DE102010039587A1 - Zündvorrichtung mit verbessertem Wärmeverhalten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Zündvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, umfassend einen Spannungserzeuger mit einer Spule (3), ein Elektronikbauteil (5), und ein Gehäuse (2) mit einer Gehäusewand, wobei die Gehäusewand einen ersten flächenartigen Wandbereich (21) und einen zweiten flächenartigen Wandbereich (22) sowie einen den ersten und zweiten flächenartigen Wandbereich (21, 22) verbindenden Verbindungsbereich (23) aufweist, wobei ein Kühlungsraum (7) zwischen dem ersten flächenartigen Wandbereich (21) und dem zweiten flächenartigen Wandbereich (22) vorgesehen ist, welcher mit einer äußeren Umgebung verbunden ist und eine Kühlung der ersten und zweiten flächenartigen Wandbereiche (21, 22) bereitstellt, und wobei die flächenartigen Wandbereiche (21, 22) das Gehäuse (2) in einen ersten Raum (25), in welchem die Spule (3) angeordnet ist, und einen zweiten Raum (26), in welchem das Elektronikbauteil (5) angeordnet ist, unterteilt.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, welche ein verbessertes Wärmeverhalten und dadurch insbesondere eine längere Lebensdauer aufweist.
- Zündvorrichtungen für Brennkraftmaschinen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Aufgrund der Tendenz der Kraftfahrzeughersteller, die Motorgrößen und auch die Motorbauräume zu reduzieren, wirkt sich dies auch auf alle Bauteile des Motors, wie z. B. auch Zündvorrichtungen, aus. Die Zündvorrichtungen umfassen üblicherweise einen Trafobereich mit Zündspule und Eisenkern sowie eine Elektronikbaugruppe. Zur Reduzierung der Abmessungen müsste die Elektronikbaugruppe relativ nahe am Trafobereich angeordnet sein. Hierdurch kann sich jedoch der Wärmeeintrag vom Trafobereich in die Elektronikbaugruppe erhöhen, was dazu führen kann, dass die Elektronikbaugruppe aufgrund der erhöhten Temperatur eine reduzierte Lebensdauer aufweist. Somit würde eine Zuverlässigkeit der Zündvorrichtungen reduziert werden.
- Offenbarung der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Zündvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine Wärmebelastung der Elektronikbaugruppe durch einen Trafobereich als Spannungserzeuger möglichst gering ist und trotzdem einen kompakten Aufbau aufweist. Hierbei wird erfindungsgemäß insbesondere vermieden, dass eine direkte Wärmeleitung zwischen dem Trafobereich und der Elektronikbaugruppe vorhanden ist, sondern dass möglichst eine thermische Belastung der Elektronikbaugruppe nur über Wärmestrahlung erfolgt, was zu einer schlechteren Wärmeübertragung im Vergleich mit einer Wärmeleitung führt. Erfindungsgemäß ist hierbei ein Gehäuse mit einer Gehäusewand vorgesehen, wobei die Gehäusewand einen ersten flächenartigen Wandbereich und einen zweiten flächenartigen Wandbereich aufweist. Die beiden flächenartigen Wandbereiche sind über einen Verbindungsbereich derart miteinander verbunden, dass zwischen dem ersten und zweiten flächenartigen Wandbereich ein Kühlungsraum vorhanden ist. Der Kühlungsraum ist mit der Umgebung verbunden und dient somit als Wärmedämmung zwischen dem Trafobereich und der Elektronikbaugruppe. Die beiden flächenartigen Wandbereiche unterteilen das Gehäuse in einen Aufnahmeraum für den Trafobereich und einen Aufnahmeraum für die Elektronikbaugruppe. Da der Kühlungsraum zwischen den flächenartigen Wandbereichen mit der Umgebung verbunden ist, kann auch eine verbesserte Wärmeabfuhr aus dem Kühlungsraum erfolgen. Erfindungsgemäß kann somit die Elektronikbaugruppe vom Trafobereich aus wärmetechnischer Sicht entkoppelt werden.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Besonders bevorzugt ist der erste flächenartige Wandbereich parallel zum zweiten flächenartigen Wandbereich. Hierdurch können insbesondere senkrechte Anlageflächen an den Innenseiten der flächenartigen Wandbereiche sichergestellt werden.
