DE102010022252A1 - Reibungskupplung mit Fliehkraftpendel - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplung mit einem, mit einem eine Gegendruckplatte bildenden Schwungrad verbundenen Gehäuse sowie einer von einer Tellerfeder gegenüber der Gegendruckplatte unter Verspannung von Reibbelägen einer drehfest mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes verbundenen Kupplungsscheibe verspannbaren, axial verlagerbar und drehfest mit dem Gehäuse verbundenen Anpressplatte.
- Derartige Reibungskupplungen sind seit langem bekannt und werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen als Trenn- und Schaltkupplungen zwischen der Brennkraftmaschine und dem Getriebe eingesetzt. Sie können vom Fahrer oder automatisiert betätigt sein, wobei mittels eines Ausrücklager Kraft auf die Tellerfederspitzen der Tellerfeder aufgebracht und die sich am Gehäuse abstützende und die Anpressplatte belastende Tellerfeder gelöst und die Reibungskupplung damit ausgerückt wird. Es ist weiterhin bekannt, derartige Reibungskupplungen mit einer Nachstelleinrichtung auszustatten, die den Verschleiß der zwischen der Gegendruckplatte und der Anpressplatte durch einen im Verschleißfall verdrehten Rampenring zwischen Anpressplatte und Tellerfeder ausgleicht und damit eine über Lebensdauer gleichbleibende Betätigungskraft der Reibungskupplung ermöglicht. Die Nachstelleinrichtung wird beispielsweise kraftgesteuert betrieben, wobei sich die Tellerfeder an einer im Gehäuse der Reibungskupplung abgestützten Sensorfeder abstützt, die bei verschleißtypischer Erhöhung der Abstützkraft, also der Betätigungskraft der Tellerfeder, den in Umfangsrichtung federbelasteten Rampenring zur Nachstellung freigibt.
- Für den Einsatz derartiger Reibungskupplungen in Verbindung mit drehschwingungsbehafteten Brennkraftmaschinen werden zur Dämpfung der Drehschwingungen Kupplungsscheiben eingesetzt, in denen ein Torsionsschwingungsdämpfer untergebracht ist. Reichen diese insbesondere bei Dieselmotoren nicht zu einer ausreichenden Schwingungsdämpfung aus, werden Zweimassenschwungräder eingesetzt, deren Schwungmassen geteilt und entgegen der Wirkung von Dämpfungselementen wie Energiespeichern und Reibeinrichtungen gegeneinander verdrehbar sind und eine effektivere Schwingungsisolation bewirken. Diese Form der Schwingungsdämpfung ist aufwendig und beispielsweise für kleinere Benzinmotoren zu kostspielig.
- Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Schwingungsisolation für eine Reibungskupplung und ein Einmassenschwungrad vorzuschlagen, die über die Möglichkeiten eines in der Kupplungsscheibe integrierten Torsionsschwingungsdämpfers hinausgeht und weitgehend bauraumneutral ist. Weiterhin soll eine derartige Lösung für Reibungskupplungen mit und ohne Nachstelleinrichtung einsetzbar sein.
- Die Aufgabe wird durch eine Reibungskupplung mit einem mit einem eine Gegendruckplatte bildenden Schwungrad verbundenen Gehäuse sowie einer von einer Tellerfeder gegenüber der Gegendruckplatte unter Verspannung von Reibbelägen einer drehfest mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes verbundenen Kupplungsscheibe verspannbaren, axial verlagerbar und drehfest mit dem Gehäuse verbundenen Anpressplatte gelöst, wobei radial außerhalb der Anpressplatte an dem Gehäuse über den Umfang verteilte Tragelemente zur Aufnahme von Pendelmassen eines Fliehkraftpendels vorgesehen sind. Die Integration eines Fliehkraftpendels in die Reibungskupplung ermöglicht eine drehzahlabhängige Dämpfung von Drehschwingungen und ermöglicht zusätzlich zu einem in der Kupplungsscheibe integrierten Torsionsschwingungsdämpfer eine weitere Möglichkeit einer Schwingungsdämpfung. Dabei können die beiden Schwingungsdämpfungssysteme aufeinander abgestimmt werden. In speziellen Fällen kann auf einen in der Kupplungsscheibe integrierten Torsionsschwingungsdämpfer komplett verzichtet werden, so dass Kosten eingespart und ein Bauraumgewinn in der Reibungskupplung resultiert.
- Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird eine nahezu bauraumneutrale Integration eines Fliehkraftpendels erzielt, in dem in dem an sich toppförmigen Gehäuse im Bereich der Tragelemente Ausschnitte vorgesehen sind, in denen die Pendelmassen zumindest teilweise in die Reibungskupplung radial eingelassen werden. Auf diese Weise kann der Schwingwinkel der Pendelmassen an den Außenumfang der Anpressplatte angepasst werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, die Tragelemente in Umfangsrichtung zwischen Aufhängeösen der Anpressplatte an dem Gehäuse anzuordnen, wobei zwischen den Aufhängeösen und entsprechenden Aufnahmepunkten an dem Gehäuse Blattfedern angeordnet sind, um eine axiale Verlagerbarkeit der Anpressplatte zu garantieren. Bei drei Aufhängeösen werden daher drei über den Umfang verteilte Tragelemente vorgesehen, die an entsprechenden Laufbahnen begrenzt verschwenkbar die Pendelmassen aufnehmen. Dabei können Tragelemente die Pendelmassen beidseits flankieren, wobei die Pendelmassen in jeweils einem Tragelement mittels in den Laufbahnen abwälzenden Bolzen aufgenommen sind.
- Nach einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Reibungskupplung mit einer vorzugsweise kraftgesteuerten Nachstelleinrichtung zur Kompensation von Verschleiß der Reibbeläge mit einem zwischen Tellerfeder und Anpressplatte verdrehbaren Rampenring, der von einer eine Abstützkraft der Tellerfeder am Gehäuse ermittelnden Sensorfeder gesteuert wird, versehen. Die üblicherweise in das Gehäuse eingehängte und sich abstützende Sensorfeder wird dabei unter Verwendung der bauraumsparenden Ausschnitte nicht in der axial verlaufenden Wandung des topfförmigen Gehäuses sondern in von über den Umfang verteilten, radial innerhalb der Tilgermassen angeordneten Bügeln abgestützt. Diese Bügel sind dabei radial innerhalb der von den Ausschnitten durchbrochenen Wandung angeordnet und stützen an der Sensorfeder beispielsweise radial außen angeordnete Abstützzungen axial ab.
- Zur Befestigung weisen die Bügel in vorteilhafter Weise jeweils zwei Befestigungsösen auf, mit denen diese zusammen mit jeweils einem Tragelement an dem Gehäuse aufgenommen werden. Weiterhin können die Bügel jeweils eine Nase aufweisen, die in das jeweilige Tragelement eingehängt ist, so dass eine Fliehkraftstabilisierung des Bügels insbesondere bei hohen Drehzahlen erzielt wird.
- Die axiale Abstützung und gegebenenfalls eine Zentrierung der Sensorfeder erfolgt an einer radial eingebogenen Lasche der Bügel, indem die Abstützzungen der Sensorfeder über Ausschnitte in der Lasche eingefädelt werden und die Sensorfeder anschließend leicht in Betriebsposition verdreht wird. Dabei ist in Umfangsrichtung zwischen den Ausschnitten und der Betriebsposition eine Ausdrehsicherung, beispielsweise in Form eines Noppens vorgesehen, um die Sensorfeder verdrehgesichert aufzunehmen und einem Ausklinken aus der Lasche über die Ausschnitte während des Betriebs vorzubeugen.
