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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter, der a) einen kollabierbaren Aufnahmebehälter und b) in dem Aufnahmebehälter eine desinfizierende Zusammensetzung aufweist.
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Es werden heute weit verbreitet Behälter mit Antiseptika (wie Wund-, Haut- und Schleimhautantiseptika) und Desinfektionsmitteln (wie Händedesinfektionsmitteln) eingesetzt, die bis zum Anbruch einen definierten Hygienestatus garantieren und gewährleisten. Nach Anbruch des Behälters besteht jedoch die Gefahr einer mikrobiellen Kontamination. Der Anwender erwartet allerdings, dass auch nach Anbruch die Qualität des Produktes sichergestellt ist. Entsprechende Anforderungen finden sich ferner in den Richtlinien des Robert Koch-Instituts (RKI, Berlin, Bundesrepublik Deutschland) für Hautdesinfektionsmittel und chirurgische Händedesinfektionsmittel. Bei Antiseptika und Desinfektionsmitteln (die im Folgenden als „desinfizierende Zusammensetzungen bezeichnet werden) besteht nach Anbruch des Behälters insbesondere die Gefahr der Kontamination mit Sporen oder anderen relevanten Keimen.
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Das beschriebene Problem der Kontamination kann dadurch vermieden werden, dass Behälter verwendet werden, die nach Anbruch nur einmal zur Abgabe der desinfizierendere Zusammensetzung eingesetzt und dann weggeworfen werden. Dies führt jedoch dazu, dass eine große Abfallmenge anfällt, was aus Umweltgesichtspunkten unerwünscht ist.
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Alternativ können desinfizierende Zusammensetzungen derart formuliert werden, dass es nach dem Anbruch des Behälters selbst bei wiederholter Abgabe aus dem Behälter nicht zur Kontamination mit Sporen oder anderen relevanten Keimen kommen kann. Beispielsweise können solche Zusammensetzungen mit einem hohen Alkoholgehalt formuliert werden. Dies schränkt jedoch die Einsatzmöglichkeiten der Behälter auf solche Anwendungen ein, bei denen ein hoher Alkoholgehalt akzeptabel ist. Dies ist beispielsweise bei Wund-, Haut- und Schleimhautantiseptika und Händedesinfektionsmitteln nur eingeschränkt der Fall, weil ein hoher Alkoholgehalt zur Entfettung und Reizung von Wunden, Haut und Schleimhaut führt.
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Der vorliegenden Erfindung hat somit die Aufgabe zu Grunde gelegen, die o. g. Probleme im Stand der Technik zu vermeiden und einen Behälter mit einer desinfizierenden Zusammensetzung bereitzustellen, wobei die desinfizierende Zusammensetzung auch nach Anbruch des Behälters selbst bei wiederholter Abgabe aus dem Behälter nicht mit Sporen oder anderen relevanten Keimen kontaminiert wird, ohne dass jedoch die desinfizierende Zusammensetzung zwangsläufig beispielsweise mit einem hohen Alkoholgehalt oder hohen Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff formuliert werden muss.
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Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, dass diese Aufgabe durch einen Behälter gelöst wird, der
- a) einen kollabierbaren Aufnahmebehälter, dessen Wandung derart flexibel ausgebildet ist, dass sich das Innenvolumen des Aufnahmebehälters an das Volumen einer in ihm aufgenommenen Flüssigkeit anpasst, und der einen Auslass mit einem Auslassventil hat, und
- b) in dem Aufnahmebehälter eine desinfizierende Zusammensetzung in Form einer Lösung mit einem Gehalt an aliphatischem Alkohol von höchstens 20 Gew.-%
aufweist.
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Die Erfindung beruht u. a. darauf, dass gefunden wurde, dass die genannten desinfizierenden Zusammensetzungen, die bei Kontakt mit Luft möglicherweise nicht ausreichend gegen eine Kontamination mit Sporen oder anderen relevanten Keimen geschützt wären, in einem Behälter bereit gestellt werden können, wobei auch nach dem Anbruch des Behälters der gewünschte hohe Hygienestatus garantiert ist. Beispielsweise ist ein hoher Wirkstoffgehalt nicht zwingend.