- Besonders bevorzugt weist der Kühlungsraum dabei eine Breite auf, welche größer ist als jeweils eine Dicke des ersten und zweiten flächenartigen Wandbereichs. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Kühlungsraum eine gewisse Mindestbreite aufweist, um eine ausreichende Kühlung der Wandbereiche zu ermöglichen, so dass eine Wärmeleitung über die Wandbereiche, welche Wärme vom Trafobereich zur Elektronikbaugruppe führen kann, möglichst gering ist. Vorzugsweise ist eine Summe der Dicke des ersten flächenartigen Wandbereichs und der Dicke des zweiten flächenartigen Wandbereichs kleiner als die Breite des Kühlungsraums. Hierdurch kann eine effektive Kühlung sichergestellt werden.
- Weiter bevorzugt ist die Elektronikbaugruppe mit einem Abstand vom ersten flächenartigen Wandbereich angeordnet. Hierdurch wird ein direkter Kontakt der Elektronikbaugruppe mit dem flächenartigen Wandbereich vermieden, so dass auch hier eine Wärmeübertragung höchstens über Wärmestrahlung erfolgen kann. Da die flächenartigen Wandbereiche jedoch mit dem Kühlungsraum in Verbindung stehen, ist die hierdurch erfolgte Wärmeübertragung relativ gering.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Kühlungsraum als schlitzartiger Raum ausgebildet, welcher in radialer Richtung der Zündspule verläuft. Hierdurch ergeben sich relativ lange Wege, über welche Wärme über die ersten und zweiten flächenartigen Wandbereiche in die Nähe der Elektronikbaugruppe geleitet werden können, so dass die dort ankommende Wärme schon auf einem relativ niedrigen Temperaturniveau liegt.
- Der schlitzartige Kühlungsraum ist vorzugsweise in radialer Richtung der Zündspule derart angeordnet, dass er über eine Mittelachse der Zündspule reicht.
- Weiter bevorzugt ist der Kühlungsraum an der Gehäusewand derart ausgebildet, dass der Kühlungsraum drei offene Seiten aufweist. Hierdurch kann eine Luftströmung durch den Kühlungsraum ermöglicht werden, welcher eine besonders effektive Wärmeabfuhr sicherstellt.
- Der erfindungsgemäße Kühlungsraum kann somit problemlos während der Herstellung des Gehäuses, z. B. mittels eines Spritzgussverfahrens, in der Gehäusewand integriert werden. Hierdurch ergibt sich keinerlei Erhöhung der Herstellungskosten, mit der Ausnahme, dass etwas mehr Material für die beiden flächenartigen Wandbereiche aufgebracht werden muss. Dies fällt allerdings nicht ins Gewicht. Erfindungsgemäß wird somit die Formgebung der Gehäusewand dazu benutzt, einen Kühlraum bereitzustellen, welcher verhindert, dass eine übermäßige Wärmebelastung des Elektronikbauteils der Zündvorrichtung auftritt. Die Erfindung bietet somit eine besonders einfache Lösung für eine weitere Miniaturisierung der Zündvorrichtung.
