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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Partikelsensors, wobei der Partikelsensor auf seiner Oberfläche mindestens zwei ineinander greifende interdigitale Elektroden aufweist, an die zur Bestimmung einer Beladung mit Rußpartikeln des Partikelsensors eine Sensorspannung U(IDE) zumindest zeitweise angelegt und ein Sensorstrom I(IDE) über die Elektroden gemessen und ausgewertet wird, wobei zur Entfernung der Rußbeladung zusätzlich ein Heizelement vorgesehen sein kann, mit dem der Partikelsensor in einer Regenerationphase aufgeheizt wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei der Partikelsensor mit einer Motorsteuerung oder einer Sensorsteuereinheit in Verbindung steht und die Motorsteuerung oder die Sensorsteuereinheit Einrichtungen zur Diagnose der Rußbeladung des Partikelsensors aufweisen.
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Partikelsensoren werden heute beispielsweise zur Überwachung des Rußausstoßes von Brennkraftmaschinen und zur On-Board-Diagnose (OBD), beispielsweise zur Funktionsüberwachung von Partikelfiltern, eingesetzt. Dabei sind sammelnde, resistive Partikelsensoren bekannt, die eine Änderung der elektrischen Eigenschaften einer interdigitalen Elektrodenstruktur aufgrund von Partikelanlagerungen auswerten. Es können zwei oder mehrere Elektroden vorgesehen sein, die bevorzugt kammartig ineinander greifen. Durch eine steigende Anzahl an dem Partikelsensor anlagernder Partikel werden die Elektroden kurzgeschlossen, was sich in einem mit steigender Partikelanlagerung abnehmendem elektrischen Widerstand, einer abnehmenden Impedanz oder in einer Veränderung einer mit dem Widerstand beziehungsweise der Impedanz zusammen hängenden Kenngröße wie einer Spannung und/oder einem Strom auswirkt. Zur Auswertung wird im Allgemeinen ein Schwellwert, beispielsweise eines Messstroms zwischen den Elektroden, festgelegt und die Zeit bis zur Erreichung des Schwellwertes als Maß für die angelagerte Partikelmenge verwendet. Alternativ kann auch eine Signal-Änderungsgeschwindigkeit während der Partikelanlagerung ausgewertet werden. Ist der Partikelsensor voll beladen, werden die angelagerten Partikel in einer Regenerationsphase mit Hilfe eines in dem Partikelsensor integrierten Heizelements verbrannt.
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Ein solcher resistiver Partikelsensor ist in der
DE 101 33 384 A1 beschrieben. Der Partikelsensor ist aus zwei ineinander greifenden, kammartigen Elektroden aufgebaut, die zumindest teilweise von einer Fanghülse überdeckt sind. Lagern sich Partikel aus einem Gasstrom an dem Partikelsensor ab, so führt dies zu einer auswertbaren Änderung der Impedanz des Partikelsensors, aus der auf die Menge angelagerter Partikel und somit auf die Menge im Abgas mitgeführter Partikel geschlossen werden kann.
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Die
DE 101 49 333 A1 beschreibt eine Sensorvorrichtung zur Messung der Feuchtigkeit von Gasen, mit einer auf einem Substrat angeordneten Widerstandsmessstruktur, wobei die Messstruktur mit einer Rußschicht zusammenwirkt und eine Temperaturmesseinrichtung vorgesehen ist. Mit dieser Sensorvorrichtung kann ebenfalls die Rußkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine bestimmt werden.
