DE102010029396A1 - Augenimplantat zur Regulierung des Augeninnendrucks - Google Patents

Augenimplantat zur Regulierung des Augeninnendrucks Download PDF

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Abstract

Ein Augenimplantat (1) zur Regulierung des Augeninnendrucks hat einen sich längs einer Achse (2) ersteckenden Grundkörper (5), der an seinem distalen Ende (4) eine zu der Achse (2) zulaufende Spitze (6) und eine Flüssigkeitseintrittsöffnung (13), in einem Mittelteil (10) ein sich um die Achse (2) windendes Außengewinde (9) und an seinem proximalen Ende (3) eine radial zu der Achse (2) verlaufende und nach distal ausgerichtete Anschlagfläche (11) sowie eine Drehwerkzeugangriffsfläche (8) und eine Flüssigkeitsaustrittsöffnung (15) aufweist.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Augenimplantat mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 zur Regulierung des Augeninnendrucks.
  • Es ist bekannt, dass ein erhöhter Augeninnendruck zur Beschädigung des Sehnervs führt, indem der Augeninnendruck auf den Sehnerv einwirkt und dessen Stoffwechsel behindert, was schnell zu bleibenden Schäden führt.
  • Ein erhöhter Augendruck steht bekanntermaßen im Zusammenhang mit einem Glaukom oder einem Grünen Star des betroffenen Auges. Erhöhter Augeninnendruck entsteht dabei in der Regel dadurch, dass das von dem Ziliarkörper kontinuierlich produzierte Kammerwasser durch Eiweiße verunreinigt ist, die das Trabekelnetzwerk verstopfen, so dass das Kammerwasser nicht mehr mit der notwendigen Rate in den Schlemm-Kanal übertritt, um den Augeninnendruck konstant zu halten.
  • STAND DER TECHNIK
  • Aus der US 5,300,020 A ist ein Augenimplantat zum definierten Ablassen von Kammerwasser aus der vorderen Augenkammer zwischen der Iris und der Hornhaut bekannt. Dieses Augenimplantat weist einen Grundkörper auf, der auf einer zylindermantelförmigen Hülse aufbaut. Diese Hülse ist an dem distalen Ende des Grundkörpers mit einem widerhakenförmigen Radialbund versehen, der eine nach proximal weisende Rückhaltefläche aufweist. An dem proximalen Ende des Grundkörpers ist ein Radialbund an der Hülse vorgesehen, der eine nach distal weisende Anschlagfläche aufweist. In dem Grundkörper ist ein den Durchströmungswiderstand des Kammerwassers erhöhender Widerstandskörper vorgesehen, oder die Hülse geht in einen flexiblen Schlauch über, dessen freier Durchtrittsquerschnitt mit einer Einstellvorrichtung einengbar ist, um den Durchströmungswiderstand für das Kammerwasser zu erhöhen. Der Schlauch liegt dabei auf dem Augapfel und unter der angrenzenden Bindehaut des Auges, was unangenehme Reizungen hervorruft. In der Version ohne den Schlauch ist der Strömungswiderstand des bekannten Implantats für das Kammerwasser nicht einstellbar. Durch den festen Abstand zwischen der Rückhaltefläche und der Anschlagfläche an dem Grundkörper liegt der Radialbund an dem proximalen Ende des Grundkörpers nur dann spielfrei flach an der Oberfläche des Augapfels und führt zu keinen Irritationen, wenn dieser Abstand genau auf die Dicke der Hornhaut, durch die sich der Grundkörper hindurch erstreckt, abgestimmt ist.
  • Ein Augenimplantat mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 ist aus der WO 99/26567 bekannt. Dieses Augenimplantat ist zum Hindurchstechen durch die Hornhaut parallel zur Iris vorgesehen. Es weist an der Oberfläche des hier ebenfalls hülsenförmigen Grundkörpers einen einzelnen Widerhaken mit einer schräg nach proximal gewandten Rückhaltefläche und an seinem proximalen Ende einen schräggestellten. Bund mit einer schräg nach distal weisenden Anschlagfläche auf. Statt des einzelnen Widerhakens können auch mehrere widerhakenförmige Radialbünde über die Länge des Grundkörpers verteilt sein und so eine Rückhaltekontur für das bekannte Augenimplantat ausbilden. Der freie Strömungsquerschnitt für Kammerwasser kann bei dem bekannten Augenimplantat durch einen in der Hülse des Grundkörpers angeordneten Widerstandkörper reduziert sein. In dem Grundkörper kann ein Ventil für das Kammerwasser vorgesehen sein, das einen gegen einen Ventilsitz elastisch beaufschlagten Ventilkörper aufweist. Das Ventil regelt einerseits den Augeninnendruck und verhindert andererseits eine Passage von Flüssigkeiten in Gegenrichtung zu dem austretenden Kammerwasser; der mit dem Ventil eingeregelte Augeninnendruck ist aber nicht einstellbar. Die Ausführungsformen des bekannten Augenimplantats mit Ventil weisen einen Widerhaken mit einer nach proximal weisenden Rückhaltefläche im festen Abstand zu einer nach distal weisenden Anschlagfläche eines Anschlags am proximalen Ende des Grundkörpers auf.
