DE3902743C1 - Active wheel or axle support - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein aktives Rad- bzw. Achsabstütz
aggregat für Kraftfahrzeuge mit einem doppeltwirkenden
hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregat, dessen vom Kolben
voneinander abgetrennte Kammern mittels einer Steuer- bzw. Regelventil
anordnung abschließbar und/oder mit einer hydraulischen
Druckquelle bzw. der Druckseite einer hydraulischen Pumpe
oder mit einem Hydraulikreservoir bzw. der Saugseite einer
hydraulischen Pumpe verbindbar sind.
Ein derartiges Abstützaggregat ist Gegenstand der EP-A 01 93 124.
Bei dieser bekannten Konstruktion besitzt das Kolben-Zylinder-
Aggregat zwei Kammern, die mittels der Steuerventilanordnung
nach außen abgeschlossen werden können bzw. von denen jeweils
eine Kammer mit der Hochdruckseite einer Druckquelle verbunden
werden kann, während die andere Kammer mit der Niederdruckseite
der Druckquelle verbunden ist. Die Steuerventilanordnung wird
einerseits in Abhängigkeit von Hubgebern betätigt, deren
Signale die Hubstellung der Räder bzw. Radaufhängungen gegen
über dem Fahrzeugaufbau wiedergegeben. Damit kann jedes Abstütz
aggregat im Sinne einer Annäherung an eine gewünschte Hub
stellung des Rades gesteuert werden. Andererseits wird die
Steuerventilanordnung auch von kraftabhängig arbeitenden
Elementen beaufschlagt, wenn auf die Räder Stöße aufgrund
von Fahrbahnunebenheiten od. dgl. einwirken. Dadurch ist
gewährleistet, daß jedes Abstützaggregat ein- bzw. ausfedern
kann, wenn das zugeordnete Rad über Bodenunebenheiten läuft.
Ein grundsätzlicher Nachteil dieser bekannten Anordnung liegt
darin, daß das Abstützaggregat nur bei laufender Druckquelle
arbeiten kann, d. h. wenn die Druckdifferenz zwischen Hochdruck
seite und Niederdruckseite der Druckquelle ständig aufrecht
erhalten wird. Maßnahmen für einen Notbetrieb werden in der
EP-A 01 93 124 nicht beschrieben.
Aus der DE-OS 20 20 292 ist ein Achsabstützaggregat mit
einem doppeltwirkenden hydraulischen Kolben-Zylinder-
Aggregat bekannt, bei dem beide Kammern über separate
Leitungen, in denen jeweils ein separat steuerbares
Absperrventil angeordnet ist, mit separaten Federspeichern
verbunden sind. Im übrigen kann jede Kammer des Kolben-Zylinder-
Aggregates über ein weiteres Absperrventil mit einer separaten
Pumpe verbunden werden.
Bei diesem bekannten Achsabstützaggregat besteht die Möglich
keit, die pumpenseitigen Absperrventile zu schließen und
gleichzeitig die zu den Federspeichern führenden Absperr
ventile zu öffnen, um eine federnde Bewegung von Kolben und
Zylinder relativ zueinander zu ermöglichen. Damit ist gege
benenfalls ein Notbetrieb möglich.
Im übrigen lassen sich alle Absperrventile gleichzeitig
schließen, falls eine Arretierung des Kolbens innerhalb des
Zylinders erwünscht ist.
Darüber hinaus läßt sich der Kolben innerhalb des Zylinders
in Ausschiebe- bzw. Einschieberichtung im Sinne einer sogenannten aktiven Federung zwangsweise bewegen,
indem an der einen Kammer des Kolben-Zylinder-Aggregates das
pumpenseitige Absperrventil geöffnet und das zum Federspeicher
führende Absperrventil geschlossen wird, während an der
anderen Kammer des Kolben-Zylinder-Aggregates das pumpenseitige
Absperrventil geschlossen und gleichzeitig das zum Feder
speicher führende Absperrventil geöffnet werden. Bei diesen
Betriebszuständen können jedoch aufgrund von von außen einwirkenden
Stößen in der jeweils mit der zugeordneten Pumpe verbundenen
Kammer des Kolben-Zylinder-Aggregates extreme Druckwerte
auftreten, weil sich der Kolben innerhalb des Kolben-Zylinder-
Aggregates jeweils nur in einer Richtung verschieben
läßt.