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Vorteile der erfindungsgemäßen Behälter sind somit:
- – eine verbesserte Anbruchstabilität hinsichtlich des mikrobiellen Status und damit eine erhöhte Sicherheit für den Anwender;
- – die desinfizierenden Zusammensetzungen sind hinsichtlich ihrer Formulierung (Wirkstoffe in Art und Menge) auf das für die Anwendung notwendige Wirksamkeitsspektrum beschränkt;
- – ein kollabierbarer Behälter lässt von außen die Menge des Inhaltes erkennen, auch wenn er nicht transparent ist, d. h. der Anwender kann erkennen, ob die benötigte Menge an Desinfektionsmittel auch aus dem Behälter noch entnehmbar ist;
- – kollabierbare Aufnahmebehälter lasse sich in einfacher Weise aus Folienmaterial herstellen, und bedingt durch die Herstellungsverfahren von Folien lassen sich mit Folienbeuteln bessere Barriereeigenschaften (z. B. bei migrationsfreudigen, aggressiven Desinfektionsmitteln) als z. B. mit Flaschen realisieren, so können z. B. Schichten aus Aluminium in die Folie eingebracht werden, was bei Flaschen nicht möglich ist; Flaschen können demgegenüber nur komplett aus Aluminium hergestellt werden, was mit einem höheren Gewicht und bei gleichen mechanischen Eigenschaften höheren Kosten verbunden wäre.
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Bevorzugte desinfizierende Zusammensetzungen enthalten (i) ein oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe ausgewählt aus quartären Ammoniumverbindungen, Biguaniden, Phenolverbindungen, Halogenverbindungen und Chinolinderivaten. Beispielhafte Wirkstoffe sind ausgewählt aus Bispyridiniumalkanen, Mecetroniumetilsulfat, Benzalkoniumchlorid, Alexidin, Cetylpyridiniumchlorid, Hexetidin, Chlorhexidinsalzen, Polyhexamethylenbiguanidsalzen, o-Phenylphenol, 2',4,4'-Trichloro-2-hydroxy-diphenylether (Triclosan), PVP-Iod und Dequaliniumchlorid. Octenidindihydrochlorid ist in allen Ausführungsformen der Erfindung als Wirkstoff bevorzugt.
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Die Menge antimikrobieller Wirkstoff, d. h. die Summe aller Wirkstoffe (i), beträgt vorzugsweise 0,005 bis 5 Gew.-%, bevorzugter 0,01 bis 2 Gew.-%, wie insbesondere 0,03 bis 1,0 Gew.-%, beispielsweise 0,03 bis 0,5 Gew.-%, wie etwa 0,05 oder etwa 0,1 Gew.-%.
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Ferner kann die desinfizierende Zusammenfassung (ii) ein oder mehrere 1- oder 2-(C1- bis C24-Alkyl)glycerinether (Glycerinmonoalkylether) enthalten, wobei die Alkylgruppe des Glycerinmonoalkylethers vorzugsweise eine verzweigte oder unverzweigte C3- bis C18-Alkylgruppe ist, besonders bevorzugt eine 2-Ethylhexylgruppe oder eine Dodecylgruppe. Insbesondere ist 1-(2-Ethylhexyl)glycerinether, bevorzugt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Menge des einen oder der gegebenenfalls mehreren Glycerinmonoalkylether, d. h. die Gesamtmenge der Komponente (ii), 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugter 0,03 bis 5 Gew.-%, wie etwa 1 Gew.-%.
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Darüber hinaus kann die desinfizierende Zusammenfassung (iii) ein oder mehrere Polyole umfassen. Beispielhafte Polyole sind 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Erythritol, 1,2,6-Hexantriol, Inositol, Laktitol, Maltitol, Mannitol, Methylpropandiol, Phytantriol, Polyglycerinen, Sorbitol und Xylitol, wobei Glycerin bevorzugt ist.
