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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration und insbesondere das direkte Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Farbe einer Vollkeramikrestauration mittels eines Farbunterschied-Vergleichsschrittes.
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Vollkeramikrestaurationen, die bei Menschen als Zahnersatz verwendet werden, haben im Allgemeinen nicht nur eine einzige Farbe sondern weisen gemäß den ursprünglichen Farben der menschlichen Zähne mehrere Farben auf. Derzeit finden vier herkömmliche Färbeverfahren Anwendung, wobei diese vier Verfahren im Folgenden beschrieben werden.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches erstes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist. Wie aus 1 ersichtlich, weist das herkömmliche erste Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration folgende Schritte auf: einen Fertigungsschritt S10, einen ersten Sinterschritt S12, einen manuellen Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschritt S14, einen ersten Trocknungsschritt S16, einen zweiten Sinterschritt S18, einen Glasur-Verblendungsschritt S20, einen zweiten Trocknungsschritt S22, und einen dritten Sinterschritt S24. In dem Fertigungsschritt S10 wird aus einem Keramikformling ein Vollkeramik-Restaurationsgrünling hergestellt. In dem ersten Sinterschritt S12 wird der Vollkeramik-Restaurationsgrünling in einen Hochtemperaturofen gelegt, so dass der Vollkeramik-Restaurationsgrünling zu einer Vollkeramikrestauration gesintert wird. In dem manuellen Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschritt S14 trägt der erfahrene Zahntechniker das gefärbte Dentin entsprechend den benötigten Mehrfachschattierungsfarben auf die Vollkeramikrestauration auf. Im ersten Trocknungsschritt S16 wird die Vollkeramikrestauration, auf die das gefärbte Dentin aufgetragen wurde, zum angemessenen Trocknen in einen Ofen gelegt. In dem zweiten Sinterschritt S18 wird die mit dem gefärbten Dentin versehene Vollkeramikrestauration zum Sintern in den Hochtemperaturofen gelegt, so dass das gefärbte Dentin und die Vollkeramikrestauration zu einem Körper gesintert werden. Während des Glasur-Verblendungsschrittes S20 wird die Vollkeramikrestauration mit einem Glasurmaterial überzogen, wodurch das Sintern des aufgetragenen Dentins abgeschlossen ist. Während des zweiten Trocknungsschrittes S22 wird die mit dem Glasurmaterial überzogene Vollkeramikrestauration zum angemessenen Trocknen in den Ofen gelegt. Während des dritten Sinterschrittes S24 wird die mit dem Glasurmaterial überzogene Vollkeramikrestauration zum Sintern in den Hochtemperaturofen gelegt, so dass die Glasur auf der Vollkeramikrestauration ausgebildet wird.
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Bei dem herkömmlichen ersten Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration wird ein ausgebildeter und erfahrener Zahntechniker benötigt, wodurch die Fertigungskosten erhöht sind, eine längere Fertigungsdauer erforderlich ist und eine größere Dicke im Vorfeld für das gefärbte Dentin reserviert werden muss. Darüber hinaus haben die Vollkeramikrestauration und das Dentin eine unterschiedliche Sintertemperatur, so dass ein schichtweises Sintern erforderlich ist. Während des Sinters können jedoch mit der heterogenen Co-Feuerung Varianzprobleme auftreten, und nach einer langen Nutzung könnten Abnutzungsprobleme sowie Schichttrennungs-Phänomene auftreten.
