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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern, durch die zumindest ein Teil der Bodenbereiche der Behälter mit einem Kühlfluid beaufschlagbar ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältern mit einer Einrichtung zum Transportieren und Kühlen.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Behandeln von Behältern aus Glas oder einem Kunststoff, beispielsweise Polyethylenterephthalat (PET), bekannt. Solch eine Vorrichtung umfasst diverse nacheinander angeordnete Behandlungsstationen für die Behälter, wie beispielsweise eine Streckblaseinrichtung, einen Füller sowie einen Rückkühler. Die Begriffe „nacheinander”, „vorgeordnet” und „nachgeordnet” beziehen sich stets auf die Transportrichtung der Behälter durch die Vorrichtung. Um die Behälter von einer zur nächsten Behandlungsstation zu befördern, befinden sich zwischen den Behandlungsstationen üblicherweise Einrichtungen zum Transportieren der Behälter, beispielsweise Förderbänder, Förderketten und/oder Lufttransporteure, wobei diese Aufzählung nicht als abgeschlossenen Aufzählung verstanden sei.
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Mit der Streckblaseinrichtung werden erwärmte Vorformlinge aus einem Kunststoff gegen eine Behälterform mit Hochdruck streckgeblasen, wodurch aus den Vorformlingen die Behälter hergestellt werden. Bei sehr hohen Maschinenleistungen kann es von Nachteil sein, dass die Behälter, während sie an der Behälterform der Streckblaseinrichtung anliegen, nicht mehr genügend Zeit haben, die Wärme über die Formwand der Behälterform abzuführen. Auch werden aufgrund zunehmender Anforderungen an niedrige Kosten und an eine höhere Maschinenleistung die Wände und/oder Böden der Behälter möglichst dünn ausgestaltet, wobei die Behälter dennoch für möglichst große Flüssigkeitsvolumen geeignet sein sollen und Rückschrumpfungen oder instabile Behälter durch Verformung der Böden vermieden werden sollen. Ein bekannter Lösungsansatz ist, nach der Streckblaseinrichtung eine Behälternachbehandlung mittels einer Einrichtung zum Transportieren der Behälter anzuschließen, die die Behälter nicht nur zur nächsten Station transportiert, sondern auch währenddessen kühlt. Dabei werden die Behälter, insbesondere deren Bodenbereiche, während des Transports zur nächsten (Behandlungs-)Station im Wesentlichen von außen mittels eines Fluids (Gas, Wasser oder Mischung aus beiden) gekühlt.
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So offenbart die europäische Patentanmeldung
EP 2 000 285 A2 eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern aus einem Kunststoff mittels Streckblasen mit einer Einrichtung zum Transportieren und Kühlen der Behälter. Ein Transporteur transportiert die Behälter nach dem Streckblasen mit der Mündung nach oben und am Rumpf oder Hals hängend zu einem Füller. In einem Bereich des Transporteurs unterhalb der Behälterböden befindet sich mindestens ein Rohr, das ein Kühlfluid führt, wodurch Bodenbereiche der Behälter gekühlt werden. Das Rohr ist mit Bohrungen zur Fluidabgabe versehen.
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Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 023 419 A1 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von frisch geblasenen Behältern bekannt. Dabei durchlaufen die Behälter während ihres Transports an ihren Hälsen zwischen der Streckblaseinrichtung und dem Füller einen Kühltunnel, in dem den Behältern Wärme durch das Kühlschrankprinzip entzogen wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es aufwändig und kostenintensiv ist.
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Wie oben bereits beschrieben, kann nach der Streckblaseinrichtung und der Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern ein Füller nachgeordnet sein, mit dem ein Produkt, beispielsweise eine Flüssigkeit, in die Behälter gefüllt wird. Bei der sogenannten Heißabfüllung werden Flüssigkeiten bei Temperaturen bis circa 90°C in die Behälter durch den Füller abgefüllt. Durch die Hitzeeinwirkung beim Abfüllen und/oder durch den hohen Innendruck der Flüssigkeit und/oder ggf. weiterer zugeführter Gase wie Kohlensäure oder eines vorzugsweise sterilen Gases innerhalb der Behälter kann sich jedoch ein hoher Innendruck auf die Behälterwände aufbauen. Auch dies kann dazu führen, dass sich die Behälterwände und/oder die Behälterböden ungewollt verformen und die Behälter instabil werden, was wiederum vermieden werden muss, um den Ausschuss und/oder Stillstandzeiten der Prozesse zu vermeiden.
