich der zu behandelnden Stelle freigesetzt wird und expandiert.
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Zusätzlich zur distalen Transportbewegung des Stents kann es erforderlich sein, dass der Stent in proximaler Richtung in der Katheterleitung bewegt werden muss. Außerdem kann bei wiedereinziehbaren Stents eine Bewegung in proximaler Richtung erforderlich sein, um den entlassenen Stent wieder in die Katheterleitung einzuziehen. Dafür muss der Transportdraht entsprechend angepasst sein, so dass nicht nur Axialkräfte in distaler Richtung, sondern auch Axialkräfte in proximaler Richtung auf den Stent übertragen werden können.
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Hierzu weist der Transportdraht des aus
EP 1 374 801 A1 bekannten Zufuhrsystems am distalen Ende drei voneinander beabstandete Coils auf, zwischen denen jeweils ein Aufnahmeraum gebildet ist. Im geladenen Zustand sind die an den proximalen und distalen Enden des Stents vorgesehenen Röntgenmarker, die jeweils nach Innen etwas vorstehen, in den Aufnahmeräumen angeordnet. Die Coilanordnung dient damit als Haltemittel, so dass der Stent in proximaler bzw. in distaler Richtung bewegbar ist.
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Die Röntgenmarker reiben aufgrund der radial nach außen wirkenden Rückstellkraft des Stents an der Innenwand der Katheterleitung. Dadurch erhöht sich die Kraft, mit der der Katheter in der Leitung bewegt wird. Durch die Reibung der Röntgenmarker kann die Innenwand beschädigt werden. Es kann zu Abrieb kommen. Die von der Innenwand abgelösten Partikel, beispielsweise PTFE-Partikel können dabei in die Blutbahn gelangen.
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Darüber hinaus ist für die korrekte Funktionsweise der Zufuhrvorrichtung gemäß
EP 1 374 801 A1 die Einhaltung sehr genauer Konstruktionstoleranzen erforderlich, um zu verhindern, dass sich der Stent ungewollt aufgrund der radialen Rückstellkraft aus der Verankerung löst und vom Transportdraht abkoppelt. Diese Gefahr ist bei einem Katheterinnendurchmesser, der im Oberreich der Toleranzen liegt, besonders groß.
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Bei dem bekannten Zufuhrsystem expandiert der Stent sofort, wenn die Rückhaltefunktion der Katheterinnenwand entfällt, also wenn der Stent die Katheterspitze verläst. Dadurch wird der Stent sofort vom Transportdraht entkoppelt und der Anwender hat damit keine Möglichkeit die Position des Stents zu korrigieren.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zu Zufuhr eines medizinischen Funktionselements der eingangs genannten Art zu verbessern derart, dass eine sichere Zufuhr des Funktionselements möglich ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung mit einer derartigen Vorrichtung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird im Hinblick auf die Vorrichtung zur Zufuhr eines medizinischen Funktionselements durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und im Hinblick auf die Anordnung durch den Gegenstand des Anspruchs 14 gelöst.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Vorrichtung zu Zufuhr eines medizinischen Funktionselements, insbesondere eines Implantats, in ein Körperhohlorgan anzugeben, das eine Zufuhrleitung aufweist, die in das Körperhohlorgan einführbar ist. Die Vorrichtung weist ferner ein Führungsmittel und ein Haltemittel auf, das mit dem Führungsmittel verbunden und zusammen mit diesem in der Zufuhrleitung relativbeweglich angeordnet ist. Das Haltemittel ist mit dem Funktionselement verbindbar derart, dass das Funktionselement durch eine Betätigung des Führungsmittels in proximaler und distaler Richtung bewegbar ist. Das Halteelement umfasst wenigstens ein Greifelement, das in radialer Richtung bewegbar und durch die Radialbewegung von einer Schließstellung in eine Offenstellung überführbar ist.
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Die Haltefunktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung beruht auf einem anderen Konzept als die bekannte Haltefunktion, die die Rückstellbewegung des Implantats zum Entkoppeln vom Transportdraht erfordert. Bei der Erfindung wird hingegen die Entkopplung durch eine Radialbewegung des Haltemittels bzw. des Greifelements erreicht, mittels der das Greifelement in eine Offenstellung überführt wird. Damit ist die Entkopplung unabhängig von der Rückstellkraft des Implantats. Damit entfällt ferner die Reibung der Enden des Funktionselements, insbesondere der Röntgenmarkern, an der Innenwand, die mit dem Haltemittel zur Fixierung des Funktionselements am Führungsmittel zusammenwirken. Durch die Radialbewegung kann das Funktionselement sofort nach der Entlassung aus der Zufuhrleitung automatisch abgekoppelt werden. Alternativ kann die Radialbewegung gesteuert veranlasst werden, so dass das Funktionselement erst nach der endgültigen Positionierung abgekoppelt wird. In der Offenstellung kann das Greifelement keine axialen Kräfte in proximaler Richtung auf das Funktionselement übertragen. Das Greifelement kommt vollständig frei vom Funktionselement und ist damit vollständig abgekoppelt. Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen, bei denen das Greifelement eine Teiloffenstellung einnimmt, bevor die vollständige Offenstellung, also die vollständige Abkopplung des Greifelements vom Funktionselement erreicht ist. Die Überführung des Greifelements in die Teiloffenstellung erfolgt durch die Radialbewegung.
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Die radiale Beweglichkeit des Greifelements kann sich auf einen Abschnitt oder einen Bereich des Greifelements erstrecken, insbesondere einen distalen Bereich bzw. Abschnitt des Greifelements. Ein proximaler Abschnitt bzw. Bereich des Greifelements kann starr oder unbeweglich sein.
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Die Erfindung ermöglicht überdies die Repositionierung des Funktionselements durch Wiedereinziehen in die Zufuhrleitung.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Greifelement mit einer einzigen Stelle des Funktionselements verbunden werden kann und nicht zwingend, wie im Stand der Technik, mit mehreren Stellen, wobei dies auch möglich ist.
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Das Greifelement weist in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung einen Vorsprung auf, der in der Schließstellung des Greifelements einen in proximaler Richtung wirkenden ersten Anschlag bildet derart, dass auf das Funktionselement eine Axialkraft übertragbar ist, die in proximaler Richtung wirkt. Durch den Vorsprung wird bei entsprechender Ausbildung des Gegenstücks am Funktionselement eine formschlüssige Verbindung – zumindest in der Schließstellung des Greifelements – geschaffen, die eine sichere Übertragung auch größerer Axialkräfte auf das Funktionselement ermöglicht. Durch die Übertragbarkeit axialer Kräfte in proximaler Richtung kann das Funktionselement in der Zufuhrleitung in proximaler Richtung bewegt werden. Außerdem ist ein Wiedereinziehen des entlassenen Funktionselements in die Zufuhrleitung möglich.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Greifelement mit einem in distaler Richtung wirkenden zweiten Anschlag verbunden ist derart, dass auf das Funktionselement eine Axialkraft übertragbar ist, die in distaler Richtung wirkt. Durch den zweiten Anschlag ist das Greifelement in der Lage, das Funktionselement in distaler Richtung zu transportieren.
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Vorzugweise ist das Greifelement elastisch in radialer Richtung bewegbar. Durch die elastische Bewegbarkeit des Greifelements kann eine Rückstell- bzw. Federkraft erzeugt werden, die für eine selbsttätige bzw. ungesteuerte oder für eine gesteuerte Überführung des Greifelements in die Schließstellung bzw. in die Offenstellung genutzt werden kann. Dabei kann das Greifelement in der Schließstellung vorgespannt und durch eine Rückstellkraft in die Offenstellung überführbar sein. Durch die Rückstellkraft kann das Greifelement auch in eine Teiloffenstellung überführbar sein, in der noch keine vollständige Abkopplung des Greifelements vom Funktionselement erfolgt ist. Vielmehr ist in der Teiloffenstellung weiterhin die Übertragung einer in proximaler Richtung wirkenden Axialkraft möglich. Allerdings ist in der Teiloffenstellung die für die Abkopplung des Greifelements vom Funktionselement erforderliche Kraft verringert im Vergleich zur Schließstellung. Damit kann die Sensibilität des Greifelements mit Blick auf die Abkopplungsfunktion erhöht werden. Die Vorspannung in der Schließstellung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Greifelement in der Zufuhrleitung angeordnet und durch die Innenwand der Zufuhrleitung in der Schließstellung zwangsweise gehalten wird. Die Rückstellkraft wirkt radial nach außen, so dass beim Verlassen der Zufuhrleitung das Greifelement in die Offenstellung bewegt wird und bereichsweise expandiert. Insgesamt wird damit eine automatische Entkopplung des Greifelements vom Funktionselement beim Freisetzen erreicht.
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Alternativ kann sich das Greifelement in der Schließstellung im Ruhezustand befinden, wobei ein Axialkraft auf das Funktionselement übertragbar ist, die in proximaler Richtung wirkt. Die Entkopplung erfolgt bei dieser Ausgestaltung der Erfindung nicht automatisch, wenn das Greifelement zusammen mit dem Funktionselement freigesetzt wird, sondern wird gesteuert, insbesondere durch Betätigung des Führungsmittels oder eines Abkopplungsmechanismus. Dies hat den Vorteil, dass das Funktionselement nach dem Freisetzen repositioniert, insbesondere in die Zufuhrleitung zurückgezogen werden kann, wenn das Funktionselement mit dem Greifelement verbunden ist.
