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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Partikelsensors
zur Bestimmung eines Partikelgehalts in einem Gasstrom, wobei der
Partikelsensor aus zumindest einem elektrisch isolierenden Träger und
zumindest zwei darauf aufgebrachten Elektroden aufgebaut ist und
wobei innerhalb eines Messintervalls zwischen zwei Regenerationsphasen
des Partikelsensors eine Widerstandsänderung und/oder eine
Impedanzänderung zwischen den Elektroden zur Bestimmung
des Partikelgehalts auswertet wird.
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Partikelsensoren
werden heute beispielsweise zur Überwachung des Rußausstoßes
von Brennkraftmaschinen und zur On Bord Diagnose, beispielsweise
zur Funktionsüberwachung von Partikelfiltern, eingesetzt.
Dabei sind sammelnde, resistive Partikelsensoren bekannt, die eine Änderung
der elektrischen Eigenschaften einer interdigitalen Elektrodenstruktur
aufgrund von Partikelanlagerungen auswerten. Es können
zwei oder mehrere Elektroden vorgesehen sein, die bevorzugt kammartig
ineinander greifen. Durch eine steigende Anzahl an dem Partikelsensor
anlagernder Partikel werden die Elektroden kurzgeschlossen, was
sich in einem mit steigender Partikelanlagerung abnehmendem elektrischen
Widerstand, einer abnehmenden Impedanz oder in einer Veränderung
einer mit dem Widerstand beziehungsweise der Impedanz zusammen hängenden
Kenngröße wie einer Spannung und/oder einem Strom
auswirkt. Zur Auswertung wird im Allgemeinen ein Schwellwert, beispielsweise
eines Messstroms zwischen den Elektroden, festgelegt und die Zeit
bis zur Erreichung des Schwellwertes als Maß für
die angelagerte Partikelmenge verwendet. Alternativ kann auch eine
Signal-Änderungsgeschwindigkeit während der Partikelanlagerung
ausgewertet werden. Ist der Partikelsensor voll beladen, werden
die angelagerten Partikel in einer Regenerationsphase mit Hilfe eines
in dem Partikelsensor integrierten Heizelements verbrannt.
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Ein
solcher resistiver Partikelsensor ist in der
DE 101 33 384 A1 beschrieben.
Der Partikelsensor ist aus zwei ineinander greifenden, kammartigen Elektroden
aufgebaut, die zumindest teilweise von einer Fanghülse überdeckt
sind. Lagern sich Partikel aus einem Gasstrom an dem Partikelsensor
ab, so führt dies zu einer auswertbaren Änderung
der Impedanz des Partikelsensors, aus der auf die Menge angelagerter
Partikel und somit auf die Menge im Abgas mitgeführter
Partikel geschlossen werden kann.
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Aus
der
DE 10 2004
028 997 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Partikelanlagerung
auf einem Sensorelement bekannt, das eine erste Elektrode und eine
weitere Elektrode aufweist und an welchem an Spannungsklemmen eine
erste Spannung U
1 sowie eine zweite Spannung
U
2 anlegbar ist. Dabei ist es vorgesehen,
dass das Sensorelement während einer ersten Zeitspanne
t
1 mit einer erhöhten Spannung
U
1 betrieben werden kann und nach Überschreiten
einer Auslöseschwelle AP des Sensorelements dieses mit
einer niedrigeren Spannung U
2 betrieben
werden kann, die geringer als die erhöhte Spannung U
1 ist. Das Verfahren ermöglicht
es, die Zeit nach einer Regeneration des Sensorelements, in der
kein Messsignal zur Verfügung steht, bis zu dem Zeitpunkt,
wo durch Ablagerung einer ausreichenden Menge an Partikeln ein auswertbares
Signal erhalten wird, zu verkürzen, in dem während
dieser Phase das Sensorelement mit einer erhöhten Betriebsspannung betrieben
wird. Die erhöhte Betriebsspannung führt zu einer
erhöhten Ablagerungsrate von Partikeln an dem Sensorelement.