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Bekanntlich dient der dem Füller nachgeordnete Rückkühler der großflächigen Kühlung der Behälter samt deren Böden, Wände, Köpfe und den in den in die Behälter gefüllten Produkten, was die beschriebene Verformung und Instabilität vermeiden soll.
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Sowohl nach Verlassen der Streckblaseinrichtung als auch nach Verlassen des Füllers ist also eine Kühlung von zumindest Bereichen der ungefüllten bzw. gefüllten Behälter wünschenswert.
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Da der Raum zwischen der Streckblaseinrichtung und dem Füller bzw. der Raum nach dem Füller oft sehr begrenzt ist, steht für den Zwischenkühler und/oder den Rückkühler oft nur wenig Raum zur Verfügung.
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Der Bodentransport, gemäß der gegenwärtigen Erfindung, ist besser geeignet als Lufttransport oder Transport der Behälter am Hals oder am Rumpf, da es bei dieser Art des Transports weniger häufig Störungen gibt und das Risiko der Beschädigung der Behälter reduziert ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine einfache, kostengünstige und raumsparende Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern anzugeben, durch die zumindest ein Teil der Bodenbereiche der Behälter mit einem Kühlfluid beaufschlagbar ist, wobei die Einrichtung für einen modularen Aufbau geeignet ist und umweltfreundlich verwendbar ist.
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Die obige Aufgabe wird durch eine Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 umfasst.
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Aufgabe der Erfindung ist auch, eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältern anzugeben, die eine einfache, kostengünstige und raumsparende Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern umfasst.
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Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältern gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 7 umfasst.
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Aufgabe der Erfindung ist auch, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zum Transportieren und Kühlen von Behältern anzugeben.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Patentanspruchs 9 umfasst.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern ist zumindest ein Teil der Bodenbereiche der Behälter mit einem Kühlfluid beaufschlagbar. Mindestens zwei beabstandete Bahnen sind vorgesehen, die eine Transportebene definieren, auf der die Behälter mit ihren Bodenbereichen stehend förderbar sind. Zwischen den mindestens zwei Bahnen ist ein Freiraum ausgebildet, dem eine Leitung für das Kühlfluid zugeordnet ist. Der Freiraum ist derart ausgebildet und angeordnet, dass das Kühlfluid von der Leitung durch den Freiraum hindurch zumindest einem Teil der Bodenbereiche der Behälter zuführbar ist. Die Transportebene überspannt also die Oberflächen der mindestens zwei Bahnen und den dazwischenliegenden Freiraum.
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Da für die Bahnen und für die Leitungen für das Kühlfluid Bauteile aus dem Stand der Technik verwendet werden können, ist die erfindungsgemäße Einrichtung einfach und kostengünstig. Als Bahnen können beispielsweise bekannte Kettenförderer verwendet werden, die auf ein C-Profil gesetzt werden.
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Da die Bahnen mit dem Freiraum und die Leitung für das Kühlfluid auf einem engen Raum beieinander angeordnet werden können im Vergleich zu Bauteilen für Einrichtungen aus dem Stand der Technik, kann die Konstruktion äußerst raumsparend ausgeführt werden. Mit der raumsparenden Konstruktion ist als ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung verbunden, dass der Weg der Kühlfluidfontaine von der Leitung durch den Freiraum hindurch bis zu den Bodenbereichen vergleichsweise kurz ist. Dadurch ist lediglich ein geringer Druck für das Überwinden der Schwerkraft der Kühlfluidfontaine erforderlich, was einem geringen Energieaufwand entspricht. Besonders vorteilhaft ist, dass die Beaufschlagung der Behälterböden mit dem Kühlfluid gleichzeitig während des eigentlichen Transports erfolgen kann. Dadurch ist keine zusätzliche Behandlungsstation notwendig.
