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Die Erfindung betrifft einen Fahrgestellrahmen eines Wechselbrückenfahrzeugs, der zwei Rahmenlängsträger aufweist, an denen jeweils wenigstens ein Distanzhalter, der in aufgebrücktem Betriebszustand des Fahrzeugs die Wechselbrücke in vertikaler Richtung abstützt, mittels eines Haltelements befestigt ist.
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Ein großer Teil der mit Lastkraftwagen transportierten Stückgüter wird mit sogenannten Wechselbrückenfahrzeugen transportiert. Bei Wechselbrücken handelt es sich um austauschbare Ladungsträger, die sich ähnlich wie Iso-Container von dem Trägerfahrzeug trennen lassen und vielfach im sogenannten Kombi-Verkehr, also dem kombinierten Gütertransport auf Straße und Schiene, zum Einsatz kommen.
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Bei Wechselbrückenfahrzeugen handelt es sich in der Regel um schwere Lastkraftwagen, die einen Fahrgestellrahmen aufweisen, an dem die jeweils benötigten Anbauten befestigt sind. Durch Querstöße kann es hierbei zu hohen Belastungen in den Querträgern des Fahrgestellrahmens kommen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Masse der Wechselbrücken bei Belastungen in Querrichtung nur durch Quertraversen hinter dem Fahrerhaus und am Rahmenheck abgestützt wird. Insbesondere bei Wechselbrückenfahrzeugen mit in Fahrzeuglängsrichtung kurzen Querträgeranbindungen zum Rahmenlängsträger, wie etwa Rohr-Querträgern, sind Verstärkungsmaßnahmen am Rahmen notwendig, um die bei Rahmenquerbiegung entstehenden Momente aufzunehmen.
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Für die Abstützung von Wechselbrücken auf einem Lkw-Fahrgestellrahmen sind zusätzlich zu den Quertraversen Distanzhalter vorgesehen, die den konstruktionsbedingten Abstand zwischen Wechselbrücken-Längsträgern und Fahrgestellrahmen-Längsträgern sicherstellen. Derartige Distanzhalter werden jeweils an den Rahmenlängsträgern befestigt und stützen den Boden der Wechselbrücke in vertikaler Richtung ab. Bei Fahrzeugquerstößen haben diese Distanzhalter keine Verstärkungsfunktion in Bezug auf den Fahrgestellrahmen.
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Eine ganz spezielle technische Lösung zur Beförderung von wechselbaren Ladungsträgern mit einem Lastkraftwagen ist aus der
DE 94 20 484 bekannt. Bei dieser technischen Lösung ist zusätzlich zum Fahrgestellrahmen ein in seiner Höhe verstellbarer Wechselrahmen vorgesehen. Mit Hilfe des höhenverstellbar angeordneten Wechselrahmens ist es möglich, unterschiedliche Wechselaufbauten zu befördern. Hierbei ist der Wechselrahmen derart ausgeführt, dass sowohl in Bezug auf die Höhe als auch auf die Länge unterschiedlich ausgeführte Wechselaufbauten aufgenommen werden können.
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Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten technischen Lösungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fahrgestellrahmen für ein Wechselbrückenfahrzeug, insbesondere einen schweren Wechselbrücken-Lastkraftwagen, derart weiterzubilden, dass von der Wechselbrücke ausgehende und somit über die Wechselbrücke in den Rahmen eingeleitete Querkräfte zuverlässig und gleichmäßig aufgenommen werden können. Die anzugebende technische Lösung soll mit verhältnismäßig einfachen Mitteln realisierbar sein, wobei vor allem keine konstruktiven Änderungen, insbesondere Verstärkungsmaßnahmen, am Fahrgestellrahmen selbst vorgenommen werden sollten. Vielmehr sollte sichergestellt werden, dass ein in üblicherweise ausgeführter, zwei Rahmenlängsträger aufweisender Leiterrahmen sowohl für Lastkraftwagen mit als auch ohne Wechselbrückenaufbau verwendbar ist. Die Modifikation eines für die verbesserte Aufnahme von Querkräften verstärkten Fahrgestellrahmens sollte daher zu einem möglichst späten Zeitpunkt der Fahrzeugmontage erfolgen können. Ferner sollten die Verstärkungsmaßnahmen für unterschiedlich ausgeführte Fahrgestellrahmen, insbesondere auch für Rahmen mir Rohrquerträgern, verwendbar sein.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird mit einem Fahrgestellrahmen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Darüber hinaus ist im Anspruch 7 ein Wechselbrücken-Lastkraftwagen angegeben, bei dem ein erfindungsgemäß ausgeführter Fahrgestellrahmen auf bevorzugte Weise zum Einsatz kommt.