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Vorzugsweise beträgt die Menge Polyol (d. h. die Gesamtmenge der gegebenenfalls mehreren Polyole) in der Zusammensetzung 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugter 0,05 bis 10 Gew.-%, wie 0,5 bis 5 Gew.-%, beispielsweise 2,2 bis 2,6 Gew.-%.
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Zudem kann die desinfizierende Zusammensetzung (iv) ein oder mehrere von nichtionischen und amphoteren Tensiden umfassen. Beispielhafte nichtionische Tenside sind ausgewählt aus Fettalkoholethoxylaten, Alkylpolyglukosiden, Aminoxiden, Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymeren, Ethercarbonsäuren, vorzugsweise Fettalkoholethoxylaten. Beispielhafte amphotere Tenside sind die Betaine, wie z. B. Cocamidopropylbetain.
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Beispielhafte Aminoxide besitzen die allgemeine Formel R1R2R3N-O, in der R1 Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl ist, R2 Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl ist, R1 und R2 zusammen Morpholin sein können, R3 Alkyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder R4CONH(CH2)n ist, wobei R4 Alkyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und n im Bereich von 1 bis 10 liegt, und 2-Hydroxyethyl mit 1 bis 2000 Ethylenoxid-, Ethylenoxid/Propylenoxid- oder Propylenoxideinheiten kondensiert sein kann, wobei Cocamidopropylaminoxid als Aminoxid insbesondere bevorzugt ist.
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Die Menge nichtionisches Tensid (d. h. die Gesamtmenge der gegebenenfalls mehreren nichtionischen Tenside) beträgt vorzugsweise 0,005 bis 1 Gew.-%.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die desinfizierende Zusammensetzung in wässriger Lösung
- i) 0,2 bis 0,5 Gew.-% Octenidindihydrochlorid,
- ii) 0 bis 1 Gew.-% 1-(2-Ethylhexyl)glycerinether und
- iv) 25 bis 30 Gew.-% Cocamidopropylaminoxid.
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Die desinfizierende Zusammenfassung kann darüber hinaus (v) ein oder mehrere Hilfs- und/oder Zusatzstoffe umfassen. Beispielhafte Hilfs- und/oder Zusatzstoffe sind Hautpflegeadditive wie Allantoin oder Natriumgluconat, Farbstoffe, Parfüm, Puffer, Elektrolyte und Feuchthaltefaktoren. Der bevorzugte pH-Wert der desinfizierenden Zusammensetzungen beträgt 4 bis 8, bevorzugter 5 bis 6.
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Letztendlich enthält die desinfizierende Zusammensetzung, die erfindungsgemäß als Lösung vorliegt, als (vi) Lösungsmittel. Wasser ist als Lösungsmittel besonders bevorzugt. Die Menge Lösungsmittel beträgt vorzugsweise mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-% bevorzugter mindestens 65 Gew.-%. Beispielsweise kann die Zusammensetzung mehr als 75 Gew.-% Lösungsmittel enthalten, wie mehr als 80, mehr als 85 oder mehr als 90 Gew.-%, insbesondere mindestens 97 Gew.-% Lösungsmittel. Insbesondere ist Wasser als Lösungsmittel bevorzugt.
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Erfindungsgemäß eingesetzte desinfizierende Zusammensetzungen enthalten höchstens 20 Gew.-% aliphatischen Alkohol. Besonders bevorzugte desinfizierende Zusammensetzungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie höchstens 15 Gew.-% aliphatischen Alkohol umfassen, bevorzugter höchstens 10 Gew.-%, insbesondere höchstens 5 Gew.-% aliphatischen Alkohol. Alkohole, die von dem Begriff aliphatische Alkohole umfasst werden, sind beispielsweise Ethanol, Propan-1-ol, Propan-2-ol, und Butanole. Besonders bevorzugt ist ein Gehalt an aliphatischem Alkohol von höchstens 3 Gew.-%, wie höchstens 2 Gew.-%, insbesondere höchstens 1 Gew.-%. Besonders bevorzugt eingesetzte desinfizierende Zusammensetzungen sind frei von aliphatischem Alkohol.