- Zeichnung
- Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 eine schematische Schnittansicht einer Zündvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und -
2 eine vergrößerte, schematische Schnittansicht der Zündvorrichtung von1 . - Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
- Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die
1 und2 eine Zündvorrichtung1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben. Die erfindungsgemäße Zündvorrichtung1 umfasst ein Gehäuse2 , in welchem eine Spule3 und ein Kern4 aus Eisen in Form von einer Vielzahl von Elektroblechen angeordnet ist. Ferner ist für einen elektrischen Kontakt ein Stecker6 vorgesehen und am Gehäuse2 ist weiterhin ein Anschluss8 zur Zündkerze ausgebildet. - Die Zündvorrichtung
1 umfasst weiterhin ein Elektronikbauteil5 , welches beispielsweise eine Leiterplatte mit entsprechend bestückten Bauteilen ist. Das Elektronikbauteil5 ist sowohl mit dem Stecker6 als auch mit der Spule3 verbunden. - Das Gehäuse
2 ist aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und wird beispielsweise mittels Spritzgießen erzeugt. Das Gehäuse2 ist, wie aus den1 und2 ersichtlich ist, mit einer relativ dünnen Gehäusewand ausgebildet, wobei die Gehäusewand einen ersten flächenartigen Wandbereich21 und einen zweiten flächenartigen Wandbereich22 umfasst. Die beiden flächenartigen Wandbereiche21 und22 sind zueinander parallel angeordnet und über einen Verbindungsbereich23 miteinander verbunden. Wie aus1 und2 ersichtlich ist, ist zwischen dem ersten flächenartigen Wandbereich21 und dem zweiten flächenartigen Wandbereich22 ein schlitzförmiger Kühlungsraum7 ausgebildet. Der Kühlungsraum7 ist mit der Umgebungsluft verbunden und dient zur Kühlung der Wandbereiche21 und22 . - Ferner wird durch die Anordnung der beiden flächenartigen Wandbereiche
21 und22 das Gehäuse2 in einen ersten Raum25 , in welchem die Spule3 und der Kern4 angeordnet sind und einen zweiten Raum26 , in welchen das Elektronikbauteil5 angeordnet ist, unterteilt. - Wie insbesondere aus
1 ersichtlich ist, ist das plattenförmige Elektronikbauteil5 ebenfalls parallel zum ersten flächenartigen Wandbereich21 angeordnet. Dabei ist das Elektronikbauteil5 mit einem gewissen Abstand13 am ersten flächenartigen Wandbereich21 angeordnet. Wie weiter aus1 ersichtlich ist, weist der Kühlungsraum7 eine Breite10 auf. Weiter ist eine Dicke des ersten flächenartigen Wandbereichs21 in1 mit dem Bezugszeichen11 gekennzeichnet und eine Dicke des zweiten flächenartigen Wandbereichs22 mit dem Bezugszeichen12 bezeichnet. Wie aus1 ersichtlich ist, ist die Dicke11 dabei kleiner als die Dicke12 . Ferner ist die Breite10 des Kühlungsraums7 breiter als jeweils die Dicke11 des ersten flächenartigen Wandbereichs21 und die Dicke12 des zweiten flächenartigen Wandbereichs22 sowie auch breiter als deren Summe. Hierdurch kann eine effektive Kühlung sichergestellt werden. - Wie insbesondere aus
1 ersichtlich ist, reicht der Kühlungsraum7 in radialer Richtung der Spule3 , ausgehend von einer Außenseite des Gehäuses2 bis über eine Mittelachse X-X der Spule3 . Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Kühlungsraum7 tief in das Gehäuseinnere eindringt und eine ausreichende thermische Isolierung zwischen dem ersten Raum25 und dem zweiten Raum26 möglich ist. Eine Tiefe des schlitzartigen Kühlungsraums7 entspricht dabei einer Länge L1 des ersten flächenartigen Wandbereichs21 , abzüglich einer Dicke des Verbindungsbereichs23 (vgl.1 ). Weiter ist eine Länge L2 des Elektronikbauteils gleich der Länge L1. - Da die Hauptwärmeentwicklung im ersten Raum
25 , in welchem die Spule3 angeordnet ist, erfolgt, wird durch die von einer Gehäuseaußenseite nach innen gerichtete Anordnung des ersten und zweiten flächenartigen Wandbereichs21 ,22 erreicht, dass eine thermische Trennung zwischen dem ersten und zweiten Raum des Gehäuses2 möglich ist. Der Kühlungsraum7 ist dabei vorzugsweise sowohl zur Unterseite als auch zu wenigstens einer Seite offen, so dass eine möglichst gute Durchströmung des Kühlungsraums7 mit Luft möglich ist. Besonders bevorzugt ist der Kühlungsraum7 zu drei Seiten offen. Ferner unterbindet der Kühlungsraum7 eine direkte Wärmeleitung zum Elektronikbauteil5 , da nur ein kleiner und dünner Verbindungsbereich23 zwischen dem zweiten flächenartigen Wandbereich und dem ersten flächenartigen Wandbereich21 vorgesehen ist. Über den Kühlungsraum7 kann eine Wärmeübertragung nur durch Wärmestrahlung erfolgen, was zu einer signifikant schlechteren Wärmekopplung führt. - Somit kann erfindungsgemäß eine geringere Basistemperatur für das Elektronikbauteil