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Erfindungsgemäß ist ein Fahrgestellrahmen eines Wechselbrückenfahrzeugs, der zwei Rahmenlängsträger aufweist, an denen jeweils wenigstens ein Distanzhalter, der in aufgebrücktem Betriebszustand des Fahrzeugs die Wechselbrücke in vertikaler Richtung abstützt, mittels eines Halteelements befestigt ist, derart weitergebildet worden, dass zwei an unterschiedlichen Rahmenlängsträgern befestigte Distanzhalter durch eine Querstütze verbunden sind.
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Die erfindungsgemäße technische Lösung zeichnet sich somit vor allem dadurch aus, dass die ohnehin vorgesehenen Distanzhalter zur Aufnahme von Vertikalkräften der Wechselbrücke durch eine quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Querstütze versteift sind. Kräfte, die in Querrichtung auf ein Wechselbrückenfahrzeug einwirken, werden auf diese Weise zusätzlich über die Distanzhalter und die zwischen den Distanzhaltern vorgesehene Querstütze in den Fahrgestellrahmen eingeleitet. Auf das Fahrzeug einwirkende Querkräfte werden somit nicht nur über die Quertraversen hinter dem Fahrerhaus sowie am Fahrzeugheck, sondern auch über die zwischen den Distanzhaltern angeordnete Querstütze in den Fahrgestellrahmen eingeleitet.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1: Fahrgestellrahmen für Lkw-Wechselbrückenfahrzeuge mit in Querrichtung versteiften Vertikalabstützungen;
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2: Vertikalabstützungen mit Querstütze für den Fahrgestellrahmen eines Lkw-Wechselbrückenfahrzeugs sowie
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3: Fahrgestellrahmen für ein Lkw-Wechselbrückenfahrzeug mit querversteiften Vertikalabstützungen in einer Draufsicht.
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1 zeigt einen Leiterrahmen für einen Wechselbrücken-Lastkraftwagen, der als Grundgerüst im Wesentlichen aus zwei parallel verlaufenden Rahmenlängsträgern 1 und mehreren Querträgern 11 gebildet wird. Bei schweren Lastkraftwagen kommen derartige Leiterrahmen heutzutage in weit überwiegendem Maße zum Einsatz. An den Rahmenlängsträgern 1 des Leiterrahmens sind Quertraversen 12 befestigt, die hinter dem Fahrerhaus des Lastkraftwagens sowie an dessen Heck angeordnet sind. An den äußeren Enden der Quertraversen 12 sind jeweils Anlenkpunkte 5 vorgesehen, an denen eine Wechselbrücke nach deren Aufnahme, dem sogenannten Aufbrücken, befestigt wird. Weiterhin sind an den Rahmenlängsträgern 1 Hilfsrahmenabstützelemente 4 vorgesehen.
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Die erfindungsgemäß ausgeführten Hilfsrahmenstützelemente 4 zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass zusätzlich zu den bekannten Distanzhaltern 2, die Vertikalabstützungen für die Aufnahme der durch die Wechselbrücke verursachten Vertikalkräfte darstellen, eine Querstütze 3 vorgesehen ist, die beidseitig an den Vertikalabstützungen 2 der beiden Rahmenlängsträger 1 befestigt ist.