- Die Erfindung wird anhand des in den
1 bis4 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Diese zeigen: -
1 einen Schnitt durch eine Reibungskupplung mit Fliehkraftpendel, -
2 einen Detailschnitt der Reibungskupplung der1 entlang einer gegenüber dieser geänderten Schnittlinie, -
3 eine Teilansicht der Reibungskupplung der1 und -
4 einen Bügel zur Aufnahme einer Sensorfeder der Nachstelleinrichtung der Reibungskupplung der1 . -
1 zeigt die Reibungskupplung1 im Längsschnitt, wobei die aus dem Schwungrad gebildete Gegendruckplatte, die mit dem Gehäuse2 verschraubt wird, weggelassen ist. Das topfförmige Gehäuse2 weist radial außen eine axiale Wandung3 mit radial erweiterten, über den Umfang verteilten Aufnahmeösen4 ,5 auf, an denen zum einen die Anpressplatte6 mittels Blattfedern7 und zum anderen die über den Umfang verteilten Tragelemente8 für die hier nicht einsehbaren Pendelmassen des Fliehkraftpendels9 mittels Nieten10 ,11 wie Stufenbolzen aufgenommen sind. - Die Tellerfeder
12 beaufschlagt die Anpressplatte6 radial außen, wobei zwischen Anpressplatte6 und Tellerfeder12 der in Umfangsrichtung federbelastete Rampenring13 der Nachstelleinrichtung14 angeordnet ist. Der Rampenring13 weist in Umfangsrichtung ansteigende Rampen auf, die auf an der Anpressplatte6 angeordnete Gegenrampen angelegt sind, so dass bei einer Verdrehung des Rampenrings der Abstand zwischen Tellerfeder12 und Anpressplatte vergrößert wird. Wird daher ein Verschleiß der Reibbeläge erkannt, erfolgt eine leichte Verdrehung des Rampenrings13 zur Kompensation des axialen Verschleißes dieser. Die Nachstellung des Rampenrings13 erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel kraftsensiert. Hierzu bildet die sich gehäuseseitig abstützende Sensorfeder15 ein Widerlager16 für die Tellerfeder12 und bremst gleichzeitig den Rampenring13 , so dass sich dieser nicht verdrehen kann. Ändert sich mit zunehmendem Verschleiß der Arbeitspunkt der Reibungskupplung entlang der Kennlinie der Tellerfeder12 , nimmt die Ausrückkraft der Reibungskupplung zu und die Sensorfeder15 wird infolge der aus den höheren Ausrückkräften resultierenden Abstützkräfte an dem Widerlager wie Hebelpunkt ausgelenkt und gibt den Rampenring13 zur Verdrehung frei, bis der Verschleißabstand wieder ausgeglichen ist. Maßnahmen zur Begrenzung des Verdrehwegs können vorgesehen sein. - Die Sensorfeder
15 ist gegenüber dem Gehäuse2 radial außen in nicht einsehbarer Weise axial abgestützt. Zur Darstellung der Aufnahme der Sensorfeder zeigt2 einen Teilschnitt der Reibungskupplung1 der1 entlang einer geänderten Schnittlinie durch eines der über den Umfang verteilten Tragelemente8 für die Pendelmassen17 des Fliehkraftpendels9 . Die Sensorfeder15 stützt sich an einem gehäusefest angeordneten Bügel18 mittels radial erweiterter Abstützzungen19 axial ab und bildet für die Tellerfeder12 das Widerlager16 . Der Bügel18 durchgreift dabei den Ausschnitt20 im Gehäuse2 , der zur radialen Einsenkung der verschwenkbar an dem Tragelement8 aufgenommenen Pendelmassen17 unter Schwingungseinfluss freigestellt wurde. Die Pendelmassen17 sind axial zwischen dem Tragelement8 und dem zu diesem axial beabstandeten, ebenfalls gehäusefest aufgenommenen Tragelement21 mittels in den Laufflächen22 ,23 abwälzender Bolzen24 aufgenommen. -
