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Die Erfindung betrifft eine einfache Bedienvorrichtung zur Aktualisierung einer Basissoftware einer Sensoreinheit, insbesondere einer Sensoreinheit eines Messgeräts zur Anwendung in der industriellen Prozessmesstechnik.
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Solche Messgeräte werden in der industriellen Prozessmesstechnik zur Bestimmung von Werten physikalischer und chemischer Messgrößen, insbesondere des pH-Werts, der Leitfähigkeit, der Trübung, der Konzentration einer oder mehrerer Substanzen, insbesondere bestimmter Ionen, wie Ammonium und Nitrat, oder gelöster Gase, wie z. B. CO2 oder O2, in einem Messmedium häufig eingesetzt. Solche Messgeräte werden insbesondere auch im Zusammenhang mit der Automation chemischer oder verfahrenstechnischer Prozesse und/oder der automatisierten Steuerung von industriellen Anlagen eingesetzt.
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Die Sensoreinheit kann beispielsweise eine optische oder elektrochemische, insbesondere eine potentiometrische oder amperometrische Sonde sein. Beispiele für potentiometrische Sensortypen sind ionenselektive Elektroden, wie z. B. eine Glaselektrode zur pH-Wert-Messung. Ein Beispiel für einen amperometrischen Sensortyp ist ein Gelöstsauerstoffsensor nach dem Prinzip der Clark-Elektrode. Die Sensoreinheit kann auch eine in das Medium eintauchbare, nach einem konduktiven oder induktiven Messprinzip arbeitende Leitfähigkeits-Sonde oder eine in das Medium eintauchbare optische Sonde, beispielsweise zur Messung von Trübung nach dem nephelometrischen oder turbidimetrischen Prinzip oder zur Messung von Konzentrationen bestimmter, bei der Wellenlänge der optischen Sonde absorbierende Substanzen, z. B. Nitrat, sein.
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Zum Erfassen der jeweiligen Messgrößen weisen die Sensoreinheiten jeweils einen entsprechenden Messaufnehmer mit einem physikalisch-elektrischen oder chemisch-elektrischen Wandler, der ein von dem Wert der Messgröße abhängiges elektrisches Signal ausgibt, sowie eine an den Messaufnehmer angeschlossene, in der Regel elektronische, Schaltung auf, die der Aufbereitung und gegebenenfalls Weiterverarbeitung der vom Messaufnehmer bereitgestellten Signale und deren Weiterleitung an die Basiseinheit dient. Die Schaltung umfasst hierzu mindestens einen Mikrocomputer mit einer Datenspeicher-Schaltung, in der eine Basissoftware, auch als Firmware bezeichnet, gespeichert ist, die die zur Verarbeitung der Messsignale erforderlichen Grundfunktionen bereitstellt. Die Basiseinheit umfasst eine Datenverarbeitungseinheit, die die von der Sensoreinheit empfangenen Daten verarbeiten und über eine Schnittstelle an eine Anzeigeeinheit, z. B. ein Display, oder an eine übergeordnete Einheit, beispielsweise ein Prozessleitsystem, ausgeben kann. Die Basiseinheit kann beispielsweise ein Messumformer mit Eingabe- und Anzeigefunktion sein.
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Die Datenübertragung von der Sensoreinheit an die Basiseinheit kann über eine Kabelverbindung erfolgen, die dazu ausgestaltet ist, von der Basiseinheit gesendete Daten, insbesondere Messdaten, Betriebsdaten, Kommandos oder Softwaremodule, an die Sensoreinheit weiterzuleiten und/oder von der Sensoreinheit gesendete Daten, insbesondere Messdaten, Betriebsdaten, Kommandos oder Softwaremodule, an die Basiseinheit weiterzuleiten. Beispiele für derart aufgebaute Messsysteme sind beispielsweise in
DE 102 18 606 A1 oder
DE 10 2006 005 633 A1 beschrieben. In den in DE 102 18 606 A1 und DE 10 2006 005 633 A1 beschriebenen Messgeräten sind die Sensoreinheit und die Basiseinheit über eine induktiv koppelnde Steckverbinderkupplung lösbar miteinander verbunden.