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Ein Hilfsrahmenabstützelement 4 lässt sich auf bevorzugte Weise an einem Vormontageband vorgruppieren und schließlich als komplette Baueinheit am Hauptmontageband mit dem Fahrzeugrahmen verbinden. Die erfindungsgemäß ausgeführten Hilfsrahmenabstützelemente 4 sind gegenüber den bekannten Distanzhaltern dahingehend weiter entwickelt worden, dass sie zusätzlich zu den von der Wechselbrücke ausgehenden Vertikalkräften auch Querkräfte, die durch entsprechende Querstöße während der Fahrt oder des Beladens des Fahrzeugs verursacht werden, aufnehmen und in den Fahrgestellrahmen einleiten. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten technischen Lösungen zeichnet sich die in 1 dargestellte Ausführungsform somit vor allem dadurch aus, dass Querkräfte nicht ausschließlich durch die Quertraversen 12, sondern gleichzeitig durch die Querstütze 3 der Hilfsrahmenabstützelemente 4 aufgenommen werden können. Hierdurch wird eine gleichmäßigere Krafteinleitung in den Fahrgestellrahmen erreicht, so dass insbesondere bei Fahrzeugen mit weniger stark dimensionierten, rohrförmigen Querträgern keine zusätzlichen Querversteifungen im Rahmen benötigt werden. Durch die erfindungsgemäß ausgeführten Hilfsrahmenabstützelemente 4 ist es weiterhin möglich, bedarfsangepasst während der Montage der Wechselbrückenaufnahmeelemente zusätzliche Querversteifungen in Form der erfindungsgemäß ausgeführten Querstützen 3 zwischen den Vertikalabstützungen 2 einzubringen.
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2 zeigt in einer Detailansicht ein erfindungsgemäß ausgeführtes Hilfsrahmenabstützelement 4, dessen als Vertikalabstützungen für eine Wechselbrücke dienenden Distanzhalter 2 durch eine Querstütze 3 miteinander verbunden sind. Bei der Querstütze 3 handelt es sich um ein gestanztes, halboffenes Profil, das an seinen beiden Enden mit den Vertikalabstützungen 2 verschweißt ist. In einem Bereich zwischen den Rahmenlängsträgern verfügt das Hilfsrahmenabstützelement 4 über zwei parallel angeordnete Streben, die wiederum über eine vertikal gerichtete Lasche verfügen. Die beiden vertikalen Laschen können – alternativ zur dargestellten Ausführungsform – auch durch „Hochklappen” des Bodens der Verbindungsstrebe 3 realisiert sein.
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In einer hier nicht dargestellten Ausführungsform ist das halboffene Profil an seinen beiden Enden mit den Vertikalabstützungen 2 verschraubt.
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Zu einer verbesserten Versteifung des Hilfsrahmenabstützelementes 4 sind auf beiden Seiten der Querstütze innerhalb der Vertikalabstützungen 2 Versteifungselemente 7 vorgesehen, die sowohl an den Vertikalabstützelementen 2 als auch an der Querversteifung 3 befestigt sind. Die Befestigung der Versteifungselemente 7 an den Querversteifungen erfolgt im Bereich der Vertikallaschen an den Streben mit Hilfe von Schraubverbindungen. Ferner sind an der Unterseite der zur Vertikalabstützung vorgesehenen Distanzhalter 2 jeweils Haltelaschen 6, in die mehrere Bohrungen eingebracht sind, vorgesehen. Die Montage des in 2 dargestellten Hilfsrahmenabstützelementes 4 am Fahrgestellrahmen erfolgt, indem das vormontierte Hilfsrahmenabstützelement 4 auf die Obergurte der Rahmenlängsträger aufgesetzt und von der Seite über die Haltelaschen 6 mit den Stegen der Rahmenlängsträger 1 verschraubt wird. Die Befestigung der Querstütze 3 an den Innenseiten der Vertikalstützen 2 kann wahlweise durch Schweißen, Nieten und/oder Verschrauben erfolgen.
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Wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass das Hilfsrahmenabstützelement 4 nicht nur von einer Wechselbrücke ausgehende Vertikalkräfte über die Vertikalabstützungen 2 aufnimmt, sondern darüber hinaus Querkräfte über die Querstützen 3 in den Fahrzeugrahmen 1 eingeleitet werden.