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Wenn sich das Greifelement im Ruhezustand in einer Nulllage ohne radiale Auslenkung befindet, ist für den Übergang von der Schließstellung in die Offenstellung eine relativ große Rückstell- bzw. Federkraft zu überwinden. Damit ist die Verbindung zwischen dem Greifelement und dem Funktionselement besonders sicher. Alternativ kann das Greifelement im Ruhezustand radial ausgelenkt sein, so dass eine vergleichsweise geringere Rückstell- bzw. Federkraft zu überwinden ist. Dies kann vorteilhaft sein, wenn eine niedrige Abkopplungskraft gewünscht ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Greifelement wenigstens einen Finger auf, dessen Spitze nach innen vorsteht. Die nach innen vorstehende Spitze bildet einen in proximaler Richtung wirkenden Anschlag, gegen den das Funktionselement, insbesondere ein Gegenstück des Funktionselements in Anlage kommt, so dass eine in proximaler Richtung wirkende Axialkraft auf das Funktionselement übertrag ist. Wenn bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Spitze des Fingers gekrümmt ist und der Übergang der gekrümmten Spitze in einen geraden Abschnitt des Fingers kontinuierlich erfolgt, kann dadurch die Abkopplung des Greifelements vom Funktionselement bzw. von einem Gegenstück des Funktionselements erleichtert werden, da die Spitze im Bereich des kontinuierlichen Übergangs mit verringertem Widerstand auf dem Gegenstück gleiten kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung beträgt ein Winkel zwischen dem Vorsprung und einem geraden Abschnitt des Greifelements höchstens 60°, insbesondere höchstens 45°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 20°. Durch die entsprechende Wahl des Winkels kann die Kraft, die zum Abkoppeln des Greifelements vom Funktionselements erforderlich ist, eingestellt werden, insbesondere verringert werden. Wenn in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung der Winkel zwischen dem Vorsprung und dem geraden Abschnitt des Greifelements wenigstens 30°, insbesondere wenigstens 45°, insbesondere wenigstens 60° beträgt, wird erreicht, dass die Haltekraft des Greifelements vergrößert wird, um zu vermeiden, dass sich das Implantat nicht versehentlich abkoppelt, falls der Transportdraht unabsichtlich bewegt wird. Ferner wird bei einem größeren Winkel das Risiko verringert, dass sich der Greifer im Katheter verkeilt. Die vorstehenden Winkelangaben werden insbesondere im Zusammenhang mit den Ausführungsformen offenbart, bei denen es im entlassenen Zustand des Greifelements nicht zur automatischen Abkopplung kommt. Insbesondere durch die Wahl des relativ großen Winkels wird die Sicherheit gegen ein ungewolltes Abkoppeln erhöht.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Wanddicke im Bereich der Spitze des Fingers größer als die Wanddicke im Bereich eines geraden Abschnitts des Fingers. Durch die erhöhte Wanddicke im Bereich der Spitze des Fingers wird ein Vorsprung gebildet, der beispielsweise formschlüssig mit dem Funktionselement, insbesondere dem Gegenstück des Funktionselements verbunden werden kann. Dabei kann sich die Wanddicke abrupt ändern und eine Kante ausbilden. Eine kontinuierliche Änderung der Wanddicke, so dass diese im Bereich der Spitze des Fingers größer als im Bereich des geraden Abschnitts des Fingers ist, ist möglich.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Greifelement mit einer Zugfeder bzw. allgemein mit einem Federelement verbunden ist, die in der Zufuhrleitung angeordnet ist und im freigesetzten Zustand, bei dem das Greifelement zumindest teilweise außerhalb der Zufuhrleitung angeordnet ist, das Greifelement in proximaler Richtung zurückzieht. Dabei können zwei Funktionsweisen der Zugfeder bzw. allgemein des Federelements unterschieden werden. Zum einen kann die Federkraft auf das Greifelement wirken, wenn die Zugfeder bzw. das Federelement in der Zufuhrleitung angeordnet ist. Solange das Greifelement ebenfalls in der Zufuhrleitung angeordnet ist, kommt es nicht zur Abkopplung, da das Greifelement in der Zufuhrleitung radial blockiert und somit mit dem Funktionselement fest verbunden ist. Erst wenn das Greifelement die Zufuhrleitung verlässt, kann die Federkraft wirken und führt zu einer Abkopplung bzw. zu einer Verringerung der Abkopplungskraft. Bei diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Federkraft konstant auf das Greifelement zumindest bis die Abkopplung erfolgt ist, also auch dann, wenn das Federelement in der Zufuhrleitung angeordnet ist. Im Unterschied dazu kann die Federkraft und/oder der Federweg durch die geometrischen Verhältnisse gesteuert werden, insbesondere durch das Verhältnis des Innendurchmessers der Zufuhrleitung und des Außendurchmessers des Federelements im entspannten Zustand. Wenn letzterer größer ist als der Innendurchmesser der Zufuhrleitung, befindet sich das Federelement im gestreckten Zustand, wenn dieses in der Zufuhrleitung angeordnet ist. Durch Freisetzen des Federelements kann dieses durch den Wegfall der blockierenden Wirkung der Zufuhrleitung abschnittsweise bzw. graduell in gradialer Richtung expandieren, so dass das Federelement in Längsrichtung kontrahiert. Damit kann die Federkraft und/oder der Federweg, mit dem das Federelement auf das Greifelement wirkt, durch den Grad der Freisetzung des Federelements aus der Zufuhrleitung gesteuert werden. Die Zugfeder bewirkt in beiden Fällen im freigesetzten Zustand des Greifelements eine Relativbewegung des Greifelements zum Funktionselement bzw. zum Gegenstück des Funktionselements in proximaler Richtung. Dadurch kann eine gesteuerte Entkopplung des Greifelements vom Funktionselement erreicht werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn sich das Greifelement in der Schließstellung oder in einer Teilschließstellung bzw. Teiloffenstellung im Ruhezustand befindet und eine Axialkraft auf das Funktionselement übertragbar ist, die in proximaler Richtung wirkt. Durch eine Einstellung der Federkraft der Zugfeder derart, dass die Federkraft größer ist als die für die Abkopplung des Greifelements vom Funktionselement erforderliche Kraft, kann die automatische Entkopplung bewirkt werden. Alternativ kann die Zugfeder eine in proximaler Richtung wirkende Hilfskraft erzeugen, die die Abkopplungsempfindlichkeit des Greifelementes erhöht, ohne dass es durch die Federkraft zur Abkopplung kommt.. Dabei kann die Zugfeder einen Federabschnitt aufweisen, der in der Zufuhrleitung gestreckt und außerhalb der Zufuhrleitung komprimiert ist, wobei das Greifelement in distaler Richtung vom Federabschnitt beabstandet angeordnet ist. Durch diese besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird eine verzögerte Entlassung bzw. eine verzögerte Entkopplung des Greifelements vom Funktionselement erreicht. Die Verzögerung wird durch den Abstand des mit der Zugfeder verbundenen Greifelements vom Federabschnitt bestimmt, da die Zugfeder erst dann aktiviert wird, d. h. komprimiert wird, wenn der Federabschnitt aus der Zufuhrleitung heraus bewegt wird und dann längsaxial komprimieren kann.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Verzögerung bzw. die Steuerung der Abkopplung durch ein axiales Spiel zwischen dem Funktionselement, insbesondere dem Gegenstück und dem Greifelement erreicht bzw. unterstützt werden. Zusätzlich oder alternativ wird die Verzögerung bzw. die Steuerung der Abkopplung durch die graduelle bzw. kontinuierliche radiale Ausweitung des in der Ruhestellung geschlossenen Greifelements aufgrund der Zugkraft erreicht, die durch das Führungsmittel und/oder ein Federelement aufgebracht wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert und beschrieben. Dabei zeigen
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1: eine Seitenansicht eines expandierten Funktionselements, das mit einem Zufuhrsystem nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel gekoppelt ist, wobei das Zufuhrsystem im Längsschnitt dargestellt ist;
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2: das System gemäß 1 in der Offenstellung;
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3: das Greifelement des Systems gemäß 1, 2 während des Abkopplungsvorgangs;
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4: eine Variante des Systems gemäß 1, bei dem das Greifelement beim Entlassen aus der Zufuhrleitung nicht automatisch öffnet;
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5: einen Längsschnitt durch ein Blutgefäß mit einem expandierten Funktionselement, das zum Wiedereinziehen in die Zufuhrleitung 11 mit einem Greifelement gekoppelt ist;
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6: einen Längsschnitt durch ein Greifelement;
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7: einen Längsschnitt durch ein Gegenstück eines Funktionselements;
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8: einen Längsschnitt durch ein Greifelement, das mit einem Gegenstück eines Funktionselements verbunden ist;
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9: ein Querschnitt durch ein Greifelement in der Schließstellung, das mit einem weiteren Gegenstück eines Funktionselements verbunden ist;
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10a: ein Längsschnitt durch ein Greifelement nach einem weitern erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel in der Schließstellung;
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10b: das Greifelement gemäß 10a in der Offenstellung;
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11: das Greifelement gemäß 10a mit einer Winkelangabe;
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12: eine Seitenansicht eines Greifelements nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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13a: einen Längsschnitt durch eine Zufuhrvorrichtung nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem das Greifelement mit einer Zugfeder verbunden ist;
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13b: das Zufuhrsystem gemäß 13a, bei der das Greifelement in der Offenstellung ist;
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14a: einen Längsschnitt durch ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel, bei dem die Zugfeder zur verzögerten Entlassung angepasst ist; und
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14b: das Zufuhrsystem gemäß 14a, bei dem das Greifelement in der Offenstellung ist.