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In einer üblichen Ausführungsform beträgt der Durchmesser der Kühlfluidfontaine beispielsweise circa 2 bis 4 mm und die Höhe circa 2 bis 5 cm, abhängig vom Behältertyp. Die Kühlung am jeweiligen Bodenbereich kann auf Streckenabschnitten oder auf dem gesamten Transportweg der erfindungsgemäßen Einrichtung erfolgen, indem entsprechende Streckensegmente der Einrichtung zu- oder abgeschaltet werden. Außerdem kann gegebenenfalls die Höhe der Temperatur des Kühlfluids bei Bedarf unterschiedlich über den Verlauf der Transportstrecke der erfindungsgemäßen Einrichtung eingestellt werden.
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Das Kühlfluid kann beispielsweise Frischwasser oder ein anderes Fluid sein.
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Falls die Behälter auf den mindestens zwei Bahnen mit derselben Geschwindigkeit befördert werden, stehen die Behälterböden während des Transports in aller Regel konstant auf derselben entsprechenden Teilfläche der Transportebene. Diejenigen Teilbereiche der Behälterböden, die auf den Bahnen stehen, werden nicht oder kaum mit Kühlfluid beaufschlagt. Dagegen werden die anderen Teilbereiche der Behälterböden, die sich über dem Freiraum befinden, während des Transports permanent mit ausreichend Kühlfluid beaufschlagt. In diesem Fall wird also nicht der gesamte Bodenbereich eines einzelnen Behälters gleichmäßig mit dem Kühlfluid beaufschlagt. Wünschenswert ist aber in aller Regel eine gleichmäßige Beaufschlagung mit dem Kühlfluid. Eine mögliche Lösung des Problems ist, dass die Behälter mitsamt ihren Bodenbereichen parallel zur und über der Transportebenen gedreht werden. Dadurch drehen sich auch die Bodenbereiche mit über den Bahnen und dem Freiraum, so dass sich jeder Teil des Bodenbereichs mindestens einmal über dem Freiraum befindet und so ausreichend und permanent mit dem Kühlfluid beaufschlagt wird. Insbesondere auch die Randbereiche der Bodenbereiche können auf diese Weise ausreichend und permanent mit dem Kühlfluid beaufschlagt werden.
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Eine Möglichkeit, die Behälter in solch eine Drehbewegung zu versetzen, ist, dass die mindestens zwei Bahnen mit unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten betreibbar sind. Dazu kann beispielsweise eine Bahn oder Teiltransportkette etwas langsamer und die andere Bahn oder Teiltransportkette etwas schneller als die Fördergeschwindigkeit laufen, um gezielt eine Drehbewegung der Behälter um eine jeweilige zur Schwerkraft parallele Achse herbeizuführen. Gemäß der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2010 016 020.2 ist es auch möglich, dass die Übergänge der Bahnen abwechselnd seitlich versetzt bezüglich der Transportrichtung angeordnet werden, wodurch eine sanfte, zuverlässige, sichere und definierte Veränderung des Bewegungszustandes der Behälter auf den Bahnen möglich ist, ohne dass es zu einem Stau oder einem Umfallen der Behälter und somit eventuell zu einer Stillstandzeit der Einrichtung zum Transportieren und Kühlen kommt. Insbesondere wird die Kühlung der Bodenbereiche nicht unterbrochen. Ebenso ist eine lineare Aufstellung mit einem Aneinanderreihen von Förderern und sanften Übergängen möglich, ohne die Kühlfluid-Leitung unterbrechen oder kurvenförmig ausbilden zu müssen.
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Damit die Behälter durch die Drehbewegung nicht auf der Transportebene umkippen und stattdessen auf der Transportebene geführt bleiben, können verstellbare Geländer seitlich der Behälter und entlang der Bahnen vorgesehen sein. Der Abstand zwischen gegenüberliegenden Geländern sollte nur geringfügig größer als der Durchmesser des Standkreises der Behälter sein. Dabei ist der Standkreis eines Behälters durch die Projektion des Behälters auf die Transportebene definiert. Unabhängig von der Form des Behälters, auch wenn diese beispielsweise nicht kreisförmig, sondern rechteckig oder oval oder anders geformt ist, beschreibt der Behälter beim Drehen stets einen Kreis auf der Transportebene, den sogenannten Standkreis. Bei den meisten Behälterformen wird der Standkreis im Wesentlichen durch den Bodenbereich des Behälters oder den maximalen Umfang des Behälterrumpfes beschrieben. Die Geländer sollten verstellbar sein, damit die Breite des Transportwegs auf der Transportebene an unterschiedliche Standkreisdurchmesser für unterschiedliche Formen und Größen von Behältern anpassbar ist.