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2 ist ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches zweites Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist. Das herkömmliche zweite Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration weist die folgenden Schritte auf: einen Fertigungsschritt S30, einen Färbemittel-Eintauchschritt S32, einen ersten Trocknungsschritt S34, einen ersten Sinterschritt S36, einen Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschritt S38, einen zweiten Trocknungsschritt S40, einen zweiten Sinterschritt S42, einen Glasur-Verblendungsschritt S44, einen dritten Trocknungsschritt S46 und einen dritten Sinterschritt S38. Bei dem herkömmlichen zweiten Verfahren entsprechen die Funktionen des Fertigungsschrittes S30, des zweiten Trocknungsschrittes S40, des zweiten Sinterschrittes S42, des Glasur-Verblendungsschrittes S44, des dritten Trocknungsschrittes S46 und des dritten Sinterschrittes S48 den Funktionen des Fertigungsschrittes S10, des ersten Trocknungsschrittes S16, des zweiten Sinterschrittes S18, des Glasur-Verblendungsschrittes S20, des zweiten Trocknungsschrittes S22 und des dritten Sinterschrittes S24 des herkömmlichen ersten Verfahrens. Aus diesem Grund werden diese Schritte im Folgenden nicht noch einmal erläutert. Während des Färbemittel-Eintauchschrittes S32 wird ein Vollkeramik-Restaurationsgrünling in ein Färbemittel eingetaucht, so dass auf dem Vollkeramik-Restaurationsgrünling eine Grundfarbe ausgebildet wird. In dem ersten Trocknungsschritt S34 wird der Vollkeramik-Restaurationsgrünling mit der Grundfarbe getrocknet. In dem ersten Sinterschritt S36 wird der Vollkeramik-Restaurationsgrünling mit der Grundfarbe zum Sintern in den Hochtemperaturofen gelegt, so dass eine Vollkeramikrestauration mit der Grundfarbe ausgebildet wird. Während des Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschrittes S38 wird das gefärbte Dentin auf die die Grundfarbe aufweisende Vollkeramikrestauration aufgetragen, um Mehrfachschattierungsfarben auszubilden.
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3 ist ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches drittes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist. Das herkömmliche dritte Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration weist die folgenden Schritte auf: einen Einzelfärbemittel-zu-Pulver-Hinzufüge-Schritt S50, einen Keramikformling-Ausformungsschritt S52, einen Fertigungsschritt S54, einen ersten Sinterschritt S56, einen Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschritt S58, einen ersten Trocknungsschritt S60, einen zweiten Sinterschritt S62, einen Glasur-Verblendungsschritt S64, einen zweiten Trocknungsschritt S66 und einen dritten Sinterschritt S68, wobei die Funktionen des Fertigungsschrittes S54, des ersten Sinterschrittes S56, des ersten Trocknungsschrittes S60, des zweiten Sinterschrittes S62, des Glasur-Verblendungsschrittes S64, des zweiten Trocknungsschrittes S66 und des dritten Sinterschrittes S68 den Funktionen des Fertigungsschrittes S10, des ersten Sinterschrittes S12, des ersten Trocknungsschrittes S16, des zweiten Sinterschrittes S18, des Glasur-Verblendungsschrittes S20, des zweiten Trocknungsschrittes S22 und des dritten Sinterschrittes S24 des herkömmlichen ersten Verfahrens entsprechen und die Funktion des Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschrittes S58 der Funktion des Mehrfachschattierungs-Dentinfärbungsschrittes S38 des herkömmlichen zweiten Verfahrens entspricht. Aus diesem Grund werden diese im Folgenden nicht noch einmal erläutert. Während des Einzelfärbemittel-zu-Pulver-Hinzufüge-Schrittes S50 des herkömmlichen dritten Verfahrens wird ein Färbemittel mit einer einzigen Grundfarbe keramischen Pulvern hinzugefügt, um die keramischen Pulver mit der Grundfarbe zu versehen. Während des Keramikformling-Ausformungsschrittes S52 werden die die Grundfarbe aufweisenden Keramikpulver direkt durch Kompressionsformen zu einem Keramikformling geformt.
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Bei dem herkömmlichen zweiten und dritten Verfahren wird die Grundfarbe durch Vor-Eintauchen oder durch Hinzufügen von Grundfarben-Färbemitteln zu keramischen Pulvern gebildet. Obwohl so der Zweck des naturgetreuen Färbens leicht erfüllt werden kann und Arbeitsstunden eines Zahntechnikers gespart werden können, können auf diese Weise jedoch nicht alle Probleme gelöst werden, die im Zusammenhang mit dem naturgetreuen Mehrfachschattierungsfärben mit Dentin auftreten, wie beispielsweise das Reservieren einer bestimmten Dicke für das gefärbte Dentin sowie die Varianzprobleme, die während der heterogenen Co-Feuerung auftreten.