  • AUFGABE DER ERFINDUNG
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Augenimplantat mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 zur Regulierung des Augeninnendrucks aufzuzeigen, das einfach in einer solchen Weise implantierbar ist, dass es nach der Implantation möglichst keine Irritationen hervorruft. Weiterhin soll mit dem Augenimplantat ein einstellbarer Augeninnendruck konstant gehalten werden können.
  • LÖSUNG
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Augenimplantat mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des neuen Augenimplantats sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.
  • BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Bei dem neuen Augenimplantat weist der Grundkörper in seinem Mittelteil ein sich um seine Achse windendes Außengewinde und an seinem proximalen Ende eine Drehwerkzeugangriffsfläche auf. Das neue Augenimplantat ist damit zum Einschrauben in das Auge vorgesehen, bis die Anschlagfläche an seinem proximalen Ende an dem Auge anliegt. Hierdurch wird ein definierter Sitz des neuen Augenimplantats garantiert.
  • Das neue Implantat kann zwar grundsätzlich auch durch die Hornhaut in das Auge eingeschraubt werden, bis es in die vordere Augenkammer hinein über die Hornhaut vorsteht, um daraus überschüssiges Kammerwasser kontrolliert abzulassen. Insbesondere ist das neue Implantat aber dazu vorgesehen, durch die Lederhaut bis in den Bereich des Glaskörpers eingeschraubt zu werden, um zur Regulierung des Augeninnendrucks aus diesem Flüssigkeit abzulassen, bei der es sich im Wesentlichem um Wasser handelt. Dabei liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Wasseranteil des Glaskörpers bzw. Flüssigkeit an der Oberfläche des Glaskörpers mit dem Kammerwasser in den Kammern des Auges hydraulisch kommuniziert und so eine Regulierung des Augeninnendrucks auch durch Ablassen von Flüssigkeit aus dem Bereich des Glaskörpers möglich ist.
  • Die Spitze des neuen Augenimplantats läuft vorzugsweise konisch zu der Achse zu, das heißt der Grundkörper des neuen Augenimplantats ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu der Achse ausgebildet. Dies gilt nicht für das Außengewinde. Auch die Flüssigkeitseintrittsöffnung ist vorzugsweise proximal hinter der Spitze angeordnet und radial zu der Achse ausgerichtet und stellt so auch kein rotationssymmetrisches Detail des Grundkörpers dar.
  • Das Außengewinde in dem Mittelteil des Grundkörpers beginnt vorzugsweise bereits auf der Spitze des Grundkörpers und erstreckt sich bis an die Anschlagfläche. Es weist besonders bevorzugt einen solchen Gewindewendelquerschnitt auf, wie er bei technischen Schrauben als ”selbstschneidend” bekannt ist. Der Gewindewendelquerschnitt läuft typischerweise spitzwinklig nach außen zu und kann im Wesentlichen die Form eines spitzwinkligen Dreiecks haben.
  • Die Drehwerkzeugangriffsfläche an dem Grundkörper des neuen Augenimplantats, die zum Einschrauben des Augenimplantats in die Leder- oder Hornhaut verwendet wird, kann insbesondere eine Innen- oder Außenmehrkantfläche, wie beispielsweise eine Innen- oder Außensechskantfläche sein. Dabei kann die Werkzeugangriffsfläche ohne weiteres abgerundete Kanten aufweisen, um keine unerwünschten Irritationen einer darüber gleitenden Bindehaut oder eines sich darüber schließenden Augenlids hervorzurufen.
