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Die
Erfindung betrifft eine Dämpfungseinrichtung für
eine Radaufhängung eines Kraftwagens der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art, sowie ein Verfahren einer
solchen Dämpfungseinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs
10 angegebenen Art.
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Die
DE 39 02 743 C1 offenbart
ein aktives Rad- bzw. Achsabstützaggregat für
Kraftfahrzeuge, mit einem doppeltwirkenden hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregat,
dessen vom Kolben voneinander abgetrennte Kammern mittels einer
Steuer- bzw. Regelventilanordnung abschließbar und/oder mit
einer hydraulischen Druckquelle bzw. der Druckseite einer hydraulischen
Pumpe oder mit einem Hydraulikreservoir bzw. der Saugseite der hydraulischen
Pumpe verbindbar sind. Jede Kammer ist ständig mit einem
separaten Druckspeicher verbunden, wobei in den die Kammern mit
den Druckspeichern verbindenden Leitungen Drosseln angeordnet sind.
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Aus
dem VDI-Bericht Nr. 1931 aus dem Jahre 2006 ist
ein Aktor für ein Fahrwerk eines Kraftwagens bekannt, welcher
einen hydraulischen Zylinder aufweist, in welchem ein Kolben verschiebbar
geführt angeordnet ist, wobei der Kolben den hydraulischen Zylinder
in zwei Kammern unterteilt. Es ist eine reversible Flügelzellenpumpe
vorgesehen, mittels welcher Arbeitsmedium in die jeweilige Kammer
förderbar ist, und wobei die Flügelzellenpumpe
von einer Zentralhydraulik angetrieben wird. Die bekannten Konzepte weisen
eine hohe Komplexität auf.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Dämpfungseinrichtung
für eine Radaufhängung eines Kraftwagens bereitzustellen,
welche insbesondere eine geringe Komplexität aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Dämpfungseinrichtung für
eine Radaufhängung eines Kraftwagens mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer
solchen Dämpfungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung
für eine Radaufhängung eines Kraftwagens, mit einem
einen Arbeitsraum aufweisenden Zylinder, in welchem ein den Arbeitsraum
in zwei Kammern unterteilender Kolben relativ zu dem Zylinder verschiebbar
geführt ist, mit einer elektrischen Maschine und mit einer
zwei Anschlüsse aufweisenden und von der elektrischen Maschine
antreibbaren Pumpeinrichtung mit zwei Förderrichtungen,
wobei in der einen Fördereinrichtung über einen
der Anschlüsse als Druckseite Arbeitsmedium in eine der
Kammern förderbar ist und in der anderen Förderrichtung über den
anderen der Anschlüsse als Druckseite Arbeitsmedium in
die andere der Kammern förderbar ist, zeichnet sich dadurch
aus, dass eine Regelungseinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher
in Abhängigkeit von wenigstens einem einen Betriebszustand
der elektrischen Maschine charakterisierenden Signal und/oder in
Abhängigkeit von einem mittels einer Erfassungseinrichtung
erfassten und eine Relativposition und/oder eine Relativbewegung
des Kolbens relativ zum Zylinder charakterisierenden Signal eine Dämpfungskraft
der Dämpfungseinrichtung ermittelbar ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung
sind somit keine zusätzlichen Erfassungseinrichtungen wie
beispielsweise Drucksensoren vonnöten, um die Dämpfungskraft
der Dämpfungseinrichtung bei sich relativ zu dem Zylinder
bewegenden Kolben zu erfassen bzw. zu ermitteln, die dann zur Regelung
der Dämpfungseinrichtung durch die Regelungseinrichtung
verwendet werden können. Damit weist die erfindungsgemäße
Dämpfungseinrichtung eine geringe Teileanzahl und eine
geringe Komplexität auf, was mit geringen Kosten für
die Dämpfungseinrichtung einhergeht.
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Darüber
hinaus können aufwendige und kostenintensive Ventileinrichtungen
zum Beaufschlagen der jeweiligen Kammern mit Arbeitsmedium bzw. zum
Abführen von Arbeitsmedium aus der jeweiligen Kammer entfallen,
was den Bauraumbedarf, das Gewicht sowie die Kosten der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung
gering hält.
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Bei
dem den Betriebszustand der elektrischen Maschine charakterisierenden
Signal handelt es sich beispielsweise um eine Drehrichtung der elektrischen
Maschine beim Antreiben der Pumpeinrichtung in die eine oder die
andere Förderrichtung, um die Drehzahl der elektrischen
Maschine, um Strangströme und/oder Strangspannungen. Bei
der Relativposition bzw. der Relativbewegung handelt es sich beispielsweise
um mittels eines Federwegsensors erfasste Einfederwege bzw. Einfedergeschwindigkeiten
der Dämpfungseinrichtung bzw. des Kolbens relativ zu dem
Zylinder. Dabei werden diese Signale genutzt, um Dämpfungskräfte
der Dämpfungseinrichtung zu ermitteln, mittels welchen
dann die Dämpfungseinrichtung an einen Fahr- und Betriebszustand
des Kraftwagens angepasst werden kann, indem eine Kammer mit Arbeitsmedium
gefüllt und aus der anderen Kammer Arbeitsmedium abgeführt wird.