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In
WO 2009/060001 A1 ist ein Messgerät zum Bestimmen eines Werts einer physikalischen oder chemischen Messgröße eines Mediums beschrieben, wobei das Messgerät eine Basiseinheit und eine Sensoreinheit umfasst, wobei die Sensoreinheit über eine Steckverbinderkupplung lösbar mit der Basiseinheit verbindbar ist. Die Basiseinheit ist zur Energieversorgung der Sensoreinheit, zum Datenaustausch mit der Sensoreinheit und zur Kommunikation eines den Wert der Messgröße repräsentierenden Signals an eine Prozessüberwachungsanlage vorgesehen. Die Sensoreinheit umfasst einen Primärsensor mit einem Wandler, welcher ein von dem Wert der Messgröße abhängiges elektrisches Signal ausgibt, und eine Schaltung zur Aufbereitung der Wandlersignale, wobei die Schaltung einen A/D-Wandler und einen zweiten Mikroprozessor zur Verarbeitung der digitalisierten Signale und einen Datenspeicher, in dem sensorspezifische Daten gespeichert sind, sowie einen Programmspeicher umfasst, welcher eine hardwarenahe Software mit Grundfunktionalitäten zum Betrieb der Sensoreinheit enthält. Über eine induktive Schnittstelle, über welche die Energieversorgung der Sensoreinheit durch die Basiseinheit und der Datenaustausch mit der Basiseinheit erfolgt, ist von der Basiseinheit an die Sensoreinheit mindestens ein Softwaremodul übertragbar und in dem Programmspeicher der Sensoreinheit speicherbar. Auf diese Weise kann die Basiseinheit die Basissoftware der Sensoreinheit aktualisieren. Hierzu hält die Basiseinheit Softwaremodule in einem Speicher vor.
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In einer in der
WO 2009/060001 A1 beschriebenen Verfahrensvariante überträgt die Basiseinheit von der Sensoreinheit empfangene Information zum Sensortyp und zur Art bzw. zur Version der im Programmspeicher der Sensoreinheit gespeicherten Softwaremodule an eine übergeordnete Einheit der Prozessüberwachungsanlage, woraufhin die übergeordnete Einheit überprüft, ob geeignetere bzw. aktuellere Softwaremodule für den Sensortyp an der spezifischen Messstelle verfügbar sind. Aktuellere Softwaremodule werden an die Basiseinheit übertragen und von dieser zur Aktualisierung der Basissoftware der Sensoreinheit an diese weitergeleitet. Eine Aktualisierung der Basissoftware der Sensoreinheit in dieser Weise erfordert jedoch eine Verbindung mit einer übergeordneten Prozessleitstelle, über die neue aktuelle Softwaremodule zur Verfügung gestellt werden.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 020 112 U1 ist eine Vorrichtung bekannt, die einen Sensor und einen an diese anschließbare Speichereinheit umfasst, in der neben Parameterwerten, die die applikationsspezifische Konfiguration des Sensors festlegen, auch die komplette Software, die für den Betrieb des Sensors erforderlich ist, abgespeichert sind. Bei Anschluss an die Speichereinheit kann somit die gesamte Sensorsoftware aus der Speichereinheit in den Sensor geladen werden. Zudem können aus der Speichereinheit die für die jeweilige Applikation benötigten Parameterwerte in den Sensor eingelesen werden. Die Speichereinheit ist von einem standardisierten Speichermedium, z. B. einem USB-Memory-Stick oder einer SD-Card gebildet. Ein derartiges Speichermedium erlaubt es jedoch nicht, verschiedenen Sensoreinheiten unterschiedliche Softwareversionen aufzuspielen, oder zu erkennen, welche aktuelle Softwareversion vorliegt. Insbesondere stellt es dem Nutzer keine Eingabemöglichkeit zur Verfügung, um zwischen unterschiedlichen Softwareversionen auszuwählen.
