DE102010046714A1 - Dampfturbine mit Entlastungsnut am Rotor - Google Patents
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Abstract
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft eine Dampfturbine mit einer Entlastungsnut am Rotor zur Entlastung von thermischen Spannungen.
- Stand der Technik
- In Rotoren von Dampfturbinen entstehen während des Anfahrens und Herunterfahrens der Turbinen lokale thermische Spannungen bedingt durch die rasche Veränderung der heissen Dampfströmungen. Solche Spannungen entstehen insbesondere im Bereich des Dampfeinlasses der Hochdruck- und Mitteldruckdampfturbinen und führen oft zu Rissbildungen im Bereich der Schaufelnuten, insbesondere der ersten Schaufelreihen. Diese können die Betriebslebensdauer des Rotors und insbesondere die Anzahl risikofreien Hochfahrens der Turbine einschränken.
-
DE 2423036 offenbart eine Turbinenrotorscheibe mit Schlitzen, die sich zwischen benachbarten Schaufeln radial nach innen erstrecken. Die Schlitze dienen der Vermeidung von Umfangsspannungen an den Rändern der Rotorscheiben, die aufgrund der Wärmedehnung des Rotors entstehen können. An der Basis jedes Schlitzes befindet sich jeweils ein Bohrloch, in das ein Niet eingesetzt ist. -
EP 1724437 offenbart eine Dampfturbine mit einem Befestigungsbereich für die Laufschaufeln am Turbinenrotor, dessen radialer Abstand von der Rotorachse sich in Richtung des axialen Laufschaufelschubes verringert. Der Rotor weist zwischen dem Befestigungsbereich der Laufschaufeln und dem Schubausgleichskolben eine über den Rotorumfang durchgängige Ausnehmung (28 ) auf, die einen Dampfzutritt von der Einströmkammer im Innengehäuse zum Schubausgleichskolben hin gewährleistet und zugleich als Entlastungskerbe für den ersten Laufschaufelschub wirkt. - Darstellung der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe gestellt, eine Dampfturbine, insbesondere eine Hochdruck- oder Mitteldruckturbine zu schaffen, deren Turbinenrotor über eine Vorrichtung zur Entlastung von thermischen Spannungen verfügt.
- Eine Dampfturbine für den Betrieb mit Hochdruck- oder Mitteldruckdampf weist einen Rotor, Stator und einen Einlasskanal für Frischdampf auf, der nach dem Einlasskanal in einer Stromabwärtsrichtung der Arbeitsdampfströmung durch den Schaufelkanal der Turbine strömt. Die Turbine weist ferner zwischen Rotor und Stator eine Kolbendichtung auf sowie einen Schubausgleichskolben. Erfindungsgemäss weist die Dampfturbine an ihrem Rotor eine Entlastungsnut zwecks Entlastung von thermischen Spannungen auf, die im Bereich des Schubausgleichskolbens des Rotors angeordnet ist und in Umfangsrichtung des Rotors verläuft. Die Entlastungsnut befindet sich also an einer Stelle, die vom Frischdampf-Einlasskanal entfernt ist und zudem bezüglich dem Einlasskanal in einer axialen Richtung, die der Richtung der Arbeitsdampfströmung durch den Schaufelkanal entgegengesetzt ist.
- Die Entlastungsnut ist bezüglich der ersten Schaufelreihe im Schaufelkanal in einem Bereich angeordnet, in dem typischerweise die grössten thermischen Spannungen im Turbinenrotor, insbesondere während dem Hoch- und Herunterfahren der Turbine oder während Laständerungen, entstehen würden. Zudem ist sie ausserhalb eines Bereichs am Turbinenrotor angeordnet, in dem die Dampfströmung über den Einlasskanal in den Schaufelkanal der Turbine eintritt. Diese Anordnung der Nut vermindert die thermischen Spannungen wirksam, wobei zugleich die Dampfeintrittsströmung nicht beeinträchtigt wird und somit die Maschinenleistung aufrechterhalten bleibt.
