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Die Erfindung betrifft eine Scheibenheizung für einen Scheibenwischer eines Kraftwagens, mittels welchem eine Scheibe bis zu jeweiligen Endstellungsbereichen eines Wischfelds des Scheibenwischers wischbar ist. Die Scheibenheizung umfasst wenigstens eine Heizeinrichtung, mittels welcher ein Bereich der Scheibe beheizbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Beheizen einer Scheibe eines Kraftwagens.
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Die
DE 100 03 590 A1 beschreibt eine Frontscheibenheizung, bei welcher in der Frontscheibe ein Heizleiterfeld angeordnet ist. Das Heizleiterfeld dient dem Beheizen eines Bereichs der Frontscheibe, in welchem sich ein Wischgummi eines Scheibenwischers befindet, wenn der Scheibenwischer in seine Parkstellung verbracht ist. Eine solche Frontscheibenheizung ermöglicht ein Enteisen der Scheibe im Bereich der Parkstellung des Scheibenwischers, sodass ein Festfrieren des Wischgummis an der Frontscheibe vermieden werden kann.
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Als nachteilig bei einer derartigen Scheibenheizung ist der Umstand anzusehen, dass es dennoch zu einer Beeinträchtigung des Scheibenwischers kommen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Scheibenheizung der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zum Beheizen einer Scheibe zu schaffen, welche bzw. welches einen zumindest weitgehend unbeeinträchtigten Betrieb des Scheibenwischers ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenheizung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Scheibenheizung für einen Scheibenwischer eines Kraftwagen, mittels welchem eine Scheibe bis zu jeweiligen Endstellungsbereichen eines Wischfelds des Scheibenwischers wischbar ist, umfasst wenigstens eine Heizeinrichtung, mittels welcher ein Bereich der Scheibe beheizbar ist. Hierbei ist wenigstens ein an den korrespondierenden Endstellungsbereich des Wischfeldes des Scheibenwischers angrenzender, außerhalb des Wischfeldes liegender Randbereich der Scheibe mittels der Heizeinrichtung beheizbar. Beim Betreiben der Heizeinrichtung wird somit ein zwischen dem Rand der Scheibe und dem in seinen Endstellungsbereich verbrachten Wischgummi sich befindender Bereich beheizt.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei starkem Schneefall Schnee auf der Scheibe durch den Wischgummi zusammengeschoben wird. Der Schnee sammelt sich zwischen dem Rand der Scheibe und dem Wischgummi an, wenn der Scheibenwischer in seinen Endstellungsbereich bewegt wird. Durch die Heizeinrichtung, welche vorwiegend den Bereich zwischen dem Wischgummi in seiner jeweiligen Endstellung und dem Rand der Scheibe beheizt, wird der sich ansammelnde Schnee angetaut und entfernt oder zumindest so weit gelöst, dass der Scheibenwischer diesen problemlos beiseite schieben kann.
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Würde hingegen durch den sich ansammelnden Schnee die Bewegung des Scheibenwischers behindert, so kann dies einerseits zu einer Einschränkung des durch den Scheibenwischer von Schnee frei gehaltenen Sichtfelds führen oder die Wischermechanik stark belasten oder gar beschädigen. Dadurch, dass die Heizeinrichtung ein Ansammeln des Schnees in dem Bereich zwischen dem Rand der Scheibe und dem Wischgummi bei in den Endstellungsbereich verbrachtem Scheibenwischer verhindert, ist ein besonders weitgehend unbeeinträchtigter Betrieb des Scheibenwischers ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein randnahes Ende des beheizbaren Bereichs dem Rand der Scheibe näher als dem Wischgummi bei in den Endstellungsbereich verbrachtem Scheibenwischer. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein besonders nah an den Rand der Scheibe heranreichender Bereich derselben von Schneeansammlungen frei gehalten wird, wenn die Heizeinrichtung betrieben wird.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn sich der beheizbare Bereich bei in den Endstellungsbereich verbrachtem Scheibenwischer über den Wischgummi hinaus erstreckt. Die Heizeinrichtung kann dann dazu genutzt werden, den Wischgummi bei in die Endstellung verbrachtem Scheibenwischer zu beheizen und so ein Festfrieren desselben verhindern.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Heizeinrichtung für einen unteren Endstellungsbereich und für einen oberen Endstellungsbereich des Scheibenwischers vorgesehen. Dadurch kann für beide Endstellungsbereiche des Scheibenwischers vermieden werden, dass sich außerhalb des vom Wischgummi überstrichenen Wischfelds auf der Scheibe Schnee ansammelt.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die wenigstens eine Heizeinrichtung einen elektrischen Heizdraht umfasst. Mit einer solchen Heizeinrichtung ist ein besonders rasches Bereitstellen von Heizwärme möglich, welches insbesondere bereits vor dem Starten des Kraftwagens erfolgen kann.
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Ergänzend oder alternativ kann die wenigstens eine Heizeinrichtung einen in einem Rahmen der Scheibe ausgebildeten Kanal umfassen, welcher von einem Heizmedium durchströmbar ist. Dies ermöglicht ein sinnvolles Nutzen von über das Heizmedium transportierter Abwärme.
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Die Abwärme kann insbesondere durch Betreiben eines Antriebs, insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine, bereitgestellt werden, wobei beim Betreiben des Antriebs eine Kühlflüssigkeit und/oder Kühlluft als Heizmedium erwärmt werden.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die wenigstens eine Heizeinrichtung an einer Frontscheibe des Kraftwagens angeordnet ist. Hier ist nämlich das vor einem Ausfall oder einer Überlastung sichere Betreiben des Scheibenwischers von besonders großer Wichtigkeit.