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Zur
Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Betreiben einer
Dämpfungseinrichtung für eine Radaufhängung
eines Kraftwagens, mit einem einen Arbeitsraum aufweisenden Zylinder,
in welchem ein den Arbeitsraum in zwei Kammern unterteilender Kolben
relativ zu dem Zylinder verschiebbar geführt ist, mit einer
elektrischen Maschine und mit einer zwei Anschlüsse aufweisenden
und von der elektrischen Maschine antreibbaren Pumpeinrichtung mit zwei
Fördereinrichtungen, bei welchem in der einen Fördereinrichtung über
einen der Anschlüsse als Druckseite Arbeitsmedium in eine
der Kammern gefördert und in der anderen Förderrichtung über
den anderen der Anschlüsse als Druckseite Arbeitsmedium
in die andere der Kammern gefördert wird. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass mittels einer Regelungseinrichtung eine Dämpfungskraft
der Dämpfungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens
einem einen Betriebszustand der elektrischen Maschine charakterisierenden
Signal und/oder in Abhängigkeit von einem mittels einer
Erfassungseinrichtung erfassten und eine Relativposition und/oder
eine Relativbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder charakterisierenden
Signal ermittelt wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Dämpfungseinrichtung und umgekehrt anzusehen. Somit ermöglicht
auch das erfindungsgemäße Verfahren die Erfassung
bzw. die Ermittelung der Dämpfungskraft ohne zusätzliche
Erfassungseinrichtungen wie beispielsweise Drucksensoren, was die
Teileanzahl, die Komplexität und damit die Kosten des Verfahrens
gering hält.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
elektrische Maschine über die Pumpeinrichtung als Generator
infolge einer Druckdifferenz zwischen den mit Arbeitsmedium gefüllten
Kammern antreibbar, wobei mittels der elektrischen Maschine als
Generator Strom erzeugbar ist. Der Strom kann unmittelbar in ein
Bordnetz des Kraftwagens und/oder in eine Speichervorrichtung des
Kraftwagens, beispielsweise in eine Batterie, eingespeist werden.
Dadurch ist eine Möglichkeit geschaffen, Energie rückzugewinnen
und damit Kraftstoff sowie die CO2-Emissionen
des Kraftwagens zu reduzieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind beide Kammern jeweils mit einem Druckspeicher fluidisch verbunden,
in welchen Arbeitsmedium aufnehmbar ist, wobei mittels der Pumpeinrichtung
in der einen Förderrichtung in den mit der einen Kammer
verbundenen Druckspeicher und in der anderen Förderrichtung
Arbeitsmedium in den mit der anderen Kammer verbundenen Druckspeicher
förderbar ist. Dabei ist eine jeweilige Drosseleinrichtung
vorgesehen, über welche Arbeitsmedium mittels der Pumpeeinrichtung
in den jeweiligen Druckspeicher förderbar ist, wobei die
Drosseleinrichtungen bevorzugt jeweils ein Rückschlagventil umfassen.
Bevorzugt weisen dabei die Druckspeicher eine progressive Kraftcharakteristik
auf und sind beispielsweise als Membranspeicher, Kolbenspeicher
oder als sogenannter Gasbagspeicher ausgebildet, wobei der Gasbagspeicher
gemäß der
DE10029150C1 ausgebildet sein kann.
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Da
die Pumpeinrichtung von der elektrischen Maschine als Motor antreibbar
ist, wodurch Arbeitsmedium in die jeweilige Kammer förderbar
bzw. aus der jeweiligen Kammer förderbar ist, wobei die
Förderung von Arbeitsmedium in bzw. aus der jeweiligen Kammer
mittels der Regelungseinrichtung regelbar ist, kann eine randindividuelle
Regelung von Kraft und Niveau, eine schnelle Niveauregulierung,
ein geringer Energieverbrauch, eine rein elektrische Energieversorgung,
eine hohe Stellkraft und Stelldynamik sowie eine sehr gute Gesamtwirtschaftlichkeit
erzielt werden.
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Vorzugsweise
steuert bzw. regelt die Regelungseinrichtung die elektrische Maschine
und damit die Pumpeinrichtung in Abhängigkeit eines Lastfalls, was
mit einem wirtschaftlichen Betrieb der Pumpeinrichtung und der elektrischen
Maschine einhergeht, in welchem die elektrische Maschine einen geringen Energiebedarf
aufweist.
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Ferner
ist es auch möglich, dass die Regelungseinrichtung die
elektrische Maschine und damit die Pumpeinrichtung in Abhängigkeit
einer Umfelderfassungseinrichtung steuert. Unter Umfelderfassungseinrichtung
kann beispielsweise Lidar, Radar, Ultraschall oder ein Laserscanner
verstanden werden.
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Ebenso
denkbar ist die Steuerung Abhängig von Car-to-Car communication
(C2C), also dem Austausch von Informationen und Daten zwischen Kraftfahrzeugen.