- Eine Dampfturbine mit einer Entlastungsnut am Rotor gemäss der Erfindung bewirkt, im Vergleich zu Dampfturbinen des Standes der Technik, eine verlängerte Betriebslebensdauer. Die Entlastungsnut erlaubt nämlich eine erhöhte Anzahl risikofreien Hochfahrens und Herunterfahrens der Dampfturbine ohne Einbusse in der Turbinenleistung. Zudem ermöglicht die erfindungsgemässe Positionierung der Entlastungsnut eine Kühlung der Nut mit geringem Kühlmassenstrom. Schliesslich erlaubt die erfindungsgemässe Dampfturbine auch eine erleichterte Inspektion des Rotors, indem eine Inspektion auf Rissbildung in der Entlastungsnut alleine auch einen sicheren Hinweis auf den Zustand der Nut der ersten Schaufelreihe ergibt. Insbesondere wird der Wärmeübergang im Bereich der Nut reduziert und damit eine geringere thermische Belastung bewirkt.
- Die Entlastungsnut erstreckt sich vorzugsweise in gleicher Form über den gesamten Umfang des Rotors. Ihre Querschnittsform kann dabei entweder symmetrisch oder auch asymmetrisch ausgeführt sein. In der asymmetrischen Ausführung erstreckt sich die Nut mit zunehmender radialer Tiefe zum Frischdampfeinlasskanal hin.
- In einer Ausführung ist die Entlastungsnut im Bereich der Kolbendichtung angeordnet.
- In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Entlastungsnut in ihrer Öffnung eine Abdeckung auf. Diese bewirkt, dass Wirbelströmungen innerhalb der Nut, die aus der Leckageströmung in der Kolbendichtung entstehen können, reduziert oder sogar gänzlich vermieden werden. Die Anordnung der Entlastungsnut im Bereich der Kolbendichtung zusammen mit einer Abdeckung der Nutöffnung erlaubt in einer weiteren Ausführung der Erfindung die Anordnung von zusätzlichen Dichtungsstreifen auf der Abdeckung, die im Fall einer Entlastungsnut ohne Abdeckung nicht möglich wären. Durch diese Massnahme wird trotz der Entlastungsnut eine optimierte Dichtwirkung ermöglicht.
- Eine Abdeckung der Entlastungsnut kann entweder als integrales Teil des Stators realisiert werden oder als separates Teil hergestellt werden und am Stator befestigt werden, beispielsweise durch Einhängen.
- In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Entlastungsnut zusätzlich eine Vorrichtung zur Reduktion des Wärmeübergangs und der Kontrolle von Rotorvibrationen auf. Da die Entlastungsnut sich in der Nähe der heissen Frischdampfeinströmung befindet, kann dies dazu führen, dass der Rotor sich im Innern in unerwünschtem Mass durch hohen Wärmeübergang erhitzt. Des weiteren können im Bereich der Entlastungsnut Anregungen zu Rotorvibrationen stattfinden. Um diese Probleme zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, weist die Abdeckung der Entlastungsnut einen Kanal auf, der axial auf der Höhe der Rotoroberfläche verläuft. Dies gewährleistet, dass eine heisse Leckageströmung aus der Kolbendichtung statt in die Entlastungsnut zu gelangen durch diesen Kanal hindurch strömen kann.
- In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Dampfturbine im Stator einen Kühlstromkanal auf, der, in Richtung der Leckageströmung, vor der Entlastungsnut in den Bereich der Kolbendichtung führt. Die Entlastungsnut weist eine Abdeckung mit einem Kanal auf Höhe der Rotoroberfläche auf.
- In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Dampfturbine einen Kühlstromkanal durch den Stator auf, der zu einer Entlastungsnut ohne Abdeckung führt. Der Teil des Stators, welcher die Wand des Frischdampf-Einlasskanals bildet erstreckt sich radial einwärts bis in den Bereich der Krümmung des Einlasskanals, wo der Kanal in den Schaufelkanal der Turbine mündet. Ein Spalt zwischen Stator und Rotor erstreckt sich vom Einlasskanal teils radial teils axial bis zur Entlastungsnut. Kühldampf, der über den Kühlstromkanal in die Nut gelangt, strömt von der Entlastungsnut durch den Kanal zwischen Stator und Rotor in den Frischdampf-Einlasskanal. Diese Kühlmassnahmen ermöglichen eine Reduzierung oder gar Vermeidung einer übermässigen Erhitzung des Rotors.
