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Die Erfindung betrifft eine portable diagnostische Messvorrichtung zur nicht-invasiven Erfassung von wenigstens einem physiologischen Parameter des menschlichen Körpers.
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In der Bevölkerung findet sich im zunehmenden Maße die Bereitschaft, regelmäßig selbständig die eigene Gesundheit zu überwachen, um sich vorbeugend ständig über den eigenen Gesundheitszustand Klarheit zu verschaffen. Gängig hierfür sind seit Jahren beispielsweise Blutdruckmessgeräte, entsprechende Körpertemperaturmessgeräte (Fieberthermometer) als auch beispielsweise sogenannte Körperfettwaagen, mittels welchen der Körperfettanteil bestimmt werden kann.
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In großem Maß wird dabei bevorzugt, dass entsprechende Messeinrichtungen portabel sind, sodass diese ohne großen Platzaufwand Zuhause gelagert und auch einfach gehandhabt werden können.
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Eine entsprechende Messvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 601 08 673 T2 bekannt, welche eine Messvorrichtung für einer Variable eines lebenden Körpers beschreibt. Beispielsweise handelt es sich dabei um einen Körperfettmonitor, bei welchem verschiedene Messelektroden vorgesehen sind, wobei ein Benutzer seine Daumen an entsprechende Spannungsmesselektroden an der Vorderseite des Messgerätkörpers anlegen muss und außerdem seine Zeigefinger auf entsprechende Stromzuführungselektroden legen muss, welche sich an der Rückseite des Messgerätkörpers befinden.
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Demgegenüber liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte portable diagnostische Messvorrichtung zu schaffen, welche es in nicht-invasiver Weise ermöglicht, wenigstens einen physiologischen Parameter des menschlichen Körpers zu erfassen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Es wird eine portable diagnostische Messvorrichtung zur nicht-invasiven Erfassung von wenigstens einem physiologischen Parameter des menschlichen Körpers angegeben, wobei die Vorrichtung einen integrierten Sensor zur Erfassung des Parameters, eine integrierte Auswerteeinheit zur Auswertung des Parameters und zur Bereitstellung von Auswertedaten sowie eine integrierte Anzeigeeinheit zur Anzeige der Auswertedaten aufweist. Ferner weist die Vorrichtung eine Basis und einen Deckel auf, wobei der Deckel an der Basis zur Überführung zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition bewegbar angeordnet ist, wobei die Basis und/oder der Deckel zumindest eine Auflagefläche zur Auflage eines menschlichen Fingers in der Öffnungsposition des Deckels aufweisen. Dabei ist der Sensor an der Auflagefläche angeordnet, wobei die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass der Finger in der Schließposition des Deckels zwischen der Basis und dem Deckel fixierbar ist und eine Erfassung des physiologischen Parameters in der Schließposition erfolgt.
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Ausführungsformen der Erfindung haben den Vorteil, dass aufgrund der Fixierung des Fingers gegenüber Basis und Deckel in reproduzierbarer Weise eine Messdatenerfassung erfolgen kann. Hierzu weist vorzugsweise die Auflagefläche einen Anschlag auf, wobei zur Benutzung der Benutzer seinen Finger auf die Auflagefläche bis zum Anschlag führt, sodass nach Schließen des Deckels die Fixierung des Fingers zumindest in Richtung des Anschlags gewährleistet ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Auflagefläche um eine Aussparung, so dass nach Einlegen des Fingers des Benutzers in diese Aussparung außerdem eine Fixierung des Fingers auch senkrecht zur Ausdehnungsfläche der Aussparung gewährleistet ist. Damit entfällt zum einen ein umständliches Suchen der idealen Messposition, in welcher der Finger an dem Sensor angeordnet werden muss. Zum anderen ist gewährleistet, dass bei jeder Messung der Finger an exakt derselben Stelle in der Aussparung zu liegen kommt, sodass entsprechende Messungen für eine gegebene Person reproduzierbar immer in Bezug auf dieselbe Fingerposition durchgeführt werden können. Damit kann für zumindest eine Person im Lauf einer Abfolge verschiedener zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen in zuverlässiger Weise eine Entwicklung des physiologischen Parameters erfasst werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Aussparung um eine zumindest halbzylinderförmige, parallel zur Oberfläche der Basis verlaufende längliche Aussparung. Diese Aussparung ist somit im Wesentlichen gegenstückig zur Form eines Fingers ausgestaltet, sodass der Finger in optimaler Weise in der Aussparung fixiert werden kann. Ferner vereinfacht dies die Handhabung der Vorrichtung erheblich, da beispielsweise die Vorrichtung auf einer ebenen Unterlage, beispielsweise einer Tischoberfläche, platziert werden kann, lediglich der Finger in die Aussparung hineingelegt werden muss und der Deckel anschließend geschlossen werden muss. Ein umständliches Halten der Vorrichtung mittels zweier Hände und eine damit einhergehende schwankende physikalische Druckausübung auf den Sensor ggf. unter ausbalancierender Haltung der Vorrichtung wird außerdem vermieden.