Aus der DE-OS 36 38 574 ist eine Anordnung zur Druck
steuerung eines Kolben-Zylinder-Aggregates für die
Abfederung von Fahrzeugen bekannt. Dabei ist das Kolben-
Zylinder-Aggregat als Differential-Zylinder-Aggregat
ausgebildet, wobei der Druck im kolbenseitigen Zylinderraum
bei Normalbetrieb aktiv mittels eines Servoventiles geregelt wird,
über das sich die kolbenseitige Zylinderkammer mit einer
Pumpe bzw. einem Reservoir verbinden läßt. An die Regelung
des Servoventiles werden dann extreme Anforderungen gestellt,
wenn bei stärkeren Stoßbelastungen des Kolben-Zylinder-
Aggregates in der kolbenseitigen Kammer extreme Druckspitzen
vermieden werden sollen.
Im Falle eines Notbetriebes ist bei einer Anordnung gemäß
der DE-OS 36 38 574 vorgesehen, die beiden Kammern des
Kolben-Zylinder-Aggregates über eine Leitung, in der eine
Drossel angeordnet und an der ein Federspeicher angeordnet
ist, miteinander zu verbinden, wobei gleichzeitig die
Verbindung der kolbenseitigen Kammer mit der Pumpe abge
sperrt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein aktives Rad- bzw.
Achsabstützaggregat zu schaffen, welches einerseits im
Notfalle als rein passives Abstützaggregat arbeiten kann
und andererseits bei Normalbetrieb eine außerordentlich
flexible Anpassung an die jeweiligen Umstände ermöglicht
und gleichzeitig einen guten Komfort aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede
Kammer des doppeltwirkenden hydraulischen Kolben-Zylinder-
Aggregates ständig mit einem separaten Druckspeicher
verbunden ist,
wobei in den die Kammern mit den Druckspeichern verbindenden
Leitungen Drosseln angeordnet sind.
Aufgrund dieser Anordnung brauchen die Kammern des Kolben-
Zylinder-Aggregates für einen Notfallbetrieb lediglich nach
außen abgeschlossen zu werden. Die Druckspeicher gewährleisten
dann die notwendige und wünschenswerte Nachgiebigkeit des
Rad- bzw. Achsabstützaggregates, weil die Druckspeicher eine
federnde Beweglichkeit des Kolbens zulassen. Dabei läßt sich
ein ausgezeichneter Komfort gewährleisten, welcher herkömm
lichen passiven hydropneumatischen Federungssystemen entspricht.
Da die Kammern des Kolben-Zylinder-Aggregates ständig, auch
bei Normalbetrieb, mit den Druckspeichern verbunden sind,
ist immer eine federnde Nachgiebigkeit des Rad- bzw. Achs
abstützaggregates gegeben, und zwar unabhängig davon, ob die
Kammern gemeinsam oder unabhängig voneinander nach außen
abgeschlossen bzw. mit einer hydraulischen Druckquelle oder
einem Hydraulikreservoir bzw. der Saugseite einer hydrau
lischen Pumpe verbunden werden. Dies hat zur Folge, daß extreme
Druckspitzen in den Kammern auch dann vermieden werden, wenn
das Kolben-Zylinder-Aggregat von starken Stoßkräften mit
großen Kraft- bzw. Weggradienten beaufschlagt wird. Damit wird
gleichzeitig der Vorteil erzielt, daß eine schnelle Reaktion
der Steuerventilanordnung von untergeordneter Bedeutung ist,
wenn das Kolben-Zylinder-Aggregat plötzlich beaufschlagende
Stöße auszugleichen sind.
Des weiteren ist beim Normalbetrieb vorteilhaft, daß das
Federungsverhalten des Abstützaggregates bereits durch
relativ geringe Ströme hydraulischen Mediums verändert
werden kann, die einer Kammer zugeführt bzw. aus der
jeweils anderen Kammer abgeführt werden.
