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Die Erfindung betrifft einen Axialkolbenbrennkraftmotor mit einer Mehrzahl von auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordneten, gehäusefesten Motorzylindern, in denen jeweils ein Motorkolben längsbeweglich ist, der in Wirkverbindung mit einer Rotorbaugruppe steht, die eine zu den Motorzylindern konzentrische Drehachse aufweist, wobei die Motorkolben mit hydraulischen Verdrängerkolben verbunden sind und die Hubbewegungen der Motorkolben in den Motorzylindern und der jeweils in einem Verdrängerzylinder längsbeweglichen Verdrängerkolben bewegungsgleich sind und zueinander korrelieren.
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Ein gattungsgemäßer Axialkolbenbrennkraftmotor ist der
EP 0 046 046 A1 offenbart. Bei diesem bekannten Axialkolbenbrennkraftmotor steht bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
5 jeder Motorkolben über eine axial daran anschließenden Stange und einen Brückenabschnitt mit einer Hubscheibe der Rotorbaugruppe in Wirkverbindung. Der Brückenabschnitt ist auf der stangenfernen Seite, d. h. hinter der Hubscheibe, mit einem koaxial zum Motorkolben angeordneten hydraulischen Verdrängerkolben einer Verdrängerpumpe verbunden (auch eine achsparallele Anordnung wäre möglich). Durch diese Bauweise sind die Hubbewegungen des Motorkolbens und des Verdrängerkolbens bewegungsgleich und korrelieren zueinander. Dabei geht mit jeder Expansionsbewegung eines Motorkolbens eine gleich große und in dieselbe Bewegungsrichtung weisende, Druckmittel verdrängende Kompressionsbewegung des damit verbundenen Verdrängerkolbens einher und jede Kompressionsbewegung eines Motorkolbens entspricht einer gleichgroßen und in dieselbe Bewegungsrichtung weisenden, Druckmittel ansaugenden Expansionsbewegung des damit verbundenen Verdrängerkolbens. Die Hubbewegungen des Motorkolbens und des Verdrängerkolbens sind dabei in Bezug auf ihre Funktion im Motorzylinder bzw. Verdrängerzylinder – Expansion bzw. Kompression – gegensinnig wirksam. Die aus dem Verbrennungsvorgang im Motorzylinder erzeugte und auf den Motorkolben einwirkende Kraft wird ohne Umwandlung in andere Bewegungsformen (z. B. Drehbewegung), in den Verdrängerkolben eingeleitet und in der Folge Druckmittel verdrängt sowie ein hydraulischer Druck erzeugt.
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Es findet also eine Energieumwandlung von Verbrennungsenergie in hydraulische Energie statt, bei der im Prinzip ein linearer Kraftfluss zwischen Motorkolben und Verdrängerkolben vorliegt. Die Hubscheibe der Rotorbaugruppe hat dabei die Aufgabe, den Axialkolbenbrennkraftmotor zu steuern und insbesondere die Hubbewegungen der Motorkolben zu synchronisieren und die für die Verdichtung der Verbrennungsluft erforderlichen Kräfte auf die Motorkolben zu übertragen (und beim Viertaktverfahren auch die für das Ausstoßen von Verbrennungsgasen in einen Abgassammler erforderlichen Kräfte aufzubringen). Querkräfte, die aus der Kraftzerlegung an der als rotierende Schrägscheibe ausgebildeten Hubscheibe entstehen, werden im Bereich des Brückenabschnitts über eine Kulissenführung in ein Maschinengehäuse eingeleitet.
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Aus einer anderen Druckschrift zum Stand der Technik (
FR 2 711 189 A1 ) ist ein Axialkolbenbrennkraftmotor bekannt, bei dem die Verdrängerzylinder und Verdrängerkolben einer von dem Axialkolbenbrennkraftmotor anzutreibenden Verdrängerpumpe in den zwischen den Motorzylindern vorhandenen Gehäusebereichen angeordnet sind. Die Motorkolben sind über Pleuelstangen mit einer zur Drehachse geneigten Druckplatte verbunden, die sich auf einem glockenförmigen, ebenfalls zur Drehachse geneigten Abschnitt der Rotorbaugruppe abstützt und diesen in Drehung versetzt. Die nicht rotierende Druckplatte, die bei solchen Motorkonstruktionen auch als „Taumelscheibe” bezeichnet wird (während der Begriff „Taumelscheibe” in der Hydraulik auch für rotierende Schrägscheiben benutzt wird), ist dabei gelenkig mit den Motorkolben und den Verdrängerkolben gekoppelt. Dieser Axialkolbenbrennkraftmotor hat geringere axiale Abmessungen, jedoch einen relativ hohen Bauaufwand.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Axialkolbenbrennkraftmotor der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der bei einfacher Bauweise und geringem Bauraum eine hohe Leistungsdichte aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Motorkolben als Tandemkolben ausgebildet sind, die jeweils einen in Wirkverbindung mit der Rotorbaugruppe stehenden Koppelabschnitt aufweisen, der einen ersten axialen Kolbenabschnitt, welcher einen ersten volumenveränderlichen Brennraum axial begrenzt, mit einem zweiten axialen Kolbenabschnitt, welcher einen zweiten volumenveränderlichen Brennraum axial begrenzt, miteinander verbindet, wobei die hydraulischen Verdrängerkolben jeweils im axialen Bereich der Koppelabschnitte mit den Motorkolben verbunden sind und wobei in beiden Bewegungsrichtungen der Motorkolben Druckmittel durch Verdrängerkolben verdrängbar ist.
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Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, die Motorkolben an beiden Stirnseiten wechselweise mit aus Verbrennungsvorgängen resultierenden Gaskräften zu beaufschlagen – wie dies für sich genommen in nicht gattungsgemäßen Axialkolbenbrennkraftmotoren ohne integrierte Verdrängerpumpe z. B. aus der
DE 255 413 bekannt ist – und axial dazwischen mit Verdrängerkolben zu verbinden, wobei die Verdrängerkolben zusammen mit den Motorkolben oszillieren und unabhängig von der Richtung der Längsbewegung der Motorkolben hydraulischer Druck erzeugt wird.