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Vorteilhaft
ist dabei, dass die Dämpfungseinrichtung durch die Umfelderfassungseinrichtung
bzw. durch C2C vorausschauend auf beispielsweise eine Fahrbahnunebenheit
eingestellt werden kann.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehen in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 einen
Schaltplan einer Dämpfungseinrichtung für eine
Radaufhängung eines Kraftwagens;
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2 einen
Verlauf der Steifigkeit über der Kraft der Dämpfungseinrichtung
gemäß 1;
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3 einen
Verlauf eines Drehmoments einer Pumpe der Dämpfungseinrichtung
gemäß 1 über einer Drehzahl
der Pumpe;
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4 eine
schematische Vorderansicht einer Radaufhängung für
einen Kraftwagen mit der Dämpfungseinrichtung gemäß 1;
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5 eine
schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Radaufhängung für einen Kraftwagen mit einer
weiteren Ausführungsform der Dämpfungseinrichtung
gemäß der 1 und 4;
und
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6 eine
schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Radaufhängung gemäß den 4 und 5;
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7 eine
schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Radaufhängung gemäß den 4 bis 6;
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8 eine
schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Radaufhängung gemäß den 4 bis 7;
und
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9 eine
schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Radaufhängung gemäß den 4 bis 8.
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Die 1 zeigt
eine Dämpfungseinrichtung 1 für eine
Radaufhängung 47 eines Kraftwagens, welche einen
Zylinder 2 mit einem Arbeitsraum 38 umfasst. in
dem Arbeitsraum 38 ist ein relativ zu dem Zylinder 2 verschiebbarer
Kolben 3 geführt aufgenommen, wobei der Kolben 3 mit
einer Kolbenstange 37 verbunden ist. Der Kolben 3 unterteilt
den Arbeitsraum 38 in einen Ringraum 9 sowie einen
Kolbenraum 10. An einem unteren Ende des Zylinders 2 ist ein
Fußgelenk 8 befestigt, um den Zylinder 2 mit
anderen Komponenten des Kraftwagens zu verbinden. Die Kolbenstange 37 ist
an ihrem oberen Ende über ein Elastomerlager 5 mit
einem Flansch 4 verbunden. Eine Bewegung des Kolbens 3 und
der Kolbenstange 37 gegenüber dem Zylinder 2 wird
durch einen Puffer 6 und durch einen Zuganschlag 7 begrenzt.
Steigt ein Druckunterschied zwischen dem mit einem hydraulischen
Medium in Form von Öl gefüllten Ringraum 9 und
dem mit dem Öl gefüllten Kolbenraum 10 über
einen Schwellwert an, so kann über ein federbelastetes Sperrventil 11 ein
Teil des Öl aus dem Kolbenraum 10 in den Ringraum 9 fließen.
Der Schwellwert wird dabei über die Federvorspannung des
Sperrventils 11 festgelegt.
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An
den Ringraum 9 ist über hydraulische Leitungen 12 und 17 eine
hydraulische Pumpe angeschlossen. Ferner ist der Ringraum 9 über
die Leitung 12 sowie über Leitungen 13 und 15 mit
einem Drosselrückschlagventil 14 und einem vorgespannten
Speicher 16 für das Öl 16 verbunden.
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An
den Kolbenraum 10 ist über hydraulische Leitungen 21 und 18 dieselbe
hydraulische Pumpe 19 angeschlossen. Ferner ist der Kolbenraum 10 über
die Leitung 21 sowie über Leitungen 22 und 24 mit
einem Drosselrückschlagventil 23 und mit einem vorgespannten
Speicher 25 verbunden. Die Drosselrückschlagventile 14 und 23 können
mit einer konstanten oder verstellbaren Durchflusscharakteristik ausgestattet
sein.
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Die
Pumpe 19 weist zwei Förderrichtungen auf und kann
somit Öl in beide Richtungen fördern, das heißt
von der Leitung 17 zu der Leitung 18 und umgekehrt.
Ebenfalls ist die Pumpe 19 von einer Druckdifferenz zwischen
den Leitungen 17 und 18 antreibbar. Dies bedeutet,
dass die Pumpe 19 generatorisch arbeitet. Die Pumpe 19 ist
mit einem Elektromotor 20 verbunden. In Zusammenschau mit 3 wird
deutlich, dass der Elektromotor in allen vier Quadranten I, II,
III, IV des Diagramms 39 der 3 arbeiten
kann. Auf der Abszisse 40 des Diagramms 39 der 3 ist
dabei eine Drehzahl des Elektromotors 20 aufgetragen, während
auf der Ordinate 41 des Diagramms 39 das Drehmoment
des Elektromotors 20 aufgetragen ist. Das bedeutet, dass der
Elektromotor 20 sowohl als Motor als auch Generator in
beiden Drehrichtungen arbeiten kann, wobei der Elektromotor 20 als
Generator von der Pumpe 19 infolge der Druckdifferenz zwischen
den Leitungen 17 und 18 antreibbar ist. Durch
eine Drehzahlsteuerung des Elektromotors 20 ist es möglich,
das Öl zwischen den ringraumseitigen Komponenten und den kolbenseitigen
Komponenten dynamisch zu verschieben und so die Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 zu
regulieren.
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Unmittelbar
am Elektromotor 20 bzw. an der Pumpe 19 ist eine
elektrisch betätigbare Haltebremse 36 befestigt,
die von einer elektronischen Steuereinheit 35 derart mit
einem elektrischen Strom angesteuert wird, dass die Bremse im Normalfall
offen ist. Sobald die elektronische Steuereinheit 35 einen
Fehler feststellt oder die elektrische Spannungsversorgung der elektrischen
Steuereinheit 35 unterbrochen wird, entfällt der
Strom für die Haltebremse 36 und die Haltebremse 36 schließt
und verhindert eine ungewollte Bewegung des Elektromotors 20 und
der Pumpe 19. Damit wird auch im Fehlerfall eine Abstützkraft
der Dämpfungseinrichtung 1 gewährleistet.
