DE102010046059A1 - Schneckenbekämpfungsmittel - Google Patents

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    • A01N25/002Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing a foodstuff as carrier or diluent, i.e. baits
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Abstract

Schneckenbekämpfungsmittel mit Eisen-III-Phosphat als Wirkstoff und einem Lockstoff für Schnecken, wobei das Schneckenbekämpfungsmittel Eisen-III-Phosphat-haltiges Klärschlamm-Trockengranulat enthält, das mit dem Lockstoff für Schnecken versehen ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneckenbekämpfungsmittel mit Eisen-III-Phosphat als Wirkstoff und einem Lockstoff für Schnecken.
  • Fraßschäden an z. B. Gemüse-, Blumen- und Zierpflanzen durch Schnecken stellen für Gärtner eine Plage dar. Zur Schneckenabwehr besteht ein umfangreiches Marktangebot. Herkömmliche Schneckenbekämpfungsmittel in Form von Schneckenkörnern enthalten unterschiedliche Lock- und Wirkstoffe, die teilweise für Nützlinge nicht unbedenklich sind. Ein herkömmliches Schneckenbekämpfungsmittel, das umweltfreundlich ist, enthält als Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Dieser auch natürlich vorkommende Wirkstoff bewirkt bei Schnecken einen Fraßstop. Sie ziehen sich in Verstecke zurück und verenden. Schneckenkadaver werden teilweise von Artgenossen gefressen (Kannibalismus), auch Ameisen machen sich über tote Schnecken her. Verendete Kadaver im Boden werden dort sukzessive von bodenbärtigen Organismen aufgenommen und in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es ein umweltverträgliches, vorteilhaftes Schneckenbekämpfungsmittel der eingangs genannten Art bereitzustellen, dessen Einsatzmöglichkeiten erweitert sind. Erfindungsgemäß gelingt dies durch ein Schneckenbekämpfungsmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Beim Schneckenbekämpfungsmittel der Erfindung wird Klärschlamm-Trockengranulat eingesetzt, der Eisen-III-haltig ist. Bei Klärschlamm-Trockengranulat handelt es sich um getrockneten Klärschlamm in Form eines Granulats. Klärschlamm-Trockengranulat ist bekannt und wird herkömmlicherweise u. a. für Düngezwecke eingesetzt. Hierbei werden verschiedene im Klärschlamm enthaltene Nährstoffe freigesetzt, u. a. organische Anteile, Phosphor, Stickstoff, Magnesium, Kalium und Kalzium.
  • Zur Herstellung von Klärschlamm-Trockengranulat sind verschiedene Trocknungsverfahren bekannt, beispielsweise die Wirbelschicht-Fließbetttrocknung, die Trocknung mittels Trommeltrockner oder die Trocknung mittels Bandtrockner.
  • Eisen-III-Phosphat ist im Klärschlamm insbesondere auf Grund der in der Kläranlage üblicherweise durchgeführten simultanen Phosphorelimination enthalten. Zur Fällung von Phosphor wird Eisen-II-Sulfat zugemischt, im Allgemeinen wenn das Abwasser in eine biologische Reinigungsstufe eingeleitet wird, um eine stärkere Phosphorentfernung zu erreichen. Beim Einsatz von getrocknetem Klärschlamm als Dünger wird Eisen-III-Phosphat im Boden durch Mikroorganismen zu Phosphat in Nährstoffform für die Pflanzen übergeführt. Zudem enthält Klärschlamm weitere Pflanzennährstoffe.
  • Ohne zusätzliche Maßnahmen wird Klärschlamm-Trockengranulat von Schnecken nicht gefressen. Wenn aber das Klärschlamm-Trockengranulat in erfindungsgemäßer Weise mit einem Lockstoff für Schnecken versehen wird, so wurde festgestellt, dass die Schnecken von Klärschlamm-Trockengranulat mit dem auf- bzw. eingebrachten Lockstoff angelockt werden und diese das so behandelte Klärschlamm-Trockengranulat als Futtermittel annehmen und fressen, wodurch das enthaltene Eisen-III-Phosphat als Wirkstoff aufgenommen wird. Die Schnecken verenden dann.