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Eine darüber hinaus bevorzugte desinfizierende Zusammensetzung enthält
- (i) 0,02 bis 0,2 Gew.-%, wie etwa 0,05 Gew.-%, Octenidindihydrochlorid,
- (ii) 0,05 bis 5 Gew.-% 1-(2-Ethylhexyl)glycerinether und
- (iii) 1,5 bis 4 Gew.-% Glycerin in
- (vi) Wasser als Lösungsmittel in einer Menge von mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 95 Gew.-%, insbesondere mindestens 97 Gew.-% Wasser,
sowie gegebenenfalls - (i) 0,15 bis 0,5 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung, vorzugsweise Cocamidopropylbetain, Benzalkoniumchlorid oder Mecetroniumetilsulfat,
- (iv) 0,015 bis 0,05 Gew.-% nichtionisches Tensid, vorzugsweise Laureth-35, und/oder
- (v) 0,2 bis 0,6 Gew.-% Natriumgluconat.
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Ferner ist als desinfizierende Zusammensetzung eine solche bevorzugt, die
- (i) 0,001 bis 1 Gew.-% Bispyridiniumalkan, wie Octenidindihydrochlorid, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bevorzugter 0,05 bis 0,2 Gew.-%, insbesondere 0,08 bis 0,12 Gew.-%, wie etwa 0,1 Gew.-%, und
- (iii) Polyol, wie Glycerin, vorzugsweise in einer Menge von 1,5 bis 3,5 Gew.-%, bevorzugter 2,0 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere 2,2 bis 2,6 Gew.-%, wie 2,3 bis 2,5 Gew.-%, wie etwa 2,4 Gew.-%, in
- (vi) Wasser als Lösungsmittel umfasst,
wobei die Zusammensetzung - – eine Osmolalität von 230 bis 350 mOsmol/kg besitzt und
- – frei von Tensid ist.
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Besonders bevorzugte desinfizierende Zusammensetzungen sind frei von Alkohol, wobei der Begriff Alkohol in diesem Zusammenhang aliphatische und auch aromatische Alkohole einschließt.
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Zudem sind bevorzugte desinfizierende Zusammensetzungen frei von anorganischen Salzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Osmolalität der Zusammensetzung 260 bis 320 mOsmol/kg, insbesondere 270 bis 310 mOsmol/kg.
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Anwendungen der erfindungsgemäß eingesetzten desinfizierenden Zusammensetzungen sind insbesondere bei der desinfizierenden Händewaschung, insbesondere als Hautantiseptikum. Die Zusammensetzungen eignen sich für die chirurgische Händedesinfektion, die hygienische Händewaschung, Händedekontamination, Hautdekontamination, Schleimhautdekontamination, Intimwaschlotion, als antimikrobielle Waschlotion, für die (Ganz)körperwaschung und Pflege bei MRSA (Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus) sowie ferner zur desinfizierenden Händewaschung, zur hygienischen Katheterpflege bei Patienten, als Handwaschpräparat, wie beispielsweise als antimikrobielle Seife, Handwaschgel oder Handwaschlotion. Sie können in allen Bereichen mit erhöhten Hygieneanforderungen im medizinischen und nicht-medizinischen Bereich, z. B. Krankenhäusern, Arztpraxen, Alten- und Pflegeheimen sowie Lebensmittel- und Küchenbereich vorteilhaft eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß eingesetzte Zusammensetzungen können auch als Wund- und Schleimhautantiseptikum verwendet werden, und zwar sowohl beim Menschen als auch bei Tieren. Beispielhafte Tiere, bei denen die Zusammensetzung verwendet werden kann, sind alle Wirbeltiere. Die Verwendung kann auch bei der Ultraschall-assoziierten Wundbehandlung (UAW) erfolgen.
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Als Material des Aufnahmebehälters sind Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyvinylchlorid, Poly(meth)acrylat, Silikonen, gegebenenfalls mit Beschichtungen aus oder mit Aluminium und/oder Silber, und/oder mit Sperrschichten aus Polysiloxanen bevorzugt. Insbesondere können Folien mit einem entsprechenden Schichtaufbau verwendet werden.