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In
der mittleren Ruhelage des Kolbens 3 im Zylinder 2 sind
die beiden Speicher 16 und 25 und damit die gesamte
Dämpfungseinrichtung 1 mit demselben Druck vorgespannt.
Dieser Druck zur Vorspannung der Dämpfungseinrichtung 1 muss
dabei nur so hoch sein, dass unter allen Fahrsituationen keine Kavitation
des Öls auftreten kann. Diese Forderung wird durch ein
Druckniveau erfüllt, welches im Bereich konventioneller
Dämpfervorspannungen, beispielsweise zwischen 20 bar und
40 bar, insbesondere bei 30 bar liegt. Dadurch entsteht eine geringe
Druckkraft auf eine Dichtung zwischen der Kolbenstange 37 und
dem Zylinder 2 und somit eine geringe Reibung der Dämpfungseinrichtung 1 im
Bereich geringer Kräfte, das heißt Drücke,
der Dämpfungseinrichtung 1.
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Die
Dämpfungseinrichtung 1 hat in ihrer Mittellage
eine geringe Grundkraft, die sich aus dem Druck zum Vorspannen der
Dämpfungseinrichtung 1 und der Querschnittsfläche
der Kolbenstange 37 errechnet. Diese Kraft ist aber wesentlich
geringer als die zum Tragen eines Fahrzeugaufbaus erforderliche Kraft.
Wird die Dämpfungseinrichtung 1 in einer axialen
Richtung des Kraftwagens integriert, so ist eine Tragfeder 30 (4 und 5) erforderlich,
welche beispielsweise als Spiralfeder (4) oder
als Luftfeder (5) konzipiert sein kann.
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Die
Speicher 16 und 25 weisen eine progressive Kraftcharakteristik
auf, wie beispielsweise Membranspeicher oder Kolbenspeicher, die
mit einem kompressiblen Gas vorgespannt sind. Dadurch steigt die
Steifigkeit der Speicher 16 und 25 mit dem Druck an
und der Volumenstrombedarf der Pumpe 19 sinkt mit zunehmender
Druckdifferenz zwischen den Leitungen 17 und 18.
Wird die Pumpe 19 nun mittels des Elektromotors 20 in
die eine oder in die andere Drehrichtung bzw. Förderrichtung
betrieben, so geschieht das folgende: Wenn das Öl aus der
Mittelstellung des Kolbens 3 heraus in die Leitung 17 gefördert
wird, steigt der Druck im Speicher 16 progressiv an und
es entsteht eine Zugkraft in der Dämpfungseinrichtung 1.
Das bedeutet also, die Dämpfungseinrichtung 1 möchte
sich zusammenziehen. Der Kolben 3 bewegt sich also in Richtung
des Fußgelenks 8. Wenn das Öl aus der
Mittelstellung heraus in die Leitung 18 gefördert
wird, steigt der Druck im Speicher 25 progressiv an und
es entsteht eine Druckkraft in der Dämpfungseinrichtung 1,
das heißt, die Dämpfungseinrichtung 1 möchte
sich verlängern. Der Kolben 3 bewegt sich von
dem Fußgelenk 8 weg. Die Progressivität
der Speicher 16 und 25 kommt in beiden Wegrichtungen zum
Tragen, so dass die Dämpfungseinrichtung 1 einen
geringen Leistungs- und Energiebedarf zum Aufbau von Kräften
benötigt. Als Beispiel ist ein typischer, progressiver
Steifigkeitsverlauf der Dämpfungseinrichtung 1 über
der Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 in einem
Diagramm 42 gemäß 2 dargestellt,
wobei auf der Abszisse 43 des Diagramms 42 die
Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 und auf der Ordinate 44 die
Steifigkeit der Dämpfungseinrichtung 1 aufgetragen
ist.
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Ferner
sorgt das Drosselrückschlagventil 14 dafür,
dass der Druck in der Leitung 13 und damit im Ringraum 9 schneller
ansteigt als im Speicher 16, wenn Öl über
die Leitung 13 und 15 in den Speicher 16 fließt.
Entsprechendes gilt für das Drosselrückschlagventil 23.
Dadurch hat die Dämpfungseinrichtung 1 eine hohe
Dynamik beim Kraftaufbau.
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Schließlich
sorgen die Drosselrückschlagventile 14 und 23 für
eine Dämpfung einer Bewegung eines Rads 28 (4 und 5)
bei Anregungen des Rads 28 durch Unebenheiten einer Fahrbahn 45 (4 und 5),
auf welcher der Kraftwagen fährt und das Rad 28 bei
der Fahrt aufliegt. Ein Teil der durch die Anregungen der Fahrbahn 45 induzierten Energie
kann durch einen generatorischen Betrieb der Pumpe 19 und
des Elektromotors 20 zurückgewonnen und in das
Bordnetz des Kraftwagens gespeist werden.