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Dadurch ergibt sich nicht nur ein Platzbedarf, der in Längsrichtung erheblich geringer ist als bei dem eingangs genannten Axialkolbenbrennkraftmotor mit hinter der Hubscheibe angeordneten hydraulischen Verdrängerkolben, sondern auch eine signifikant höhere Leistung des Axialkolbenbrennkraftmotors mit integrierter Druckerzeugung, zumal die Anzahl der Brennräume verdoppelt ist und bei jedem Expansionshub der Motorkolben – unabhängig von der jeweiligen Bewegungsrichtung – Druckmittel verdrängt wird.
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Die aus den Verbrennungsvorgängen in den beiden Brennräumen jedes Motorzylinders erzeugte und auf den Motorkolben wechselweise auf beide Stirnseiten einwirkende Gaskraft wird dabei ohne Umwandlung in andere Bewegungsformen (z. B. Drehbewegung) und folglich mit geringstmöglichen Verlusten und mit einem maximalen Wirkungsgrad direkt zur Verdrängung von Druckmittel durch die mit den Motorkolben verbundenen Verdrängerkolben genutzt. Dementsprechend findet im Bereich der Motorkolben eine Leistungsverzweigung in hydraulische Leistung der aus den Verdrängerkolben und Verdrängerzylindern gebildeten hydraulischen Verdrängereinheiten und mechanische Wellenleistung der Rotorbaugruppe statt. Da infolgedessen nicht die volle Leistung des Axialkolbenbrennkraftmotors über die Rotorbaugruppe als mechanische Wellenleistung abfließt, brauchen die Komponenten, die an der Wirkverbindung zwischen den Motorkolben und der Rotorbaugruppe beteiligt sind und die im Kraftfluss daran anschließenden Bauteile nur auf diesen Leistungsanteil ausgelegt zu werden, was eine kleinere Dimensionierung und daher eine kompaktere Bauweise des Axialkolbenbrennkraftmotors ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Motorkolben jeweils mit mindestens einem seitlich benachbart zum ersten Kolbenabschnitt des Motorkolbens angeordneten, ersten Verdrängerkolben und mit mindestens einem seitlich benachbart zum zweiten Kolbenabschnitt des Motorkolbens angeordneten zweiten Verdrängerkolben verbunden, wobei der erste Verdrängerkolben durch Verbrennungsdruck im zweiten Brennraum über den zweiten Kolbenabschnitt und den Koppelabschnitt druckmittelverdrängend antreibbar ist und der zweite Verdrängerkolben durch Verbrennungsdruck im ersten Brennraum über den ersten Kolbenabschnitt und den Koppelabschnitt druckmittelverdrängend antreibbar ist. Bei jedem kraftabgebenden Expansionshub eines Motorkolbens verdrängt somit einer der beiden mit dem Motorkolben verbundenen Verdrängerkolben Druckmittel, während der zweite Verdrängerkolben Druckmittel ansaugen kann.
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Es versteht sich, dass alternativ zu den zwei separaten Verdrängerkolben auch ein gemeinsamer, doppelt wirkender Verdrängerkolben vorhanden sein kann, dessen beide Stirnseiten wechselweise druckmittelverdrängend wirksam sind. Auch mit einer solchen Ausführungsform ist die Erfindung realisierbar. Es handelt sich dann im Prinzip um einen hydraulischen Tandem-Verdrängerkolben, der analog zu dem als Tandemkolben ausgebildeten Motorkolben wirksam ist. An Stelle des ersten Verdrängerkolbens ist dann ein wirkungsgleicher erster Verdrängerkolbenabschnitt des Tandem-Verdrängerkolbens vorgesehen und an Stelle des zweiten Verdrängerkolbens tritt ein wirkungsgleicher zweiter Verdrängerkolbenabschnitt des Tandem-Verdrängerkolbens.
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Insgesamt wird durch die Erfindung ein Axialkolbenbrennkraftmotor mit einer Mehrzahl von integrierten, jeweils aus einem Verdrängerzylinder und einem Verdrängerkolben bestehenden Verdrängereinheiten geschaffen, die in bevorzugter Ausführung der Erfindung zu zwei Verdrängerpumpen zusammengefasst werden können (auch die Zusammenfassung zu einer gemeinsamen Verdrängerpumpe ist möglich). Es ergeben sich dann vielfältige Einsatzmöglichkeiten. So ist es möglich, einen derartigen Axialkolbenbrennkraftmotor zum Antrieb eines Fahrzeugs zu verwenden, das mit einem hydrostatischen Fahrantrieb versehen ist. Hierbei kann eine der Verdrängerpumpen dem Fahrantrieb im geschlossenen Kreis zugeordnet sein, während die andere Verdrängerpumpe im offenen Kreislauf dem Antrieb einer Arbeitshydraulik dient.
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Es können aber auch beide Verdrängerpumpen einem hydrostatischen Fahrantrieb zugeordnet sein, beispielsweise für einen Raupenantrieb, bei dem jede Verdrängerpumpe in einen geschlossenen hydrostatischen Kreislauf eingebunden ist. Hierbei treibt jeder Kreislauf eine der beiden Raupenketten. Ferner ist es möglich, bei Bedarf die beiden Verdrängerpumpen hydraulisch zusammenzuschalten. Schließlich ist es auch denkbar, dass eine dritte Verdrängerpumpe an den Axialkolbenbrennkraftmotor angeflanscht und von dessen Rotorbaugruppe mechanisch angetrieben wird.
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Für Anwendungsfälle, wie sie in einem Bagger vorkommen, ist es auch möglich, dass die beiden Verdrängerpumpen jeweils im offenen Kreislauf betrieben werden und eine zusätzliche, dritte Verdrängerpumpe ein Drehwerk antreibt.
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In günstiger Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der erste Verdrängerkolben achsparallel zum ersten Kolbenabschnitt des Motorkolbens und der zweite Verdrängerkolben achsparallel zum zweiten Kolbenabschnitt des Motorkolbens angeordnet ist und dass der erste Verdrängerkolben zu dem zweiten Verdrängerkolben axial fluchtet. Dadurch ergeben sich einerseits kompakte Abmessungen, andererseits ist die Fertigung infolge der parallelen Anordnung von Motor- und Verdrängerzylindern vereinfacht (gleichzeitige Bearbeitung von Bohrungen; kein Umspannen des Werkstückes erforderlich).
