DE102010019470A1

DE102010019470A1 - Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug sowie Bremsbelag für eine Scheibenbremse

Info

Publication number: DE102010019470A1
Application number: DE201010019470
Authority: DE
Inventors: Igor Nesmjanowitsch
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Priority date: 2010-05-05
Filing date: 2010-05-05
Publication date: 2011-11-10
Anticipated expiration: 2030-05-06
Also published as: DE102010019470B4

Abstract

Eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe übergreifenden, vorzugsweise als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel, in dem zwei, an die Bremsscheibe andrückbare und jeweils in einem Belagschacht eines ortsfesten Bremsträgers (1) gelagerte Bremsbeläge (3) angeordnet sind, wobei jeder Belagschacht seitlich zur Abstützung des einliegenden Bremsbelages (3) durch Bremsträgerhörner (2) begrenzt ist, mit einer Zuspanneinrichtung, die mindestens eine an den Bremsbelag (3) drückbare Stellspindel aufweist, sowie mit einer an der Stellspindel angeschlossenen Nachstelleinrichtung zum Ausgleich einer verschleißbedingten Änderung eines Lüftspiels zwischen den Bremsbelägen (3) und der Bremsscheibe, ist so ausgebildet, dass zwischen jedem Bremsträgerhorn (2) und dem Bremsbelag (3) ein formschlüssig eingreifendes, elastisch verformbares Sicherungselement (4) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Bremsbelag für eine Scheibenbremse.
Die Bremsbeläge solcher Scheibenbremsen sind in Belagschächten eines fahrzeugseitigen Bremsträgers gehalten, an dem bei einer Schiebesattel-Scheibenbremse der Bremssattel, bezogen zur Drehachse der Bremsscheibe axial verschiebbar befestigt ist.
Dabei weist der Bremsträger jedem Belagschacht zugeordnet zwei Bremsträgerhörner auf, die eine seitliche Begrenzung für den jeweils einliegenden Bremsbelag bilden, wobei diese Bremsträgerhörner beim Zuspannen der Bremsbeläge gleichzeitig Führungsflächen bilden, an denen der jeweilige Bremsbelag mit einer einen Reibbelag tragenden Belagträgerplatte anliegt.
Bei einer Bremsung, wenn die Bremsbeläge die rotierende Bremsscheibe im Sinne einer Abbremsung kontaktieren, kann es aufgrund des wirksamen Bremsmomentes zu einem Kippeln der Bremsbeläge in den Belagschächten kommen, insbesondere, da sich die Bremsträgerhörner in einem gewissen Maße verformen und sich der Belagschacht etwas aufweitet.
Bei einer Schiebesattel-Scheibenbremse greifen Stellspindeln, die mit einer Zuspanneinrichtung in Wirkverbindung stehen, an dem zugeordneten, zuspannseitigen Bremsbelag an. Zum Ausgleich einer verschleißbedingten Änderung des Lüftspiels zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe ist zuspannseitig eine mit der Stellspindel korrespondierende Nachstelleinrichtung vorgesehen, mit der die als Gewinderohr ausgebildete Stellspindel zur Nachstellung verdreht wird.
Durch das erwähnte Belagkippen kann es zu einer unerwünschten Nachstellung der Stellspindel kommen, wodurch sich das vorbestimmte und optimierte Lüftspiel in einem die Funktionsfähigkeit der Scheibenbremse insgesamt beeinträchtigenden Maße verändert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass eine Fehlfunktion der Nachstelleinrichtung verhindert und damit die Betriebssicherheit der Scheibenbremse insgesamt verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch diese konstruktive Ausbildung der Scheibenbremse, die sich im Übrigen mit außerordentlich geringem fertigungstechnischen Aufwand realisieren lässt, wird der Bremsbelag auch bei einer Bremsung sicher in seiner Position gehalten, ohne dass es zu dem beschriebenen Kippeln innerhalb des Belagschachtes kommt.
Ein Einfluss auf die Nachstellung ist damit ausgeschlossen, so dass die dadurch sich ergebenden Probleme hinsichtlich der Funktions- bzw. Betriebssicherheit wirksam vermieden werden.
Insbesondere eignet sich der Einsatz eines elastisch verformbaren Sicherungselementes für die Verwendung in einer Scheibenbremse, bei der die Bremsbeläge von oben her, also bezogen auf die Bremsscheibe, radial in den Belagschacht eingesetzt werden.
