DE102010028715A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Objekten für pharmazeutische Anwendungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Überprüfen von Objekten (5) für pharmazeutische Anwendungen, umfassend eine Bewegungsvorrichtung (2) mit einer Greifeinheit (3), eine Transportwanne (4), welche insbesondere mit einer Abdeckvorrichtung verschließbar ist, ein oder eine Vielzahl von Objekten (5), welche in der Transportwanne (4) angeordnet sind, und eine optische Kontrolleinrichtung (7), welche die Objekte (5) optisch überprüft.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Überprüfung von Objekten für pharmazeutische Anwendungen.
- In der pharmazeutischen Industrie werden einzelne Objekte oder eine Vielzahl von Objekten in Transportwannen aus Kunststoff (sogenannte Tubs) transportiert. Hierbei können die Objekte, insbesondere verschiedene Arten von Behältnissen, direkt in den Transportwannen angeordneten sein oder es sind Halteeinrichtungen für die Objekte (sogenannte Nester) vorgesehen, in welchen die Objekte angeordnet sind. Die Objekte werden üblicherweise zur Verpackung von pharmazeutischen Anwendungen, insbesondere flüssigen oder pulverförmigen Medikamenten, von pharmazeutischen Unternehmen von Zulieferern zugekauft. Bei den Zulieferern werden die Objekte hergestellt oder recycelte Objekte gereinigt und in die Transportwannen eingesetzt. Danach werden die Transportwannen vorsterilisiert und dann mit einer Deckfolie oder einem Deckel verschlossen. Bei pharmazeutischen Unternehmen werden die Transportwannen dann wieder geöffnet und die Objekte befüllt. Hierbei kann es nun vorkommen, dass beim Transport und/oder der Lagerung der verschlossenen Transportwannen die Objekte beschädigt werden können, oder z. B. bei Objekten mit aufgesetzten Frontverschlüssen, wie z. B. Nadelschutzkappen oder Verschlussstopfen (z. B. Luer-Stopfen), diese sich lösen können. Hierdurch kann es in dem nachfolgenden Abfüllschritt zu unerwünschten Komplikationen aufgrund von beschädigten Objekten oder fehlenden Verschlüssen kommen.
- Offenbarung der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine Überprüfung der für pharmazeutische Anwendungen vorgesehenen Objekte möglich ist. Hierdurch kann vermieden werden, dass beschädigte oder unvollständige Objekte in einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt verwendet werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass diese Anordnung eine Bewegungsvorrichtung mit einer Greifeinheit, eine Transportwanne, in welcher wenigstens ein Objekt angeordnet ist, und eine optische Kontrolleinrichtung umfasst. Die optische Kontrolleinrichtung überprüft die Objekte vor einer Weiterverarbeitung. Die Kontrolle kann dabei erfolgen, wenn die Objekte noch in der Transportwanne angeordnet sind und/oder wenn die Objekte aus der Transportwanne entnommen sind. Erfindungsgemäß wird somit zum ersten Mal eine automatisierte optische Überprüfung von Objekten bei pharmazeutischen Anwendungen vor einer Verarbeitung ermöglicht.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Vorzugsweise ist die optische Kontrolleinrichtung verfahrbar angeordnet. Hierdurch kann die optische Kontrolleinrichtung beispielsweise über die Transportwanne gefahren werden, um die Objekte zu kontrollieren. Alternativ können die mittels der Bewegungsvorrichtung entnommenen Objekte und die optische Kontrolleinrichtung beide relativ zueinander verfahren werden, um die optische Kontrolle durchzuführen.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst die Anordnung ferner eine Halteeinrichtung, welche in der Transportwanne in entnehmbarer Weise angeordnet ist und welche die Objekte hält. Derartige Halteeinrichtungen werden auch als Nester bezeichnet. Die Halteeinrichtung hat den Vorteil, dass die Objekte einfach durch Greifen der Halteeinrichtung aus der Transportwanne entnommen werden können.