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Es sei angemerkt, dass die Aussparung auch durchaus andere Formen annehmen kann, z. B. einen elliptischen oder ellipsoiden Querschnitt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Deckel ein erstes Scharnier auf, wobei der Deckel über das erste Scharnier an der Basis zur Überführung zwischen der Öffnungsposition und der Schließposition bewegbar angeordnet ist. Zusätzlich ist es noch möglich, dass der Deckel ferner ein zweites Scharnier aufweist, wobei das erste Scharnier am zweiten Scharnier angeordnet ist und die Schwenkachsen des ersten und zweiten Scharniers parallel zueinander verlaufen. Dies hat den Vorteil, dass bei unterschiedlichsten Fingerdurchmessern jederzeit gewährleistet ist, dass bei Schließen des Deckels der Finger gegenüber der Basis und dem Deckel fixiert wird. Ferner handelt es sich hierbei um eine einfache mechanische Ausgestaltung der Anbindung des Deckels an der Basis, womit die Gefahr von Fehlfunktionen, beispielsweise aufgrund von Verkanten des Deckels gegenüber der Basis, vermieden wird. Dies erhöht die Langlebigkeit der Vorrichtung.
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Es sei jedoch darauf verwiesen, dass auch verschiedene andere Möglichkeiten bestehen, um den Deckel gegenüber der Basis zu befestigen und gegenüber der Basis beweglich anzuordnen. Beispielsweise könnte eine Führung in Form einer Achse senkrecht zur Fläche der Basis vorgesehen werden, wobei der Deckel entlang dieser Führung senkrecht zur Basis bewegt werden kann. Denkbar wäre hier insbesondere auch eine teleskopartige Führung des Deckels an der Basis. Als Scharniere können außerdem einfache oder doppelte Scharniere (zwei hintereinander und miteinander verbundene Scharniere) mit oder ohne Dämpfung zum Einsatz kommen. Die Scharniere oder allgemein die Befestigungsmittel zwischen Deckel und Basis können außerdem z. B. Federelemente und/oder Rastelemente aufweisen, um zu gewährleisten, dass Relativpositionen zwischen Basis und Deckel lösbar fixiert werden können. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist es, den Deckel und die Basis so miteinander zu verbinden, dass Überführung des Deckels in die Öffnungsposition der Deckel selbständig automatisch gedämpft langsam zurück in die Schließposition fahren kann. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass die Vorrichtung dadurch von einer einzelnen Person komfortabel bedient werden kann: Die Person öffnet den Deckel, legt jeweils zumindest einen Finger einer Hand auf die Auflagefläche mit dem Sensor und wartet, während sich durch Loslassen des Deckels dieser selbständig in die Schließposition begibt und dabei die Finger fixiert. Nun ist in reproduzierbarer Weise ein Messvorgang mittels der Vorrichtung möglich. Nach Schließen des Deckels kann der Messvorgang automatisch gestartet werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Anzeigeeinheit an der der Basis abgewandten Seite des Deckels angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass ein Benutzer nach Schließen des Deckels in optimaler Weise die Auswertedaten ablesen kann. Handelt es sich außerdem bei der Anzeigeeinheit um einen Touchscreen, kann der Benutzer auch während des eigentlichen Messvorgangs zwischen der Anzeige verschiedener Messparameter durch Berührung des Bildschirms umschalten und ggf. auch bei der im Falle des Vorhandenseins verschiedenartiger Messsensoren die Art der physiologischen Parameter bestimmen, welche von seinem Körper erfasst werden.