  • In einem Flüssigkeitskanal zwischen der Flüssigkeitseintrittsöffnung und der Flüssigkeitsaustrittsöffnung ist vorzugsweise ein bezüglich seines freien Durchtrittsquerschnitts einstellbares Ventil und/oder ein Druckregelventil vorgesehen. Zu diesem Zweck kann in dem Grundkörper eine Innenhülse um die Achse verdrehbar gelagert sein, die an ihrem distalen Ende eine mit der Flüssigkeitseintrittsöffnung des Grundkörpers in Überdeckung bringbare Durchlassöffnung und an ihrem proximalen Ende eine Drehwerkzeugangriffsfläche aufweist. Durch Verdrehen der Hülse in dem Grundkörper mit einem an der Drehwerkzeugangriffsfläche angreifenden Drehwerkzeug kann das Maß der Überdeckung der Flüssigkeitseintrittsöffnung und der Durchlassöffnung von Null bis Maximal eingestellt werden. So kann der freie Durchtrittsquerschnitt beim Implantieren des neuen Implantats zunächst auf null eingestellt und dann nach dem Implantieren langsam vergrößert werden, bis er ein geeignetes Maß aufweist. Zudem ist der Durchtrittsquerschnitt zu beliebigen Zeiten nach dem Implantieren nachjustierbar.
  • Alternativ und/oder zusätzlich zu der verdrehbar gelagerten Innenhülse kann in dem Flüssigkeitskanal ein in Richtung von der Flüssigkeitsaustrittsöffnung zu der Flüssigkeitseintrittsöffnung gegen einen Ventilsitz elastisch beaufschlagter Ventilkörper vorgesehen sein. Ventilkörper und Ventilsitz können ggf. innerhalb der Innenhülse angeordnet sein.
  • Der Ventilkörper kann zusätzlich eine Bypassbohrung aufweisen, um einen freien Durchtrittsquerschnitt für einen Flüssigkeitsmindestabfluss durch das Augenimplantat bereitzustellen. Diese Bypassbohrung ist vorzugsweise für ein Reinigungswerkzeug von der Flüssigkeitsaustrittsöffnung her zugänglich und angetrichtert, um das Reinigungswerkzeug auf die Bypassbohrung auszurichten.
  • Es versteht sich, dass das neue Augenimplantat aus inerten Materialien besteht, die biokompatibel sind. Konkret kommt die Ausbildung aus einer Goldlegierung in Frage.
  • Das neue einfach zu implantierende Augenimplantat ist insbesondere als Überbrückungsmaßnahme bis zu einer größeren Glaukom- oder Staroperation vorgesehen. Es ist dabei aber auch für die Überbrückung sehr langer Zeiträume bis zu der Operation geeignet.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
  • KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von konkreten Ausführungsbeispielen des neuen Augenimplantats unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert und beschrieben.
  • 1 ist ein Längsschnitt durch das neue Augenimplantat längs seiner Achse, wobei auf beiden Seiten der Achse unterschiedliche Detailausführungen des Augenimplantats angedeutet sind; und
  • 2 ist ein Schnitt durch ein menschliches Auge mit implantiertem Implantat gemäß 1.
  • FIGURENBESCHREIBUNG
  • Die in 1 dargestellte Ausführungsform eines Augenimplantats 1 ist vor allem zur Erläuterung der Funktionen eines erfindungsgemäßen Augenimplantats vorgesehen. Die praktische Umsetzung des erfindungsgemäßen Augenimplantats mag hiervon erheblich abweichen, insbesondere um die nötige Miniaturisierung des Augenimplantats 1 zu realisieren. Ein Grundkörper 5 des Augenimplantats 1 erstreckt sich längs einer Achse 2 von einem proximalen Ende 3 bis zu einem distalen Ende 4 und weist an dem distalen Ende 4 eine zu der Achse 2 zulaufende Spitze 6 auf. Dabei kann die Spitze 6 bis auf einen Punkt 7 auf der Achse 2 konisch zulaufen, wie in 1 links der Achse 2 dargestellt ist, oder ein wenig abgerundet sein, wie in 1 