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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs wenigstens zur Darstellung von an- und auswählbaren Funktionen eines bedienbaren Gerätes, wobei wenigstens eine Funktion durch wenigstens zwei unterschiedliche Bedienvorrichtungen an- und auswählbar ist und die graphische Darstellung auf der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit der gewählten Bedienvorrichtung veränderbar ist.
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In modernen Kraftfahrzeugen steigt die Anzahl der vom Fahrer einstellbaren Fahrzeugfunktionen stetig an. Dazu zählen insbesondere auch die Funktionen von in den letzten Jahren auch für kleinere Fahrzeuge vom Markt geforderte und angebotene Zusatzeinrichtungen wie Klimaanlagen, Navigationssysteme, Kommunikationssysteme wie beispielsweise Mobiltelefon oder auch sonstige Fahrerassistenzsysteme, wie beispielsweise ACC-Systeme (Adaptive Cruise Control) oder Einparkhilfen. Eine Bedienung der damit einhergehenden bedienbaren Geräte, wie beispielsweise eines Mediaplayers oder auch eines Mobiltelefons muss aufgrund der Vielzahl von an- und auswählbaren Funktionen für den Fahrer leicht und verständlich sein, damit er sich in der Bedienungsumgebung schnell zurechtfindet und möglichst wenig vom Straßenverkehr abgelenkt wird.
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Die Gestaltung der graphischen Bedienoberfläche von bedienbaren Geräten, wie beispielsweise Mediaplayern ist mittlerweile häufig auf eine direkte manuelle Interaktion beispielsweise per Touchscreen oder Touchpad ausgelegt. An- und auswählbare Funktionen (beispielsweise Titelvorsprung, Titelrücksprung, Vorlauf und Rücklauf sowie Titelauswahl) können dabei als Objekte (Funktionssysmbole) auf einer geeigneten Anzeigevorrichtung angezeigt werden und beispielsweise im Fall eines Touchscreens durch Berührung direkt ausgewählt und aktiviert werden. Diese Art der Interaktion wird von vielen Menschen als intuitiv und handhabbar und zudem emotional reizvoll empfunden.
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In mobilen Umgebungen, insbesondere in Fahrzeugen, ist eine derartige Bedienung jedoch nicht immer zweckmäßig, da eine präzise Kontrolle einer Eingabe über berührungsempfindliche Bedienvorrichtungen, wie Touchscreens oder Touchpads aufgrund von Erschütterungen während der Fahrt nicht immer gut möglich ist. Es kann daher erforderlich sein, dass dem Fahrer zumindest eine alternative Bedienvorrichtung zur Verfügung gestellt wird, mit der er an- und auswählbare Funktionen eines bedienbaren Gerätes ebenso bedienen kann. Als zusätzliche Alternative bietet sich hier beispielsweise ein so genannter Dreh-Drücksteller an, also eine dreh- und drückbare Bedienvorrichtung, bei der entsprechende Funktionen durch Drehen ausgewählt und durch Drücken aktiviert werden können. Ein Dreh-Drücksteller bietet aufgrund seiner physikalisch-mechanischen Eigenschaften (diskrete Eingabe, Drehrichtung entspricht keiner störenden Kraftrichtung durch Fahrzeugbewegungen) hier deutlich mehr Kontrolle über die gewünschte Bedienung.
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Wie eingangs erwähnt, wird es jedoch angestrebt, dass sich der Fahrer in jeder Bedienungsumgebung schnell zurechtfindet. Es ist daher wünschenswert, dass sich einerseits die Bedienoberfläche bei Auswahl einer andersartigen Bedienvorrichtung entsprechend anpasst, d. h. derart, dass eine intuitive Bedienung begünstigt wird, andererseits die graphische Veränderung der Bedienoberfläche nur auf das notwendige Maß beschränkt wird, damit die graphische Anpassung für den Fahrer nicht kontraproduktiv wird.