5 durch eine thermische Entkopplung mittels des Kühlungsraums7 erhalten werden, so dass eine Lebensdauer des Elektronikbauteils5 signifikant erhöht werden kann. Erfindungsgemäß kann dabei der Kühlungsraum7 durch einfache Weise während der Herstellung des Gehäuses2 erzeugt werden. Da hierdurch die Herstellungskosten für das Gehäuse praktisch nicht steigen, kann erfindungsgemäß ein kostenloser Kühlkörper durch den Kühlungsraum7 bereitgestellt werden. Daher löst die Erfindung auch für einen Fachmann in überraschender Weise das Wärmeproblem am Elektronikbauteil, da mit zunehmender Verkleinerung der Abmessungen von Brennkraftmaschinen die Elektronikbauteile immer näher an den Spulen der Zündvorrichtung angeordnet werden müssen. Zusätzlich unterstützt der Abstand13 zwischen dem Elektronikbauteil5 und dem ersten flächenartigen Wandbereich21 noch die Reduzierung der Basistemperatur des Elektronikbauteils5 , da hier ebenfalls nur Wärme mittels Strahlung auf das Elektronikbauteil5 übertragen werden kann. Erfindungsgemäß kann somit eine deutlich verbesserte Zündvorrichtung bereitgestellt werden, ohne dass diese einen komplizierten Aufbau oder erhöhte Herstellungskosten aufweist.
Claims (9)
- Zündvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, umfassend – einen Spannungserzeuger mit einer Spule (
3 ), – ein Elektronikbauteil (5 ), und – ein Gehäuse (2 ) mit einer Gehäusewand, – wobei die Gehäusewand einen ersten flächenartigen Wandbereich (21 ) und einen zweiten flächenartigen Wandbereich (22 ) sowie einen den ersten und zweiten flächenartigen Wandbereich (21 ,22 ) verbindenden Verbindungsbereich (23 ) aufweist, – wobei ein Kühlungsraum (7 ) zwischen dem ersten flächenartigen Wandbereich (21 ) und dem zweiten flächenartigen Wandbereich (22 ) vorgesehen ist, welcher mit einer äußeren Umgebung verbunden ist und eine Kühlung der ersten und zweiten flächenartigen Wandbereiche (21 ,22 ) bereitstellt, und – wobei die flächenartigen Wandbereiche (21 ,22 ) das Gehäuse (2 ) in einen ersten Raum (25 ), in welchem die Spule (3 ) angeordnet ist, und einen zweiten Raum (26 ), in welchem das Elektronikbauteil (5 ) angeordnet ist, unterteilt. - Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste flächenartige Wandbereich (
21 ) zum zweiten flächenartigen Wandbereich (22 ) parallel ist. - Zündvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlungsraum (
7 ) eine Breite (10 ) aufweist, welche größer ist als eine Dicke (11 ) des ersten flächenartigen Wandbereichs und welche größer ist als eine Dicke (12 ) des zweiten flächenartigen Wandbereichs. - Zündvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Summe der Dicken der ersten und zweiten flächenartigen Wandbereiche (
21 ,22 ) kleiner ist als eine Breite (10 ) des Kühlungsraums (7 ). - Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektronikbauteil (
5 ) mit einem Abstand (13 ) vom flächenartigen Wandbereich (21 ) angeordnet ist. - Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlungsraum (
7 ) ein schlitzartiger Raum ist, welcher in einer radialen Richtung der Spule (3 ) verläuft. - Zündvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlungsraum (
7 ) in radialer Richtung der Spule (3 ) über eine Mittelachse (X-X) der Spule (3 ) verläuft. - Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlungsraum (
7 ) drei offene Seiten aufweist und der Verbindungsbereich (23 ) eine Grundseite bildet. - Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge (L1) des ersten flächenartigen Wandbereichs (
21 ) ungefähr einer Länge (L2) des Elektronikbauteils (5 ) entspricht.
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