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1 zeigt in Seitenansicht schematisch eine Anordnung umfassend ein Funktionselement 10 sowie eine Vorrichtung zur Zufuhr des Funktionselements 10 in ein Körperhohlorgan. Im Rahmen der Erfindung wird einerseits die Vorrichtung zur Zufuhr des Funktionselements für sich genommen, also ohne das Funktionselement und andererseits die Anordnung umfassend das Funktionselement und die Vorrichtung zur Zufuhr offenbart und beansprucht. Alle Merkmale, die im Zusammenhang mit dem Zufuhrsystem und alle Merkmale, die im Zusammenhang mit dem Funktionselement offenbart werden, werden sowohl für sich genommen als auch in Kombination miteinander offenbart.
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Das Funktionselement
10 ist vorzugsweise ein Stent. Andere Implantate, insbesondere permanente oder temporäre Implantate können mit der Zufuhrvorrichtung gekoppelt sein bzw. sind mit der Zufuhrvorrichtung koppelbar. Bei den permanenten Implantaten kann es sich um Stents, Filter, Flowdiverter usw. handeln. Bei den temporären Implantaten kann es sich um Rekanalisationsdevices, Thrombenfänger, Körbe usw. handeln. Im Zusammenhang mit den vorgenannten temporären Implantaten, die nach der Behandlung aus dem Körper entfernt werden, erfüllt die Vorrichtung eine Sicherheitsfunktion. Wenn nämlich das temporäre Implantat beim Entfernen aus dem Gefäß blockiert bzw. ungewollt an der Gefäßwand anhaftet und zu Verletzungen führen kann, kommt es bei Überschreiten der Abkopplungskraft zu einer Sicherheitsabkopplung, so dass Verletzungen vermieden bzw. das Risiko von Verletzungen gesenkt wird. Das Zufuhrsystem ist besonders gut geeignet, um im Zusammenhang mit wiedereinziehbaren Implantaten verwendet zu werden. Dazu weist das Implantat gemäß
1 eine bezogen auf eine senkrecht zur Mittelachse verlaufende Querschnittsebene geneigte Abschlusskante auf. Eine mögliche Ausführung des Funktionselements
10 ist beispielsweise in
DE 10 2009 056 450 offenbart, die auf die Anmelderin zurückgeht. Das Funktionselement weist einen Hohlkörper aus einem Geflecht aus Drahtelementen auf, bei dem eine Reihe von Endmaschen bzw. Endschlaufen ein axiales, insbesondere proximal axiales Geflechtende begrenzen. Die Endmaschen bilden eine Abschlusskante, die einen im Wesentlichen kontinuierlich umlaufenden Rand bildet. Dieser Rand zusammen mit der schrägen Anordnung der Kante ermöglicht eine gute Wiedereinziehbarkeit des Funktionselements
10. Zur konkreten Ausgestaltung der Abschlusskante bzw. des vorderen proximalen Bereichs des Funktionselements wird auf Seiten 12–31 in Verbindung mit den Figuren der
DE 10 2009 056 450 verwiesen, die hiermit in die Offenbarung der Anmeldung eingeschlossen sind.
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An der in proximaler Richtung vorderen Spitze 34 der Abschlusskante 31 ist ein Gegenstück 30 bzw. allgemein ein profiliertes Kopplungselement befestigt. Das Gegenstück 30 ist mit der Zufuhrvorrichtung gemäß 1 koppelbar. Die beiden Zustände „gekoppelt” bzw. „entkoppelt” sind in den 1 und 2 dargestellt. Die Anordnung des Gegenstücks 30 auf dem Umfang bzw. auf der Abschlusskante 31 des Funktionselements 10 im Zusammenhang mit der Verwendung eines einzigen Gegenstücks 30 hat den Vorteil, dass die Krafteinleitung beim Wiedereinziehen des Funktionselements 10 an einer einzigen Stelle erfolgt, was im Zusammenhang mit der geneigten Abschlusskante 31 vorteilhaft ist. Außerdem ist der Anschlag bzw. das Gegenstück 30 nicht, wie im Stand der Technik, konzentrisch zu dem Implantat bzw. dem Funktionselement 10 angeordnet, so dass für die Freisetzung des Implantats 10 die Expansionskraft des Funktionselements 10 nicht erforderlich ist. Die Erfindung kann auch mit Funktionselementen gekoppelt werden, die konzentrisch auf dem Umfang angeordnete Gegenstücke aufweisen.
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In 1 ist nur ein Teil der Zufuhrleitung 11 der Vorrichtung, bzw. der Katheterleitung, dargestellt, insbesondere die Spitze der Zufuhrleitung 11. Die Vorrichtung weist weitere für Katheter übliche Elemente auf, die nicht dargestellt sind. Insbesondere erstreckt sich die Zufuhrleitung 11 in proximaler Richtung, d. h. in Richtung zum Anwender, die in an sich üblicher Weise mit einer Schleuse verbunden werden kann, durch die das Funktionselement 10 geladen wird. In der Zufuhrleitung ist ein Führungsmittel 12, beispielsweise ein Transportdraht angeordnet. Der Transportdraht ist mit einem Haltemittel 13 verbunden und zusammen mit diesem in der Zufuhrleitung 11 relativbeweglich angeordnet. Die Relativbewegung in der Zufuhrleitung 11 kann bei ortsfester Zufuhrleitung 11 durch eine Axialbewegung des Führungsmittels 12 in proximaler oder distaler Richtung, d. h. in Richtung hin zum oder weg vom Anwender erfolgen. Die distale Bewegung dient dazu, das in der Zufuhrleitung 11 angeordnete komprimierte Funktionselement 10 zur Spitze der Zufuhrleitung 11 zu transportieren. Die Relativbewegung zwischen der Zufuhrleitung 11 und dem Führungsmittel 12 bzw. dem Haltemittel 13 kann auch dadurch erreicht werden, dass das Führungsmittel 12 bzw. das Haltemittel 13 ortsfest bezogen auf die zu behandelnde Stelle im Körperhohlorgan angeordnet sind und die Zufuhrleitung 11 bewegt wird. Die Bewegung der Zufuhrleitung 11 erfolgt dann üblicherweise in proximaler Richtung, um das in der Zufuhrleitung 11 angeordnete und komprimierte Funktionselement 10 freizusetzen, das dann expandiert.
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Das Führungsmittel 12 kann einen Coil 24 zur Stabilisierung umfassen, um ein Abknicken oder Flattern des Führungsmittels 12 zu vermeiden. Das Führungsmittel 12 und das Haltemittel 13 sind derart miteinander verbunden, dass Axialkräfte in proximaler und in distaler Richtung übertragen werden können. Die Applikation des Führungsmittels 12 erfolgt in an sich bekannter Weise, wie einleitend im Zusammenhang mit dem Stand der Technik beschrieben.
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Das am Führungsmittel 12 befestigte Haltemittel 13 umfasst, wie 1 und 2 zeigen, ein Greifelement 14. Das Greifelement 14 ist in radialer Richtung bewegbar. Die radiale Bewegungsrichtung verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Mittellinie der Zufuhrleitung 11 im Bereich deren Spitze bzw. senkrecht zur Mittelachse des Greifelements 14. Durch die Radialbewegung wird eine Durchmesseränderung des Greifelements 14 bewirkt, wobei das Greifelement 14 einen Zustand mit einem ersten Durchmesser und einen Zustand mit einem zweiten Durchmesser, der größer ist als der erste Durchmesser, einnimmt. Im Zustand mit dem ersten Durchmesser befindet sich das Greifelement 14 in einer Schließstellung, wie in 1 dargestellt. Die Schließstellung bewirkt, dass das Greifelement 14 mit dem Funktionselement 10 verbunden ist derart, dass Axialkräfte, insbesondere Axialkräfte in proximaler und distaler Richtung vom Führungsmittel 12 auf das Funktionselement 10 übertragen werden können. Im Zustand mit dem zweiten vergrößerten Durchmesser befindet sich das Greifelement 14 in der Offenstellung, die 2 zeigt. Die Offenstellung bewirkt, dass das Funktionselement 10 vom Greifelement 14 abgekoppelt werden kann. Die Abkopplung kann dadurch erfolgen, dass in der Offenstellung keine axiale Kraftübertragung in proximaler Richtung möglich ist, so dass das Greifelement 14 vom Funktionselement 10 bzw. vom Gegenstück 30 in proximaler Richtung abgezogen werden kann.
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Wie weiter in 1 dargestellt, weist das Greifelement 14 einen Vorsprung 15 auf, der in der Schließstellung des Greifelements 14 einen in proximaler Richtung wirkenden ersten Anschlag 16a bildet. Durch den Anschlag 16a kann auf das Funktionselement 10 eine in proximaler Richtung wirkende Axialkraft übertragen werden. In der in 1 gezeigten Anordnung umfassend die Zufuhrvorrichtung und das Funktionselement 10 ist dazu ein profiliertes Gegenstück 30 am Funktionselement 10 vorgesehen bzw. befestigt, das vom Greifelement 14 gehalten wird. Dazu hintergreift der Vorsprung 15 das Gegenstück 30 und bildet einen Anschlag 16a, wie in 1 dargestellt. Der erste Anschlag 16a befindet sich somit distal vom Gegenstück 30, so dass durch eine Betätigung des Führungsmittels 12 in proximaler Richtung eine ebenfalls in proximaler Richtung wirkende Axialkraft auf das Gegenstück übertragbar ist. Das mit dem Gegenstück 15 verbundene Funktionselement 10 lässt sich auf diese Weise in der Zufuhrleitung 11 im gecrimpten Zustand bewegen.