Wenn nämlich
beispielsweise bei einem Einfederungshub des Rad- bzw. Achs
abstützaggregates der sich jeweils verkleinernden Kammer des
Kolben-Zylinder-Aggregates etwas hydraulisches Medium von
außen zugeführt wird, während aus der anderen sich vergrößern
den Kammer hydraulisches Medium abgeführt wird, so kann die
Nachgiebigkeit der Druckspeicher teilweise kompensiert werden,
wobei bereits sehr geringe Mengen zugeführten bzw. abgeführten
hydraulischen Mediums eine deutliche Veränderung der Progressi
vität des Federungsverhaltens im Sinne einer Versteifung
bewirken.
Gegebenenfalls kann auch ein deutlich weicheres
Federungsverhalten dadurch erzielt werden, daß beim Einfe
derungshub aus der sich jeweils verkleinernden Kammer des
Kolben-Zylinder-Aggregates hydraulisches Medium abgeführt
wird, während der sich vergrößernden Kammer etwas hydrau
lisches Medium zugeführt wird. In grundsätzlich gleicher
Weise kann auch ein Ausfederungshub beeinflußt weren.
Insgesamt wird nur vergleichsweise wenig Leistung benötigt,
um das Federungsverhalten in einem weiten Bereich zu beein
flussen. Dies beruht im wesentlichen darauf, daß durch die
Anordnung der Druckspeicher an den Kammern des Kolben-Zylinder-
Aggregates sowie die Bemessung dieser Druckspeicher und der
Kammern sowie auch der Einstellung der Drosselwiderstände der
Leitungen zwischen den Druckspeichern und den Kammern eine
Grobabstimmung des Federungsverhaltens des Rad- bzw. Achs
abstützaggregates vorab erreicht wird; die Zu- bzw. Abfuhr von
hydraulischem Medium in eine Kammer bzw. aus einer Kammer
braucht dann nur noch eine Modifizierung dieser Grobab
stimmung zu bewirken, mit der Folge, daß nur geringe Mengen
des hydraulischen Mediums zu- oder abgeführt werden müssen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
können in den die Kammern mit den Druckspeichern verbin
denden Leitungen Drosseln mit veränderbarem Drosselwider
stand angeordnet werden.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Drosselwiderstände
je nach Strömungsrichtung unterschiedlich zu bemessen.
Als zusätzliches Abstütz- und Federorgan kann ein Luftfeder
balg vorhanden sein, um die statistische Last des Fahrzeuges
ganz oder teilweise aufzunehmen bzw. durch unterschiedliche
Druckbeaufschlagung einen Ausgleich unterschiedlicher Bela
dungszustände des Fahrzeuges vorzunehmen.
Um Verschmutzungen an der aus dem Zylinder des Kolben-Zylinder-
Aggregates herausgeführten Kolbenstange zu vermeiden, kann
dieselbe gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung im Luftfederbalg angeordnet sein, der dazu
einerseits am Zylinder und andererseits an der Kolbenstange
bzw. einem damit verbundenen Teil befestigt ist.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Patentansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform anhand der
Zeichnung verwiesen.
Dabei zeigt die einzige Figur einen Axialschnitt des erfindungs
gemäßen Rad- bzw. Achsabstützaggregates, wobei auch die zu
dessen Steuerung dienenden Elemente schematisiert dargestellt
sind.
Das erfindungsgemäße Rad- bzw. Achsabstützaggregat besitzt ein
doppeltwirkendes hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat 1,
welches zwischen dem nicht dargestellten Aufbau eines Kraftfahr
zeuges sowie ebenfalls nicht dargestellten Radführungselementen
angeordnet ist, wobei üblicherweise jedem Fahrzeugrad mindestens
ein gesondertes Kolben-Zylinder-Aggregat 1 zugeordnet ist.
Dabei kann der Zylinder 2 aufbauseitig angelenkt sein,
während die Kolbenstange 3, welche einseitig am Kolben 4
angeordnet ist, an Radführungselementen angelenkt ist.
Der Kolben 4 teilt innerhalb des Zylinders 2 zwei Kammern 5
und 6 voneinander ab, von denen jeweils eine ihr Volumen
vermindert, wenn sich das Volumen der anderen Kammer durch
Verschiebung des Kolbens 4 im Zylinder 2 vergrößert.
Aufgrund der einseitigen Anordnung der Kolbenstange 3 wirkt
der Kolben 4 als Differentialkolben, d. h. der in der Kammer 5
bestehende Druck beaufschlagt den gesamten Querschnitt des
Kolbens 4, während der Druck in der Kammer 6 lediglich die
die Kolbenstange 3 umgebende stirnseitige Ringzone des
Kolbens 4 beaufschlagt.
