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GEBIET
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Die
vorliegende Offenbarung bezieht sich auf Verbrennungsmotoren und
insbesondere auf Systeme und Verfahren zum Steuern eines sequentiellen Zweistufen-Turboladers
des Verbrennungsmotors.
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HINTERGRUND
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Die
hier gegebene Hintergrundbeschreibung dient zur allgemeinen Darstellung
des Kontexts der Offenbarung. Arbeit der vorliegend genannten Erfinder
in dem Umfang, in dem sie in diesem Hintergrundabschnitt beschrieben
ist, sowie Aspekte der Beschreibung, die nicht auf andere Weise
als Stand der Technik zum Zeitpunkt der Einreichung berechtigen
können,
sind weder explizit noch implizit als Stand als Stand der Technik
gegenüber
der vorliegenden Offenbarung anerkannt.
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Die
Erhöhung
der Kraftstoffwirtschaftlichkeit ist ein wünschenswertes Ziel für Fahrzeughersteller. Verbraucher
wünschen
hohe Kraftstoffwirtschaftlichkeit, ohne Leistung zu opfern. Die
Turboladung schafft ein Verfahren zum Erhöhen der Leistung während anspruchsvoller
Bedingungen, während
die Gesamtkraftstoffwirtschaftlichkeit des Fahrzeugs verringert
wird, da ein Motor mit kleinerem Hubraum verwendet werden kann.
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Ein
Typ eines Turboladesystems ist ein sequentieller Zweistufenreihen-Turbolader. In einem solchen
Zweistufensystem sind eine Hochdruckturbine und eine Niederdruckturbine
in Reihe vorgesehen. Wenn der Motor bei hoher Last und/oder bei
hoher Drehzahl arbeitet, kann das Turboladesystem nur die Niederdruckturbine
verwenden, während
es die Hochdruckturbine umgeht. Diese Betriebsart wird als Betriebsart
A bezeichnet.
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Wenn
die Motorlast und -drehzahl nicht hoch sind, arbeiten die Hochdruckturbine
und die Niederdruckturbine in Reihe zusammen. Dies wird als Betriebsart
B bezeichnet.
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Die
Bereitstellung eines gleichmäßigen Übergangs
zwischen den Betriebsarten A und B ist für das Antriebsverhalten des
Fahrzeugs wichtig. Es kann die Bereitstellung einer Kalibrierung
für die
Umschaltung zwischen den Betriebsarten ausgeführt werden. Allerdings kann
die Umschaltbedingung auf der Betankung, auf der Motordrehzahl oder
auf anderen Bedingungen beruhen. Ein solcher Kalibrierungsaufwand
kann äußerst groß und somit
kostspielig sein. Eine Kalibrierung kann nur für Ein-Konfigurations-Teilsysteme
gültig
sein. Somit müsste
die gesamte Kalibrierung wiederholt werden, falls eines der Teilsysteme
geändert
wird. Ferner könnte
die Kalibrierung wegen Toleranzen der Teile, wegen Toleranzen, Alterung
der Teile und anderen unvorhergesehenen Bedingungen nicht optimal
sein.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Daher
schafft die vorliegende Offenbarung ein System und ein Verfahren
für den
gleichmäßigen Übergang
zwischen dem Niederdruckturbinenbetrieb und dem Betrieb der Reihenkombination
der Hochdruckturbine und der Niederdruckturbine.
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In
einem Aspekt der Offenbarung umfasst ein Verfahren zum Steuern eines
Motors mit einem Turboladesystem mit einem Hochdruckturbolader und
mit einem Niederdruckturbolader das Bestimmen eines potentiellen
Ladedrucks, der einem Hochdruckturbinen-Umgehungsventil in einer
geschlossenen Position entspricht, wenn es in einer weit offenen Position
ist, und das Schließen
des Umgehungsventils, sodass ein Hochdruckverdichter mit dem potentiellen
Ladedruck in einem gewünschten
Hochdruckarbeitsbereich arbeitet, sodass ein gewünschter Ladedruck erhalten
wird, und das Halten des Hochdruckturbinen-Umgehungsventils in einer
offenen Position.
