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Die Erfindung betrifft einen Schnellverstellzirkel mit an einem Kopf gehaltenen Schenkeln, einer mittels einer Verstellschraube drehbaren Spindel, die in den Schenkeln gelagert ist, wobei die Spindel unter Federkraft in Eingriff mit den Schenkeln und ohne Federkraft nicht in Eingriff mit den Schenkeln ist, sowie mit einer eine Bewegung der Verstellschraube entlang der Spindelachse begrenzenden Spindelführung.
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Ein Zirkel mit einer Schnellverstellung ist aus der
DE 76 33 841 U1 bekannt. Dieser gattungsgemäße Zirkel umfasst eine Spindel, die mittels einer zentralen Verstellschraube drehbar ist, um den Abstand der beiden Schenkelenden einzustellen. Durch federbelastete Drücker wird eine unbeabsichtigte Bewegung der Spindel und damit eine Verstellung des Abstands der Schenkelenden verhindert. Erst bei einer manuellen Betätigung der Drücker gegen eine Federkraft wird die Blockade der Spindel aufgehoben, um eine Schnellverstellung zu ermöglichen.
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Ein weiterer Schnellverstellzirkel ist aus der
DE 38 36 683 C1 bekannt. Auch dort erfolgt eine Verriegelung der Spindel durch eine oder mehrere Federn, im entriegelten Zustand ist eine Schnellverstellung möglich.
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Derartige an sich bekannte Schnellverstellzirkel weisen einen Mitteltrieb auf, dessen Spindel, die fest mit der Feststellschraube verbunden ist, zwei entgegengesetzt gerichtete Gewindeabschnitte hoher Steigung aufweist. Daneben weisen derartige Schnellverstellzirkel als Drücker bezeichnete Betätigungselemente auf, um die Spindel mittels Federkraft wahlweise in Eingriff mit Gewindebuchsen der Schenkel bzw. außer Eingriff mit den Gewindebuchsen zu bringen. Wenn die Spindel unter der Wirkung der Federkraft in Eingriff mit den Gewindebuchsen ist, kann eine Feineinstellung durch Drehen der Verstellschraube vorgenommen werden. Um eine Grobeinstellung vorzunehmen, werden die Drücker betätigt, damit die Federkraft die Gewindebuchsen nicht mehr gegen die Gewindeabschnitte der Spindel drückt, so dass eine Schnellverstellung durch Auseinanderziehen oder Schließen der Schenkel des Schnellverstellzirkels möglich ist.
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Bei herkömmlichen Schnellverstellzirkeln ist eine Spindelführung vorgesehen, die eine Bewegung der Verstellschraube entlang der Spindelachse begrenzt. Diese Spindelführung ist üblicherweise integral mit dem Kopf des Schnellverstellzirkels ausgebildet, so dass dieser zumeist eine längliche Form aufweist. Allerdings ist diese längliche Form des Kopfes nachteilig, da die Gestaltung des Kopfes dadurch Beschränkungen unterliegt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schnellverstellzirkel mit einer Spindelführung anzugeben, bei dem der Kopf beliebig gestaltet sein kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Schnellverstellzirkel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Spindelführung als vom Kopf separates Bauteil ausgebildet ist.
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Die Erfindung beruht auf der Idee, dass die Spindelführung im Unterschied zu herkömmlichen Schnellverstellzirkeln als vom Kopf separates Bauteil ausgebildet sein kann, so dass der Kopf vollkommen unabhängig von der Spindelführung gestaltet sein kann. Indem die Spindelführung als vom Kopf separates Bauteil ausgebildet ist, kann der Kopf praktisch beliebig gestaltet sein, insbesondere ist es nicht erforderlich, dass der Kopf eine längliche Form aufweist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Spindelführung zwischen einer Lagerung der Schenkel oder zwischen einer Lagerung von Schenkelabdeckungen gehalten ist. Die Spindelführung kann demnach zwischen den beiden Schenkeln bzw. zwischen den beiden Schenkelabdeckungen angeordnet und dadurch gehalten sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkels kann die Spindelführung im Bereich der Lagerung kreissegmentförmige Ausnehmungen aufweisen, in denen die Lagerungen aufgenommen sind. Die vorzugsweise symmetrisch ausgebildete Spindelführung weist somit an ihren dem Schenkel bzw. der Schenkelabdeckung zugewandten Seite Ausnehmungen auf, die im eingebauten Zustand die Lagerpunkte bzw. den Bereich der Lagerung der Schenkel umgeben. Vorzugsweise sind die Lagerpunkte als kreisförmige Öffnungen ausgebildet, um den Kopf mit den Schenkeln und gegebenenfalls auch den Schenkelabdeckungen zu verbinden, wozu eine Schraube, ein Niet, ein Stift oder dergleichen vorgesehen sein kann.
