DE102007014761A1 - Verfahren zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Es werden ein Verfahren zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors (16, 18), bei welchem Messphasen (MesPh) vorgesehen sind, während denen sich die in einem Abgasstrom (ms_Abg) enthaltenen Partikel an einer Messstrecke (40) anlagern können, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen. Vorgesehen sind Schutzphasen (ProtPh), während denen wenigstens eine Maßnahme zur Verminderung der Anlagerung von Partikeln auf der Messstrecke (40) ergriffen wird. Die erfindungsgemäß vorgesehene Maßnahme verhindert ein Abnehmen der Empfindlichkeit des Partikelsensors (16, 18) über einen langen Zeitraum.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors und von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
  • Gegenstand der Erfindung sind weiterhin ein Steuergerätprogramm sowie ein Steuergerät-Programmprodukt.
  • Zur Überwachung und gegebenenfalls Regelung der Verbrennungseigenschaften bei Verbrennungsprozessen besteht ein Bedarf an einer Erfassung wenigstens eines Maßes für die Partikelkonzentration im Abgas. Insbesondere besteht ein Bedarf zur Erfassung wenigstens eines Maßes für die Partikelkonzentration im Abgas von Brennkraftmaschinen, speziell von Diesel-Brennkraftmaschinen.
  • Dem Begriff Partikelkonzentration steht im folgenden gleichberechtigt eine Partikelmasse oder eine Partikelmenge gegenüber. Bezug genommen wird nur noch auf eine Partikelmasse. Von Interesse sein kann die Partikelmasse bezogen auf die Zeit. Sofern der Verbrennungsprozess in einer Brennkraftmaschine auftritt, die in einem Kraftfahrzeug angeordnet ist, kann die Partikelmasse von Interesse sein, die auf einer bestimmten Strecke angefallen ist.
  • In der DE 101 33 285 A1 ist ein Partikelsensor beschrieben, der eine Sammelkammer enthält, welche einem Abgasstrom ausgesetzt werden kann. An der Oberseite der Sammelkammer ist eine erste Elektrode angeordnet. An der Unterseite, also gegenüberliegend zur ersten Elektrode, ist eine zweite Elektrode angeordnet. Die Sammelkammer zwischen den beiden Elektroden ist hohl. Im Betrieb des Sensors gelangen Partikel, insbesondere Rußpartikel, in die Sammelkammer und lagern sich im Hohlraum zwischen den beiden Elektroden ab. Die zumindest geringfügig elektrisch leitfähigen Partikel überbrücken den Zwischenraum zwischen den beiden Elektroden, so dass sich die Impedanz der Sensorstrecke des Partikelsensors ändert. Bewertet werden kann die Impedanz oder die zeitliche Änderung der Impedanz, die ein Maß für die Beladung oder die Zunahme der Beladung des Partikelsensors mit Partikeln sind. Da der Messeffekt auf einer Ansammlung von Partikeln beruht, kann der Partikelsensor als sammelnder Partikelsensor bezeichnet werden.
  • In der DE 101 33 384 A1 ist ein weiterer sammelnder Partikelsensor beschrieben, bei welchem die beiden Elektroden kammartig ineinander greifen. Auch bei diesem sammelnden Partikelsensor kann die Impedanz und/oder deren Änderung zwischen den beiden Elektroden zumindest als ein Maß für die Partikelmasse im Abgas herangezogen werden, die in einer vorgegebenen Zeit und/oder bezogen auf eine Strecke aufgetreten ist.
  • Anhand von Versuchen hat sich herausgestellt, dass die bekannten sammelnden Partikelsensoren, beispielsweise resistive Partikelsensoren, Querempfindlichkeiten aufweisen, die bei einer Veränderung der Bedingungen des Verbrennungsprozesses zu einer Beeinflussung des Messsignals führen können. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass die Empfindlichkeit des Partikelsensors von unterschiedlichen Stoffen derart beeinflusst werden kann, dass die Sensitivität gegenüber den zu messenden Partikeln abnimmt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Partikelsensors und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, bei welchen das Messsignal während der gesamten Betriebsdauer ein möglichst genaues Maß für die zu detektierenden Partikel widerspiegelt.
  • Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen jeweils gelöst.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Vorgehensweise weist den Vorteil auf, dass der Partikelsensor während der gesamten Betriebszeit wenigstens näherungsweise eine gleichbleibend hohe Messgenauigkeit aufweist.
  • Ausgegangen wird von einem sammelnden Partikelsensor, bei dem zusätzlich zu einer Messphase eine Schutzphase eingeplant wird, während der wenigstens eine Maßnahme zur Verminderung der Ansammlung von Stoffen auf der Messstrecke des Partikelsensors ergriffen wird. Dadurch kann einer Vergiftung der Messstrecke entgegengewirkt werden.
  • Unter einer Vergiftung des Partikelsensors wird jede Beeinflussung des Messsignals verstanden, die nicht durch die zu detektierenden Partikel hervorgerufen wird. Beispielsweise kann eine Querempfindlichkeit gegenüber Kohlenwasserstoffen und/oder Wasser vorliegen. Insbesondere führt die auf der Messstrecke des Partikelsensors niedergeschlagene Asche des Verbrennungsprozesses, die in den Regenerationsphasen durch Freibrennen nicht beseitigt werden kann, zu einer ständigen Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors gegenüber den zu detektierenden Partikeln.
  • Die Verminderung der Vergiftung der Messstrecke des Partikelsensors stellt eine gleichbleibende Empfindlichkeit gegenüber den zu detektierenden Partikeln über einen langen Zeitraum sicher.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
  • Eine erste Maßnahme zur Verminderung der Anlagerung von Stoffen während der Schutzphase sieht vor, dass eine an die Messstrecke angelegte Betriebsspannung gegenüber einer während der Messphase vorgegebenen Nenn-Betriebsspannung vermindert wird. Die Verminderung der Betriebsspannung, die gemäß einer Ausgestaltung vollständig abgeschaltet wird, vermindert zum einen die aus dem elektrischen Feld resultierende Anziehungskraft gegenüber elektrisch geladenen, im Abgas enthaltenen Stoffen, welche an der Messstrecke vorbeiströmen. Zum anderen wird die polarisierende Wirkung gegenüber elektrisch nicht geladenen Stoffen im Abgasstrom vermindert, so dass eine elektrische Anziehungskraft erst gar nicht entsteht.
  • Eine andere Maßnahme, die alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein kann, sieht eine Beheizung der Messstrecke während der Schutzphase vor, wobei die Temperatur auf einen oberhalb der Abgastemperatur liegenden Wert festgelegt wird. Geeignet ist eine Temperatur, die ungefähr 50 Grad Celsius bis 150 Grad Celsius über der aktuellen Abgastemperatur liegt. Mit dieser Maßnahme wird ein Temperaturgradient ausgehend von der Oberfläche der Messstrecke hin zum Abgasstrom aufgebaut, der einen thermophoretischen Effekt bewirkt, welcher einer Anlagerung von Stoffen aus dem Abgasstrom auf der Messstrecke entgegenwirkt.
  • Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Beheizung der Messstrecke während der Schutzphase nur freigegeben wird, wenn ein Taupunktsignal vorliegt, welches signalisiert, dass kein Feuchtigkeitsniederschlag zumindest im Bereich der Messstrecke des Partikelsensors, gegebenenfalls im gesamten Bereich des Partikelsensors auftreten kann. Dadurch kann eine Beschädigung der Partikelsensor-Keramik durch einen Temperaturschock vermieden werden.
  • Sofern der Partikelsensor nur jeweils vergleichsweise kurze Zeit eingeschaltet wird, steht für die Schutzphase eventuell nur eine geringe Zeit zur Verfügung. Gemäß einer Ausgestaltung ist deshalb vorgesehen, dass die Anzahl der Inbetriebnahmen des Partikelsensors bezogen auf dessen Betriebsdauer ermittelt wird und dass nach Überschreiten eines Einschalthäufigkeits-Schwellenwerts die Messphase unterdrückt und stattdessen sofort die Schutzphase vorgegeben wird.
  • Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schutzphase bei einem im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten Partikelsensor nur in vorgegebenen Betriebszustandsbereichen der Brennkraftmaschine und/oder in vorgegebenen Abgaskenngrößenbereichen vorgesehen ist. Geeignet ist beispielsweise ein quasistationärer Betriebszustand, in welchem die Drehzahländerung oder eine Laständerung der Brennkraftmaschine innerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt. Gegebenenfalls ist eine Überprüfung vorgesehen, ob die Last der Brennkraftmaschine unterhalb eines Last-Schwellenwerts liegt. Geeignet ist weiterhin ein Zustand, bei welchem die Abgastemperatur unterhalb eines Abgastemperatur-Schwellenwerts liegt.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens betrifft zunächst ein Steuergerät, das zur Durchführung des Verfahrens speziell hergerichtet ist. Das Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als Steuergerätprogramm abgelegt sind.
  • Das erfindungsgemäße Steuergerätprogramm sieht vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn es in einem Steuergerät abläuft.
  • Das erfindungsgemäße Steuergerät-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode führt das erfindungsgemäße Verfahren aus, wenn das Programm in einem Steuergerät abläuft.
  • Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 ein technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines integrierenden Partikelsensors abläuft und
  • 2 einen Querschnitt im Bereich einer Messstrecke eines Partikelsensors.
  • 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 10, in deren Abgasbereich 12 ein Partikelfilter 14 angeordnet ist. Im Abgasbereich 12 tritt ein Abgas-Massenstrom ms_Abg auf, der eine Abgastemperatur te_Abg aufweist.
  • Stromaufwärts vor dem Partikelfilter 14 ist ein Stromaufwärts-Partikelsensor 16 und stromabwärts nach dem Partikelfilter 14 ein Stromabwärts-Partikelsensor 18 angeordnet. Der Stromaufwärts-Partikelsensor 16 stellt einem Steuergerät 20 ein Stromaufwärts-Messsignal PM_Mes_vPF und der Stromabwärts-Partikelsensor 18 ein Stromabwärts-Messsignal PM_Mes_nPF zur Verfügung. Diese Signale werden im Folgenden als Messsignal PM_Mes bezeichnet. Das Steuergerät 20 stellt den Partikelsensoren 16, 18 jeweils eine Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz sowie eine Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen zur Verfügung.
  • Die Brennkraftmaschine 10 stellt dem Steuergerät 20 eine Drehzahl n zur Verfügung.
  • Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass im Abgasbereich 12 der Brennkraftmaschine 10 als Beispiel für einen Verbrennungsprozess wenigstens ein Partikelsensor 16, 18 angeordnet ist. Der Stromaufwärts-Partikelsensor 16 kann vorgesehen sein, um die Partikel-Emissionen der Brennkraftmaschine 10 zu erfassen, die im Abgasstrom ms_Abg vorliegen. Der Stromabwärts-Partikelsensor 18, der alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein kann, erfasst die im Abgas-Massenstrom ms_Abg stromabwärts nach dem Partikelfilter 14 vorhandenen Partikel und ermöglicht damit insbesondere eine Diagnose des Partikelfilters 14.
  • 2 zeigt einen Querschnitt im Bereich einer Messstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18. Die Messstrecke 40 wird von einem Zwischenraum zwischen wenigstens einer ersten Elektrode 42 sowie einer benachbarten zweiten Elektrode 44 gebildet. Vorzugsweise sind mehrere Elektroden 42, 44 vorgesehen, zwischen denen Messstrecken 40 ausgebildet sind. Die Elektroden 42, 44 sind vorzugsweise auf einem Keramik-Substrat 46 angeordnet, welches vorzugsweise eine Sensorheizung 48 enthält, mit welcher die Messstrecke 40 beheizt werden kann.
  • Die Elektroden 42, 44 werden mit der Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen beaufschlagt, während die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz der Sensorheizung 48 zur Verfügung gestellt wird.
  • Die Sensorstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18 wird dem Abgas-Massenstrom ms_Abg ausgesetzt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass die Sensorstrecke 40 wenigstens näherungsweise parallel zum Abgas-Massenstrom ms_Abg angeordnet ist. Zumindest ein Teil der im Abgas-Massenstrom ms_Abg enthaltenen Stoffe, die nicht gasförmig sind, können sich auf der Messstrecke 40 anlagern.
