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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben eines sammelnden
Partikelsensors und von einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Gegenstand
der Erfindung sind weiterhin ein Steuergerätprogramm sowie
ein Steuergerät-Programmprodukt.
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Zur Überwachung
und gegebenenfalls Regelung der Verbrennungseigenschaften bei Verbrennungsprozessen
besteht ein Bedarf an einer Erfassung wenigstens eines Maßes
für die Partikelkonzentration im Abgas. Insbesondere besteht
ein Bedarf zur Erfassung wenigstens eines Maßes für
die Partikelkonzentration im Abgas von Brennkraftmaschinen, speziell
von Diesel-Brennkraftmaschinen.
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Dem
Begriff Partikelkonzentration steht im folgenden gleichberechtigt
eine Partikelmasse oder eine Partikelmenge gegenüber. Bezug
genommen wird nur noch auf eine Partikelmasse. Von Interesse sein
kann die Partikelmasse bezogen auf die Zeit. Sofern der Verbrennungsprozess
in einer Brennkraftmaschine auftritt, die in einem Kraftfahrzeug
angeordnet ist, kann die Partikelmasse von Interesse sein, die auf
einer bestimmten Strecke angefallen ist.
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In
der
DE 101 33 285
A1 ist ein Partikelsensor beschrieben, der eine Sammelkammer
enthält, welche einem Abgasstrom ausgesetzt werden kann. An
der Oberseite der Sammelkammer ist eine erste Elektrode angeordnet.
An der Unterseite, also gegenüberliegend zur ersten Elektrode,
ist eine zweite Elektrode angeordnet. Die Sammelkammer zwischen
den beiden Elektroden ist hohl. Im Betrieb des Sensors gelangen
Partikel, insbesondere Rußpartikel, in die Sammelkammer
und lagern sich im Hohlraum zwischen den beiden Elektroden ab. Die
zumindest geringfügig elektrisch leitfähigen Partikel überbrücken
den Zwischenraum zwischen den beiden Elektroden, so dass sich die
Impedanz der Sensorstrecke des Partikelsensors ändert.
Bewertet werden kann die Impedanz oder die zeitliche Änderung
der Impedanz, die ein Maß für die Beladung oder
die Zunahme der Beladung des Partikelsensors mit Partikeln sind.
Da der Messeffekt auf einer Ansammlung von Partikeln beruht, kann
der Partikelsensor als sammelnder Partikelsensor bezeichnet werden.
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In
der
DE 101 33 384
A1 ist ein weiterer sammelnder Partikelsensor beschrieben,
bei welchem die beiden Elektroden kammartig ineinander greifen. Auch
bei diesem sammelnden Partikelsensor kann die Impedanz und/oder
deren Änderung zwischen den beiden Elektroden zumindest
als ein Maß für die Partikelmasse im Abgas herangezogen
werden, die in einer vorgegebenen Zeit und/oder bezogen auf eine
Strecke aufgetreten ist.
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Anhand
von Versuchen hat sich herausgestellt, dass die bekannten sammelnden
Partikelsensoren, beispielsweise resistive Partikelsensoren, Querempfindlichkeiten
aufweisen, die bei einer Veränderung der Bedingungen des
Verbrennungsprozesses zu einer Beeinflussung des Messsignals führen
können. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass die Empfindlichkeit
des Partikelsensors von unterschiedlichen Stoffen derart beeinflusst
werden kann, dass die Sensitivität gegenüber den
zu messenden Partikeln abnimmt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
eines Partikelsensors und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, bei welchen das Messsignal während
der gesamten Betriebsdauer ein möglichst genaues Maß für
die zu detektierenden Partikel widerspiegelt.
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Die
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen
angegebenen Merkmalen jeweils gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise weist den Vorteil
auf, dass der Partikelsensor während der gesamten Betriebszeit
wenigstens näherungsweise eine gleichbleibend hohe Messgenauigkeit
aufweist.
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Ausgegangen
wird von einem sammelnden Partikelsensor, bei dem zusätzlich
zu einer Messphase eine Schutzphase eingeplant wird, während
der wenigstens eine Maßnahme zur Verminderung der Ansammlung
von Stoffen auf der Messstrecke des Partikelsensors ergriffen wird.
Dadurch kann einer Vergiftung der Messstrecke entgegengewirkt werden.