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Ein besonders vorteilhaftes Erscheinungsbild ergibt sich, wenn die Spindelführung des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkels bei geschlossenem Schnellverstellzirkel von dem Kopf und/oder den Schenkeln und/oder den Schenkelabdeckungen verdeckt ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist die Spindelführung im geschlossenen Zustand unsichtbar, erst beim Öffnen des Schnellverstellzirkels wird die Spindelführung sichtbar. Dementsprechend kann der Kopf beliebig gestaltet sein, ohne dass auf die Spindelführung Rücksicht genommen muss. Zudem stört die im geschlossenen Zustand nicht sichtbare Spindelführung nicht das äußere Erscheinungsbild des Schnellverstellzirkels.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkels kann es vorgesehen sein, dass die Schenkel, gegebenenfalls auch die Schenkelabdeckungen, an ihrer Innenseite Ausnehmungen aufweisen, in denen die Spindelführung aufgenommen ist. Da sich die Spindelführung zumindest teilweise im Inneren der Schenkel bzw. in den Ausnehmungen befindet, wird kein zusätzlicher Bauraum benötigt, so dass der erfindungsgemäße Schnellverstellzirkel besonders kompakt aufgebaut ist.
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Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkels sieht vor, dass die Spindelführung zwei zur Vorderseite oder Rückseite des Schnellverstellzirkels parallele Abschnitte aufweist, zwischen denen eine Verzahnung der Schenkel oder der Schenkelabdeckungen angeordnet ist. Die Spindelführung kann somit im Bereich des Kopfes des Schnellverstellzirkels einen U-förmigen Grundkörper aufweisen, wobei die beiden fielen Schenkel des Grundkörpars parallel zur Vorderseite bzw. zur Rückseite des Schnellverstellzirkels ausgebildet sind. Zwischen den beiden parallelen Abschnitten ist die Spindelführung offen, so dass dort die Lagerpunkte der Schenkel oder der Schenkelabdeckungen aufgenommen sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkel kann die Spindelführung zwei Vorsprünge aufweisen, zwischen denen die Verstellschraube geführt ist. Die vorzugsweise als Zapfen ausgebildeten Vorsprünge erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zur Achse der Spindel, wodurch die Verstellschraube bei der Schnellverstellung axial geführt wird. Insbesondere verhindert die Spindelführung, dass während der Schnellverstellung eine unsymmetrische Verstellung auf beiden Seiten erfolgt. Durch die Spindelführung wird hingegen sichergestellt, dass eine Verstellung der Schenkel relativ zur Spindel immer symmetrisch erfolgt. Die Feinverstellung aber auch die Schnellverstellung werden dadurch erleichtert, dass die Verstellschraube mit Spiel zwischen den Vorsprüngen der Spindelführung aufgenommen ist. Der zwischen den Vorsprüngen der Spindelführung gebildete Spalt oder die Nut ist etwas größer als die Dicke der Verstellschraube.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkel kann es vorgesehen sein, dass an den Schenkeln Abdeckungen angeordnet sind, die vorzugsweise ineinander eingreifende Verzahnungen aufweisen. Bei anderen Ausführungen des Schnellverstellzirkels können die Verzahnungen auch direkt an den Schenkeln ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkel im geöffneten Zustand in einer perspektivischen Ansicht;
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2 den Schnellverstellzirkel von 1 im geschlossenen Zustand;
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3 eine Explosionszeichnung des Schnellverstellzirkels von 1;
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4 eine ähnliche Ansicht des Schnellverstellzirkels wie in 1, jedoch ohne Kopf;
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5 eine vergrößerte Ansicht eines Schenkels des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkels im Bereich der Spindelführung; und
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6A bis 6C verschiedene Ansichten der Spindelführung des erfindungsgemäßen Schnellverstellzirkes.
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Der in 1 gezeigte Schnellverstellzirkel 1 besteht im Wesentlichen aus Schenkeln 2, 3, die an einem Kopf 4 schwenkbar gelagert sind. Die Schenkel 2, 3 wenden von einer Spindel 5 durchsetzt, die fest mit einer Verstellschraube 6 verbunden ist. Die Spindel 5 weist gegenläufige Gewindeabschnitte auf, die in nicht näher dargestellten Gewindebuchsen der Schenkel 2, 3 laufen. Die Schenkel 2, 3 weisen jeweils ein Gelenk auf, die gelenkig angebrachten Schenkelabschnitte 7, 8 dienen zur Aufnahme einer Nadel 9 oder einer Bleistiftmine 10.
