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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestückung eines Scheibenantennensystems eines Fahrzeuges, wobei das Scheibenantennensystem eine auf einer Fahrzeugscheibe angeordnete Antennenstruktur aufweist und in einer Grundausstattung ein erster Antennenverstärker mit der Antennenstruktur verbunden wird.
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Bei heutigen modernen Fahrzeugen ist es bekannt, dass auf einer Fahrzeugscheibe, insbesondere der Heckscheibe, Antennenstrukturen angeordnet sind. Diese Antennenstrukturen sind dazu ausgebildet, hochfrequente Signale bestimmter Dienste (wie z. B. Telefon, Radio, Fernsehen, Navigation oder dergleichen) zu empfangen und ggf. auch Signale abzustrahlen. Dementsprechend ist die Antennenstruktur ausgebildet, so dass nicht von einer einheitlichen Antennenstruktur, sondern von einer auf die Dienste abgestimmten, mehrteiligen Antennenstruktur (ggf. einschließlich einer auf der Fahrzeugscheibe angeordneten Leiterstruktur einer Scheibenheizung) die Rede sein muss. Daher ist es erforderlich, dass insbesondere an Endpunkten der jeweiligen Antennenstruktur für den jeweiligen Dienst Anschlusspunkte vorhanden sind, an denen entsprechende hochfrequenztechnische Einheiten, insbesondere Antennenverstärker, angeschlossen werden. Diese Antennenverstärker werten die empfangenen Signale aus bzw. verstärken sie und leiten sie an entsprechende Geräte zur weiteren Bearbeitung und/oder Darstellung weiter.
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Im Stand der Technik, der in den 4 bis 6 dargestellt ist, existiert ein Scheibenantennensystem 1, welches eine Fahrzeugscheibe 2 umfasst, auf der entsprechende Antennenstrukturen 3 angeordnet sind. Die in den 4 bis 6 dargestellten Antennenstrukturen 3 sind schematisch gezeigt, wozu sie dazu ausgebildet und geeignet sind, die unterschiedlichen Frequenzen unterschiedlicher Dienste (wie z. B. Telefon, Radio, Fernsehen oder dergleichen) zu empfangen.
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Hier liegt der Gedanke zugrunde, dass die Antennenstruktur 3 einen ersten Anschlusspunkt 4 aufweist, der als sogenannte Grundvariante immer vorhanden ist, wobei für Sondervarianten (Sonderausstattungen) weitere Anschlusspunkte 5 bis 7 am Ende der jeweiligen Antennenstruktur 3 vorhanden sind. An den Anschlusspunkten 5–7 sind über Leitungen 8 bis 11 Steckverbinder 12–15 angeordnet. Bei diesem aus dem bekannten Stand der Technik realisierten Ausführungsbeispiel wird die Fahrzeugscheibe 2 immer seitens des Scheibenherstellers mit den Anschlusspunkten 4–6 und den zugehörigen Leitungen 8 bis 11 und den damit verbundenen Steckverbindern 11–16 hergestellt. D. h., dass herstellerseitig im Stand der Technik immer die volle Bestückung der Fahrzeugscheibe 2 erfolgt, und zwar unabhängig davon, welche Sonderausstattungen später im Fahrzeug insbesondere auf Kundenwunsch zu realisieren sind. Die Fahrzeugscheibe 2 des Scheibenantennensystems 1 des Standes der Technik weist somit immer die volle Bestückung auf, wobei eigentlich nur der Anschlusspunkt 4 mit zugehöriger Leitung 8 und zugehörigem Steckverbinder 12 benötigt wird, weil das Fahrzeug kundenseitig keine Sonderausstattungen aufweisen soll. Hieraus resultiert ein hoher Materialbedarf einhergehend mit einem hohen Montageaufwand seitens des Scheibenherstellers, wobei die nicht genutzten Anschlusspunkte und die zugehörigen Leitungen und Steckverbinder zur Gewichts- und Kostenerhöhung beitragen und darüber hinaus sowohl bei der Montage als auch im späteren Betrieb des Fahrzeuges Fehlerquellen (z. B. durch Störstrahlungen) darstellen.