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Es ist auch möglich, wie in 1 dargestellt, das Funktionselement 10 aus der Zufuhrleitung 11 vollständig zu entlassen, wobei das Greifelement 14 mit dem Gegenstück 30 in der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist. In diesem Zustand ist das Greifelement 14 in radialer Richtung arretiert und verbleibt in der Schließstellung, so dass das Funktionselement 10 durch eine Betätigung des Führungsmittels 12 in proximaler Richtung wieder in die Zufuhrleitung 11 einziehbar und eine Repositionierung des Funktionselements 10 möglich ist. Für die Ausbildung des Vorsprungs 15 gibt es verschiedene Möglichkeiten, die anhand der 6, 9, 10 und 12 näher erläutert werden. Generell ist der Anschlag 15 mit der Form des Gegenstücks 30 abgestimmt. Dies bedeutet allgemein, dass der Vorsprung 15 in der Schließstellung wenigstens eine Außenkante des Gegenstücks 30 bzw. ein Außenprofil des Gegenstücks 30 überlappt, so dass das Gegenstück 30 mit dem Vorsprung 15 in Anlage kommen kann. Für eine gleichmäßige Kraftübertragung vom Greifelement 14 auf das Gegenstück 30 ist es vorteilhaft, wenn das Greifelement 14 mehrere Vorsprünge 15 aufweist, wie in 1 dargestellt. Wenigstens zwei Vorsprünge 15 sind einander gegenüber angeordnet und hintergreifen das Gegenstück 30. Prinzipiell ist es möglich, dass das Greifelement direkt in das Funktionselement 10 eingreift. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Greifelement 14 in Zellöffnungen des Funktionselements 10 eingreift. Dies ist sowohl bei geschnittenen als auch bei geflochtenen Zellstrukturen möglich. Eine Kraftübertragung in proximaler und distaler Richtung ist dadurch möglich, dass die distal vom Greifelement gelegenen direkt an das Greifelement angrenzenden Kreuzungspunkte der Drahtelemente des Funktionselements als distaler Anschlag wirken. Dasselbe gilt für die proximal angeordneten Kreuzungspunkte bzw. jeweils die Drahtelemente, die die Zelle bzw. Zellen begrenzen, in die das Greifelement 14 eingreift. Das Greifelement 14 kann also direkt mit dem Funktionselement 10 verbunden sein bzw. verbindbar sein.
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Das Greifelement 14 weist in der Schließstellung einen Aufnahmeraum 23 für das Gegenstück 30 auf. Die Dimensionen des Aufnahmeraums 23 sind auf das Gegenstück 30 abgestimmt und können entsprechend variieren. Der Aufnahmeraum 23 wird in der Schließstellung in axialer Richtung einerseits vom ersten Anschlag 16a bzw. den Vorsprüngen 15 begrenzt und zwar in distaler Richtung. Der Aufnahmeraum 23 wird in proximaler Axialrichtung durch einen weiteren zweiten Anschlag 16b begrenzt, mit dem das Greifelement 14 verbunden ist. Der Anschlag 16b kann einteilig mit dem Greifelement 14 verbunden sein. Mit anderen Worten weist das Greifelement 14 einen zweiten Anschlag 16b zusätzlich zum ersten Anschlag 16a. In radialer Richtung ist der Aufnahmeraum 23 zumindest abschnittsweise durch das Greifelement 14, insbesondere Finger des Greifelements 14 begrenzt, die beispielsweise anhand 7 näher beschrieben werden. Der zweite Anschlag 16b bietet eine stirnflächige Anlagefläche für das Gegenstück 30, so dass durch den Anschlag 16b eine in distaler Richtung wirkende Axialkraft auf das Funktionselement 10 bzw. das Gegenstück 30 übertragen werden kann. Insgesamt bedeutet dies, dass das Greifelement 14 Axialkräfte sowohl in proximaler als auch in distaler Richtung durch den ersten und zweiten Anschlag 16a, 16b übertragen kann.
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Das Greifelement 14, insbesondere der Finger des Greifelements 14 sind elastisch in radialer Richtung bewegbar. Dabei bestehen zwei Möglichkeiten. Einerseits kann das Greifelement 14 bzw. dessen Finger in der Schließstellung vorgespannt sein (siehe 1) und durch eine Rückstellkraft in die Offenstellung überführbar sein (siehe 2). Damit ist eine automatische Freisetzung des Funktionselements 10 durch Entlassen des Greifelements 14 aus der Zufuhrleitung 11 möglich. Die Radialbewegung in die Offenstellung wird also durch eine aufgrund der Elastizität des Materials des Greifelements 14 hervorgerufene Federkraft bewirkt. Es ist auch möglich, die Radialbewegung durch den Formgedächtniseffekt zu bewirken. In diesem Fall ist das Greifelement 14 aus einem Gedächtnismaterial hergestellt. Konkret entfällt durch das Zurückziehen der Zufuhrleitung die Rückhaltewirkung, die das Greifelement 14, insbesondere die Finger des Greifelements 14 in der Schließstellung halten (siehe 1).
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Die Abkopplung des Funktionselements 10 erfolgt also bei diesem Ausführungsbeispiel axialkraftfrei.
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Die automatische Freisetzung kann vorteilhaft sein, wenn beispielsweise eine Repositionierung des Funktionselements 10 nicht erforderlich ist oder wenn die sofortige Abkopplung des Funktionselements 10 vom Zufuhrsystem gewünscht ist, um beispielsweise eine Positionsänderung des Funktionselements 10 nach der Entlassung zu vermeiden. Das Ausführungsbeispiel gemäß den 1, 2 schließt nicht aus, dass das vollständige entlassene und abgekoppelte Funktionselement 10 wieder mit dem Greifelement 14 gekoppelt wird. Dazu ist das Greifelement 14 in der Offenstellung über dem Gegenstück 30 zu platzieren. Durch eine Bewegung der Zufuhrleitung 11 in distaler Richtung, bei der sich die Zufuhrleitung 11 über das geöffnete Greifelement 14 schiebt, wird dieses in die Schließstellung überführt (siehe 1), so dass das Funktionselement 10 wieder in die Zufuhrleitung 11 eingezogen werden kann.
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Die Zufuhrleitung 11 ist angepasst dazu, ein radial komprimierbares und expandierbares Funktionselement 10 aufzunehmen. Dies bedeutet, dass die Zufuhrleitung 11 einen auf den Außendurchmesser des Funktionselements 10 im komprimierten Zustand abgestimmten Innendurchmesser aufweist.
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Eine weitere Möglichkeit der Abkopplung des Greifelements 14 vom Funktionselement 10 ist in den 3–5 dargestellt. Bei diesen Ausführungsbeispielen befindet sich das Greifelement 14 in der Schließstellung im Ruhezustand. Damit ist in der Schließstellung eine Axialkraft auf das Funktionselement 10 übertragbar, die in proximaler Richtung wirkt. In der Ruhestellung entspricht die Konfiguration des Greifelements 14 im freigesetzten Zustand, also außerhalb der Zufuhrleitung 11 dem Zustand des Greifelements 14 in der Zufuhrleitung 11. Das Greifelement 14 ist also im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß 1, 2 nicht radial vorgespannt. Die Abkopplung vom Funktionselement 10 erfolgt durch eine Axialkraft, die durch eine Betätigung des Führungsmittels 12 in proximaler Richtung aufgebracht wird. Dabei wird das Greifelement entgegen einer elastischen Rückstellkraft radial nach außen aufgedehnt bzw. aufgeweitet, wobei das Gegenstück 30 auf Entkopplungsschrägen des ersten Anschlags 16a gleitet.
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Insgesamt bedeutet dies, dass durch eine Bewegung des Greifelements 14 in proximaler Richtung, wie durch den Pfeil in 3 angedeutet, die Entkopplungsschrägen des ersten Anschlags 16a mit einer Radialkraftkomponente und einer Axialkraftkomponente beaufschlagt werden. Eine Abkopplung ist möglich, wenn das Führungsmittel 12 gegen eine Kraft in proximaler Richtung gezogen wird. Die Gegenkraft entsteht dadurch, dass das Funktionselement 10 in der Abkopplungsphase an der Gefäßwand haftet. Wenn sich das Funktionselement 10 von der axialen Kraft des Greifelements 14 nicht strecken lässt, erfolgt eine Abkopplung, ohne dass dabei die Position des Funktionselements 10 verändert wird. Die Abkopplungskraft wird also so eingestellt, dass diese kleiner als die Kraft ist, die erforderlich ist, um das Funktionselement 10 axial zu strecken.
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In 5 ist dargestellt, dass Greifelement 14 zusammen mit dem Funktionselement 10 aus der Zufuhrleitung 11 entlassen ist, wobei das Greifelement 14 sich in der Schließstellung befindet. In diesem Zustand kann der Anwender beispielsweise eine angiografische Kontrolle durchführen, um festzustellen, ob das Funktionselement 10 korrekt positioniert ist und die Gefäßwandapposition vorliegt.