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Gleichwohl ist es im Rahmen der Erfindung grundsätzlich auch möglich, die Verdrängerkolben nicht achsparallel zu den als Tandemkolben ausgebildeten Motorkolben anzuordnen, sondern geneigt dazu.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn jedem Kolbenabschnitt ein Verdrängerkolbenpaar zugeordnet ist, das jeweils aus zwei Verdrängerkolben gebildet ist, welche – im Schnitt quer zur Drehachse der Rotorbaugruppe gesehen – spiegelsymmetrisch zu einer in Bezug auf die Drehachse radialen Längsmittelebene des Motorkolbens angeordnet sind, wobei das Verdrängerkolbenpaar des ersten Kolbenabschnitts zu dem Verdrängerkolbenpaar des zweiten Kolbenabschnitts axial fluchtet. Durch die paarweise und spiegelsymmetrische Anordnung von Verdrängerkolben für jeden Kolbenabschnitt des Motorkolbens werden Kippmomente vermieden.
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Sofern die Verdrängerkolben radial außerhalb des Teilkreises der Motorzylinder und zumindest abschnittsweise in einem Bereich angeordnet sind, der sich in Umfangsrichtung des Teilkreises zwischen den Motorzylindern befindet, findet einerseits eine größtmögliche Anzahl von Motorzylindern auf dem Teilkreis Platz, andererseits ergibt sich ein geringer Außendurchmeser des Axialkolbenbrennkraftmotors und eine gute Raumausnutzung.
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Es von Vorteil, wenn die Rotorbaugruppe eine als rotierende Schrägscheibe ausgebildete Hubscheibe aufweist, die mittels Gleitkörpern, insbesondere hydrostatisch entlasteten Gleitkörpern, in Wirkverbindung mit den Koppelabschnitten der Motorkolben steht.
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Die Hubscheibe sorgt für die Umwandlung der Hubbewegungen der Motorkolben in eine Drehbewegung der Rotorbaugruppe und umgekehrt. Durch die Bauweise mit Gleitkörpern auf einer rotierenden Schrägscheibe ergibt sich dabei einerseits eine funktionssichere, leichtlaufende Wirkverbindung zwischen den Motorkolben und der Rotorbaugruppe, andererseits können Querkräfte, die aus der Kraftzerlegung an der Hubscheibe resultieren, in die Motorzylinder eingeleitet werden. Die Motorkolben werden dabei durch die Motorzylinder seitlich und tangential geführt und abgestützt.
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Es ist auch eine Ausführungsform des Axialkolbenbrennkraftmotors möglich, bei der die Verdrängerkolben gelenkig mit einer nicht rotierenden Druckplatte gekoppelt sind, die sich auf einem zur Drehachse geneigten, mit der Rotorbaugruppe drehsynchron verbundenen Baukörper abstützt und diesen in Rotation versetzt. Die Erzeugung der Drehbewegung der Rotorbaugruppe aus dem Hub der Motorkolben erfolgt dabei also nicht direkt zwischen den Motorkolben und einem zur Drehachse geneigten und rotierenden Baukörper, der mit der Rotorbaugruppe drehsynchron verbunden ist (rotierende Schrägscheibe, die in der Hydraulik auch als „Taumelscheibe” bezeichnet wird), sondern indirekt über ein zwischen den Motorkolben und dem Baukörper angeordnetes, nicht rotierendes Zwischenbauteil (das im Motorenbau als „Taumelscheibe” bezeichnet wird, obwohl es nicht rotiert) sowie eine Lageranordnung (Wälz- oder Gleitlager).
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Für die Druckmittelversorgung der Verdrängerzylinder, d. h. für die Steuerung der Verdrängerpumpen, also die Art der Umsteuerung zwischen Druck- und Saugseite, sind die aus dem Stand der Techik bekannten Prinzipien einsetzbar. So besteht die wohl einfachste Art der Umsteuerung darin, pro Verdrängerzylinder jeweils zwei gegensinnig arbeitende Rückschlagventile vorzusehen.
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in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist zur Steuerung der Druckmittelversorgung der Verdrängerzylinder mindestens ein durch die Rotorbaugruppe antreibbarer Flachdrehschieber vorgesehen. Dieser rotierende Steuerspiegel ist sowohl für den offenen als auch für den geschlossenen Hydraulikkreislauf geeignet.
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Bei einem nach dem Viertakt-Prinzip (Otto- oder Dieselverfahren) arbeitenden Axialkolbenbrennkraftmotor ist zu beachten, dass nur jeder zweite, durch den Verbrennungsvorgang im jeweiligen Brennraum bewirkte Expansionshub des Motorkolbens ein Arbeitshub ist, bei dem Leistung vom Motorkolben auf den damit verbundenen Verdrängerkolben der Verdrängerpumpe als Druck erzeugender und damit Arbeit verrichtender Kompressionshub (Arbeitshub) des Verdrängerkolbens übertragen wird.
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Um diesen Umstand zu berücksichtigen, ist gemäß einer besonders einfachen Bauweise des Axialkolbenbrennkraftmotors vorgesehen, dass die einzelnen, jeweils aus einem Verdrängerkolben und einem Verdrängerzylinder bestehenden hydraulischen Arbeitseinheiten in ihrer Aufnahmeleistung nur auf maximal die Hälfte der im leistungsabgebenden Expansionshub der Motorkolben des Axialkolbenbrennkraftmotors zur Verfügung gestellten Kolbenleistung der Motorkolben ausgelegt sind. Es ist dann möglich, trotz Viertakt-Verfahrens des Axialkolbenbrennkraftmotors die Verdrängerpumpen über rotierende Steuerspiegel nach dem Zweitaktprinzip zu steuern, d. h. jeder Kompressionshub der Verdrängerkolben ist ein Arbeitshub, bei dem Druckmittel zu einem hydraulischen Verbraucher gefördert wird und dort Arbeit leistet. Dabei gibt jeder im Expansionshub befindliche Motorkolben jeweils nur maximal die Hälfte seiner zur Verfügung gestellten Kolbenleistung an den mit ihm direkt verbundenen Verdrängerkolben ab. Die andere Hälfte der Kolbenleistung des Motorkolbens wird über die Hubscheibe auf diejenigen Verdrängerkolben übertragen, deren Motorkolben sich nicht in der Phase des Expansionshubs befinden.
