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Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem, insbesondere für einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Rückhaltesystem ist beispielsweise bereits aus der
DE 10 2007 052 246 A1 oder aus der
DE 10 2007 022 925 A1 als bekannt zu entnehmen. Dabei handelt es sich jeweils um Rückhaltesystem in Form eines Airbags, welcher eine Stützstruktur umfasst, die aus einer Aufbewahrungsposition eine Rückhalteposition bewegbar ist. Diese Stützstruktur wird insbesondere gebildet aus einer Mehrzahl von flexiblen Röhrenelementen, welche bei einer unfallbedingten Auslösung entsprechend mit einem Medium befüllt und somit entfaltet bzw. vergrößert werden. Eine Umhüllung, welche außenseitig oder innenseitig der Stützstruktur angeordnet ist oder aber einzelne Fächer zwischen den einzelnen Röhrenelementen der Stützstruktur ausfüllt, wird dabei beim Überführen der Stützstruktur aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition mit entfalten und umgibt eine Rückhaltevolumen. Damit sich dabei die Umhüllung schnell entfaltet kann und innerhalb des Rückhaltevolumens kein Unterdruck entsteht, ist wenigstens eine Belüftungsöffnung innerhalb der Umhüllung vorgesehen, über welche eine Medium, insbesondere Umgebungsluft beim Bewegen in die Rückhalteposition in die Umhüllung einströmbar ist. Sobald das Rückhaltesystem dann in seiner Rückhalteposition ist, wird eine auftreffende Person im Wesentlichen dadurch aufgenommen, dass das innerhalb des Rückhaltevolumens aufgenommene Medium, insbesondere die Umgebungsluft, entsprechend verdrängt wird.
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Ein besonderer Augenmerk bei derartigen Rückhaltesystemen ist – wie bereits oben geschildert – darauf zu richten, dass das entsprechende Medium, insbesondere die Umgebungsluft, besonders schnell in die Umhüllung entströmen kann, damit sich innerhalb dieser Umhüllung vorzugsweise kein erheblicher Unterdruck bildet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Rückhaltesystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem das durch die Umhüllung gegebene Rückhaltevolumen beim Bewegen des Rückhaltesystems aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition besonders gut mit einem Medium, insbesondere mit Umgebungsluft, zu versorgen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Rückhaltesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Rückhaltesystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem das durch die Umhüllung begrenzte Rückhaltevolumen beim Bewegen des Rückhaltesystems aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition besonders günstig mit einem Medium, insbesondere mit Umgebungsluft, zu versorgen ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die wenigstens eine Belüftungsöffnung innerhalb eines die Stützstruktur und die Umhüllung in der Aufbewahrungsstellung zumindest teilweise aufnehmenden Gehäuses vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist wenigstens eine, und bevorzugt eine Vielzahl von Belüftungsöffnungen vorgesehen, welche in dem die Umhüllung und die Stützstruktur aufnehmenden Gehäuse eingebracht sind. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass derartige Belüftungsöffnungen besonders günstig in das Gehäuse des Rückhaltesystems integrierbar sind, um hierdurch einen erheblichen Unterdruck beim Erzeugen des Rückhaltevolumens, welches durch die Umhüllung umgeben wird, möglichst zu verhindern und somit ein schnelles Aufstellen des Rückhaltesystems bzw. des Airbags zu gewährleisten.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Umhüllung im Bereich des Gehäuses offen ausgebildet ist, wobei das Gehäuse bereichsweise die Umhüllung bildet. Da somit die Umhüllung im Bereich des Gehäuses offen gestaltet ist, kann beim Entfalten des Rückhaltesystems auf einfache Weise das Medium, insbesondere die Umgebungsluft, über das Gehäuse in die Umhüllung bzw. in das Rückhaltevolumen einströmen.