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Für
eine beispielhafte Auslegung ist in der 3 eine Belastung
der Pumpe 19 bei einem sehr raschen Kraftauf- und -abbau
der Dämpfungseinrichtung 1 gemäß einem
Verlauf 46 gezeigt. Durch die besondere Charakteristik
des Druckaufbaus in der Dämpfungseinrichtung 1 ist
der Leistungsbedarf in den Quadranten I und III, das heißt
das Produkt aus Drehzahl und Moment ist größer
als 0, über weite Zeit nahezu konstant verglichen mit den
gestrichelt dargestellten Hyperbeln gleicher Leistung. Das heißt
die verfügbare Leistung des Elektromotors 20 kann
vollständig und optimal genutzt werden. Weiterhin ist es möglich,
die während eines Druckaufbaus in den Speichern 16 und 25 gespeicherte
Energie beim Druckabbau wieder teilweise zurückzugewinnen,
indem die Pumpe 19 und der Elektromotor 20 generatorisch
arbeiten und von der Druckdifferenz zwischen der Leitung 17 und 18 angetrieben
werden. Dies ist gemäß dem Diagramm 42 der 2 in
den Quadranten II und IV der Fall. Das heißt das Produkt
aus Drehzahl und Moment ist kleiner als 0. Dadurch sinkt der Energiebedarf
der Dämpfungseinrichtung 1 deutlich. Mithin nutzt
die Dämpfungseinrichtung 1 eine Kennlinie des
Elektromotors 20 maximal aus, d. h., dass der Elektromotor 20 an
dessen Leistungsgrenze arbeitet.
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Wenn
die Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 hingegen
nur schwach variiert, aber der Kolben 3 und der Zylinder 3 relativ
zueinander verfahren werden zur Darstellung einer Niveauverstellung,
dann fördert die Pumpe 19 das Öl direkt
vom Ringraum 9 in den Kolbenraum 10, das heißt,
die Dämpfungseinrichtung 1 wird länger,
bzw. vom Kolbenraum 10 in den Ringraum 9, das
heißt die Dämpfungseinrichtung 1 wird
kürzer. Weil der Druck in den Leitungen 17, 18 dabei
nur geringfügig auseinander läuft, ist für
die Niveauverstellung nur wenig Leistung erforderlich. Dadurch kann
das Niveau sehr rasch verstellt werden.
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Für
den Leistungsbedarf des Elektromotors 20 sind nur die Verstellgeschwindigkeit
und die Höhe der Kraft entscheidend. Der Gesamthub der
Dämpfungseinrichtung 1, das heißt der
Federweg des Rads 28 gegenüber einem Aufbau 31 (4 und 5)
des Kraftwagens, an welchem das Rad 28 mittels einer Radaufhängung 47 (4 und 5) aufzuhängen
ist, spielt keine oder nur eine sehr geringe Rolle. Daher wird der
Federweg nicht durch die Dämpfungseinrichtung 1 begrenzt.
Des Weiteren umfasst die Radaufhängung 47 gemäß den 4 und 5 einen
Radträger 27, an dem das Rad 28 gehalten
ist.
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Die 4 zeigt
wie die Kraft in der Dämpfungseinrichtung 1 bzw.
in einem Federbein 48 des Kraftwagens geregelt wird. Der
Elektromotor 20 ist bevorzugt als permanent erregte Synchronmaschine (PMSM)
oder als Asynchronmaschine (ASM) ausgeführt. Die elektronische
Steuereinheit 35 verarbeitet die folgenden Ein- und Ausgangssignale:
Eingangssignale:
Versorgungsspannung U, Sollkraft Fsoll,
Temperatur T des Elektromotors 20, Strangströme
ia, ib, ic des Elektromotors 20, Drehwinkel
des Elektromotors phi, Verdrehwinkel phiN eines
Niveau-Winkelsensors 34.
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Ausgangssignale:
Aktorkraft der Dämpfungseinrichtung 1 Fist, Einfederweg des Rads 28 gegenüber
dem Aufbau 31 x, der elektrischer Leistungsbedarf der Dämpfungseinrichtung 1 P,
Strangspannungen Va, Vb,
Vb des Elektromotors 20, Ansteuerströme
für Verstelldämpfungsventile iVD1 und
iVD2, Strom für die Betätigung
der Haltebremse 36 iB.
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Die
elektronische Steuereinheit 35 misst die Strangströme
ia, ib, und ic und die Temperatur T des Elektromotors 20 bzw.
in unmittelbarer Nähe dazu, z. B. in den Leitungen 17 und 18. Über
einen in der 4 nicht dargestellten Resolver
wird ferner der Drehwinkel des Elektromotors 20 erfasst
und von der elektronischen Steuereinheit 35 eingelesen.
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Der
Einfederweg des Rads 28 gegenüber dem Aufbau 31 kann über
den Niveau-Winkelsensor 34 errechnet werden. Der Niveau-Winkelsensor 34 ist über
eine Hebelmechanik mit dem Aufbau 31 und entweder mit einem
Federlenker 26 oder einem Querlenker 29 verbunden.
Aus dem Signal des Niveau-Winkelsensors 34 wird in der
elektronischen Steuereinheit 35 über eine zeitliche
Ableitung eine Einfedergeschwindigkeit des Kolbens 3 gegenüber dem
Zylinder 2 errechnet. Aus der Einfedergeschwindigkeit und
dem Pumpenvolumenstrom werden die Ölvolumenströme
errechnet, die über die Leitungen 13 und 22 in
die Speicher 16 und 25 fließen. Aus den aus
Kalibriermessungen bekannten Durchflusscharakteristiken der Drosselrückschlagventile 14 und 23 wird
in der elektronischen Steuereinheit 35 der Druckabfall über
die Drosselrückschlagventile 14 und 23 berechnet.