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Aus der
DE 10 2004 028 997 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Partikelanlagerung auf einem Sensorelement bekannt, das eine erste Elektrode und eine weitere Elektrode aufweist und an welchem an Spannungsklemmen eine erste Spannung U
1 sowie eine zweite Spannung U
2 anlegbar ist. Dabei ist es vorgesehen, dass das Sensorelement während einer ersten Zeitspanne t
1 mit einer erhöhten Spannung U
1 betrieben werden kann und nach Überschreiten einer Auslöseschwelle AP des Sensorelements dieses mit einer niedrigeren Spannung U
2 betrieben werden kann, die geringer als die erhöhte Spannung U
1 ist. Das Verfahren ermöglicht es, die Zeit nach einer Regeneration des Sensorelements, in der kein Messsignal zur Verfügung steht, bis zu dem Zeitpunkt, an dem durch Ablagerung einer ausreichenden Menge an Partikeln ein auswertbares Signal erhalten wird, zu verkürzen, in dem während dieser Phase das Sensorelement mit einer erhöhten Betriebsspannung betrieben wird. Die erhöhte Betriebsspannung führt zu einer erhöhten Ablagerungsrate von Partikeln an dem Sensorelement. Wenn sich eine ausreichend große Menge Partikel an dem Sensorelement abgelagert hat, so dass ein verwertbares Messsignal vorliegt, wird das Sensorelement mit einer niedrigeren Spannung mit einer entsprechend niedrigeren Partikel-Ablagerungsrate betrieben, so dass die Messdauer bis zur nächsten notwendigen Regeneration des Sensorelements verlängert wird. Das Verfahren sieht demnach zwei aufeinander folgende Betriebsphasen vor, eine erste Phase mit erhöhter Betriebsspannung, während der noch kein ausreichendes Messsignal vorliegt, und eine zweite Phase mit verringerter Spannung, während der die eigentliche Messung der Partikelkonzentration erfolgt. Dabei erfolgt während beider Phasen eine Bestimmung des Widerstandes oder der Impedanz des Sensorelements über eine entsprechende Strommessung, einmal zur Erkennung der Auslöseschwelle und einmal zur Bestimmung der Partikel-Ablagerungsrate. In beiden Phasen ist eine definierte Partikelablagerung notwendig. Die gewählten Spannungen stellen demnach in beiden Phasen einen Kompromiss zwischen optimierter Partikelablagerung und genauer Widerstands- oder Impedanzmessung dar.
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Aus der
DE 103 19 664 A1 ist ein Sensor zur Detektion von Teilchen in einem Gasstrom, insbesondere von Rußpartikeln in einem Abgasstrom, mit mindestens zwei Messelektroden, die auf einem Substrat aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff angeordnet sind, bekannt. Dabei ist es vorgesehen, dass die Messelektroden von einer Schutzschicht überzogen sind. Durch die Schutzschicht werden die Elektroden bei rauen Umgebungsbedingungen vor Korrosion geschützt. Dabei kann die Schutzschicht elektrisch leitend oder als elektrischer Isolator ausgeführt sein. Eine leitfähige Schutzschicht ermöglicht eine Bestimmung der Partikelkonzentration durch eine resistive Gleichstrommessung, wobei sich eine Parallelschaltung zwischen den Elektroden über die Schutzschicht und die angelagerten Partikel ergibt. Bei einer isolierenden Schutzschicht ist eine Impedanzmessung mit Hilfe einer Wechselspannung erforderlich.
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Zur Regeneration des Partikelsensors nach erfolgter Partikelanlagerung muss das Sensorelement mit Hilfe eines integrierten Heizelementes frei gebrannt werden. Dies muss in bestimmten zeitlichen Abständen durchgeführt werden, um Verfälschungen bei der Partikelkonzentrationsbestimmung zu vermeiden.
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Üblicherweise wird der Beginn der Regeneration dadurch ausgelöst, dass der Strom über dem Sensorelement, der so genannte IDE-Strom oder Sensorstrom I(IDE), einen definierten Schwellwertstrom überschreitet. Aus der Zeit bis zum Erreichen des Schwellwertstroms kann auf die Rußkonzentration im Abgas geschlossen werden.
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Um eine hohe Sensorgenauigkeit erreichen zu können, ist es entscheidend, dass der Zeitpunkt des Erreichens der definierten Auswerteschwelle möglichst exakt bestimmt werden kann. Da die Schwellströme typischerweise im Bereich von einigen μA liegen, kann das Signal leicht durch Nebenschlüsse, beispielsweise aufgrund auf dem Sensor kondensierender Feuchtigkeit, verfälscht werden. Das Trennen dieser Nebenschlussströme vom gesuchten IDE-Strom stellt bisher eine Herausforderung für die Sensorentwicklung dar.
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Hinsichtlich einer verbesserten Eigendiagnose sowie hinsichtlich einer gesteigerten Sensorgenauigkeit ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, welches eine verbesserte Funktionsweise des Systems unter Vermeidung von Querempfindlichkeiten infolge dieser Nebenschlüsse erlaubt.
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Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine zur Durchführung des Verfahrens entsprechende Vorrichtung bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die das Verfahren betreffende Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 8 gelöst.