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Die
DE 10 2006 028 046 A1 beschreibt eine Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs, welche als Touchscreen ausgebildet ist. Alternativ zur Bedienung über ihren Touchscreen kann die Anzeigevorrichtung jedoch auch über eine im Bereich der Mittelkonsole vorgesehene Bedienvorrichtung bedient werden. In Abhängigkeit der gewählten Bedienvorrichtung wird die graphische Darstellung der an- und auswählbaren Funktionen auf der Anzeigevorrichtung jeweils grundlegend anders dargestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, welche hinsichtlich ihrer Bedienergonomie verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Die Erfindung geht aus von einer Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs wenigstens zur Darstellung von an- und auswählbaren Funktionen eines bedienbaren Gerätes, wobei wenigstens eine Funktion durch wenigstens zwei unterschiedliche Bedienvorrichtungen an- und auswählbar ist und die graphische Darstellung auf der Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit der gewählten Bedienvorrichtung veränderbar ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die graphische Darstellung auf der Anzeigevorrichtung wenigstens eine an- und auswählbare Funktion enthält, deren graphische Darstellung von der Auswahl der Bedienvorrichtung im Wesentlichen unabhängig ist.
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Durch diese Merkmale wird es somit ermöglicht, auch bei Auswahl unterschiedlicher (andersartiger) Bedienvorrichtungen einen Kompromiss zwischen erforderlicher Anpassung der graphischen Darstellung einerseits und Beibehaltung von vertrauten Komponenten (Wiedererkennungseffekt) zu finden. In der Regel sollte dabei angestrebt werden, dass möglichst wenige an- und auswählbaren Funktionen hinsichtlich ihrer graphischen Darstellung beim Wechsel der Bedienvorrichtung verändert werden, damit der Wiedererkennungseffekt für den Fahrer möglichst groß ist. Es ist dabei dennoch durchaus denkbar, dass im Extremfall lediglich eine an- und auswählbare Funktion unverändert bleibt, also deren graphische Darstellung von der Auswahl der Bedienvorrichtung unabhängig ist, wenn diese an- und auswählbare Funktion gerade beispielsweise einen besonders hohen Wiedererkennungswert für den Fahrer beinhaltet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Bedienvorrichtungen wenigstens eine berührungsempfindliche Bedienvorrichtung und wenigstens eine dreh- und drückbare Bedienvorrichtung vorgesehen sind, wobei bei Auswahl der dreh- und drückbaren Bedienvorrichtung an- und auswählbare Funktionen zumindest teilweise in eine im Wesentlichen kreis- oder ringförmige Anordnung überführt werden. Wie bereits oben erwähnt, bietet sich die Kombination einer berührungsempfindlichen Bedienvorrichtung (Touchscreen oder Touchpad) mit einer dreh- und drückbaren Bedienvorrichtung (beispielsweise Dreh-Drücksteller) an. Bei Wahl eines Touchscreens als Bedienvorrichtung werden also berührungsempfindliche Bedienvorrichtung und Anzeigevorrichtung zusammenfallen, bei Wahl eines Touchpads wird dies nicht der Fall sein und das Touchpad kann an anderer Stelle, beispielsweise neben der dreh- und drückbaren Bedienvorrichtung angeordnet sein. Eine solche ist zumeist im Bereich der Mittelkonsole angeordnet. Eine im Wesentlichen kreis- oder ringförmige Anordnung bildet dabei das Bedienempfinden des Fahrers bei der Drehung des Dreh-Drückstellers nach und erleichtert ihm dadurch die intuitive Bedienung. Im Wesentlichen kreis- oder ringförmig bedeutet dabei, dass nicht unbedingt ein geschlossener Kreis oder Ring vorliegen muss und auch die geometrische Exaktheit eines Kreises oder Ringes nicht unbedingt gegeben sein muss. Wird nämlich beispielsweise die Darstellung auf der Anzeigevorrichtung dreidimensional nachempfunden, so wird sich genau genommen auf der zweidimensionalen Ebene der Anzeigevorrichtung lediglich geometrisch eine elliptische Form darstellen.