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Weiter mit Vorteil kann die Scheibenheizung manuell betätigt werden. Damit hat der Nutzer in Fahrzeug die Möglichkeit, die Scheibenheizung bei Bedarf zu aktivieren.
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Darüber hinaus ist es auch denkbar, die Scheibenheizung automatisch zu aktivieren. Dies kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Außentemperatur geschehen (z. B. bei Unterschreiten einer Grenztemperatur, die vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0 und 3°C liegt). Ergänzend kann auch eine Kopplung mit einem Regen- oder Feuchtigkeitssensor vorgesehen sein kann. Mit einer solchen Kopplung könnte eine automatische Aktivierung der Scheibenheizung bei trockenen Bedingungen ausgeschlossen werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Beheizen einer Scheibe eines Kraftwagens wird mittels wenigstens einer Heizeinrichtung ein Bereich der Scheibe beheizt. Hierbei wird ein an wenigstens einen Endstellungsbereich eines Wischfeldes, über welches zum Wischen der Scheibe ein Scheibenwischer bewegbar ist, angrenzender, außerhalb des Wischfeldes liegender Randbereich der Scheibe mittels der Heizeinrichtung beheizt.
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Die für die erfindungsgemäße Scheibenheizung beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren zum Beheizen einer Scheibe.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt schematisch eine Schnittansicht durch einen unteren Bereich einer Frontscheibe eines Kraftwagens.
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Eine Scheibenheizung 10 für eine Frontscheibe 12 umfasst eine elektrische Heizeinrichtung 14. Die elektrische Heizeinrichtung 14 ist in einem Bereich angeordnet, welcher sich von einem unteren Rand 16 der Frontscheibe 12 bis zu einem Wischgummi 18 eines Scheibenwischers 20 erstreckt. Der Scheibenwischer 20 und mit ihm der Wischgummi 18 sind gemäß der Figur in einen unteren Endstellungsbereich verbracht, an welchem sich eine Wischrichtung des Scheibenwischers 20 beim Wischbetrieb umkehrt.
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Beim Betreiben der elektrischen Heizeinrichtung 14 freigesetzte Heizwärme ist in der Figur durch Strahlungspfeile 22 veranschaulicht. Die Heizwärme sorgt dafür, dass vom Wischgummi hin zum unteren Rand 16 der Frontscheibe 12 zusammengeschobener Schnee sich nicht im Bereich zwischen dem Wischgummi 18 und dem Rand 16 ansammelt. Vielmehr wird der Schnee durch die Heizwärme der Heizeinrichtung 14 aufgetaut oder zumindest so weit gelöst, dass sich der Scheibenwischer 20 ungehindert bis in den Endstellungsbereich bewegen kann. Dadurch ist verhindert, dass die Mechanik des Scheibenwischers 20 stark belastet wird, Schaden nimmt oder gar ausfällt.
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Ein unteres Ende 24 des mittels der Heizeinrichtung 14 beheizbaren Bereichs liegt bei der vorliegend gezeigten Ausführungsform dem unteren Rand 16 der Frontscheibe näher als dem Wischgummi 18, welcher in den Endstellungsbereich verbracht ist. Demgegenüber kommt ein oberes Ende 26 der Heizeinrichtung 14 auf Höhe des in den Endstellungsbereich verbrachten Wischgummis 18 zu liegen. Es wird dadurch nur ein verhältnismäßig kleiner Flächenbereich der Frontscheibe 12 mit Heizwärme beaufschlagt, wenn die Heizeinrichtung 14 mit elektrischem Strom versorgt wird. Dies geht mit einem energiesparenden Betrieb der Heizeinrichtung 14 einher.
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In alternativen Ausführungsformen kann sich der mittels der Heizeinrichtung 14 beheizbare Bereich auch über den Wischgummi 18 hinaus erstrecken. Liegt also das obere Ende 26 der Heizeinrichtung 14 vom Rand 16 der Frontscheibe 12 aus gesehen jenseits des Wischgummis 18, so ist bei in den Endstellungsbereich bewegtem Scheibenwischer 20 ein Beheizen des Wischgummis 18 ermöglicht. Dadurch kann verhindert werden, dass der Wischgummi 18 an der Frontscheibe 12 festfriert.
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Die vorliegend am unteren Endstellungsbereich der Frontscheibe 12 gezeigte Heizeinrichtung 14 kann analog für den oberen Endstellungsbereich des Scheibenwischers 20 vorgesehen sein. Auch kann ein und dieselbe Heizeinrichtung 14 zum Beheizen des jeweiligen Randbereichs der Frontscheibe 12 zwischen dem Wischgummi 18 und dem Rand der Frontscheibe 12 in der unteren und der oberen Endstellung desselben vorgesehen sein.
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Die Frontscheibe 12 ist an einem Rahmen 28 gehalten, welcher außenumfangsseitig um die Frontscheibe 12 umlaufend ausgebildet ist. Ergänzend oder alternativ zu der elektrischen Heizeinrichtung 14 kann in diesem karosserieseitigen Rahmen 28 ein Kanal 30 ausgebildet sein, welcher zum Beheizen des Randbereichs der Frontscheibe 12 mit einem Heizmedium beaufschlagt werden kann.
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Bei dem Heizmedium kann es sich um Kühlluft aus einem Motorraum und/oder um heiße Kühlflüssigkeit handeln, mittels welcher eine Verbrennungskraftmaschine des Kraftwagens gekühlt wird. Auch die Abwärme eines nicht verbrennungsmotorischen Antriebs, etwa eines Elektroantriebs, kann genutzt werden, um über den Kanal 30 den Randbereich der Frontscheibe 12 zu beheizen.
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Die vorliegend am Beispiel einer Frontscheibe 12 beschriebene Scheibenheizung 10 ist auch für eine Heckscheibe eines Kraftwagens einsetzbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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