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Die die Vorrichtung betreffende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Motorsteuerung oder die Sensorsteuereinheit Einrichtungen für eine Bestimmung eines Nebenschlussstroms I(N) aufweist und anhand des Nebenschlussstroms I(N) eine Korrektur einer Auslöseschwelle für eine Regeneration des Partikelsensors korrigierbar oder eine Eigendiagnose des Partikelsensors durchführbar ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Funktionalität der Verfahrensvarianten als Software in der Motorsteuerung oder in der Sensorsteuereinheit implementiert ist.
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Das Verfahren sieht dabei vor, dass der Sensorstrom I(IDE) bei Erreichen eines Minimums des Sensorstroms I(IDE) oder nach einer bestimmten Wartezeit nach Unterschreitung einer bestimmten Sensorelementtemperaturschwelle oder direkt bei Unterschreitung der Sensorelementtemperaturschwelle bestimmt und entsprechend des gemessenen Sensorstroms I(IDE) eine Nebenschlussdiagnose des Partikelsensors durchgeführt wird.
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Zur Vermeidung von Nebenschlüssen zwischen den Messelektroden über die Lebensdauer des Partikelsensors, die die Sensorgenauigkeit herabsetzen, muss üblicherweise ein erheblicher Einsatz an entsprechenden Materialien und Techniken bei der Fertigung aufgewandt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann eine geringere Nebenschlussfestigkeit toleriert und somit der Aufwand bei der Herstellung der Partikelsensoren reduziert werden, was vorteilhaft hinsichtlich der Herstellkosten ist. Dabei kann eine gleich hohe Sensorgenauigkeit mit einem einfacheren und dadurch günstigeren Sensorelement erreicht werden, da eine Querempfindlichkeit infolge dieser Nebenschlüsse bei der Diagnose verringert und entsprechend korrigiert werden kann. Der Zeitpunkt für die Nebenschlussdiagnose, wie es das erfindungsgemäße Verfahren vorsieht, ermöglicht es, den Einfluss dieser Nebenschlüsse quantitativ sehr genau zu erfassen, da dieser immer innerhalb definierter Betriebsphasen des Partikelsensors erfolgt, wobei der Erfassungszeitpunkt an eine Unterschreitung einer Temperaturschwelle gebunden sein kann, falls die Temperatur des Sensorelements als Messwert bekannt ist. Bei der Erfassung des Sensorstroms I(IDE) bei Erreichen eines Minimums des Sensorstroms I(IDE) macht man sich zu Nutze, dass beispielsweise nach einer Regeneration der Strom kurzzeitig auf ein Minimum abfällt, bevor die ersten Rußbrücken bereits wieder geschlossen sind, so dass das Minimum des Stroms über die Messelektroden oder der zu einer festen Zeit gemessene Strom als Maß für den Nebenschluss bewertet werden kann.
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In einer bevorzugten Verfahrensvariante ist vorgesehen, dass für eine Auslöseschwelle für den Sensorstrom I(IDE), bei der eine Regeneration des Partikelsensors gestartet wird, anhand der Nebenschlussdiagnose ein Nebenschlussstrom I(N) bestimmt und mit diesem als Offset-Korrektur eine korrigierte Auslöseschwelle bestimmt oder, abhängig vom Nebenschlussstrom I(N), ein Start der Regeneration des Partikelsensors bei Erreichen der Auslöseschwelle zeitverzögert durchgeführt wird. Der Nebenschlussstrom I(N) kann dabei auch für nachfolgende Auslösungen einer Partikelsensorregeneration zur Korrektur gespeichert werden. Damit können alle Einflüsse auf die Genauigkeit von langsam veränderlichen Nebenschlüssen, d. h. länger als eine Sensor-Auslösezeit, vollständig behoben werden. Für die Korrektur der gemessenen Auslösezeit werden auch Änderungen von größer 10% der typischen Sensor-Auslösezeit erfasst.
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Eine weitere bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass die Nebenschlussdiagnose oder die Offset-Korrektur der Auslöseschwelle nach einer Sensorregeneration durchgeführt wird, da nach einer Sensorregeneration das Sensorelement von Ruß befreit ist und man erwarten kann, dass der erfasste Stromfluss nicht auf Ruß sondern auf parasitäre Ströme zurückzuführen ist.
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Eine Verfahrensvariante sieht dabei vor, dass die Nebenschlussdiagnose und/oder die Offset-Korrektur der Auslöseschwelle nach einer bestimmten Zeit nach Ausschalten des Heizelements durchgeführt wird, wobei der Zeitpunkt mittels eines Zeitgebers (Timers) vorgegeben wird, wobei sich der Zeitpunkt aus der Zeitkonstanten für das Abkühlverhalten des Partikelsensors ergibt und in dieser einfachen Verfahrensvariante als konstant angesetzt werden kann.
