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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugleuchte mit einer Vielzahl von Leuchtkörpern, die einzeln oder in Gruppen ansteuerbar sind, sowie eine Anordnung aus mehreren solcher Fahrzeugleuchten.
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Herkömmliche Fahrzeugleuchten, wie zum Bespiel KFZ-Rückleuchten oder Frontscheinwerfer haben in der Regel ein festes Leuchtmuster, das durch das Design der Leuchte vorgegeben ist. Bekannte Bremsleuchten zeigen je nach Ausführungsform zum Beispiel ein rundes, rechteckiges oder auch gekrümmtes Leuchtmuster.
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Darüber hinaus sind kombinierte Leuchten bekannt, die mehrere Leuchtfunktionen in einem Gehäuse realisieren, wie zum Beispiel die Funktion einer Bremsleuchte, einer Blinkleuchte oder einer Rückfahrleuchte. Auch bei diesen kombinierten Fahrzeugleuchten ist das Leuchtmuster der einzelnen Leuchtfunktion durch das Design vorgegeben. Um das Leuchtmuster zu ändern, müsste die Leuchte gegen eine andere mit unterschiedlichem Design ausgetauscht werden. Die ist relativ aufwändig und teuer.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrzeugleuchte zu realisieren, bei der verschiedene Leuchtmuster eingestellt werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 sowie im Patentanspruch 7 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, eine Fahrzeugleuchte mit einer Schnittstelle für ein Eingabegerät auszustatten, mittels dessen der Nutzer wenigstens ein Leuchtmuster auswählen oder frei definieren kann, das bei einer Aktivierung der Fahrzeugleuchte angezeigt wird. Die erfindungsgemäße Fahrzeugleuchte umfasst ferner einen Speicher, in dem Daten über das bzw. die vom Benutzer gewählten Leuchtmuster gespeichert sind, sowie eine Steuereinheit, die eine Gruppe von Leuchtkörpern ansteuert, wenn eine entsprechende Aktivierungs-Anforderung vorliegt. Der Speicher und/oder die Steuereinheit können im Leuchtengehäuse integriert oder außerhalb des Leuchtengehäuses angeordnet sein. Unter der Bezeichnung „Fahrzeugleuchte” ist daher auch ein System zu verstehen, das neben der eigentlichen Leuchte ein oder mehrere räumlich getrennte Elemente aufweist. Eine solche Fahrzeugleuchte hat den wesentlichen Vorteil, dass der Benutzer das Leuchtmuster selbst definieren kann.
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Gemäß der Erfindung kann die Fahrzeugleuchte als Kombileuchte ausgeführt sein, mit der mehrere Leuchtfunktionen ausgeführt werden können, wie z. B. die Funktion einer Brems- und/oder Blink- und/oder Rückfahrleuchte. Hierzu sind Leuchtkörper unterschiedlicher Farben vorgesehen, die entsprechend angesteuert werden, um die gewünschte Funktion, wie zum Beispiel ein Bremslicht oder Blinklicht, anzuzeigen.
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Die Leuchtkörper sind vorzugsweise gleichmäßig über die Fläche der Fahrzeugleuchte verteilt. Die gesamte Fläche der Fahrzeugleuchte kann somit genutzt werden, um benutzerdefinierte Leuchtmuster darzustellen.
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Bei den Leuchtkörpern handelt es sich vorzugsweise um LEDs.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Benutzer unterschiedliche Leuchtmuster für die verschiedenen Leuchtfunktionen auswählen kann. In diesem Fall sind in dem Speicher Daten über mehrere vom Benutzer gewählte Leuchtmuster enthalten, die je nach Leuchtfunktion erscheinen sollen.
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Das Eingabegerät kann beispielsweise ein Laptop oder ein mobiles Gerät, wie zum Beispiel ein Handy, sein. Alternativ könnte die Eingabe auch an einem Gerät erfolgen, das im Cockpit des Fahrzeugs integriert ist.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeugleuchte kann zum Beispiel als Rückleuchte, aber auch als Frontscheinwerfer ausgebildet sein.
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Bei einer Anordnung aus mehreren Fahrzeugleuchten, wie zum Beispiel zwei Rückleuchten, können die Fahrzeugleuchten einen gemeinsamen Speicher ausweisen, in dem Daten über die Leuchtmuster gespeichert sind, die von den einzelnen Fahrzeugleuchten gezeigt werden sollen. Alternativ kann jeder der Fahrzeugleuchten auch ein eigener Speicher zugeordnet sein, in dem jeweils nur die Daten gespeichert sind, die eine einzelne Fahrzeugleuchte betreffen.