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Wesentlich ist also, dass der Fahrer der grafischen Darstellung auf der Anzeigevorrichtung gefühlsmäßig eine in etwa kreis- oder ringförmige Anordnung entnimmt.
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Es kann dabei zweckmäßigerweise vorgesehen sein dass bei Auswahl der berührungsempfindlichen Bedienvorrichtung zumindest eine graphische Ansicht verfügbar ist, in der die an- und auswählbaren Funktionen in mehreren untereinander liegenden Ebenen dargestellt werden und bei Auswahl der dreh- und drückbaren Vorrichtung die in einer Ebene angeordneten an- und auswählbaren Funktionen zumindest teilweise in die im Wesentlichen kreis- oder ringförmige Anordnung überführt werden. Die besagte Ebene kann beispielsweise grundlegende an- und auswählbare Funktionen (Funktionssymbole) für die Musiknavigation (vorheriges Album, nächstes Album; vorheriger Titel, nächster Titel; Zurückspulen, Vorwärtsspulen) enthalten. Werden nun die in dieser Ebene befindlichen an- und auswählbaren Funktionen zumindest teilweise in die im Wesentlichen kreis- oder ringförmige Anordnung überführt, so reicht eine Änderung in eine solche graphische Darstellung bereits vollkommen aus, um eine gute Anpassung der Bedienung an einen Dreh-Drücksteller zu realisieren. Die in den anderen Ebenen dargestellten Informationen bzw. an- und auswählbaren Funktionen (beispielsweise verfügbare Alben, aktuelle Musiktitel und aktuelle Laufzeit des Titels) bleiben im Wesentlichen gleich, sind also im Wesentlichen unabhängig von der Auswahl der Bedienvorrichtung. Im Wesentlichen unabhängig soll heißen, dass eine geringfügige Vergrößerung/Verkleinerung bzw. Verschiebung auf der Anzeigevorrichtung von diesem Begriff mit umfasst ist. Bei mehreren an- und auswählbaren Funktionen sind in diese im Wesentlichen als unabhängig von der Auswahl der bedienten Vorrichtung zu betrachten, wenn deren Anordnung zueinander im Wesentlichen unverändert ist. Der Wiedererkennungseffekt ist also für den Fahrer trotz der erfolgten Änderung in der Darstellung gegeben.
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Es bietet sich aufgrund einer funktionsgerechten Darstellung an, bei der im Wesentlichen kreis- oder ringförmigen Anordnung die an- und auswählbaren Funktionen zumindest teilweise derart zu positionieren, dass sich jeweils zwei an- und auswählbare Funktionen auf Höhe einer Ebene befinden. So ist es beispielsweise zweckmäßig, Vor- und Rücklauf in einer gemeinsamen horizontalen Ebene, das eine Mal links (Rücklauf) das andere Mal rechts (Vorlauf) in der kreis- oder ringförmigen Anordnung zu positionieren.
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Dabei wird eine jeweils animierte Überführung zwischen den von der Auswahl der Bedienvorrichtung abhängigen Darstellungen zu einer höheren Akzeptanz beim Fahrer beitragen und ihm das Gefühl geben, dass sich das System optimal an seine Bedürfnisse anpasst.
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Nach einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens ist zumindest eine graphische Ansicht verfügbar, in der auswählbare Daten in Listenform angezeigt werden und bei Auswahl der dreh- und drückbaren Bedienvorrichtung wenigstens ein kreisbogenförmiges, graphisches Element dargestellt wird, entlang dem ein Auswahlcursor in Drehrichtung der dreh- und drückbaren Bedienvorrichtung bewegt werden kann. Wird also beispielsweise bei per Touchscreen ausgewählter Listenanzeige der verfügbaren Alben am linken Rand ein Scrollbar zum Blättern durch die Liste angezeigt, so wäre es denkbar, dass bei Auswahl des Dreh-Drückstellers ein kreisbogenförmiger Strich erscheint, entlang dem Auswahlcursor (in welcher konkreten graphischen Ausgestaltung auch immer) sich entsprechend der Drehrichtung des Dreh-Drückstellers kreisbogenartig bewegt. Die zeilenweise Darstellung der Liste will dabei nicht verändert werden, so dass bereits lediglich durch die Veränderung des erwähnten graphischen Teils eine Verbesserung der Intuitivität in der Bedienung erreicht werden kann.