3 zeigt eine Teilansicht der Reibungskupplung1 ohne Tragelement21 und Pendelmassen17 (2 ). Aus dieser Darstellung wird die Befestigung der Tragelemente8 und die gemeinsame Aufnahme der des Bügels18 an den Befestigungsösen4 des Gehäuses2 mittels der Niete10 . Dabei liegen die Ösen25 des Bügels18 unterhalb des Gehäuses2 und sind nur angedeutet. Der Bügel18 weist eine radial nach innen gerichtete Lasche26 mit zwei Ausschnitten27 auf, in die die Abstützzungen19 der Sensorfeder15 eingefädelt, verdreht und danach axial an der Lasche26 abgestützt sind. Die Ausdrehsicherung28 in Form des nach innen erhabenen Noppens29 an der Lasche26 verhindert ein nachträgliches Ausdrehen der in Betriebsposition dargestellten Abstützzungen19 aus den Ausschnitten27 . Der Bügel18 ist in der Mitte gegen Fliehkrafteinwirkung durch die in dem Tragelement8 vorgesehene Öffnung30 einragende Nase31 gesichert. - Das Tragelement
8 weist weiterhin Öffnungen32 mit den Laufflächen23 zur Aufnahme der Pendelmassen auf. Die Öffnungen33 ,34 sind zur axial beabstandeten Aufnahme wie Vernietung der Tragelemente21 (2 ) vorgesehen. -
4 zeigt den Bügel18 der2 und3 in Ansicht mit Bezug auf deren Bezugszeichen mit den Ösen25 zur Befestigung am Gehäuse2 , den in der Lasche26 zur Abstützung der Abstützzungen19 der Sensorfeder15 vorgesehenen Ausschnitten27 , der Nase31 zur Fliehkraftabstützung an dem Tragelement8 sowie dem Noppen29 als Ausdrehsicherung28 für die Abstützzungen19 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reibungskupplung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Wandung
- 4
- Befestigungsöse
- 5
- Befestigungsöse
- 6
- Anpressplatte
- 7
- Blattfeder
- 8
- Tragelement
- 9
- Fliehkraftpendel
- 10
- Niet
- 11
- Niet
- 12
- Tellerfeder
- 13
- Rampenring
- 14
- Nachstelleinrichtung
- 15
- Sensorfeder
- 16
- Widerlager
- 17
- Pendelmasse
- 18
- Bügel
- 19
- Abstützzunge
- 20
- Ausschnitt
- 21
- Tragelement
- 22
- Lauffläche
- 23
- Lauffläche
- 24
- Bolzen
- 25
- Öse
- 26
- Lasche
- 27
- Ausschnitt
- 28
- Ausdrehsicherung
- 29
- Noppen
- 30
- Öffnung
- 31
- Nase
- 32
- Öffnung
- 33
- Öffnung
- 34
- Öffnung
Claims (8)
- Reibungskupplung (
1 ) mit einem mit einem eine Gegendruckplatte bildenden Schwungrad verbundenen Gehäuse (2 ) sowie einer von einer Tellerfeder (12 ) gegenüber der Gegendruckplatte unter Verspannung von Reibbelägen (einer) drehfest mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes verbundenen Kupplungsscheibe verspannbaren, axial verlagerbar und drehfest mit dem Gehäuse (2 ) verbundenen Anpressplatte (6 ), dadurch gekennzeichnet, dass radial außerhalb der Anpressplatte (6 ) an dem Gehäuse (2 ) über den Umfang verteilte Tragelemente (8 ,21 ) zur Aufnahme von Pendelmassen (17 ) eines Fliehkraftpendels (9 ) vorgesehen sind. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Tragelemente (8 ) das Gehäuse (2 ) Ausschnitte (20 ) aufweist. - Reibungskupplung (
1 ) insbesondere nach Anspruch 1 oder 2 mit einer kraftgesteuerten Nachstelleinrichtung (14 ) zur Kompensation von Verschleiß der Reibbeläge mit einem zwischen Tellerfeder (12 ) und Anpressplatte (6 ) verdrehbaren Rampenring (13 ), der von einer eine Abstützkraft der Tellerfeder (12 ) am Gehäuse (2 ) ermittelnden Sensorfeder (15 ) gesteuert wird. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorfeder (15 ) radial außen Abstützzungen (19 ) zur axialen Abstützung aufweist, die von über den Umfang verteilten, radial innerhalb der Pendelmassen (17 ) angeordneten Bügeln (18 ) abgestützt werden. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bügel (18 ) jeweils zusammen mit einem Tragelement (8 ) an dem Gehäuse (2 ) aufgenommen ist. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügel (18 ) jeweils eine Nase (31 ) aufweisen, die in das jeweilige Tragelement (8 ) eingehängt ist. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügel (18 ) jeweils Ausschnitte (27 ) zum Eindrehen der Abstützzungen (19 ) in eine Betriebsposition aufweisen. - Reibungskupplung (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Umfangsrichtung zwischen Ausschnitt (27 ) und Betriebsposition eine Ausdrehsicherung (28 ) vorgesehen ist.
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