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Die Leitung für das Kühlfluid kann unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise kann sie ein Rohr sein, das mit einer Vielzahl von Düsen zur Fluidabgabe in Richtung des Freiraums versehen ist. Das Rohr kann beispielsweise einen runden oder viereckigen Querschnitt aufweisen. Der Innenquerschnitt des Rohrs beträgt beispielsweise mindestens 1 cm2, vorzugsweise mindestens 2 cm2 und besonders vorzugsweise mindestens 4 cm2. Der Querschnitt der Leitung kann sich in der Fließrichtung des Kühlfluids verjüngen. Der sich in der Fließrichtung durch das Verjüngen erhöhende Druck des Kühlfluids innerhalb der Leitung gleicht somit den sich von einer Abgabestation für das Kühlfluid in der Fließrichtung verringernden Druck des Kühlfluids aus. Alternativ oder zusätzlich kann die Leitung in der Fließrichtung fallend verlaufen, beispielsweise unter einem Winkel des Gefälles von 1 Grad, so dass das Kühlfluid entsprechend beschleunigt wird und wieder Druck aufbaut gegen das Innere der Leitung. Insgesamt können somit nahezu gleiche Druckverhältnisse an allen Auslassdüsen der Leitung und entsprechend eine gleichmäßige Beaufschlagung des zumindest einen Teils der Bodenbereiche der Behälter mit dem Kühlfluid gewährleistet werden. Durch einen fallenden oder steigenden Verlauf der Leitung ist zudem die Möglichkeit einer Restentleerung des Leitungssystems gegeben. Auch zur Innenreinigung oder Entkeimung des Leitungsrohrsystems können Spülzyklen mit Reinigungsmedien integriert werden. Die Düsen können ferner mit Ventilen und/oder Pumpen zur Steuerung der Fluidabgabe verbunden sein.
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Zusätzlich kann eine Auffangeinrichtung zum Auffangen des Kühlfluids vorgesehen sein. Die Auffangeinrichtung führt das Kühlfluid zurück in den Regelkreislauf der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Transportieren und Kühlen, beispielsweise wieder zurück zur Leitung für das Kühlfluid oder zu einer anderen (Kühl-)Einrichtung einer Vorrichtung zum Behandeln der Behälter. So kann das Kühlfluid wieder verwertet werden. Die Auffangeinrichtung kann zusätzlich mit einem Ablaufrohr verbunden sein. Die Auffangeinrichtung kann beispielsweise eine Auffangwanne sein, die sich zwischen Seitenwangen der erfindungsgemäßen Einrichtung bzw. zwischen den Bahnen der Einrichtung befindet. Der Ablauf des Kühlfluids aus der Auffangwanne hinaus kann seitlich durch mindestens eine der Seitenwangen geführt erfolgen, beispielsweise durch ein entsprechend verlaufendes Ablaufrohr.
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Des Weiteren kann die Einrichtung zum Transportieren und Kühlen mit einer Steuerung verbunden sein, die diverse Funktionen und Elemente der erfindungsgemäßen Einrichtung steuert, damit ein optimaler Kühlprozess je nach Bedarf aufgrund unterschiedlicher Produkte und/oder Behälter eingestellt werden kann. So können die (unterschiedlichen) Geschwindigkeiten der Bahnen, zu- und abschaltbare Ventile und/oder Pumpen für den Zulauf und Ablauf des Kühlfluids individuell, eine intermittierende Beaufschlagbarung der Bodenbereiche mit dem Kühlfluid und/oder der Zulauf und Ablauf in die bzw. aus der Auffangeinrichtung einstellbar sein.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung kann modular aufgebaut sein, indem die Bahnen und Leitungen als Streckenabschnitte vorgesehen werden, die über Verbindungselemente verbunden werden. Die Streckenabschnitte können linear oder kurvenförmig sein, um so jeglichen Raumanforderungen und Wegführungen zu genügen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln von Behältern umfasst eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Transportieren und Kühlen der Behälter. Insbesondere ist in einer bevorzugten Ausführungsform auch eine Streckblaseinrichtung und/oder ein Füller vorgesehen. Dabei ist die Einrichtung zum Transportieren und Kühlen der Behälter der Streckblaseinrichtung und/oder dem Füller vorgeordnet und/oder nachgeordnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung und die erfindungsgemäße Einrichtung können ferner derart ausgestaltet sein, dass noch eine Reinigungseinrichtung vorgesehen ist, deren Reinigungsschaum bzw. Reinigungslauge mit dem Kühlfluid der Einrichtung zum Transportieren und Kühlen der Behältern zumindest teilweise Rückstände des Produkts oder Schmutz von den Bodenbereichen der Behälter abspült.