DE102010023481A1 - Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Omnibus - Google Patents

Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Omnibus Download PDF

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Uwe Dipl.-Ing. Grimm
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Stefan Dipl.-Ing. Kloo (FH)
Thorsten Tobias Dipl.-Ing. Weiss
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Omnibus, mit einer Kameraeinrichtung (10) zur Erfassung eines Fahrzeugumfelds (20, 22, 24), und mit wenigstens einem zwischen wenigstens zwei Stellungen bewegbaren Exterieurelement (30), wobei das Exterieurelement (30) in Abhängigkeit eines durch die Kameraeinrichtung (10) bewirkten Signals bewegbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere für einen Omnibus, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
  • Aus dem Serienfahrzeugbau von Kraftwagen, beispielsweise von Omnibussen, sind bereits eine Vielzahl von Kameraeinrichtungen mit einer oder mehrerer Kameras bekannt, mittels welchen ein Fahrzeugumfeld erfasst beziehungsweise erkannt werden kann. So dienen derartige Kameraeinrichtungen beispielsweise zur Erfassung von toten Winkeln beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren, so dass ein sich im Fahrzeugumfeld befindendes Objekt, beispielsweise ein Hindernis oder eine Person, rechtzeitig erkannt wird.
  • Des Weiteren sind aus dem Serienfahrzeugbau von Kraftwagen, beispielsweise von Omnibussen, eine Vielzahl von zwischen wenigstens zwei Stellungen bewegbaren Exterieurelementen wie beispielsweise Klappen, Türen oder dergleichen bekannt. Diese bewegbaren Exterieurelemente sind teilweise vollautomatisch zu bewegen oder aber manuell. Insbesondere bei vollautomatisch zu bewegenden Steuerelementen besteht dabei unter anderem die Gefahr, dass bei der Verlagerungsbewegung zwischen den zwei Stellungen Fahrgäste oder Passanten berührt und im schlimmsten Fall eingeklemmt werden können. Auch Kollisionen mit anderen Objekten wie beispielsweise Pfosten, Hauswänden oder dergleichen sind denkbar. Dies gilt im gleichen Maße auch für manuell betätigbare Klappen, die beispielsweise kraftunterstützt öffnen. Für derartige bewegbare Exterieurelemente gibt es bereits Sensoren, die berührend sensieren beziehungsweise Ultraschallsensoren, die einen begrenzten Bereich erfassen können. Ebenso bekannt sind Lichtvorhänge.
  • Bei berührend sensierenden Systemen besteht jedoch die Problematik, dass diese erst reagiert, wenn das Exterieurelement bereits ein entsprechendes Objekt berührt. Bei schweren Bauteilen kann es hier aufgrund der Massenträgheit zu einem Einklemmen oder Verletzen beispielsweise von Personen kommen. Ultraschallsensoren können wie Lichtvorhänge nur sehr eng begrenzte Bereiche absichern. Allen Systemen gemein ist es, dass bestimmte Einklemmstellen wie Bewegungsräume von Tragarmen, Anschlagstellen oder dergleichen nicht abgesichert werden können. Darüber hinaus besteht die prinzipielle Problematik, dass diese Systeme einen erheblichen Mehraufwand darstellen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schutzeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche kostengünstiger hergestellt werden kann und welche darüber hinaus einen besonders günstigen Schutz bei der Fahrzeugumfelderkennung beziehungsweise sich im Fahrzeugumfeld befindende Personen bietet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schutzeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentsprüchen angegeben.
  • Um eine Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Omnibus, der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfacher und kostengünstiger ausgebildet ist und darüber hinaus einen besonders günstigen Schutz vor Kollisionen des bewegbaren Exterieurelements mit einem Objekt bietet, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Exterieurelement in Abhängigkeit eines durch die Kameraeinrichtung bewirkten Signals bewegbar ist.
  • Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, eine Kameraeinrichtung mit einer oder mehrerer Kameras nicht nur zur Überwachung eines Fahrzeugumfelds, insbesondere für einen Totwinkel im hinteren und seitlichen Bereich des Kraftwagens beziehungsweise Omnibusses einzusetzen, sondern auch zur Überwachung des Fahrzeugumfelds des bewegbaren Exterieurelements. In Abhängigkeit eines durch die Kameraeinwirkung bewirkten Signals, falls diese ein entsprechendes Hindernis beziehungsweise Objekt beispielsweise in Form eines Pfostens, einer Hauswand oder einer Person ermittelt, kann somit eine gerade stattfindende oder bevorstehende Bewegung des Exterieurelements entsprechend beeinflusst werden. Somit kommt der Kameraeinrichtung bestehend aus einer oder mehreren Kameras und einer entsprechenden Auswerteinheit eine weitere Funktion zu, nämlich in besagter Weise die Bewegung des Exterieurelements durch geeignete Ansteuerung zu beeinflussen. Hierdurch kann auf ein separates System für das bewegbare Exterieurelement verzichtet werden. Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass mittels einer derartigen Kameraeinrichtung im Unterschied zu sensierenden oder auf Ultraschallbasis funktionierenden Systemen eine frühzeitige und bessere Detektion entsprechender Objekte im Fahrzeugumfeld möglich ist.
  • Der Einsatz der Kameraeinrichtung ist dabei sowohl bei automatisch bewegbaren Exterieurelementen wie Klappen oder Türen denkbar oder auch bei Exterieurelementen, welche manuelle betätigt werden müssen. Während bei automatisch bewegbaren Exterieurelementen in Abhängigkeit eines durch die Kameraeinrichtung bewirkten Signals ein entsprechender Eingriff auf den Antrieb des Exterieurelements erfolgen kann, kann dies bei manuell betätigten Exterieurbauteilen insbesondere dadurch erfolgen, dass beispielsweise das Öffnen einer Verriegelungseinrichtung so lange verhindert wird, bis ein Störobjekt aus dem entsprechenden Umfeld des zu bewegenden Exterieurbauteils entfernt ist.
  • Die Bewegung des Exterieurelements in Abhängigkeit des durch die Kameraeinrichtung bewirkten Signals kann dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung stoppbar, also abrupt anhaltbar oder aber begrenzbar, also nach Zurücklegung eines bestimmten Weges stoppbar sein. Diese Ausgestaltung kommt insbesondere bei mechanisch bewegbaren Exterieurelementen in Frage.
  • Alternativ hierzu kann die Bewegung des Exterieurelements in Abhängigkeit des durch die Kameraeinrichtung bewirkten Signals, insbesondere durch eine Regelungseinrichtung, vermeidbar sein. Diese Ausgestaltung kommt insbesondere bei mechanisch zu bewegenden Exterieurelementen in Frage, wobei beispielsweise die Schließeinrichtung des Exterieurelements ein entsprechendes Öffnen verunmöglicht, wenn sich ein Objekt im Umfeld des Exterieurelements befindet.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
  • 1 eine schematische Rückansicht auf das Fahrzeugheck eines als Omnibus ausgebildeten Kraftwagens mit einer Kameraeinrichtung zur Erfassung eines Fahrzeugumfeldes, deren Sichtfeld vorliegend schematisch angedeutet ist;
  • 2 jeweilige Seitenansichten des Omnibusses gemäß 1, wobei wiederum jeweilige Sichtfelder von entsprechenden Kameras der Kameraeinrichtung zur Erfassung eines Fahrzeugumfeldes angedeutet sind;
  • 3 eine Vorderansicht auf den Omnibus gemäß den 1 und 2, wobei wiederum ein Sichtfeld einer Kamera der Kameraeinrichtung erkennbar ist; und in
  • 4 eine schematische Draufsicht auf einen als Lastkraftwagen ausgebildeten Kraftwagen, von welchem ebenfalls eine Mehrzahl von Sichtfeldern von jeweiligen Kameras einer Kameraeinrichtung zur Erfassung eines Fahrzeugumfelds erkennbar sind.