  • Die Anlagerung kann gezielt beeinflusst werden einerseits durch die Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen und andererseits durch die Festlegung der Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz.
  • Elektrisch geladene Stoffe im Abgas-Massenstrom ms_Abg, der im Folgenden als Abgasstrom bezeichnet wird, werden aufgrund des von den Elektroden 42, 44 ausgehenden elektrischen Feldes 50 bei angelegter Messstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen in Richtung Messstrecke 40 aufgrund der elektrischen Anziehungskraft gezogen. Elektrisch ungeladene Stoffe im Abgasstrom ms_Abg können aufgrund des elektrischen Feldes 50 polarisiert werden, so dass ebenfalls eine elektrische Anziehungskraft entsteht, welche die Stoffe in Richtung Messstrecke 40 treibt. Dieser Effekt kann als Elektrophorese bezeichnet werden.
  • In Abhängigkeit von der Temperatur der Messstrecke 40, welche über die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz beziehungsweise die Heizleistung der Sensorheizung 48 variiert werden kann, tritt ein Temperaturgradient 52 zwischen der Messstrecke 40 und dem Abgasstrom ms_Abg auf. Aufgrund des thermophoretischen Effektes tritt ein Teilchenstrom in Richtung des Temperaturgradienten 52 auf, wobei gemäß der Darstellung in 2 davon ausgegangen wird, dass die Temperatur der Sensorstrecke 40 höher als die Temperatur des Abgas-Massenstroms ms_Abg ist, so dass der Temperaturgradient 52 von der Messstrecke 40 wegzeigt und somit der Partikelstrom von der Messstrecke 40 weggerichtet ist.
  • Der wenigstens eine Partikelsensor 16, 18 ist als sammelnder Partikelsensor 16, 18 ausgestaltet, dessen Messsignal PM_Mes, PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF ein Maß für die über eine vorgegebene Zeit angesammelten Partikel ist, die sich auf der Messstrecke 40 niedergeschlagen haben. Der Messeffekt beruht beispielsweise auf einer Bewertung der kapazitiven Eigenschaften der Messstrecke 40, die durch die zu detektierenden Partikel geändert wird. Vorzugsweise ist ein resistives Verfahren vorgesehen, bei welchem die Impedanz, vorzugsweise nur der ohmsche Anteil der Impedanz bewertet wird, welche die auf der Messstrecke 40 niedergeschlagenen Partikel aufweist. Wenn ein Schwellenwert erreicht ist, wird die Messstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18 mittels der Sensorheizung 48 auf eine Temperatur geheizt, bei der ein Freibrennen der Messstrecke 40 von den niedergeschlagenen, zu detektierenden Partikeln auftritt. Üblicherweise handelt es sich um Rußpartikel, die ohne weitere Konditionierungsmaßnahmen eine Zündtemperatur aufweisen, die im Bereich von 550 Grad Celsius–650 Grad Celsius liegt. Die erforderliche Temperatur wird als Freibrenn-Temperatur bezeichnet.
  • Während des Betriebs des Partikelsensors 16, 18 können sich auf der Messstrecke 40 neben den zu detektierenden Partikeln weitere im Abgasstrom ms_Abg enthaltenen Partikel niederschlagen, die einerseits zu einer Verfälschung des Messsignals PM_Mes, PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF führt und andererseits generell zu einer Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors 16, 18 führen kann. Bei den Stoffen kann es sich beispielsweise um die im Abgas-Massenstrom ms_Abg enthaltenen Kohlenwasserstoffe oder beispielsweise Wasser handeln. Diese Stoffe können im allgemeinen während der Regenerationsphase, bei welcher die Messstrecke 40 auf die Freibrenn-Temperatur aufgeheizt wird, entfernt werden. Bei den Stoffen kann es sich insbesondere um die im Abgasstrom ms_Abg enthaltenen Aschen handeln, die beispielsweise durch die Verbrennung von Öl entstehen. Die Asche führt zu einer Vergiftung der Messstrecke 40, die eine fortschreitende Verminderung der Empfindlichkeit des Partikelsensors 16, 18 zur Folge hat, da die Asche während der Regenerationsphase nicht beseitigt werden kann.
  • Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, dass zusätzlich zu den Messphasen Schutzphasen vorgesehen sind, während denen wenigstens eine Maßnahme getroffen wird, welche die Anlagerung von Stoffen auf der Messstrecke 40 des Partikelsensors 16, 18 vermindert.
  • Die Steuerung 20 enthält eine Partikelsensor-Steuerung 60, die in Abhängigkeit vom Messsignal PM_Mes, in Abhängigkeit von einer Messanforderung A_Mes und in Abhängigkeit von Freigabesignalen FG1–FG5 eine Messphase MesPh, eine Regenerationsphase RegPh sowie eine Schutzphase ProtPh vorgibt.
  • Eine erste Maßnahme während der Schutzphase ProtPh ist die Absenkung der Sensorstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen, die während der Schutzphase ProtPh von einer Nenn-Betriebsspannung Ub_Sen_Nen auf eine Schutzphasen-Betriebsspannung Ub_Sen_ProtPh vermindert wird. Gemäß einer Ausgestaltung kann die Sensorstrecken-Betriebsspannung Ub_Sen ganz abgeschaltet werden. Durch die Verminderung oder vollständige Abschaltung der Sensorstrecken-Betriebsspannung Ub_Mes vermindert sich das elektrische Feld 50 oder entfällt vollständig, das für die Anziehung von elektrisch geladenen, im Abgas-Massenstrom ms_Abg enthaltenen Partikel oder für deren Polarisierung und anschließende Anziehung in Richtung Messstrecke 40 verantwortlich ist.
  • Eine alternative oder zusätzliche Maßnahme sieht vor, dass die Sensorheizung 48 während der Schutzphase ProtPh in Betrieb genommen wird, wobei die Schutz- Phasen-Heizungs-Betriebsspannung Ub_Hz_ProtPh vorzugsweise auf einen niedrigeren Wert festgelegt wird als während der Regenerationsphase RegPh, in welcher die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz auf eine Freibrenn-Betriebsspannung Ub_Hz_Nen festgelegt wird. Geeignet ist eine Temperaturerhöhung gegenüber der aktuellen Abgastemperatur te_Abg um etwa 50 Grad Celsius bis 150 Grad Celsius. Insgesamt sollte die Sensortemperatur während der Schutzphase unterhalb der Freibrenn-Temperatur liegen, damit die Beheizung des Partikelsensors 16, 18 mit einem vergleichsweise geringen Energieverbrauch durchgeführt werden kann. Mit dieser Maßnahme wird versucht, den thermophoretischen Effekt während der Schutzphase ProtPh dazu heranzuziehen, dass ein Stofftransport entlang des sich ausbildenden Temperaturgradienten 52 in Richtung des Abgasstromes ms_Abg weg von der Sensorstrecke 40 auftritt und damit die Anlagerung von Stoffen auf der Sensorstrecke 40 vermindert oder ganz unterbunden wird.
  • Die Partikelsensor-Steuerung 60 kann die Messphasen MesPh, die Regenerationsphasen RegPh sowie die Schutzphasen ProtPh in Abhängigkeit von unterschiedlichen Freigabesignalen FG1–FG2 veranlassen oder unterdrücken.
  • Ein erstes Freigabesignal FG1 veranlasst das Starten der Schutzphase ProtPh in Abhängigkeit von der Anzahl der Inbetriebnahmen des Partikelsensors 16, 18 bezogen auf dessen Betriebsdauer. Diese Kennzahl wird in der Partikelsensor-Betriebsdauerermittlung 62 beispielsweise in Abhängigkeit von den Inbetriebnahmen St des Partikelsensors 16, 18 und in Abhängigkeit von der anschließenden Betriebsdauer ti_h ermittelt. Sofern als Verbrennungsprozess eine Brennkraftmaschine 10 vorgesehen ist, können die Inbetriebnahmen des Partikelsensors 16, 18 aus der Anzahl der Startvorgänge St der Brennkraftmaschine 10 abgelesen werden. Weiterhin kann dann anstelle der Betriebsdauer ti_h der mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegte Weg km berücksichtigt werden.