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Transportieren und Kühlen von Behältern wird zumindest ein Teil der Bodenbereiche der Behälter auf ihrem Weg von einem Füller zu einem Rückkühler mit einem Kühlfluid beaufschlagt. Die Behälter werden mit ihren Bodenbereichen stehend auf einer Transportebene gefördert, die durch mindestens zwei beabstandete Bahnen definiert ist. Die zumindest einen Teile der Bodenbereiche der Behälter werden über einen zwischen den Bahnen ausgebildeten Freiraum bewegt und diese Teile werden mit dem Kühlfluid beaufschlagt. Dazu wird das Kühlfluid von einer Leitung durch den Freiraum hindurch den Bodenbereichen der Behälter bzw. den entsprechenden Teilen davon zugeführt.
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Es ist denkbar, die Temperaturen der Bodenbereiche bzw. die ggf. unterschiedlichen Temperaturverläufe je Bodenbereich zu messen, diese Ist-Temperaturen bzw. Ist-Temperaturverläufe dann abzugleichen mit Soll-Werten bzw. Soll-Verläufen und daraufhin gezielt und gesteuert die oben beschriebenen Kühlung der Bodenbereiche während des Transport der Behälter auf der erfindungsgemäßen Einrichtung durchzuführen. Die Temperaturen können von einer vorgeschalteten Behandlungsstation und/oder zu Beginn des Transports der Behälter auf der erfindungsgemäßen Einrichtung und/oder während des Transports der Behälter auf der erfindungsgemäßen Einrichtung gemessen werden. Die gemessenen Temperaturen können an die Steuerung der erfindungsgemäßen Einrichtung übermittelt werden. Entsprechende Inspektionsmittel und -methoden aus dem Stand der Technik können dazu verwendet werden. Auf diese Weise kann sicher gestellt werden, dass nur die betroffenen Teile der Behälterböden und zwar für eine minimale aber ausreichende Zeitdauer energiesparend gekühlt werden.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechend nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern.
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2 zeigt eine Detailansicht des Ausschnitts D aus 1.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Einrichtung nach 1.
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4 zeigt eine schematische Perspektivansicht der Einrichtung nach 1.
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5 zeigt ein schematisches Anordnungsschema der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Behandeln von Behältern, wobei zwei erfindungsgemäße Einrichtungen zum Transportieren und Kühlen der Behälter vorgesehen sind.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Einrichtung und Vorrichtung sowie wie das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 zum Transportieren und Kühlen von Behältern 2, durch die zumindest ein Teil 31 des Bodenbereichs 3 des Behälters 2 mit einem Kühlfluid 6 beaufschlagbar ist. Zwei Bahnen 11, 12 sind beabstandet voneinander angeordnet und definieren zusammen eine Transportebene 13 für die Behälter 2. Die Behälter 2 werden mit ihren Bodenbereichen 3 stehend auf den Bahnen 11, 12 bzw. auf der Transportebene 13 gefördert. Die Bahnen 11, 12 sind parallel und voneinander beabstandet angeordnet. Somit ist zwischen den Bahnen 11, 12 ein Freiraum 14 ausgebildet, dem eine Leitung 7 für das Kühlfluid 6 derart zugeordnet ist, dass das Kühlfluid 6 von der Leitung 7 durch den Freiraum 14 hindurch zumindest einem Teil 31 der Bodenbereiche 3 der Behälter 2 zuführbar ist.
