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Die Erfindung betrifft eine meist aus Kunststoff gefertigte Radhausverkleidung für ein Fahrzeug, die auf der Seite des Rades das Radhaus verkleidet. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Radhausverkleidung für ein Fahrzeug und eine Scheibenwaschanlage für ein Fahrzeug.
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Scheibenwaschanlagen umfassen zumeist einen im Motorraum des Fahrzeugs angeordneten Waschwasserbehälter sowie eine Anzahl von Austrittsdüsen im Bereich der Front- und/oder Heckscheibe eines Fahrzeugs, wobei die Austrittsdüsen durch eine Leitung mit dem Waschwasserbehälter verbunden sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit für eine vorteilhafte Integration einer Scheibenwaschanlage in ein Fahrzeug anzugeben, wobei insbesondere eine effektive Nutzung des vorhandenen Bauraums erfolgen soll.
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Darüber hinaus ist es eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Radhausverkleidung für ein Fahrzeug anzugeben, wobei sich die Radhausverkleidung für eine Integration in ein den vorhandenen Bauraum besonders effektiv nutzendes Gesamtkonzept für ein Fahrzeug eignen und darüber hinaus besonders effizient herstellbar sein soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Radhausverkleidung für ein Fahrzeug angegeben, wobei an der Radhausverkleidung ein Waschwasserbehälter einer Scheibenwaschanlage angeordnet ist.
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Einem der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken zufolge ist der Bauraum im Motorraum eines Fahrzeugs besonders knapp. Es wäre demnach vorteilhaft, Komponenten, deren Funktion nicht zwingend eine Unterbringung im Motorraum erfordert, auszulagern. Eine derartige Komponente ist der Waschwasserbehälter einer Scheibenwaschanlage. An den Waschwasserbehälter werden insbesondere die Anforderungen gestellt, leicht nachfüllbar zu sein und eine ökonomische Leitungsführung zu den Austrittsdüsen im Bereich der Front- und/oder Heckscheibe zu erlauben.
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Die Unterbringung des Waschwasserbehälters am Radhaus hat den Vorteil, dass diese Anforderungen erfüllt werden, da derart angeordnete Waschwasserbehälter sogar ohne Öffnung der Kühlerhaube zugänglich sind. Für einen besonders komfortablen Zugriff beim Nachfüllen von Waschwasser und/oder einem Additiv kann ein am Waschwasserbehälter angebrachtes, bewegliches Rohr, Schlauch oder Stutzen vorgesehen sein, das ein Stück aus dem Radhaus herausgezogen werden kann.
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Die Unterbringung des Waschwasserbehälters am Radhaus weist zudem den Vorteil auf, dass gleichzeitig Bauraum im Motorraum freigegeben wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Waschwasserbehälter auf einer Außenseite der Radhausverkleidung angeordnet. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass auf der Innenseite der Radhausverkleidung kein Platz für den Waschwasserbehälter vorgehalten werden muss.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der Waschwasserbehälter auf einer Innenseite der Radhausverkleidung angeordnet. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass auf der Außenseite der Radhausverkleidung kein Platz für den Waschwasserbehälter vorgehalten werden muss.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist der Waschwasserbehälter in die Radhausverkleidung integriert. Unter einer Integration des Waschwasserbehälters in die Radhausverkleidung wird hier und im Folgenden eine Anordnung verstanden, bei der der Waschwasserbehälter in manchen Bereich die Radhausverkleidung bildet beziehungsweise bei der der Waschwasserbehälter nicht auf vorhandene Wände der Radhausverkleidung aufgesetzt ist, sondern Wände des Waschwasserbehälters Wände der Radhausverkleidung bilden.
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Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass der für den Waschwasserbehälter benötigte Platz auf die Außen- und auf die Innenseite der Radhausverkleidung verteilt werden kann.
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Je nach Ausgestaltung des Radhauses ist mehr Platz auf der Innenseite oder auf der Außenseite der Radhausverkleidung vorhanden, der für die Unterbringung des Waschwasserbehälters genutzt werden kann, so dass erfindungsgemäß die optimal an die vorhandenen Bedingungen angepasste Ausführungsform gewählt werden kann.
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Vom Waschwasserbehälter führt, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, eine Leitung zu Austrittsdüsen der Scheibenwaschanlage. Die Förderung von Waschwasser in dieser Leitung erfolgt mittels einer Pumpe.
