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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrschichtpflaster zur Verhinderung der Ausbreitung und Sichtbarkeit einer Laufmasche.
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Die am 13. November 1952 veröffentlichte
DE 16 46 796 U betrifft ein einschichtiges elastisches Pflaster, welches zur Verhinderung des weiteren Aufreißens von Laufmaschen in Strumpfhosen an deren Innenseite an entsprechender Stelle angebracht werden kann. Der Entwicklung dieses Pflasters lag die Idee zugrunde, ein Pflaster zu schaffen, das nur zeitweise an einer Strumpfhose angebracht wird, bevor diese gestopft werden kann. Dementsprechend weist das Pflaster eine klebstofflose „Randzunge” auf, welche das spätere Wiederablösen des Pflasters von der Strumpfhose erleichtern soll, um die Strumpfhose bei Gelegenheit stopfen zu können. Durch die „Randzunge” soll ferner die Handhabung des Pflasters, insbesondere das Entnehmen des Pflasters aus der Vorratspackung, erleichtert werden. Heutzutage ist die Reparatur von Strumpfhosen aus Kostengründen jedoch nicht mehr rentabel, da der Neuerwerb von Strumpfhosen kostengünstiger ist. Es besteht daher kein Bedarf mehr an solchen mehrfach verwendbaren Pflastern. Das Pflaster weist ferner den Nachteil auf, dass Laufmaschen von Strumpfhosen nach der Aufbringung des Pflasters an den Strumpfhosen nach wie vor deutlich sichtbar sind. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, weil viele Frauen in ihrem Beruf, wie beispielsweise als Stewardess oder Sekretärin, ein stets makelloses Outfit, insbesondere eine Strumpfhose ohne sichtbare Laufmaschen, vorweisen müssen.
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Die am 26. April 2001 veröffentlichte
DE 199 50 295 A1 betrifft ein Verbandmaterial auf Folienbasis mit Aufdruck sowie Verfahren zur Herstellung des bedruckten Verbandmaterials. Das Verbandmaterial auf Folienbasis, das auf der wundabgewandten Seite mit einem Trägermaterial abgedeckt ist, das die gleiche Größe wie die Folie besitzt, ist dadurch gekennzeichnet, dass auf der wundzugewandten Seite der Folie ein Aufdruck vorhanden ist. Da es sich bei diesem Pflaster jedoch um ein medizinisches und nicht ein kosmetisches Utensil handelt, löst es nicht die oben genannte Aufgabe des im Patentantrag vorgestellten Mehrschichtpflasters zur Verhinderung der Ausbreitung und Sichtbarkeit von Laufmaschen in Maschenwaren.
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Die am 29. Juli 2004 veröffentlichte
DE 103 01 835 A1 betrifft ein Pflaster mit bedruckter Wundauflage und transparenter Fixierfolie. Dieses dient zur individuellen Bedruckung von Wundpflastern. Die einseitig auf der wundzugewandten Seite klebende Fixierfolie überlappt die Wundauflage mindestens auf zwei Seiten und ist aus transparentem Material, wodurch die kosmetische Beeinträchtigung durch das Pflaster im wesentlichen auf die Größe der Wundauflage reduziert ist. Die überstehende klebende transparente Fixierfolie ermöglicht einen optimalen Halt, bei zusätzlicher Segmentierung auch in problematischen Hautregionen. Da sich diese Erfindung jedoch ebenfalls auf ein medizinisches Pflaster, welches eine Wundauflage hat, bezieht, erfüllt es ebenfalls nicht die Anforderungen eines Pflasters zur Verhinderung der Ausbreitung und Sichtbarkeit von Laufmaschen in Maschenwaren.
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Die am 30. Juli 2009 veröffentlichte
DE 10 2008 006 210 A1 betrifft doppelseitig klebende Klebestreifen zur Fixierung eines Dekolletes, die auf einer Seite einer Trennschicht eine Schicht auf Basis eines hautfreundlichen Haftklebers und auf der gegenüberliegenden Seite der Trennschicht eine Schicht auf Basis eines stark haftenden Haftklebers aufweisen. Da dieses Pflaster beidseitig klebt und nicht die Anforderungen des zu patentierenden Pflasters an die Verhinderung der Sichtbarkeit einer Laufmasche in Maschenwaren erfüllt, löst diese Erfindung nicht die Aufgabe des in Anspruch 1 aufgeführten Pflasters.