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Um im Hinblick auf einen bestmöglichen Wirkungsgrad eine Auslegung des Axialkolbenbrennkraftmotors zu ermöglichen, bei der die Motorkolben beim Expansionshub einen größtmöglichen Anteil der Kolbenleistung auf die Verdrängerkolben übertragen, kann die Umsteuerung der Verdrängerkolben prinzipiell auch nach dem Viertaktprinzip ausgebildet sein, wobei jeder Verdrängerkolben nur bei jedem zweiten Kompressionshub Arbeit verrichtet, während die Kompressionshübe dazwischen das Druckmittel weitgehend drucklos in den Tank bzw. zur Ansaugseite der gerade im Saughub befindlichen Verdrängerkolben fördern und somit keine Arbeitshübe darstellen. Für eine Realisierung dieses Prinzips kann jedem Verdrängerzylinder ein Längsschieberventil zugeordnet sein, das den Druckmittelzufluss und -abfluss synchronisiert zu den Hubbewegungen des Motorkolbens steuert.
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Insbesondere bei einer relativ niedrigen Anzahl von Motorzylindern bzw. Motorkolben eines nach dem Viertaktprinzip arbeitenden Axialkolbenbrennkraftmotors und nach dem Viertaktprinzip gesteuerten Verdrängerpumpen kann es dabei nützlich sein, zur Glättung von Pulsationen des hydraulischen Förderstromes der Verdrängerpumpen geeignete Maßnahmen vorzusehen, z. B. hydraulische Speicher oder Tilgerräume.
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Für viele Anwendungsfälle ist es wünschenswert, wenn die Fördermenge der Verdrängerpumpe(n) verstell- und regelbar ist. In diesem Zusammenhang ist gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass mindestens eine im Hubvolumen verstellbare, mit der Rotorbaugrupppe mechanisch in Antriebsverbindung stehende oder bringbare Überlagerungspumpe, deren Förderstrom veränderbar ist, insbesondere verstell- und reversierbare Axialkolbenpumpe in Schrägscheibenbauweise, mit den Verdrängerzylindern hydraulisch verbunden oder verbindbar ist. Durch Überlagerung des Förderstroms bzw. der Förderströme der in den Axialkolbenbrennkraftmotor integrierten und im spezifischen Fördervolumen (d. h. im Fördervolumen pro Umdrehung) nicht verstellbaren Verdrängerpumpe(n) mit dem umkehr- und regelbaren Förderstrom der Überlagerungspumpe(n) lässt sich insgesamt eine variable Gesamtfördermenge erzielen.
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Sofern gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung der Erfindung im Kraftfluss zwischen der Rotorbaugruppe und der mindestens einen Überlagerungspumpe eine schaltbare Kupplung angeordnet ist, die Überlagerungspumpe mit einer insbesondere als Schwungrad-Starter-Generator ausgebildeten elektrischen Maschine in Antriebsverbindung steht und die hydraulische Verbindung zwischen den Verdrängerzylindern und der Überlagerungspumpe durch eine schaltbare Ventileinrichtung absperrbar ist, kann der Axialkolbenbrennkraftmotor von der Überlagerungspumpe abgekoppelt und ausgeschaltet werden.
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Es ist dann bei Vorhandensein eines genügend großen elektrischen Energiespeichers (z. B. Batterie oder Kondensator) und ausreichender Befüllung mit elektrischer Energie möglich, die Überlagerungspumpe(n) ohne dazu parallelen Betrieb der Verdrängerpumpe(n) elektrisch zu betreiben, beispielsweise um ein mit dem erfindungsgemäßen Axialkolbenbrennkraftmotor ausgestattetes, hydraulisch angetriebenes Fahrzeug zeitweise elektro-hydraulisch fahren zu lassen (auch ein rein elektrischer Betrieb ist denkbar, sofern ein mechanischer Durchtrieb von der elektrischen Maschine zum Fahrantrieb hergestellt werden kann). Die schaltbare Ventileinrichtung sorgt dabei in Sperrstellung dafür, dass zusätzlich zur mechanischen Entkopplung des Axialkolbenbrennkraftmotors die Verdrängerpumpe(n) hydraulisch von der/den Überlagerungspumpe(n) entkoppelt ist/sind und somit der Axialkolbenbrennkraftmotor nicht unbeabsichtigt startet.
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Unabhängig davon kann auch ein hydraulischer Energiespeicher, d. h. ein Druckspeicher vorhanden sein, in den beim Abbremsen des Fahrzeugs kinetische Energie eingespeist werden kann. Diese zurückgewonnene Bremsenergie kann sowohl im rein verbrennungsmotorisch-hydraulischen Fahrbetrieb als auch – bei gelöster Kupplung – im rein elektro-hydraulischen Fahrbetrieb zum Beschleunigen des Fahrzeugs genutzt werden. Darüber hinaus besteht bei geschlossener Kupplung auch die Möglichkeit, alle drei Energiearten, also verbrennungsmotorische Energie, Energie aus dem hydraulischen Druckspeicher und Energie aus dem elektrischen Speicher, kurzzeitig und in Abhängigkeit von den Füllungszuständen des elektrischen und des hydraulischen Energiespeichers beim Beschleunigen des Fahrzeugs zusammenzuschalten, um einen maximalen Boostereffekt zu erzielen. Dadurch kann der Axialkolbenbrennkraftmotor kleiner ausgeführt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es günstig, wenn die beiden axialen Enden des Axialkolbenbrennkraftmotors jeweils durch einen Zylinderkopf begrenzt sind, in dem eine zur Gaswechselsteuerung in den Brennräumen vorgesehene Ventilgruppe angeordnet ist, wobei die Ventile der beiden Ventilgruppen durch radial oder annähernd radial zur Drehachse der Rotorbaugruppe angeordnete Kipphebel betätigbar sind, die in Wirkverbindung mit durch die Rotorbaugruppe antreibbaren, zur Drehachse koaxialen Nockenrotoren stehen, welche mit stirnseitigen Axialnocken zur Betätigung der Ventile versehen sind.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Axialkolbenbrennkraftmotor,
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2 einen Teil-Querschnitt durch den Axialkolbenbrennkraftmotor und
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3 einen Schnitt durch den Axialkolbenbrennkraftmotor längs der Linie A-B in 2.