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Alternativ kann eine Aktualisierung der Software einer voranstehend beschriebenen Sensoreinheit erfolgen, indem die Sensoreinheit an einen Personal Computer (PC) angeschlossen wird und von dem PC auf den Sensor übertragen wird. Dieses Vorgehen erlaubt ein flexibles Auswählen der aufzuspielenden Softwaremodule bzw. Softwareversionen. Ein vollwertiger Computer, selbst wenn er als tragbares Notebook ausgestaltet ist, kann jedoch nicht überall eingesetzt werden. Insbesondere umfassen handelsübliche Personal Computer oder Notebooks keine Schnittstelle, über die eine Verbindung mit einer mit einer Basiseinheit, wie z. B. einem Messumformer, verbindbaren Sensoreinheit der eingangs beschriebenen Art hergestellt werden kann. Es wird somit zur Verbindung der Sensoreinheit mit dem Computer oder Notebook zusätzliches Zubehör benötigt.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und kostengünstige Bedienvorrichtung anzugeben, mit der eine flexible Aktualisierung der Basissoftware einer Sensoreinheit möglich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bedienvorrichtung zur Aktualisierung einer in einer Speicherschaltung einer Sensoreinheit, insbesondere einer Sensoreinheit eines Messgeräts der Prozessautomatisierung oder industriellen Messtechnik, gespeicherten Basissoftware, umfassend:
- – ein Gehäuse,
- – eine in dem Gehäuse untergebrachte elektronische Schaltung, welche mindestens einen Mikrocomputer mit einer Speicherschaltung, aufweist, und welche dazu ausgelegt ist, die Basissoftware der Sensoreinheit zu aktualisieren;
- – eine Anzeigeeinheit,
- – eine Eingabeeinheit, und
- – eine Schnittstelle zum Anschluss und zur Datenübertragung an die Sensoreinheit, welche als RS485-Schnittstelle oder als induktive Schnittstelle ausgestaltet ist.
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Eine derart ausgestaltete Bedienvorrichtung kann sehr kompakt gehalten werden, indem die Anzeige- und Eingabeeinheit mit minimalem Aufwand ausgestaltet werden. Mittels der RS485-Schnittstelle oder der induktiven Schnittstelle ist eine unmittelbare Verbindung mit der Sensoreinheit möglich. Sind die Sensoreinheiten im Messgerät fest eingebaut und an die Basiseinheit angeschlossen, ist es mittels der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung nicht mehr notwendig, diese wieder vom Messgerät zu trennen und an einem Personal Computer umzuprogrammieren. Stattdessen können sie unmittelbar an die kompakte und einfach gestaltete Bedienvorrichtung über die Schnittstelle angeschlossen werden.
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Die Basissoftware der Sensoreinheit stellt Grundfunktionalitäten der Sensoreinheit zur Verfügung. Die Sensoreinheit kann insbesondere einen Messaufnehmer zur Erfassung von Messsignalen, eine Messschaltung mit einem Mikrocontroller und einer Speicherschaltung zur weiteren Messwertverarbeitung umfassen. Die Basissoftware stellt insbesondere Funktionen zur Verarbeitung von durch den Messaufnehmer der Sensoreinheit dem Mikrocontroller zur Verfügung gestellten Messsignalen, die über eine Eingangsstufe dem Mikrocontroller als digitalisierte Messdaten zugeführt werden, oder Funktionen zur Durchführung von Sensordiagnoseverfahren zur Verfügung. Insbesondere handelt es sich bei der Basissoftware um eine, insbesondere zumindest anteilig hardwarenahe, herkömmlich auch als Firmware bezeichnete Software. Der Bereich der Speicherschaltung der Sensoreinheit, in dem die Basissoftware gespeichert ist, kann ein nicht-flüchtiger Speicher, z. B. ein PROM, ein EPROM, ein EEPROM, ein Flash, oder ein FRam der Schaltung der Sensoreinheit sein.
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Soweit die Bedienvorrichtung einen RS485-Anschluss umfasst, kann an diesen wahlweise eine Kabelschaltung oder ein Festkabelsensor angeschlossen werden.
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Der Mikrocomputer kann dazu ausgestaltet sein, nach Anschließen der Sensoreinheit über die Schnittstelle, automatisch aus einem Speicher der Sensoreinheit Sensorkenndaten auszulesen, und basierend auf einem Vergleich der Sensorkenndaten mit in der Speicherschaltung hinterlegten Vergleichsdaten, mindestens ein in der Speicherschaltung des Mikrocomputers hinterlegtes Softwaremodul an die Sensoreinheit zu übertragen, um deren Basissoftware zu aktualisieren.