Wenn sich eine ausreichend große Menge Partikel an dem
Sensorelement abgelagert hat, so dass ein verwertbares Messsignal
vorliegt, wird das Sensorelement mit einer niedrigeren Spannung
mit einer entsprechend niedrigeren Partikel-Ablagerungsrate betrieben,
so dass die Messdauer bis zur nächsten notwendigen Regeneration des
Sensorelements verlängert wird. Das Verfahren sieht demnach
zwei aufeinander folgende Betriebsphasen vor, eine erste Phase mit
erhöhter Betriebsspannung, während der noch kein
ausreichendes Messsignal vorliegt, und einer zweiten Phase mit verringerter
Spannung, während der die eigentliche Messung der Partikelkonzentration
erfolgt. Dabei erfolgt während beider Phasen eine Bestimmung
des Widerstandes oder der Impedanz des Sensorelements über
eine entsprechende Strommessung, einmal zur Erkennung der Auslöseschwelle
und einmal zur Bestimmung der Partikel-Ablagerungsrate. In beiden
Phasen ist eine definierte Partikelablagerung notwendig. Die gewählten
Spannungen stellen demnach in beiden Phasen einen Kompromiss zwischen optimierter
Partikelablagerung und genauer Widerstands- oder Impedanzmessung
dar.
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Aus
der
DE 103 19 664
A1 ist ein Sensor zur Detektion von Teilchen in einem Gasstrom,
insbesondere von Rußpartikeln in einem Abgasstrom, mit
mindestens zwei Messelektroden, die auf ei fern Substrat aus einem
elektrisch isolierenden Werkstoffangeordnet sind, bekannt. Dabei
ist es vorgesehen, dass die Messelektroden von einer Schutzschicht überzogen sind.
Durch die Schutzschicht werden die Elektroden bei rauen Umgebungstemperaturen
vor Korrosion geschützt. Dabei kann die Schutzschicht elektrisch leitend
oder als elektrischer Isolator ausgeführt sein. Eine leitfähige
Schutzschicht ermöglicht eine Bestimmung der Partikelkonzentration
durch eine resistive Gleichstrommessung, wobei sich eine Parallelschaltung
zwischen den Elektroden über die Schutzschicht und die
angelagerten Partikel ergibt. Bei einer isolierenden Schutzschicht
ist eine Impedanzmessung mit Hilfe einer Wechselspannung erforderlich.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches
eine genaue Bestimmung der Partikelanlagerung auf einem Partikelsensor
bei optimierten Bedingungen für die Partikelablagerung aus
dem Gasstrom an den Partikelsensor ermöglicht.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Partikelsensor
während eines Messintervalls zyklisch wechselnd in Sammelphasen
und in Messphasen betrieben wird und dass während der Sammelphasen
und der Messphasen unterschiedliche Spannungen und/oder Spannungsformen
an die Elektroden angelegt werden. Der Wechsel zwischen Sammel-
und Messphase erfolgt dabei in einem Messintervall zwischen zwei
Regenerationsphasen des Partikelsensors mehrfach. Vorteilhaft hierbei
ist, dass die Betriebsparameter des Partikelsensors optimal an die
jeweilige Aufgabe angepasst werden können. So kann während
einer Sammelphase eine solche Spannung beziehungsweise Spannungsform
an die Elektroden angelegt werden, welche eine besonders schnelle
und/oder eine besonders gleichmäßige Anlagerung
von Partikeln aus dem Abgas an den Partikelsensor bewirkt. Dem gegenüber
kann während der Messphasen eine Spannung beziehungsweise eine
Spannungsform vorgesehen sein, welche eine möglichst genaue
Bestimmung des Widerstandes beziehungsweise der Impedanz und somit
der Partikelbeladung des Partikelsensors ermöglicht. Die Spannung
während der Messphasen muss dabei nicht für das
Sammeln von Partikeln aus dem Gasstrom geeignet oder optimiert sein.
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Dazu
kann es vorgesehen sein, dass der Partikelsensor in den Sammelphasen
mit einer ersten Gleichspannung und in den Messphasen mit einer
zweiten Gleichspannung betrieben wird und/oder dass der Partikelsensor
in den Sammelphasen mit einer Gleichspannung und in den Messphasen
mit einer Wechselspannung betrieben wird und/oder dass der Partikelsensor
in den Sammelphasen mit einer Wechselspannung und in den Messphasen
mit einer Gleichspannung betrieben wird und/oder dass der Partikelsensor
in den Sammelphasen mit einer ersten Wechselspannung und in den
Messphasen mit einer zweiten Wechselspannung betrieben wird.