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Der erfindungsgemäße Axialkolbenbrennkraftmotor weist ein im vorliegenden Ausführungsbeispiel mehrteiliges Maschinengehäuse G auf, in dem sich mehrere, auf einem Teilkreis ZK (siehe 2) über dessen Umfang bevorzugt gleichmäßig verteilt angeordnete, gehäusefeste Motorzylinder Z befinden. In jedem Motorzylinder Z ist ein Motorkolben K längsbeweglich angeordnet. Die Motorkolben K sind jeweils als Tandemkolben ausgebildet und weisen einen ersten Kolbenabschnitt K1 und einen zweiten Kolbenabschnitt K2 auf, die durch einen Koppelabschnitt KK miteinander verbunden sind, der in Wirkverbindung mit einer als rotierende Schrägscheibe ausgebildeten Hubscheibe T einer Rotorbaugruppe R steht. Hierbei ist der erste Kolbenabschnitt K1 zu einem ersten, volumenveränderlichen Brennraum ZB1 axial benachbart und der zweite Kolbenabschnitt K2 zu einem zweiten, volumenveränderlichen Brennraum ZB2 axial benachbart. Die beiden Brennräume ZB1, ZB2 befinden sich jeweils an einer der Stirnseiten des Motorkolbens K und werden durch diesen axial begrenzt.
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Die Hubscheibe T ist an einem Rotorkörper RK der Rotorbaugruppe R angeformt. Die Rotorbaugruppe R ist zentral innerhalb des Axialkolbenbrennkraftmotors angeordnet und mittels im Bereich des Rotorkörpers RK angeordneter Wälzlager um eine zu den Motorzylindern Z achsparallele und zum Teilkreis ZK konzentrische Drehachse D im Maschinengehäuse G drehbar gelagert.
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Die Motorkolben K umgreifen jeweils im Bereich des Koppelabschnitts KK bezogen auf die Drehachse D radial innen die Hubscheibe T. Anders ausgedrückt, der Koppelabschnitt KK jedes Motorkolbens K ist mit einer zur Drehachse D weisenden Ausnehmung versehen, die von der Hubscheibe T durchdrungen ist bzw. in die die Hubscheibe T eintaucht. Hierbei ist auf der Vorderseite und auf der Rückseite der Hubscheibe T jeweils ein kugelsegmentförmiger, hydrostatisch entlasteter Gleitkörper KG zwischen dem Motorkolben K und der Hubscheibe T angeordnet. Somit stehen die Motorkolben K mit der Hubscheibe T in Gleiteingriff.
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Die durch die Verbrennungsvorgänge in den Brennräumen ZB1, ZB2 entstehenden Hubbewegungen der Motorkolben K erzeugen aufgrund der geometrischen Verhältnisse bei der Zerlegung der axial gerichteten Kolbenkräfte Drehmomente, die eine Drehbewegung der Hubscheibe T und damit des Rotorkörpers RK der Rotorbaugruppe R um die Drehachse D bewirken. Dadurch kann von den im Expansionshub befindlichen Motorkolben K über die Hubscheibe T und den Rotorkörper RK Antriebsleistung auf diejenigen Motorkolben K übertragen werden, die sich im Kompressionshub oder im Ausstoßhub befinden. Ferner können von der Rotorbaugruppe noch zu beschreibende Ventilgruppen V1, V2 einer Gaswechselsteuerung des Axialkolbenbrennkraftmotors angetrieben werden und es ist darüber hinaus möglich, mechanische Wellenleistung abzugreifen.
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Um zu verhindern, dass sich die Motorkolben K jeweils um ihre Kolbenmittelachse drehen (Vermeidung einer Eigenrotation der Motorkolben K), kann jeder Motorkolben K mit einer Axialnut versehen sein, in die ein im Maschinengehäuse G befestigter Radialstift eingreift (in den Zeichnungen nicht dargestellt). Auf diese Weise ist eine Kolbenverdrehsicherung gebildet. Auch andere Arten von Verdrehsicherungen sind denkbar.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Motorkolben K nicht über Gleitkörper KG mit der als rotierende Schrägscheibe ausgebildeten Hubscheibe T gelenkig in Eingriff stehen, sondern mit einer nicht rotierenden, geneigten Druckplatte gekoppelt sind (über Kugelgelenke). Die Druckplatte, stützt sich auf einem schräg zur Drehachse geneigten Baukörper (z. B. einem Z-förmigen Abschnitt einer Triebwelle) der Rotorbaugruppe R über Wälz und/oder Gleitlager ab und versetzt diesen in Rotation versetzt, wie für sich genommen aus dem Stand der Technik bekannt. Die Motorkolben K sind dabei nicht direkt mit dem rotierenden Baukörper gekoppelt sondern stehen indirekt, nämlich über die nicht rotierende Druckplatte, die lediglich räumliche Kippbewegungen ausführt, mit der Rotorbaugruppe in Wirkverbindung.
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An beiden axialen Enden des Axialkolbenbrennkraftmotors ist das Maschinengehäuse G jeweils durch einen Zylinderkopf GH1 bzw. GH2 begrenzt, in dem sich jeweils eine der bereits genannten Ventilgruppen V1 bzw. V2 befindet. Beide Ventilgruppen V1, V2 bestehen aus Ventilen VT, die als Ein- oder Auslassventile wirksam und als Tellerventile ausgebildet sind.
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Die Ventile VT beider Ventilgruppen V1, V2 sind jeweils durch radial oder annähernd radial zur Drehachse D der Rotorbaugruppe R angeordnete Kipphebel VK betätig bar. Die Kipphebel VK der zur ersten Ventilgruppe V1 gehörenden Ventile VT werden durch einen zur Drehachse D der Rotorbaugruppe R koaxialen ersten Nockenrotor VN1 angetrieben. Analog dazu werden die Kipphebel VK der zur zweiten Ventilgruppe V2 gehörenden Ventile VT durch einen zur Drehachse D der Rotorbaugruppe R koaxialen zweiten Nockenrotor VN2 angetrieben. Die beiden Nockenrotoren VN1, VN2 sind auf den Stirnseiten, die den Kipphebeln VK zugewandt sind, mit Axialnocken VNA versehen, die über Stoßstangen VS in Wirkverbindung mit den radial inneren Enden der Kipphebel VK stehen.