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Alternativ kann der Mikrocomputer dazu ausgestaltet sein, ausgelöst durch eine Eingabe über die Eingabeeinheit aus einem Speicher der Sensoreinheit Sensorkenndaten auszulesen, und basierend auf einem Vergleich der Sensorkenndaten mit in der Speicherschaltung hinterlegten Vergleichsdaten, mindestens ein in der Speicherschaltung des Mikrocomputers hinterlegtes Softwaremodul an die Sensoreinheit zu übertragen, um deren Basissoftware zu aktualisieren.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung der Bedienvorrichtung ist möglich, indem die Anzeigeeinheit aus einem oder mehreren Anzeigeelementen, insbesondere einer oder mehreren LEDs (lichtemittierenden Dioden) oder einer oder mehrere Lampen oder einem Display, besteht. Die Anzeigeeinheit kann dazu ausgestaltet sein, den Zustand der Übertragung der Softwaremodule anzuzeigen.
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Auch die Eingabeeinheit kann besonders einfach ausgestaltet sein. Insbesondere kann sie lediglich eine oder nur wenige, beispielsweise 2 bis 9, Tasten umfassen.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die Bedienvorrichtung mehrere als RS485- oder als induktive Schnittstellen ausgestaltete Schnittstellen zum Anschluss und zur Datenübertragung an mehrere verschiedene Sensoreinheiten aufweisen. Dies erlaubt die besonders effiziente gleichzeitige Aktualisierung der Basissoftware mehrerer Sensoreinheiten.
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Die Bedienvorrichtung kann weiterhin mindestens eine Datenträgerschnittstelle, insbesondere eine USB-Standardschnittstelle, zum Anschluss eines Datenträgers, insbesondere einer SD-Card, einer CF-Card oder eines USB-Sticks, oder eine Schnittstelle zum Anschluss eines PCs aufweisen. Der Datenträger kann insbesondere aktuelle, beispielsweise vom Messgerät-Hersteller zur Verfügung gestellte Softwaremodule enthalten. Diese können über die Datenträgerschnittstelle in die Bedienvorrichtung geladen und dort gespeichert werden, um zur Aktualisierung von Sensoreinheiten zur Verfügung zu stehen. Die PC-Schnittstelle kann beispielsweise als USB-Standardschnittstelle oder Ethernetschnittstelle ausgestaltet sein.
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Die Bedienvorrichtung kann weiterhin einen Energiespeicher zum autarken Betrieb der Bedienvorrichtung, insbesondere eine Batterie, umfassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung beim Laden von neuen aktuellen Softwaremodulen;
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2 die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung beim Aktualisieren der Basissoftware einer oder mehrerer Sensoreinheiten.
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In 1 ist schematisch eine Bedienvorrichtung 1 dargestellt, welche ein einen Mikrocomputer 3, und eine Speicherschaltung 5 umschließendes Gehäuse 2 umfasst. Weiterhin weist die Bedienvorrichtung 1 eine Anzeigeeinheit 7 und eine Eingabeeinheit 9 auf. Die Bedienvorrichtung 1 besitzt eine Datenträger-Schnittstelle 17, über die ein externer Datenträger 11, beispielsweise ein Standardspeichermedium wie ein USB-Stick, eine SD-Memory-Card oder eine CF-Card zur Datenübertragung an den Mikrocomputer 3 bzw. an die Speicherschaltung 5 der Bedienvorrichtung anschließbar ist. Die Speicherschaltung 5 umfasst insbesondere nicht flüchtige Speicherbereiche, z. B. ein PROM, ein EPROM, ein EEPROM, ein Flash oder ein FRam, in denen ein oder mehrere Softwaremodule speicherbar sind. Die Anzeigeeinheit 7 kann beispielsweise ein oder mehrere LEDs oder ein kleines Display umfassen, auf dem Statusinformationen über die Datenübertragung zwischen dem angeschlossenen externen Datenträger 11 und dem Mikrocomputer 3 bzw. der Speicherschaltung 5 anzeigbar sind. Ist die Anzeigeeinheit als LED ausgestaltet, kann beispielsweise ein Leuchten der LED den Transfer von Daten über die Schnittstelle anzeigen, während ein Blinken der LED eine Störung oder Unterbrechung des Datentransfers signalisieren kann. Selbstverständlich sind hier eine Fülle von Varianten denkbar, beispielsweise können auch verschiedenfarbige LEDs zur Signalisierung von ordnungsgemäßem Datentransfer (z. B. grün) und Störungen der Datenübertragung (z. B. rot) vorhanden sein.