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Der Schnellverstellzirkel 1 weist Drücker 11, 12 auf, bei deren Betätigung eine auf die Spindel 5 einwirkende Federkraft aufgehoben wird, so dass die Schenkel 2, 3 des Schnellverstellzirkels 1 aufeinander zu oder voneinander weg geschwenkt werden können. Eine Spiraldruckfeder befindet sich jeweils an dem von der Spindel 5 entfernten Ende des Drückers zwischen dem Drücker und dem Schenkel. Die Drücker 11, 12 sind jeweils als Hebel ausgebildet, der im mittleren Teil gelagert ist, so dass beim Herunterdrücken des von der Spindel 5 entfernten Endabschnitts 13 der entgegengesetzte Endabschnitt 14 von der Spindel 5 weg bewegt wird, so dass der Schenkel 3 bzw. die darin angeordnete Gewindebuchse nicht mehr in Eingriff mit der Spindel 5 ist, wodurch der Schenkel 3 relativ zur Spindel 5 geschwenkt werden kann. Nach dem Loslassen des Endabschnitts 13 des Drückers 12 wird der Endabschnitt 14 des Drückers 12 unter der Wirkung der Federkraft gegen die Gewindebuchse und diese gegen die Spindel 5 gepresst, so dass eine Verstellung lediglich durch Drehen der Verstellschraube 6 möglich ist.
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Der Schnellverstellzirkel 1 weist eine Spindelführung 15 auf, von der in 1 lediglich zwei parallele Zapfen 16 sichtbar sind, zwischen denen ein Spalt gebildet ist, in dem die Verstellschraube 6 mit Spiel aufgenommen ist. Während der Schnellverstellung begrenzt die Spindelführung 15 eine Bewegung der Verstellschraube 6 entlang der Spindelachse. Die Spindelführung 15 ist als vom Kopf 4 separates Bauteil ausgebildet.
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2 zeigt den Schnellverstellzirkel 1 in geschlossenem Zustand. Dabei ist ersichtlich, dass die Spindelführung 15 im geschlossenen Zustand von dem Kopf 4 und den Schenkeln 2, 3 verdeckt ist. In dem dem Kopf 4 benachbarten Bereich weisen die Schenkel 2, 3 Ausnehmungen für die Verstellschraube 6 auf, wodurch ein Öffnen des Schnellverstellzirkels durch Drehen der Verstellschraube 6 möglich ist. Da der Kopf 4 und die Spindelführung 15 als separate Bauteile ausgebildet sind, kann der Kopf 4 praktisch ohne Beschränkungen geformt sein. Insbesondere weist der Kopf 4 keine mit diesem verbundene Spindelführung in Form eines Schlitzes oder in Form von parallelen Zapfen auf, die bei herkömmlichen Zirkeln eine Gestaltung einschränken.
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3 zeigt die wesentlichen Bestandteile des Schnellverstellzirkels 1 in einer Explosionsansicht. In ähnlicher Weise zeigt 4 wesentliche Bestandteile des Schnellverstellzirkels 1 in einer perspektivischen Ansicht, wobei der Kopf und der rechte Schenkel nicht gezeigt sind. 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Schnellverstellzirkels 1 im Bereich der Spindelführung 15.
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Es ist ersichtlich, dass die Spindelführung 15 zwei zur Vorderseite und Rückseite des Schnellverstellzirkels 1 parallele Abschnitte 17, 18 aufweist, die einen Freiraum einschließen. Die Abschnitte 17, 18 weisen kreissegmentförmige Ausnehmungen 19, 20 auf, in denen im montierten Zustand eine Lagerung aufgenommen ist. Die Schenkel 2, 3 bestehen aus Metall, damit verbunden sind aus Kunststoff bestehende Schenkelabdeckungen 21, 22, die jeweils eine Verzahnung 23, 24 aufweisen, wobei die Verzahnungen 23, 24 im montierten Zustand ineinander eingreifen. Im Bereich der Verzahnungen 23, 24 befindet sich jeweils eine auf beiden Seiten überstehende Hülse 25, die an den Ausnehmungen 19, 20 der Spindelführung 15 anliegt. Im Bereich des Kopfes sind die Schenkelabdeckungen 21, 22 in entsprechend hohl ausgebildete Abschnitte der Schenkel 2, 3 eingesetzt. Ein nicht dargestellter eingepresster Stift, eine Schraube oder ein Niet bildet eine Drehachse für die Schenkbewegung der Schenkel 2, 3. Dementsprechend dienen die seitlichen Ausnehmungen 19, 20 der Spindelführung 15 als Lagerung für die Schenkel 2, 3.
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Die Spindelführung 15 weist zwei Zapfen 16 auf, die sich in Richtung der Spindel 5 erstrecken und die Verstellschraube 6 an beiden Seiten führen. Die Breite des zwischen den Zapfen 16 gebildeten Spalts ist dabei so gewählt, dass die Verstellschraube 6 mit Spiel gehalten ist.
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Die 6A–C zeigen verschiedene Ansichten der Spindelführung 15. In 6B erkennt man, dass die Spindelführung 15 im Wesentlichen aus den beiden parallelen, zueinander beabstandeten Abschnitten 17, 18 besteht, wodurch sich eine U-förmige Grundform ergibt. An einem mittleren Abschnitt 26 sind die Zapfen 16 angeformt. In dem zwischen den Abschnitten 17, 18 gebildeten Freiraum bewegen sich die Verzahnungen 23, 24 der Schenkelabdeckungen 21, 22. Die Spindelführung 15 ist selbst in Ausnehmungen 27, 28 der Schenkel 2, 3 aufgenommen.