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Da der Axialkolbenbrennkraftmotor im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach dem Viertaktverfahren betrieben wird, ist jedem Nockenrotor VN1 bzw. VN2 ein durch die Rotorbaugruppe R antreibbares erstes bzw. zweites Untersetzungsgetriebe VU1 bzw. VU2 vorgeschaltet, das für eine Drehzahlhalbierung gegenüber der Drehzahl des Rotorkörpers RK sorgt.
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Wie sich aus 2 ergibt, die einen vereinfachten Teil-Querschnitt durch den Axialkolbenbrennkraftmotor im Bereich unterhalb des ersten Zylinderkopfs GH1 zeigt, und aus 3, die einen Schnitt längs der Linie A-B in 2 darstellt, ist jeder Motorkolben K im axialen Bereich des Koppelabschnitts KK mit zwei seitlich benachbart zum ersten Kolbenabschnitt K1 angeordneten, ersten Verdrängerkolben PK1 und mit zwei seitlich benachbart zum zweiten Kolbenabschnitt K2 angeordneten zweiten Verdrängerkolben PK2 verbunden. Zu diesem Zweck sind im axialen Bereich des Koppelabschnitts KK seitliche Ausleger KKA vorgesehen, auf denen die Verdrängerkolben PK1, PK2 abgestützt sind.
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Die ersten Verdrängerkolben PK1 sind achsparallel zum ersten Kolbenabschnitt K1 und die zweiten Verdrängerkolben PK2 achsparallel zum ersten Kolbenabschnitt K2 angeordnet. Jeder erste Verdrängerkolben PK1 ist in einem ersten Verdrängerzylinder PZ1 längsbeweglich und jeder zweite Verdrängerkolben PK2 ist in einem zweiten Verdrängerzylinder PZ2 längsbeweglich. Auch eine geneigte Anordnung der Verdrängerkolben PK1, PK2 und der Verdrängerzylinder PZ1, PZ2 ist prinzipiell möglich, sofern dies gewünscht wird und die Platzverhältnisse ausreichend sind.
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Die beiden ersten Verdrängerkolben PK1 und die beiden zweiten Verdrängerkolben PK2 bilden jeweils ein Verdrängerkolbenpaar, wobei die jeweils beteiligten Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 – im Schnitt quer zur Drehachse D der Rotorbaugruppe R gesehen (siehe 2) – spiegelsymmetrisch zu einer in Bezug auf die Drehachse D der Rotorbaugruppe R radialen Längsmittelebene L des Motorkolbens K angeordnet sind. Das Verdrängerkolbenpaar des ersten Kolbenabschnitts K1 fluchtet axial zu dem Verdrängerkolbenpaar des zweiten Kolbenabschnitts K2 (siehe 3).
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Die Verdrängerkolben PK1, PK2 sind radial außerhalb des Teilkreises ZK der Motorzylinder Z angeordnet, jedoch zumindest abschnittsweise in einem Bereich, der sich in Umfangsrichtung des Teilkreises ZK zwischen den Motorzylindern Z befindet.
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Durch die oben beschriebene Verbindung der ersten und zweiten Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 mit den als Tandemkolben ausgebildeten Motorkolben K sind die ersten Verdrängerkolben PK1 durch Gasdruck im zweiten Brennraum ZB2 über den zweiten Kolbenabschnitt K2 und den Koppelabschnitt KK druckmittelverdrängend antreibbar. Die zweiten Verdrängerkolben PK2 sind durch Gasdruck im ersten Brennraum ZB1 über den ersten Kolbenabschnitt K1 und den Koppelabschnitt KK druckmittelverdrängend antreibbar.
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Die hydraulischen Einheiten, die jeweils aus einem ersten Verdrängerzylinder PZ1 und einem darin angeordneten ersten Verdrängerkolben PK1 bestehen, bilden zusammen eine erste Verdrängerpumpe. Analog dazu bilden die hydraulischen Einheiten, die jeweils aus einem zweiten Verdrängerzylinder PZ2 und einem darin angeordneten zweiten Verdrängerkolben PK2 bestehen, zusammen eine zweite Verdrängerpumpe. Grundsätzlich ist es auch möglich, alle hydraulischen Verdrängereinheiten zu einer gemeinsamen Verdrängerpumpe zusammenzufassen.
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Das entgegengesetzt zum Verdrängerzylinder PZ1 bzw. PZ2 angeordnete Ende jedes Verdrängerkolbens PK1 bzw. PK2 ist gelenkig mit den Auslegern KKA des Koppelabschnitts KK des Motorkolbens K verbunden, um einen zwängungsfreien Betrieb auch bei etwaigen Parallelitäts- bzw. Fluchtungsfehlern auszugleichen.
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Aus dem Verbrennungsvorgang in den Brennräumen ZB1, ZB2 der Motorzylinder Z erzeugte und auf den Motorkolben K einwirkende, axial gerichtete Kräfte werden ohne den Umweg über eine Kurbelwelle oder die Hubscheibe T in die Verdrängerkolben PK1, PK2 eingeleitet.
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In das Maschinengehäuse G sind Durchgangskanäle GD eingearbeitet (siehe 2; in 3 gestrichelt dargestellt), die von jedem ersten Verdrängerzylinder PZ1 zu einer zur Umsteuerung zwischen Saug- und Druckseite der Verdrängerpumpe vorgesehenen, axialen Steuerfläche PS1 führen. Analog dazu sind in das Maschinengehäuse G auch Durchgangskanäle GD eingearbeitet, die von jedem zweiten Verdrängerzylinder PZ2 zu einer zur Umsteuerung zwischen Saug- und Druckseite der zweiten Verdrängerpumpe vorgesehenen axialen Steuerfläche PS2 führen.
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Die Steuerfläche PS1 ist an einem drehsynchron mit der Rotorbaugruppe R verbundenen Baukörper gebildet, der damit im Prinzip einen rotierenden Flachdrehschieber RF1 darstellt, welcher die Verdrängerzylinder PZ1 alternierend mit einem Saugkanal AS1 und einem Druckkanal AD1 verbindet. Die genannten Kanäle sind in das Maschinengehäuse G eingearbeitet. In gleicher Weise ist die Steuerfläche PS2 an einem drehsynchron mit der Rotorbaugruppe R verbundenen Baukörper gebildet, der im Prinzip einem rotierenden Flachdrehschieber RF2 entspricht, welcher die Verdrängerzylinder PZ2 alternierend mit einem Saugkanal AS2 und einem Druckkanal AD2 verbindet.