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Unter
einer Vergiftung des Partikelsensors wird jede Beeinflussung des
Messsignals verstanden, die nicht durch die zu detektierenden Partikel hervorgerufen
wird. Beispielsweise kann eine Querempfindlichkeit gegenüber
Kohlenwasserstoffen und/oder Wasser vorliegen. Insbesondere führt
die auf der Messstrecke des Partikelsensors niedergeschlagene Asche
des Verbrennungsprozesses, die in den Regenerationsphasen durch
Freibrennen nicht beseitigt werden kann, zu einer ständigen
Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors gegenüber
den zu detektierenden Partikeln.
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Die
Verminderung der Vergiftung der Messstrecke des Partikelsensors
stellt eine gleichbleibende Empfindlichkeit gegenüber den
zu detektierenden Partikeln über einen langen Zeitraum
sicher.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
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Eine
erste Maßnahme zur Verminderung der Anlagerung von Stoffen
während der Schutzphase sieht vor, dass eine an die Messstrecke
angelegte Betriebsspannung gegenüber einer während
der Messphase vorgegebenen Nenn-Betriebsspannung vermindert wird.
Die Verminderung der Betriebsspannung, die gemäß einer
Ausgestaltung vollständig abgeschaltet wird, vermindert
zum einen die aus dem elektrischen Feld resultierende Anziehungskraft
gegenüber elektrisch geladenen, im Abgas enthaltenen Stoffen,
welche an der Messstrecke vorbeiströmen. Zum anderen wird
die polarisierende Wirkung gegenüber elektrisch nicht geladenen
Stoffen im Abgasstrom vermindert, so dass eine elektrische Anziehungskraft
erst gar nicht entsteht.
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Eine
andere Maßnahme, die alternativ oder zusätzlich
vorgesehen sein kann, sieht eine Beheizung der Messstrecke während
der Schutzphase vor, wobei die Temperatur auf einen oberhalb der
Abgastemperatur liegenden Wert festgelegt wird. Geeignet ist eine
Temperatur, die ungefähr 50 Grad Celsius bis 150 Grad Celsius über
der aktuellen Abgastemperatur liegt. Mit dieser Maßnahme
wird ein Temperaturgradient ausgehend von der Oberfläche
der Messstrecke hin zum Abgasstrom aufgebaut, der einen thermophoretischen
Effekt bewirkt, welcher einer Anlagerung von Stoffen aus dem Abgasstrom
auf der Messstrecke entgegenwirkt.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass die Beheizung der Messstrecke während
der Schutzphase nur freigegeben wird, wenn ein Taupunktsignal vorliegt, welches
signalisiert, dass kein Feuchtigkeitsniederschlag zumindest im Bereich
der Messstrecke des Partikelsensors, gegebenenfalls im gesamten
Bereich des Partikelsensors auftreten kann. Dadurch kann eine Beschädigung
der Partikelsensor-Keramik durch einen Temperaturschock vermieden
werden.
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Sofern
der Partikelsensor nur jeweils vergleichsweise kurze Zeit eingeschaltet
wird, steht für die Schutzphase eventuell nur eine geringe
Zeit zur Verfügung. Gemäß einer Ausgestaltung
ist deshalb vorgesehen, dass die Anzahl der Inbetriebnahmen des
Partikelsensors bezogen auf dessen Betriebsdauer ermittelt wird
und dass nach Überschreiten eines Einschalthäufigkeits-Schwellenwerts
die Messphase unterdrückt und stattdessen sofort die Schutzphase
vorgegeben wird.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schutzphase bei einem im
Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Partikelsensor nur
in vorgegebenen Betriebszustandsbereichen der Brennkraftmaschine
und/oder in vorgegebenen Abgaskenngrößenbereichen
vorgesehen ist. Geeignet ist beispielsweise ein quasistationärer
Betriebszustand, in welchem die Drehzahländerung oder eine Laständerung
der Brennkraftmaschine innerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt.
Gegebenenfalls ist eine Überprüfung vorgesehen,
ob die Last der Brennkraftmaschine unterhalb eines Last-Schwellenwerts liegt.
Geeignet ist weiterhin ein Zustand, bei welchem die Abgastemperatur
unterhalb eines Abgastemperatur-Schwellenwerts liegt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens betrifft zunächst ein Steuergerät,
das zur Durchführung des Verfahrens speziell hergerichtet
ist. Das Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens
einen elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als
Steuergerätprogramm abgelegt sind.