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Wie oben ausgeführt ist, weist der Behälter einen kollabierbaren Aufnahmebehälter auf, dessen Wandung derart flexibel ausgebildet ist, dass sich das Innenvolumen des Aufnahmebehälters an das Volumen einer in ihm aufgenommenen Flüssigkeit anpasst, und der einen Auslass mit einem Auslassventil hat. Dadurch, dass ein kollabierbarer Aufnahmebehälter verwendet wird, ist sichergestellt, dass keine möglicherweise kontaminierte Luft in den Behälter mit der desinfizierenden Zusammensetzung gelangt. Überraschender Weise hat sich diese Maßnahme als ausreichend erwiesen, eine signifikante Verbesserung der Hygieneeigenschaften zu erreichen, so dass der Hygienestatus der Zusammensetzung auch nach dem ersten Anbrechen des Behälters und nach einem Entnehmen eines Teils der Zusammensetzung erhalten bleibt.
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Bevorzugt ist, dass an dem Auslass des Aufnahmebehälters eine manuell betätigte Pumpe, vorzugsweise eine Kolbenpumpe, vorgesehen ist. In diesem Fall kann einerseits die Menge der ausgegebenen Zusammensetzung einfach dosiert werden, und andererseits ist es mit der Pumpe in einfacher Weise möglich, die Zusammensetzung aus dem kollabierbaren Aufnahmebehälter zu entnehmen und die erforderlich Kraft aufzubringen, damit dessen Wandung entsprechend des sich ändernden Innenvolumens verformt wird. Alternativ zu einer manuell betriebenen Kolbenpumpe kann auch eine motorisch angetriebene Pumpe vorgesehen sein, die wie die Kolbenpumpe auch als Auslassventil arbeitet.
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In einer alternativen Ausführungsform ist an dem Auslass ein Rückschlagventil vorgesehen, das bei einem Innendruck im Aufnahmebehälter, der über einer vorgegebenen Schwelle liegt, öffnet und sonst geschlossen ist. Bei einer derartigen Anordnung wird der Aufnahmebehälter durch Druck von außen verformt entsprechend der erforderlichen Änderung des Innenvolumens, wobei das Rückschlagventil sicherstellt, dass die Wandung nicht in eine Stellung ”zurückfedern” kann, bei der das Innenvolumen das Volumen der verbliebenen Zusammensetzung überschreitet, sodass Umgebungsluft in den Aufnahmebehälter gezogen wird.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist der Aufnahmebehälter von einem elastisch verformbaren Außenbehälter umgeben, sodass ein geschlossenes Zwischenvolumen zwischen dem Außenbehälter und dem Aufnahmebehälter gebildet ist, und in der Wandung des Außenbehälters ist ein Rückschlagventil angeordnet, das bei einem Unterdruck im Zwischenvolumen öffnet und ansonsten geschlossen ist. Ferner ist an dem Auslass ein Rückschlagventil vorgesehen, das bei einem Innendruck im Aufnahmebehälter, der über einer vorgegebenen Schwelle liegt, öffnet und sonst geschlossen ist.
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Bei einer derartigen Anordnung kann jeweils ausgehend von einer unveränderten Form des Außenbehälters Druck auf den Aufnahmebehälter ausgeübt werden, sodass sich das an dessen Auslass angebrachte Rückschlagventil öffnet und die Zusammensetzung ausströmt. Wird kein Druck mehr auf den Außenbehälter ausgeübt, strömt keine Zusammensetzung mehr aus, sondern das Rückschlagventil am Auslass schließt, während das Rückschlagventil zum Zwischenvolumen öffnet, sodass der Außenbehälter in seine Ausgangsstellung zurückkehren kann. Bei einem solchen Aufbau lässt sich der Behälter leicht bedienen, und es wird dennoch vermieden, dass Umgebungsluft ins Innere gelangt.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand einer Zeichnung beschrieben, die mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele zeigt, wobei
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1 eine Querschnittsansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Behälters zeigt,
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2 eine Querschnittsansicht eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Behälters zeigt,
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3 eine Querschnittsansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Behälters zeigt und
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4 eine Querschnittsansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Behälters zeigt.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behälters 1 mit desinfizierender Zusammensetzung gezeigt, wobei dieser einen kollabierbaren Aufnahmebehälter 3 aufweist, der mit der zuvor beschriebenen desinfizierenden Zusammensetzung vollständig befüllt und dessen Wandung 5 derart flexibel ist, dass sich das Innenvolumen 7 des Aufnahmebehälters 3 an das Volumen einer in ihm aufgenommenen Flüssigkeit, in diesem Fall die desinfizierende Zusammensetzung, anpasst. Dies bedeutet, dass bei einem Ausfließen der Zusammensetzung aus dem Aufnahmebehälter 3 dieser kollabiert, also in sich zusammenfällt, und sich dessen Innenvolumen 7 immer weiter verringert.
