DE102010048505B3 - Verfahren zum abgezählten Portionieren von Schuppenströmen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum abgezählten Portionieren eines Schuppenstromes von Gegenständen beliebiger Ausführung und beliebigem Material, ohne Beschädigung der Gegenstände und ohne Leistungsbeschränkung der vorgeschalteten Maschinen
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum abgezählten Portionieren eines Schuppenstromes bestehend aus flachen, allgemein plattenförmigen Gegenständen, insbesondere gefalteten, nicht aufgerichteten Kartonagen-Halbfabrikaten, wie er zum Beispiel am Ausgang von Klebemaschinen vorkommt, zwecks Weiterverarbeitung der Portionen, zum Beispiel in einem Verpackungsvorganges.
- Den bisherigen Verfahren zum Portionieren eines Schuppenstromes bestehend aus Faltmaterial, wie Wellpappe, Vollpappe, Karton, Kunststoff, Verbundmaterialien oder dergleichen, liegen folgende Prinzipien zugrunde:
Anschlag: zum gewünschten Zeitpunkt wird einen Anschlag bewegt, der den nächsten Gegenstand der Schuppung nach dem Abzählen der gewünschten Portion zurückhält. Dabei türmen sich die Gegenstände zu einem abgezählten Stapel auf. Sobald die gewünschte Größe der neuen Portion erreicht wird, wird der Anschlag zurück bewegt, die gewonnene Portion freigegeben und der Anschlag wieder so bewegt, dass der nächste Gegenstand der Schuppung angehalten wird. Die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens wird von der Geschwindigkeit des Schuppenstromes und von den geometrischen Eigenschaften der geschuppten Gegenstände bestimmt. Dadurch, dass ein Gegenstand angehalten wird, türmen sich die darauf folgende auf dem angehaltenen Gegenstand auf. Um zu vermeiden, dass die Gegenstände sich über die gewünschte Anzahl hinaus auftürmen, bis die Portion freigegeben und weitergeführt wird, müssen der Schuppungsabstand und die Schuppenstromgeschwindigkeit dementsprechend gewählt werden, was zu einer Leistungseinschränkung der vorgeschalteten Maschinen führt. Wenn die Gegenstände sehr dünn sind, kann ein sicheres Zurückhalten der Gegenstände nicht sichergestellt werden, da die Herstellungstoleranzen des Gegenstandes ein adäquates Einstellen des Anschlags verhindert. Dieses Anschlagprinzip findet Anwendung z. B. beim COROPACK, einer Bündelmaschine für Faltbodenschachteln.
Stoppen: zum gewünschten Zeitpunkt wird eine Klemmvorrichtung bestätigt, die den nächsten Gegenstand der Schuppung nach dem Abzählen der gewünschten Portion zurückhält. Sobald die gewonnene Portion weitergereicht wurde, wird die Klemmvorrichtung gelöst und die nächste Portion gebildet. Das Stopper-Prinzip weist den gleichen Leistungsnachteil wie der Anschlag auf und kann zu einer Beschädigung des Gegenstandes durch den Klemmdruck führen, ist aber dafür bei sehr dünnen Gegenständen Anwendbar. Eine solche Anwendung ist in dem PatentEP 1 215 150 B1 beschrieben.
Vereinzelung: Beim Vereinzelungsprinzip werden die Gegenstände aus dem Schuppenstrom heraus durch nacheinander geschaltete Transportbänder mit jeweils höheren Geschwindigkeiten soweit beschleunigt, bis die Gegenstände Einzel transportiert werden. In diesem Stadium werden sie gezählt und mittels eines Anschlages und einer Vorrichtung gestapelt. Leistungsbegrenzend ist dabei die Aufprallgeschwindigkeit gegen den Anschlag, die ab eine bestimmte Bandgeschwindigkeit die Gegenstände beschädigt. Eine solche Anwendung ist in dem PatentDE 10 2005 045 864 beschrieben.
