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Die
Erfindung betrifft eine Dachanordnung für einen Kraftwagen nach dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen einer
Dachanordnung für
einen Kraftwagen nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 5.
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Dächer für Kraftwagen,
insbesondere für Personenkraftwagen,
werden heutzutage in der Regel als Dachmodule vorgefertigt und erst
in der Endmontage mit der Karosserie des Kraftwagens verbunden.
Dies ermöglicht
ein leichteres Anbringen von Dachverkleidungen und dergleichen,
da solche Verkleidungsteile außerhalb
der Karosserie mit der Dachbeplankung zum Dachmodul verbunden werden
können,
so dass eine gute Zugänglichkeit
gewährleistet
ist. Das fertige Dachmodul wird üblicherweise
mit der Karosserie verklebt. Die Klebenaht verläuft dabei entlang eines seitlichen
Dachrahmens der Karosserie. Ein solcher seitlicher Dachrahmen ist üblicherweise
durch in Schalenbauweise aufgebaute Hohlprofile gebildet und besitzt
einen Flansch, der in Fahrzeugquerrichtung auf die Fahrzeugmitte
hin abragt. Die Verklebung zwischen dem Dachmodul und dem Dachrahmen
erfolgt dabei über
eine Klebenaht, die auf diesen Flansch aufgebracht wird.
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Zur
Versteifung des Daches sind üblicherweise
zusätzliche
Dachspriegel vorgesehen, die mittels gekröpfter Konsolen an Säulen der
Karosserie angebracht werden. Die Anbindung der Dachspriegel an
den Säulen
benötigt
dabei relativ viel Bauraum, der nicht mehr für andere Komponenten des Kraftwagens
zur Verfügung
steht. Weiterhin ist an üblichen Dachanordnungen
nachteilig, dass sich durch die gängige Verklebungsgeometrie
relativ hohe Spaltmaße
zwischen Dachmodul und Dachrahmen ergeben. Diese Spalten werden üblicherweise
durch Dachzierleisten abgedeckt, was zusätzliche Montageschritte und
zusätzlichen
Materialeinsatz erfordert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Dachanordnung
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum
Herstellen einer Dachanordnung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
5 bereitzustellen, durch welche Bauraum im Dachbereich eingespart wird
und die Spaltmaße
im Bereich der Dachanbindung verringert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Dachanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
5 gelöst.
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Eine
derartige Dachanordnung für
einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen umfasst
ein Dachmodul, welches mit einem seitlichen Dachrahmen über eine
Klebenaht verbunden ist. Der seitliche Dachrahmen ist in Schalenbauweise ausgeführt und
weist einen in Richtung der Fahrzeugmitte abragenden Flansch auf.
Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass die Klebenaht zwischen Dachmodul und Dachrahmen
zwischen einem Dachbeplankungsteil des Dachmoduls und einer zur
Fahrzeugmitte weisenden Seitenfläche
des seitlichen Dachrahmens angeordnet ist. Im Gegensatz zu bekannten
Dachanordnungen befindet sich also die Verklebung nicht mehr zwischen
Dachmodul und Flansch des Dachrahmens, sondern nutzt die Seitenflächen des
Dachrahmens selbst. Hierdurch kann der Spalt zwischen Dachmodul
und Dachrahmen verringert werden, so dass auf Dachzierleisten zur Überdeckung
des Spalts verzichtet werden kann. Lediglich eine Dichtlippe ist
gegebenenfalls notwendig.
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Gleichzeitig
wird durch die erfindungsgemäße Verklebung
zwischen Dachbeplankungsteil und Dachrahmen der Flansch des Dachrahmens
für weitere
Funktionen freigegeben. Dies kann zweckmäßigerweise zur Anbindung eines
Dachspriegels genutzt werden, der mit einem Endbereich mit dem Flansch des
seitlichen Dachrahmens verbunden ist. Auf eine zusätzliche
Konsole zum Verbinden des Dachspriegels mit einer Säule kann
daher verzichtet werden, so dass Bauraum und Gewicht eingespart
werden.
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Eine
besonders einfache und zweckmäßige Verbindung
zwischen Dachspriegel und Flansch kann durch eine Verschraubung
realisiert werden. Diese ermöglicht
gleichzeitig ein reversibles Lösen des
Dachspriegels, was bei Unfallreparaturen Kosten einsparen kann.
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Der
Dachspriegel ist vorzugsweise als Strangpressprofil aus Aluminium
oder hochfestem Stahl ausgebildet. Derartige Strangpressprofile
weisen eine besonders gute Festigkeit auf, so dass beim Dachfall
ein guter Insassenschutz für
die Fahrzeuginsassen gewährleistet
ist.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer
Dachanordnung für
einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen. Bei einem
solchen Verfahren wird eine Klebenaht auf einen in Schalenbauweise
ausgeführten
seitlichen Dachrahmen einer Karosserie des Kraftwagens aufgebracht
und anschließend
ein Dachmodul unter Ausbildung einer Klebeverbindung zwischen einem Dachbeplankungsteil
des Dachmoduls und dem seitlichen Dachrahmen auf die Karosserie
aufgesetzt. Erfindungsgemäß ist hier
vorgesehen, dass die Klebenaht auf eine zur Fahrzeugmitte weisende
Seitenfläche
des seitlichen Dachrahmens aufgebracht wird. Wie bereits anhand
der Erfindung gemäßen Dachanordnung
geschildert kann durch ein solches Verfahren eine besonders genaue
Positionierung des Dachmoduls mit geringen Spaltbreiten zum Dachrahmen realisiert
werden, so dass auf zusätzliche
Schritte zur Verbesserung der optischen Anmutung des Verbindungsbereichs
zwischen Dachmodul und Dachrahmen, wie beispielsweise das Montieren
von Dachzierleisten, verzichtet werden kann. Das Verfahren ist daher
besonders kostengünstig.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird wenigstens ein Dachspriegel mit einem zur Fahrzeugmitte
hin abragenden Flansch des seitlichen Dachrahmens verbunden, insbesondere verschraubt.