Bei der Montage, also bei dem Einschieben des Bremsbelages, werden die Sicherungselemente, die zuvor entweder am Bremsträgerhorn oder am Bremsbelag, hier bevorzugt an der Belagträgerplatte, festgelegt sind, so weit zusammengedrückt, dass ein problemloses Einführen des Bremsbelages in den Belagschacht möglich ist, bis in eine Überdeckung mit einer Ausnehmung des korrespondierenden Bauteiles, in die dann das Sicherungselement aufgrund der innewohnenden Rückstellkräfte einrastet.
Bei einer Schiebesattel-Scheibenbremse, bei der die Nachstelleinrichtung lediglich zuspannseitig angeordnet ist, reicht es aus, den zuspannseitigen Bremsbelag mit den Sicherungselementen zu positionieren.
Das jeweilige Sicherungselement, das bevorzugt aus einer Blattfeder, einer Schrauben- oder einer Spiralfeder besteht, ist so ausgebildet, dass zwar ein einfaches Einsetzen des Bremsbelages in den Belagschacht möglich ist, in Gegenrichtung jedoch eine Fixierung erfolgt.
Hierzu kann die beispielsweise Blattfeder eine dreieckförmige Kontur aufweisen, deren einer Schenkel in entspannter, also montierter Stellung sowohl im Bremsbelag wie auch im Bremsträgerhorn einliegt.
Dabei ist dieser eine Schenkel zweigeteilt, wobei die beiden Schenkelteile relativ zueinander bewegbar sind, um die Feder zusammenzudrücken.
Ein Bremsbelag gemäß der Erfindung ist so ausgebildet, dass an sich gegenüberliegenden Schmalseiten Sicherungselemente unverlierbar befestigt sind, die in montierter Stellung des Bremsbelages in die jeweils zugeordnete Ausnehmung des Bremsträgerhornes eingreifen.
Dabei kann die Unverlierbarkeit form- oder reibschlüssig hergestellt werden, beispielsweise durch Einpressen in eine Aufnahmeöffnung oder durch Punktschweißung oder dergleichen, wobei das jeweilige Sicherungselement an einer einen Reibbelag tragenden Belagträgerplatte befestigt ist, die aus Metall besteht.
Alternativ zu der Anordnung der Sicherungselemente am Bremsbelag kann auch eine Befestigung an den Bremsträgerhörnern vorgesehen sein, ebenfalls in der zum Bremsbelag beschriebenen Art und Weise.
Korrespondierend weist dann der Bremsbelag eine entsprechende Ausnehmung auf, in die das Sicherungselement eingreift.
Hierdurch wird gewährleistet, dass nur ein Bremsbelag mit der daran angepassten Ausnehmung einsetzbar ist, was insofern eine Verbesserung der Betriebssicherheit der Scheibenbremse insgesamt darstellt, als unautorisiert hergestellte Nachahmerprodukte, die diese Ausnehmungen nicht aufweisen, nicht montiert werden können bzw. deren Einsatz ohne weiteres erkennbar ist.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
1 einen Teil einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer Vorderansicht
2 einen vergrößerten Teilausschnitt der Scheibenbremse gemäß Kennzeichnung II in 1
3 den Teilausschnitt nach 2 in einer demgegenüber Vor-Montagestellung.
In der 1 ist ein an einem Fahrzeug befestigbarer Bremsträger 1 dargestellt, mit durch zwei abständig zueinander angeordnete Bremsträgerhörner 2 begrenzten Belagschächten, in die jeweils ein Bremsbelag 3 eingesetzt ist.
Erfindungsgemäß ist zwischen jedem Bremsträgerhorn 2 und dem Bremsbelag 3 ein formschlüssig eingreifendes, elastisch verformbares Sicherungselement 4 angeordnet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Sicherungselement 4 als eine in ihrer Kontur dreieckförmige Blattfeder ausgebildet, die in montierter Stellung des Bremsbelages 3, wie er in den 1 und 2 gezeigt ist, in einer Ausnehmung 5 des Bremsbelages 3 und in einer Aussparung 6 des Bremsträgerhorns 2 einliegt.
In der 3 ist der Bremsbelag 3 vor dem Erreichen einer montierten Endstellung gezeigt, in der das Sicherungselement 4 zunächst durch eine Einführfläche des Bremsträgerhorns 2 in die Ausnehmung 5 gedrückt wird, wozu ein quer zur Einschubrichtung des Bremsbelages 3 verlaufender Schenkel 7 des dreieckförmigen Sicherungselementes 4 geteilt ist, so dass das Sicherungselement 4 beim Einschieben ohne weiteres in die Ausnehmung 5 drückbar ist.
Nach Erreichen der Endstellung des Bremsbelages 3 rastet das Sicherungselement 4 durch die innewohnende Rückstellkraft in die Aussparung 6, entsprechend der 2.
Es ist erkennbar, dass durch den Verlauf des Schenkels 7, ebenso wie durch den der anderen beiden Schenkel des Sicherungselementes 4 eine Fixierung des Bremsbelages 3 entgegen der Einschubrichtung erreicht wird.