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Dabei kann das Material der Wandung 5 des Aufnahmebehälters 3 ausgewählt sein aus Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyvinylchlorid, Poly(meth)acrylat, Silikonen, gegebenenfalls mit Beschichtungen aus oder mit Aluminium und/oder Silber, und/oder mit Sperrschichten aus Polysiloxanen. Gut geeignet sind flexible Materialien aus unpolaren Polymeren wie Polyethylen, Polypropylen, Copolymeren oder Gemischen (Blends) derselben, da hier keine Wechselwirkungen mit z. B. kationischen Wirkstoffen auftreten. Insbesondere kann als Material für die Wandung des Aufnahmebehälters ein entsprechendes Folienmaterial verwendet werden.
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Des Weiteren weist der Aufnahmebehälter 3 einen Auslass 9 auf, an dem in diesem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel eine manuell betätigte Kolbenpumpe 11 angebracht ist. Die Kolbenpumpe 11 weist ein zu dem Innenvolumen weisendes erstes Rückschlagventil 13, ein zu einem Ausfluss weisendes zweites Rückschlagventil 15, das als Auslassventil fungiert, sowie einen Pumpenkolben 17, der von einer Feder 19 vorgespannt ist und der mit einem Betätigungselement 21 verbunden ist.
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Wird der Pumpenkolben 17 entgegen der Vorspannung der Feder 19 in das Pumpengehäuse hinein gedrückt, wird Zusammensetzung, die sich zwischen den Rückschlagventilen 13, 15 befindet, durch den Ausfluss hinaus gedrückt, da sich das zweite Rückschlagventil 15 öffnet, während das erste Rückschlagventil geschlossen bleibt. Wird der Pumpenkolben 17 über das Betätigungselement 21 nicht länger mit einer Kraft beaufschlagt, bewegt er sich aufgrund der Federvorspannung zurück, so dass das zweite Rückschlagventil 15 schließt, sich das erste Rückschlagventil 13 jedoch öffnet, so dass Zusammensetzung aus dem Innenvolumen 7 des Aufnahmebehälters 3 in den Zwischenraum zwischen den Rückschlagventilen 13, 15 nachströmen kann.
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Bei einem derartigen Aufbau des Behälters 1 mit einer Kolbenpumpe 11 kann einerseits die Menge der ausgegebenen Zusammensetzung leicht dosiert werden. Andererseits ist aber sichergestellt, dass durch einen Benutzer leicht die Kraft aufgebracht werden kann, die erforderlich ist, die Wandung 5 des Aufnahmebehälters 3 zu verformen, so dass dessen Innenvolumen immer an das Volumen der darin aufgenommenen Zusammensetzung angepasst ist.
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Das in 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behälters 1' befüllt mit desinfizierender Zusammensetzung unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen dadurch, dass statt einer manuell betätigten Kolbenpumpe hier eine motorisch angetriebene Pumpe 23 verwendet wird, um Zusammensetzung aus dem Innenvolumen 7 des kollabierbaren Aufnahmebehälters 3 durch den Auslass 9 zu pumpen. Die Pumpe 23 arbeitet dabei auch als Auslassventil. In diesem Fall muss der Benutzer selbst keine Kraft aufbringen, um die Wandung 5 des Aufnahmebehälters 3 entsprechend der Abnahme des Volumens der darin enthaltenen Zusammensetzung zu verformen.