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Durch
ein zeitlich mitgeführtes Beobachtermodell, z. B. nach
Kalmann oder Lueneberg, wird auf die aktuell wirkende Kraft der
Dämpfungseinrichtung 1 Fist geschlossen.
Die elektronische Steuereinheit 35 liest von einem in der 4 nicht
dargestellten Steueralgorithmus die zu stellende Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 Fsoll ein und liefert die tatsächlich
wirkende Kraft Fist zurück. Die
elektrische Steuereinheit reguliert die Strangspannungen Va, Vb und Vc, um die Drehzahl und Drehrichtung des elektrischen
Motors zu regeln und somit die Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 Fist der Sollkraft FSoll nachzuführen.
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Eine
zu geringe Versorgungsspannung U, eine zu hohe Temperatur des Elektromotors 20 T, eine
massive Störanregung des Rads 28 oder generell
eine Änderung der Sollkraft Fsoll,
die so dynamisch ist, dass sie die Dynamik der Dämpfungseinrichtung 1 übersteigt,
können Gründe dafür sein, dass die Dämpfungseinrichtung 1 die
Sollkraft Fsoll vorübergehend nicht
erreichen kann.
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Ferner
kann aus den Strangspannungen Va bis Vc und Strangströmen ia bis
ic die aktuell von der Dämpfungseinrichtung
benötige bzw. zur Verfügung gestellte elektrische
Leistung P errechnet und an ein Bordnetzmanagement des Kraftwagens übermittelt werden.
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Die 4 bis 9 zeigen,
wie die Dämpfungseinrichtung 1 in einer Achse
des Kraftwagens integriert werden kann. Tragfedern 30 bestehender Achsen
können zumindest nahezu unverändert übernommen
werden. Bei Luftfedersystemen (5) kann
eine zentrale Luftversorgung (Kompressor, Filter, Ventilblock, Leitungen,
etc.) weitgehend beibehalten werden. Weil die Dämpfungseinrichtung 1 kurzfristig
eine schnelle Niveauregulierung erlaubt, kann ein üblicherweise
eingesetzter zentraler Luftdruckspeicher eingespart werden. Die
Dämpfungseinrichtung 1 passt in den Bauraum, der
in passiven und semiaktiven Federungs- und Dämpfungssystemen
dem Dämpfer vorbehalten ist. Die Spiralfedern können
wie üblich an die unterschiedlichen Fahrzeuggewichte angepasst
werden (Drahtstärken, Unterlagen, Wicklungszahl). Die Dämpfungseinrichtung 1 kann
durch ihren großen Kraftbereich mit nur geringen Modifikationen
(Kennlinie der Drosselrückschlagventile 14, 23,
Vorspanndrücke) an unterschiedliche Fahrzeugvarianten angepasst
werden. Durch die geringe Anzahl von benötigten Bauteilen ist
eine kostengünstige Entwicklung und Fertigung möglich.
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Besonders
vorteilhaft an der in der 5 gezeigten
Dämpfungseinrichtung 1 ist, dass die Speicher 16 und 25 und
die beiden Drosselrückschlagventile 14 und 23 direkt
am Zylinder 2 angebracht sind. Dadurch können
die Leitungen 12, 13, 21 und 22 entfallen.
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Die
in den Figuren gezeigte Dämpfungseinrichtung 1 baut
sehr leicht. Zum einen ist dies begründet in der Verwendung
von kompakten und leichten Hydrospeichern als Federelemente im Gegensatz
zu Spiralfedern. Zum anderen ist dies begründet in der optimalen
Ausnutzung des Elektromotors 20 und dessen Betrieb an seiner
Leistungsgrenze sowie durch eine sehr geringe Anzahl von benötigten
Bauteilen.
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Gemäß 4 ist
das Fußgelenk 8 am Querlenker 26 befestigt.
Der Flansch 4 ist mit dem Aufbau 31 des Kraftwagens
verbunden. Parallel zur Dämpfungseinrichtung 1 nimmt
die Tragfeder 30 hier in Form einer Spiralfeder das mittlere
statische Gewicht des Aufbaus 31 auf. Die Tragfeder leitet
ihre Kraft über den Zylinder 2 und das Fußgelenk 8 ebenfalls
in den Federlenker 26. Die Dämpfungseinrichtung 1 und
die Tragfeder 30 bilden zusammen das Federbein 48,
welches die Kraft zwischen dem Rad 28 und Aufbau 31 definiert.
Die Führung des Rads 28 relativ zum Aufbau 31 übernehmen
die Federlenker 26 und der Querlenker 29, der
Radträger 27 sowie nicht dargestellte weitere
Stangen und Lenker. Von der Dämpfungseinrichtung 1 führen
die elastischen hydraulischen Leitungen 12 und 21 zu
dem am Aufbau 31 befestigten restlichen Komponenten der
Dämpfungseinrichtung 1, wobei es sich um die Leitung 13,
das Drosselrückschlagventil 14, die Leitung 15,
den Speicher 16, die Leitung 17, die Leitung 18,
die Pumpe 19, den Elektromotor 20, die Leitung 22,
das Drosselrückschlagventil 23, die Leitung 24 und
den Speicher 25 handelt. Die Leitung 13, das Drosselrückschlagventil 14,
die Leitung 15, der Speicher 16, die Leitung 17,
die Leitung 18, die Pumpe 19 und der Elektromotor 20 sowie
die Leitung 22, das Drosselrückschlagventil 23,
die Leitung 24 und der Speicher 25 werden besonders
vorteilhaft zu einer kompakten Einheit kombiniert.