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Im Druckkanal AD1 befindet sich eine Ventileinrichtung ADV1, mit deren Hilfe die Richtung des Förderstroms der ersten Verdrängerpumpe umgesteuert werden kann. Es sind aber auch Anwendungsfälle möglich, bei denen zur Richtungsumsteuerung eine bereits vorhandene, außerhalb des Axialkolbenbrennkraftmotors angeordnete Ventileinrichtung genutzt werden kann. Eine innerhalb des Axialkolbenbrennkraftmotors angeordnete Ventileinrichtung ADV1 ist dann nicht erforderlich.
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Zur bereits erwähnten hydrostatischen Entlastung und Schmierung der Gleitkörper KG sind diese in Gleitkörperaufnahmen des Motorkolbens K gelagert, in denen kolbenseitige Schmiermittelkanäle KS münden, die an die Verdrängerzylinder PZ1 bzw. PZ2 der mit dem Motorkolben K verbundenen Verdrängerkolben PK1, PK2 angeschlossen sind (über Kanäle in den Verdrängerkolben). Ferner sind die Gleitkörper KG mit einer auf der Hubscheibenoberfläche mündenden Schmiermittelbohrung versehen. Die Gleitkörper KG jedes Motorkolbens K weisen jeweils eine Drucktasche auf, in der eine druckbeaufschlagte Ausgleichsscheibe KGS dafür sorgt, dass Verschleiss ausgeglichen wird und stets funktionssichere Eingriffsverhältnisse zwischen Motorkolben K, Gleitkörpern KG und Hubscheibe T vorliegen.
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Der in den Ausführungsbeispielen dargestellte Axialkolbenbrennkraftmotor arbeitet nach dem Viertaktprinzip. Das bedeutet, dass – bezogen auf jeweils einen Brennraum – nur bei jedem zweiten Expansionshub der Motorkolben K Kolbenleistung auf die damit verbundenen Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 der ersten bzw. zweiten Verdrängerpumpe direkt übertragen werden kann. Da die mittels Flachdrehschieber RF1 bzw. RF2 (rotierende Steuerfläche PS1 bzw. PS2) bewirkte Umsteuerung zwischen Saug- und Druckseite der in den Axialkolbenbrennkraftmotor integrierten Verdrängerpumpen nach dem Zweitaktprinzip arbeitet, ist jedoch jeder Kompressionshub der Verdrängerkolben PK1, PK2 ein Arbeitshub, bei dem Druckmittel in den Druckkanal AD1 bzw. AD2 gefördert wird. Deshalb ist hier ein Ausgleich erforderlich.
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Aus diesem Grund ist es im einfachsten, hier dargestellten Fall möglich, dass die Verdrängerpumpen so ausgelegt sind, dass die Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 jedes Motorkolbens K höchstens nur die halbe, bei einem Expansionshub abgegebene Kolbenleistung des Motorkolbens K aufnehmen (also jeder Verdrängerkolben eines Verdrängerkolbenpaars ein Viertel der Kolbenleistung). Die andere Hälfte der Kolbenleistung des Motorkolbens K1 bzw. K2 wird über die Hubscheibe T mechanisch auf die Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 derjenigen Motorkolben K übertragen, die sich nicht in der Phase des Expansionshubs sondern des Ansaughubs (Ansaugen von frischen Brenngasen) befinden und daher selbst keine Kolbenleistung an die jeweils zugeordneten Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 abgeben können. Diese anderen Verdrängerkolben PK1 bzw. PK2 führen aufgrund der nach dem Zweitaktprinzip wirkenden Steuerung der Verdrängerpumpen jedoch ebenfalls einen druckerzeugenden Arbeitshub aus und erhalten die dafür erforderliche Antriebsleistung über die Hubscheibe T. Die mechanische Weiterleitung von 50% der Kolbenleistung jedes Motorkolbens K über die Hubscheibe T ist aufgrund der kurzen Übertragungswege unproblematisch.
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Im Rotorkörper RK der Rotorbaugruppe R ist ein Kupplungskäfig einer Kupplung C angeformt oder befestigt. In dem Kupplungskäfig befinden sich mittels Federkraft in Schließstellung beaufschlagte, hydraulisch ausrückbare Lamellen CL, die wechselweise mit dem Kupplungskäfig (also mit dem Rotorkörper RK) und mit einer zur Drehachse D koaxialen Hohlwelle WH drehstarr verbunden sind, die an beiden Enden jeweils mit einer Triebwelle WT1 bzw. WT2 gekoppelt ist.
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Die Triebwellen WT1, WT2 sind jeweils mit einer von zwei bevorzugt als verstell- und reversierbare Axialkolbenpumpen in Schrägscheibenbauweise ausgebildeten Überlagerungspumpen U1 bzw. U2 verbunden sowie mit einem Rotor ER einer vorzugsweise als Schwungrad-Starter-Generator ausgebildeten elektrischen Maschine E. Die zum ersten Zylinderkopf GH1 benachbarte elektrische Maschine E vereinigt in einer einzigen Baueinheit die Funktionen Schwungrad des Axialkolbenbrennkraftmotors, Generator und Elektromotor, der auch als Anlassvorrichtung (Starter) für den Axialkolbenbrennkraftmotor genutzt wird. Die erste Überlagerungspumpe U1 befindet sich innerhalb des ersten Zylinderkopfs GH1, die zweite Überlagerungspumpe U2 ist räumlich in den zweiten Zylinderkopf GH2 integriert.