Die Kammern 5 und 6 sind je für sich mit separaten hydro
pneumatischen Druckspeichern 7 und 8 verbunden. Die hydro
pneumatischen Druckspeicher 7 und 8 besitzen jeweils zwei
durch eine Membrane od. dgl. voneinander abgetrennte Teil
räume, von denen einer hydraulisches Medium und der andere
pneumatisches Medium aufnimmt. Die Teilräume für das hydrau
lische Medium sind jeweils über die Leitungen 9 bzw. 10
unmittelbar mit den Kammern 5 bzw. 6 des Kolben-Zylinder-
Aggregates 1 verbunden.
In den Leitungen 9 und 10 können Drosselanordnungen 11 und
12 wirksam sein, welche gegebenenfalls unsymmetrisch arbeiten
können, derart, daß die Größe des Drosselwiderstandes von der
Strömungsrichtung in den Leitungen 9 bzw. 10 abhängt.
Die Kammern 5 und 6 sind über Leitungen 13 und 14 mit
einer Steuer- bzw. Regelventilanordnung 15 verbunden,
welche als stufenlos steuerbares Ventil zu arbeiten vermag
und in der dargestellten Absperrlage die Kammern 5 und 6
- sowie die damit ständig verbundenen Druckspeicher 7 und 8 -
trennt und nach außen abschließt. Darüber hinaus gestattet es die Steuer-
bzw. Regelventilanordnung 15, die Leitung 13 entweder mit der
Druckleitung 16 einer Hydraulikpumpe 18 oder mit einer zu
einem Reservoir 19 führenden Leitung 17 zu verbinden, wobei
aufgund der stufenlosen Steuerbarkeit der Ventilanordnung
15 jeweils ein gewünschter Drosselwiderstand einstellbar
ist. Bei der Verbindung der Leitung 13 mit
der Leitung 16 oder der Leitung 17 wird gleichzeitig die
Leitung 14 mit der Leitung 17 oder der Leitung 16 verbunden,
d. h. außerhalb der dargestellten Sperrstellung der Steuer- bzw.
Regelventilanordnung 15 ist jeweils eine der Kammern 5 oder 6
mit der Druckseite der Pumpe 18 und die jeweils andere Kammer
mit dem Reservoir 19 bzw. der Saugseite der Pumpe 18 verbunden.
An den Leitungen 16 und 17 können ein Druckspeicher 20 bzw.
ein Pulsationsdämpfer 21 angeordnet sein, welche nach Art der
Druckspeicher 7 und 8 aufgebaut sein können und dazu dienen,
einen Druckabfall bzw. einen Druckstoß in den Leitungen 16 und
17 bei schneller Verstellung der Steuer- bzw. Regelventil
anordnung 15 auszugleichen.
Gegebenenfalls kann das dargestellte Rad- bzw. Achsabstütz
aggregat noch einen Luftfederbalg 22 aufweisen, welcher einer
seits am kolbenstangenseitigen Ende des Zylinders 2 und an
dererseits nahe des freien Endes der Kolbenstange 3 befestigt
ist. Dadurch wird einerseits die mit der Kolbenstange 3
zusammenwirkende Dichtung der Kammer 6 gegen Verschmutzung
geschützt, weil die Kolbenstange 3 durch den Luftfederbalg 22
nach außen hermetisch abgeschlossen
ist. Andererseits läßt sich im Luftfederbalg 22 ein
mehr oder weniger großer pneumatischer Druck einstellen, um die
Abstützkräfte des Kolben-Zylinder-Aggregates 1 zu verändern.
Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann die
vom Zylinder 2 abgewandte Seite des Luftfederbalges 22 auch
am Fahrzeugaufbau bzw. an einer Fahrzeugachse oder einem
damit verbundenen Teil befestigt sein.