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Es sei angemerkt, dass auch eine Kombination der o. g. Verfahrensvarianten anwendbar ist. So kann es beispielsweise von Vorteil sein, wenn nach Unterschreitung einer vordefinierten Temperaturschwelle zusätzlich timergesteuert gewartet wird, bevor der Nebenschlussstrom I(N) erfasst wird. Hierbei kann es insbesondere sinnvoll sein, nach Unterschreitung der Temperaturschwelle zunächst die Versorgungsspannung der IDE, d. h. die Sensorspannung U(IDE), einzuschalten und dann timergesteuert eine Wartezeit verstreichen zu lassen, nach der der Nebenschlussstrom I(N) erfasst wird.
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Eine bevorzugte Nutzung des bei der Nebenschlussdiagnose ermittelten Nebenschlussstroms I(N) sieht vor, dass dieser vom gemessenen Sensorstrom I(IDE) während des normalen Betriebs subtrahiert wird. Mit dieser Offset-Korrektur können während des normalen Betriebs des Partikelsensors nachfolgend oder zuvor, bezogen auf den Erfassungszeitpunkt, parasitäre Effekte eliminiert werden, so dass lediglich der Sensorstrom I(IDE), der alleine auf eine Rußbeladung zurück zuführen ist, bei der Rußbeladungsermittlung ausgewertet werden kann. Damit kann die Querempfindlichkeit des Partikelsensors reduziert werden.
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Wird, wie dies im Hinblick auf eine Eigendiagnose des Partikelsensors von Vorteil ist, der bei der Nebenschlussdiagnose ermittelte Nebenschlussstrom I(N) mit einem festen, vordefinierten oder einem temperaturabhängigen Schwellwert für einen maximalen Nebenschlussstrom I(N) verglichen, kann bei Überschreiten des festen oder des temperaturabhängigen Schwellwertes ein Nebenschlussfehlers detektiert werden. Dieser Schwellwert kann dabei innerhalb der Motorsteuerung oder die Sensorsteuereinheit als Kennlinie oder Kennfeld hinterlegt sein.
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Ein besonders bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass der bei der Nebenschlussdiagnose ermittelte Nebenschlussstrom I(N) mehrfach bestimmt und gemittelt oder über einen Tiefpass bestimmt wird. Damit können Messfehler eliminiert werden, die durch kurzzeitige Signalstörungen infolge von beispielsweise induzierten Spannungen auftreten können. Damit kann der ermittelte Nebenschlussstrom I(N) entprellt werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass etwaige Defekte infolge zu hoher Nebenschlussströme I(N) bei der Eigendiagnose des Partikelsensors zur Vermeidung von Fehlalarmen erst nach mehrfachen Auftreten des Defektes an eine übergeordnete Steuereinheit gemeldet werden.
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Bei den oben beschriebenen Verfahren und seinen Varianten kann vorgesehen sein, dass als Ersatzgröße für den Sensorstrom I(IDE) ein Widerstand oder ein Leitwert zwischen den Elektroden der Sensorstruktur ausgewertet wird, wobei bei Auswertung des Widerstandes eine Erfassung eines Maximalwertes für die Nebenschlussdiagnose verwendet wird.
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Eine bevorzugte Anwendung der Verfahrensvarianten, wie sie zuvor beschrieben wurde, sieht die Eigendiagnose des Partikelsensors im Rahmen einer On-Board-Diagnose bei einer Diesel-Brennkraftmaschine vor. In dieser Anwendung kommt es insbesondere auf eine genaue und reproduzierbare Diagnose der Partikelbeladung eines im Abgasstrang der Diesel-Brennkraftmaschine angeordneten Rußpartikelfilters (DPF) an. Durch die Eliminierung der parasitären Nebenschlüsse kann der Zeitpunkt einer Regeneration des Rußpartikelfilters genau bestimmt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch einen Partikelsensor in einer Explosionsdarstellung,
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2 eine schematische Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Temperatur und der Sensorspannung U(IDE) während einer Regenerationsphase und
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3 eine schematische Darstellung zur Bestimmung eines Nebenschlussstroms I(N) des Partikelsensors und einer daraus abgeleiteten Korrektur einer Auslöseschwelle für den Regenerationsvorgang.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor 10 entsprechend dem Stand der Technik in einer Explosionsdarstellung.