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Solche Parameter können beispielsweise Elektrokardiogrammdaten (ECG-Daten), Temperaturdaten, Blutdruckdaten, Durchblutungsdaten oder Daten bezüglich des Sauerstoffgehalts des Bluts und/oder des Sauerstoffverbrauchs im Gewebe umfassen. Ferner können Glukose-Messungen durchgeführt werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Basis eine Batterieaufnahme zur Stromversorgung der Vorrichtung auf. Dies hat den Vorteil, dass aufgrund des üblicherweise hohen Gewichts von Batterien der Schwerpunkt der Vorrichtung in der Basis liegt, sodass die Basis in optimaler Weise auf einer ebenen Unterlage stehend (wiederum beispielsweise eine Tischoberfläche) gehandhabt werden kann, ohne dass ein ungewolltes Umfallen der Vorrichtung stattfinden kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen analogen und einen digitalen Elektronikteil auf, wobei der analoge Elektronikteil in der Basis und der digitale Elektronikteil im Deckel angeordnet ist oder alternativ der analoge Elektronikteil im Deckel und der digitale Elektronikteil in der Basis angeordnet ist. Aufgrund der räumlichen Trennung des Analog- und Digitalteils können so hochempfindliche Messungen physiologischer Parameter des menschlichen Körpers durchgeführt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass insbesondere im analogen Teil Störungen der Messung aufgrund der digitalen Signalverarbeitung bzw. Datenverarbeitung erfolgt. Damit steigt insgesamt die Qualität der Messdaten und eine Störungsempfindlichkeit der Vorrichtung wird signifikant reduziert.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Kommunikations-Schnittstelle auf. Beispielsweise kann es sich bei der Kommunikations-Schnittstelle um eine Nahfeld-Kommunikations-Schnittstelle, beispielsweise eine Bluetooth oder Infrarot-Schnittstelle, oder um eine USB-Schnittstelle handeln. Eine solche Schnittstelle kann dabei verwendet werden, um die erfassten Messdaten an externe Geräte zu übermitteln. Beispielsweise kann die Vorrichtung über eine USB-Schnittstelle mit einem Heimcomputer gekoppelt sein, in welchen eine entsprechende Auswertesoftware geladen ist, sodass ein Patient in der Lage ist, in aufwändiger Weise Auswertungen der physiologischen Daten vorzunehmen. Außerdem ist es auch möglich, beispielsweise unter Verwendung der Bluetooth-Schnittstelle die Daten unter Verwendung eines gekoppelten Mobiltelefons an einen externen Dienstleister, beispielsweise einen Gesundheitsdienstleister, zu übermitteln. Dieser könnte dann beispielsweise unter Verwendung der gemessenen Daten in professioneller Weise eine Datenauswertung vornehmen.
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Überdies kann bei der Kommunikationseinheit eine GPS-Funktion integriert werden. Diese ermöglicht es z. B. in einer medizinischen Notsituation, die erfassten Daten zusammen mit der Position der Vorrichtung und damit die Position des Benutzers zu übermitteln, um entsprechend eine Ambulanz zu alarmieren.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine lichtundurchlässige Abschirmung der Aussparung zur Verhinderung des Einfallens von Licht in die Aussparung in der Schließposition des Deckels bei eingelegtem Finger auf. Eine solche Abschirmung der Aussparung hat den Vorteil, dass insbesondere bei optischen Messungen diese Messungen nicht durch von außen einfallendes Licht gestört werden. Dies ist insbesondere bei Messungen relevant, die sehr empfindlich in bestimmten Wellenlängenbereichen des natürlichen Lichts eine Erfassung physiologischer Parameter des menschlichen Körpers vornehmen. Beispielsweise können hiermit pulsoximetrische Diagnosen durchgeführt werden, wobei eine entsprechende Sensoreinheit typischerweise eine optische Messeinheit mittels zweier Lichtquellen, die sichtbares bzw. infrarotes Licht unterschiedlicher Wellenlängen in das Körpergewebe einstrahlen. Durch das Körpergewebe gestreutes Licht kann mittels entsprechender Lichtsensoren, beispielsweise Fotodioden, detektiert werden, wobei die Intensität des Mittels des Lichtsensors detektierten gestreuten Lichts Rückschlüsse auf den Sauerstoffgehalt des Bluts zulässt. Es sei hier angemerkt, dass als Sensoren verschiedenste Arten von Sensoren zum Einsatz kommen können. Neben einzelnen Fotodioden und Elektroden kann dies auch ganze Sensoren-Arrays umfassen, welche eine Orts- und/oder Zeitaufgelöste Messung physiologischer Parameter ermöglichen. Dadurch können dynamische Prozesse wie z. B. die Ionendynamik (z. B. Information über die Na/K-Pumpe) messtechnisch einfach erfasst werden.