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Alternativ
kann es vorgesehen sein, dass der Partikelsensor während
der Sammelphasen und/oder während der Messphasen mit einer
Wechselspannung mit einer überlagerten Gleichspannung betrieben
wird.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, dass während der Sammelphasen
eine höhere Spannung als während der Messphasen
an die Elektroden angelegt wird.
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Ist
es beispielsweise vorgesehen, dass der Partikelsensor in der Sammelphase
mit einer Gleichspannung betrieben wird, so bildet sich ein gleichmäßiges
elektrisches Feld aus, welches bei gegebener Partikelkonzentration
in dem Gasstrom eine konstante Abscheiderate der Partikel bewirkt.
Um ein hohe Abscheiderate zu erreichen, können vergleichsweise hohe
Spannungen vorgesehen sein. Im Gegensatz dazu kann während
einer Messphase eine niedrigere Gleichspannung gewählt
werden, was beispielsweise bei Partikelsensoren mit einer die Elektroden
abdeckenden leitenden Schutz- oder Funktionsschicht vorteilhaft
ist. Bei solchen Partikelsensoren können hohe Spannungen
während der Messphase zu störenden Prozessen in
der leitenden Schicht führen, wie beispielsweise einer
Drift des Grundstromes oder ein zu hohes Grundsignal, welches dem
dann vergleichsweise niedrigen Messsignal aufgrund der Partikelbelegung überlagert
ist.
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Ein
Betrieb des Partikelsensors während der Messphase mit Wechselspannung
als einer alternativen Spannungsform hat den Vorteil, dass auch
nicht leitende Schutz- oder Funktionsschichten vorgesehen sein können.
Die Bestimmung der Partikelbelegung erfolgt dann über eine
entsprechende Impedanzmessung. Während der Sammelphase
kann ein solcher Partikelsensor hingegen weiterhin mit einer Gleichspannung
betrieben werden.
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Alternativ
dazu kann der Partikelsensor auch während der Sammelphase
mit Wechselspannung beaufschlagt sein. Dies ermöglicht
auch bei Partikelsensoren mit einer nicht leitfähigen Schutz-
oder Funktionsschicht, schon während einer Sammelphase
eine entsprechend fehlerbehaftete Mes sung der Partikelbelegung durchzuführen.
Weiterhin werden im Gegensatz zu einer Gleichspannung bei Verwendung
einer Wechselspannung positiv und negativ geladene Partikel gleichermaßen
angezogen.
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Wird
sowohl die Sammelphase wie auch die Messphase mit einer Wechselspannung
durchgeführt, können auch hier unterschiedlich
hohe Spannungen für die Sammel- und die Messphase vorteilhaft
sein, um zum einen eine hohe Abscheiderate während der
Sammelphase zu erreichen und zum anderen eine genaue Messung während
der Messphase, beispielsweise bei Partikelsensoren mit einer Schutz-
oder Funktionsschicht, zu ermöglichen.
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Durch Überlagerung
von Wechsel- und Gleichspannung während der Sammelphasen
oder der Messphasen können die jeweiligen Vorteile der beiden
Spannungsformen kombiniert werden.
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Entsprechend
einer alternativen Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es
vorgesehen sein, dass der Partikelsensor während Sammelphasenmit
einer konstanten Spannung betrieben wird und dass der Partikelsensor
während Messphasen mit einem konstanten Strom betrieben
wird. Dies ist dann vorteilhaft, wenn die Messung eines Stromes als
Kenngröße für den Widerstand beziehungsweise der
Impedanz des Partikelsensors bei fester anliegender Spannung zumindest
nicht mit ausreichender Genauigkeit möglich ist. Bei der
Messung mit konstantem Strom kann der Spannungsabfall an den Elektroden
gemessen werden. Dieser Spannungsabfall dient dann als Kenngröße
für die auf dem Partikelsensor abgelagerte Partikelmenge.