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Das kreisbogenförmige, graphische Element ist dabei vorzugsweise linksseitig von der Auswahlliste darzustellen.
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Natürlich ist es aber auch denkbar, dass es Fahrer gibt, die keine Abhängigkeit der graphischen Darstellung von der Auswahl der Bedienvorrichtung wünschen. Für solche Fälle kann es vorgesehen sein, dass eine Möglichkeit gegeben ist, die Abhängigkeit der graphischen Darstellung von der Auswahl der Bedienvorrichtung zu desaktivieren, bspw. per Schalter oder menügesteuert.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels deutlich, was mit Hilfe der beiliegenden Figuren näher erläutert werden soll. Dabei bedeuten
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1 eine schematische Draufsicht eines mit einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung ausgestatteten Kraftfahrzeugs,
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2 eine mögliche graphische Ansicht der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung bei Bedienung durch eine berührungsempfindliche Bedienvorrichtung,
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3 eine mögliche graphische Ansicht der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung bei Bedienung durch eine dreh- und drückbare Bedienvorrichtung,
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4 eine mögliche graphische Ansicht der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung mit einer Listendarstellung bei Bedienung durch eine berührungsempfindliche Bedienvorrichtung und
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5 eine mögliche graphische Ansicht der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung mit einer Listendarstellung bei Bedienung durch eine dreh- und drückbare Bedienvorrichtung.
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In 1 ist zunächst ein mit einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 1 ausgestattetes Kraftfahrzeug 2 in der Draufsicht prinziphaft dargestellt. Die Anzeigevorrichtung 1 ist dabei auf einer Instrumententafel 3, und zwar in Verlängerung einer Mittelkonsole 4 angeordnet. Zur Bedienung der Anzeigevorrichtung 1 ist zunächst eine berührungsempfindliche Bedienungseinrichtung vorgesehen, die im dargestellten (bevorzugten) Ausführungsbeispiel in die Anzeigevorrichtung 1 als Touchscreen integriert ist. Hinsichtlich der berührungsempfindlichen Bedienvorrichtung bilden also die Anzeigevorrichtung 1 und die Bedienvorrichtung eine Einheit. Alternativ ist es allerdings auch denkbar, die berührungsempfindliche Bedienvorrichtung als kapazitives Touchpad auszubilden und beispielsweise auf einem Lenkrad 6 oder der Mittelkonsole 4 anzuordnen (jeweils nicht dargestellt). Zusätzlich zur als Touchscreen ausgebildeten Bedienvorrichtung ist auf der Mittelkonsole 4 ein Dreh-Drücksteller 5 vorgesehen. Der Fahrer hat also die Möglichkeit, die Anzeigevorrichtung 1 einerseits über den Touchscreen und andererseits bei Bedarf über den Dreh-Drücksteller 5 zu bedienen. Dies kann in gewissen Situationen nützlich sein, beispielsweise bei unebenen Fahrbahnen, in denen die Bedienung über den Touchscreen wegen auftretender Erschütterungen schwer fällt.