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Wie bereits erwähnt, können Sensorelemente sowohl im Deckel, als auch in der Basis vorhanden sein und dabei zusammenwirken eine Messdatenerfassung ermöglichen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Abschirmung atmungsaktiv. Eine atmungsaktive Abschirmung hat den Vorteil, dass damit ein ungewolltes Schwitzen des Fingers verhindert wird, wenn sich dieser in der Aussparung befindet. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass eine Bildung eines Feuchtigkeitsfilms auf der Hautoberfläche aufgrund des Schwitzens zu einer ungewollten Veränderung der Messparameter führen könnte, was wiederum zu nicht reproduzierbaren Messergebnissen führen würde.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Abschirmung um eine Dichtlippe. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Abschirmung durch von der Basis und/oder dem Deckel abstehende Borsten gebildet wird. Beispielsweise besteht die Dichtlippe aus Elasthan.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung ferner Anschlüsse für externe EKG-Elektroden und/oder externe optische Messsensoren auf.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1: Eine isometrische 3D-Ansicht der Vorrichtung,
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2: eine Seitenansicht der Vorrichtung,
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3: eine Ansicht des Gerätes bei vollständig geöffnetem Deckel,
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4: eine schematische Innenansicht der Basis,
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5: eine Aufsicht auf den Deckel,
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6: eine weitere isometrische 3D-Ansicht der Vorrichtung.
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Im Folgenden sind einander ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt eine isometrische dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Die Vorrichtung 100 weist dabei bezüglich ihrer geometrischen Ausgestaltung eine Länge von weniger als 12 cm und eine Breite weniger als 8 cm und eine Höhe weniger als 3 cm auf. Damit handelt es sich bei der Messvorrichtung 100 um eine portable Messvorrichtung.
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Die Messvorrichtung weist als Hauptelemente eine Basis 102 und einen Deckel 104 auf. In der speziellen Ausführungsform der 1 weisen sowohl die Basis 102 als auch der Deckel 104 Aussparungen 106 auf. Die Aussparungen 106 dienen dabei zur Aufnahme eines menschlichen Fingers. In der in 1 gezeigten Öffnungsposition des Deckels können dabei die menschlichen Finger in die Aussparungen 106 eingelegt werden, wobei aufgrund des Anschlags 116 der Aussparungen 106 eine vordefinierte Position des Fingers vorgegeben ist.
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Der Deckel 104 ist um ein erstes Scharnier 114 und ein zweites Scharnier 112 klappbar an der Basis 102 angeordnet, wobei die Scharniere 112 und 114 zur Überführung des Deckels 104 von der in 1 gezeigten Öffnungsposition in eine Schließposition ausgebildet ist. In der besagten Schließposition des Deckels wird dabei der Finger in der Aussparung 106 fixiert. Eine Bewegung des Fingers senkrecht zur Innenfläche der Aussparung 106 sowie in Richtung zum Anschlag 116 ist damit nicht mehr möglich.
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Die Schwenkachsen der Scharniere 112 und 114 verlaufen parallel zueinander, sodass in Abhängigkeit von der Dicke des einzulegenden Fingers der Abstand zwischen Basis 102 und Deckel 104 variiert werden kann.
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Die Messvorrichtung 100 weist ferner eine in 1 nicht gezeigte Auswerteeinheit zur Auswertung des physiologischen Parameters des menschlichen Körpers auf, welche mittels der Sensoren 108 erfasst wurde. Eine Anzeigeeinheit 110, angeordnet am Deckel 104 auf der der Basis 102 abgewandten Seite des Deckels dient dazu, die Auswertedaten anzuzeigen. Vorzugsweise handelt es sich bei der Anzeigevorrichtung 110 um einen sogenannten Touchscreen, sodass ein entsprechender Benutzer auch in der Lage ist, durch Bedienung des Touchscreens verschiedene Funktionen der Vorrichtung 100 zu wählen. Dies können beispielsweise verschiedene physiologische Parameter sein, welche unabhängig voneinander durch die Vorrichtung 100 gemessen werden können.