  • Vorzugsweise ist im Klärschlamm-Trockengranulat mindestens 1 Gew.-% Eisen-III-Phosphat enthalten, besonders bevorzugt mindestens 3 Gew.-%. Im Allgemeinen ist der im Klärschlamm-Trockengranulat enthaltene Eisen-III-Phosphat-Anteil demgegenüber deutlich höher und kann ein Mehrfaches dieses Werts betragen, beispielsweise bis zu 10 Gew.-%.
  • Durch die Erfindung wird somit ein einfach herstellbares körniges Schneckenbekämpfungsmittel bereitgestellt, das umweltfreundlich ist und zuverlässig wirkt. Bei Klärschlamm-Trockengranulat handelt es sich um ein kostengünstig erhältliches Material, das ursprünglich aus einem dem Abfallregime zuzuordnenden Rückstand (Klärschlamm) gewonnen wird und dadurch den Produktstatus erhält und Marktfähigkeit erlangt.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht weiters darin, dass das erfindungsgemäße Schneckenbekämpfungsmittel gleichzeitig einen Dünger darstellt. Durch die Düngewirkung wird ein Mehrfachnutzen erzielt. So wird von nicht von Schnecken aufgenommenem erfindungsgemäßem Schneckenbekämpfungsmittel immer noch die Düngewirkung erzielt. Das erfindungsgemäße Schneckenbekämpfungsmittel stellt hierbei auf Grund der Nährstoffinhalte im Klärschlamm-Trockengranulat einen wertvollen organisch, mineralischen Langzeitdünger dar.
  • Vorteilhafterweise bildet das Klärschlamm-Trockengranulat das Trägermaterial für den Lockstoff für die Schnecken, wobei der Lockstoff physikalisch mit dem Klärschlamm-Trockengranulat verbunden ist. Hierbei kann der Lockstoff adhäsiv auf die Körner des Klärschlamm-Trockengranulats aufgebracht sein oder durch die hygroskopische Wirkung des Klärschlamm-Trockengranulats in Poren und/oder Kapillaren des Klärschlamm-Trockengranulats eingebracht sein.
  • Die trockene, adhäsive Oberflächenbelegung mit pulver- bzw. staubförmigem Schneckenlockstoff wird durch eine rau strukturierte Oberfläche des Klärschlamm-Trockengranulats besonders begünstigt. Eine poröse bzw. kapillare Struktur des Klärschlamm-Trockengranulats, die eine hohe hygroskopische Feuchtigkeitsaufnahme (von mehr als 100 Gew.-%, wobei in Versuchen hygroskopische Feuchtigkeitsaufnahmen bis zu 300% festgestellt wurden) des Klärschlamm-Trockengranulats bewirkt, eignet sich weiters zur hygroskopisch wirkenden Aufnahme eines flüssigen Schneckenlockstoffs. Auch eine Kombination einer adhäsiven und einer hygroskopischen Aufbringung bzw. Einbringung von Schneckenlockstoff ist denkbar und möglich.
  • Schneckenlockstoffe sind in vielfältiger Form bekannt. Es handelt sich um Stoffe, von denen Schnecken angezogen werden, um diese zu fressen. Beispielsweise kann als Schneckenlockstoff gemahlener Malz, Pulver aus Funkien, Pulver aus Dahlien, Pulver aus grünem Salat, Pulver aus Tagetes oder Staubzucker eingesetzt werden. Auch eine Kombination von zwei oder mehr Stoffen, beispielsweise der genannten Stoffe, kann als Schneckenlockstoff eingesetzt werden.
  • Vorteilhafterweise bildet beim erfindungsgemäßen Schneckenbekämpfungsmittel das Klärschlamm-Trockengranulat das Basismaterial, wobei im Klärschlamm-Trockengranulat der Wirkstoff in Form von Eisen-III-Phosphat bereits in ausreichender Menge vorhanden ist (mindestens in der zuvor genannten Menge). Bei der Herstellung des Schneckenbekämpfungsmittels aus Klärschlamm-Trockengranulat als Ausgangsmaterial muss zusätzliches Eisen-III-Phosphat somit nicht zugesetzt werden. Günstigerweise bildet das Klärschlamm-Trockengranulat gleichzeitig das Trägermaterial für den Schneckenlockstoff.