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Mit Hilfe der jeweils als verstell- und reversierbare Axialkolbenpumpe in Schrägscheibenbauweise ausgebildeten Überlagerungspumpen U1, U2 können die Förderströme der beiden in den Axialkolbenbrennkraftmotor integrierten Verdrängerpumpen geregelt werden (Addition/Subtraktion der Förderströme der Verdrängerpumpen und Überlagerungspumpen). Die erste Überlagerungspumpe U1 ist zu diesem Zweck zwischen Saugseite und Druckseite der in den Axialkolbenbrennkraftmotor integrierten ersten Verdrängerpumpe in hydraulischer Parallelschaltung angeordnet, wobei im Saugkanal AS1 eine Ventileinrichtung ASV1 angeordnet ist, die im Normalbetrieb dafür sorgt, dass die Saugseite der ersten Überlagerungspumpe U1 sowohl an den Saugkanal AS1 als auch an die Druckseite der ersten Verdrängerpumpe angeschlossen ist. Analog dazu ist die zweite Überlagerungspumpe U2 zwischen Saug- und Druckseite der in den Axialkolbenbrennkraftmotor integrierten zweiten Verdrängerpumpe in hydraulischer Parallelschaltung angeordnet, wobei im Saugkanal AS2 eine Ventileinrichtung ASV2 angeordnet ist, die im Normalbetrieb dafür sorgt, dass die Saugseite der zweiten Überlagerungspumpe U2 sowohl an den Saugkanal AS2 als auch an die Druckseite der zweiten Verdrängerpumpe angeschlossen ist.
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Die Ventileinrichtungen ASV1, ASV2 können jeweils in einer bestimmten Schaltstellung die Verbindung zwischen der Überlagerungspumpe U1 bzw. U2 und der zugeordneten Verdrängerpumpe unterbrechen. Diese Unterbrechung ist dann erforderlich, wenn die Kupplung C geöffnet wird, um den Axialkolbenbrennkraftmotor stillzusetzen und mit Hilfe der elektrischen Maschine E und der damit mechanisch verbundenen Überlagerungspumpen U1, U2 hydraulische Leistung zur Verfügung zu stellen, die aus einem mit der elektrischen Maschine E verbundenen, in den Figuren nicht dargestellten Energiespeicher gespeist wird. In diesem Fall wird durch die Ventileinrichtung ASV1, ASV2 verhindert, dass die Überlagerungspumpen U1, U2 die Verdrängerpumpen mit Druckmittel beaufschlagen und dadurch den Axialkolbenbrennkraftmotor elektrohydraulisch starten.
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Für die Schmierung von Gleit- und Laufpartnern des Axialkolbenbrennkraftmotors durch gezieltes Sprühöl und für die Betätigung der schaltbaren Kupplung C (Öffnen der Kupplung C) kann eine als Zahnrad- oder Zahnringpumpe ausgebildete, hydraulische Hilfspumpe vorgesehen sein (in den Figuren nicht dargestellt), die durch die Rotorbaugrupe R und/oder die Triebwellen WT1, WT2 (und damit durch die elektrische Maschine E) antreibbar ist und auch für die Ölabsaugung aus dem Maschinengehäuse G eingesetzt werden kann. Die Hilfspumpe kann ferner zum Aufbau von hydrostatischen Entlastungsfeldern innerhalb der Überlagerungspumpen U1, U2 herangezogen werden. Somit steht auch dann hydrostatischer Entlastungsdruck zur Verfügung, wenn die Überlagerungspumpen U1, U2 auf Fördervolumen Null eingestellt sind und daher kein Drucköl fördern.
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Für spezielle Anwendungen des Axialkolbenbrennkraftmotors, z. B. für einen Bagger mit offenem Hydraulikkreislauf, sind keine Überlagerungspumpen erforderlich, wobei dann auch eine Kupplung zwischen den nicht vorhandenen Überlagerungspumpen und der elektrischen Maschine entfällt. Leerlauf- und Umsteuerfunktionen der Verdrängerpumpe(n) werden durch Steuerschieber erzielt, die sich außerhalb des Axialkolbenbrennkraftmotors befinden. In diesem Fall ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung des Axialkolbenbrennkraftmotors, d. h. die einfachste Bauform der Maschine.
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Liste der verwendeten Bezugszeichen:
- AD1 Druckkanal der ersten Verdrängerpumpe
- AD2 Druckkanal der zweiten Verdrängerpumpe
- ADV1 Ventileinrichtung im Druckkanal AD1
- ADV2 Ventileinrichtung im Druckkanal AD2
- AS1 Saugkanal der ersten Verdrängerpumpe
- AS2 Saugkanal der zweiten Verdrängerpumpe
- ASV1 Ventileinrichtung im Saugkanal AS1
- ASV2 Ventileinrichtung im Saugkanal AS2
- C Kupplung
- CL Lamellen der Kupplung C
- D Drehachse der Rotorbaugruppe R
- E elektrische Maschine
- ER Rotor der elektrischen Maschine E
- G Maschinengehäuse
- GD Durchgangskanäle
- GH1 erster Zylinderkopf
- GH2 zweiter Zylinderkopf
- K Motorkolben
- K1 erster Kolbenabschnitt des Motorkolbens K
- K2 zweiter Kolbenabschnitt des Motorkolbens K
- KK Koppelabschnitt des Motorkolbens K
- KKA seitliche Ausleger am Koppelabschnitt KK
- KG Gleitkörper
- KGS Ausgleichsscheibe
- KS Schmiermittelkanal
- L zur Drehachse D radiale Längsmittelebene des Motorkolbens K
- PK1 erster Verdrängerkolben
- PK2 zweiter Verdrängerkolben
- PS1 erste Steuerfläche
- PS2 zweite Steuerfläche
- PZ1 erster Verdrängerzylinder
- PZ2 zweiter Verdrängerzylinder
- RF1 erster Flachdrehschieber
- RF2 zweiter Flachdrehschieber
- R Rotorbaugruppe
- RK Rotorkörper der Rotorbaugruppe R
- T Hubscheibe
- U1 erste Überlagerungspumpe
- U2 zweite Überlagerungspumpe
- V1 erste Ventilgruppe
- V2 zweite Ventilgruppe
- VK Kipphebel
- VN1 erster Nockenrotor
- VN2 zweiter Nockenrotor
- VNA Axialnocken
- VS Stoßstange
- VT Ventil
- VU1 erstes Untersetzungsgetriebe
- VU2 zweites Untersetzungsgetriebe
- WH Hohlwelle der Rotorbaugruppe R
- WT1 erste Triebwelle
- WT2 zweite Triebwelle
- Z Motorzylinder
- ZB1 erster Brennraum des Motorzylinders Z
- ZB2 zweiter Brennraum des Motorzylinders Z
- ZK Teilkreis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0046046 A1 [0002]
- FR 2711189 A1 [0004]
- DE 255413 [0007]