rechts der Achse 2 dargestellt ist. Auf der Spitze 6 beginnend ist der Grundkörper mit einem Außengewinde 9 versehen, das sich über seinen Mittelbereich 10 bis an eine nach distal weisende Rückhaltefläche 11 an einem Radialbund 12 am proximalen Ende 3 erstreckt. In 1 weist das auf der linken Seite der Achse 2 dargestellte Außengewinde 9 kleiner dimensionierte Gewindewendelquerschnitte auf als das auf der rechten Seite der Achse 2 dargestellte Außengewinde 9. In jedem Fall sind die Gewindewendelquerschnitte im Wesentlichen dreieckförmig und laufen nach außen spitzwinklig zu. Es handelt sich so um im technischen Bereich als ”selbstschneidend” bezeichnete Außengewinde 9. Noch im Bereich des distalen Endes 4 ist eine radial ausgerichtete Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 in dem Grundkörper 5 vorgesehen, die zu einem Flüssigkeitskanal 14 durch das Augenimplantat 1 führt, der an einer Flüssigkeitsaustrittsöffnung 15 des Grundkörpers 5 endet. Der Innenumfang der Flüssigkeitsaustrittsöffnung 15 kann als Innensechskantfläche für den Angriff eines Drehwerkzeugs ausgebildet sein. Ebenso kann der Außenumfang des Radialbunds 12 als Außensechskantfläche für den Angriff eines Drehwerkzeugs ausgebildet sein. In jedem Fall wird eine Drehwerkzeugangriffsfläche 8 benötigt, um das Augenimplantat 1 in die Leder- oder Hornhaut eines Auges zu schrauben, dessen Innendruck mit Hilfe des Augenimplantats 1 reguliert werden soll. Bei implantiertem Augenimplantat 1 steht das distale Ende 4 bis einschließlich der Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 über die Leder- bzw. Hornhaut bis in den Bereich des Glaskörpers bzw. bis in die vordere Augenkammer vor, und der Radialbund 12 liegt flach auf der Leder- bzw. Hornhaut auf. Das Augenimplantat 1 erlaubt im implantierten Zustand aber keinen freien Abfluss von Flüssigkeit durch den Flüssigkeitskanal 14, sondern im Flüssigkeitskanal 14 sind verschiedene Maßnahmen zur Begrenzung dieses Abflusses und damit zur Regulierung des Augeninnendrucks vorgesehen. Zum einen ist eine Innenhülse 16 in dem Grundkörper 5 gelagert, die über eine Drehwerkzeugangriffsfläche 40 gegenüber dem Grundkörper 5 um die Achse 2 verdrehbar ist. Die Innenhülse 16 weist eine Durchlassöffnung 17 auf, welche zwar in Überdeckung mit der Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 bringbar ist, aber auch von dieser weg verdreht werden kann, um die Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 zu sperren. Je nach Maß der Überdeckung zwischen der Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 und der Durchlassöffnung 17 wird der freie Eintrittsquerschnitt für die Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskanal 14 begrenzt. Zum anderen ist in dem Flüssigkeitskanal 14 ein Regelventil 18 durch einen Ventilkörper 19 ausgebildet, der von einer Feder 20 elastisch gegen einen Ventilsitz 21 beaufschlagt wird. Die Steifigkeit der Feder 20 definiert zusammen mit dem Maß der Überdeckung der Flüssigkeitseintrittsöffnung 13 und der Durchlassöffnung 17 den von dem Implantat 1 eingeregelten Augeninnendruck. Der Ventilkörper 19 weist eine Bypassbohrung 22 auf, die auch für den Fall seiner Blockade einen Mindestablass an Kammerwasser durch den Flüssigkeitskanal 14 sicherstellt. Diese Bypassöffnung 22 ist von der Flüssigkeitsaustrittsöffnung 15 her zugänglich und angetrichtert, um das Einführen eines Reinigungswerkzeugs für die Bypassbohrung 22 und zum Zurückziehen des Ventilkörpers 19 von dem Ventilsitz 21 zu erleichtern.