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In
einem weiteren Aspekt der Offenbarung umfasst ein Verfahren zum
Steuern eines Motors das Öffnen
des Hochdruckturbinen-Umgehungsventils eines Turboladesystems, das
Bestimmen eines ersten vorhergesagten Ladedrucks, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
in einer offenen Position ist, für
eine erste Position einer Turbine mit variabler Geometrie, das Bestimmen
eines zweiten Ladedrucks, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
in der offenen Position ist, für
eine zweite Position der variablen Geometrie, das Bestimmen eines
gewünschten
Ladedrucks und das Schließen des
Hochdruckturbinen-Umgehungsventils, wenn das Signal für den gewünschten
Ladedruck zwischen dem ersten vorhergesagten Ladedruck und dem zweiten
vorhergesagten Ladedruck liegt.
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In
einem nochmals anderen Aspekt der Offenbarung enthält ein Steuersystem
ein Ladedruckbestimmungsmodul, das einen ersten vorhergesagten Ladedruck
bestimmt, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil in einer offenen
Position ist, für
eine erste Position einer Turbine mit variabler Geometrie, wenn
ein Hochdruckturbinen-Umgehungsventil in einer geschlossenen Position
ist. Das Ladedruckbestimmungsmodul bestimmt einen zweiten Ladedruck,
wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil in der offenen Position
ist, für
eine zweite Position der variablen Geometrie, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
in der geschlossenen Position ist. Ein Modul für den gewünschten Ladedruck bestimmt
einen gewünschten
Ladedruck. Ein Vergleichsmodul bestimmt, wann das Signal für den gewünschten
Ladedruck zwischen dem ersten vorhergesagten Ladedruck und dem zweiten
vorhergesagten Ladedruck liegt. Ein Umgehungsventilsteuermodul schließt das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil,
wenn das Signal für
den gewünschten Ladedruck
zwischen dem ersten vorhergesagten Ladedruck und dem zweiten vorhergesagten
Ladedruck liegt.
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Weitere
Bereiche der Anwendbarkeit gehen aus der hier gegebenen Beschreibung
hervor. Selbstverständlich
sind die Beschreibung und die spezifischen Beispiele nur zur Veranschaulichung bestimmt
und sollen den Umfang der vorliegenden Offenbarung nicht einschränken.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Offenbarung wird umfassender verständlich aus der ausführlichen
Beschreibung und aus den beigefügten
Zeichnungen, in denen:
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1 ein
Funktionsblockschaltplan eines Motorsystems ist, das ein Ladesystem
gemäß der vorliegenden
Offenbarung enthält;
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2 ein
Verdichterkennfeld ist, das ein Druckverhältnis und ein korrigiertes
Luftströmungsverhältnis für den Hochdruckverdichter
darstellt;
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3 ein
Funktionsblockschaltplan des Controllers aus 1 ist; und
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4a–4c ein
Ablaufplan sind, der Schritte darstellt, die von dem System gemäß der vorliegenden
Offenbarung ausgeführt
werden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
folgende Beschreibung ist dem Wesen nach lediglich beispielhaft
und soll die Offenbarung, ihre Anwendung oder Verwendungen in keiner
Weise einschränken.
Der Klarheit halber sind in den Zeichnungen zur Angabe ähnlicher
Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet. Wie der Ausdruck wenigstens
eines von A, B und C hier verwendet wird, soll er ein logisches
(A oder B oder C) unter Verwendung eines nicht ausschließenden logischen
Oder bedeuten. Es ist festzustellen, dass Schritte innerhalb eines
Verfahrens in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können, ohne
die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zu ändern.
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Wie
er hier verwendet wird, bezieht sich der Begriff Modul auf eine
anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), auf eine elektronische Schaltung,
auf einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe) und
auf Speicher, die eines oder mehrere Software- oder Firmwareprogramme ausführen, auf
eine Kombinationslogikschaltung und/oder auf andere geeignete Komponenten,
die die beschriebene Funktionalität bereitstellen.
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In 1 enthält ein Motor 10 einen
Zylinderblock 12, der verschiedene Anzahlen von Zylindern aufweist,
einen Einlasskrümmer 14 und
einen oder mehrere Auslasskrümmer 16.
Der Einlasskrümmer enthält einen Lufteinlass 18.
Der Auslasskrümmer 16 weist
einen Abgasauslass 20 auf. Der Motor 10 steht in
Verbindung mit einem Luftladesystem 22. Das Ladesystem 22 kann
ein sequentieller Zweistufenreihen-Turbolader sein. Die Einlassdrosselklappe 24 kann
eine Einlassdrosselklappe von Lamellen- oder Absperrklappentyp sein. Eine Drosselklappe
vom Steuerwalzentyp kann ebenfalls verwendet werden. Die Einlassdrosselklappe 24 ist
ein Ventil, das einen Durchlassquerschnitt aufweist, der gemäß einem
wie im Folgenden beschrieben Steuersystem und -verfahren erhöht oder
verringert werden kann.