Während der Sammelphase wird dann wieder auf den Betrieb
mit einer konstanten Spannung umgeschaltet, was eine gleichmäßige
Abscheiderate der Partikel bewirkt. Bei den Spannungen und Strömen
kann es sich auch hier um Gleich- oder Wechselspannungen beziehungsweise
Gleich- oder Wechselströme handeln.
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Ist
es vorgesehen, dass während aufeinander folgenden Sammelphasen
unterschiedliche Spannungen und/oder Spannungsformen an die Elektroden
angelegt werden und/oder dass während aufeinander folgenden
Messphasen unterschiedliche Spannungen und/oder Spannungsformen
an die Elektroden angelegt werden und/oder der Partikelsensor mit
unterschiedlichen Strömen betrieben wird, so kann während
eines Messintervalls zwischen zwei Regenerationsphasen die Ansteuerung
des Partikelsensors in Abhängigkeit von der Beladung des
Partikelsensors oder dem erwarteten Gasstrom variiert beziehungsweise
angepasst werden. So kann es sinnvoll sein, bei geringer Partikelbeladung
zu Beginn eines Messintervalls die Messspannung während
der Messphasen ver gleichsweise hoch zu wählen, um ein auswertbares
Stromsignal zu erhalten. Bei starker Partikelbeladung gegen Ende
des Messintervalls kann es hingegen vorteilhaft sein, die Messspannung
entsprechend niedriger zu wählen. Dies gilt sowohl für
die Verwendung einer Gleichspannung wie auch für eine Wechselspannung.
Entsprechend kann es vorteilhaft sein, während einer Phase
mit niedrigem erwarteten Partikelgehalt in dem Gasstrom während
der Sammelphasen eine hohe Spannung an die Elektroden zu legen,
um eine ausreichende Ablagerungsrate der Partikel zu erreichen,
während bei Phasen mit hohem erwarteten Partikelgehalt
ein niedrigere Spannung sinnvoll ist. Weiterhin kann zu Beginn eines
Messintervalls sowohl während der Sammelphasen wie auch
während der Messphasen eine konstante Spannung an die Elektroden
angelegt werden, während ab einer vorgegebenen Partikelbeladung
des Partikelsensors für die Messphasen ein Wechsel zu einem
Betrieb mit einem konstanten Strom erfolgt.
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Entsprechend
einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung
kann es vorgesehen sein, dass der Wechsel zwischen Sammelphasen
und Messphasen zeitlich getaktet erfolgt und/oder dass Sammelphasen
und Messphasen eine unterschiedliche Dauer aufweisen und/oder dass
aufeinander folgende Sammelphasen eine unterschiedliche Dauer aufweisen
und/oder dass aufeinander folgende Messphasen eine unterschiedliche
Dauer aufweisen. Durch das zeitlich getaktete Umschalten zwischen
Sammelphasen und Messphasen kann ein geeignetes Verhältnis
zwischen der Dauer einer Sammelphase und der Dauer einer Messphase
vorgegeben werden, bei der eine ausreichende Menge Partikel angelagert
wird und die eine ausreichend genaue Messung der Partikelbeladung
ermöglicht. Dabei können die Dauer der einzelnen
Phasen und somit das Verhältnis der Taktzeiten an den Betriebspunkt
und/oder an den Betriebszustand des Partikelsensors angepasst werden.
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Werden
während der Sammelphasen zumindest zeitweise der Widerstand
und/oder die Impedanz des Partikelsensors bestimmt, so kann auch
in der Sammelphase eine Bestimmung des Beladungszustandes des Partikelsensors
und somit der Partikelkonzentration in dem Gasstrom erfolgen. Da
die für die Sammelphase angepassten Spannungen und Spannungsformen
nicht optimal für eine genaue Messung des Beladungszustandes
des Partikelsensors ausgelegt sind, kann die Messgenauigkeit während
der Sammelphasen im Vergleich zu den Messphasen deutlich geringer
sein. Die Genauigkeit kann jedoch ausreichend sein, um beispielsweise
nach einer Regeneration des Partikelsensors so lange eine Sammelphase
ohne dazwischen geschaltete Messphasen vorzusehen, bis ein erstes,
sicher auswertbares Messsignal erhalten wird, welches genaue Messungen
in dann wieder in zyklischen Wechseln zu den Sammelphasen folgenden
Messphasen ermöglicht.