Dies ermöglicht
eine besonders einfache und kostengünstige Anbringung des Dachspriegels,
die gleichzeitig Bauraum einspart. Zur Anbindung des Dachspriegels
müssen
keine zusätzlichen Konsolen
montiert werden, wodurch ein Montageschritt eingespart wird und
somit die Durchführung des
Verfahrens beschleunigt und kostengünstiger gestaltet wird.
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Das
Verfahren wird vorzugsweise während einer
Endmontage des Kraftwagens, insbesondere nach einem Lackieren der
Karosserie und des Dachmoduls, durchgeführt. Dies ermöglicht eine
besonders einfache Montage von weiteren Komponenten des Dachmoduls
an einem Dachbeplankungsteil, da dies außerhalb der Karosserie geschehen
kann und die Zugänglichkeit
daher besonders gut ist. Um eine einheitliche Lackqualität zu sichern,
kann das Dachbeplankungsteil des Dachmoduls vor dem Lackieren der
Karosserie temporär
mit dieser verbunden werden und gemeinsam mit der Karosserie die
Lackierung, beispielsweise eine kathodische Tauchlackierstrecke,
durchlaufen. Nach dem Trockenen beziehungsweise Wärmebehandeln
des Lacks kann das Dachmodul dann wieder von der Karosserie gelöst werden,
getrennt von der Hauptfertigungslinie mit Dämm- und Verkleidungsmatten
bestückt
werden und schließlich im
Rahmen der Endmontage wieder in die Hauptfertigungslinie eingeschleust
werden. Hierdurch wird bei guter Montagezugänglichkeit eine einheitliche
Lackqualität
zwischen Karosserie und Dachbeplankung sichergestellt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen Dachbereich eines Kraftwagens;
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2 eine
schematische Schnittdarstellung durch den Anbindungsbereich zwischen
Dachrahmen und Dachmodul bei einer Dachanordnung nach dem Stand
der Technik;
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3 eine
schematische Schnittdarstellung durch den Anbindungsbereich zwischen
Dachrahmen und Dachmodul bei einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dachanordnung;
und
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4 eine
perspektivische Ansicht des Anbindungsbereichs eines Dachspriegels
zur Verwendung in einem Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Dachanordnung.
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Bei
einer im Ganzen mit 10 bezeichneten Dachanordnung eines
Kraftwagens ist ein Dachmodul 12 zwischen seitlichen Dachrahmen 14 aufgenommen
und mit diesen verbunden. Auf Höhe
der Oberkante 16 einer Windschutzscheibe 18 verläuft ein
oberer Windschutzscheibenquerträger 20,
der das Dachmodul 12 in Querrichtung verstärkt. Auf Höhe einer
B-Säule 22 des
Kraftwagens ist ein weiterer Dachspriegel 23 zur Querversteifung
des Dachmoduls vorgesehen. Das Dachmodul 12 wird üblicherweise
separat vorgefertigt und erst in der Endmontage mit der Karosserie
des Kraftwagens verbunden.
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Wie
in 2 dargestellt, erfolgt die Verklebung üblicherweise
an einem Flansch 24 des Dachrahmens 14. Der Dachrahmen 14 ist
in Schalenbauweise mit einer Außenschale 26,
einer Innenschale 28 sowie zwei Verstärkungsblechen 30, 32 ausgebildet.
Außenschale 26,
Innenschale 28 und das Verstärkungsblech 32 sind
im Flansch 24 zusammengefügt, dessen obere Fläche 34 die
Klebenaht zum Ankleben des Dachmoduls 12 aufnimmt. Um den
Dachspriegel 23 zu montieren, ist eine zusätzliche
Konsole 36 vorgesehen, die an der Innenschale 28 montiert ist.
Eine derartige Konsole beansprucht jedoch nachteiligerweise beträchtlichen
Bauraum.
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Eine
kompaktere Lösung
ist in 3 dargestellt. Auch hier ist der seitliche Dachrahmen 14 durch
eine Außenschale 26,
eine Innenschale 28 und ein Verstärkungsblech 32 gebildet,
die in einem Flansch 24 zusammenlaufen. Die Verklebung
zwischen einem Dachbeplankungsteil 38 des Dachmoduls 12 und
dem seitlichen Dachrahmen 14 erfolgt hier jedoch über eine
Klebenaht 40, die auf einer der Fahrzeugmitte zugewandten
Seitenfläche 42 der
Außenschale 26 des
seitlichen Dachrahmens 14 angebracht ist. Der Flansch 24 bleibt
dagegen klebstofffrei. Der Spalt 44 zwischen seitlichem
Dachrahmen 14 und Dachmodul 12 ist daher besonders
klein und kann über
eine einfache Dichtlippe 46 abgedichtet werden, ohne dass
ein Dachzierstab benötigt
wird. Zur Anbindung des Dachspriegels 23 wird hier keine Konsole
benötigt.
Der Dachspriegel 23 ist vielmehr als Strangpressprofil
mit flach gepresstem Endbereich 48 ausgebildet, wie in 4 dargestellt.
Der Endbereich 48 ist über
eine Schraube 50 am Flansch 24 fixiert. Da keine
Konsole zur Anbindung des Dachspriegels 24 benötigt wird,
steht in einem Bereich 52 schräg unterhalb des seitlichen
Dachrahmens 14 hier zusätzlicher
Bauraum zur Verfügung,
der zur Unterbringung weiterer Anbauteile genutzt werden kann.