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Ein
Abgasrückführungsventil
(AGR-Ventil) 32 steuert die Abgasströmung zur Emissionsverringerung
von dem Abgasauslass 20 zu dem Einlass 18. Das
AGR-Ventil 32 weist ebenfalls einen steuerbaren Durchlassquerschnitt
auf, der gemäß einem Steuersystem
und -verfahren erhöht
oder verringert werden kann. Die Einlassluftströmung von dem AGR-Ventil 32 und
von der Einlassdrosselklappe 24 vereinigt sich, um eine
Gesamteinlassluftströmung
in den Motor 10 zu bilden.
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Das
Abgasrückführungsventil
kann in Reihe mit einem Abgasrückführungskühler 28 sein.
Ein AGR-Umgehungsventil 30 kann verwendet werden, um das
AGR-Ventil 32 und den AGR-Kühler 28 zu umgehen.
Das AGR-Umgehungsventil 30 ist parallel zu der Reihenschaltung
des AGR-Ventils 32 und
des AGR-Kühlers 28.
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Das
Ladesystem 22 weist einen Auslass auf, der für einen
Ladeluftkühler
(CAC) 34 vorgesehen ist. Der Ladekühler 34 kühlt die
Einlassluftströmung
vor dem Einlasskrümmer 14.
Wie oben erwähnt
wurde, kann das Ladesystem 22 einen sequentiellen Zweistufenreihen-Turbolader 36 enthalten.
Der sequentielle Zweistufenreihen-Turbolader 36 kann einen
Niederdruckverdichter (NDV) 38 enthalten, der direkt mit einer
Niederdruckturbine (NDT) 40 gekoppelt ist. Außerdem kann
der sequentielle Zweistufenreihen-Turbolader 36 einen Hochdruckverdichter
(HDV) 42 in direkter Verbindung mit einer Hochdruckturbine (HDT) 44 enthalten.
Die Hochdruckturbine 44 kann eine Turbine mit variabler
Geometrie sein. Die Niederdruckturbine 40 kann eine Turbine
mit fester Geometrie sein. Beide Turbinen 40, 44 werden
durch Abgase von dem Abgasauslass 20 angetrieben.
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Ein
Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 kann verwendet werden,
um die Hochdruckturbine 44 zu umgehen. Die Hochdruckturbine
wird durch Öffnen
des Ventils im Wesentlichen umgangen. In der geschlossenen Position
drängt
das Umgehungsventil 46 die Abgase durch die Hochdruckturbine 44. Ein
Ladedruckregelventil 48 kann verwendet werden, um die Niederdruckturbine 40 zu
umgehen. Üblicherweise
arbeitet das Ladedruckregelventil 48 nur unter äußersten
Druckbedingungen als eine Sicherheit. Der Hochdruckverdichter 42 und
der Niederdruckverdichter 38 werden verwendet, um Einlassluft
von dem NDV-Einlass zu verdichten. Ein Umgehungsventil 50, das
zwischen dem Auslass des Niederdruckverdichters 38 und
dem Auslass des Hochdruckverdichters 42 angeordnet ist,
wird zum Umgehen des Hochdruckverdichters verwendet. Luft, die durch
das Umgehungsventil 50 läuft, verlässt das Ladesystem 22 und
wird an den Ladeluftkühler 34 geliefert.
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Ein
Luftmassenströmungssensor 62 erzeugt ein
Luftmassenströmungssignal,
das der Masse der Luft in dem Einlass des Systems entspricht.
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Ein
innerhalb des Einlasskrümmers 14 angeordneter
Krümmerabsolutdrucksensor 64 erzeugt
ein Krümmerdrucksignal.
Das Krümmerabsolutdrucksignal
kann verwendet werden, um das Druckverhältnis des Ladesystems zu bestimmen.
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Ein
Abgaskrümmer-Drucksensor 66 kann
ein Drucksignal erzeugen, das dem Druck der Abgase in dem Abgaskrümmer entspricht.