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Eine
weitere Anpassung der Betriebsparameter des Partikelsensors an dessen
Beladungszustand und/oder an den Betriebszustand eines die Partikelkonzentration
in dem Gasstrom beeinflussenden Gerätes kann dadurch erreicht
werden, dass die an die Elektroden angelegte Wechselspannung in aufeinander
folgenden Sammelphasen und/oder aufeinander folgenden Messphasen
und/oder aufeinander folgenden Betriebszuständen eine unterschiedliche
Frequenz und/oder einen unterschiedlichen Gleichspannungsanteil
aufweist.
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Ist
es vorgesehen, dass bei Betrieb des Partikelsensors während
der Sammelphasen mit einer Wechselspannung die Frequenz der Wechselspannung
in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit
des Gasstroms gewählt wird, so kann die Anlagerung der
Partikel an das Elektrodensystem optimiert werden.
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Dabei
ergibt sich eine besonders homogene Partikelablagerung, wenn bei
Betrieb des Partikelsensors während der Sammelphasen mit
einer Wechselspannung die Frequenz der Spannung in einem Bereich
von 5 Hz bis 2000 Hz, vorzugsweise zwischen 20 Hz und 1000 Hz, liegt.
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Das
Verfahren lässt sich vorteilhaft für die Bestimmung
des Partikelgehalts in einem Abgassystem einer Brennkraftmaschine
anwenden. Dabei kann der Partikelsensor beispielsweise Teil eines On-Board-Diagnosesystems
zur Funktionsüberwachung von Partikelfiltern sein.
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Dabei
lässt sich eine optimierte Anlagerung der Partikel an den
Partikelsensor dadurch erreichen, dass bei Betrieb des Partikelsensors
während der Sammelphasen mit einer Wechselspannung die
Frequenz der Wechselspannung in Abhängigkeit von den Betriebsparametern
der Brennkraftmaschine gewählt wird
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor in der Draufsicht,
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2 in
einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor in einer Seitenansicht,
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3 in
einer schematischen Darstellung einen zeitlichen Verlauf einer an
den Elektroden des Partikeisensors anliegenden Spannung,
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4 in
einer schematischen Darstellung einen zeitlichen Verlauf einer an
den Elektroden des Partikelsensors anliegenden Spannung in einer
alternativen Ausführungsform.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung einen Partikelsensor 10 entsprechend
dem Stand der Technik in der Draufsicht.
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Auf
einem isolierenden Träger 11, beispielsweise aus
Aluminiumoxid, sind eine erste Elektrode 12 und eine zweite
Elektrode 13 aufgebracht. Die Elektroden 12, 13 sind
in Form zweier interdigitaler, ineinander greifender Kammelektroden
ausgeführt. An den stirnseitigen Enden der Elektroden 12, 13 sind
ein erster Anschluss 14 und ein zweiter Anschluss 15 vorgesehen, über
welche die Elektroden zur Spannungsversorgung und zur Durchführung
der Messung mit einer nicht dargestellten Steuereinheit verbunden
werden können.
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In 2 ist
in einer schematischen Darstellung ein Ausschnitt des Partikelsensors 10 in
einer Seitenansicht gezeigt.
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Zusätzlich
zu den bereits in 1 gezeigten Bauelementen ist
in der Seitenansicht noch ein Heizelement 16, welches in
dem Träger 11 integriert ist, sowie eine Schutzschicht 17 und
eine Schicht aus Partikeln 18 dargestellt.
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Wird
ein solcher Partikelsensor 10 in einem Partikel 18 führenden
Gasstrom, beispielsweise in einem Abgaskanal eines Dieselmotors,
betrieben, so lagern sich Partikel 18 aus dem Gasstrom
an dem Partikelsensor 10 ab. Im Falle des Dieselmotors
handelt es sich bei den Partikeln 18 um Rußpartikel
mit einer entsprechenden elektrischen Leitfähigkeit. Dabei
hängt die Ablagerungsrate der Partikel 18 an den Partikelsensor 10 neben
der Partikelkonzentration in dem Abgas unter anderem auch von der
Spannung ab, welche an den Elektroden 12, 13 anliegt.