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In einer Ausführungsform ist eine derartige Wasserpumpe an dem Waschwasserbehälter angeordnet.
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An dem Waschwasserbehälter ist vorteilhafterweise eine Einrichtung zur manuellen Befüllung des Waschwasserbehälters angeordnet. Diese kann, wie bereits beschrieben, als bewegliches Rohr oder Schlauchstück ausgebildet sein, um den Zugang beim Nachfüllen zu erleichtern.
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In einer Ausführungsform ist die Radhausverkleidung mit dem Waschwasserbehälter in einem Hohlkörperblasverfahren hergestellt. Eine derartige Radhausverkleidung ist besonders geeignet, wenn ein in die Radhausverkleidung integrierter Waschwasserbehälter bereitgestellt werden soll.
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Alternativ kann die Radhausverkleidung mit dem Waschwasserbehälter auch in einem Spritzgussverfahren hergestellt sein.
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Ferner kann die Radhausverkleidung auch mit dem Waschwasserbehälter verklebt sein. In dieser Ausführungsform ist es auch möglich, den Waschwasserbehälter an der Radhausverkleidung nachzurüsten.
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Die erfindungsgemäße Radhausverkleidung ist für alle Arten von Fahrzeugen mit einer Scheibenwaschanlage mit einem Waschwasserbehälter geeignet.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Scheibenwaschanlage für ein Fahrzeug mit einem Waschwasserbehälter bereitgestellt mit einer Anzahl von Austrittsdüsen und zumindest einer vom Waschwasserbehälter zu den Austrittsdüsen verlaufenden Leitung, wobei der Waschwasserbehälter an einer Radhausverkleidung des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Diese Scheibenwaschanlage hat den Vorteil, dass die am meisten Bauraum beanspruchende Komponente, der Waschwasserbehälter, besonders günstig untergebracht werden kann. An der Radhausverkleidung eines Fahrzeugs ist der Waschwasserbehälter für eine manuelle Befüllung zugänglich und nutzt gleichzeitig ohnehin zur Verfügung stehenden, bislang ungenutzten Platz.
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Bei dieser Scheibenwaschanlage ist es auch möglich, den Waschwasserbehälter auf mehrere Radhäuser des Fahrzeugs zu verteilen und somit sein Volumen zu vergrößern, so dass seltener nachgefüllt werden muss. Beispielsweise kann ein Waschwasserbehälter für die Frontscheibe an einem Radhaus der Vorderräder und ein zweiter Waschwasserbehälter für die Heckscheibe an einem Radhaus der Hinterräder des Fahrzeugs vorgesehen sein. Auf diese Weise kann einerseits das für Waschwasser zur Verfügung stehenden Volumen vergrößert, andererseits die Länge der notwendigen Leitungen zu den Austrittsdüsen verringert werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Radhausverkleidung für ein Fahrzeug angegeben, wobei gleichzeitig mit der Radhausverkleidung ein an der Radhausverkleidung angeordneter Waschwasserbehälter hergestellt wird.
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Bei diesem Verfahren wird demnach ein in die Radhausverkleidung integrierter Waschwasserbehälter in einem einzigen Verfahrensschritt mit der Radhausverkleidung hergestellt. Das Verfahren ist demnach besonders ökonomisch, weil ein separater Schritt für den Einbau des Waschwasserbehälters eingespart wird.
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Die Herstellung der Radhausverkleidung und des Waschwasserbehälters kann insbesondere mittels eines Hohlkörperblasverfahrens oder mittels eines Spritzgussverfahrens erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein alternatives Verfahren zur Herstellung einer Radhausverkleidung für ein Fahrzeug angegeben, bei dem die Radhausverkleidung mit einem Waschwasserbehälter verklebt wird.
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Bei diesem Verfahren werden demnach die Radhausverkleidung und der Waschwasserbehälter getrennt voneinander hergestellt, wobei ihre Herstellung wiederum insbesondere mittels eines Hohlkörperblasverfahrens oder mittels eines Spritzgussverfahrens erfolgen kann. Anschließend werden beide Teile miteinander verklebt.