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Bei einer Anordnung aus mehreren Fahrzeugleuchten können diese eine gemeinsame Schnittstelle zu einem Eingabegerät aufweisen. Wahlweise kann aber auch jede einzelne der Fahrzeugleuchten eine eigene Schnittstelle aufweisen, wobei die Fahrzeugleuchten in diesem Fall jeweils einzeln programmiert werden müssten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, die vom Fahrer gewünschte Programmierung der Fahrzeugleuchte auf die Einhaltung von Verkehrsvorschriften zu überprüfen. Dabei wird insbesondere überprüft, ob die von dem programmierten Leuchtmuster erzeugte Lichtstärke den vorgeschriebenen gesetzlichen Regelungen entspricht. Die Überprüfung kann zum Beispiel mittels eines Software-Algorithmus durchgeführt werden, der in einem Steuergerät des Fahrzeugs hinterlegt sein kann. Die Prüf-Software kann aber auch im externen Eingabegerät installiert sein.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine seitliche Ansicht einer LED-Fahrzeugleuchte mit mehreren Leuchtkörpern:
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2a–2f Beispiele verschiedener Leuchtmuster, wie sie mit einer erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte realisiert werden können;
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3a eine Anordnung mehrerer Fahrzeugleuchten gemäß einer ersten Ausführungsform;
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3b eine Anordnung mehrerer Fahrzeugleuchten gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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3c eine Anordnung mehrerer Fahrzeugleuchten gemäß einer dritten Ausführungsform; und
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4 ein vereinfachtes Flussdiagramm zur Programmierung des Leuchtmusters einer Fahrzeugleuchte.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Fahrzeugleuchte 1 mit mehreren Leuchtkörpern, wie zum Beispiel LEDs. Die Leuchtkörper 2 sind hier gleichmäßig über die Fläche der Leuchte 1 verteilt. Die Leuchtkörper 2 können monochrom sein oder Licht unterschiedlicher Farben ausstrahlen, wie zum Beispiel rot, blau und gelb.
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Die Fahrzeugleuchte 1 ist über ein Eingabegerät, wie z. B. einen Laptop oder ein anderes mobiles Gerät, benutzerspezifisch programmierbar. In der zugehörigen Software ist vorgesehen, dass der Nutzer verschiedene Leuchtmuster aus einer Liste vorgegebener Leuchtmuster auswählen oder ein individuelles Muster selbst gestalten kann.
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Die 2a–2f zeigen verschiedene Leuchtmuster, wie sie mit der erfindungsgemäßen Fahrzeugleuchte angezeigt werden können. 2a zeigt eine Fahrzeugleuchte, die als Brems-, Blink- und Rückfahrleuchte verwendbar ist. Die Fahrzeugleuchte 1 umfasst entsprechend drei Bereiche 7, 8, 9, welche bei der jeweiligen Leuchtfunktion aktiv werden. Dabei bezeichnet das Bezugszeichen 7 den Bereich der Rückfahrleuchte, mit dem bei eingelegtem Rückwärtsgang ein weißes Licht erzeugt wird, das Bezugszeichen 8 den Bereich der Blinkleuchte, mit dem bei gesetztem Blinker ein gelbes Licht erzeugt wird, und das Bezugszeichen 9 den Bereich der Bremsleuchte, mit dem bei betätigter Betriebsbremse ein rotes Licht erzeugt wird. Die einzelnen Farben werden durch entsprechende Ansteuerung von LEDs in den drei Grundfarben jeweils durch Farbmischung erzeugt.
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2b zeigt ein anderes Leuchtmuster, das auch mit der Fahrzeugleuchte 1 von 2a dargestellt werden kann. In diesem Fall ist die Fahrzeugleuchte 1 als kombinierte Brems- und Blinkleuchte programmiert. Das Leuchtmuster der Blinkleuchte ist wieder mit dem Bezugszeichen 9 und das Muster der Blinkleuchte mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet. Wie in 2a sind die einzelnen Muster 8, 9 auch hier jeweils streifenförmig.
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2c zeigt eine Fahrzeugleuchte 1 mit einem weiteren Leuchtmuster. Der Bereich der Rückfahrleuchte ist dabei wiederum mit dem Bezugszeichen 7, der Bereich der Blinkleuchte mit dem Bezugszeichen 8, und der Bereich der Bremsleuchte mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet. Die Form der Bereiche 8 und 9 ist hier winkelig. Die Form des Bereichs 7 der Rückfahrleuchte ist rechteckig.