Der Abgaskrümmerdruck
kann auch von anderen Sensoren 68 abgeleitet werden, die
an einem Motor üblicherweise
zu finden sind. Die anderen Sensoren 68 können einen
Motordrehzahlsensor, ein Signal für die geforderte Kraftstoffmenge,
ein Signal für
die geforderte Einspritzzeiteinstellung, einen Einlasskrümmer-Temperatursensor
und einen Motorkühlmittel-Temperatursensor enthalten.
Der Einfachheit halber sind die anderen Sensoren alle in dem Block 68 für andere
Sensoren dargestellt.
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Ein
Steuermodul 70 steht in Kommunikation mit dem Luftmassenströmungssensor 62,
mit dem Krümmerabsolutdruck 64,
mit dem Abgaskrümmer-Drucksensor 66,
mit dem AGR-Ventil 32, mit dem Umgehungsventil 46 und
mit der Einlassdrosselklappe 24. Wie im Folgenden beschrieben
wird, steuert das Steuermodul 70 das Umgehungsventil 46 und
die Einlassdrosselklappe 24 unabhängig.
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In 2 ist
nun ein Verdichterkennfeld dargestellt, das eine graphische Darstellung
des Druckverhältnisses
gegenüber
der korrigierten Luftströmung
aufweist. Die vorliegende Offenbarung schafft eine gleichmäßigen Übergang
von der Betriebsart A, in der der Ladedruck nur durch den Niederdruckverdichter
erzeugt wird, und der Betriebsart B, in der der Ladedruck durch
den Hochdruckverdichter in Reihe mit dem Niederdruckverdichter erzeugt
wird. Wenn der Turbolader in der Betriebsart A arbeitet, ist das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 aus 1 in
einer weit offenen Position und ist das Hochdruckverdichter-Umgehungsventil 50 vollständig offen.
Die Turbine mit variabler Geometrie der Hochdruckturbine 44 und
der Hochdruckverdichter arbeiten in der Leerlaufbetriebsart.
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Während die
Motordrehzahl und -last abnehmen, schließt sich das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil,
sodass die Turbine in die Betriebsart B zurückkehrt. In der vorliegenden
Offenbarung wird eine Vorhersage ausgeführt, sodass der Hochdruckverdichter
innerhalb eines gewünschten
Verdichterarbeitsbereichs 210 arbeitet, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen
wird und der Hochdruckverdichter Ladedruck zu erzeugen beginnt.
Wenn daraufhin das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen
wird, wird der Punkt B als ein akzeptabler Zielpunkt angesehen und
werden die Punkte B1 und B2 nicht als akzeptable Punkte angesehen,
da der Hochdruckverdichter in einem Bereich mit sehr niedrigem Wirkungsgrad,
in einem Drosselungsbereich, in einem Schwingungsbereich oder in
einem Überdrehzahlbereich
arbeiten würde. Falls
der Hochdruckverdichter nicht in dem gewünschten Bereich 210 arbeitet,
nachdem das Umgehungsventil geschlossen worden ist, sind Einstellungen
erforderlich. Es wird versucht, das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
erneut zu öffnen, wobei
der Übergang
in beiden Richtungen wegen Leistung oder Emissionen nicht akzeptabel
sein kann.
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Wie
im Folgenden dargelegt ist, verwendet die vorliegende Offenbarung
ein Modell, das ein Energieausgleichskonzept zur Berechnung des
vermeintlichen oder potentiellen Ladedrucks verwendet, wenn das
Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen würde. Wenn
das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 in einer vollständig oder zum
größten Teil
geöffneten
Position ist, berechnet das Modell den potentiellen Ladedruck unter
der Annahme, dass das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen
würde und
die Position der Turbine mit variabler Geometrie innerhalb eines
vorgegebenen Bereichs liegt. Wenn das Modell ermittelt, dass das
Hochdruckturbinen-Umgehungsventil geschlossen wurde, würde eine
vernünftige
Position der Turbine mit variabler Geometrie den Ladedruck auf den
gewünschten
Wert zurück
bringen und würde der
Hochdruckverdichter in einem gewünschten
Bereich arbeiten, woraufhin das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
bereit sein kann geschlossen zu werden. Falls die obigen Bedingungen
nicht erfüllt sind,
ermöglicht
das Verfahren erst, dass das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen wird,
wenn eine Umschaltbedingung erfüllt
ist.
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In 3 ist
nun das Steuermodul 70 in größerer Einzelheit dargestellt.