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Das
erfindungsgemäße Steuergerätprogramm
sieht vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgeführt werden, wenn es in einem Steuergerät
abläuft.
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Das
erfindungsgemäße Steuergerät-Programmprodukt
mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten
Programmcode führt das erfindungsgemäße
Verfahren aus, wenn das Programm in einem Steuergerät abläuft.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum Betreiben eines integrierenden Partikelsensors abläuft
und
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2 einen
Querschnitt im Bereich einer Messstrecke eines Partikelsensors.
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1 zeigt
eine Brennkraftmaschine 10, in deren Abgasbereich 12 ein
Partikelfilter 14 angeordnet ist. Im Abgasbereich 12 tritt
ein Abgas-Massenstrom ms_Abg auf, der eine Abgastemperatur te_Abg
aufweist.
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Stromaufwärts
vor dem Partikelfilter 14 ist ein Stromaufwärts-Partikelsensor 16 und
stromabwärts nach dem Partikelfilter 14 ein Stromabwärts-Partikelsensor 18 angeordnet.
Der Stromaufwärts-Partikelsensor 16 stellt einem
Steuergerät 20 ein Stromaufwärts-Messsignal
PM_Mes_vPF und der Stromabwärts-Partikelsensor 18 ein
Stromabwärts-Messsignal PM_Mes_nPF zur Verfügung.
Diese Signale werden im Folgenden als Messsignal PM_Mes bezeichnet.
Das Steuergerät 20 stellt den Partikelsensoren 16, 18 jeweils
eine Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz sowie eine Messstrecken-Betriebsspannung
Ub_Sen zur Verfügung.
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Die
Brennkraftmaschine 10 stellt dem Steuergerät 20 eine
Drehzahl n zur Verfügung.
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Ein
Ausführungsbeispiel sieht vor, dass im Abgasbereich 12 der
Brennkraftmaschine 10 als Beispiel für einen Verbrennungsprozess
wenigstens ein Partikelsensor 16, 18 angeordnet
ist. Der Stromaufwärts-Partikelsensor 16 kann
vorgesehen sein, um die Partikel-Emissionen der Brennkraftmaschine 10 zu
erfassen, die im Abgasstrom ms_Abg vorliegen. Der Stromabwärts-Partikelsensor 18,
der alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein kann, erfasst
die im Abgas-Massenstrom ms_Abg stromabwärts nach dem Partikelfilter 14 vorhandenen
Partikel und ermöglicht damit insbesondere eine Diagnose
des Partikelfilters 14.
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2 zeigt
einen Querschnitt im Bereich einer Messstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18.
Die Messstrecke 40 wird von einem Zwischenraum zwischen
wenigstens einer ersten Elektrode 42 sowie einer benachbarten
zweiten Elektrode 44 gebildet. Vorzugsweise sind mehrere
Elektroden 42, 44 vorgesehen, zwischen denen Messstrecken 40 ausgebildet sind.
Die Elektroden 42, 44 sind vorzugsweise auf einem
Keramik-Substrat 46 angeordnet, welches vorzugsweise eine
Sensorheizung 48 enthält, mit welcher die Messstrecke 40 beheizt
werden kann.
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Die
Elektroden 42, 44 werden mit der Messstrecken-Betriebsspannung
Ub_Sen beaufschlagt, während die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz
der Sensorheizung 48 zur Verfügung gestellt wird.
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Die
Sensorstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18 wird
dem Abgas-Massenstrom ms_Abg ausgesetzt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, dass die Sensorstrecke 40 wenigstens
näherungsweise parallel zum Abgas-Massenstrom ms_Abg angeordnet
ist. Zumindest ein Teil der im Abgas-Massenstrom ms_Abg enthaltenen Stoffe,
die nicht gasförmig sind, können sich auf der Messstrecke 40 anlagern.
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Die
Anlagerung kann gezielt beeinflusst werden einerseits durch die
Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen und andererseits durch die
Festlegung der Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz.