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Ferner schematisch in 1 gezeigt ist ein Interface 118, an welches verschiedene externe Geräte angeschlossen werden können. Bei dem Interface 118 kann es sich um eine handelsübliche USB-Schnittstelle, als auch um eine spezielle Schnittstelle zum Anschluss von externen EKG-Geräten (z. B. LEMO Anschluss) handeln. Über die USB Schnittstelle ist eine Steuerung der Vorrichtung, als auch ein Auslesen von Daten möglich.
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Alternativ oder zusätzlich zum Interface 118 kann außerdem ein Karten-Lesegerät vorgesehen sein (z. B. Micro SD), über welches gemessene Daten an entsprechende Speicherkarten übertragen werden können.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht zur Demonstration des faltbaren Deckels. Deutlich sichtbar in 2 ist die Basis 102 und der Deckel 104 sowie die Scharniere 112 und 114, über welche der Deckel 104 an der Basis 102 angeordnet ist. In 2A gezeigt ist die Schließposition der Messvorrichtung 100, wohingegen in der 2B die Öffnungsposition des Deckels gezeigt ist. Die Überführung von der Öffnungsposition in die Schließposition kann dabei entweder stufenlos oder unter Verwendung beispielsweise verschiedener Raststufen erfolgen. Letzeres hat den Vorteil, dass jeweils mit Überschreiten einer gewissen Kraftschwelle die nächste Rastposition eingenommen werden kann, sodass beim Schließen des Deckels ein gewisser Anpressdruck auf den einzulegenden Finger ausgeübt werden kann, sodass dieser in optimaler Weise in der Aussparung 106 durch den Deckel 104 fixiert werden kann.
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Die 3 ist eine Ansicht der Vorrichtung 100 bei vollständig geöffnetem Deckel. Deutlich sichtbar in der 3 sind nun unterschiedliche Sensoren, welche in 1 allgemein mit dem Bezugszeichen 108 gekennzeichnet sind. Im Detail weist in 3 die Vorrichtung 100 an der Basis Lichtgeber 302 auf (zum Beispiel Leuchtdioden, LEDs) mittels derer Licht in verschiedenen Wellenlängen erzeugt werden kann. Entsprechende Fotodetektoren zur Erfassung des von den LEDs 302 ausgesandten und durch den in der Aussparung 106 eingelegten Finger gestreuten Lichts sind dabei im Deckel 104 gegenüberliegend (bezogen auf die Schließposition des Deckels) zu den LEDs angeordnet.
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In der 3 ferner gezeigt sind beispielsweise Elektroden 304 zur Erfassung von Elektrokardiogrammen als auch der Erfassung von Bioimpedanzdaten. Letztere werden im Zusammenspiel der Elektroden 304 mit weiteren Elektroden 308 einer weiteren Aussparung 106 erfasst.
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Schließlich weist die Vorrichtung 100 noch einen Temperatursensor 306, beispielsweise einen temperaturabhängigen Widerstand, auf, mittels welchem die Körpertemperatur bei eingelegtem Finger erfasst werden kann.
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Wie bereits oben erwähnt, ist es hilfreich, wenn die Vorrichtung 100 eine lichtundurchlässige Abschirmung der Aussparungen aufweist, welche entsprechende lichtempfindliche Messungen durchführen. In der 3 ist eine entsprechende Abschirmung 300 bezüglich der linken Aussparung 106 vorgesehen. Diese Abschirmung, beispielsweise in Form einer Dichtlippe, ist in dem Ausführungsbeispiel in der 3 sowohl am Deckel 104 als auch an der Basis 102 angeordnet und umschließt dabei vollständig den Rand der Aussparung 106.