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Dabei bestehen zwei Möglichkeiten: Falls die Position des Funktionselements 10 korrekt ist, wird das Führungsmittel 12 bzw. der Transportdraht in proximaler Richtung zurückgezogen. Wenn die durch die elastische Federkraft im Zusammenwirken mit den Entkopplungsschrägen eingestellte axiale Abkopplungskraft überschritten wird, kommt es zur Abkopplung. Falls die Positionierung des Funktionselements 10 nicht korrekt ist, wird der Katheter bzw. die Zufuhrleitung 11 in distaler Richtung geschoben, so dass das Greifelement 14 in den Katheter bewegt wird. Wenn das Greifelement 14 in der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist, ist die Schließstellung des Greifelements 14 arretiert. Dabei verhindert die Innenwand der Zufuhrleitung 11 eine radiale Aufweitung des Greifelements 14, so dass das Greifelement 14 in radialer Richtung blockiert ist. Das Greifelement 14 ist somit nicht in die Offenstellung überführbar. Dies bedeutet, dass in proximaler Richtung Axialkräfte auf das Gegenstück 30 und somit auf das Funktionselement 10 übertragen werden können, die größer sind, als die Abkopplungskraft im entlassenen Zustand des Greifelements 14. Damit kann das Funktionselement 10 wieder in die Zufuhrleitung 11 eingezogen werden. Insgesamt kommt es in diesem Fall nicht zur Abkopplung.
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In diesem Fall kann die Vorrichtung, insbesondere das Greifelement 14 als Messorgan herangezogen werden, um zu prüfen, ob das Implantat ausreichend an der Gefäßwand anhaftet. Falls die Anhaftung nicht ausreichend ist, beispielsweise weil das Implantat unterdimensioniert ist, ermöglicht die Vorrichtung das Wiedereinziehen und Entfernen des Implantats, so dass dieses durch ein korrekt dimensioniertes Implantat ersetzt werden kann.
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Die vorstehend beschriebene Variante, bei der sich das Greifelement 14 in der Schließstellung im Ruhezustand befindet kann konstruktiv auf folgende Weise erreicht werden: Das Greifelement kann sich im Ruhezustand in einer Nulllage ohne radiale Auslenkung befinden, wie in 4 und 5 dargestellt. Die Finger 17 sind parallel zur Mittelachse des Greifelements 14. Damit ist eine relativ hohe Abkopplungskraft erforderlich, um das Greifelement 14 von dem Funktionselement 10 zu lösen. Die Abkopplungskraft kann dadurch verringert werden, dass das Greifelement 14 im Ruhezustand radial ausgelenkt ist. Die Finger 17 sind zumindest abschnittsweise bezogen auf die Mittelachse des Greifelements 14 angestellt. Der Auslenkungsgrad bestimmt sich dadurch, dass im Ruhezustand die Anschlagwirkung gegeben ist, d. h. dass der Vorsprung 15 soweit nach innen vorsteht, dass auf das Gegenstück 30 eine Axialkraft übertragbar ist. Aufgrund der radialen Blockierung des Greifelements 14 in der Zufuhrleitung 11 ist die Kraftübertragung des Greifelements 14 auf das Funktionselement 10 in der Zufuhrleitung 11 unabhängig vom Auslenkungsgrad der Finger 17, wenn das Kraftelement 14 außerhalb der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist. Damit ist die Transportfunktion des Greifelements sicher gegeben, selbst wenn bei einem hohen Auslenkungsgrad eine niedrige Abkopplungskraft des Greifelements 14 eingestellt ist. Die Abkopplungskraft wirkt aufgrund der fehlenden radialen Blockierung durch die Zufuhrleitung 11 nur außerhalb dieser. Der Vorteil einer geringen Abkopplungskraft besteht darin, dass beim Abkopplungsvorgang eine ungewünschte Bewegung des Funktionselements 10 vermieden wird.
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Die Abkopplungskraft bzw. die in proximaler Richtung wirkende Axialkraft, die erforderlich ist, damit sich das Greifelement 14 radial aufweitet und die Offenstellung übergeht, kann höchstens 5 N, insbesondere höchstens 4 N, insbesondere höchstens 3 N, insbesondere höchstens 2 N, insbesondere höchstens 1,5 N, insbesondere höchstens 1,0 N, insbesondere höchstens 0,8 N, insbesondere höchstens 0,6 N, insbesondere höchstens 0,5 N, insbesondere höchstens 0,4 N, insbesondere höchstens 0,3 N, insbesondere höchstens 0,2 N, insbesondere höchstens 0,1 N, insbesondere höchstens 0,05 N betragen. Damit wird entsprechend das Risiko einer Streckung des Implantats bzw. Funktionselements 10 und einer damit verbundenen falschen Positionierung des Funktionselements 10 vermieden.
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Alle vorstehend beschriebenen Merkmale und Funktionen, die im Zusammenhang mit dem allgemeinen Aufbau der Vorrichtung bzw. der Anordnung umfassend die Vorrichtung und das Funktionselement 10 offenbart sind, werden auch im Zusammenhang mit den nachfolgenden konkreten Ausführungsbeispielen des Greifelements 14 und des Gegenstücks 30 offenbart und beansprucht.
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6 zeigt ein Beispiel eines Greifelements 14, das wenigstens einen Finger 17, insbesondere mehrere Finger 17 aufweist, deren Spitzen 18 nach innen vorstehen. Die Finger 17 bzw. Arme erstrecken sich zumindest abschnittsweise parallel zur Längsachse des Greifelements und weisen einen geraden Abschnitt 19 auf. Das Greifelement 14 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch insbesondere im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet. Die nach innen vorstehende distale Spitze 18 bildet den vorstehend erläuterten Vorsprung 15 bzw. den ersten Anschlag 16a. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 sind acht Finger 17 auf dem Umfang des Greifelements 14 angeordnet. Es ist auch möglich, zwei oder mehr Finger 17 auf dem Umfang des Greifelements 14, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs, sieben oder mehr als acht Finger 17 vorzusehen. Die Finger 17 sind vorzugsweise axial symmetrisch angeordnet.
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Bei dem Greifelement 14 gemäß 6 sind die distalen Spitzen 18 der Finger 17 nach innen abgekantet und weisen Entkopplungsschrägen auf. Es ist auch möglich, die Spitzen 18 unter einem Winkel von 90° bezogen auf die geraden Abschnitte 19 abzukanten, d. h. ohne Entkopplungsschrägen. In den 10a, 10b und 11 ist dargestellt, dass die Spitzen 18 der Finger 17 gekrümmt sind, wobei der Übergang der gekrümmten Spitze 18 in den geraden Abschnitten 19 kontinuierlich, insbesondere durch einen Radius bzw. eine Abrundung erfolgt. Dadurch wird das Entkopplungsverhalten des Greifelements 14 beeinflusst derart, dass ein gleichmäßiges Gleiten des Gegenstücks 30 an den Entkopplungsschrägen der Spitze 18 möglich ist. Die Bildung der kontinuierlich gekrümmten Spitzen 18 kann beispielsweise durch Biegen erfolgen. Der Übergang ist also in diesem Fall abgerundet.
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Anhand 11 ist der Winkel α der Entkopplungsschräge dargestellt, der zwischen dem Vorsprung 15 bzw. der Tangente an die gekrümmte Spitze 18 und dem geraden Abschnitt 19 des Fingers 17 ausgebildet ist. Durch die Wahl des Winkels kann das Abkopplungsverhalten beeinflusst werden. Wenn eine geringe Abkopplungskraft gewünscht ist, sollte der Winkel relativ klein gewählt werden. In diesem Fall kann der Winkel höchstens 60°, insbesondere höchstens 45°, insbesondere höchstens 30°, insbesondere höchstens 20° betragen. Wenn die Sicherungsfunktion des Greifelements im Vordergrund steht, also ein versehentliches Abkoppeln sicher vermieden werden soll, sollte der Winkel α der Entkopplungsschrägen groß gewählt werden. Dies hat außerdem den Vorteil, dass die Gefahr, dass sich das Greifelement 14 beim Zurückziehen in die Zufuhrleitung 11 verkeilt, verringert wird. In diesem Fall kann der Winkel wenigstens 30°, insbesondere wenigstens 45°, insbesondere wenigstens 60° betragen. Die Wahl eines geeigneten Winkels nimmt der Fachmann unter Berücksichtigung der durch die Elastizität der Finger 17 eingestellten Rückstellkraft für den jeweiligen Einsatzzweck vor. Die Länge des geraden Abschnitts 19 der Finger 17 beträgt höchstens 3 mm, insbesondere höchstens 2 mm, insbesondere höchstens 1,5 mm, insbesondere höchstens 1 mm. Die Länge der Spitze beträgt höchstens 150 μm, insbesondere höchstens 100 μm, insbesondere höchstens 75 μm, insbesondere höchstens 50 μm.
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Ein weiteres Beispiel für ein Greifelement 14 ist in 12 gezeigt, bei dem die Wanddicke bzw. Wandstärke im Bereich der Spitze 18 des Fingers 17 größer ist als die Wanddicke im Bereich des geraden Abschnitts 19 des Finger 17. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 12 ist der Übergang vom verstärkten Bereich der Spitze zum geraden Abschnitt 19 diskontinuierlich. Das bedeutet, dass der Vorsprung 15 bzw. der erste Anschlag 16a mit dem geraden Abschnitt 19 einen rechten Winkel bildet. Eine andere Form des Übergangs, beispielsweise ein kontinuierlicher Übergang zwischen der Spitze 18 und dem geraden Abschnitt 19 ist möglich.
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Beispiele für Gegenstücke 30 sind in den 7 und 8 dargestellt. So weist das Gegenstück 30 gemäß 7 eine Hülse 32 auf, die eine Drahtverdrillung 33 des Funktionselements 10 umgibt. Die Hülse 32 ist mit der Drahtverdrillung 33 crimpverbunden oder bevorzugt angeschweißt. Es ist auch möglich, wie in 8 dargestellt, das Gegenstück durch eine profilierte Verdrillung auszubilden, so dass die Verdrillung das Außenprofil des Gegenstücks 30 bildet.