  • In den 1 bis 3 ist in einer Rückansicht, jeweiligen Seitenansichten beziehungsweise einer Vorderansicht ein Kraftwagen in Form eines Omnibusses dargestellt. Von einer Schutzeinrichtung für im Weiteren noch näher erläuterte bewegbare Exterieurelemente ist in den 1 bis 3 zunächst eine Kameraeinrichtung 10 erkennbar, welche eine Mehrzahl von Kameras 12, 14, 16, 18 umfasst. Die am Fahrzeugheck gemäß 1 angeordnete, jedoch lediglich schematisch dargestellte Kamera 12 dient dabei zur Erfassung eines Sichtfelds beziehungsweise Fahrzeugumfelds 20 hinter dem Omnibus und ist demzufolge als Rückfahrkamera gestaltet. Gemäß 2 sind die beiden Kameras 14, 16 an jeweiligen Außenspiegeln 26, 28 des Omnibusses angeordnet und dienen zur Erfassung jeweiliger seitlicher Fahrzeugumfelder 22. Schließlich ist in 3 erkennbar, dass die Kamera 18 zur Erfassung eines sich vor dem Omnibus befindenden Fahrzeugumfeldes 24 am rechten Außenspiegel 28 des Omnibusses angeordnet ist.
  • Aus den 1 bis 3 sind darüber hinaus eine Mehrzahl von bewegbaren Exterieurelementen 30 erkennbar, welche zwischen wenigstens zwei Stellungen bewegbar sind. Unter anderem zeigt 2 beispielsweise eine Mehrzahl von Laderaumklappen als Exterieurelemente 30, welche zum Beladen eines Laderaums zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegbar sind. Des Weiteren zeigt die Rückansicht des Omnibusses gemäß 3 Exterieurelemente in Form von Motorklappen, welche ebenfalls zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegbar sind.
  • Die vorliegende Schutzeinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass die Kameraeinrichtung 10 und Einrichtungen des jeweiligen Exterieurelements 30 so miteinander gekoppelt sind, dass das Exterieurelement 30 in Abhängigkeit eines durch die Kameraeinrichtung 10 bewirkten Signals bewegbar ist. Tritt nämlich beispielsweise ein solches Signal auf, so kann beispielsweise die Bewegung des Exterieurelements 30 in Abhängigkeit des durch die Kameraeinrichtung 10 bewirkten Signals abrupt gestoppt oder zumindest dessen Bewegung begrenzt werden. So ist es beispielsweise möglich, fremdkraftangetriebene Exterieurelemente 30 wie entsprechende Klappen oder Türen dann zu stoppen oder deren Bewegung zu begrenzen, wenn sie beispielsweise ein Objekt in Form eines Hindernisses oder einer Person im Bewegungsfeld des Exterieurelements 30 befindet. Hierdurch kann beispielsweise ein Einklemmen der Person zwischen dem sich öffnenden Exterieurelement 30 und beispielsweise einer Hauswand oder dergleichen vermieden werden. Ebenso kann eine Bewegung des Exterieurelements 30 gestoppt oder begrenzt werden, wenn dieses an einem Hindernis anzuschlagen droht. Insbesondere hat es sich dabei als vorteilhaft gezeigt, die Kameras, welche zur totwinkelfreien Absicherung beim Rückwärtsfahren dienen, zur Objekterkennung und zur entsprechenden Betätigung der Exterieurelemente 30 heranzuziehen. Der besondere Vorteil der Verwendung der Kameraeinrichtung 10 liegt dabei darin, dass die Reaktionszeit des Gesamtsystems so optimiert werden kann, dass auch schwerere Exterieurbauteile 30 wie Klappen rechtzeitig vor einer Kollision oder einem Einklemmen einer Personangehalten werden können.
  • Werden hingegen keine fremdkraftbetätigten, mit einem entsprechenden Antrieb übersehenen Exterieurelemente 30 verwendet, sondern vielmehr manuell betätigbare, so kann die vorliegende Schutzeinrichtung dennoch zum Einsatz kommen. In diesem Fall ist es beispielsweise denkbar, eine Verriegelungseinrichtung des Exterieurelements so anzusteuern, dass diese bei einer entsprechenden Objekterkennung der Kameraeinrichtung 10 ein Öffnen des Exterieurelements 30 verhindert.