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Elektrisch
geladene Stoffe im Abgas-Massenstrom ms_Abg, der im Folgenden als
Abgasstrom bezeichnet wird, werden aufgrund des von den Elektroden 42, 44 ausgehenden
elektrischen Feldes 50 bei angelegter Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen
in Richtung Messstrecke 40 aufgrund der elektrischen Anziehungskraft
gezogen. Elektrisch ungeladene Stoffe im Abgasstrom ms_Abg können
aufgrund des elektrischen Feldes 50 polarisiert werden, so
dass ebenfalls eine elektrische Anziehungskraft entsteht, welche
die Stoffe in Richtung Messstrecke 40 treibt. Dieser Effekt
kann als Elektrophorese bezeichnet werden.
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In
Abhängigkeit von der Temperatur der Messstrecke 40,
welche über die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz beziehungsweise die
Heizleistung der Sensorheizung 48 variiert werden kann,
tritt ein Temperaturgradient 52 zwischen der Messstrecke 40 und
dem Abgasstrom ms_Abg auf. Aufgrund des thermophoretischen Effektes
tritt ein Teilchenstrom in Richtung des Temperaturgradienten 52 auf,
wobei gemäß der Darstellung in 2 davon
ausgegangen wird, dass die Temperatur der Sensorstrecke 40 höher
als die Temperatur des Abgas-Massenstroms ms_Abg ist, so dass der
Temperaturgradient 52 von der Messstrecke 40 wegzeigt und
somit der Partikelstrom von der Messstrecke 40 weggerichtet
ist.
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Der
wenigstens eine Partikelsensor 16, 18 ist als
sammelnder Partikelsensor 16, 18 ausgestaltet, dessen
Messsignal PM_Mes, PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF ein Maß für
die über eine vorgegebene Zeit angesammelten Partikel ist,
die sich auf der Messstrecke 40 niedergeschlagen haben.
Der Messeffekt beruht beispielsweise auf einer Bewertung der kapazitiven
Eigenschaften der Messstrecke 40, die durch die zu detektierenden
Partikel geändert wird. Vorzugsweise ist ein resistives
Verfahren vorgesehen, bei welchem die Impedanz, vorzugsweise nur der
ohmsche Anteil der Impedanz bewertet wird, welche die auf der Messstrecke 40 niedergeschlagenen Partikel
aufweist. Wenn ein Schwellenwert erreicht ist, wird die Messstrecke 40 des
Partikelsensors 16, 18 mittels der Sensorheizung 48 auf
eine Temperatur geheizt, bei der ein Freibrennen der Messstrecke 40 von
den niedergeschlagenen, zu detektierenden Partikeln auftritt. Üblicherweise
handelt es sich um Rußpartikel, die ohne weitere Konditionierungsmaßnahmen
eine Zündtemperatur aufweisen, die im Bereich von 550 Grad
Celsius–650 Grad Celsius liegt. Die erforderliche Temperatur
wird als Freibrenn-Temperatur bezeichnet.
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Während
des Betriebs des Partikelsensors 16, 18 können
sich auf der Messstrecke 40 neben den zu detektierenden
Partikeln weitere im Abgasstrom ms_Abg enthaltenen Partikel niederschlagen, die
einerseits zu einer Verfälschung des Messsignals PM_Mes,
PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF führt und andererseits generell
zu einer Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors 16, 18 führen
kann. Bei den Stoffen kann es sich beispielsweise um die im Abgas-Massenstrom ms_Abg
enthaltenen Kohlenwasserstoffe oder beispielsweise Wasser handeln.
Diese Stoffe können im allgemeinen während der
Regenerationsphase, bei welcher die Messstrecke 40 auf
die Freibrenn-Temperatur aufgeheizt wird, entfernt werden. Bei den
Stoffen kann es sich insbesondere um die im Abgasstrom ms_Abg enthaltenen Aschen
handeln, die beispielsweise durch die Verbrennung von Öl
entstehen. Die Asche führt zu einer Vergiftung der Messstrecke 40,
die eine fortschreitende Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors 16, 18 zur
Folge hat, da die Asche während der Regenerationsphase
nicht beseitigt werden kann.
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Erfindungsgemäß ist
deshalb vorgesehen, dass zusätzlich zu den Messphasen Schutzphasen vorgesehen
sind, während denen wenigstens eine Maßnahme getroffen
wird, welche die Anlagerung von Stoffen auf der Messstrecke 40 des
Partikelsensors 16, 18 vermindert.