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Somit ist es von Nachteil, dass das Scheibenantennensystem 1, wie es in den 4–6 gemäß dem Stand der Technik dargestellt ist, eine voll umfassende Bestückung aufweist, die zwar die für die Grundvariante erforderlichen Elemente umfasst, die darüber hinaus aber auch Elemente aufweist, die immer vorhanden sind, jedoch die gewünschte Anzahl von Sonderausstattungen außer Acht lässt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestückung eines Scheibenantennensystems eines Fahrzeuges bereit zu stellen, bei der sowohl der Montageaufwand, als auch die Kosten gegenüber bekannten Scheibenantennensystemen deutlich reduziert sind und darüber hinaus auch die Eingangs geschilderten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass für weitere Sonderausstattungen jeweils ein weiterer Antennenverstärker vorgesehen ist, wobei mit Herstellung der Fahrzeugscheibe mit der Antennenstruktur verbundene Anschlusspunkte auf der Fahrzeugscheibe vorgesehen werden, wobei die Anzahl der Anschlusspunkte der Gesamtanzahl aller möglichen Sonderausstattungen entspricht, und nur diejenigen Anschlusspunkte mit an den Antennenverstärkern verbundenen Kontaktmitteln bestückt werden, die entsprechend der individuell gewählten Sonderausstattung für die zugehörigen Antennenverstärker erforderlich sind.
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Mit Herstellung der Scheibe werden am Ende der jeweiligen Antennenstrukturen der jeweiligen Dienste alle für alle Sonderausstattungen erforderlichen Anschlusspunkte auf der Scheibe aufgebracht. Diese Gesamtanzahl von Anschlusspunkten auf der Fahrzeugscheibe wird jedoch herstellerseitig noch nicht mit Leitungen und Steckverbindern bestückt, sondern es erfolgt erst dann und nur in der erforderlichen Anzahl eine Bestückung der Anschlusspunkte mit Kontaktmitteln, wenn die Anzahl der erforderlichen und gewünschten Sonderausstattungen feststeht.
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In vorteilhafter Weise werden also nur diejenigen Anschlusspunkte auf der Fahrzeugscheibe bestückt werden, die auch für eine tatsächlich gewünschte Sonderausstattung erforderlich sind, so dass über die bestückten Anschlusspunkte die für die Sonderausstattung erforderlichen Antennenverstärker mit hochfrequenten Signalen zur Weiterverarbeitung versorgt werden können. Das bedeutet, dass durch die Verlagerung der zusätzlichen Scheibenanschlüsse von der Fahrzeugscheibe hin zum Antennenverstärker weitere Scheibenanschlüsse bedarfsorientiert gesteuert werden können. Dadurch ist eine deutliche Kostensenkung insbesondere an der Fahrzeugscheibe, aber auch im Hinblick auf das gesamte Scheibenantennensystem, realisierbar, da nur diejenigen Elemente hergestellt, montiert und in Betrieb genommen werden müssen, die für die insbesondere kundenseitig gewünschte Sonderausstattung oder mehrere Sonderausstattungen tatsächlich erforderlich sind. Damit entfällt mit Blick auf den Stand der Technik im Regelfall eine Vielzahl von Elementen für die Kontaktierung und Weiterleitung der Signale, wenn nur ein Teil aller möglichen Sonderausstattungen, die mit dem Scheibenantennensystem realisierbar wären, ausgewählt werden. Umgekehrt ist nur dann der vollständige Materialeinsatz erforderlich, wenn kundenseitig alle möglichen Sonderausstattungen (neben der Grundvariante, die immer vorhanden ist, wie beispielsweise Radioempfang) ausgewählt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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In den 1 und 2 ist, soweit im Einzelnen dargestellt, ein Scheibenantennensystem 