- Die Objekte sind vorzugsweise Behältnisse zur Aufnahme von pharmazeutischen Stoffen, wie beispielsweise Vials, Karpulen, Ampullen oder Spritzen mit oder ohne Nadelschutz wie z. B. Nuer-Lock-Adapter, Verschlüsse, Kolbenstopfen, Kappen jeglicher Art, oder dgl.
- Die Transportwanne ist vorzugsweise mittels einer Abdeckvorrichtung abgedeckt, wobei die Abdeckvorrichtung beispielsweise eine Folie oder ein Deckel ist, welcher die Transportwanne verschließt.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Transportwanne aus einem durchsichtigen Material hergestellt. Hierdurch ist eine einfache Überprüfung der Objekte möglich, solange diese noch in der Transportwanne angeordnet sind. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass eine Überprüfung der Objekte schneller möglich ist, da der Schritt des Entnehmens der Objekte zur Kontrolle entfällt. Nach dem Überprüfen werden die Objekte einfach entnommen und sofort dem nächsten Verfahrensschritt zugeführt oder die Objekte in der Transportwanne weiterverarbeitet werden.
- Als optische Kontrolleinrichtung können vorzugsweise alle optoelektronischen Geräte, z. B. Kameras, Scanner, optischen Sensoren oder dgl., verwendet werden.
- Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein. Verfahren zur Überprüfung von Objekten für pharmazeutische Anwendungen, welches ein automatisiertes Kontrollieren der Objekte ermöglicht. Hierzu wird erfindungsgemäß zuerst eine Transportwanne zugeführt, die vorzugsweise mittels einer Abdeckvorrichtung verschlossenen ist, wobei die zu prüfenden Objekte in der Transportwanne angeordnet sind. Anschließend erfolgt ein optisches Überprüfen der Objekte. Die Auswertung der erhaltenen optischen Signale erfolgt in einer Steuereinheit, welche gegebenenfalls eine Fehlermeldung ausgibt, falls Objekte von einem vorgesehenen Zustand abweichen, d. h., falls die Objekte beschädigt sind, falls Objekte fehlen oder falls Objekte nicht lagerichtig angeordnet sind oder falls Teile von Objekten, wie z. B. Abdeckkappen oder dgl., fehlen. Durch die Automatisierung kann die Überprüfung aller Objekte vor einer Weiterverarbeitung, insbesondere vor einem nachfolgenden Füllvorgang oder dgl., erfolgen.
- Die Objekte werden vorzugsweise überprüft, wenn sie noch in der Transportwanne angeordnet sind oder alternativ werden die Objekte aus der Transportwanne entnommen und anschließend optisch überprüft.
- Die Objekte sind besonders bevorzugt Behältnisse zur Aufnahme von pharmazeutischen Produkten, wie z. B. pharmazeutischen Flüssigkeiten oder Pulvern. Die Objekte sind dabei besonders bevorzugt in einer Halteeinrichtung angeordnet, so dass die Objekte an der Halteeinrichtung aus der Transportwanne entnommen werden können, wodurch ein schneller und einfacher Entnahmevorgang aus der Transportwanne möglich ist.