Durch die anliegende Span nung wird ein elektrisches Feld erzeugt,
welches auf elektrisch geladene Partikel 18 und auf Partikel 18 mit
einer Dipol-Ladung eine entsprechende Anziehung ausübt.
Durch geeignete Wahl der an den Elektroden 12, 13 anliegenden Spannung
kann daher die Ablagerungsrate der Partikel 18 beeinflusst
werden.
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In
dem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden 12, 13 und
der Träger 11 elektrodenseitig mit einer Schutzschicht 17 überzogen.
Die Schutzschicht 17 schützt die Elektroden 12, 13 bei
den zumeist vorherrschenden hohen Betriebstemperaturen des Partikelsensors 10 vor
Korrosion. Sie ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einem Material mit einer geringen Leitfähigkeit hergestellt,
kann jedoch auch aus einem Isolator gefertigt sein.
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Auf
der Schutzschicht 17 haben sich Partikel 18 aus
dem Gasstrom in Form einer Schicht abgelagert. Durch die gering
leitfähige Schutzschicht 17 bilden die Partikel 18 einen
leitfähigen Pfad zwischen den Elektroden 12, 13,
so dass sich, abhängig von der Menge der abgelagerte Partikel 18,
eine Widerstandsänderung zwischen den Elektroden 12, 13 ergibt.
Diese kann zum Beispiel gemessen werden, in dem eine konstante Spannung
an die Anschlüsse 14, 15 der Elektroden 12, 13 angelegt
und die Änderung des Stromes durch die angelagerten Partikel 18 bestimmt
wird.
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Ist
die Schutzschicht 17 isolierend aufgebaut, führen
die abgelagerten Partikel 18 zu einer Änderung
der Impedanz des Partikelsensors 10, was durch eine entsprechende
Messung, bevorzugt mit einer Wechselspannung, ausgewertet werden
kann.
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Ist
der Partikelsensor 10 so weit mit einer Schicht aus Partikeln 18 belegt,
dass zusätzlich angelagerte Partikel 18 zu keiner
zusätzlichen Änderung des Widerstandes beziehungsweise
der Impedanz des Partikelsensors 10 führen, so
wird der Partikelsensor 10 innerhalb einer Regenerationsphase regeneriert.
Dazu wird der Partikelsensor 10 mit Hilfe des Heizelements 16 so
weit aufgeheizt, dass die anliegenden Partikel 18 verbrennen.
In einer ersten Phase nach der Regeneration, wenn nur wenige Partikel 18 an
dem Partikelsensor 10 anliegen, ist keine aussagekräftige
Widerstands- oder Impedanzmessung möglich. Erst nach einer
ausreichend langen Zeit liegen wieder so viele Partikel 18 an
dem Partikelsensor 10 an, dass sich über die Partikel 18 ein geschlossener
Strompfad zwischen den Elektroden 12, 13 ausbildet
und eine Messung möglich wird. Bekannte Auswerteverfahren
bestimmen die Zeit nach einer Regeneration bis zur Erreichung einer
vorgegebenen Schwelle des Messsignals, beispielsweise eines vorgegebenen
Stromwertes, um eine Aus sage über die Partikelkonzentration
in dem Gasstrom zu ermitteln. Alternative Verfahren nutzen die Signaländerungsgeschwindigkeit
nach Erreichen eines Mindestsignals zur Bestimmung der Partikelkonzentration.
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3 zeigt
schematisch einen zeitlichen Verlauf einer an den Elektroden 12, 13 des
in den 1 und 2 dargestellten Partikelsensors 10 anliegenden
Spannung 20 entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Dazu ist der Verlauf der Spannung 20 über
einer Zeitachse 21 gegenüber einer Spannungsachse 22 aufgetragen.
Dargestellt ist ein komplettes Messintervall 25 zwischen
einer ersten Regenerationsphase 26 und einer zweiten Regenerationsphase 27 des
Partikelsensors 10.