  • Des Weiteren sei angemerkt, dass die jeweiligen Fahrzeugumfelder 20, 22, 24 der jeweiligen Kameras 12, 14, 16, 18 in ihrer Größe auf den Bewegungsbereich des jeweiligen Exterieurelements 30 abgestimmt sind. Mit anderen Worten sind die an sich zur Erkennung von toten Winkeln eingestellten Fahrzeugumfelder 20, 22, 24 der jeweiligen Kamera 12, 14, 16, 18 so abgestimmt, dass diese auch den kompletten Bewegungsbereich des entsprechenden Exterieurelements 30 erfassen können.
  • 4 zeigt schließlich eine Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen in einer Draufsicht, welcher vorliegend als Sattelzug mit einer Sattelzugmaschine 32 und einem Auflieger 34 ausgebildet ist. Erkennbar sind dabei jeweilige Blickfelder von Kameras der Kameraeinrichtung 10 beziehungsweise entsprechend zu erfassende Fahrzeugumfelder 36, 38, 40. Insbesondere die beiden seitlichen Fahrzeugumfelder 36, 38, welche durch entsprechende Kameras erfasst werden, sind dabei Sperrzonen für die Absicherung von entsprechend bewegbaren Exterieurelementen 30. In diesen Zonen darf sich kein Objekt befinden, wobei wiederum die Größe des jeweils erfassten Fahrzeugumfeldes 36, 38 auf den Bewegungsbereich des jeweiligen Exterieurelements 30 abgestimmt ist.
  • Die Kameras können bei einem Sattelzug auch dazu genutzt werden, um beim Rangieren Kollisionen des Anhängers mit festen Hindernissen zu vermeiden. Um sicherzustellen, dass eine Klappe des Fahrzeugs ungehindert geöffnet werden kann, kann auch der Abstand des Fahrzeugs zu einem Hindernis erfasst werden. Ein Aussteigen des Fahrers zum Prüfen der Öffenbarkeit einer Klappe ist damit nicht mehr erforderlich.

Claims (8)

  1. Schutzeinrichtung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Omnibus, mit einer Kameraeinrichtung (10) zur Erfassung eines Fahrzeugumfelds (20, 22, 24), und mit wenigstens einem zwischen wenigstens zwei Stellungen bewegbaren Exterieurelement (30), dadurch gekennzeichnet, dass das Exterieurelement (30) in Abhängigkeit eines durch die Kameraeinrichtung (10) bewirkten Signals bewegbar ist.
  2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Exterieurelements (30) in Abhängigkeit des durch die Kameraeinrichtung (10) bewirkten Signals stoppbar bzw. begrenzbar ist.
  3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Exterieurelements (30) in Abhängigkeit des durch die Kameraeinrichtung (10) bewirkten Signals, insbesondere durch eine Verriegelungseinrichtung, vermeidbar ist.
  4. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Exterieurelement (30) durch einen Antrieb bewegbar ist.
  5. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Exterieurelement (30) als Klappe, oder Tür des Kraftwagens, insbesondere des Omnibusses, ausgebildet ist.
  6. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Kameraeinrichtung (10) jeweilige seitliche Fahrzeugumfelder (20, 22, 24) des Kraftwagens, insbesondere des Omnibusses, erfassbar sind.
  7. Schutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Kameraeinrichtung (10) erfassbare Fahrzeugumfelder (20, 22, 24) des Kraftwagens, insbesondere des Omnibusses, in ihrer Größe auf den Bewegungsbereich des jeweiligen Exterieurelement abgestimmt sind.
  8. Kraftwagen, insbesondere Omnibus, mit einer Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR3006248A1 (fr) * 2013-05-28 2014-12-05 Peugeot Citroen Automobiles Sa Module d'entree d'air pilote pour vehicule automobile optimise pour les chocs pieton

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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