1 eines Fahrzeuges gezeigt. Auf einer Fahrzeugscheibe 2, beispielsweise einer Heckscheibe, sind elektrisch leitfähige Antennenstrukturen 3 aufgebracht, die bei dem Ausführungsbeispiel lediglich schematisch dargestellt sind. In der Praxis werden diese Antennenstrukturen 3 derart ausgebildet, dass mit ihnen der Empfang von hochfrequenten Signalen der zugehörigen Dienste (wie beispielsweise Radio- oder Fernsehempfang, Navigation, Zentralverriegelung oder dergleichen) ausgeführt werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fahrzeugscheibe 2 des Scheibenantennensystems 1 mit den entsprechend ausgebildeten Antennenstrukturen 3 hergestellt wird, wobei an geeigneter Stelle insbesondere am Ende der Leiter der Antennenstrukturen 3 Anschlusspunkte 4 bis 7 gebildet sind. Die Antennenstrukturen 3 und die Anschlusspunkte 4 bis 7 sind in den 1 und 2 lediglich schematisch dargestellt, so dass deren Ausgestaltung und Anzahl von den zu empfangenden Signalen abhängen wird.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass ein Anschlusspunkt 4 in einer Grundvariante immer vorhanden ist, wobei an dem Anschlusspunkt über die Leitung 8 und den Steckverbinder 12 der erste Antennenverstärker 20 über seinen Steckverbinder 16 angeschlossen ist. Die in der 1 dargstellte Situation zeigt also den Fall, dass kundenseitig bzw. seitens des Herstellers des Fahrzeuges nur die Grundausstattung des Scheibenantennensystems 1 gewünscht ist, jedoch keinerlei Sonderausstattungen vorhanden sein können. Da es produktionstechnisch äußerst schwierig ist, nach Aufbringung der Antennenstrukturen 3 weitere Anschlusspunkte vorzusehen, wird somit mit Herstellung der Fahrzeugscheibe 2 die Antennenstruktur 3 einschließlich der zugehörigen Anschlusspunkte 5 bis 7 so gewählt, dass eine maximale Ausstattung mit Grundvariante und der zugehörigen Anzahl von maximal möglichen Sonderausstattungen realisiert werden kann.
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Nachdem die Fahrzeugscheibe 2 auf die beschriebene Art und Weise hergestellt worden ist, erfolgt in Abhängigkeit der gewählten Anzahl von Sonderausstattungen die Bestückung bzw. Kontaktierung der jeweiligen Anschlusspunkte 5 bis 7 mit den zugehörigen Antennenverstärkern. Mit Blick auf die 2 bedeutet dies, dass in der Grundvariante der Antennenverstärker 20 vorhanden ist (und zwar immer) und über die Elemente 4, 8, 12, 16 an der Antennenstruktur 3 angeschlossen ist. Wenn jetzt seitens des Kunden bzw. fahrzeugherstellerseitig die Maximal-Bestückung erwünscht ist, werden die drei weiteren Antennenverstärker 21 bis 23 (d. h. in dem Fall ist die Maximal-Bestückung für Sonderausstattungen = 3) über ihre zugehörigen Kontaktmittel 24 bis 26 an den zugehörigen Anschlusspunkten 5 bis 7 angeschlossen. Wird nun beispielsweise lediglich eine einzige Sonderausstattung gewünscht, wird beispielsweise der Antennenverstärker 23 über sein Kontaktmittel 26 an dem Anschlusspunkt 6 angeschlossen. In diesem Fall sind die Antennenverstärker 21, 22 nicht vorhanden, so dass die an und für sich zugehörigen und vorhandenen Anschlusspunkte 5, 7 unbestückt bleiben. In dem Fall, dass der eine oder andere Anschlusspunkt nicht bestückt wird, kann daran gedacht werden, diesen in geeigneter Weise abzudecken, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit oder Schmutzpartikel die hochfrequente Funktion der Antennenstruktur 3 behindern können. Ebenso kann daran gedacht werden, diese nicht benötigten Anschlusspunkte in einer Weise abzudecken, dass keine Abstrahlung der mit der Antennenstruktur 3 empfangenen hochfrequenten Signale erfolgt.