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Die Anzeige- und Eingabeeinheit können auch in einem Touchscreen-Display vereinigt ausgestaltet sein.
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Die Bedienvorrichtung 1 verfügt zusätzlich über eine PC-Schnittstelle 19, über die ein Personal Computer 13 an die Bedienvorrichtung 1 zur Übertragung von Softwaremodulen vom PC 13 an den Mikrocomputer 3 bzw. die Speicherschaltung 5 der Bedienvorrichtung anschließbar ist. Die Schnittstellen 17 und 19 können beispielsweise als USB-Standardschnittstellen ausgestaltet sein. Die Schnittstellen 17 und 19 können insbesondere vereinigt als eine einzige Standardschnittstelle, z. B. als USB-Standardschnittstelle, ausgestaltet sein, die gleichermaßen geeignet ist, um einen PC oder einen externen Datenträger 11, z. B. einen USB-Stick oder eine SD Memory Card an die Bedienvorrichtung 1 zum Übertragen von im Datenträger oder einem Speicher des PCs 13 an die Bedienvorrichtung 1 und zum Abspeichern in der Speicherschaltung 5 der Bedienvorrichtung 1 anzuschließen.
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2 zeigt die Bedienvorrichtung 1 der 1 mit dem Gehäuse 2, dem Mikrocomputer 3, der Speicherschaltung 5, der Anzeigeeinheit 7 und der Eingabeeinheit 9 bei der Aktualisierung einer Basissoftware einer Sensoreinheit 15.1. Die Bedienvorrichtung 1 weist zum Anschluss der Sensoreinheit 15.1 eine Schnittstelle 21.1 auf. Bei der Sensoreinheit 15.1 kann es sich beispielsweise um eine pH-Glaselektrode, einen ISFET-Sensor zur pH-Messung, eine ionenselektive Elektrode, einen amperometrischen Sauerstoffsensor, einen optischen Sauerstoffsensor, einen induktiven oder konduktiven Leitfähigkeitssensor oder eine andere der eingangs genannten Messsonden handeln.
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Die Sensoreinheit 15.1 weist, wie eingangs beschrieben, einen Messaufnehmer zur Erfassung von primären Messsignalen auf, die mittels einer elektronischen Sensorschaltung verarbeitet werden. Die Sensorschaltung umfasst insbesondere einen Mikrocontroller und eine Speicherschaltung, in der eine Basissoftware zur Verarbeitung der Messsignale und gegebenenfalls zur Durchführung von Diagnosefunktionen der Sensoreinheit 15.1 gespeichert ist. Weiterhin ist in der Speicherschaltung Information zur Sensoreinheit 15.1, insbesondere zur Art der Sensoreinheit und zur Version der in der Sensoreinheit 15.1 gespeicherten Basissoftware abgelegt.
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Die Sensoreinheit 15.1 kann dazu ausgestaltet sein, an eine Basiseinheit, beispielsweise einen Messumformer angeschlossen zu werden, um ein Messgerät zu bilden. Alternativ kann die Sensoreinheit 15.1 selbst bereits alle wesentlichen Messsumformerfunktionen, d. h. insbesondere eine elektronische Schaltung zur Verarbeitung der von dem Messaufnehmer der Sensoreinheit zur Verfügung gestellten Messwerte und eine Anzeige zur Darstellung der Messwerte bzw. eine Datenschnittstelle zur Ausgabe der aufbereiteten Messwerte an eine übergeordnete Einheit, z. B. eine Prozessleitstelle, umfassen.
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Die Sensoreinheit
15.1 kann zum Anschluss an die Basiseinheit oder wahlweise an die Bedienvorrichtung
1 eine induktive Schnittstelle besitzen, wie sie beispielsweise in
EP 1206012 A2 oder in
EP 1623219 A1 beschrieben ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Sensoreinheit
15.1 zum Anschluss an die Basiseinheit oder die Bedienvorrichtung
1 eine RS485-Schnittstelle aufweisen. Die Schnittstelle
21.1 der Bedienvorrichtung
1 bildet entsprechend ein an die Sensorschnittstelle anschließbares Gegenstück, d. h. beispielsweise eine RS485-Schnittstelle oder eine induktive Schnittstelle, zur Ausbildung einer Verbindung mit der Sensoreinheit
15.1, die sowohl eine sichere mechanische Verbindung als auch eine Datenübertragung oder Datenkommunikation über die Schnittstelle erlaubt.