Ein Turboladerbedingungs-Vorhersagemodul 310 sagt die Bedingungen für den Hochdruck-
und für
den Niederdruck-Turbolader vorher, um zu bestimmen, wann das Umgehungsventil 46 aus 1 zu öffnen ist.
Das Turboladerbedingungs-Vorhersagemodul 310 wird für eine Turbine
mit variabler Geometrie (VGT) ausgeführt. Die Bestimmungen, die
in dem Turboladerbedingungs-Vorhersagemodul 310 vorgenommen
werden, werden bei verschiedenen Positionen der Turbine mit variabler
Geometrie ausgeführt,
sodass ein Modul 312 für
die Position der Turbine mit variabler Geometrie ermöglicht,
dass verschiedene Turbinenpositionen getestet werden. In dieser
Ausführungsform
werden eine maximale Position der Turbine mit variabler Geometrie
und eine minimale Position der Turbine mit variabler Geometrie verwendet.
Ein Eintrittsbedingungsmodul 314 bestimmt die Eintrittsbedingung des
Systems. Das Eintrittsbedingungsmodul 314 kann z. B. die
Position des Hochdruckturbinen-Umgehungsventils 46 aus 1 bestimmen.
Das vorliegende Beispiel wird für
den Übergang
von der Betriebsart A zur Betriebsart B dargelegt, der ein Übergang
von der Niederdruckturbine, die allein wirkt, zu der Niederdruckturbine
und zu der Hochdruckturbine, die in Reihe wirken, ist.
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Das
Turboladerbedingungs-Vorhersagemodul 310 kann ein Hochdruckturbinen-Kennfeld 316 und
ein Niederdruckturbinen-Kennfeld 318 enthalten. Das Hochdruckturbinen-Kennfeld
und das Niederdruckturbinen-Kennfeld
können
die Druckverhältnisse
und Luftströmungen
der Niederdruckturbine bzw. der Hochdruckturbine korrelieren. Das
Druckverhältnis
ist das Verhältnis
des Einlassdrucks und des Auslassdrucks der Turbine.
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Ein
Hochdruckturbinen-Druckverhältnismodul 320 bestimmt
unter Verwendung des Hochdruckturbinen-Verhältniskennfelds und der Position
der Turbine mit variabler Geometrie das Hochdruckturbinen-Druckverhältnis. Ein
korrigiertes Durchflussmengensignal von einem Modul 322 für die korrigierte Durchflussmenge
kann in dem Hochdruckturbinen-Druckverhältnismodul
ebenfalls verwendet werden.
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Ein
Hochdruckturbinen-Wirkungsgradmodul 324 bestimmt unter
Verwendung des Hochdruckturbinen-Kennfelds und der Position der
Turbine mit variabler Geometrie den Hochdruckturbinen-Wirkungsgrad.
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Ein
Temperaturabfallmodul 326 bestimmt den Hochdruckturbinen-Temperaturabfall über die Hochdruckturbine.
Die Hochdruckturbinen-Auslasstemperatur ist eine Funktion des Druckverhältnisses von
dem Hochdruckturbinen-Druckverhältnismodul 320,
der Hochdruckturbinen-Einlasstemperatur und des Turbinenwirkungsgrads
von dem Hochdruckturbinen-Wirkungsgradmodul 324.
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Ein
Niederdruckturbinen-Druckverhältnismodul 330 verwendet
das Niederdruckturbinen-Kennfeld 318 zum Berechnen des
Druckverhältnisses über die
Niederdruckturbine. Die Ausgabe des Moduls 322 für den korrigierten
Durchfluss wird in dieser Bestimmung ebenfalls verwendet. Der Temperaturabfall über das
Hochdruckturbinenmodul ist der Einlasstemperaturabfall zu der Niederdruckturbine.
Die Temperatur wird an ein Modul 332 für die potentielle Turbinenenergie
geliefert, das die potentielle Turbinenenergie sowohl der Niederdruckturbine
als auch der Hochdruckturbine bestimmt. Das Modul 332 für die potentielle
Turbinenenergie empfängt
ein Hochdruckturbinen-Druckverhältnissignal
von dem Hochdruckturbinen-Druckverhältnismodul 320 und
ein Niederdruckturbinen-Druckverhältnissignal
von dem Niederdruckturbinen-Druckverhältnismodul 330. Die Abgastemperaturen,
Drücke
und Strömungsinformationen
werden verwendet, um die potentielle Hochdruckturbinen- und Niederdruckturbinenenergie
zu bestimmen. Das heißt,
wenn die potentielle Turbinenenergie sowohl für die Hochdruckturbine als
auch für die
Niederdruckturbine bestimmt wird, sollte ein Umschalten von der
Betriebsart A (Niederdruckturbine allein) in die Betriebsart B (sowohl
Hochdruckturbine als auch Niederdruckturbine) stattfinden.