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Über die Anzeigevorrichtung 1 können die an- und auswählbaren Funktionen mehrerer im Kraftfahrzeug 2 befindlicher bedienbarer Geräte, wie beispielsweise Mediaplayer, Mobiltelefon oder auch Navigationssystem angezeigt werden. In 2 ist dabei eine mögliche graphische Ansicht eines Mediaplayers schematisch dargestellt. Die dargestellte Ansicht betrifft dabei die Hauptansicht des Mediaplayers. Diese Hauptansicht ist graphisch in sechs horizontale Ebenen a bis f gegliedert, wobei die Ebenen von oben nach unten gesehen in alphabetischer Reihenfolge beziffert sind. Die Ebene a beinhaltet zunächst mehrere Funktionssymbole 6 zur üblichen Navigation in verfügbaren Musikalben bzw. Musiktiteln. Von links nach rechts gesehen ermöglichen diese Funktionssymbole die Auswahl bzw. Aktivierung der Funktionen „Rückwärtsspringen-Album”, „Vorwärtsspringen-Album”, „Rückwärtsspringen-Titel”, „Vorwärtsspringen-Titel”, „Rücklauf im Titel”, „Pause” und „Vorlauf im Titel”. Rechts von den Funktionssymbolen 6 sind Texte 7 zur Auswahl weiterer Funktionen ersichtlich. Bei Berührung des Touchscreens auf diesen Symbolen, kann es beispielsweise möglich sein, von der Hauptansicht in eine Listendarstellung (vgl. auch 4) zu gelangen. Ferner sind in der Ebene f drei Texte 8 zur Auswahl weiterer Funktionen angedeutet, welche beispielsweise zum Wechsel in einer Anzeige von an- und auswählbaren Funktionen eines anderen bedienbaren Gerätes, wie beispielsweise eines Mobiltelefons, dienen können. In der Ebene b werden zur Verfügung stehende Musikalben 9 in Form von Album-Covern dargestellt. Hier ist zum einen die Auswahl eines Albums 9 über direktes Antippen möglich, alternativ ist aber auch ein horizontales Verschieben der Musikalben durch eine Wischgeste auf dem Touchscreen der Anzeigevorrichtung 1 im Bereich der Ebene b möglich. Die Ebene c dient zur Darstellung des Namens 10 des jeweils ausgewählten Musikalbums. In der darunter liegenden Ebene d wird der jeweils aktuell ausgewählte Musiktitel 11 gezeigt. Auch in den Ebenen c und d führt ein horizontales Verschieben (Wischgeste) zur Auswahl des vorhergehenden bzw. nächsten Musikalbums/-titels. In der Ebene e schließlich wird die aktuelle Laufzeit des aktuellen Musiktitels 11 als Laufleiste 12 graphisch und numerisch dargestellt. Ein Antippen der Laufleiste 12 führt zum Sprung des aktuellen Musiktitels 11 zur entsprechenden Stelle.
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Beabsichtigt nun der Fahrer die Bedienung des Mediaplayers über den auf der Mittelkonsole 4 angeordneten Dreh-Drücksteller 5, so wird eine Berührung des Dreh-Drückstellers 5 über einen Berührungssensor (nicht dargestellt) erkannt und die graphische Anzeige der Anzeigevorrichtung 1 wechselt in eine in der 3 dargestellte graphische Darstellung. Selbstverständlich ist es möglich, alternativ für die Berührung des Dreh-Drückstellers 5 als Umschaltsignal auch das erste Schaltinkrement bei dessen Drehung zu nutzen. In der Ansicht gemäß 3 ist nun ersichtlich, dass die in 2 vorhandene horizontale Anordnung der Funktionssymbole 6 in der Ebene a in eine im Wesentlichen kreis- oder ringförmige Anordnung K überführt wurde, welche sich über mehrere horizontale Ebenen (b bis e) erstreckt. Die kreis- oder ringförmige Anordnung K kann dabei noch durch entsprechend kreis- oder ringförmige Begrenzungslinien 60 bzw. 61 graphisch hervorgehoben werden. Ferner ist in der 3 ersichtlich, dass jeweils zwei funktionsmäßig zusammengruppierbare Funktionssymbole 6 jeweils auf Höhe einer Ebene angeordnet sind. So sollen beispielsweise die Funktionssymbole 6, die zum Vor- und Rückspringen der Musiktitel 11 dienen, mit den Bezugszeichen 