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In besonders vorteilhafter Weise werden die mit den Anschlusspunkten 5, 6, 7 zu verbindenden Kontaktmittel 24, 25, 26 in Abhängigkeit der gewählten Sonderausstattung auf die Anschlusspunkte 5, 6, 7 aufgeclipst oder mit diesen verklebt. Diese Varianten sind beispielhaft in 3 dargestellt, wobei es in montagetechnischer Hinsicht von besonderem Vorteil ist, dass ein Verfahren zur Kontaktierung der Kontaktmittel 24, 25, 26 mit den zugehörigen Anschlusspunkten 5, 6, 7 gewählt wird, welches schnell, kontaktsicher und dauerhaft zu realisieren ist.
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In den vorstehenden Ausführungen einschließlich der 1 und 2 ist davon ausgegangen worden, dass das erfindungsgemäße Scheibenantennensystem 1 immer eine Grundvariante und maximal drei Sonderausstattungen umfassen kann. Je nach Diensten, die über das Scheibenantennensystem 1 mit der darauf angeordneten Antennenstruktur 3 empfangen werden sollen, ist es auch denkbar, dass auch mehr als eine Grundvariante und mehr oder weniger als drei Sonderausstattungen zum Einsatz kommen können. Weiterhin soll der Begriff „Antennenverstärker” nicht nur eine elektronische Einheit definieren, mit der die empfangenen hochfrequenten Signale verstärkt werden, sondern mit diesen Antennenverstärkern soll es auch möglich sein, die hochfrequenten Signale umzuwandeln (z. B. in niederfrequente Signale) und/oder auch schon zu bearbeiten oder zu verarbeiten, um sie entsprechend darstellen zu können (z. B. optisch und/oder akustisch).
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Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich also zusammenfassend darauf, dass insbesondere durch den Hersteller der Fahrzeugscheibe 2 für die maximale Anzahl an empfangbaren Diensten die Antennenstrukturen 3 (in der Regel mehrere voneinander getrennte Leiterstrukturen) und die zugehörigen Anschlusspunkte auf der Fahrzeugscheibe 2 aufgebracht werden. Alternativ oder ergänzend dazu kann vom Hersteller der Fahrzeugscheibe oder auch später von dem Fahrzeughersteller der Antennenverstärker 2 für die Grundvariante, die im Fahrzeug immer vorhanden ist (unabhängig von Sonderausstattungen) schon bestückt werden. Erst wenn seitens des Fahrzeugherstellers oder kundenseitig (Käufer des Fahrzeuges) feststeht, welche Sonderausstattungen in das Fahrzeug eingebaut werden sollen, werden, nachdem oder bevor die Fahrzeugscheibe 2 in das Fahrzeug verbaut wurde, die erforderliche Anzahl und entsprechend ausgebildeten Antennenverstärker 21 und/oder 22 und/oder 23 (bzw. mehr oder weniger als drei solcher Antennenverstärker) im Fahrzeug verbaut und über ihre zugehörigen Kontaktmittel 24, 25, 26 mit den Anschlusspunkten 5, 6, 7 auf der Fahrzeugscheibe 2 kontaktiert. Das bedeutet mit anderen Worten, dass nur diejenigen Elemente für die Weiterleitung und Verarbeitung der empfangenen hochfrequenten Signale erforderlich sind und verbaut werden, die für die gewünschten bzw. erforderlichen Sonderausstattungen erforderlich sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scheibenantennensystem
- 2
- Fahrzeugscheibe
- 3
- Antennenstrukturen
- 4
- Anschlusspunkt
- 5
- Anschlusspunkt
- 6
- Anschlusspunkt
- 7
- Anschlusspunkt
- 8
- Leitung
- 9
- Leitung
- 10
- Leitung
- 11
- Leitung
- 12
- Steckverbinder
- 13
- Steckverbinder
- 14
- Steckverbinder
- 15
- Steckverbinder
- 16
- Steckverbinder
- 17
- Steckverbinder
- 18
- Steckverbinder
- 19
- Steckverbinder
- 20
- Antennenverstärker
- 21
- Antennenverstärker
- 22
- Antennenverstärker
- 23
- Antennenverstärker
- 24
- Kontaktmittel
- 25
- Kontaktmittel
- 26
- Kontaktmittel