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Auf Isolierträgerschichten 11, beispielsweise aus Aluminiumoxid, sind eine erste Elektrode 12 und eine zweite Elektrode 13 aufgebracht. Die Elektroden 12, 13 sind in Form zweier interdigitaler, ineinander greifender Kammelektroden ausgeführt. An den stirnseitigen Enden der Elektroden 12, 13 sind ein erster Anschluss 12.1 und ein zweiter Anschluss 13.1 vorgesehen, über welche die Elektroden 12, 13 zur Spannungsversorgung und zur Durchführung der Messung mit einer nicht dargestellten Sensorsteuereinheit verbunden werden können.
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Zusätzlich ist im gezeigten Beispiel zwischen den Isolierträgerschichten 11 ein Heizelement 14 integriert, welches über die Anschlüsse 14.1, 14.2 mit der Sensorsteuereinheit verbunden ist.
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Wird ein solcher Partikelsensor 10 in einem Partikel führenden Gasstrom, beispielsweise in einem Abgaskanal eines Dieselmotors, betrieben, so lagern sich die Partikel aus dem Gasstrom an dem Partikelsensor 10 ab. Im Falle des Dieselmotors handelt es sich bei den Partikeln um Rußpartikel 16 mit einer entsprechenden elektrischen Leitfähigkeit. Dabei hängt die Ablagerungsrate der Rußpartikel 16 an den Partikelsensor 10 neben der Partikelkonzentration in dem Abgas unter anderem auch von der Spannung ab, welche an den Elektroden 12, 13 anliegt. Durch die anliegende Spannung wird ein elektrisches Feld erzeugt, welches auf elektrisch geladene Rußpartikel 16 und auf Rußpartikel 16 mit einer Dipol-Ladung eine entsprechende Anziehung ausübt. Durch geeignete Wahl der an den Elektroden 12, 13 anliegenden Spannung kann daher die Ablagerungsrate der Rußpartikel 16 beeinflusst werden.
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In dem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden 12, 13 und die oberste Isolationsträgerschicht 11, auf der sich die Elektroden 12, 13 befinden, mit einer Schutzschicht 15 überzogen. Diese optionale Schutzschicht 15 schützt die Elektroden 12, 13 bei den zumeist vorherrschenden hohen Betriebstemperaturen des Partikelsensors 10 vor Korrosion. Sie ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Material mit einer geringen Leitfähigkeit hergestellt, kann jedoch auch aus einem Isolator gefertigt sein.
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Auf der Schutzschicht 15 haben sich die Rußpartikel 16 aus dem Gasstrom in Form einer Schicht abgelagert. Durch die gering leitfähige Schutzschicht 15 bilden die Rußpartikel 16 leitfähige Russpfade zwischen den Elektroden 12, 13 aus, so dass sich, abhängig von der Menge der abgelagerten Rußpartikel 16, eine Widerstandsänderung zwischen den Elektroden 12, 13 ergibt. Diese kann zum Beispiel gemessen werden, in dem eine konstante Spannung, eine Sensorspannung U(IDE), an die Anschlüsse 12.1, 13.1 der Elektroden 12, 13 angelegt und die Änderung des Sensorstroms I(IDE) 31 (vergleiche dazu 3) durch die angelagerten Rußpartikel 16 bestimmt wird.
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Ist die Schutzschicht 15 isolierend aufgebaut, führen die abgelagerten Rußpartikel 16 zu einer Änderung der Impedanz des Partikelsensors 10, was durch eine entsprechende Messung, bevorzugt mit einer Wechselspannung, ausgewertet werden kann.
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2 beschreibt in einem Diagramm 20 schematisch in Abhängigkeit von der Zeit 23 den typischen Verlauf einer Temperatur 22 eines Sensorelementes eines Partikelsensors 10 sowie den zeitlichen Verlauf der Sensorspannung U(IDE) 21 während einer Regenerationsphase des Partikelsensors 10.