6c spezifiziert und die Funktionssymbole 6, welche zur Auslösung des Vorlaufs bzw. Rücklaufs innerhalb eines Musiktitels 11 dienen, mit den Bezugszeichen 6d spezifiziert werden. Die Funktionssymbole zum Springen zum vorhergehenden bzw. nachfolgenden Album sollen mit 6b spezifiziert werden. Es ist ersichtlich, dass sich die Funktionssymbole 6b in der Ebene b, die Funktionssymbole 6c in der Ebene c und die Funktionssymbole 6d in der Ebene d befinden. Diese funktionsorientierte Gruppierung der Funktionssymbole 6 erleichtert eine Orientierung des Fahrers. Unterhalb der Ebene d ist am unteren Rand der kreis- oder ringförmigen Anordnung K ein Funktionssymbol 6e zur Umschaltung zwischen „Pause” und „Wiedergabe” des aktuellen Musiktitels 11 angeordnet. In der gegebenen Darstellung weist das Funktionssymbol 6e auf die mögliche Aktivierung einer Pause hin. Bei aktivierter Pause würde hingegen das Symbol 6e derart aussehen, dass es auf die mögliche abermalige Aktivierung der Wiedergabe hindeutet. Durch die Überführung der horizontalen Darstellung der Funktionssymbole 6 aus 2 in die kreis- bzw. ringförmige Anordnung K gemäß 3 wird die für die Bedienung des Dreh-Drückstellers 5 erforderliche kreis- bzw. ringförmige Bedienungsmotorik für den Fahrer graphisch nachempfunden. Dies erleichtert die Orientierung des Fahrers bei der Auswahl der entsprechenden Funktion beträchtlich. Dreht nun der Fahrer den Dreh-Drücksteller 5 so ist in der graphischen Darstellung gemäß 3 ein Auswahlcursor 13 vorgesehen, der sich entsprechend kreis- bzw. ringförmig entlang der kreis- bzw. ringförmigen Anordnung K bewegt. Der Auswahlcursor 13 ist in der 3 gestrichelt angedeutet. Er kann beliebig ausgestaltet sein und beispielsweise einen bestimmten Kreis- bzw. Ringabschnitt innerhalb der Anordnung K erhellen. In der gewählten Darstellung ist das Funktionssymbol 6e durch den Auswahlcursor 13 ausgewählt. Durch Druck auf den Dreh-Drücksteller 5 ist dann die Aktivierung einer entsprechend vorausgewählten Funktion möglich.
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Erheblich zu einer guten Bedienergonomie für den Fahrer trägt der Umstand bei, dass bei einer Umschaltung zwischen den grafischen Darstellungen gemäß 2 und 3 bestimmte an- und auswählbare Funktionen vorhanden sind, deren graphische Darstellung von der Auswahl der Bedienvorrichtung (Touchpad oder Dreh-Drücksteller 5) im Wesentlichen unabhängig ist. Dies bedeutet bei mehreren ”unabhängigen” an- und auswählbaren Funktionen, dass zumindest deren Anordnung zueinander, d. h. deren Gesamterscheinungsbild, unverändert bleibt. Eine gewisse Veränderung in der Größe der jeweiligen Funktionssymbole oder auch eine geringfügige Verschiebung auf der Anzeige sind hier in jedem Fall zu vernachlässigen. Beim Vergleich der 2 und der 3 fällt auf, dass trotz Änderung der Anordnung der Funktionssymbole 6 die Anordnung der Funktionssymbole 9 (Albencover), 10 (Albennamen), 11 (Musiktitel) sowie 12 (Laufleiste) zueinander im Wesentlichen unverändert sind. Lediglich ihre horizontale Position auf der Anzeigevorrichtung 1 ist eine Ebene nach oben gerutscht, was aber deren Gesamt-Erscheinungsbild und mithin dem Wiedererkennungswert der Darstellung keinen Abbruch tut. Auch ist ersichtlich, dass die Funktionssymbole 8 in beiden Darstellungen identisch sind. Es wird bei Umschaltung zwischen den beiden Darstellungen also nur so viel wie unbedingt nötig verändert. Der Fahrer findet sich in beiden Darstellungen aufgrund des Wiedererkennungseffektes sofort wieder zurecht. Zusätzlich wird durch die kreis- bzw. ringförmige Anordnung K der Funktionssymbole 6 jedoch in der 3 die Anzeige an die gefühlte Bedienung des Dreh-Drückstellers 5 angepasst.