Portionierung: Die Gegenstände werden aus dem Schuppenstrom zuerst gegen einen Anschlag aufgetürmt. Zeitversetzt werden die Gegenstände dann quer zum Schuppenstrom abgezogen, gezählt und wieder geschuppt in einer Transportstrecke gestaut. Wenn die Portion die gewünschte Anzahl an Gegenstände umfasst wird der nächste Gegenstand gestoppt und die Portion als geschuppte Einheit weiter transportiert. Diese Art der Portionierung ist auf Gegenstände aus Vollkarton beschränkt, die längsnahtgeklebt sind oder bedingt 4- und 6-Eckenausweisen. Ein solches Prinzip findet Anwendung bei der Cartonpack GT. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Portionier-Verfahren, mit der einen Schuppenstrom von Gegenständen beliebiger Ausführung und beliebigem Material, ohne Beschädigung der Gegenstände und ohne Leistungsbeschränkung der vorgeschalteten Maschinen unterteilt werden kann, bereitzustellen.
- Erfindungsgemäß ist hierzu ein Portionier-Verfahren für Schuppenströme aus flachen, allgemein plattenförmigen Gegenständen, insbesondere gefalteten, nicht aufgerichteten Kartonagen-Halbfabrikaten vorgesehen, bei der die Gegenstände in dem Schuppenstrom abgegriffen und weitergeschuppt mitgeführt werden, bis die abgezählte Portion abgeführt worden ist. Dabei erfolgt die Trennung der Portionen voneinander durch das Anheben des gewünschten Gegenstandes, so dass keine Haftreibung mit dem vorgehenden besteht. Die vorauseilenden Gegenstände können dadurch von einer Transportvorrichtung schneller weitertransportiert werden und eine abgetrennte Portion bilden. Die Leistung wird von der Länge der Vorrichtung und der Anzahl der Greifvorrichtungen bestimmt und, da kein Gegenstand angehalten wird, wird die Leistung der vorgeschalteten Maschinen nicht eingeschränkt. In den Zeichnungen zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Portionier-Vorrichtung mit beispielweise zwei Greifvorrichtungen in Seitenansicht. -
2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Portionier-Vorrichtung mit beispielweise zwei Greifvorrichtungen zum Zeitpunkt (t1) in Seitenansicht. -
3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Portionier-Vorrichtung mit beispielweise zwei Greifvorrichtungen zum Zeitpunkt (t2) in Seitenansicht. -
4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Portionier-Vorrichtung mit beispielweise zwei Greifvorrichtungen zum Zeitpunkt (t3) in Seitenansicht. -
5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Portionier-Vorrichtung in Draufsicht. - Bei der in
1 schematisch dargestellten Portionier-Vorrichtung wird ein Schuppenstrom bestehend aus flachen, allgemein plattenförmigen Gegenständen, insbesondere gefalteten, nicht aufgerichteten Kartonagen-Halbfabrikaten an einer durch einen Pfeil11 bezeichneten Stelle von einer Klebemaschine übergeben. Die Gegenstände werden von einer Transportvorrichtung1 übernommen, die vorzugsweise schneller transportieren kann als die Transportvorrichtung der Klebemaschine, und somit, im Bedarfsfall, soweit auseinander gezogen, dass eine Greifvorrichtung3 einen einzelnen Gegenstand abgreifen kann. Die Greifvorrichtung, vorzugsweise ein oder mehrere Vakuumsauger, ist an einen Schlitten4 befestigt, der entlang einer Führung6 mit einstellbarer, variabler linearen Geschwindigkeit beweglich ist. Mit der Transportvorrichtung2 mit einstellbarer, variabler linearen Geschwindigkeit werden die Portionen mit einer über das Verhältnis zwischen den Schlitten- und Transportband 2-Geschwindigkeiten frei bestimmenbaren Zeitlücken nacheinander weiter transportiert. Mit dem Zählwerk5 werden die Gegenstände beim Vorbeieilen gezählt. - Zum Zeitpunkt (t1) –