  • Das Klärschlamm-Trockengranulat bildet vorzugsweise einen Gewichtsanteil von mehr als 80 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als 90 Gew.-%, des Gesamtgewichts des Schneckenbekämpfungsmittels.
  • Das Volumen des Schneckenbekämpfungsmittels wird vorzugsweise zu mehr als 90% vom Klärschlamm-Trockengranulat gebildet, besonders bevorzugt im Wesentlichen vollständig vom Klärschlamm-Trockengranulat gebildet.
  • Das erfindungsgemäße Schneckenbekämpfungsmittel kann insgesamt vom Klärschlamm-Trockengranulat und dem Schneckenlockstoff, mit dem das Klärschlamm-Trockengranulat versehen ist, gebildet werden. Weitere Zusatzstoffe, die dem mit dem Schneckenlockstoff versehenen Klärschlamm-Trockengranulat beigemischt werden und/oder die auf das Klärschlamm-Trockengranulat aufgebracht und/oder in dieses eingebracht werden, sind aber denkbar und möglich.
  • Zur Herstellung des Klärschlamm-Trockengranulats kann vorteilhafterweise die herkömmliche Wirbelschicht-Fließbetttrocknung eingesetzt werden. Stattdessen kann auch ein anderes Trocknungsverfahren eingesetzt werden, mit welchem Klärschlamm getrocknet und als Granulat hergestellt werden kann, beispielsweise durch Trocknung in einem Trommeltrockner. Günstigerweise besitzt das hergestellte Granulat eine körnige Struktur, um die Aufbringung bzw. Einbringung des Schneckenlockstoffs zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
  • Vorzugsweise werden mindestens 90 Gew.-% des Granulats von Körnern gebildet, die eine Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser im Bereich von 0,5 bis 5 mm aufweisen. D. h. mindestens 90 Gew.-% der Körner können durch ein Sieb mit kreisrunden Öffnungen mit einem Durchmesser von 3 oder mehr Millimeter durchfallen und werden von einem Sieb mit kreisrunden Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,5 mm oder weniger zurückgehalten. Besonders bevorzugt ist es, dass mindestens 90 Gew.-% des Granulats von Körnern gebildet wird, deren Äquivalentdurchmesser im Bereich von 1 bis 3 mm liegt.
  • Alle Gew.-%-Angaben in dieser Schrift sind auf die Trockensubstanz des Klärschlamm-Trockengranulates bezogen.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung und der beiliegenden Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung eines Granulatkorns des Klärschlamm-Trockengranulats mit darauf aufgebrachtem Schneckenlockstoff.
  • Ein Korn 1 des Klärschlamm-Trockengranulats ist in der beiliegenden Figur schematisch dargestellt. Die Oberfläche des Korns ist vorzugsweise rau strukturiert mit Vertiefungen und/oder Öffnungen von Poren. Solche Oberflächen werden durch das Trocknen des Klärschlamms bei der Herstellung des Klärschlamm-Trockengranulats üblicherweise ohnehin ausgebildet, insbesondere durch die genannten Trocknungsverfahren.
  • Eine solche Oberfläche eignet sich zur adhäsiven Aufbringung eines Schneckenlockstoffs (der von einem einzelnen Stoff oder einem Stoffgemisch gebildet sein kann). In der Figur sind schematisch Teilchen 2 des pulverförmigen Schneckenlockstoffs dargestellt, die auf die Oberfläche des Korns des Klärschlamm-Trockengranulats aufgebracht sind. Der Äquivalentdurchmesser der Teilchen 2 des Schneckenlockstoffs ist hierbei wesentlich kleiner als der der Körner 1 des Klärschlamm-Trockengranulats. Vorzugsweise ist der Äquivalentdurchmesser der Teilchen 2 des Schneckenlockstoffs kleiner als ein Hundertstel des Äquivalentdurchmessers von zumindest 90 Gew.-% der Körner 1 des Klärschlamm-Trockengranulats.