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Generell ist das Gegenstück 30 so ausgebildet, dass dieses einen in distaler Richtung wirkenden dritten Anschlag 16c bildet, der mit dem ersten in proximaler Richtung wirkenden Anschlag 16a in Eingriff gebracht werden kann. Dazu weist das Gegenstück 30 eine umlaufende Kante auf, die auf der distalen Seite des Gegenstücks 30 auf dem Außenumfang ausgebildet ist. Diese Kante wirkt mit dem ersten Anschlag 16a zusammen, wie beispielsweise in 8 zu sehen. Die Ausbildung des dritten Anschlags 16c am Gegenstück 30 wird im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. generell im Zusammenhang der Erfindung offenbart. Der dritte Anschlag 16c ist mit dem ersten Anschlag 16a abgestimmt, so dass in der Schließstellung des Greifelements 14 zumindest eine Teilüberlappung der beiden Anschläge 16a, 16c erfolgt.
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Das Gegenstück 30 kann auch durch eine Änderung des Geflechtquerschnitts im Crimpzustand durch eine sich ändernde Geflechtart beispielsweise durch einen Übergang vom gedrillten in den geflochtenen Zustand erfolgen.
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In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht nur mit Funktionselementen basierend auf Geflechtstrukturen, d. h. geflochtenen Funktionselementen, sondern auch im Zusammenhang mit lasergeschnittenen Funktionselementen verwendbar ist. Das Gegenstück 30 kann bei lasergeschnittenen Funktionselementen 10 ähnlich wie das Ausführungsbeispiel gemäß 7 eine Hülse aufweisen, die am Umfang des Funktionselements 10 axial vorstehend befestigt ist.
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Eine weitere Möglichkeit, die Verbindung zwischen dem Funktionselement 10 und dem Greifelement 14 zu realisieren ist in 9 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel, insbesondere die Anordnung aus Zufuhrvorrichtung und Funktionselement 10 zeigt, dass die Erfindung nicht auf die Ankopplung mit einem einzigen Gegenstück, wie beispielsweise in 1 dargestellt, eingeschränkt ist. Vielmehr kann die Erfindung auch im Zusammenhang mit an sich bekannten Funktionselementen bzw. Stents verwendet werden, an deren axialen Ende auf dem Umfang verteilt mehrere Röntgenmarker vorgesehen sind, die als Gegenstücke 30 bzw. allgemein als profilierte Kopplungselemente verwendet werden können. Der Gegenanschlag 30 kann also einen oder mehrere Röntgenmarker umfassen, die zumindest teilweise radial nach innen vorragen. Die Röntgenmarker können beispielsweise Hülsen sein, die an den Enden eines Geflechts angebracht sind. Die Röntgenmarker können auch als Ösen ausgeführt sein, wie z. B. gelaserte Eyelets oder Schlaufen die Schlaufen, in welchen röntgensichtbare Scheiben befestigt, insbesondere eingenietet sind. Die Ausbildung des Gegenstücks 30 gemäß den 1, 2 bzw. den übrigen Figuren kann ebenfalls als Röntgenmarker erfolgen.
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Das Greifelement 14 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 9 an die Markeranordnung angepasst derart, dass zwischen den Fingern 17 ausreichend Platz vorgesehen ist, um die Röntgenmarker bzw. die Geflechtenden, an denen die Röntgenmarker befestigt sind, aufzunehmen. Die Spitzen 18 der Finger 17 stehen in proximaler Richtung axial über die Enden der Röntgenmarker vor und sind nach innen geneigt, so dass die Spitzen 18 die Röntgenmarker hintergreifen. Der Aufbau des Greifelements 14 gemäß 9 entspricht im Prinzip dem Aufbau des Greifelements 14 gemäß 6, wobei gegebenenfalls die Finger 17 schmäler sind, als in 6 dargestellt bzw. profiliert sind, um die Röntgenmarker dazwischen aufzunehmen.
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Generell kann das Greifelement 14 aus einem rohrförmigen Teil, insbesondere aus einer Hülse hergestellt sein, wobei die Arme bzw. Finger 17 durch Längsschnitte eingebracht sind. Die Längsschnitte erfolgen parallel zur Mittelachse des Greifelements 14. Alternativ können die Finger 17 profiliert sein. Beispielsweise können die Finger 17 spiralförmig angeordnet bzw. ausgebildet sein. Auf diese Weise wird die Ausweitbarkeit bzw. der Durchmesser in der Offenstellung des Greifelements 14 erhöht, ohne dass dabei die Länge des Greifelements 14 vergrößert wird, da jeder einzelne Finger länger ist als ein gerader Finger. Der Querschnitt der Finger 17 bzw. der Arme kann sich entlang der Längsachse der Arme ändern. Beispielsweise können die Finger 17 bzw. die Arme im Bereich des geraden Abschnitts 19 dünner sein, als im Bereich der nach innen ragenden Spitze 18 bzw. der nach innen ragenden Zunge. Auch dadurch wird die Ausweitbarkeit des Greifelements 14 verbessert. Der Anschlag wird durch die breitere Zunge bzw. die breitere Spitze 18 erreicht. Andererseits ist es möglich, dass die Breite der Finger 17 im Bereich des geraden Abschnitts 19 größer ist, als im Bereich der Spitze 18. Dadurch wird die Abkopplungskraft erhöht, wobei die schmäleren Spitzen 18 einen geringen Platzbedarf haben. Die Breite der Finger 17 im Bereich des geraden Abschnitts 19 beträgt höchstens 150 μm, insbesondere höchstens 100 μm, insbesondere höchstens 75 μm, insbesondere höchstens 50 μm, insbesondere höchstens 35 μm. Zwischen der Spitze 18 und dem geraden Abschnitt 19, also im Übergangsbereich zwischen der Spitze 18 und dem geraden Abschnitt 19, kann der Finger 17 eine Verjüngung aufweisen, also eine Verringerung der Breite. Dadurch wird die Herstellbarkeit des Fingers 17 verbessert, weil der die Spitze 18 bildende Vorsprung 15 bzw. der erste Anschlag 16a einfach, beispielsweise durch Umformen hergestellt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann eine weitere Verjüngung im proximalen Bereich des Fingers 17 vorgesehen sein, die als Gelenk dient, so dass die radiale Ausweitbarkeit des Fingers 17 verbessert wird. Zusätzlich oder alternativ kann die Auslenkbarkeit der Finger 17 durch eine lokal begrenzte Reduzierung der Wandstärke, zum Beispiel durch Nuten bzw. Einkerbungen verbessert werden, insbesondere durch eine Nut senkrecht zur Längsachse des Fingers 17. Diese können im Gelenkbereich vorgesehen sein Die Auslenkbarkeit kann auch durch Aussparungen bzw. Fenster im Finger 17 verbessert werden. Das Verhältnis zwischen der Breite der Verjüngung und der Breite des Fingers 17 kann höchstens 80%, insbesondere höchstens 60%, insbesondere höchstens 40% betragen. Die Verjüngungen sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Das vorstehend beschriebene Greifelement 14 eignet sich besonders für kleiner Zufuhrsysteme, insbesondere für Mikrokatheter mit einem Innendurchmesser von höchstens 2,0 mm, insbesondere höchstens 1,6 mm, insbesondere höchstens 1,4 mm, insbesondere höchstens 1,2 mm, insbesondere höchstens 1,0 mm, insbesondere höchstens 0,8 mm, insbesondere höchstens 0,7 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,52 mm, insbesondere höchstens 0,42 mm.
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Das Greifelement 14 kann aus einer Formgedächtnislegierung, wie beispielsweise Nitinol, hergestellt sein. Dabei können die pseudoelastischen Eigenschaften der Legierung oder der Formgedächtniseffekt durch eine entsprechende Konditionierung des Greifelements 14 genutzt werden.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß 13a, 13b und 14a und 14b ist das Greifelement 14 mit einer Zugfeder 20 verbunden, die in der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist und im freigesetzten Zustand, bei dem das Greifelement 14 zumindest teilweise außerhalb der Zufuhrleitung angeordnet ist, das Greifelement 14 in proximaler Richtung zurückzieht. Die Zugfeder 20 kann das entlassene Funktionselement 10 nicht in proximaler Richtung zurückziehen, solange die Zugfeder 20 und das Greifelement 14 in der Zufuhrleitung 11 angeordnet sind. Vielmehr zieht die Zugfeder 20 den ersten Anschlag 16a des Greifelements 14 gegen das Gegenstück 30, das in axialer Richtung durch den zweiten Anschlag 16b fixiert ist. Da das Greifelement 14 in der Schließstellung durch die Zufuhrleitung 11 radial arretiert ist, kann das Greifelement 14 nicht relativ zum Gegenstück 30 in proximaler Richtung bewegt werden. Die gesamte Anordnung umfassend die Zugfeder 20, das Greifelement 14, den zweiten Anschlag 16b und das Gegenstück 30 kann somit einheitlich bzw. zusammen in der Zufuhrleitung 11 bewegt werden. Wenn das Greifelement 14 aus der Zufuhrleitung 11 herausgeschoben wird, wie in 13b gezeigt, entfällt die Sperrwirkung durch die Zufuhrleitung 11. Das Greifelement 14 kann in radialer Richtung expandieren, wie in 13b dargestellt. Dies hat zur Folge, dass die Zugfeder 20 das Greifelement 14 über das Gegenstück 30 zurückzieht, so dass der dritte Anschlag 16c des Gegenstücks 30 und der erste Anschlag 16a des Greifelements 14 außer Eingriff kommen. Dabei wird das Gegenstück 30 und somit das Funktionselement 10 durch den zweiten Anschlag 16b bezogen auf die zu behandelnde Stelle ortsfest gehalten. Die Zugfeder 20 arbeitet somit gegen den zweiten Anschlag 16b. Der zweite Anschlag 16b befindet sich zwischen dem Gegenstück 30 bzw. dem ersten Anschlag 16a und der Zugfeder 20.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß den 13a, 13b ermöglicht die Entkopplung des Greifelements 14 vom Funktionselement 10, ohne dass dabei eine unerwünschte proximale Verschiebung des Funktionselements 10 bzw. Implantats auftritt.