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Ein
Niederdruckturbinen-Wirkungsgradmodul 334 erzeugt auf der
Grundlage des Niederdruckturbinen-Kennfelds 318 einen Niederdruckturbinen-Wirkungsgrad.
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Eine
Energie zu dem Niederdurchlass-Verdichtermodul 336 erzeugt
auf der Grundlage des Niederdruckturbinen-Wirkungsgradmodul-Signals 334 und
der Energie, die von der Niederdruckturbine geliefert werden kann,
ein Energiesignal, das der Energie entspricht, die an den Niederdruckverdichter übertragen
wird.
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Ein
Modul 338 für
das Druckverhältnis über den
Niederdruckverdichter erzeugt ein Druckverhältnis, das dem Druckverhältnis über den
Niederdruckverdichter entspricht. Das Energiesignal von dem Niederdruckverdichtermodul 336 wird
zum Bestimmen des Druckverhältnisses
des Niederdurchlassverdichters verwendet.
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Ein
Niederdruckverdichter-Auslasstemperatur-Bestimmungsmodul 340 bestimmt
auf der Grundlage der Niederdruckverdichter-Einlasstemperatur, die
von dem Einlasstemperaturmodul 342 erhalten werden kann,
die Auslasstemperatur des Niederdruckverdichters. Zur Bestimmung
der Einlasstemperatur zu dem Fahrzeug kann ein Sensor verwendet werden.
Bei der Bestimmung können
das im Signal vom Block 338 bestimmte Druckverhältnis und
das Wirkungsgradsignal von dem Niederdrucktemperatur- oder Turbinenwirkungsgradmodul 334 verwendet werden.
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Um
ein Hochdruckverdichter-Druckverhältnis zu erzeugen, kann ein
Hochdruckverdichter-Druckkennfeld 350 in Verbindung mit
einem Hochdruckverdichter-Druckverhältnismodul 352 verwendet
werden. Sowohl das Hochdruckverdichter- als auch das Niederdruckverdichter-Druckverhältnis kann
bei einer maximalen Position der Turbine mit variabler Geometrie
und bei einer minimalen Position der Turbine mit variabler Geometrie
berechnet werden. Um den maximalen und den minimalen Ladedruck unter
Verwendung der Positionen der Turbine mit variabler Geometrie zu
bestimmen, kann ein Ladedruckbestimmungsmodul 360 verwendet
werden.
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Ein
Vergleichsmodul 362 vergleicht verschiedene Parameter,
um unter Verwendung des Ventilsteuermoduls 364 zu bestimmen,
ob das Ventil offen bleiben sollte oder nicht oder bereit zum Schließen ist.
Der Vergleich erfolgt in dem Vergleichsmodul 362. Die in
dem Vergleichsmodul 362 vorgenommenen Vergleiche können bestimmen,
ob der gewünschte Ladedruck
von einem Modul 366 für
den gewünschten
Ladedruck innerhalb des in dem Ladedruckbestimmungsmodul 360 bestimmten
Bereichs des maximalen Ladedrucks und des minimalen Ladedrucks liegt.
Wenn der gewünschte
Ladedruck bei den zwei Extrempositionen innerhalb des Bereichs des
maximalen und des minimalen Ladedrucks liegt und wenn es eine Überlappung
zwischen dem gewünschten Hochdruckverdichter-Arbeitsbereich
und dem maximalen und dem minimalen Hochdruckverdichter-Druckverhältnis unter
der maximalen und der minimalen Position der Turbine mit variabler
Geometrie gibt, ist das in 1 dargestellte
Umgehungsventil 46 bereit geschlossen zu werden. Falls
einer der oben erwähnten
Vergleiche nicht wahr ist, ist das Ventil nicht bereit geöffnet zu
werden.