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Dieses Verfahren weist den Vorteil auf, dass es zwar aufwendiger ist als die Herstellung in einem einzigen Verfahrensschritt, dass es jedoch durch die modulare Bauweise mehr Freiheiten lässt. Beispielsweise können so Radhausverkleidungen mit und ohne oder mit unterschiedlich platzierten Waschwasserbehältern hergestellt werden. Zudem ist es möglich, mit diesem Verfahren Waschwasserbehälter an der Radhausverkleidung nachzurüsten.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug mit einer Radhausverkleidung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Radhausverkleidung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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3 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Radhausverkleidung gemäß 2;
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4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Radhausverkleidung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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5 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Radhausverkleidung gemäß 4;
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6 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Radhausverkleidung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung und
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7 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Radhausverkleidung gemäß 6.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug 10 im Bereich eines Rads 11. Das Rad 11 ist in einem Radhaus 12 untergebracht, wobei das Radhaus 12 eine aus Kunststoff ausgebildete Radhausverkleidung 1 aufweist.
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An der Radhausverkleidung 1 ist ein Waschwasserbehälter 4 einer Scheibenwaschanlage angebracht. Der Waschwasserbehälter 4 kann dabei unabhängig von der Fahrtrichtung sowohl vor als auch hinter dem Rad 11 angebracht sein.
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2 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Radhausverkleidung 4 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die Radhausverkleidung 4 weist eine zur Karosserie gewandte Außenseite 2 und eine zum Rad gewandte Innenseite 3 auf.
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Der Waschwasserbehälter 4 ist bei dieser ersten Ausführungsform auf die Außenseite 2 der Radhausverkleidung 1 gesetzt.
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Er weist eine in 2 nur ausschnittsweise gezeigte Leitung 5 zu einer Anzahl von Austrittsdüsen der Scheibenwaschanlage auf, wobei an dem Waschwasserbehälter 4 eine Wasserpumpe 6 in diese Leitung 5 geschaltet ist.
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Ferner ist an dem Waschwasserbehälter 4 eine Einrichtung 7 zur manuellen Befüllung des Waschwasserbehälters 4 angeordnet, die als kurzer, flexibler Schlauch mit einer verbreiterten Öffnung 13 ausgebildet ist.
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3 zeigt eine Schnittansicht der Radhausverkleidung 1 gemäß 2. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass die Radhausverkleidung 1 an ihrer Innenseite 3 wie Radhausverkleidungen des Stands der Technik ohne Waschwasserbehälter 4 ausgebildet ist, während auf ihrer Außenseite 2 der Waschwasserbehälter 4 angeordnet ist.
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4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht der Radhausverkleidung 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten dadurch, dass der Waschwasserbehälter 4 an der Innenseite 3 der Radhausverkleidung 1 angeordnet ist.
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In der Schnittansicht in 5 ist erkennbar, dass die Radhausverkleidung 1 an ihrer Außenseite 2 bis auf die durch die Radhausverkleidung 1 geführte Einrichtung 7 zur manuellen Befüllung sowie die nicht dargestellte Leitung zu den Austrittsdüsen wie Radhausverkleidungen des Stands der Technik ohne Waschwasserbehälter 4 ausgebildet ist, während auf ihrer Innenseite 3 der Waschwasserbehälter 4 angeordnet ist.
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6 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht der Radhausverkleidung 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten und zweiten dadurch, dass der Waschwasserbehälter 4 in die Radhausverkleidung 1 integriert ist, in Bereichen die Radhausverkleidung 1 bildet und der Waschwasserbehälter 4 auf die Innenseite 3 und die Außenseite 2 der Radhausverkleidung 1 verteilt ist.
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In der Schnittansicht in 7 ist erkennbar, dass eine erste Seitenwand 8 des Waschwasserbehälters 4 Bereiche einer Außenseite 2 der Radhausverkleidung 1 bildet, während eine zweite Seitenwand 9 des Waschwasserbehälters 4 Bereiche der Innenseite 3 der Radhausverkleidung 1 bildet.
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Auch die Waschwasserbehälter 4 gemäß der zweiten und dritten Ausführungsform weisen Leitungen 5 zu den Austrittsdüsen der Scheibenwaschanlage mit einer Wasserpumpe 6 auf, die in den Figuren jedoch der Einfachheit halber nicht dargestellt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radhausverkleidung
- 2
- Außenseite
- 3
- Innenseite
- 4
- Waschwasserbehälter
- 5
- Leitung
- 6
- Wasserpumpe
- 7
- Einrichtung zur manuellen Befüllung
- 8
- erste Seitenwand
- 9
- zweite Seitenwand
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Rad
- 12
- Radhaus
- 13
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004004534 U1 [0003]