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Die
Steuerung 20 enthält eine Partikelsensor-Steuerung 60,
die in Abhängigkeit vom Messsignal PM_Mes, in Abhängigkeit
von einer Messanforderung A_Mes und in Abhängigkeit von
Freigabesignalen FG1–FG5 eine Messphase MesPh, eine Regenerationsphase
RegPh sowie eine Schutzphase ProtPh vorgibt.
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Eine
erste Maßnahme während der Schutzphase ProtPh
ist die Absenkung der Sensorstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen, die
während der Schutzphase ProtPh von einer Nenn-Betriebsspannung
Ub_Sen_Nen auf eine Schutzphasen-Betriebsspannung Ub_Sen_ProtPh
vermindert wird. Gemäß einer Ausgestaltung kann
die Sensorstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen ganz abgeschaltet werden. Durch
die Verminderung oder vollständige Abschaltung der Sensorstrecken-Betriebsspannung
Ub_Mes vermindert sich das elektrische Feld 50 oder entfällt vollständig,
das für die Anziehung von elektrisch geladenen, im Abgas-Massenstrom
ms_Abg enthaltenen Partikel oder für deren Polarisierung
und anschließende Anziehung in Richtung Messstrecke 40 verantwortlich
ist.
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Eine
alternative oder zusätzliche Maßnahme sieht vor,
dass die Sensorheizung 48 während der Schutzphase
ProtPh in Betrieb genommen wird, wobei die Schutz- Phasen-Heizungs-Betriebsspannung Ub_Hz_ProtPh
vorzugsweise auf einen niedrigeren Wert festgelegt wird als während
der Regenerationsphase RegPh, in welcher die Sensorheizungs-Betriebsspannung
Ub_Hz auf eine Freibrenn-Betriebsspannung Ub_Hz_Nen festgelegt wird.
Geeignet ist eine Temperaturerhöhung gegenüber
der aktuellen Abgastemperatur te_Abg um etwa 50 Grad Celsius bis
150 Grad Celsius. Insgesamt sollte die Sensortemperatur während
der Schutzphase unterhalb der Freibrenn-Temperatur liegen, damit
die Beheizung des Partikelsensors 16, 18 mit einem
vergleichsweise geringen Energieverbrauch durchgeführt
werden kann. Mit dieser Maßnahme wird versucht, den thermophoretischen
Effekt während der Schutzphase ProtPh dazu heranzuziehen,
dass ein Stofftransport entlang des sich ausbildenden Temperaturgradienten 52 in
Richtung des Abgasstromes ms_Abg weg von der Sensorstrecke 40 auftritt
und damit die Anlagerung von Stoffen auf der Sensorstrecke 40 vermindert
oder ganz unterbunden wird.
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Die
Partikelsensor-Steuerung 60 kann die Messphasen MesPh,
die Regenerationsphasen RegPh sowie die Schutzphasen ProtPh in Abhängigkeit
von unterschiedlichen Freigabesignalen FG1–FG2 veranlassen
oder unterdrücken.
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Ein
erstes Freigabesignal FG1 veranlasst das Starten der Schutzphase
ProtPh in Abhängigkeit von der Anzahl der Inbetriebnahmen
des Partikelsensors 16, 18 bezogen auf dessen
Betriebsdauer. Diese Kennzahl wird in der Partikelsensor-Betriebsdauerermittlung 62 beispielsweise
in Abhängigkeit von den Inbetriebnahmen St des Partikelsensors 16, 18 und
in Abhängigkeit von der anschließenden Betriebsdauer
ti_h ermittelt. Sofern als Verbrennungsprozess eine Brennkraftmaschine 10 vorgesehen
ist, können die Inbetriebnahmen des Partikelsensors 16, 18 aus
der Anzahl der Startvorgänge St der Brennkraftmaschine 10 abgelesen
werden. Weiterhin kann dann anstelle der Betriebsdauer ti_h der
mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegte Weg km berücksichtigt werden.
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Die
Kenngröße wird in der Partikelsensor-Betriebsdauerermittlung 62 mit
einem Einschalthäufigkeits-Schwellenwert StV_Lim verglichen.