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In 4a–4c ist
nun ein Verfahren zum Betreiben der vorliegenden Offenbarung dargelegt. In
Schritt 410 werden die Eintrittsbedingungen bestimmt. In
diesem Beispiel sind die Eintrittsbedingungen, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil in
einer offenen Position ist und wenn das Hochdruckverdichter-Umgehungsventil
offen ist. Die vorliegende Offenbarung bestimmt, ob das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 aus 1 bereit
ist, geschlossen zu werden. Wenn bestimmt wird, ob das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
in einer offenen Position ist, kann die Position als eine ”weit” offene
Position bezeichnet werden, wenn die offene Position vollständig offen
oder nahezu vollständig
offen ist. Mehr als etwa 75% können
als eine weit offene Position angesehen werden.
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In
Schritt 412 wird die Motorabgastemperatur geschätzt. Die
Abgastemperatur ist die Abgaskrümmertemperatur,
die, wie im Folgenden beschrieben ist, zum Berechnen der Turbinenenergie
und des korrigierten Abgasdurchflusses verwendet wird. Die Motorabgastemperatur
kann unter Verwendung verschiedener Parameter aus einem Modell berechnet werden.
Natürlich
kann ein direkter Messwert der Abgaskrümmertemperatur unter Verwendung
eines Sensors bestimmt werden. Unter Verwendung eines Modells werden
andere dem Motor zugeordnete Sensoren verwendet. Zum Beispiel können ein
Motordrehzahlsensor, eine geforderte Kraftstoffmenge, eine geforderte
Einspritzzeiteinstellung, ein Einlasskrümmer-Temperatursensor, ein
Luftmassenströmungssensor
und eine Motorkühlmitteltemperatur zusammen,
in Kombination oder in Unterkombination verwendet werden, um die
Abgaskrümmertemperatur
zu bestimmen.
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In
Schritt 414 werden eine maximale und eine minimale Position
der Turbine mit variabler Geometrie definiert. Die Positionen werden
verwendet, um zwei mögliche
Ladedrücke
zu berechnen, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil 46 geschlossen
ist. Wenn der gewünschte
Ladedruck zwischen den zwei Drücken
liegt und sich die Hochdruckverdichterverhältnisse innerhalb der zwei
Positionen mit variabler Geometrie mit dem in 2 dargestellten
Arbeitsbereich 210 überlappen,
wird zugelassen, dass sich das Umgehungsventil schließt. In Schritt 416 wird
angenommen, dass die VGT-Position eine minimale Position ist. Die
folgenden Berechnungen werden auch für eine maximale Position ausgeführt. In
Schritt 418 wird ein Druckverhältnis über die Hochdruckturbine mit
einem korrigierten Durchfluss bestimmt. In der Berechnung des Druckverhältnisses
werden das Hochdruckturbinen-Kennfeld und die Flügelgeometrieturbinenposition
verwendet. In der Berechnung wird ein korrigierter Durchfluss verwendet.
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In
Schritt 420 wird unter Verwendung des Hochdruckturbinen-Kennfelds
und der Position der Turbine mit variabler Geometrie der Hochdruckturbinen-Wirkungsgrad
bestimmt. Das Druckverhältnis über die
Hochdruckturbine aus Schritt 418 und der Hochdruckturbinen-Wirkungsgrad
aus 420 werden verwendet, um den Temperaturabfall über die
Hochdruckturbine zu berechnen, sodass in Schritt 422 die unterstromige
Temperatur der Hochdruckturbine bestimmt werden kann. Die Hochdruckturbinen-Auslasstemperatur
ist eine Funktion des Druckverhältnisses,
der Hochdruckturbinen-Einlasstemperatur und des Turbinenwirkungsgrads.
In Schritt 424 wird das Niederdruckturbinen-Kennfeld verwendet,
um das Druckverhältnis über die
Niederdruckturbine zu berechnen. Außerdem wird in Schritt 424 ein
korrigierter Durchfluss verwendet.