2 – wird ein Gegenstand abgegriffen. Der Schlitten mit der Greifvorrichtung wird in der gleichen Richtung wie der Schuppenstrom und vorzugsweise mit der gleichen linearen Geschwindigkeit bewegt, so dass die auseinander gezogenen Gegenstände ihren ursprünglichen Schuppungsabstand wieder haben. - Zum Zeitpunkt (t2) –
3 –, wenn die Portion8 die gewünschte Anzahl an Gegenstände erreicht hat, wird der nächste Gegenstand mit einer weiteren Greifvorrichtung9 abgriffen und die Portion8 durch loslassen ihres ersten Gegenstandes von der Greifvorrichtung3 auf das Transportband2 abgesetzt. Die weitere Greifvorrichtung9 ist an einem weiteren Schlitten10 befestigt, der sich entlang einer zweiten Führung7 parallel und mit gleicher Geschwindigkeit und Richtung wie der Schlitten4 bewegt. Durch die Auswahl einer wesentlich höheren linearen Geschwindigkeit von Transportband2 gegenüber den Schlitten entsteht bis zur vollständige Bildung der nächsten Portion eine über das Verhältnis zwischen den Schlitten- und Transportband 2-Geschwindigkeiten frei bestimmenbaren Lücke zwischen 2 Portionen. - Zum Zeitpunkt (t3) –
4 – ist der Schlitten4 in seiner Startposition zurück gefahren worden und wartet bis die nächste Portion vollständig ist, um einen neuen Gegenstand zu greifen.
Claims (3)
- Verfahren zum abgezählten Portionieren von Schuppenströmen aus flachen, allgemein plattenförmigen Gegenständen, insbesondere gefalteten, nicht aufgerichteten Kartonagen-Halbfabrikaten gekennzeichnet durch folgende Schritte: Abzählen der Gegenstände, Greifen des ersten Gegenstandes einer Portion von oben, Verfahren des abgegriffenen Gegenstandes und gleichzeitiges Verfahren der vorauseilenden zur Portion gesammelten Gegenstände mit einer höheren Geschwindigkeit als die des abgegriffenen Gegenstandes, Abzählen der Gegenstände, Greifen des ersten Gegenstandes einer weiteren Portion von oben, Loslassen des ersten Gegenstandes der vorauseilenden Portion, Verfahren des neu abgegriffenen Gegenstandes und gleichzeitiges Verfahren der vorauseilenden Portion mit einer höheren Geschwindigkeit als die vom neu abgegriffenen Gegenstandes, Wiederholung der Schrittabfolge.
- Verfahren nach Anspruch 1, weiter gekennzeichnet dadurch, dass der Gegenstand von oben und von unten abgegriffen wird.
- Verfahren zum abgezählten Portionieren von Schuppenströmen aus flachen, allgemein plattenförmigen Gegenständen, insbesondere gefalteten, nicht aufgerichteten Kartonagen-Halbfabrikaten gekennzeichnet durch folgende Schritte: Abzählen der Gegenstände, Greifen des ersten Gegenstandes einer Portion von unten, Verfahren des abgegriffenen Gegenstandes und gleichzeitiges Verfahren der vorauseilenden zur Portion gesammelten Gegenstände mit einer höheren Geschwindigkeit als die des abgegriffenen Gegenstandes, Abzählen der Gegenstände, Greifen des ersten Gegenstandes einer weiteren Portion von unten, Loslassen des ersten Gegenstandes der vorauseilenden Portion, Verfahren des neu abgegriffenen Gegenstandes und gleichzeitiges Verfahren der vorauseilenden Portion mit einer höheren Geschwindigkeit als die vom neu abgegriffenen Gegenstandes, Wiederholung der Schrittabfolge.
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