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Selbstverständlich ist es möglich, eine Umschaltung zwischen den Darstellungen nicht erst bei Berührung der jeweiligen Bedienvorrichtung (Touchscreen oder Dreh-Drücksteller 5) durchzuführen, sondern bereits bei der Annäherung einer Hand des Fahrers an eine der Bedienvorrichtungen zu veranlassen. Hierzu ist eine geeignete Annäherungssensorik vorzusehen. Ferner kann die Umschaltung zwischen den entsprechenden Darstellungen noch durch eine geeignete Animation und/oder ein akustisches Signal bestätigt werden. Eine solche Animation könnte bspw. folgendermaßen erfolgen:
Beim Wechsel von der grafischen Darstellung der 2 in die der 3 werden zunächst die in der Ebene a befindlichen Funktionssymbole 6 und 7 ausgeblendet. Danach werden die Funktionssymbole 9 bis 12 etwas verkleinert und um eine Ebene nach oben verschoben, so dass der Fahrer den visuellen Eindruck hat, dass diese Funktionssymbole in den Hintergrund verschoben werden. Etwa zeitgleich mit dieser Verschiebung erfolgte eine Einblendung der kreis- bzw. ringförmigen Anordnung K. Die Anwendung kann dabei auf einmal oder auch durch Kreis- bzw. ringförmiges „Einlaufen” der Anordnung K in die Anzeige erfolgen. Zum Schluss wird der Auswahlcursor 13 eingeblendet und wenigstens einmal entlang der kreis- bzw. ringförmigen Anordnung K hin- und herbewegt, bis er auf einem Funktionssymbole zum Stehen kommt. Hierdurch wird der Fahrer zusätzlich auf den Zusammenhang zwischen der aktuellen graphischen Darstellung und der ”Bedienungsmotorik” des Dreh-Drückstellers 5 aufmerksam gemacht. Ein Wechsel von der grafischen Darstellung der 3 in die der 2 erfolgt entsprechend umgekehrt.
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Nun wird auf die 4 und 5 Bezug genommen, welche mögliche Listendarstellungen (beispielsweise verfügbare Alben oder Titel) zeigen. So zeigt die 4 eine mögliche Listendarstellung bei Bedienung der Anzeigevorrichtung 1 über den Touchscreen. Im oberen Bereich der Anzeige (Ebene a) sind wiederum die aus der 2 bekannten Funktionssymbole 6 und 7 ersichtlich, wobei einem Text 7 die mögliche Funktionsauswahl zum Rücksprung in die Darstellung gemäß 2 zugeordnet sein kann. Auch die Darstellung der Texte 8 im unteren Bereich der Darstellung (Ebene f) ist im Wesentlichen gleich geblieben. Zwischen diesen Ebenen werden nun beispielsweise auswählbare Alben oder Titel 16 listenförmig angezeigt. Die Liste wird von einer im Wesentlichen rechteckförmigen Umrahmung 14 umrandet, wobei sich am linken Rand der Umrahmung 14 ein Scrollbar 15 befindet. Entsprechend dem jeweils ausgewählten Album bzw. Titel ist dieser mit einem Auswahlcursor 17 (beispielsweise Umrahmung oder Aufhellung) belegt. Eine Aktivierung erfolgt in bekannter Weise durch Berührung des Touchscreens. Wird nun in der Listendarstellung vom Fahrer der Dreh-Drücksteller 5 berührt oder erfolgt eine Annäherung an diesen, so erfolgt wiederum eine Umschaltung der Darstellung von der 4 in eine solche gemäß 5. Beim Vergleich dieser beiden Darstellungen ist ersichtlich, dass die graphische Darstellung der an- und auswählbaren Funktionssymbole 6 bzw. der Texte 7 und auch der Texte 8 im Wesentlichen gleich bleibt, d. h. deren Anordnung zueinander ist unverändert. Auch deren Platzierung auf dem Bildschirm der Anzeigevorrichtung 1 (d. h. Anzeige im Bereich der oberen Ebene a