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In
Schritt 426 wird die Energie berechnet, die durch die Hochdruckturbine
bei einer angenommenen Position der Turbine mit variabler Geometrie
geliefert werden kann. Dies wird unter Verwendung der obigen Temperatur,
des obigen Drucks und der obigen Strömung sowie einer Energiegleichung
zur Berechnung der Energie ausgeführt. Die Abgastemperatur, der
Druck, die Strömung
und die Energiegleichung werden verwendet, um die Energie zu berechnen,
die die Niederdruckturbine liefern könnte. In Schritt 430 wird
ein Niederdruckturbinen-Kennfeld verwendet, um den Niederdruckturbinen-Wirkungsgrad
zu berechnen. In Schritt 432 werden die Energie von der
Niederdruckturbine und der Wirkungsgrad der Niederdruckturbine,
die in den Schritten 428 und 430 bestimmt wurden,
in Schritt 432 zur Berechnung der an den Niederdruckverdichter übertragenen
Energie verwendet. In Schritt 434 wird unter Verwendung
der von der Niederdruckturbine erhaltenen Energie das Druckverhältnis über den
Niederdruckverdichter bestimmt. In Schritt 436 wird auf
der Grundlage der Niederdruckverdichter-Einlasstemperatur, des Druckverhältnisses
und des Wirkungsgrads die Niederdruckverdichter-Auslasstemperatur
bestimmt. In Schritt 438 werden die korrigierte Strömung und
das Hochdruckverdichter-Kennfeld verwendet, um das Druckverhältnis über den
Hochdruckverdichter zu berechnen.
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In
Schritt 440 wird bestimmt, ob der Prozess mit allen Positionen
der Turbine mit variabler Geometrie abgeschlossen ist oder nicht.
Wenn in Schritt 440 nicht alle Berechnungen abgeschlossen
sind, bestimmt das Verfahren in Schritt 442 Berechnungen für die Turbine
mit variabler Geometrie, die bei einer maximalen Ventilposition
eingestellt ist. Daraufhin werden die Schritte 418 bis 438 für die maximale
Position berechnet, die mit den zuvor ausgeführten Mimimalpositionen der
Turbine mit variabler Geometrie gegenübergestellt wird.
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Wenn
in Schritt 440 die Berechnungen für alle Positionen der Turbine
mit variabler Geometrie abgeschlossen sind, wird der Schritt 444 ausgeführt. In
Schritt 444 werden der maximale und der minimale Ladedruck
bei den Positionen der Turbine mit variabler Geometrie bei der maximalen
und bei der minimalen Position berechnet.
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In
Schritt 446 wird bestimmt, ob der gewünschte Ladedruck innerhalb
der zwei Extrempositionen der variablen Geometrie innerhalb des
Bereichs des maximalen Ladedrucks und des minimalen Ladedrucks liegt.
Falls der gewünschte
Ladedruck innerhalb des Bereichs mit einem maximalen Ladedruck und
mit einem minimalen Ladedruck der zwei Extrempositionen liegt, bestimmt
der Schritt 448, ob es zwischen dem Hochdruckverdichter-Arbeitsbereich und
dem maximalen und dem minimalen Hochdruckverdichter-Druckverhältnis unter
der maximalen Position und der minimalen Position der Turbine mit
variabler Geometrie eine Überlappung gibt.
Mit anderen Worten, wenn das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil geschlossen
ist, gibt es eine zulässige
Position der Turbine mit variabler Geometrie, um den Hochdruckverdichter
in dem in 2 dargestellten gewünschten
Arbeitsbereich 210 arbeiten zu lassen. Wenn das der Fall
ist, schließt
der Schritt 450 das Umgehungsventil.
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Wenn,
wieder zurück
zu den Schritten 446 und 448, der gewünschte Ladedruck
nicht innerhalb des Bereichs des maximalen Ladedrucks und des minimalen
Ladedrucks der zwei Extrempositionen der Turbine mit variabler Geometrie
liegt, lässt
der Schritt 452 nicht zu, dass das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
geschlossen wird. Außerdem
bestimmt Schritt 448, wann das Hochdruckturbinen-Umgehungsventil
geschlossen werden kann, wobei der Schritt 452 nicht zulässt, dass
das Umgehungsventil geschlossen wird, falls es keine zulässige Position der
Turbine mit variabler Geometrie gibt, um den Hochdruckverdichter
in dem gewünschten
Arbeitsbereich 210 aus 2 arbeiten
zu lassen.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet kann nun aus der vorstehenden Beschreibung
würdigen,
dass die umfassenden Lehren der vorliegenden Offenbarung in einer
Vielzahl von Formen implementiert werden können. Obgleich diese Offenbarung
in Verbindung mit besonderen Beispielen davon beschreiben worden
ist, soll der wahre Umfang der Offenbarung somit darauf nicht beschränkt sein,
da für
den erfahrenen Praktiker bei Studium der Zeichnungen, der Beschreibung
und der folgenden Ansprüche
andere Änderungen
sichtbar werden.