- In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Rotor insbesondere ein geschweisster Rotor.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Es zeigen
-
1 eine Dampfturbine in einer Querschnittsansicht entlang der Rotorachse mit einer erfindungsgemässen Entlastungsnut in einer Anordnung im Bereich des Schubausgleichskolbens und der Kolbendichtung, -
2 eine nähere Ansicht gemäss dem Ausschnitt II in1 der erfindungsgemässen Entlastungsnut, -
2a eine Detailansicht der Erfindung mit einer Entlastungsdichtung mit einer Abdeckung in ihrer Anordnung in der Kolbendichtung, -
3 eine weitere Ausführung der Erfindung mit einer Entlastungsnut mit einer Abdeckung in der Ausführung eines Schaufelfusses, -
4 eine weitere Ausführung der Erfindung mit einer Entlastungsnut mit einem Kanal für die Leckageströmung, -
5 eine weitere Ausführung der Erfindung mit einer Entlastungsnut und einer zusätzlichen Kühlvorrichtung im Stator der Dampfturbine. -
6 eine weitere Ausführung der Erfindung mit einer Kühlung der Entlastungsnut aus einem zusätzlichen Kühlkanal, -
7 eine weitere Ausführung einer Entlastungsnut mit asymmetrischer Querschnittsform und einer radial begrenzten Abdeckung, -
7a eine weitere Ausführung einer asymmetrischen Entlastungsnut mit einer radial verlängerten Abdeckung, -
7b eine Ansicht eines Querschnitts entlang der Rotorachse der Entlastungsnut mit Abdeckung gemäss7 und7a entlang der Linie VIIb-VIIb, insbesondere der Querschnittsform des inneren Bereichs des Kanals für die Leckageströmung durch die Abdeckung. - Gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Figuren bedeuten jeweils gleiche Bauteile.
- Ausführung der Erfindung
-
1 zeigt in einem meridionalen Querschnitt eine Dampfturbine1 , beispielsweise eine Hochdruckdampfturbine, dessen Rotor2 mit Rotorachse3 und Stator oder Innengehäuse4 einen Schaufelkanal1' bilden, wobei Lauf- und Leitschaufeln3' ,4' am Rotor bzw. am Stator befestigt sind. Die Dampfturbine1 ist von einem Aussengehäuse1'' umschlossen. Ein Einlasskanal5 für den Arbeitsdampf führt von einer Einlassspirale9 in den axial verlaufenden Schaufelkanal1' , wobei dieser durch den Stator4 und einen Schubausgleichskolben6 gebildet wird. Der Arbeitsdampf strömt in axialer Stromabwärtsrichtung vom Ende des Einlasskanals durch den Schaufelkanal, wobei er dort entspannt wird. In axialer Stromaufwärts-Richtung vom Einlasskanal5 , d. h. in von der Stromabwärtsrichtung entgegengesetzten Richtung, erstreckt sich zwischen Stator4 und Rotor2 eine Kolbendichtung7 . Ebenfalls in axialer Stromauf-Richtung vom Einlasskanal entfernt und in der Kolbendichtung7 ist im Rotor2 eine umlaufende Entlastungsnut8 angeordnet. -
2 zeigt im Detail die Einlassspirale9 , von der aus eine Frischdampfströmung11 über ein Leitreihe10 durch den Einlasskanal5 strömt und von dort auf die erste Laufschaufelreihe12 trifft. Aus der Frischdampfströmung11 gelangt ein Leckagestrom14 durch die Kolbendichtung7 mit Dichtungsstreifen13 . Axial entfernt vom Einlasskanal5 und im Bereich des Schubausgleichskolbens6 ist die Entlastungsnut8 angeordnet. In diesem Bereich kann sie möglichst nah der von thermischen Spannungen am meisten betroffenen ersten Laufschaufelreihe12 angeordnet sein und zugleich entfernt vom heissen Einlassdampfstrom11 . Dadurch kann die Einlass- und Arbeitsströmung möglichst ohne Behinderung durch die Entlastungsnut und ohne Verlust in den Schaufelkanal1' strömen. - Die Nut
8 verläuft über den gesamten Umfang des Rotors2 und erstreckt sich von ihrer Öffnung an der Rotoroberfläche im wesentlichen radial einwärts. Beispielsweise erstreckt sie sich radial bis in den Bereich der Tiefe der Schaufelnuten der Laufschaufeln12 . An ihrem radial inneren Ende ist die Entlastungsnut im Vergleich zu ihrer Öffnung an der Rotoroberfläche aufgeweitet. Die Aufweitung am radial inneren Ende dient im wesentlichen dazu, dass eine Kerbwirkung möglichst vermindert wird. Die relativ schmale Öffnung an der Rotoroberfläche bezweckt, dass möglichst kein heisser Dampf aus der Leckageströmung14 in die Nut8 gelangen kann und somit dort möglichst keine Wirbelströme entstehen können, welche sonst zu einer lokalen Erhitzung des Rotors führen würde. -