bzw. der unteren Ebene f ist im Wesentlichen gleich geblieben. Lediglich der Scrollbar 15 wurde durch ein kreisbogenförmiges, graphisches Element 19 ersetzt, an das sich eine Listenumrahmung 18 anschließt. Bei Drehung des Dreh-Drückstellers 5 kann ein Auswahlcursor 20 entlang des kreisbogenförmigen, grafischen Element 19 bewegt werden (s. Pfeile). Zusätzlich zum Auswahlcursor 20 kann ein zweiter Cursor 21 vorgesehen sein, der bspw. entsprechend dem in 4 dargestellten Auswahlcursor 17 ausgebildet sein kann. Durch diese an und für sich nur geringfügige Änderung in der graphischen Darstellung wird in der listenförmigen Darstellung bei Auswahl des Dreh-Drückstellers 5 als Bedienvorrichtung visuell eine große Wirkung erzielt und ein hohes Maß an visuellem Bedienkomfort geschaffen. Da gewisse an- und auswählbare Funktionen jedoch im Wesentlichen unabhängig von der Auswahl der Bedienvorrichtung gehalten sind, findet sich der Fahrer sowohl in der einen als auch in der anderen Darstellung sofort wieder zurecht. Dies führt insgesamt zu einer hohen Bedienergonomie und Akzeptanz. Eine Umschaltung zwischen den Darstellungen gemäß den 4 und 5 bzw. den 2 und 3 erfolgt dabei immer bei Berührung der jeweils anderen Bedienvorrichtung bzw. bei Annäherung an diese, wobei auch die Umschaltung zwischen den Darstellungen gemäß 4 und 5 ebenfalls animiert erfolgen kann. Eine solche Animation könnte beispielsweise wie folgt vonstatten gehen:
Befindet man sich in der grafischen Darstellung gemäß 4 und berührt den Dreh-Drücksteller 5, so wird der Scrollbar 15 ausgeblendet und gleichzeitig das kreisbogenförmige, grafische Elemente 19 eingeblendet. Anschließend erscheint der Auswahlcursor 20 und wird wenigstens einmal entlang dem kreisbogenförmigen, grafischen Element 19 hin- und her bewegt, bis er anschließend auf dem aktuell ausgewählten Listeneintrag zum Stillstand kommt. Der zweite Cursor 21 kann entsprechend mitgeführt werden. Hierdurch wird der Fahrer zusätzlich auf den Zusammenhang zwischen der aktuellen graphischen Darstellung und der ”Bedienungsmotorik” des Dreh-Drückstellers 5 aufmerksam gemacht.
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Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass das kreisbogenförmige, grafische Element 19 oder ein vergleichbares kreisbogenförmiges Element natürlich auch in Alleinstellung (ohne die Listenumrahmung 18) dargestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeigevorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Instrumententafel
- 4
- Mittelkonsole
- 5
- Dreh-Drücksteller
- 6
- Funktionssymbol
- 60
- innere kreis- oder ringförmige Begrenzungslinie
- 61
- äußere kreis- oder ringförmige Begrenzungslinie
- 7
- Text zur Auswahl einer Funktion
- 8
- Text zur Auswahl einer Funktion
- 9
- Darstellung von Musikalben (Cover)
- 10
- Name des ausgewählten Musikalbums
- 11
- aktueller Musiktitel
- 12
- Laufleiste
- 13
- Auswahlcursor
- 14
- Listenumrahmung
- 15
- Scrollbar
- 16
- Auswählbare Alben oder Titel
- 17
- Auswahlcursor
- 18
- Listenumrahmung
- 19
- kreisbogenförmiges, grafisches Element
- 20
- 1. Auswahlcursor
- 21
- 2. Auswahlcursor (Aufhellung)
- a–f
- horizontale Ebenen, in denen an- und auswählbare Funktionen dargestellt werden
- K
- kreis- oder ringförmige Anordnung von an- und auswählbaren Funktionen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006028046 A1 [0006]