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4 ist ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches viertes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist. Das herkömmliche vierte Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration weist die folgenden Schritte auf: einen Mehrfachfärbemittel-zu-Pulver-Hinzufügeschritt S70, einen Keramikformling-Mehrfachschattierungs-Stapelausformungsschritt S72, einen Fertigungsschritt S74, ein erstes Sintern S76, einen Farben-Einsetzschritt S78, einen ersten Trocknungsschritt S80, ein zweites Sintern S82, einen Glasur-Verblendungsschritt S84, einen zweiten Trocknungsschritt S86 und einen dritten Sinterschritt S88. Die Funktionen des Fertigungsschrittes S74, des ersten Sinterns S76, des ersten Trocknungsschrittes S80, des zweiten Sinterns S82, des Glasur-Verblendungsschrittes S84, des zweiten Trocknungsschrittes S86 und des dritten Sinterschrittes S88 entsprechen den Funktionen des Fertigungsschrittes S54, des ersten Sinterns S56, des ersten Trocknungsschrittes S60, des zweiten Sinterns S62, des Glasur-Verblendungsschrittes S64, des zweiten Trocknungsschrittes S66 und des dritten Sinterschrittes S68 des herkömmlichen dritten Verfahrens, weswegen sie im Folgenden nicht noch einmal beschrieben werden. Bei dem Mehrfach-Färbemittel-zu-Pulver-Hinzufügeschritt S70 werden mehrere Färbemittel unterschiedlicher Farben den keramischen Pulvern beigefügt, so dass mehrere keramische Pulver mit unterschiedlicher Farbe ausgebildet werden. Während des Keramikformling-Mehrfachschattierungs-Stapelausformungsschrittes S72 werden die keramischen Pulver mit unterschiedlicher Farbe übereinandergeschichtet und der Mehrfachschattierungs-Keramikformling wird durch Kompressionsformen geformt. Während des Farben-Einsetzschrittes S78 wird das gefärbte Dentin manuell in ungleichmäßige Stellen in der Farbverblendung eingesetzt.
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Bei dem herkömmlichen vierten Verfahren werden die verschiedenen Porzellanpulver unterschiedlicher Farbe durch Übereinanderschichten direkt zu einem Vollkeramikrestaurationsstück geformt. Obwohl auf diese Weise das Problem der Dicke gelöst werden kann, die für das gefärbte Dentin im Vorfeld reserviert werden muss, gibt es beim Übereinanderschichten mehrerer keramischer Pulver mit unterschiedlicher Farbe kein großes Maß an Toleranz in Bezug auf die Anpassung einer Farbveränderung, wodurch nicht die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten befriedigt werden können. Im Vergleich zu dem Einzelgrundfarbenstück, das mittels Massenproduktion hergestellt werden kann, kann bei dem herkömmlichen vierten Verfahren der erwartete ökonomische Nutzen nicht erreicht werden.
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Aus diesem Grund besteht der Bedarf an einem Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration, bei welchem im Vorfeld keine bestimmte Dicke für das Dentin reserviert werden muss, wobei das Verfahren einfach ist und ein Keramikformling mit einer einzigen Grundfarbe verwendet werden kann, für den derzeit eine große Nachfrage besteht.
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Ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration bereitzustellen. Das Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration weist die folgenden Schritte auf: einen Fertigungsschritt, einen Farbunterschied-Vergleichsschritt, einen Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschritt, einen ersten Sinterschritt, einen Glasur-Verblendungsschritt und einen zweiten Sinterschritt. Während des Fertigungsschrittes wird aus einem Keramikformling ein Vollkeramik-Restaurationsgrünling hergestellt. Während des Farbunterschied-Vergleichsschrittes werden mittels eines rechnergestützten Verfahrens oder manuell mit einem eine Farbdatenbank oder ein Farbkartensystem aufweisenden Farbunterschied-Vergleichssystem die benötigten Mehrfachschattierungsfarben bestimmt. Während des Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschrittes werden die Mehrfachschattierungs-Färbemittel gemäß den benötigten und im Farbunterschied-Vergleichsschritt bestimmten Mehrfachschattierungsfarben direkt auf den Vollkeramik-Restaurationsgrünling aufgetragen. Während des ersten Sinterschritts werden die Mehrfachschattierungs-Färbemittel so gesintert, dass eine Vollkeramikrestauration mit Mehrfachschattierungsfarben ausgebildet wird. Während des Glasur-Verblendungsschrittes wird die Vollkeramikrestauration mit einem Glasurmaterial überzogen. In dem zweiten Sinterschritt wird das Glasurmaterial gesintert, so dass die Glasur mit Mehrfachschattierungsfarben auf der Vollkeramikrestauration ausgebildet ist.