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Die Bedienvorrichtung 1 kann von Zeit zu Zeit über die Schnittstelle 17 oder 19 wie in 1 gezeigt mit einem PC oder einem externen Datenträger verbunden werden, um neue Softwaremodule, insbesondere neue Versionen einer oder mehrerer Basisprogramme für eine oder mehrere, insbesondere verschiedenartige, Sensoreinheiten in der Speicherschaltung 5 der Bedienvorrichtung 1 abzulegen.
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Zur Aktualisierung der Basissoftware kann die Sensoreinheit 15.1 mit der kompakten Bedienvorrichtung 1 über deren Schnittstelle 21.1 verbunden werden. Automatisch oder auf eine Eingabe über die Eingabeeinheit 9 hin kann nach dem Anschließen der Sensoreinheit 15.1 an die Schnittstelle 21.1 die Bedienvorrichtung 1 aus der Speicherschaltung der Sensoreinheit 15.1 Kenndaten oder eine Tag-Nummer der Sensoreinheit, die insbesondere Informationen zum Sensortyp und zu der in der Sensoreinheit aktuell hinterlegten und verwendeten Basissoftware-Version umfassen, auslesen. Die Eingabeeinheit 9 kann alternativ oder zusätzlich über eine oder wenige Tasten verfügen, über die Kenndaten der Sensoreinheit, z. B. eine Kennung des Sensortyps, der aktuell hinterlegten und verwendeten Basissoftware-Version oder eine der Sensoreinheit zugeordnete Tag-Nummer eingegeben werden können.
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Die ausgelesenen Kenndaten werden in der Basiseinheit 1 mittels des Mikrocomputers 3 mit von in der Speicherschaltung 5 hinterlegten Vergleichsdaten verglichen. Anhand dieses Vergleichs wird der Sensortyp der aktuell angeschlossenen Sensoreinheit 15.1 ermittelt und festgestellt, ob eine für diesen Typ geeignete neue Version der Basissoftware im Speicher 5 der Bedienvorrichtung 1 vorhanden ist. Ist dies der Fall, kann eine Übertragung von Softwaremodulen der neuen Version der Basissoftware an die Sensoreinheit 15.1 durchgeführt werden, um die Basissoftware der Sensoreinheit 15.1 zu aktualisieren.
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Es ist auch möglich, dass die Anzeigeeinheit 7 der Bedienvorrichtung 1 als kleines Display ausgestaltet ist, auf dem die in der Bedienvorrichtung 1 hinterlegten Softwareversionen angezeigt werden können. Diese können über die Eingabeeinheit 9 zum Übertragen auf die Sensoreinheit 15.1 ausgewählt werden.
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Die Bedienvorrichtung 1 kann über mehrere, insbesondere identisch z.v B. als RS485-Schnittstellen oder induktive Schnittstellen ausgestaltete Schnittstellen 21.n verfügen, über die mehrere Sensoreinheiten 15.n gleichzeitig an die Bedienvorrichtung 1 angeschlossen werden können. Die Bedienvorrichtung 1 ist in diesem Fall dazu ausgestaltet, an die Sensoreinheiten 15.n nacheinander oder gleichzeitig Softwaremodule zur Aktualisierung ihrer Basissoftware zu übertragen. Insbesondere kann die Bedienvorrichtung 1 so ausgestaltet sein, dass auf eine Eingabe über die Eingabeeinheit 9 der Bedienvorrichtung 1 hin wahlweise Softwaremodule an eine, mehrere ausgewählte oder alle angeschlossenen Sensoreinheiten 15.n übertragen und zur Aktualisierung ihrer jeweiligen Basissoftware in ihrer jeweiligen Speicherschaltung abgelegt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10218606 A1 [0005]
- DE 102006005633 A1 [0005]
- WO 2009/060001 A1 [0006, 0007]
- DE 202006020112 U1 [0008]
- EP 1206012 A2 [0031]
- EP 1623219 A1 [0031]