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Bei ausgeschalteter Sensorspannung U(IDE) 21 wird zunächst in einem Rampenabschnitt 24 die Temperatur 22 des Sensorelements bis zum Erreichen einer Freibrenntemperatur erhöht. Daran schließt sich ein Freibrennabschnitt 25 an, in dem diese Freibrenntemperatur für eine bestimmte Zeit gehalten und der Ruß abgebrannt wird. Nach diesem Freibrennabschnitt 25, dessen Zeitdauer je nach verwendetem Sensortyp bzw. Partikelsensor unterschiedlich lang sein kann, schließt sich ein Abkühlabschnitt 26 an, in dem die Temperatur 22 von der Freibrenntemperatur wieder auf die normale Betriebstemperatur des Partikelsensors 10 abfällt und der Regenerationsvorgang abgeschlossen und das Sensorelement von Ruß befreit ist. Eine erfindungsgemäße Verfahrensvariante sieht vor, dass nach Unterschreitung einer Temperaturschwelle für die Temperatur 22 des Sensorelements in einem Prüfungsabschnitt 27 als quasi Regenerationserfolgsprüfung die Sensorspannung U(IDE) 21 eingeschaltet und eine Nebenschlussdiagnose durchgeführt wird.
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In 3 ist beispielhaft in einem weiteren Diagramm 30 die Bestimmung eines Nebenschlussstroms I(N) des Partikelsensors 10 und einer daraus abgeleiteten Korrektur einer Auslöseschwelle 38 für die Auslösung eines Regenerationsvorgangs beschrieben.
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Dargestellt ist der Sensorstrom I(IDE) 31 in Abhängigkeit der Zeit 32. Im linken Teil des Diagramms 30 sinkt zunächst nach einem Triggerzeitpunkt 33 der Sensorstrom I(IDE) 31 innerhalb einer Wartezeit 34 auf ein Minimum 35 ab. Bei einem idealen Sensorelement, welches keine parasitären Nebenschlüsse aufweist, ist ein Nebenschlussstrom I(N1) 36 nahe Null. Infolge einer Rußbeladung im normalen Betrieb des Partikelsensors 10 steigt der Sensorstrom I(IDE) 31 an, bis die Auslöseschwelle 38 für die Auslösung des Regenerationsvorgangs überschritten wird und das Sensorelement entsprechend wie in 2 beschrieben wieder aufgeheizt werden muss. Da in diesem Fall ein Sensorstrom I(IDE) 31 detektiert wird, der nicht durch parasitäre Nebenschlüsse beeinträchtigt ist, kann eine Korrektur der Auslöseschwelle 38 unterbleiben.
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Im rechten Teil des Diagramms 30 ist die Situation dargestellt, die sich ergibt, wenn parasitäre Nebenschlüsse beim Sensorelement auftreten. In diesem Fall wird im Minimum 35 für den Sensorstrom I(IDE) 31 ein Nebenschlussstrom I(N2) 37 gemessen, der ungleich Null ist. Zur Eliminierung dieses Nebenschlusseffektes ist im gezeigten Beispiel vorgesehen, dass der Nebenschlussstrom I(N2) 37 zur Festlegung einer korrigierten Auslöseschwelle 39 dieser zum Stromwert der Auslöseschwelle 38 addiert wird. In einer anderen Verfahrensvariante kann auch vorgesehen sein, dass bei Erreichen der Auslöseschwelle 38 eine zeitverzögerte Aktivierung der Sensorregeneration erfolgt, wobei die Zeitverzögerung sich nach dem Maß des zuvor bestimmten Nebenschlussstroms I(N2) 37 richtet. Dieser Zusammenhang kann beispielsweise in Form einer Kennlinie oder eines Kennfelds in der Motorsteuerung oder in der Sensorsteuereinheit implementiert sein.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann erreicht werden, dass Nebenschlussströme, die die Genauigkeit des Partikelsensors 10 negativ beeinflussen, bei der Auswertung detektiert und entsprechend bei der Zeitpunktbestimmung für den Start der Regeneration des Partikelsensors bzw. des Partikelfilters berücksichtigt werden.
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Das aufgezeigte Diagnoseverfahren ist in vorteilhafter Ausgestaltung als Verfahrensablauf mittels einer Software in der Motorsteuerung oder einer speziellen Sensorsteuereinheit hinterlegt und ist Bestandteil der On-Board-Diagnose (OBD) zur Überwachung eines Diesel-Partikelfilters (DPF) mittels resistiver Partikelsensoren 10 innerhalb der Abgasreinigungsanlage, wie sie vom Gesetzgeber gefordert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10133384 A1 [0004]
- DE 10149333 A1 [0005]
- DE 102004028997 A1 [0006]
- DE 10319664 A1 [0007]