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Auch 2d zeigt ein Leuchtmuster mit abgewinkelten Bereichen 8 und 9 für die Blink- beziehungsweise Bremsfunktion. Die dargestellte Fahrzeugleuchte 1 ist hier eine reine Blink- und Bremsleuchte und umfasst keine Rückfahrleuchte.
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Die 2e und 2f zeigen weitere Leuchtmuster, bei denen die einzelnen Bereiche 7, 8 und 9 für die Rückfahrleuchte, Blinkleuchte und Bremsleuchte jeweils als Kreise definiert sind. Grundsätzlich können aber auch beliebige andere Formen dargestellt werden. Die vom Benutzer gewählte Form wird dabei im Prinzip nur durch die Zulässigkeit durch die Straßenverkehrsordnung beschränkt.
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3a zeigt eine Anordnung aus vier Fahrzeugleuchten 1a–1d, von denen die Leuchten 1a und 1b beispielsweise Frontscheinwerfer und die Leuchten 1c und 1d beispielsweise Rückleuchten sein können. Jede der Leuchten 1a–1d kann individuell programmiert werden. Hierzu ist eine Programmiereinheit 3, wie zum Beispiel ein Multifunktionsinstrument im Fahrzeug, ein Laptop oder ein anderes mobiles Gerät, wie zum Beispiel ein Handy, vorgesehen, die an den Fahrzeugleuchten anschließbar sind. Die Fahrzeugleuchten umfassen zu diesem Zweck eine Empfangsschnittstelle 4, wie zum Beispiel einen Stecker und eine Empfangselektronik. Die Übertragung von Daten kann drahtgebunden oder drahtlos erfolgen, zum Beispiel per Funk. Die von der Programmiereinheit 3 empfangenen Daten werden in einem Speicher 10 gespeichert. Bei Vorliegen einer Brems- oder Blinkanforderung, oder bei eingelegtem Rückwärtsgang, werden die einzelnen Leuchtkörper 2 der Leuchten 1a–1d entsprechend angesteuert und erzeugen das vom Benutzer gewählte Leuchtmuster. Die Steuerung erfolgt mittels eines Steuergeräts 5, das für alle Fahrzeugleuchten 1a–1d gemeinsam vorgesehen ist.
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3b zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Leuchtenanordnung mit vier programmierbaren Fahrzeugleuchten 1a–1d. Die dargestellte Anordnung umfasst wiederum eine gemeinsame Datenschnittstelle 4, über die Daten von einem Eingabegerät 3 empfangen werden können. Im Unterschied zu 3a umfasst hier jede der Fahrzeugleuchten 1a–1d einen eigenen Speicher 10a–10d und eine eigene Steuereinheit 5a–5d. Dies kann sinnvoll sein, um die Datenleitungen möglichst kurz zu halten.
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3c zeigt eine weitere Alternative einer Leuchtenanordnung mit vier programmierbaren Fahrzeugleuchten 1a–1d. Im Unterschied zu 3b umfasst jede der Leuchten eine eigene Schnittstelle 4a–4d.
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4 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild zur Programmierung eines Leuchtmusters. In Schritt S1 wird der Benutzer zunächst gefragt, ob er ein eigenes Design erstellen oder ein vorgegebenes Design aus einer Auswahlliste auswählen möchte. Sofern er ein eigenes Design erstellen möchte (Fall J), erfolgt dies in Schritt S2. Anderenfalls (N) kann er in Schritt S3 ein vorgegebenes Leuchtmuster aus einer Liste auswählen. Dieses wird dann in Schritt S8 als Standarddesign gespeichert und bei entsprechender Anforderung von der Leuchte 1a–1d angezeigt.
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Falls der Nutzer ein eigenes Leuchtdesign programmiert hat, wird in Schritt S4 überprüft, ob das Design auch rechtlich zulässig ist. Falls die vorgegebenen Vorschriften eingehalten werden (Fall J), wird das Leuchtmuster wiederum in Schritt S8 gespeichert. Falls die Zulassungsbedingungen nicht erfüllt werden (Fall N), wird der Nutzer in Schritt S5 gefragt, ob eine Änderung vorgenommen werden soll. Falls ja (J), kann das Leuchtmuster in Schritt S2 verändert werden. Falls nein (N), wird der Benutzer gefragt, ob ein vorgegebenes Standarddesign genutzt werden soll. Falls nein (N), kann der Nutzer in Schritt S3 ein bestimmtes Leuchtmuster aus einer Liste auswählen, das wiederum in Schritt S8 gespeichert wird. Falls ja (J), wird in Schritt S7 das Standard-Leuchtmuster gewählt und in Schritt S8 gespeichert. Das letztlich ausgewählte Leuchtmuster wird dann in Schritt S9 auf Anforderung angezeigt.