Das dargestellte Aggregat arbeitet wie folgt:
Zunächst wird davon ausgegangen, daß kein Luftfederbalg 22
angeordnet ist. Die Kammern 5 und 6 des Kolben-Zylinder-
Aggregates 1 sind mit hydraulischem Medium gefüllt. Solange
die Steuer- bzw. Regelventilanordnung 15 in der dargestellten
Absperrlage steht, funktioniert das Kolben-Zylinder-Aggregat
als passives Federelement. Der Kolben 4 bzw. die Kolbenstange
3 vermögen sich nämlich gegen Rückstellkraft zu verschieben,
weil jede der Kammern 5 und 6 mit einem der Druckspeicher 7
und 8 verbunden ist. Je nach Einstellung der Drosselanord
nungen 11 und 12 wirkt dabei den Federungshüben auch ein mehr oder
weniger starker Dämpfungswiderstand entgegen.
Diese passive Funktionsweise wird immer dann eingestellt,
wenn eine die Steuer- bzw. Regelventilanordnung 15 betäti
gende Steuer- bzw. Regelschaltung (nicht dargestellt) fehler
haft arbeiten sollte. Dazu überprüft sich die Steuer- bzw.
Regelschaltung in grundsätzlich bekannter Weise ständig
selbst auf Fehlfunktionen. Im übrigen wird die passive
Betriebsweise auch bei Defekten der Pumpe 18 eingeschaltet.
Bei korrekt arbeitender Steuer- bzw. Regelschaltung sowie bei
laufender Pumpe 18 wird die Steuer- bzw. Regelventilanordnung
15 in Abhängigkeit von beliebig nachdienlich gewählten Einflußgrößen
gesteuert, beispielsweise in Abhängigkeit von der Hubstellung
der Räder relativ zum Fahrzeugaufbau. Dadurch läßt sich das
Federungsverhalten, d. h. die Progressivität der auf den Kolben
4 bei Verschiebung desselben einwirkenden Druckkräfte, verän
dern, außerdem kann der Kolben 4 nach oben oder unten ver
schoben werden, um Nick- oder Wankbewegungen des Fahrzeug
aufbaus entgegenzuwirken.
Da die Kammern 5 und 6 durch den Kolben 4 praktisch vollständig
voneinander abgetrennt sind und keine unmittelbare Verbindung
miteinander aufweisen, genügen relativ geringe, die Leitungen
13 bzw. 14 durchsetzende hydraulische Ströme, um die auf den
Kolben 4 einwirkenden Druckkräfte gegenüber der rein passiven
Betriebsweise deutlich zu verändern. Dies ist gleichbedeutend
damit, daß bei dem erfindungsgemäßen System eine Pumpe 18 mit
geringer Leistung ausreicht, um ein sehr flexibles Federungs
verhalten des Kolben-Zylinder-Aggregates 1 zu gewährleisten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems liegt
darin, daß die Steuer- bzw. Regelventilanordnung 15
vergleichsweise träge arbeiten darf, ohne daß eine uner
wünschte Verhärtung des Federungsverhaltens eintreten
könnte. Die Druckspeicher 7 und 8 gewährleisten nämlich
ständig, daß der Kolben 4 innerhalb des Zylinders 2
federnd nachgiebig gehalten wird, so daß höherfrequente
Anteile der Radbewegung über die Druckspeicher 7 und 8 abgefangen werden.
Falls der Luftfederbalg 22 vorhanden ist, so wird ein grund
sätzlich gleiches Betriebsverhalten erreicht. Der Luftfeder
balg 22 stellt lediglich ein zusätzliches Abstützelement dar
und kann beispielsweise dazu dienen, unterschiedliche Bela
dungszustände des Fahrzeuges auszugleichen bzw. die stati
sche Last des Fahrzeuges ganz oder teilweise aufzunehmen.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Druckspeicher 7
und 8 ständig - beladungsunabhängig - auf dem gleichen mitt
leren Druck zu halten.
Die Steuerung der Ventilanordnung 15 erfolgt mittels einer
nicht dargestellten Steuer- bzw. Regelanordnung, und zwar
vorzugsweise in Abhängigkeit von der Hubstellung der Räder
des Fahrzeuges relativ zum Fahrzeugaufbau. Zusätzlich oder
alternativ können die Vertikalgeschwindigkeit oder die
Vertikalbeschleunigung der Räder bzw. des Fahrzeugaufbaus,
die Drücke in den Kammern 5 und 6 und/oder die zwischen dem
Abstützaggregat und der jeweiligen Achse oder dem Fahrzeug
aufbau wirksamen Kräfte berücksichtigt werden.