- Zeichnung
- Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 eine schematische Darstellung einer Anordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und -
2 eine schematische Darstellung einer Anordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. - Ausführungsform der Erfindung
- Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf
1 eine Anordnung1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben. - Wie aus
1 ersichtlich ist, umfasst die Anordnung1 eine Bewegungsvorrichtung2 , welche in diesem Ausführungsbeispiel ein mehrachsiger Roboterarm ist. Die Bewegungsvorrichtung2 kann eine Hubbewegung (Doppelpfeil A) in vertikaler Richtung sowie eine Schwenkbewegung (Doppelpfeil B) ausführen. Am freien Ende der Bewegungsvorrichtung2 ist eine Greifeinheit3 angeordnet. - Die Anordnung
1 umfasst ferner eine Transportwanne4 , welche zum Transport einer Vielzahl von Objekten5 vorgesehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Objekte5 in einer Halteeinrichtung9 aufgenommen. - Die Anordnung umfasst weiterhin eine optische Kontrolleinrichtung
7 , welche in diesem Ausführungsbeispiel eine Kamera8 umfasst. Ein Überwachungsbereich der Kamera8 ist in1 durch gestrichelte Linien angedeutet. - Auf den Objekten
5 sind dabei Verschlüsse6 in Form von Kappen aufgesteckt. Die Transportwanne4 wird mittels einer nicht dargestellten Zufuhrvorrichtung zugeführt. Die Transportwanne4 ist in diesem Ausführungsbeispiel bevorzugt mit einer Abdeckung, wie z. B. einer Folie oder einem Deckel verschlossen. Vor dem Zuführen zur erfindungsgemäßen Prüfanordnung wird diese Abdeckung automatisch mittels einer Öffnungseinheit (nicht gezeigt) entfernt.1 zeigt dabei den Zustand, in dem die Abdeckung schon entfernt wurde und die Objekte5 aus der Transportwanne4 entnommen sind. - Die Funktion der erfindungsgemäßen Anordnung
1 ist dabei wie folgt. In einem ersten Schritt wird eine Abdeckvorrichtung, beispielsweise eine Folie, von der Transportwanne4 entfernt. Somit ist die Transportwanne4 offen, so dass von oben auf die in der Halteeinrichtung9 angeordneten Objekte5 zugegriffen werden kann. Dies erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel mittels der am Ende des Roboterarms angeordneten Greifeinheit3 . Die Greifeinheit3 greift dabei an der Halteeinrichtung9 an und entnimmt somit die Halteeinrichtung mitsamt der darin gehaltenen Objekte5 (Doppelpfeil A). Dieser Zustand ist in1 gezeigt. Anschließend wird die Halteeinrichtung9 über die Kamera8 geschwenkt (Doppelpfeil B), so dass eine Überprüfung der Objekte5 durchgeführt werden kann. Da in diesem Ausführungsbeispiel die Objekte5 mit einem Verschluss6 verschlossen sind, überprüft die optische Kontrolleinrichtung7 neben einer Vollständigkeit der Objekte und eventuellen Beschädigungen auch, ob eine lagerichtige Positionierung der Verschlüsse6 auf den Objekten5 vorhanden ist, oder ob Verschlüsse6 fehlen. Die Verschlüsse sind dabei zur optischen Kontrolleinrichtung gerichtet. - Nachdem die optische Kontrolleinrichtung
7 die Objekte5 überprüft hat, verfährt die Bewegungsvorrichtung2 die Halteeinrichtung9 mitsamt den Objekten5 zu einem nächsten Verarbeitungsschritt, insbesondere einer Befüllung der Objekte, da die Transportwanne4 üblicherweise unter sterilen Bedingungen verschlossen wurde und das Öffnen sowie die optische Überprüfung der Objekte5 ebenfalls in einem sterilen Reinraum erfolgt. - Erfindungsgemäß kann somit eine automatische Überprüfung von Objekten für pharmazeutische Anwendungen ausgeführt werden, ohne dass hierbei ein manueller Eingriff durch einen Mitarbeiter erfolgen muss. Sollte die optische Kontrolleinrichtung
7 eine Abweichung von den Vorgaben erfassen, wird beispielsweise ein Warnsignal bzw. eine Fehlermeldung ausgegeben, so dass die betroffene Halteeinrichtung9 aus dem Produktionsprozess entfernt werden kann. Dadurch kann vermieden werden, dass beispielsweise beschädigte Objekte befüllt werden, wobei das Füllprodukt aus den beschädigen Objekten herausfließen und den Reinraum verschmutzen würde. Alternativ kann eine Position eines fehlerhaften Objektes mittels der optischen Kontrolleinrichtung7 bestimmt werden und an eine nachfolgende Vorrichtung weitergeleitet werden. Als weitere Alternative kann das fehlerhafte Objekt auch entnommen werden. - Die erfindungsgemäße Anordnung stellt dabei einen einfachen und kostengünstigen Aufbau bereit und hat insbesondere auch nur einen sehr geringen Bauraumbedarf.
- Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf
2 eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel bezeichnet sind. - Die Anordnung des zweiten Ausführungsbeispiels entspricht im Wesentlichen dem des ersten Ausführungsbeispiels, wobei im Unterschied dazu auch die optische Kontrolleinrichtung
7 verfahrbar angeordnet ist. Insbesondere kann die optische Kontrolleinrichtung7 , wie durch die Pfeile C, D und E angedeutet, in horizontaler und vertikaler Richtung verfahren werden sowie um einen Drehpunkt in horizontaler Richtung verschwenkt werden. Hierdurch ist eine Relativbewegung zwischen der optischen Kontrolleinrichtung7 und der Bewegungsvorrichtung2 möglich, so dass es nicht mehr notwendig ist, dass die Bewegungsvorrichtung2 die zu prüfenden Objekte ausschließlich über die optische Kontrolleinrichtung7 verfahren muss, sondern dass auch die optische Kontrolleinrichtung7 eine gewisse Wegstrecke zurücklegen kann. - Ferner ist es durch die bewegbare optische Kontrolleinrichtung
7 möglich, dass die Objekte in der Transportwanne4 problemlos von unten überprüft werden können. Hierzu ist die Transportwanne4 vorzugsweise aus einem durchsichtigen Material hergestellt, z. B. einem transparenten Kunststoff oder aus Glas, so dass eine Überprüfung durch die Transportwanne4 hindurch möglich ist. Hierbei sei angemerkt, dass es auch möglich ist, dass die Transportwanne4 dann auch verschlossen bleibt und erst nach erfolgter positiver optischer Überprüfung geöffnet wird. - Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel, so dass auf die dort gegebene Beschreibung verwiesen werden kann.
Claims (10)
- Prüfanordnung zum Überprüfen von Objekten (
5 ) für pharmazeutische Anwendungen, umfassend: – eine Bewegungsvorrichtung (2 ) mit einer Greifeinheit (3 ), – eine Transportwanne (4 ), welche insbesondere mit einer Abdeckvorrichtung verschließbar ist, – ein Objekt oder eine Vielzahl von Objekten (5 ), welche in der Transportwanne (4 ) angeordnet sind, und – eine optische Kontrolleinrichtung (7 ), welche die Objekte (5 ) optisch überprüft. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Kontrolleinrichtung (
7 ) verfahrbar vorgesehen ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Halteeinrichtung (
9 ), welche in der Transportwanne (4 ) in einer entnehmbaren Weise angeordnet ist und die Objekte (5 ) hält. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Objekte (
5 ) Behältnisse zur Aufnahme von pharmazeutischen Produkten, insbesondere Spritzen, Vials, Karpulen, Fläschchen oder dgl., sind. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportwanne (
4 ) eine Abdeckvorrichtung, insbesondere eine Folie oder einen Deckel, umfasst. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportwanne (
4 ) aus einem transparenten Material, insbesondere einem transparenten Kunststoffmaterial oder Glas, hergestellt ist. - Verfahren zur Überprüfung von Objekten (
5 ) für pharmazeutische Anwendungen, umfassend die Schritte: – Zuführen einer Transportwanne (4 ), in welcher die zu prüfenden Objekte (5 ) angeordnet sind, – optisches Überprüfen der Objekte (5 ), und – Ausgeben einer Fehlermeldung, falls die Objekte (5 ) von einem vorgesehenen Zustand abweichen. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Objekte (
5 ) zur optischen Überprüfung aus der Transportwanne (4 ) entnommen werden oder dass die Objekte zur optischen Überprüfung in der Transportwanne verbleiben, wenn die Transportwanne aus einem transparenten Material hergestellt ist. - Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Objekte (
5 ) Behältnisse zur Aufnahme von pharmazeutischen Produkten sind und die Behältnisse in einer Halteeinrichtung (9 ) angeordnet sind, wobei die Halteeinrichtung (9 ) mittels einer Bewegungsvorrichtung mit der Greifeinheit (5 ) aus der Transportwanne (4 ) entnommen werden können. - Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren vollständig automatisiert abläuft.
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