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Besteht beispielsweise die Abschirmung aus einem gummielastischen Material, welches einfach komprimiert werden kann, so kann sich in optimaler Weise die Abschirmung der geometrischen Beschaffenheit des einzulegenden Fingers, je nach dessen geometrischer Form, anpassen, sodass eine im Wesentlichen vollständige Abschirmung des Inneren der Aussparung 106 gegenüber unbeabsichtigt von außen einfallendem Licht gewährleistet ist. Gleichzeitig verhindert die Abschirmung, dass Lichtstrahlung einer Lichtquelle der Vorrichtung 100 nach außen gelangen kann.
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Die 4 zeigt eine schematische Innenansicht der Basis 102. In den 4A und 4B ist das modulare Design der Elektronik veranschaulicht. So kann die Elektronik der Basis neben einer Batterie 408 verschiedene Module, wie beispielsweise ein LED-Modul 400, ein ECG(Elektrokardiogramm)-Modul 402, ein Temperaturerfassungsmodul 404 oder ein Bioimpedanzmodul 406 aufweisen. Wie die 4A und 4B veranschaulichen, ist dabei die modulare Anordnung der jeweiligen Module in geeigneter Weise variierbar. Denkbar ist hierbei, dass eine entsprechende Vorrichtung 100 in einer Basisversion bereitgestellt wird, um später aufrüstbar mit weiteren Modulen versehen werden zu können. Beispielsweise ist es möglich, die Basisversion lediglich zur Bioimpedanz und Temperaturmessung bereitzustellen, wobei ein entsprechender Benutzer später die Möglichkeit hat, durch Hinzufügen eines ECG-Moduls auch Informationen über seine Herzaktivitäten aufzunehmen und auszuwerten.
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Die 5 zeigt schließlich eine Aufsicht auf einen Deckel 104 einer Vorrichtung 100. Sichtbar in 5 sind zunächst die Scharniere 114, über welche der Deckel 104 an die in 5 nicht ersichtliche Basis angelenkt ist. Das Touchscreen-Display 110 dient zur Anzeige entsprechender Auswertedaten, welche über eine in den Deckel 104 integrierte Auswerteeinheit 500 bereitgestellt werden. Sensoren übermitteln dabei entsprechende Parameter, welche erfasst wurden, an die integrierte Auswerteeinheit 500, welche daraufhin aus den erfassten Parametern die Auswertedaten ermittelt und diese an die Anzeige 110 übermittelt.
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Ferner dient das Touchscreen-Display, wie obig beschrieben, auch gleichzeitig zur Eingabe benutzerspezifischer Vorgaben, d. h. allgemein zur Funktionskontrolle. Dies kann sowohl die Wahl eines geeigneten Messprogramms als auch die Eingabe persönlicher Informationen, wie beispielsweise Name, Alter, Geschlecht oder Gewicht der eigenen Person umfassen.
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Die 6 zeigt eine weitere isometrische dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Die Messvorrichtung weist als Hauptelemente die Basis 102 und den Deckel 104 auf. Die Aussparungen 106 dienen wiederum zur Aufnahme menschlicher Finger.
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Die Aussparungen 106 (oder allgemein die Auflageflächen 106) werden seitlich von weiteren schlitzförmigen Aussparungen 600 flankiert, in welche gegenstückige flächenförmige Abschirmungen 300 beim Schließen des Deckels 104 eingreifen können. Durch die flächenförmigen Abschirmungen 300, welche Senkrecht vom Deckel 104 abstehen, wird ein seitlicher Lichteinfall auf die Auflageflächen 106 und Austreten von Licht von im Gerät integrierten Lichtquellen nach außen verhindert.
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Die Abschirmungen 300 können perforiert oder sonstwie atmungsaktiv ausgestaltet sein, um ein Schwitzen des Fingers oder eine Temperaturerhöhung, wodurch die Messungen verfälscht werden könnten, zu verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung
- 102
- Basis
- 104
- Deckel
- 106
- Aussparung
- 108
- Sensor
- 110
- Display
- 112
- Scharnier
- 114
- Scharnier
- 116
- Anschlag
- 118
- Interface
- 300
- Abschirmung
- 302
- LED
- 304
- Elektrode
- 306
- Temperatursensor
- 308
- Elektrode
- 310
- Fotodetektor
- 400
- Modul
- 402
- Modul
- 404
- Modul
- 406
- Modul
- 408
- Batterie
- 500
- Auswerteeinheit
- 600
- Aussparung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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