Claims

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe übergreifenden, vorzugsweise als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel, in dem zwei, an die Bremsscheibe andrückbare und jeweils in einem Belagschacht eines ortsfesten Bremsträgers (1) gelagerte Bremsbeläge (3) angeordnet sind, wobei jeder Belagschacht seitlich zur Abstützung des einliegenden Bremsbelages (3) durch Bremsträgerhörner (2) begrenzt ist, mit einer Zuspanneinrichtung, die mindestens eine an den Bremsbelag (3) drückbare Stellspindel aufweist, sowie mit einer an der Stellspindel angeschlossenen Nachstelleinrichtung zum Ausgleich einer verschleißbedingten Änderung eines Lüftspiels zwischen den Bremsbelägen (3) und der Bremsscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jedem Bremsträgerhorn (2) und dem Bremsbelag (3) ein formschlüssig eingreifendes, elastisch verformbares Sicherungselement (4) angeordnet ist.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) als Feder ausgebildet ist.
Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) als Blattfeder, Schrauben- oder Spiralfeder ausgebildet ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) in einer Ausnehmung (5) des Bremsbelages (3) und einer gegenüberliegenden Aussparung (6) des Bremsträgerhorns (2) einliegt.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (5) in einer einen Reibbelag tragenden Belagträgerplatte des Bremsbelages (3) vorgesehen ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) reib- oder stoffschlüssig mit dem Bremsbelag (3) oder dem Bremsträgerhorn (2) verbunden ist.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als Blattfeder ausgebildete Sicherungselement (4) eine dreieckförmige Kontur aufweist, wobei ein Schenkel (7) quer zur Einschubrichtung des Bremsbelages (3) verläuft und sich in montierter Stellung des Bremsbelages (3) an einer entgegen der Einschubrichtung angeordneten Anlagefläche der Ausnehmung (5) und der Aussparung (6) abstützt.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (7) derart zweigeteilt ist, dass das Sicherungselement (4) zusammendrückbar ist.
Bremsbelag für eine Scheibenbremse eines Nutzfahrzeuges, mit einer Belagträgerplatte und einem darauf angeordneten Reibbelag, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei sich gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Sicherungselement (4) angeordnet ist.
Bremsbelag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) als Feder ausgebildet ist.
Bremsbelag nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) reib- oder stoffschlüssig befestigt ist.
Bremsbelag nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) an der Belagträgerplatte befestigt ist.
Bremsbelag nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (4) seitlich über die Kante der Belagträgerplatte vorsteht.