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Während
des Messintervalls 25 nimmt die Spannung 20 in
zyklischem Wechsel zwei Spannungswerte an, eine Sammelspannung 24 und
eine Messspannung 23. Dabei ist die Sammelspannung 24 größer
als die Messspannung 23. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei der Spannung 20 um eine Gleichspannung,
entsprechend einer alternativen Ausführungsvariante kann jedoch
auch eine Wechselspannung vorgesehen sein. Die Anzahl der Wechsel
zwischen Sammelspannung 24 und Messspannung 23 innerhalb
eines Messintervalls 25 ist nicht durch die dargestellte
Anzahl begrenzt. Sie kann bei gegebenen Taktzeiten zum Beispiel
durch die Ablagerungsrate der Partikel 18 und das dadurch
begrenzte Messintervall 25 bis zur zweiten notwendigen
Regenerationsphase 27 vorgegeben sein.
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Nach
der ersten Regenerationsphase 26 wird der Partikelsensor 10 zunächst
während einer Sammelphase mit der hohen Sammelspannung 24 beaufschlagt.
Die Sammelspannung 24 ist dabei so ausgelegt, dass sich
eine optimale Ablagerung der Partikel 18 aus dem Gasstrom
ergibt. So kann die Sammelspannung 24 auf die erwartete
Partikelkonzentration in dem Gasstrom, beispielsweise in dem Abgas
einer Brennkraftmaschine vor oder nach einem Partikelfilter, eingestellt
sein. Sie kann weiterhin so vorgegeben sein, dass die Blindzeit
des Partikelsensors 10 nach der ersten Regenerationphase 26 möglichst
kurz gehalten wird. Dabei ist als Blindzeit des Partikelsensors 10 der
Zeitraum zu sehen, bis nach einer Regenerationsphase 26, 27 ein
erstes auswertbares Signal vorliegt.
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Nach
einer vorgegebenen Zeit wird ein Wechsel von der Sammelphase in
eine Messphase vollzogen. Dazu wechselt die Spannung 20 von
der Sammelspannung 24 zur niedrigeren Messspannung 23.
Die Messspannung 23 ist darauf ausgelegt, eine möglichst
genaue Bestimmung der Partikelbeladung des Partikelsensors 10 zu
ermöglichen. Sie kann zum Beispiel so niedrig vorgesehen
sein, dass in der die Elektroden 12, 13 abdeckenden
Schutzschicht 17 keine störenden Prozesse, wie
beispielsweise einer Drift des durch die Schutzschicht 17 fließenden Grundstromes
oder ein zu hoher Grundstrom, auftreten.
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Der
Messphase ist wieder eine Sammelphase mit einer anschließenden
Messphase nachgeordnet. Dieser Zyklus wiederholt sich so lange,
bis die zweite Regenerationsphase 27 notwendig wird.
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Messphasen
und Sammelphasen können eine unterschiedliche Dauer aufweisen.
So sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Messphasen deutlich
kürzer als die Sammelphasen ausgelegt, da für
das Sammeln der Partikel 18 ein längerer Zeitraum
benötigt wird als zur Durchführung einer Widerstands-
oder Impedanzmessung.
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In
dem Ausführungsbeispiel ist das zeitliche Verhältnis
von Sammelphase zu Messphase sowie die zugehörige Sammelspannung 24 und
Messspannung 23 über das gesamte Messintervall 25 gleich. Es
kann jedoch vorgesehen sein, dass das Verhältnis von Sammelphase
zu Messphase oder die jeweiligen Spannungen innerhalb eines Messintervalls 25,
zum Beispiel in Abhängigkeit vom Beladungszustand des Partikelsensors 10,
verändert werden. Weiterhin ist es möglich, dass
in einem nicht dargestellten, der zweiten Regenerationsphase 27 folgenden
Messintervall andere Spannungswerte und Zykluszeiten vorgesehen
werden, die sich zum Beispiel bei Einsatz des Partikelsensors 10 in
dem Abgas einer Brennkraftmaschine an geänderte Betriebsbedingungen
der Brennkraftmaschine anpassen.
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4 zeigt
schematisch einen zeitlichen Verlauf einer an den Elektroden 12, 13 des
in den 1 und 2 dargestellten Partikelsensors 10 anliegenden
Spannung 20 in einer alternativen Ausführungsform.