Ein Überschreiten des Einschalthäufigkeits-Schwellenwerts
StV_Lim soll bedeuten, dass der Partikelsen sor 16, 18 jeweils
nur für eine vergleichsweise kurze Betriebsdauer ti_h,
km in Betrieb war und somit gegebenenfalls nur in Messphasen MesPh
betrieben wurde. Nachdem davon ausgegangen werden kann, dass das
Messsignal PM_Mes, PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF ausreichend lange während
der Messphasen MesPh zur Verfügung stand, kann auf weitere
Messungen verzichtet werden, so dass mit dem Auftreten des ersten
Freigabesignals FG1 die Partikelsensor-Steuerung 60 die
Schutzphase ProtPh einleiten kann.
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Ein
zweites Freigabesignal FG2 wird von einer Taupunktunterschreitungs-Ermittlung 64 bereitgestellt.
Die Taupunktunterschreitungs-Ermittlung 64 ermittelt eine
vorliegende oder zumindest drohende Taupunktunterschreitung beispielsweise
aus der Abgastemperatur te_Abg sowie einer vorgegebenen Zeit ti_Tau.
Erst wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden
kann, dass keine Taupunktunterschreitung im Bereich des Partikelsensors 16, 18,
zumindest im Bereich der beheizten Messstrecke 40 auftritt,
wird das zweite Freigabesignal FG2 bereitgestellt, welches die Partikelsensor-Steuerung 60 dazu
ermächtigt, die Sensorheizung 48 im Rahmen entweder
einer Regenerationsphase RegPh oder im Rahmen einer Schutzphase
ProtPh in Betrieb zu nehmen. Es kann alternativ vorgesehen sein, dass
ohne zweites Freigabesignal FG2 die Sensorheizungs-Betriebsspannung
Ub_Hz nicht vollständig abgeschaltet bleibt, sondern auf
einen noch unterhalb der während der Schutzphase ProtPh
vorgegebenen Schutzphasen-Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz_ProtPh
liegenden Wert festgelegt wird, so dass eine Beheizung des Partikelsensors 16, 18 zumindest
begonnen wird.
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Ein
drittes Freigabesignal FG3 wird von einer Drehzahlbewertung 66 in
Abhängigkeit von der Drehzahl n als ein Beispiel für
eine Betriebsgröße der Brennkraftmaschine 10 durch
Vergleich mit einem Drehzahl-Schwellenwert n_Lim bereitgestellt.
Zusätzlich oder alternativ kann überprüft
werden, ob die Drehzahländerung einen Schwellenwert überschreitet.
Alternativ oder zusätzlich kann eine Bewertung der Last
und/oder der Laständerung der Brennkraftmaschine 10 vorgesehen
sein. Als Maß für die Last der Brennkraftmaschine 10 kann
beispielsweise ein nicht näher gezeigtes Kraftstoffsignal
herangezogen werden, welches die der Brennkraftma schine 10 zuzumessende
Kraftstoffmenge bestimmt. Zusätzlich oder alternativ kann
die von der Brennkraftmaschine 10 angesaugte Luftmenge
oder Luftmasse bewertet werden.
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Ein
viertes Freigabesignal FG4 wird von einer Temperaturbewertung 68 in
Abhängigkeit von der Abgastemperatur te_Abg als ein Beispiel
für eine Kenngröße des Abgases durch
Vergleich mit einem Abgastemperatur-Schwellenwert te_Abg_Lim bereitgestellt.
Das Freigabesignal FG4 wird bereitgestellt, wenn die aktuelle Abgastemperatur
te_Abg unterhalb des Abgastemperatur-Schwellenwerts te_Abg_Lim liegt.
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Ein
fünftes Freigabesignal FG5 wird von einer Diagnosesteuerung 70 in
Abhängigkeit von einer Diagnoseanforderung OBD bereitgestellt.
Die Diagnoseanforderung OBD signalisiert beispielsweise, dass eine
Diagnose des Partikelfilters 14 durch eine Messung der
den Partikelfilter 14 passierenden Partikel durchgeführt
werden soll. Hierzu ist zumindest der Stromabwärts-Partikelsensor 18 erforderlich. Wenn
die Diagnose abgeschlossen ist, stellt die Diagnosesteuerung 70 das
fünfte Freigabesignal FG5 bereit, welches die Partikelsensor-Steuerung 60 ermächtigt,
die Regenerationsphase RegPh oder insbesondere die Schutzphase ProtPh
vorgeben zu können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10133285
A1 [0005]
- - DE 10133384 A1 [0006]