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Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der kollabierbare Aufnahmebehälter 3 des Behälters 1'' mit einem Auslassrückschlagventil 25 versehen, das bei einem Innendruck im Aufnahmebehälter 3, der über einer vorgegebenen Schwelle liegt, öffnet und sonst geschlossen ist. Ein derartiger Behälter 1'' kann zum Ausgeben der Zusammensetzung einfach, beispielsweise in Richtung der Pfeile, zusammengedrückt werden, wobei dann aufgrund des sich ergebenden Innendrucks das Auslassrückschlagventil 25 öffnet und die Zusammensetzung ausströmt. Wird kein weiterer Druck auf die Wandung 5 ausgeübt, schließt das Auslassrückschlagventil 25, und es wird dadurch verhindert, dass Umgebungsluft in das Innenvolumen 7 des Aufnahmebehälters 3 einströmen kann. Damit wird zuverlässig verhindert, dass sich der hygienische Zustand der Zusammensetzung verschlechtert.
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Das Ausführungsbeispiel eines Behälter 1''', das in 4 dargestellt ist, weist neben dem kollabierbaren Aufnahmebehälter 3 noch einen Außenbehälter 27 auf, dessen Wandung 29 elastisch verformbar ist. Der Außenbehälter 27 umgibt den Aufnahmebehälter 3, wobei zwischen der Wandung 29 des Außenbehälters 27 und der Wandung 5 des Aufnahmebehälters 3 ein Zwischenvolumen 31 eingeschlossen ist. Schließlich ist in der Wandung 29 des Außenbehälters 27 ein Rückschlagventil 33 vorgesehen, das bei einem Unterdruck im Zwischenvolumen 31 öffnet und ansonsten geschlossen ist. Außerdem ist am Auslass 9 des Aufnahmebehälters 3 ein Rückschlagventil 35 vorgesehen.
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Der Behälter 1''' gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel kann in der Weise betätigt werden, dass Druck auf die Wandung 29 des Außenbehälters 27 ausgeübt wird, zum Beispiel in Richtung der Pfeile. Da in diesem Fall das Rückschlagventil 33 geschlossen bleibt, wird der Aufnahmebehälter 3 ebenfalls zusammengedrückt, und die Zusammensetzung strömt durch das sich öffnende Rückschlagventil 35 aus. Wird kein weiterer Druck mehr auf die Wandung 29 des Außenbehälters 27 ausgeübt, schließt das Rückschlagventil 35, und aufgrund der Elastizität der Wandung 29 ist diese bestrebt in ihren Ausgangszustand zurückzukehren, so dass im Zwischenvolumen 31 ein Unterdruck entsteht. Dieser führt wiederum dazu, dass das Rückschlagventil 33 öffnet, so dass die Wandung 29 des Außenbehälters 27 in ihren Ausgangszustand zurückkehren kann, ohne dass die Wandung 5 des Aufnahmebehälters 3 dem folgen muss. Das Zwischenvolumen 31 wird also über das Rückschlagventil 33 ”aufgefüllt”.
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Ein derartiger Aufbau hat den Vorteil, dass ein Benutzer Zusammensetzung aus dem Aufnahmebehälter 3 immer ausgehend von derselben Form des Außenbehälters 27 ausgeben kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass Umgebungsluft in Kontakt mit der sich im Innenvolumen 7 des Aufnahmebehälters 3 befindlichen Zusammensetzung kommt und deren Hygienezustand verschlechtert.
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Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen für Behälter wird erreicht, dass die eingangs genannten desinfizierenden Zusammensetzungen, die bei Kontakt mit Luft möglicherweise nicht ausreichend gegen eine Kontamination mit Sporen oder anderen relevanten Keimen geschützt wären, in einem derartigen Behälter bereit gestellt werden können, wobei auch nach dem Anbruch des Behälters der gewünschte hohe Hygienestatus weiterhin sichergestellt ist.