  • 2 skizziert die Lage des Augenimplantats 1 nach seiner Implantation in ein menschliches Auge. Das Augenimplantat 1 ist direkt hinter dem Ziliarkörper 35 in die Lederhaut 29 eingeschraubt. Es ragt dabei bis in den Bereich des Glaskörpers 38 hinein und führt aus diesem überschüssige Flüssigkeit ab. Da der Wasseranteil des Glaskörpers 38 bzw. Flüssigkeit an der Oberfläche des Glaskörpers 38 mit dem Kammerwasser 27 in den Augenkammern 26 und 34 hydraulisch korrespondiert, kann durch das kontrollierte Abführen von Flüssigkeit aus dem Bereich des Glaskörpers 38 zur Regulierung eines überhöhten Augeninnendrucks auch eine Überschussproduktion an Kammerwasser 27 in dem Auge 28 ausgeglichen werden. Bezüglich weiterer Details des dargestellten Auges wird auf die Bezugszeichenliste verwiesen. Ein Augenimplantat 1 mit abgerundeter Spitze 6 kann zum Beispiel dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn die Lederhaut 29 an der Stelle, an der das Implantat eingebracht werden soll, zur Vorbereitung der Implantierung durchstochen wurde. Ein Augenimplantat 1 mit auf einen Punkt 7 zulaufender Spitze kann hingegen direkt durch die Lederhaut 29 hindurchgebohrt bzw. hindurchgeschraubt werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Augenimplantat
    2
    Achse
    3
    proximales Ende
    4
    distales Ende
    5
    Grundkörper
    6
    Spitze
    7
    Punkt
    8
    Drehwerkzeugangriffsfläche
    9
    Außengewinde
    10
    Mittelbereich
    11
    Anschlagfläche
    12
    Radialbund
    13
    Flüssigkeitseintrittsöffnung
    14
    Flüssigkeitskanal
    15
    Flüssigkeitsaustrittsöffnung
    16
    Innenhülse
    17
    Durchlassöffnung
    18
    Regelventil
    19
    Ventilkörper
    20
    Feder
    21
    Ventilsitz
    22
    Bypassbohrung
    23
    Hornhaut
    24
    Iris
    25
    Pupille
    26
    vordere Augenkammer
    27
    Kammerwasser
    28
    Auge
    29
    Lederhaut
    30
    Aderhaut
    31
    Schlemm-Kanal
    32
    Irisfortsatz
    33
    Zonulafaser
    34
    hintere Augenkammer
    35
    Ciliarkörper
    36
    Linse
    37
    Netzhaut
    38
    Glaskörper
    39
    Sehnerv
    40
    Drehwerkzeugangriffsfläche
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 5300020 A [0004]
    • WO 99/26567 [0005]

Claims (10)

  1. Augenimplantat (1) zur Regulierung des Augeninnendrucks mit einem sich längs einer Achse (2) ersteckenden Grundkörper (5), der an seinem distalen Ende (4) eine längs der Achse (2) zulaufende Spitze (6) und eine Flüssigkeitseintrittsöffnung (13) und an seinem proximalen Ende (3) eine radial zu der Achse (2) verlaufende und nach distal ausgerichtete Anschlagfläche (11) sowie eine Flüssigkeitsaustrittsöffnung (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5) in seinem Mittelteil (10) ein sich um die Achse (2) windendes Außengewinde (9) und an seinem proximalen Ende (3) eine Drehwerkzeugangriffsfläche (8) aufweist.
  2. Augenimplantat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (6) insbesondere konisch zu der Achse (2) zuläuft.
  3. Augenimplantat (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitseintrittsöffnung (13) proximal hinter der Spitze (6) angeordnet und radial zu der Achse (2) ausgerichtet ist.
  4. Augenimplantat (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Außengewinde (9) auf der Spitze (6) beginnend bis an die Anschlagfläche (11) erstreckt und einen nach außen insbesondere spitzwinklig zulaufenden Gewindewendelquerschnitt aufweist.
  5. Augenimplantat (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwerkzeugangriffsfläche (8) eine Innen- oder Außenmehrkantfläche ist.
  6. Augenimplantat (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Flüssigkeitskanal (14) zwischen der Flüssigkeitseintrittsöffnung (13) und der Flüssigkeitsaustrittsöffnung (15) ein bezüglich seines freien Durchtrittsquerschnitts einstellbares Ventil und/oder ein Druckregelventil (18) vorgesehen ist.
  7. Augenimplantat (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Grundkörper (5) eine Innenhülse (16) um die Achse (2) verdrehbar gelagert ist, die an ihrem distalen Ende eine mit der Flüssigkeitseintrittsöffnung (13) in Überdeckung bringbare Durchlassöffnung (17) und an ihrem proximalen Ende eine Drehwerkzeugangriffsfläche (40) aufweist.
  8. Augenimplantat (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Flüssigkeitskanal (14) ein in Richtung von der Flüssigkeitsaustrittsöffnung (15) zu der Flüssigkeitseintrittsöffnung (13) gegen einen Ventilsitz (21) elastisch beaufschlagter Ventilkörper (19) vorgesehen ist.
  9. Augenimplantat (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (19) eine Bypassbohrung (22) aufweist.
  10. Augenimplantat (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassbohrung (22) für ein Reinigungswerkzeug von der Flüssigkeitsaustrittsöffnung (15) her zugänglich und angetrichtert ist.
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