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Bei dem vorstehend genannten Ausführungsbeispiel ist die Zugkraft der Zugfeder 20 bzw. allgemein des Federelements so eingestellt, dass diese nach Freisetzen des Greifelements 14 die vollständige Abkopplung bewirkt. Alternativ dazu ist es auch möglich, die Federkraft so einzustellen, dass es nicht zur Abkopplung kommt, wenn das Greifelement 14 die Zufuhrleitung 11 verlässt und die radiale Blockade des Greifelements 14 aufgehoben wird. Vielmehr kann die Federkraft als axiale Hilfskraft fungieren, die in proximaler Richtung wirkt und die durch das Führungsmittel 12 aufzubringende Abkopplungskraft senkt. Dadurch kann die Sensibilität der Anordnung erhöht werden. Mit anderen Worten ist die axiale Federkraft bei diesem Ausführungsbeispiel kleiner als die gesamte Abkopplungskraft. Die Differenz zwischen der axialen Hilfskraft aufgrund der Zugfeder 20 und der für die Abkopplung insgesamt erforderlichen Kraft wird durch Betätigen des Führungsmittels 12 aufgebracht. Das Greifelement 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel nach dem Freisetzen aus der Zufuhrleitung 11 in der Teilschließstellung. Die Teilschließstellung bzw. die Teiloffenstellung kann durch die radiale Rückstellkraft des Greifelements im freigesetzten Zustand und/oder durch die Zugkraft des Federelements erreicht werden. Die Zugkraft des Federelement wiederum kann entweder durch die konstante Zugkraft des Federelements, also unabhängig vom Entlassungsgrad des Federelements oder in Abhängigkeit von der freigesetzten Länge der Feder, also aufgrund geometrischen Verhältnisse eingestellt werden.
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Eine Weiterentwicklung des Ausführungsbeispiels gemäß 13a, 13b ist in den 14a, 14b gezeigt, die eine verzögerte Entlassung bzw. Abkopplung des Greifelements 14 vom Funktionselement 10 ermöglicht. Der Abkopplungsvorgang selbst ist dabei derselbe, wie vorstehend beschrieben, nur verzögert. Die Verzögerung bedeutet, dass das Funktionselement 10 nicht sofort abgekoppelt wird, wenn das Greifelement die Zufuhrleitung 11 verlässt, wie im Beispiel gemäß 13a, 13b. Vielmehr kann das Greifelement von der Katheterspitze bzw. dem distalen Ende der Zufuhrleitung 11 in distaler Richtung wegbewegt werden, insbesondere um einen Steuerabstand, ohne dass es zur Abkopplung kommt. Die Abkopplung ist somit steuerbar. Wenn der Steuerabstand zwischen dem Greifelement 14 und dem distalen Ende der Zufuhrleitung 11 überwunden wird, erfolgt automatisch die Abkopplung. Der Abkopplungsvorgang bzw. -mechanismus entspricht, bis auf die Verzögerungsfunktion, dem Beispiel gemäß den 13a, 13b. Deshalb werden die baulichen und funktionalen Merkmale des Beispiels gemäß den 13a, 13b auch im Zusammenhang mit dem folgenden Beispiel offenbart.
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In seiner allgemeinen Form beruht das Ausführungsbeispiel gemäß den 14a, 14b auf einem Zufuhrsystem, das die Zufuhrleitung 11, das Führungsmittel 12 und das Haltemittel 13, insbesondere das Greifelement 14 umfasst, wobei das Führungsmittel 12 und das Haltemittel 13 längsverschieblich in der Zufuhrleitung 11 angeordnet sind. Das Haltemittel 13 ist mit dem proximalen Ende des Funktionselements 10 verbindbar oder verbunden derart, dass das Funktionselement 10 im Gebrauch durch das Führungsmittel 12 relativ zur Katheterleitung 11 bewegbar ist. Das Haltemittel 13 ist proximal mit einem Abkopplungsmechanismus, insbesondere mit der Zugfeder 20 und einem Federabschnitt 21 verbunden, der zum Freisetzen des Funktionselements 10 eine Lösekraft auf das Haltemittel 13, insbesondere das Greifelement 14 ausübt. Zwischen dem Abkopplungsmechanismus, insbesondere dem Federabschnitt 21 und dem Haltemittel 13 ist ein flexibles Zwischenstück 24 angeordnet, das den Abkopplungsmechanismus bzw. den Federabschnitt 21 und das Haltemittel 13 voneinander beabstandet und die Lösekraft vom Abkopplungsmechanismus bzw. vom Federabschnitt 21 auf das Haltemittel 13 übertragt. Die Kraftübertragung erfolgt dabei derart, dass das Zwischenstück 24 und das Haltemittel 13 mit dem fixierten proximalen Ende des Funktionselements 10 außerhalb des Katheters positionierbar ist, bevor die Lösekraft auf das Haltemittel 13, insbesondere die in proximaler Richtung wirkende Axialkraft aufgrund der Zugfeder 20 auf das Haltemittel 13 wirkt.
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Der Federabschnitt 21 bzw. der Abkopplungsmechanismus bildet einen Teilabschnitt der Zugfeder 20, der zur Erzeugung einer Zugkraft streckbar ist. Der gestreckte Zustand ist in 14s gezeigt, wobei die Streckung aufgrund der Radialkomprimierung des Federabschnitts 21 in der Zufuhrleitung 11 erfolgt. Nach Wegfall der Zwangswirkung durch die Zufuhrleitung 11, wie in 14b dargestellt, kann der Federabschnitt 21 in radialer Richtung expandieren und zieht sich somit zusammen. Dadurch wird die für den Abkopplung erforderliche Lösekraft bzw. die in proximaler Richtung wirkende Axialkraft auf das Greifelement 14 aufgebracht, das dadurch gegen den zweiten Anschlag 16b gezogen wird. Aufgrund der Lösekraft bzw. Abkopplungskraft wird das Greifelement 14 radial aufgeweitet und kommt mit dem Gegenstück 30 außer Eingriff. Das Funktionselement 10 ist damit abgekoppelt. Alternativ kann die Zugkraft der Zugfeder 20 so eingestellt werden, dass das Greifelement 14 in eine Teilschließstellung überführt wird und es nicht zur vollständigen Abkopplung kommt. In diesem Fall dient die Zugkraft als Hilfskraft, um die Sensibilität des Greifelements 14 zu erhöhen.
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Der Abkopplungsmechanismus gemäß
14a,
14b ist näher in
DE 10 2009 056 448 erläutert, die auf die Anmelderin zurückgeht. Konkret wird hierzu auf die Seiten 13–17 und 19–24 in Verbindung mit den Figuren Bezug genommen, die in die Offenbarung der Anmeldung mitaufgenommen werden
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Das Zwischenstück
24 kann beispielsweise ein Coil sein, der mit dem Federabschnitt
21 verbunden ist. Der Coil
24 ist zwischen dem Greifelement
14 und dem Federabschnitt
21 angeordnet, wobei das proximale Ende des Greifelements
14 mit dem distalen Ende des Zwischenstücks
24 fest verbunden ist. Ein weiterer Coil
25 ist proximal mit dem Federabschnitt
21 verbunden, um die Zugfeder
20 zu stabilisieren. Der Federabschnitt
21 ist auch daran erkennbar, dass der Spiraldurchmesser der Windungen des Federabschnitts
21 im längskomprimierten Zustand größer ist, als der Außendurchmesser der Windungen im Bereich des Zwischenstücks
24 bzw. im Bereich des Coils
25. Varianten des Federabschnitts
21 sind möglich. Beispielsweise kann der Federabschnitt
21 stentartig ausgebildet sein, wobei die Zugkraft durch den an sich bekannten Effekt des Foreshortenings erreicht wird. Alternativ kann der Federabschnitt
21 als eine in Längsrichtung geschlitzte Hülse ausgebildet sein, die radial nach außen gewölbt ist. Ein Beispiel hierfür ist in der Anmeldung
DE 10 2009 056 448 offenbart, die auf die Anmelderin zurückgeht.