2a zeigt eine Ausführung der erfindungsgemässen Entlastungsnut8 , wobei diese an ihrer Öffnung eine Abdeckung15 aufweist, um Wirbelströme weiter zu vermindern. Die Abdeckung ist die einseitig der Nut8 mit dem Rotor2 durch eine Schweissnaht verbunden. Beispielsweise weist die Nut8 im Bereich ihrer Öffnung einen Absatz17 , auf dem die Abdeckung angeordnet ist. Die Abdeckung erstreckt sich über einen Grossteil der Nutöffnung, wobei ein offener Spielraum16 zwischen der Abdeckung15 und dem Rand der Öffnung verbleibt, welcher freie thermische Dehnungen gewährt. - Die Abdeckung
15 ermöglicht zudem, dass am Innengehäuse4 befestigte Dichtstreifen13 bis zur Abdeckung15 reichen können und so die Dichtwirkung der Kolbendichtung7 optimieren. Zudem können an der Abdeckung15 weitere Dichtstreifen13' befestigt werden, um die Dichtwirkung weiter zu vervollständigen. Die Abdeckung ist insbesondere bezüglicher ihrer radialen und axialen Dimensionen so ausgebildet, dass sie potentiellen Vibrationen widerstehen kann. Beispielsweise kann die Abdeckung eine radiale Tiefe aufweisen, die bis zu drei Viertel der gesamten radialen Tiefe der Entlastungsnut beträgt. Insbesondere kann die radiale Tiefe der Abdeckung zwischen einer Hälfte bis zu drei Viertel der gesamten radialen Tiefe der Entlastungsnut betragen. - In einer weiteren Ausführung der Erfindung gemäss
3 ist die Entlastungsnut8 , zumindest im Bereich der Rotoroberfläche, in der Form einer Schaufelnut17 realisiert mit radial einwärts aufgeweitetem Bereich. Zusätzlich ist eine dazugehörige Abdeckung18 der Entlastungsnut8 in der Form eines in die Nut passenden Schaufelfusses realisiert. Dabei ist die Abdeckung18 leicht kleiner als die Nut ausgeführt, sodass durch thermische Dehnungen bedingte Bewegungen weiterhin frei gewährt sind. - Die Schaufelfuss-förmige Abdeckung
18 kann zudem in dieser Ausführung eine oder mehrere Dichtstreifen19 aufweisen, die sich zum Innengehäuse4 hin erstrecken. - In einer Ausführung der Erfindung gemäss
4 weist die Dampfturbine wiederum eine Entlastungsnut8 auf sowie eine Abdeckung der Nutöffnung auf Höhe der Rotoroberfläche. Die Abdeckung wird hier durch ein Teil20 des Innengehäuses4 realisiert, der sich radial einwärts in die Nut hinein erstreckt. Auf Höhe der Rotoroberfläche weist dieses Teil20 einen Kanal21 auf, der dazu dient die Leckageströmung14 durch die Abdeckung zu führen und zu verhindern, dass die heisse Strömung in die Nut hinein gelangt. - In einer besonderen Ausführung weist der Kanal
21 eine erste Aufweitung22 am Strömungseingang der Bohrung auf. Als Option kann der Kanal21 auch eine zweite Aufweitung23 am Strömungsausgang aufweisen, um die Strömung durch den Kanal weiter zu begünstigen. Der Kanal21 kann beispielsweise mittels Bohrung mit rundem Querschnitt realisiert werden. Alternativ kann er auch durch Ausfräsen realisiert werden, wobei auch andere strömungsdynamisch vorteilhaftere Querschnitte realisiert werden können. Zudem können damit solche Kanäle auch kostengünstiger hergestellt werden. - In der Ausführung gemäss
4 ist die Abdeckung als integraler Teil des Stators dargestellt. Alternativ zu dieser Realisierung ist auch die Abdeckung auch als separate hergestelltes Teil denkbar, das durch Einhängen oder Einlegen eines geschlossenen Rings in eine Nut am Stator befestigt werden kann, was herstellungstechnisch einfacher und kostengünstiger ist. -