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Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass die Umhüllung im Bereich des Gehäuses geschlossen ausgebildet ist und demzufolge wenigstens eine Belüftungsöffnung aufweist, welche zu einer oder mehrerer Belüftungsöffnungen innerhalb des Gehäuses des Rückhaltesystems korrespondiert. Somit sind zwar sowohl innerhalb des Gehäuses wie auch innerhalb der Umhüllung jeweilige Belüftungsöffnungen erforderlich, jedoch kann hierdurch das Einströmen in die Umhüllung bzw. in das Rückhaltevolumen besonders günstig gesteuert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine ausschnittsweise Vorderansicht auf ein Gehäuse eines Rückhaltesystems für einen Kraftwagen, innerhalb welchem eine Stützstruktur und eine Umhüllung zumindest teilweise aufnehmbar sind, wobei die Stützstruktur und die Umhüllung vorliegend in einer Rückhalteposition gezeigt sind, in welche das Rückhaltesystem bei einer unfallbedingten Auslösung aus einer Aufbewahrungsposition bewegbar ist, wobei das Gehäuse wenigstens eine Belüftungsöffnung umfasst, über welche eine durch die Umhüllung begrenztes Rückhaltevolumen beim Bewegen aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhaltesposition mit einem Medium, insbesondere mit Umgebungsluft, versorgbar ist;
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2a eine schematische Schnittansicht des Rückhaltesystems mit dem Gehäuse, der Stützstruktur und der Umhüllung entlang der Linie II-II in 1, wobei die Stützstruktur und die Umhüllung während ihrer Bewegung in die Rückhalteposition dargestellt sind; und
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2b eine schematische Schnittansicht durch das Rückhaltesystem analog zu 2a entlang der Linie II-II in 1, wobei die Umhüllung im Unterschied zur Ausführungsform gemäß 2a im Bereich des Gehäuses offen ausgebildet ist, wodurch das Gehäuse bereichsweise die Umhüllung des Rückhaltesystems bildet.
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Von einem Rückhaltesystem in Form eines Airbags ist in
1 eine lediglich äußerst schematische Vorderansicht erkennbar. Dieses Rückhaltesystem ist prinzipiell ausgebildet wie das in der
DE 10 2007 052 246 A1 beschriebene, dessen Offenbarungsgehalt hiermit als explizit mitumfasst betrachtet werden soll. Das vorliegende Rückhaltesystem umfasst demzufolge eine Stützstruktur
10, welche durch eine Mehrzahl von kanal- bzw. röhrenförmigen Hohlkörpern
12,
14 gebildet ist, welche untereinander auf weitere noch beschriebene Weise verbunden sind. Diese Stützstruktur
10 ist – wie aus der
DE 10 2007 052 246 A1 erkennbar ist – aus einer Aufbewahrungsposition in eine Rückhalteposition bewegbar, und zwar nach der Auslösung beispielsweise infolge einer bevorstehenden oder stattfindenden Kollision des Kraftwagens. Die Bewegung der Stützstruktur
10 erfolgt im vorliegenden Fall dadurch, dass die Hohlkörper
12,
14 der Stützstruktur, welche untereinander verbunden sind, pyrotechnisch mit einem Medium in Form eines Gases befüllt werden. Damit entfaltet sich die Stützstruktur
10 in die Rückhalteposition, in welcher die Stützstruktur
10 im Wesentlichen die Form einer Gitterstruktur annimmt.
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Neben der Stätzstruktur 10 umfasst das Rückhaltesystem eine Umhüllung 16, mittels welcher eine durch die Stätzstruktur 10 in ihrer Rückhalteposition gebildetes Rückhaltevolumen umgeben ist. Die Umhüllung 16 kann dabei außenseitig oder innenseitig der Stützstruktur 10 befestigt sein oder aber einzelne Fächer der fachwerkartigen Stützstruktur 10 ausfüllen. Wenn jedenfalls die Stützstruktur 10 in ihre Rückhalteposition überführt wird, umgrenzt die Umhüllung 16 ein Rückhaltevolumen, welches zum Auffangen eines Sitzinsassen dient. Dabei wird sich die Trägheit des Mediums, insbesondere der Umgebungsluft, welche die Umhüllung 16 des Rückhaltevolumens einschließt, zunutze gemacht.
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Umgekehrt ist es entsprechend erforderlich, dass beim Bewegen der Stützstruktur 10 bzw. der Umhüllung 16 in die Rückhalteposition entsprechende Belüftungsöffnungen vorgesehen sind, über welche Luft des Rückhaltevolumens in die Umhüllung 16 einströmen kann.
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Dies erfolgt im vorliegenden Fall – wie im Weiteren anhand der 2a und 2b erläutert werden wird – über eine Mehrzahl von Belüftungsöffnungen 18, welche innerhalb eines Gehäuses 20 des Rückhaltesystems eingebracht sind.