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Bei dem Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel nach der Fertigung direkt auf den Vollkeramik-Restaurationsgrünling aufgetragen, so dass im Vorfeld keine Dicke für das Dentin reserviert werden muss, wodurch die Festigkeit der Vollkeramik-Restaurationsstruktur verbessert wird und nach einer langen Nutzung kein Schichttrennungs-Phänomen auftritt. Darüber hinaus ist ein Anwender ohne besondere Ausbildung und ohne viel Erfahrung in der Lage, das Mehrfachschattierungsfärben mittels des Farbunterschied-Vergleichsverfahrens durchführen, und ferner kann die Herstellungsdauer verringert werden. Darüber hinaus findet während der Färbeverfahren nur ein Sintern statt, so dass die Varianzprobleme, die bei der heterogenen Co-Feuerung auftreten, vermieden werden können. Außerdem können bei der vorliegenden Erfindung die marktüblichen, eine einzige Grundfarbe aufweisenden Keramikformlinge verwendet werden, und keine neuen Produkte müssen bereitgestellt werden, so dass ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration mit einfachen Verfahren und zu geringen Kosten erreicht werden kann.
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Die vorliegende Erfindung wird dem Fachmann auf dem Gebiet durch das Studium der folgenden ausführlichen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung weiter deutlich, wobei Bezug auf die angehängten Zeichnungen genommen wird.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches erstes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist,
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2 ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches zweites Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist,
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3 ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches drittes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist,
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4 ein Ablaufdiagramm, aus dem ein herkömmliches viertes Verfahren zum Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration ersichtlich ist, und
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5 ein Ablaufdiagramm, aus dem ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist.
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In Nachfolgenden wird ausführlich auf die Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung genommen, wobei Beispiele hierfür in den angehängten Zeichnungen gezeigt sind.
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5 ist ein Ablaufdiagramm, aus dem ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist. Das Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung weist die folgenden Schritte auf: einen Fertigungsschritt S100, einen Farbunterschied-Vergleichsschritt S110, einen Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschritt S120, einen ersten Sinterschritt S130, einen Glasur-Verblendungsschritt S140 und einen zweiten Sinterschritt S150. In dem Fertigungsschritt S100 wird mittels einer von Hand betriebenen Maschine oder mittels einer rechnergestützten Herstellungs-Maschine (CAD, engl. Computer-Aided Design [rechnergestützte Konstruktion]) aus einem Keramikformling ein Vollkeramik-Restaurationsgrünling erzeugt. Während des Farbunterschied-Vergleichsschrittes S110 werden mittels eines rechnergestützten Verfahrens oder mittels eines manuellen Verfahrens die benötigten Mehrfachschattierungsfarben mit einem Farbunterschied-Vergleichssystem bestimmt, das eine Farbdatenbank oder ein Farbkartensystem aufweist. Während des Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschrittes S120 werden die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel gemäß den in dem Farbunterschied-Vergleichsschritt S110 bestimmten benötigten Mehrfachschattierungsfarben direkt auf den Vollkeramik-Restaurationsgrünling aufgetragen, wobei das Auftragungsverfahren ein rechnergesteuertes Verfahren, bei dem mit einer Auftragungs-Beschichtungsvorrichtung mit mindestens einem Färbemittelbehälter und mindestens einer Düsenanordnung gefärbt wird, oder ein manuelles Verfahren sein kann, bei dem mit einer Hand-Auftragungs-Vorrichtung, die mindestens eine Düse mit einem kleinen Durchmesser oder einen Pinsel aufweist, manuell gefärbt wird. Während des ersten Sinterschrittes S130 wird der Vollkeramik-Restaurationsgrünling, auf den die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel aufgetragen wurden, zum Sintern des Vollkeramik-Restaurationsgrünlings und der Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel in einen Hochtemperaturofen gelegt, so dass eine Vollkeramikrestauration mit Mehrfachschattierungsfarben ausgebildet wird. Während des Glasur-Verblendungsschrittes S140 wird die Vollkeramikrestauration mit einem Glasurmaterial verblendet. Während des zweiten Sinterschrittes S150 wird die mit dem Glasurmaterial verblendete Vollkeramikrestauration in einen Hochtemperaturofen gelegt, um das Glasurmaterial zu sintern, so dass die Glasur mit Mehrfachschattierungsfarben auf der Vollkeramikrestauration ausgebildet ist.