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Gemäß 1 wird nur der sich über dem Freiraum 14 befindende Teil 31 des Bodenbereichs 3 mit dem Kühlfluid 6 beaufschlagt, wohingegen andere auf Bahnen 11, 12 stehende Teile 32, 33 des Bodenbereichs 3 nicht beaufschlagt werden. Wie oben bereits ausführlich beschrieben, ist es vorteilhaft, die Bahnen 11, 12 mit unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten zu betreiben. Dadurch werden die Behälter 2 über der Transportebene 13 gedreht, wodurch sich insbesondere alle Teile 31, 32, 33 der Bodenbereiche 3, also die gesamten Unterflächen der Bodenbereiche 3, zumindest einmal über dem Freiraum 14 befinden und mit dem Kühlfluid 6 beaufschlagt werden.
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Verstellbare Geländer 8 sind zum Führen der Behälter 2 auf der Transportebene 13 vorgesehen. Der Abstand 18 zwischen gegenüberliegenden Geländern 8 ist geringfügig größer als der Standkreisdurchmesser 4 der Behälter 2. Die verstellbaren Geländer 8 verlaufen parallel zur Transportrichtung 19 der Bänder 11, 12 und stellen sicher, dass die Behälter 2 während des Transports auf den Bändern 11, 12 bleiben. Ferner haben die verstellbaren Geländer 8 den Vorteil, dass man sie an den Standkreisdurchmesser 4 der zu transportierenden Behälter 2 anpassen kann.
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Die Leitung 7 ist als ein Rohr 7 ausgestaltet und unterhalb des Freiraums 14 angeordnet. Das Rohr 7 ist mit einer Vielzahl von Düsen 17 zur Fluidabgabe in Richtung des Freiraums 14 senkrecht zur Transportebene 13 oder schräg nach oben versehen, angedeutet in 1 durch drei gestrichelte Pfeile oberhalb der Düse 17. Wie der 3 zu entnehmen ist, ist unter dem Begriff „schräg nach oben” ein Winkel 21 zu verstehen, welcher in einer senkrecht zur Transportebene 13 verlaufenden Ebene liegt, innerhalb der auch die Transportrichtung 19 verläuft. Dabei ist der Betrag des Winkels 21, gemessen von einer Senkrechten 23 in Richtung der Transportebene 13 kleiner als 30°, vorzugsweise kleiner als 20° und besonders vorzugsweise kleiner als 10° anzustreben. Die Düsen 17 zur Fluidabgabe können beispielsweise Feinstrahldüsen oder auch Sprühnebeldüsen sein.
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Damit die Bahnen 11, 12 eine stabile Unterlage für die Behälter 2 bieten, ist unterhalb der Bahnen 11, 12 eine Stütze 15 vorgesehen, die gemäß 1 zwischen Seitenwangen 24 der Einrichtung 1 angebracht ist, und auf der Profile 16, hier C-Profile, angebracht sind. Gemeinsam mit Enden der Seitenwangen 24 in Richtung der Transportebene 13 bilden die Profile 16 somit eine Spur, in der die Bahnen 11, 12 verlaufen.
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Unterhalb des Rohrs 7 ist eine Wanne 40 als Auffangeinrichtung für das Kühlfluid 6 vorgesehen, die der Rückführung des Kühlfluids 6 über ein mit der Wanne 40 verbundenes Ablaufrohr 41 dient, welches seitlich aus der jeweiligen Seitenwange 24 herausgeführt wird.
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2 zeigt eine Detailansicht des Ausschnitts D aus 1. Alle Elemente sind bereits in der Beschreibung zu den 1 bzw. 3 zu beschrieben.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Einrichtung 1 nach 1. Eine Steuerung 50 steuert den Zulauf und Ablauf des Kühlfluids 6 und damit die Beaufschlagung der Bodenbereiche 3 der Behälter 2 mit dem Kühlfluid 6. Dazu ist die Steuerung 50 mit den Düsen 17 über Ventile (nicht dargestellt) und Pumpen (ebenfalls nicht dargestellt) verbunden. Die Düsen 17 sind durch die Steuerung 50 individuell ansteuerbar, so dass der Zulauf und Ablauf des Kühlfluids 6 bei Bedarf unterschiedlich, auch intermittierend, gesteuert werden kann, wie vorher bereits beschrieben.
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Alle sonstigen Elemente der 3 sind bereits in der Beschreibung zu 1 beschrieben.