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Auch die Auftragung von Hausmitteln, wie beispielsweise von Nagellack oder Haarspray, auf die Laufmasche einer Strumpfhose ermöglichen ihrer Trägerin keine zufriedenstellende Lösung der zuvor beschriebenen Problematik der Sichtbarkeit der Laufmasche.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher in der Funktion des Mehrschichtpflasters, die Ausbreitung und Sichtbarkeit von Laufmaschen in Maschenwaren zu verhindern.
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Die ursprüngliche Optik der eine Laufmasche aufweisenden Strumpfhose soll durch die Anbringung des Pflasters an entsprechender Stelle der Strumpfhose wiederhergestellt werden. So soll die Laufmasche der Strumpfhose bis zum Zeitpunkt des Wechselns der Strumpfhose abgedeckt werden. Das Pflaster soll hohen optischen Anforderungen genügen und als temporäre Überbrückung dienen, da das Problem einer Laufmasche hauptsächlich darin besteht, dass die Strumpfhose nicht sofort gewechselt werden kann, falls die Trägerin keine Ersatzstrumpfhose mit sich führt oder das Wechseln zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
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Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Mehrschichtpflaster gelöst, das in dieser Reihenfolge zumindest ein Pflaster, eine erste Schutzfolie, eine Farbmittelschicht und eine zweite Schutzfolie enthält, wobei auf der der ersten Schutzfolie zugewandten Seite des Pflasters eine Klebstoffschicht aufgetragen ist, und wobei die erste Schutzfolie und die zweite Schutzfolie über eine Klebstoffschicht verbunden sind und das somit die Ausbreitung und Sichtbarkeit einer Laufmasche in Maschenwaren verhindert. Unter dem Begriff „Mehrschichtpflaster” ist daher ein Pflaster gemeint, das einen mehrschichtigen Aufbau aufweist.
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Das Mehrschichtpflaster eignet sich zur Verhinderung der Ausbreitung und insbesondere der Sichtbarkeit von Laufmaschen in Strumpfhosen, beispielsweise Strumpfhosen aus Nylon oder Perlon, aber auch zur Verhinderung der Ausbreitung und insbesondere der Sichtbarkeit von Laufmaschen in anderen Maschenwaren, d. h. Strick-, Wirk- oder Kulierware.
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Mittels des Mehrschichtpflasters können Laufmaschen von Strumpfhosen aufgrund des an die Strumpfhosenfarbe angepassten Farbmittels der Farbmittelschicht abgedeckt werden, wodurch die ursprüngliche Optik der Strumpfhose wieder hergestellt wird.
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Erfindungsgemäß wird das Mehrschichtpflaster, dessen Schichten jeweils voneinander ablösbar sind, zur Verhinderung der Ausbreitung und Sichtbarkeit einer Laufmasche einer Strumpfhose folgendermaßen an der Strumpfhose angebracht:
Zunächst werden die erste Schutzfolie und die mit ihr verbundene Farbmittelschicht und zweite Schutzfolie von dem mit einer Klebstoffschicht versehenen Pflaster entfernt. Das Pflaster mit der Klebstoffschicht wird nun an der Innenseite der Strumpfhose an der beschädigten Stelle, an der sich die Laufmasche befindet, angebracht. Im Anschluss daran wird mittels des Farbmittels, das sich zwischen den beiden Schutzfolien befindet, die beschädigte Stelle von außen überdeckt. Dazu wird die erste Schutzfolie entfernt und das Farbmittel, das an der zweiten Schutzfolie haftet, mit leichtem Druck auf die Laufmasche aufgetragen. Dadurch, dass man die zweite Schutzfolie zur Auftragung des Farbmittels auf der Strumpfhose verwendet, werden die Finger nicht beschmutzt und man kann nach dem Auftragen beide Schutzfolien entsorgen.
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Damit wird die Laufmasche hervorragend kaschiert und an ihrer Ausbreitung gehindert. Es ist davon auszugehen, dass das Pflaster direkt nach dem Entstehen der Laufmasche, also wenn diese sich noch nicht vollständig ausgebreitet hat, Verwendung findet, sodass die optische Auffälligkeit des Pflasters sehr gering ist. Vergleicht man eine Laufmasche, an der ein erfindungsgemäßes Mehrschichtpflaster wie vorstehend erläutert angebracht ist, mit einer unbehandelten bzw. mit Nagellack behandelten Laufmasche, so weist die mit dem Mehrschichtpflaster versehene Laufmasche einen deutlichen optischen Vorteil auf.