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3 zeigt in einer Draufsicht einen Fahrgestellrahmen mit zwei Rahmenlängsträgern 1, wie er für ein dreiachsiges Wechselbrückenfahrzeug zum Einsatz kommt. Die Rahmenlängsträger 1 sind über Querträger 11 miteinander verbunden. Darüber hinaus sind an den Rahmenlängsträgern 1 zwei Quertraversen 12 sowie zwei erfindungsgemäß ausgeführte Hilfsrahmenabstützelemente 4 befestigt. Die Quertraversen 12 und die Hilfsrahmenabstützelemente 4 dienen der Befestigung der Wechselbrücke und der Aufnahme von Kräften, die von der Wechselbrücke ausgehen. An den äußeren Enden der Quertraversen 12 sind Befestigungspunkte 5a, b, c, d vorgesehen, an denen eine Wechselbrücke mittels geeigneter Befestigungselemente fixiert werden kann. Die Hilfsrahmenabstützelemente 4 verfügen hierbei jeweils über zwei als Vertikalabstützungen vorgesehene Distanzhalter 2, eine Querstütze 3 sowie Haltelaschen 6, über die die Hilfsrahmenabstützelemente 4 an den Rahmenlängsträgern 1 befestigt werden.
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In Bezug auf die beiden Hinterachsen (in dieser Ansicht nicht dargestellt), deren spätere Position durch die Linien B und C, die die Längsmittenachse der Achsen repräsentieren, verdeutlicht ist, ist das erste Hilfsrahmenabstützelement 4 vor der Längsmittenachse B der ersten Hinterachse, während das zweite Hilfsrahmenabstützelement 4 zumindest zum größten Teil hinter der Längsmittenachse C der zweiten Hinterachse angeordnet ist. In diesem Zusammenhang sind ebenfalls die Dreieckslenker 10 dargestellt, an deren Knie jeweils der obere Anlenkpunkt der ersten und zweiten Hinterachse befestigt ist. Das vordere Hilfsrahmenabstützelement 4 befindet sich hierbei oberhalb des vorderen Dreieckslenkers 10, während sich das hintere Hilfsrahmenabstützelement 4 in Fahrtrichtung gesehen zumindest zum weitaus überwiegenden Teil hinter dem zweiten Dreieckslenker befindet.
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Strichliniert sind in 3 zwei Biegelinien 8 eingezeichnet, die eine Verformung der Rahmenlängsträger 1 aufgrund von Querkräften FQ, die während der Fahrt oder des Beladens einer Wechselbrücke durch Querstöße verursacht werden, dargestellt. Die Kräfte FQ werden ausgehend von der Wechselbrücke nicht nur in die Quertraversen 12, sondern drüber hinaus auch in die Querstützen 3 der Hilfsrahmenabstützelemente 4 in den Fahrgestellrahmen eingeleitet. Das Vorsehen der Querstützen 3 zwischen den Vertikalabstützungen 2 innerhalb der Hilfsrahmenabstützelemente 4 stellt sicher, dass die durch Querstöße verursachten Querkräfte FQ gleichmäßig in den Fahrgestellrahmen eingeleitet werden und auf zusätzliche Versteifungen des Fahrgestellrahmens verzichtet werden kann. Dies ist insbesondere bei Fahrgestellrahmen, die rohrförmige Querträger 11 aufweisen, von Bedeutung.
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Die erfindungsgemäße technische Lösung stellt somit sicher, dass die üblicherweise an den Rahmenlängsträgern 1 von Wechselbrückenfahrzeugen befestigten Distanzhalter 2, die als Vertikalabstützungen im Hinblick auf die von einer aufgebrückten Wechselbrücke ausgehenden Vertikalkräfte dienen, gleichzeitig Querkräfte aufnehmen können. Dies wird dadurch erreicht, dass die an gegenüberliegenden Rahmenlängsträger befestigten Distanzhalter 2 des Hilfsrahmenabstützelements 4 mittels einer Querstütze 3 verbunden sind. Durch diese Maßnahme wird ein Fahrgestellrahmen eines Wechselbrückenfahrzeugs im Hinblick auf auftretende Querkräfte verstärkt, ohne das zusätzliche Querträger zwischen den Rahmenlängsträgern selbst, und damit in einem sich durch Bauraumknappheit auszeichnenden Bereich, vorgesehen werden müssen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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