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4 zeigt eine schematische Perspektivansicht der Einrichtung
1 nach
1. Wie vorher bereits ausgeführt, können die beiden Bahnen
11,
12 beispielsweise Teil einer Transportkette gemäß der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2010 016 020.2 sein. Durch jeweils unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten der Bahnen
11,
12 kann gezielt eine Drehbewegung
5 der Behälter
2 um eine jeweilige zur Schwerkraft parallele Drehachse
9 herbeigeführt werden. Mehrere solcher Einrichtungen
1 können modular in Transportrichtung
19 und/oder quer zur Transportrichtung
19 und/oder kurvenförmig aneinander gereiht werden, so dass der komplette Transporteurverlauf vom Füller
30 bis zum Rückkühler
60 mit einer durchgehenden Kühlung der Bodenbereiche
3 der Behälter
2 ausgeführt werden kann (siehe
5). Ebenso ist es damit möglich, einen mehrbahnigen Transport auszugestalten. Bei langen Transportstrecken sind mehrere Einspeisestellen (nicht dargestellt) zu der Leitung
7 für das Kühlfluid
6 notwendig.
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Alle sonstigen Elemente der 4 sind bereits in der Beschreibung zu 1 beschrieben.
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5 zeigt ein schematisches Anordnungsschema einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Behandeln von Behältern 2, bei der zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 zum Transportieren und Kühlen der Behälter 2 vorgesehen sind. Als Behandlungsstationen für die Behälter 2 sind bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung 10 eine Streckblaseinrichtung 20, ein Füller 30 und ein Rückkühler 60 vorgesehen.
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Nachdem die Behälter 2 die Streckblaseinrichtung 20 verlassen haben, werden die warmen und noch aufgeheizten Bodenbereiche 3 der Behälter 2 während des Transports über eine erste erfindungsgemäße Einrichtung 1a zu dem Füller 30 gekühlt. Die Behälter 2 werden nach Verlassen der ersten Einrichtung 1a dem Füller 30 zugeführt und von diesem mit einem Produkt durch Heißabfüllung befüllt. Die dadurch wieder aufgeheizten Behälter 2 werden anschließend auf einer zweiten erfindungsgemäßen Einrichtung 1b zu dem Rückkühler 60 transportiert und die aufgeheizten Bodenbereiche 3 der Behälter 2 werden während des Transports wiederum gekühlt. Der Rückkühler 60 kühlt die gesamten Behälter 2, also nicht nur deren Bodenbereiche 3, sondern auch deren Rümpfe und Köpfe und die darin befindlichen Produkte.
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Eine Steuerung 50 steuert die Zufuhr und den Anlauf des Kühlfluids 6 für die beiden Einrichtungen 1a, 1b individuell für alle Einspeisestellen des Kühlfluids 6 und die Düsen 17. Entsprechend viele Verbindungen der Steuerung 50 müssen vorgesehen werden (angedeutet durch die jeweils drei Punkte in 5).
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Die Anordnung der Behandlungsstationen 20, 30, 60 und der Einrichtungen 1a, 1b zueinander sind nur sehr schematisch dargestellt. Für einen Fachmann ist offensichtlich, dass auch andere Anordnungen und auch andere Behandlungsstationen für die Behälter 2 möglich sind, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1a, 1b
- Einrichtung zum Transportieren und Kühlen von Behältern
- 2
- Behälter
- 3
- Behälterboden
- 31
- Teil des Behälterbodens über Freiraum
- 32, 33
- Teil des Behälterbodens über Bahnen
- 4
- Standkreisdurchmesser
- 5
- Drehbewegung
- 6
- Kühlfluid
- 7
- Leitung (Rohr)
- 8
- Geländer
- 9
- Drehachse
- 10
- Vorrichtung zum Behandeln von Behältern
- 11
- Bahn
- 12
- Bahn
- 13
- Transportebene
- 14
- Freiraum
- 15
- Stütze
- 16
- Profil (C-Profil)
- 17
- Düse
- 18
- Abstand zwischen gegenüberliegenden Geländern
- 19
- Transportrichtung
- 20
- Streckblaseinrichtung
- 21
- Winkel
- 23
- Senkrechte
- 24
- Seitenwange
- 30
- Füller
- 40
- Auffangeinrichtung (Auffangwanne)
- 41
- Ablauf (Ablaufrohr)
- 50
- Steuerung
- 60
- Rückkühler
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2000285 A2 [0005]
- DE 102004023419 A1 [0006]
- DE 102010016020 [0024, 0050]