Die Steuerung der Drosselanordnungen 11 und 12 kann ebenfalls durch
die Steuer- bzw. Regelanordnung erfolgen, wobei insbesondere
die Fahrgeschwindigkeit sowie die Beladung des Fahrzeuges
berücksichtigt werden, d. h. bei zunehmender Beladung bzw.
Geschwindigkeit wird der Drosselwiderstand erhöht. Außerdem
kann die Möglichkeit vorgesehen sein, daß der Fahrer in die
Steuerung der Drosselanordnung 11 und 12 eingreift, um durch Vermin
derung des Drosselwiderstandes ein komfortbetontes Federungs
verhalten oder durch Erhöhung des Drosselwiderstandes ein
besonders sportliches Fahrverhalten zu erreichen.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform sind
der Luftfederbalg 22 und das aus dem Zylinder 1 herausragend
Ende der Kolbenstange 3 unten angeordnet. Grundsätzlich ist
es auch möglich, den Luftfederbalg 22 sowie das genannte Ende
der Kolbenstange 3 oben anzuordnen. Dabei ist zu beachten,
daß der Rollbalg 22′ des Luftfederbalges nach unten zeigen
muß, d. h. zylinderseitig angeordnet ist, damit beim Einfedern
kein Schmutz zwischen den Rollbalg 22′ und eine zylinderseitig
angeordnete Rollfläche gelangt.
Claims (9)
1. Aktives Rad- bzw. Achsabstützaggregat für Kraftfahrzeuge
mit einem doppeltwirkenden hydraulischen Kolben-Zylinder-
Aggregat, dessen vom Kolben voneinander abgetrennte
Kammern mittels einer Steuer- bzw. Regelventilanordnung
abschließbar und/oder mit einer hydraulischen Druckquelle
bzw. der Druckseite einer hydraulischen Pumpe oder mit
einem Hydraulikreservoir bzw. der Saugseite der hydrau
lischen Pumpe verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Kammer (5; 6) ständig mit einem separaten
Druckspeicher (7; 8) verbunden ist, wobei in den die
Kammern (5, 6) mit den Druckspeichern (7; 8) verbindenden
Leitungen (9; 10) Drosseln (11; 12) angeordnet sind.
2. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselwiderstände der
Drosseln (11; 12) veränderbar sind.
3. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselwiderstände der
Drosseln (11; 12) je nach Strömungsrichtung unterschied
lich sind.
4. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Druckquelle
bzw. Druckseite der Hydraulikpumpe (18) und der Steuer- bzw.
Regelventilanordnung (15) ein Druckspeicher (20) ange
schlossen ist.
5. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Reservoir
(19) bzw. der Saugseite der Pumpe (18) und der Steuer-
bzw. Regelventilanordnung (15) ein Pulsationsdämpfer (21)
angeschlossen ist.
6. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) des
Kolben-Zylinder-Aggregates (1) als Differentialkolben
ausgebildet ist.
7. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der sich beim Einfederungshub
des Rades bzw. der Achse verkleinernden Kammer (5) die
gößere Kolbenwirkfläche zugeordnet ist.
8. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Zylinder
(2) des Kolben-Zylinder-Aggregates (1) herausragende
Teil der Kolbenstange (3) einen Luftfederbalg (22) durch
setzt, der einerseits am Zylinder (2) und andererseits
an der Kolbenstange (3) bzw. an einem damit verbundenen
Teil befestigt ist.
9. Rad- bzw. Achsabstützaggregat nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- bzw.
Regelventilanordnung (15) bei einer Fehlfunktion einer
diese Ventilanordnung (15) betätigenden Steuerschaltung
automatisch ihre die Kammern (5; 6) abschließende Lage
einnimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893902743 DE3902743C1 (en) | 1989-01-31 | 1989-01-31 | Active wheel or axle support |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893902743 DE3902743C1 (en) | 1989-01-31 | 1989-01-31 | Active wheel or axle support |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3902743C1 true DE3902743C1 (en) | 1990-07-26 |
Family
ID=6373098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893902743 Revoked DE3902743C1 (en) | 1989-01-31 | 1989-01-31 | Active wheel or axle support |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3902743C1 (de) |
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