Dabei sind gleiche Elemente wie bereits bei 3 eingeführt
bezeichnet. Im Unterschied zu dem in 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel teilt sich das Messintervall 25 zwischen
der ersten Regenerationsphase 26 und der zweiten Regenerationsphase 27 in
drei Bereiche auf, einer Blindphase 31, einer ersten Zyklusphase 32 und
einer zweiten Zyklusphase 33. Die darin jeweils durchlaufenen
Spannungswerte können auf der Spannungsachse 22 einem
Spannungsbereich Messphase 34 und einem Spannungsbereich
Sammelphase 35 zugeordnet werden.
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Unmittelbar
nach einer Regenerationsphase 26, 27 liegt keine
ausreichende Partikelbelegung des Partikelsensors 10 vor,
um einen geschlossenen Strompfad zwischen den Elektroden 12, 13 zu
erzeugen und so über eine Messung des elektrischen Widerstandes
oder der Impedanz des Partikelsensors 10 auf die Partikelkonzentration
in dem Gasstrom zu schließen. Daher wird in dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
während dieser Blindphase 31 keine Messphase vorgesehen,
die Spannung 20 bleibt auf dem Niveau des Spannungsbereichs
Sammelphase 35. Die Dauer der Blindphase 31 kann
fest vorgegeben sein. Alternativ kann die Dauer der Blindphase 31 durch
eine Widerstandsmessung oder eine Impedanzmessung während
der dort durchgeführten Sammelphase ermittelt werden. So
kann während der Blindphase 31 der Stromfluss
zwischen den Elektroden 12, 14 gemessen werden
und bei erreichen eines vorgegebenen Schwellwertes der Wechsel zu dem
Zyklusbetrieb zwischen Messphasen und Sammelphasen vollzogen werden.
Die Messung ist aus den bereits beschriebenen Ursachen gegebenenfalls sehr
ungenau und kann für eine Bestimmung der Partikelkonzentration
im Abgas nur bedingt verwendet werden, zur Begrenzung der Blindphase 31 ist
die Messgenauigkeit jedoch ausreichend.
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Die
während der ersten Zyklusphase 32 durchlaufenen
Messphasen und Sammelphasen entsprechen den bereits zu 3 beschriebenen
Phasen. Dabei liegen sowohl während der Sammelphasen als
auch während der Messphasen eine jeweils konstante Spannung
an den Elektroden 12, 13.
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Der
ersten Zyklusphase 32 schließt sich in dem Ausführungsbeispiel
eine zweite Zyklusphase 33 an. Diese zweite Zyklusphase 33 kann
zum Beispiel gestartet werden, wenn in der letzten Messphase der
ersten Zyklusphase 32 eine bestimmte Partikelbeladung des
Partikelsensors 10 ermittelt wurde.
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In
der zweiten Zyklusphase 33 ist während der Sammelphasen
im Vergleich zur ersten Zyklusphase 32 eine höhere
Spannung vorgesehen. Diese ermöglicht bei bereits starker
Beladung des Partikelsensors 10 eine optimierte Partikelanlagerung.
Weiterhin ist während der Messphasen in der zweiten Zyklusphase 33 ein
Wechsel zu einem Betrieb des Partikelsensors 10 mit konstantem
Strom vorgesehen. Die dazu notwendige Spannung 20 ändert
sich mit einer geänderten Beladung des Partikelsensors 10 und ist
somit ein Maß für die Beladung des Partikelsensors 10 und
daraus abgeleitet der Partikelkonzentration in dem Gasstrom.
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Die
Bestimmung der Partikelkonzentration erfolgt durch die Auswertung
der Messergebnisse in aufeinander folgenden Messphasen. Die anliegenden
Spannungen 20 während der Messphasen und die Dauer
der Messphasen sind bevorzugt so zu wählen, dass die Menge
der während der Messphasen abgelagerten Partikel 18 vernachlässigbar
ist. Alternativ kann die Ablagerung von Partikeln 18 während
der Messphasen in einem entsprechenden Sensormodell mit berücksichtigt
werden.
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Ein
so betriebener Partikelsensor 10 kann beispielsweise in
dem Abgaskanal einer Brennkraftmaschine oder als Messgerät
in Kfz-Werkstätten zur Überwachung von Abgasgrenzwerten,
aber auch im Abgasstrom von Heizungsanlagen oder für Imissionsmessungen
verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10133384
A1 [0003]
- - DE 102004028997 A1 [0004]
- - DE 10319664 A1 [0005]