  • Die Kenngröße wird in der Partikelsensor-Betriebsdauerermittlung 62 mit einem Einschalthäufigkeits-Schwellenwert StV_Lim verglichen. Ein Überschreiten des Einschalthäufigkeits-Schwellenwerts StV_Lim soll bedeuten, dass der Partikelsen sor 16, 18 jeweils nur für eine vergleichsweise kurze Betriebsdauer ti_h, km in Betrieb war und somit gegebenenfalls nur in Messphasen MesPh betrieben wurde. Nachdem davon ausgegangen werden kann, dass das Messsignal PM_Mes, PM_Mes_vPF, PM_Mes_nPF ausreichend lange während der Messphasen MesPh zur Verfügung stand, kann auf weitere Messungen verzichtet werden, so dass mit dem Auftreten des ersten Freigabesignals FG1 die Partikelsensor-Steuerung 60 die Schutzphase ProtPh einleiten kann.
  • Ein zweites Freigabesignal FG2 wird von einer Taupunktunterschreitungs-Ermittlung 64 bereitgestellt. Die Taupunktunterschreitungs-Ermittlung 64 ermittelt eine vorliegende oder zumindest drohende Taupunktunterschreitung beispielsweise aus der Abgastemperatur te_Abg sowie einer vorgegebenen Zeit ti_Tau. Erst wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass keine Taupunktunterschreitung im Bereich des Partikelsensors 16, 18, zumindest im Bereich der beheizten Messstrecke 40 auftritt, wird das zweite Freigabesignal FG2 bereitgestellt, welches die Partikelsensor-Steuerung 60 dazu ermächtigt, die Sensorheizung 48 im Rahmen entweder einer Regenerationsphase RegPh oder im Rahmen einer Schutzphase ProtPh in Betrieb zu nehmen. Es kann alternativ vorgesehen sein, dass ohne zweites Freigabesignal FG2 die Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz nicht vollständig abgeschaltet bleibt, sondern auf einen noch unterhalb der während der Schutzphase ProtPh vorgegebenen Schutzphasen-Sensorheizungs-Betriebsspannung Ub_Hz_ProtPh liegenden Wert festgelegt wird, so dass eine Beheizung des Partikelsensors 16, 18 zumindest begonnen wird.
  • Ein drittes Freigabesignal FG3 wird von einer Drehzahlbewertung 66 in Abhängigkeit von der Drehzahl n als ein Beispiel für eine Betriebsgröße der Brennkraftmaschine 10 durch Vergleich mit einem Drehzahl-Schwellenwert n_Lim bereitgestellt. Zusätzlich oder alternativ kann überprüft werden, ob die Drehzahländerung einen Schwellenwert überschreitet. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bewertung der Last und/oder der Laständerung der Brennkraftmaschine 10 vorgesehen sein. Als Maß für die Last der Brennkraftmaschine 10 kann beispielsweise ein nicht näher gezeigtes Kraftstoffsignal herangezogen werden, welches die der Brennkraftma schine 10 zuzumessende Kraftstoffmenge bestimmt. Zusätzlich oder alternativ kann die von der Brennkraftmaschine 10 angesaugte Luftmenge oder Luftmasse bewertet werden.
  • Ein viertes Freigabesignal FG4 wird von einer Temperaturbewertung 68 in Abhängigkeit von der Abgastemperatur te_Abg als ein Beispiel für eine Kenngröße des Abgases durch Vergleich mit einem Abgastemperatur-Schwellenwert te_Abg_Lim bereitgestellt. Das Freigabesignal FG4 wird bereitgestellt, wenn die aktuelle Abgastemperatur te_Abg unterhalb des Abgastemperatur-Schwellenwerts te_Abg_Lim liegt.