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Die Spitzen 18 der Finger 17 bzw. generell die Vorsprünge 15 sind vorzugsweise am distalen Ende des Greifelements 14 angeordnet. Eine Anordnung an einer anderen Stelle, beispielsweise weiter proximal, d. h. vom distalen Ende proximal beabstandet ist ebenfalls möglich. Die Radialbewegung des Greifelements 14 erfolgt zumindest im Bereich des Vorsprungs 15.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 14a, 14b, bei dem das Greifelement 14 mit einer Zugfeder 20 verbunden ist, die in der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist und im freigesetzten Zustand das Greifelement entweder in proximaler Richtung zurückzieht oder eine in proximaler Richtung wirkende Hilfskraft erzeugt, kann auch so abgewandelt werden, dass das Greifelement 14 direkt mit der Zugfeder 20 verbunden ist, also ohne Zwischenteil 24. Die Steuerung der Abkopplung erfolgt durch eine Korrelation der Kontraktionslänge der Zugfeder 20 und der Abkopplungskraft des Greifelements 14. Voraussetzung hierfür ist, dass die Längskontraktion der Zugfeder 20 mit einer radialen Vergrößerung des Federquerschnittes einhergeht. Dabei ist der Außendurchmesser der Zugfeder 20 im längskontrahierten, d. h. im entspannten Zustand größer als der Innendurchmesser der Zufuhrleitung 11. Damit wird erreicht, dass die Längskontraktion der Zugfeder 20 von der radialen Expandierbarkeit abhängt und entsprechend gesteuert werden kann. Wenn die radiale Expansion der Zugfeder 20 bzw. des Federelements blockiert wird, beispielsweise wenn die Zugfeder 20 in der Zufuhrleitung angeordnet ist, findet zumindest in dem Bereich, in dem die Zugfeder 20 in der Zufuhrleitung 11 angeordnet ist, keine Längskontraktion statt, sondern nur außerhalb der Zufuhrleitung 11. Die Längskontraktion der Zugfeder 20 steigt mit zunehmender Entlassung der Zugfeder 20 aus der Zufuhrleitung 11, da im entlassenen Abschnitt der Zugfeder 20 die Zwangswirkung der Zufuhrleitung 11 entfällt. Die Zugfeder 20 kann radial expandieren und damit in axialer Richtung kontrahieren. Dies hat den Vorteil, dass die Zugfeder 20 nicht konstant mit der maximalen Zugkraft auf das Greifelement 14 wirkt, sondern die Zugkraft mit dem Entlassen der Zugfeder 20 aus der Zufuhrleitung 11 sukzessive erhöht wird. Damit kann die von der Zugfeder 20 aufgebrachte Axialkraft in Abhängigkeit von der Länge der Zugfeder 20 gesteuert werden, die aus der Zufuhrleitung 11 herausbewegt ist. Dies wiederum ermöglicht die Korrelierung der von der Zugfeder 20 auf das Greifelement 14 ausgeübten Kraft mit der für die Abkopplung erforderlichen Kraft in Abhängigkeit von der Länge des freigesetzten Abschnitts der Zugfeder 20. Damit ist eine verzögerte Abkopplung bzw. eine gesteuerte Abkopplung möglich, die erst nach Entlassen einer bestimmten Länge der Zugfeder 20 aus der Zufuhrleitung 11 erfolgt. Die Abstimmung der Abkopplungskraft und der entlassenen Länge der Zugfeder 20 nimmt der Fachmann bei Bedarf vor.
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Bei dem vorgenannten Ausführungsbeispiel ist also vorgesehen, die Längskontraktion der Zugfeder so auf den Überlappungsgrad zwischen dem Halteelement und dem Funktionselement abzustimmen, dass eine Abkopplung erst dann erfolgt, wenn eine bestimmte Länge der Zugfeder bzw. des Federelements aus der Zufuhrleitung ausgefahren ist. Erst wenn die voreingestellte Länge ausgefahren ist, reicht die Längskontraktion der Zugfeder aus, um die für die Abkopplung des Halteelements vom Funktionselement insbesondere vom Gegenstück erforderliche Abkopplungskraft aufzubringen. Dies betrifft den Fall, dass das Greifelement in der Ruhestellung in der Nullposition bzw. in einer radial ausgelenkten Position (Teilschließstellung) ist, so dass eine in proximaler Richtung wirkende Axialkraft vom Greifelement auf das Funktionselement übertragen werden kann.
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Die voreingestellte Längskontraktion ist an eine Blockade der Radialexpansion der Zugfeder in der Zufuhrleitung bzw. an die radiale Expandierbarkeit der Zugfeder nach dem Verlassen der Zufuhrleitung gekoppelt. Die Zugfeder erfüllt daher bei diesem Beispiel die Bedingung, dass diese im kontrahierten Zustand einen Außendurchmesser aufweist, der etwas größer ist, als der Innendurchmesser der Zufuhrleitung.
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Die voreingestellte Längskontraktion der Zugfeder entspricht bei diesem Beispiel mindestens dem Überlappungsgrad zwischen dem Halteelement und dem Funktionselements, insbesondere dem Gegenstück, damit eine Abkopplung bei vollständiger Entlassung der Zugfeder möglich ist.
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Mit Blick auf die graduell sich ändernde bzw. zunehmende Federkraft sind unterschiedliche Federtypen zu unterscheiden, die jeweils im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. generell im Zusammenhang mit der Erfindung offenbart werden. Das Federelement kann beispielsweise eine radial aufweitbare Hülse aufweisen. Die Hülse kann dazu Schlitze, insbesondere Längsschlitze aufweisen, die sich in axialer Längsrichtung der Hülse erstrecken und die auf dem Umfang der Hülse verteilt angeordnet sind. Alternativ können die Schlitze spiralförmig ausgebildet sein.
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Im entspannten Zustand ist der mittlere Bereich der Hülse radial nach außen (gewölbt. Im gestreckten, d. h. im vorgespannten Zustand ist die Hülse im Wesentlichen zylinderförmig. Mit zunehmender Entlassung der Hülse aus der Zufuhrleitung nimmt die radiale Expansion der Hülse allmählich zu, so dass die durch die Hülse erzeugte Federkraft entsprechend graduell steigt.
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Wenn das Federelement als Spiralfeder ausgebildet ist, steigt die Federkraft mit dem Freisetzen der ersten Windung auf den maximalen Wert an. Durch eine entsprechende Steigung kann die axiale Länge der ersten Windung bzw. auch der nachfolgend weiteren proximal angeordneten Windungen so eingestellt werden, dass die Federkraft durch das Freisetzen des Federelements allmählich steigt. Der Federweg wird durch die Anzahl der Windungen der Spiralfeder bestimmt. Je größer die Anzahl der Windungen ist, um so länger ist der Federweg. Die Federkraft ist dabei unabhängig von der Anzahl der Windungen, sondern steigt mit dem Entlassungsgrad einer einzigen Windung bis auf den maximalen Wert kontinuierlich an. Das Ausführungsbeispiel mit einer Spiralfeder, die direkt mit dem Greifelement 14 verbunden ist hat den Vorteil, dass ein axiales Spiel zwischen dem Greifelement 14 und dem Funktionselement bzw. dem Gegenstück 30 des Funktionselements kompensierbar ist, da der Federweg durch die Anzahl der Windungen einstellbar ist. Beispielsweise kann die lösbare Verbindung zwischen dem Greifelement 14 und dem Gegenstück 30 ein maximales Spiel aufweisen, das dem Federweg wenigstens einer Windung entspricht, so dass beim Freisetzen einer proximal nachfolgenden Windung der erste Anschlag 16a wirkt und eine Kraft übertragbar ist. Beispielsweise kann bei der freigesetzten dritten Windung der erste Anschlag 16a mit dem Gegenstück 30 in Anlage kommen, so dass dann die axiale Federkraft auf das Gegenstück 30 übertragen wird. Die distal von der dritten Windung angeordnete erste und zweite Windung dienen dazu, das axiale Spiel zu überwinden. Sobald durch die freigesetzte dritte Windung die axiale Federkraft auf das Gegenstück übertragen wird, werden die bereits freigesetzten distalen ersten und zweiten Windungen etwas gestreckt, wodurch die Federkraft erhöht wird. Dies kann bei der Abstimmung der Federkraft auf Abkopplungskraft berücksichtigt werden. Ein Teil der von der freigesetzten proximalen Windung, bspw. der dritten Windung, ausgeübten Federkraft wird somit von den distalen Windungen, bspw. der ersten und zweiten Windung, absorbiert. Ein weiterer Teil der von der freigesetzten proximalen Windung ausgeübten Federkraft wirkt auf das Greifelement 14 bzw. den ersten Anschlag 16a. Wenn die auf das das Greifelement 14 wirkende Federkraft nicht ausreicht, um die Abkopplung auszulösen, kann wenigstens eine weitere proximale Windung aus der Zufuhrleitung 11 herausbewegt werden, bis die die Abkopplungskraft erreicht bzw. überschritten ist.
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Das Zufuhrsystem eignet sich im Allgemeinen für Körperimplantate, beispielsweise Stents, Flowdiverter, Filter, korbartige Temporärimplantate oder Occlusionsdevices, sowie allgemein für lasergeschnittene oder durch kombiniertes Sputter-Ätz-Techniken hergestellte Implantate oder Vorrichtungen bzw. Funktionselemente, insbesondere für Funktionselemente mit geschlossenen Zellen (Closed-Cell-Strukturen) oder mit offenzelligen (Open-Cell-Struktur) Konfigurationen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Funktionselement
- 11
- Zufuhrleitung
- 12
- Führungsmittel
- 13
- Haltemittel
- 14
- Greifelement
- 15
- Vorsprung
- 16a
- erster Anschlag
- 16b
- zweiter Anschlag
- 16c
- dritter Anschlag
- 17
- Finger
- 18
- Spitze
- 19
- gerader Abschnitt
- 20
- Zugfeder
- 21
- Federabschnitt
- 22
- Coil
- 23
- Aufnahmeraum
- 24
- Zwischenstück
- 25
- Coil
- 30
- Gegenstück
- 31
- Abschlusskante
- 32
- Hülse
- 33
- Drahtverdrillung
- 34
- Spitze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1374801 A1 [0001, 0004, 0006]
- DE 102009056450 [0044, 0044]
- DE 102009056448 [0083, 0084]