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Die Farbmittelschicht enthält Farbmittel, wobei es sich um mindestens einen Farbstoff und/oder mindestens ein Farbpigment handelt. Um eine hohe Abdeckkraft zu gewährleisten, kann das Farbmittel beispielsweise Mineraltalk oder Titanoxid sein. Diese Stoffe sind zudem umwelt- und allergikerfreundlich. Vorzugsweise liegt die Farbmittelschicht in Form eines Pulvers oder einer Paste vor.
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Durch das Aufkleben des Pflasters an die Strumpfhose wird ferner die Vergrößerung der Laufmasche verhindert.
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Vorzugsweise ist die Klebstoffschicht, über die die beiden Schutzschichten verbunden sind, derart lokalisiert, dass sie das Farbmittel sicher verschließt, d. h. sie ist umlaufend um das Farbmittel herum lokalisiert.
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Vorzugsweise ist die Klebstoffschicht des Pflasters netzartig auf der der ersten Schutzfolie zugewandten Seite des Pflasters aufgetragen.
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Vorzugsweise ist das Mehrschichtpflaster aus optischen Gründen möglichst dünn.
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Das Mehrschichtpflaster kann am Bund einer Strumpfhose befestigt werden, um ein ständiges Mitführen des Mehrschichtpflasters zu gewährleisten. Dabei bedacht werden muss jedoch, dass das Mehrschichtpflaster derart zu verschließen ist, dass beim Waschen der Strumpfhose kein Wasser in die Zwischenräume der einzelnen Bestandteile des Mehrschichtpflasters eindringen kann. Vorzugsweise wird das Mehrschichtpflaster in eine wasserdichte Verpackung eingeschweißt, welche am Bund der Strumpfhose mit Sollbruchstellen parallel zur Naht eingenäht werden kann. Dies vereinfacht das Entfernen des Mehrschichtpflasters vom Bund der Strumpfhose.
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Das Mehrschichtpflaster wird anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren gezeigt sind, näher erläutert.
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1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Mehrschichtpflaster, bei dem die einzelnen Schichten deutlich erkennbar sind. Das Mehrschichtpflaster besteht aus einer ersten Schutzfolie 10a, einer Farbmittelschicht 11, einer zweiten Schutzfolie 10b und einem Pflaster 9 mit netzartig auf der der ersten Schutzfolie zugewandten Seite aufgetragener Klebstoffschicht. Die beiden Schutzschichten sind über eine dünne Klebstoffschicht 6, die sich am Außenrand der Schutzschichten befindet, verbunden. Das Farbmittel der Farbmittelschicht 11 ist somit geschützt. Sämtliche Schichten des Mehrschichtpflasters sind voneinander ablösbar.
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2 zeigt eine Draufsicht auf das Mehrschichtpflaster aus 1. Zur sicheren Verschließung des Farbmittels 7 ist um das Farbmittel herum umlaufend die Klebstoffschicht 6 vorhanden.
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Eine Alternative zu dem einheitlich gestalteten Mehrschichtpflaster aus den 1 und 2 stellt ein Mehrschichtpflaster mit einer oder mehreren Sollbruchstellen bzw. Perforationen 4a bzw. 4b dar. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein solches alternatives Mehrschichtpflaster, welches der Anpassung der Pflastergroße an eine kleinere Laufmasche dient. Jedoch muss dann das Farbmittel 3a, 3b bzw. 3c auf jedem Pflasterteilstück 1a, 1b bzw. 1c getrennt und von einem Klebestreifen 2a, 2b bzw. 2c umrandet angebracht sein. Die mit Klebstoff beschichtete Umrandung 2a, 2b bzw. 2c dient dabei ausschließlich dem sicheren Verschluss der pastösen Textur des Farbmittels 3a, 3b bzw. 3c.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b, 1c
- Pflasterteilstücke
- 2a, 2b, 2c
- Klebestreifen (mit Klebstoff beschichtete Flächen)
- 3a, 3b, 3c
- Farbmittel
- 4a, 4b
- Sollbruchstellen bzw. Perforationen
- 6
- Klebstoffschicht zwischen den beiden Schutzschichten
- 7
- Farbmittel
- 9
- Pflaster mit einseitiger Klebstoffschicht
- 10a,
- 10b Schutzfolien
- 11
- Farbmittelschicht