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Bei
den in der 5 bis 8 dargestellten Varianten
der Dämpfungseinrichtung 1 müssen im Aufbau 31 des
Kraftwagens nur noch die Leitung 13, das Drosselrückschlagventil 14,
die Leitung 15, der Speicher 16, die Leitung 17,
die Leitung 18, die Pumpe 19 und der Elektromotor 20 verbaut
werden, und zwar besonders vorteilhaft zu einer kompakten Einheit
kombiniert.
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Die 5 zeigt
eine weitere Ausführungsform der Dämpfungseinrichtung 1,
wobei zwischen dem Zylinder 2 und dem Fußgelenk 8 der
Speicher 25 als tragendes Element in die Dämpfungseinrichtung 1 integriert
ist. Auch das Drosselrückschlagventil 23 ist direkt
an die Dämpfungseinrichtung 1 montiert (extern)
oder innerhalb der Dämpfungseinrichtung 1 untergebracht,
was insbesondere in Zusammenschau mit 8 verdeutlicht
ist. Gemäß 6 ist die
Tragfeder als Luftfeder ausgestaltet, deren Luftmasse über
eine zentrale Luftversorgung reguliert werden kann.
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Gemäß 7 benötigt
eine Antriebswelle 33 im unteren Bereich der Dämpfungseinrichtung 1 Bauraum,
weswegen der Zylinder 2 über eine schmale Stange,
einen Bügel oder eine Gabel mit dem Federlenker 26 verbunden
ist. Der Speicher 25 und das Drosselrückschlagventil 26 sind
seitlich (extern) an der Dämpfungseinrichtung 1 montiert.
Die Tragfeder 30 kann auch als Spiralfeder ausgebildet
sein.
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Eine
in der 8 ausgeführte Ausführungsform
der Dämpfungseinrichtung 1 kommt häufig
an Hinterachsen von Kraftwagen zum Einsatz. Dabei sind die Tragfeder 30 und
die Dämpfungseinrichtung 1 räumlich voneinander
getrennt, was eine so genannte aufgelöste Bauweise an Stelle
des Federbeins 28 gemäß den 4 bis 7 darstellt.
Als weitere Besonderheit dieser Variante ist das Drosselrückschlagventil 28 direkt
zwischen dem Zylinder 2 und dem Speicher 25 in
die Dämpfungseinrichtung 1 integriert. Alternativ
kann das Drosselrückschlagventil 23 aber auch
extern, wie in Zusammenschau mit 5 verdeutlich
ist, an der Dämpfungseinrichtung 1 angebracht
werden, die Tragfeder 30 kann auch als Luftfeder ausgebildet
sein.
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Gemäß 9 ist
der Elektromotor 20 als permanent erregte Synchronmaschine
(PMSM) ausgeführt.
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Im
Folgenden wird beschrieben, wie die elektronische Steuereinheit 35 über
das Beobachtermodell die aktuell wirkende Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 Fist ermittelt werden kann. Diese errechnet
sich aus dem Druck im Ringraum 9 pR,
dem Druck im Kolbenraum 10 pK und
(optional) einer druckabhängige Reibung einer Dichtung
im Zylinder 2, beispielsweise zwischen dem Kolben 3 und
dem Zylinder 2, Freib (PR) gemäß: Fist = pR·AR – pK·AK – Freib(pR)
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Dabei
bezeichnet AR die Querschnittsfläche des Kolbens 3 ringraumseitig
und AK die Querschnittsfläche des
Kolbens 3 kolbenraumseitig. Der Reibkraftverlauf kann über
Kalibriermessungen gewonnen werden. Die Drücke pR und pK sind zunächst unbekannt
und sollen aus einer Beobachtung der gesamten Dämpfungseinrichtung 1 ermittelt
bzw. geschätzt werden.
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Dazu
wird aus dem Signal des Niveau-Winkelsensors 34 über
eine zeitliche Ableitung die Einfedergeschwindigkeit des Kolbens 3 gegenüber
dem Zylinder 2 errechnet: x = c·phiN
dx/dt = c·dphiN/dt
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Dabei
ist c eine Konstante, die aus einer Kalibriermessung gewonnen wird,
der Einfederweg x wird über die elektronische Steuereinrichtung 35 auch
anderweitigen Steuergeräten des Kraftwagens zur Verfügung
gestellt. Der Volumenstrom der Pumpe 19 aus der Leitung 18 in
die Leitung 17 wird errechnet über: Q
= k1(dphi/dt, Δp)
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Dabei
ist k1 ein Pumpenkennfeld der Pumpe 19,
welches von der Winkelgeschwindigkeit des Elektromotors 20 (dphi/dt)
und (optional) dem Differenzdruck zwischen der Leitungen 17 und 18 abhängt
und aus Kalibriermessungen gewonnen wird.