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Das Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung weist ferner die folgenden Schritte auf: einen ersten Trocknungsschritt S125 und einen zweiten Trocknungsschritt S145 nach dem Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschritt S120 beziehungsweise dem Glasur-Verblendungsschritt S140, wobei diese jeweils zum Trocknen des Vollkeramik-Restaurationsgrünlings, auf den die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel aufgetragen wurden, sowie der Vollkeramikrestauration, die mit dem Glasurmaterial überzogen wurde, unter Anwendung einer Trocknungsvorrichtung verwendet werden. Die vorliegende Erfindung weist ferner einen Farben-Identifizierungsschritt S127 nach dem Mehrfachschattierungs-Färbemittel-Auftragungsschritt S120 auf. Bei dem Farben-Identifizierungsschritt S127 werden Pigmente, die sich in dem ersten Sinterschritt S130 thermisch zersetzen können, auf den Vollkeramik-Restaurationsgrünling aufgetragen, auf den die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel aufgetragen werden, um die tatsächlichen Farben nach dem Sintern zu simulieren, wobei die Pigmente wenigstens eines von künstlichem Karamell, essbaren Pigmenten, Azopigmenten und Nicht-Azopigmenten, zum Beispiel Phthalocyanin sind.
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Ein Merkmal des Verfahrens zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung ist, dass die Mehrfachschattierungsfarben-Färbemittel nach der Fertigung direkt auf den Vollkeramik-Restaurationskörper aufgetragen werden, so dass im Vorfeld keine Dicke für das Dentin reserviert werden muss, wie es bei den vorherigen Verfahren der Fall ist, wodurch die Festigkeit der Vollkeramik-Restaurationsstruktur verbessert wird und nach einer langen Nutzung kein Schichttrennungsphänomen auftritt.
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Ein weiteres Merkmal des Verfahrens zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung ist, dass eine Arbeitskraft ohne besondere Ausbildung das Mehrfachschattierungsfärben mittels des Farbunterschied-Vergleichsverfahrens durchführen kann, so dass die Herstellungsdauer verringert werden kann. Darüber hinaus gibt es während des Färbevorgangs nur einen Sinterschritt, und das Auftragen von Dentin mit einer Sintertemperatur, die sich von derjenigen der Vollkeramikrestauration unterscheidet, ist nicht mehr erforderlich, wodurch die Varianzprobleme, die bei der heterogenen Co-Feuerung auftreten, vermieden werden können. Somit kann ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung mit einfachen Verfahren und zu geringen Kosten erreicht werden.
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Ein weiteres Merkmal des Verfahrens zum direkten Mehrfachschattieren der naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration gemäß der vorliegenden Erfindung ist, dass marktübliche Keramikformlinge mit einer einzigen Grundfarbe verwendet werden können und keine neue Produktion erforderlich ist, wodurch ein Verfahren zum direkten Mehrfachschattieren einer naturgetreuen Färbung einer Vollkeramikrestauration mit einfachen Vorgängen und zu geringen Kosten erreicht werden kann.
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Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, wird der Fachmann auf dem Gebiet erkennen, dass eine Vielzahl an Modifizierungen und Änderungen durchgeführt werden kann, ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.