  • Ein fünftes Freigabesignal FG5 wird von einer Diagnosesteuerung 70 in Abhängigkeit von einer Diagnoseanforderung OBD bereitgestellt. Die Diagnoseanforderung OBD signalisiert beispielsweise, dass eine Diagnose des Partikelfilters 14 durch eine Messung der den Partikelfilter 14 passierenden Partikel durchgeführt werden soll. Hierzu ist zumindest der Stromabwärts-Partikelsensor 18 erforderlich. Wenn die Diagnose abgeschlossen ist, stellt die Diagnosesteuerung 70 das fünfte Freigabesignal FG5 bereit, welches die Partikelsensor-Steuerung 60 ermächtigt, die Regenerationsphase RegPh oder insbesondere die Schutzphase ProtPh vorgeben zu können.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10133285 A1 [0005]
    • - DE 10133384 A1 [0006]

Claims (14)

  1. Verfahren zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors (16, 18), bei welchem Messphasen (MesPh) vorgesehen sind, während denen sich die in einem Abgasstrom (ms_Abg) enthaltenen Partikel an einer Messstrecke (40) anlagern können, dadurch gekennzeichnet, dass Schutzphasen (ProtPh) vorgesehen werden, während denen wenigstens eine Maßnahme zur Verminderung der Anlagerung von Partikeln auf der Messstrecke (40) ergriffen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Schutzphase (ProtPh) eine Schutzphasen-Betriebsspannung (Ub_Sen_ProtPh) als Betriebsspannung (Ub_Sen) der Messstrecke (40) vorgegeben wird, die gegenüber einer während der Messphase (MesPh) vorgesehenen Nenn-Betriebsspannung (Ub_Sen_Nen) kleiner ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsspannung (Ub_Sen) während der Schutzphase (ProtPh) abgeschaltet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstrecke (40) während der Schutzphase (ProtPh) beheizt wird, wobei die Temperatur auf einen Wert festgelegt wird, der oberhalb der Abgastemperatur (te_Abg) liegt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur auf einen Wert von wenigstens näherungsweise 50 Grad Celsius bis 150 Grad Celsius über der Abgastemperatur (te_Abg) festgelegt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beheizung der Messstrecke (40) während der Schutzphase (ProtPh) freigegeben oder nur eingeschränkt freigegeben wird, wenn ein Freigabesignal (FG2) vorliegt, welches signalisiert, dass kein Feuchtigkeitsniederschlag zumindest im Bereich der Messstrecke (40) auftreten kann.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Inbetriebnahmen (St) des Partikelsensors (16, 18) bezogen auf dessen Betriebsdauer (ti_h, km) ermittelt wird und dass nach Überschreiten eines Einschalthäufigkeits-Schwellenwerts (StV_Lim) die Messphase (MesPh) unterdrückt und stattdessen die Schutzphase (ProtPh) vorgesehen wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzphase (ProtPh) bei einem im Abgasbereich (12) einer Brennkraftmaschine (10) angeordneten Partikelsensor (16, 18) nur in vorgegebenen Betriebszuständen (n) der Brennkraftmaschine (10) und/oder bei vorgegebenen Abgaskenngrößen (te_Abg) vorgesehen ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzphase (ProtPh) nur in einem stationären Betriebszustand vorgesehen ist, in welchem die Drehzahländerung oder die Laständerung der Brennkraftmaschine (10) innerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt.
  10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzphase (ProtPh) nur vorgesehen wird, wenn die Abgastemperatur (te_Abg) unterhalb eines Abgastemperatur-Schwellenwerts (te_Abg_Lim) und/oder die Last der Brennkraftmaschine (10) unterhalb eines Last-Schwellenwerts liegt.
  11. Vorrichtung zum Betreiben eines sammelnden Partikelsensors (16, 18), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein speziell hergerichtetes Steuergerät (20) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (20) eine Partikelsensor-Steuerung (60) enthält, welche eine Messphase (MesPh) und eine Schutzphase (ProtPh) des Partikelsensors (16, 18) vorgibt.
  13. Steuergerätprogramm, das alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausführt, wenn das Programm in einem Steuergerät (20) abläuft.
  14. Steuergerät-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausführt, wenn das Programm in einem Steuergerät (20) ausgeführt wird.
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