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Aus
der Einfedergeschwindigkeit dx/dt und dem Volumenstrom Q werden
die Ölvolumenströme errechnet, die über
die Leitungen 13 und 22 in die Speicher 16 und 25 fließen: Q13 = dx/dt·AR + Q
Q22 = –dx/dt·AK – Q
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Aus
den Kalibriermessungen bekannten Durchflusscharakteristiken der
Drosselrückschlagventile 14 und 23 kann
der Druckabfall über die Drosselrückschlagventile 14 und 23 berechnet
werden: Δp14 =
kDR(Q14)
Δp23 = kDK(Q23)
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Bei
einem Verstellventil, also ein Drosselrückschlagventil 14, 23 mit
einer dynamisch verstellbaren Drosselcharakteristik, muss der gegenwärtige Ansteuerstrom
des Verstellventils berücksichtigt werden: Δp14 = kDR(Q14, iVD1)
Δp23 = kDK(Q23, iVD2)
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Aus
den Strangströmen ia, ib und ic kann das Moment
ME errechnet werden, welches zwischen Rotor
und Stator (also im Luftspalt dazwischen) des Elektromotors 20 wirkt: ME = f(ia,
ib, ic)
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Mit
der zweifachen Ableitung des Motorwinkels ddphi/ddt und den bekannten
Massendrehleistungen von Rotor und der Pumpe 19 sowie (optional dem
Reibmoment der Pumpe MR) folgt damit das mechanische Moment, welches
das Öl in den Leitungen 17 und 18 auf
die Pumpe 19 aufträgt: MP = I·ddphi/ddt – ME + MR
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Daraus
kann über das aus Kalibriermessungen bekannte Pumpenkennfeld
k2 unmittelbar der Differenzdruck zwischen
den Leitungen 17 und 18 bestimmt werden: Δp = k2(MP, dphi/dt)
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Für
den Druck in den Speichern 16 und 25 gilt: p16 + Δp14 – (p25 + Δp22) = Δp
-
Nun
sind sowohl die Drücke p16, im
Speicher 16 sowie p25 im Speicher 25 zunächst
unbekannt. Beim Stillstand des Kraftwagens können allerdings aus
den bekannten Ausspanndruck der Dämpfungseinrichtung 1,
dem Einfederniveau x und der Temperatur T ein erster Schätzwert
für den Speicherdruck ps und das
Gasvolumen Vx berechnet werden. Im weiteren
Lauf der Fahrt kann dann der Schätzwert über die zeitliche
Beobachtung der gesamten Sendersignale verbessert werden, indem
die Speicherkennlinien nach der folgenden Gleichung beobachtet wird.
Für die Gasvolumina der Speicher gilt nämlich: dp/dV = –ps·VS·n·V^(–n – 1)
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Wobei
sich die Volumenänderung dV/dt unmittelbar aus dem Ölvolumenstrom
in den Speichern ergibt: dV16/dt
= –Q13
dV25/dt = –Q22
-
Der
Polytropenexponent n variiert zwischen 1 und 1,4 in Abhängigkeit
von der Temperatur T und dem Ölvolumenstrom in den Speicher 16 und 25. Dieser
Zusammenhang kann aus Kalibriermessungen gewonnen werden. n13 = k3(T,
Q13) n13 = {1, ...,
1,4}
n25 = k4(T, Q22) n25 = {1, ..., 1,4}
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Für
den gesuchten Druck in dem Ringraum 9 und dem Kolbenraum 10 gilt: pR= p16 + Δp14
pK =
p25 + Δp23
-
Durch
ein zeitlich mitgeführtes Beobachtermodell kann nach den
oben ausgeführten Gleichungen, z. B. nach Kalmann oder
Lueneberg, auf die aktuell wirkende Kraft der Dämpfungseinrichtung 1 Fist
geschlossen werden.
-
Ferner
kann aus den Strangspannungen Va bis Vc und den Strangströmen ia bis ic die aktuell
von der Dämpfungseinrichtung 1 benötigte
bzw. zur Verfügung gestellte elektrische Leistung P errechnet
und an das Bordnetzmanagement des Kraftwagens übermittelt
werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dämpfungseinrichtung
- 2
- Zylinder
- 3
- Kolben
- 4
- Flansch
- 5
- Elastomerlager
- 6
- Puffer
- 7
- Zuganschlag
- 8
- Fußgelenk
- 9
- Ringraum
- 10
- Kolbenraum
- 11
- Sperrventil
- 12
- Leitung
- 13
- Leitung
- 14
- Drosselrückschlagventil
- 15
- Leitung
- 16
- Speicher
- 17
- Leitung
- 18
- Leitung
- 19
- Pumpe
- 20
- Elektromotor
- 21
- Leitung
- 22
- Leitung
- 23
- Drosselrückschlagventil
- 24
- Leitung
- 25
- Speicher
- 26
- Federlenker
- 27
- Radträger
- 28
- Rad
- 29
- Querlenker
- 30
- Tragfeder
- 31
- Aufbau
- 33
- Antriebswelle
- 34
- Niveau-Winkelsensor
- 35
- elektronische
Steuereinheit
- 36
- Haltebremse
- 37
- Kolbenstange
- 38
- Arbeitsraum
- 39
- Diagramm
- 40
- Abszisse
- 41
- Ordinate
- 42
- Diagramm
- 43
- Abszisse
- 44
- Ordinate
- 45
- Fahrbahn
- 46
- Verlauf
- 47
- Radaufhängung
- 48
- Federbein
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3902743
C1 [0002]
- - DE 10029150 C1 [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - VDI-Bericht
Nr. 1931 aus dem Jahre 2006 [0003]