5 zeigt eine Dampfturbine mit einer Entlastungsnut8 mit einer Abdeckung20 der Art wie in4 gezeigt. Zusätzlich weist die Dampfturbine einen Kühlstromkanal25 auf, der beispielsweise von einem nicht gezeigten Überhitzer durch das Innengehäuse4 in einen Raum im Bereich der Kolbendichtung und vor der Abdeckung20 führt. Eine Leckageströmung14 strömt durch die Kolbendichtung und durch den Kanal21 der Abdeckung20 . Eine Kühlströmung aus dem Kanal25 kann in die Entlastungsnut gelangen und um die Abdeckung herum strömen, wodurch sie gekühlt wird. -
6 zeigt eine weitere Ausführung einer Dampfturbine mit einer Entlastungsnut8 und einer Vorrichtung zur aktiven Kühlung der Nut. Die Entlastungsnut8 ist von der Art wie in1 gezeigt, wobei die Nut jedoch keine Abdeckung aufweist. Insbesondere weist die Dampfturbine eine Kolbendichtung13 auf, die sich erst ab der Entlastungsnut8 und in axialer Richtung entgegengesetzt zur Richtung der Dampfströmung durch den Schaufelkanal1' der Turbine erstreckt. Zwischen dem Frischdampfeinströmkanal und der Entlastungsnut8 befindet sich keine Kolbendichtung. Stattdessen erstreckt sich der Stator in einem Fortsatz28 radial einwärts bis zur Bereich der Krümmung des Einlasskanals5 . Ein Kühlstromkanal26 verläuft von einer geeigneten Kühldampfquelle durch das Innengehäuse4 zur Öffnung der Entlastungsnut an der Rotoroberfläche. Die Kühlströmung gelangt von der Entlastungsnut in den Frischdampf-Einlasskanal5 , wobei sie durch einen Spalt27 zwischen dem Schubausgleichkolben6 und dem Statorteil28 hindurch in den Einlasskanal5 strömt. Zweckmässigerweise besitzt der Kühldampfstrom einen Dampfdruck, der höher ist als der des Dampfstroms11 im Einlasskanal. -
7 zeigt ein Beispiel einer Entlastungsnut8' , die in ihrer Querschnittskontur asymmetrisch ausgebildet ist. Insbesondere erstreckt sie sich in Richtung zur Rotorachse hin zunehmend auch zum Einlasskanal5 hin. Diese Kontur ist vorteilhaft, indem sie einerseits Krümmungsradien aufweist, die geringere Spannungen ergeben. Zusätzlich ist durch diese Form der Entlastungsnut die Entfernung zwischen Entlastungsnut und der ersten Laufschaufelreihe geringer, was die Entlastung zusätzlich verbessert. Die Entlastungsnut8' kann mit oder ohne Abdeckung ausgeführt sein. Eine Abdeckung15' erstreckt sich beispielsweise radial nur über einen Teil der radialen Tiefe der Entlastungsnut.7a zeigt eine Variante dieser asymmetrischen Entlastungsnut mit einer Abdeckung15'' , die sich über einen Grossteil der Nut erstreckt. Die radiale und axiale Dimension der Abdeckung beeinflusst jeweils den Wärmeübergang sowie den Massenstromwiderstand in der Entlastungsnut. - Zudem weist die Abdeckung
15' oder15” aus den7 und7a einen Kanal21' mit einer Querschnittsform gemäss7b auf. Die konvexen Konturen der Innenwände des Kanals21' sind einerseits durch Ausfräsen kostengünstig herstellbar und bewirken zudem, dass die Rotordynamik und der Wärmeübergang in der Entlastungsnut vorteilhaft beeinflusst wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dampfturbine
- 1'
- Schaufelkanal
- 1''
- Aussengehäuse
- 2
- Rotor
- 2'
- Laufschaufeln
- 3
- Rotorachse
- 4
- Stator, Innengehäuse
- 4'
- Leitschaufeln
- 5
- Einlasskanal
- 6
- Schubausgleichkolben
- 7
- Kolbendichtung
- 8
- Entlastungsnut, symmetrisch
- 8'
- Entlastungsnut, asymmetrisch
- 9
- Einlassspirale
- 10
- Leitrad
- 11
- Dampfströmung im Einlasskanal
- 12
- erste Laufschaufel
- 13
- Dichtstreifen
- 14
- Leckageströmung
- 15
- Abdeckung
- 15'
- „kurze” Abdeckung
- 15''
- „lange” Abdeckung
- 16
- Spielraum
- 17
- Nut in der Form einer Schaufelnut
- 18
- Schaufelfuss-förmige Abdeckung
- 19
- Dichtstreifen
- 20
- Teil des Innengehäuses
- 21
- Ausfräsung, Leckagestromkanal
- 21'
- Ausfräsung, Leckagestromkanal
- 22
- erste Aufweitung
- 23
- zweite Aufweitung
- 24
- Dichtstreifen
- 25
- Kühlstromkanal
- 26
- Kühlstromkanal
- 27
- Spalt zwischen Rotor und Stator
- 28
- Statorteil, radial einwärts sich erstreckend
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2423036 [0003]
- EP 1724437 [0004]