  • Der innere Aufbau der Körner 1 des Klärschlamm-Trockengranulats wird vorzugsweise von einem gerüstartig porösen Inneren zur Bildung einer Art Spongiosa gebildet, die zur äußeren Oberfläche hin offen ist. Dies führt zu einer hygroskopischen Wirkung, wodurch ein flüssiger Schneckenlockstoff in das Innere der Körner 1 des Klärschlamm-Trockengranulats aufgenommen werden kann. Der Schneckenlockstoff kann hierbei von einer Flüssigkeit gebildet werden oder in einer flüssigen, insbesondere wässrigen, Lösung vorliegen. Stattdessen oder zusätzlich kann der Schneckenlockstoff von den festen Teilchen einer Suspension, insbesondere wässrigen Suspension, gebildet werden.
  • Als Schneckenlockstoff oder als ein Stoff des Schneckenlockstoffs können beispielsweise verschiedene zerkleinerte Pflanzen bzw. Teile von Pflanzen eingesetzt werden, die eine anziehende Wirkung auf Schnecken ausüben. Beispielsweise kann der Schneckenlockstoff oder ein Stoff des Schneckenlockstoffs auch von Staubzucker gebildet werden, der auf das Klärschlamm-Trockengranulat aufgestäubt und/oder mit diesem vermischt wird. Die Anhaftung erfolgt hierbei adhäsiv bzw. wird vom Staubzucker auch Restfeuchtigkeit aus den Körnern des Granulats gezogen, wodurch die Haftung noch verbessert wird.
  • Die Restfeuchtigkeit des Klärschlamm-Trockengranulats kann beispielsweise im Bereich von 3 Gew.-% bis 30 Gew.-% liegen.
  • Die Restfeuchte des Schneckenbekämpfungsmittels insgesamt kann beispielsweise im Bereich von 3 Gew.-% bis 30 Gew.-% liegen.
  • Im Klärschlamm-Trockengranulat ist ein hoher Prozentsatz von organischem Material enthalten, insbesondere liegt der organische Anteil im Bereich von 50 Gew.-% +/– 10 Gew.-%.
  • Der Gehalt an Eisen-III-Phosphat liegt beispielsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%.
  • Neben dem genannten organischen Anteil und dem Anteil an Eisen-III-Phosphat können vom Klärschlamm-Trockengranulat beispielsweise folgende Pflanzennährstoffe bereitgestellt werden, wobei zusätzliche Pflanzennährstoffe enthalten sein können:
    ca. 5–7 Gew.-% P2O5
    ca. 3–4 Gew.-% N
    ca. 1 Gew.-% MgO
    ca. 0,5 Gew.-% K2O
    ca. 10 Gew.-% CaO
  • Ein Beispiel für technische Daten (ohne Angabe des Gehalts an Eisen-III-Phosphat) eines Klärschlamm-Trockengranulats ist wie folgt:
    Erscheinungsbild: körnig, schwarz
    Oberfläche: rau, stark strukturiert
    Korngröße: ca. 0,5 bis 3 mm
    Spez. Oberfläche: ca. 2,5 m2/g
    PH-Wert: 7 bis 8
    Schüttgewicht 0,5 bis 0,65 kg/dm3
    Spez. Gewicht: ca. 1 kg/dm3
    Trockensubstanz: > 85%
    Zündtemperatur: 360°C–550°C
    Glimmtemperatur: 260°C
    Heizwert: Hu ca. 10500 kJ/kg
    Zusammensetzung: 50/50 ... org./mineralisch
    Staubanteil < 3% (< 0,56 mm)
    Mineralische Anteile: (Richtwerte) SiO2 19,4% (bez. auf TS)
    Fe2O3 18%
    Al2O3 6,3%
    CaO 20,8%
    MgO 1,5%
    NaO2 0,5%
    K2O 0,7%
    P2O5 13,1%
    SO2 13,7%
    Lagerung: trocken
  • Herstellung: Klärschlamm mit aerobem biologischen Abbau im Belebungsverfahren, Phosphorfällung mit Eisen-II-Sulfat, anaerober Abbau im Biogasreaktor, Eindickung, mechanische Entwässerung und Trocknung im Wirbelbett-Fließbetttrockner.