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Die 2a und 2b zeigen dabei jeweils eine ausschnittsweise und schematische Schnittansicht des Rückhaltesystems entlang der durch die Linie II-II in 1 repräsentierte Schnittebene.
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2a zeigt dabei zunächst, dass das Gehäuse 20 im Wesentlichen rechteckförmig bzw. kastenförmig – und in Richtung der Umhüllung 16 offen – ausgebildet ist. Dabei umfasst das Gehäuse 20 einen Gehäuseboden 22 sowie Seitenwände 24, welche einstückig ausgebildet sind. Dabei sind insbesondere im Gehäuseboden die Mehrzahl von Belüftungsöffnungen 18 vorgesehen. Ebenso sind solche Belüftungsöffnungen 18 vorliegend im Bereich der Seitenwände 24 vorgesehen.
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Des Weiteren erkennbar ist, eine Befestigungselement 26 für die Stützstruktur 10, wobei im Bereich dieses Befestigungselements 26, welches beispielsweise einen der Hohlkörper 12, 14 schellenartig umgibt, auch ein Gasgenerator zum Bewegen der Stützstruktur 10 aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhaltesposition angeordnet sein kann.
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Außerdem ist aus 2 erkennbar, dass an diesem Befestigungselement 26 auch die Umhüllung 16 befestigt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Umhüllung 16 im Bereich des Gehäuses 22 geschlossen, also durchlaufend, ausgebildet. Damit nun beim Bewegen des Rückhaltesystems aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition eine entsprechendes Medium, im vorliegenden Fall Umgebungsluft, in ein durch die Umhüllung 16 begrenztes bzw. umgebendes Rückhaltevolumen 28 einströmen kann, sind eine Mehrzahl von Belüftungsöffnungen 30 der Umhüllung 16 vorgesehen, welche zu den Belüftungsöffnungen 18 innerhalb des Gehäuses 20 korrespondieren. Wenn also das Rückhaltesystem aktiviert und die Stützstruktur 10 mit der Umhüllung 16 aus der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition bewegt wird, so wird während dieser Bewegung über die Belüftungsöffnungen 18 bzw. 30 Luft in den Bereich des Rückhaltevolumens 28 der Umhüllung 16 eingesaugt. Insbesondere sind dabei die Belüftungsöffnungen 18 bzw. 30 so ausgebildet, dass innerhalb der Umhüllung 16 im Bereich des Rückhaltevolumens 28 kein übermäßiger Unterdruck entsteht. Das Einströmen des Mediums in Form der Umgebungsluft durch die Belüftungsöffnungen 18 bzw. 30 hindurch ist dabei durch einen Pfeil 32 schematisch angedeutet.
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Die Ausführungsform gemäß 2b des Rückhaltesystems unterscheidet sich von derjenigen gemäß 2a insbesondere dadurch, dass die Umhüllung 16 im Bereich des Gehäuses 20 offen ausgebildet ist, so dass das Gehäuse 20 bereichsweise die Umhüllung 16 bildet. Mit jeweiligen Enden 34, welche eine Gehäuseöffnung 36 der Umhüllung 16 begrenzen, ist diese an jeweiligen Rändern 38 der Seitenwände 24 des Gehäuses 20 fixiert. Der Vorteil einer solchen Ausgestaltung besteht darin, dass innerhalb der Umhüllung 16 auf die in 2a gezeigten Belüftungsöffnungen 30 verzichtet werden kann. Es sind also nur die Belüftungsöffnungen 18 innerhalb des Gehäuses 20 erforderlich, damit ein Medium, hier Umgebungsluft, beim Öffnen des Rückhaltesystems in das Rückhaltevolumen 28 der Umhüllung 16 einströmen kann.
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Des Weiteren sei angemerkt, dass das Gehäuse 20 vorliegend so ausgebildet ist, dass dieses in der Aufbewahrungsstellung die Stützstruktur 10 und die Umhüllung 16 zumindest teilweise aufnimmt. Weiterhin besteht ein besonderer Vorteil darin, die Belüftungsöffnungen 18 des Gehäuses zumindest im Wesentlichen außerhalb des Überdeckungsbereichs mit einem jeweiligen Hohlkörper 12, 14 der Stützstruktur 10 angeordnet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007052246 A1 [0002, 0013, 0013]
- DE 102007022925 A1 [0002]