Claims (18)
- Dampfturbine (
1 ) mit einem Rotor (2 ), Stator (4 ), einem Einlasskanal (5 ) für eine Frischdampfströmung (11 ), die nach dem Einlasskanal (5 ) durch einen Schaufelkanal (1' ) der Dampfturbine (1 ) strömt, sowie mit einer Kolbendichtung (7 ) zwischen Rotor (2 ) und Stator (4 ) und einem Schubausgleichskolben (6 ) dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfturbine (1 ) an ihrem Rotor (2 ) eine Entlastungsnut (8 ,8' ) aufweist, die im Bereich des Schubausgleichskolbens (6 ) angeordnet ist und in Umfangsrichtung des Rotors (2 ) verläuft. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ,8' ) bezüglich einer ersten Schaufelreihe (12 ) im Schaufelkanal (1' ) in einem Bereich angeordnet, in dem die grössten thermischen Spannungen im Rotor (2 ) entstehen können, wobei sie ausserhalb eines Bereichs am Rotor (2 ) angeordnet ist, in dem die Dampfströmung (11 ) über den Einlasskanal in den Schaufelkanal (1' ) eintritt. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ,8' ) im Bereich der Kolbendichtung (7 ) angeordnet ist. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ) in einem Querschnitt durch die Rotorachse (3 ) der Dampfturbine (1 ) eine symmetrische Form aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8' ) in einem Querschnitt durch die Rotorachse (3 ) der Dampfturbine (1 ) eine asymmetrische Form aufweist, wobei die Entlastungsnut (8' ) sich mit zunehmender radialer Tiefe in Richtung zum Frischdampf-Einlasskanal (5 ) hin erstreckt. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ,8' ) in ihrer Öffnung eine Abdeckung (15 ,15' ,15'' ,18 ,20 ) aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 4 und 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ) die Form einer Schaufelnut (17 ) aufweist und die Abdeckung (18 ) die Form eines Schaufelfusses besitzt. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 6 oder 7 dadurch gekennzeichnet, dass an der Abdeckung (15 ,15' ,15'' ,18 ) Dichtungsstreifen (13' ) angeordnet sind. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ,8' ) eine Abdeckung (15' ,15'' ,20 ) aufweist, die durch ein Teil (20 ) des Stators (4 ) gebildet wird. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsnut (8 ,8' ) eine Abdeckung aufweist, die durch ein separates Teil gebildet wird, das am Stator (4 ) befestigt ist. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (20 ) auf Höhe der Oberfläche des Rotors (2 ) einen Kanal (21 ,21' ) aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (21 ,21' ) eine erste Aufweitung (22 ) an seinem Strömungseingang aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (21 ,21' ) eine zweite Aufweitung (23 ) an ihrem Strömungsausgang aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfturbine (1 ) eine Vorrichtung zur Kühlung der Entlastungsnut (8 ) aufweist. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfturbine (1 ) einen Kühlkanal (25 ,26 ) aufweist, der von einer Kühldampfquelle durch den Stator (4 ) zur Entlastungsnut (8 ) führt. - Dampfturbine (
1 ) nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (4 ) sich radial einwärts bis zu einer Krümmung des Frischdampf-Einlasskanals (5 ) erstreckt und ein Spalt (27 ) zwischen Stator (4 ) und Rotor (2 ) sich vom Frischdampf-Einlasskanal (5 ) teils axial in Richtung entgegengesetzt zur Richtung der Arbeitsdampfströmung im Schaufelkanal (1' ) und teils radial auswärts bis in die Entlastungsnut (8 ) erstreckt. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der Ansprüche 6–12 dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (15 ,15' ,15'' ) eine radiale Tiefe besitzt, die bis zu drei Viertel der gesamten radialen Tiefe der Entlastungsnut (8 ,8' ) betragen kann. - Dampfturbine (
1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (2 ) ein geschweisster Rotor ist.
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