  • Der innere Aufbau des Klärschlamm-Trockengranulats ist von annähernd sphärischen Partikeln ausgeformt mit strukturierter großer spezifischer Oberfläche und einem gerüstartig porösen Inneren zur Bildung einer Art Spongiosa.
  • Zusätzlich zum Schneckenbekämpfungsmittel (=Schneckenvernichtungsmittel), bei welchem das Klärschlamm-Trockengranulat mit einem Schneckenlockstoff versehen ist, kann ein Schneckenvergrämungsmittel zur Verfügung gestellt werden, bei dem das Klärschlamm-Trockengranulat mit einem Abwehrstoff für Schnecken versehen ist. Die Aufbringung bzw. Einbringung des Schneckenabwehrstoffs kann in analoger Weise, wie zuvor im Zusammenhang mit dem Schneckenlockstoff beschrieben, erfolgen. Schneckenabwehrstoffe sind in unterschiedlichen Formen bekannt, z. B. in Form von Brennessel-, Buchsbaumblätter- oder Oleanderblätterpulver oder Extrakt aus Lebermoos oder in Form diverser Bitterstoffe oder in Form von Seifenrinde gemahlen aus der Gruppe der Saponine. Kombinationen von Stoffen sind auch in diesem Fall denkbar und möglich.
  • Ein solches Schneckenvergrämungsmittel kann in Bereichen des Gartens bzw. einer landwirtschaftlichen Fläche eingesetzt werden, in denen sich Nutzpflanzen befinden, um diese zu düngen. Das Schneckenbekämpfungsmittel kann dann in hiervon entfernten Bereichen eingesetzt werden. Die Schnecken werden somit von den Bereichen, in denen sich Nutzpflanzen befinden vergrämt und in die übrigen Bereiche gelockt, wodurch sich eine zusätzliche Schutzwirkung für die Nutzpflanzen ergibt.

Claims (11)

  1. Schneckenbekämpfungsmittel mit Eisen-III-Phosphat als Wirkstoff und einem Lockstoff für Schnecken dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenbekämpfungsmittel Eisen-III-Phosphat-haltiges Klärschlamm-Trockengranulat enthält, das mit dem Lockstoff für Schnecken versehen ist.
  2. Schneckenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klärschlamm-Trockengranulat das Trägermaterial für den Lockstoff für Schnecken ist, wobei der Lockstoff adhäsiv auf das Klärschlamm-Trockengranulat aufgebracht ist und/oder in Poren bzw. Kapillaren des Klärschlamm-Trockengranulats eingebracht ist.
  3. Schneckenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Eisen-II-Phosphat mindestens 1 Gew,-% beträgt, vorzugsweise mindestens 2 Gew.-% beträgt.
  4. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Eisen-III-Phosphat höchstens 10 Gew.-% beträgt.
  5. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klärschlamm-Trockengranulat 50 Gew.-% +/–10 Gew.-% organische Anteile enthält.
  6. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Klärschlamm-Trockengranulat 3 Gew.-% bis 30 Gew.-% Wasser enthält.
  7. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckenbekämpfungsmittel 3 Gew.-% bis 30 Gew.-% Wasser enthält.
  8. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Klärschlamm-Trockengranulats am Gesamtgewicht des Schneckenbekämpfungsmittels mehr als 80 Gew.-% ausmacht.
  9. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Klärschlamm-Trockengranulat mindestens 2 Gew.-% Stickstoff enthalten sind.
  10. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 90 Gew.-% der Körner (1) des Klärschlamm-Trockengranulats einen Äquivalentdurchmesser von 0,5 mm bis 5 mm, vorzugsweise von 1 mm bis 3 mm aufweisen.
  11. Schneckenbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lockstoff für Schnecken Teilchen (2) aufweist, deren Äquivalentdurchmesser weniger als ein Hundertstel des Äquivalentdurchmessers von zumindest 90 Gew.-% der Körner (1) des Klärschlamm-Trockengranulats beträgt.
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