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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlussanordnung für ein bewegliches Fahrzeugteil mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Die Anmelderin entwickelt und fertigt derartige Verschlussanordnungen seit geraumer Zeit.
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Um beispielsweise für eine KFZ-Fronthaube einen zu Justierzwecken verstellbaren Fangbügel bereitzustellen, werden seit geraumer Zeit Anordnungen eingesetzt, wie sie beispielsweise in der
DE 195 28 789 C1 beschrieben sind.
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In jüngster Zeit wurden auch Verschlussanordnungen entwickelt und in Serie eingesetzt, wie sie in der auf die Anmelderin mit zurückgehenden
DE 10 2008 024 154 A1 beschrieben sind.
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Der Fangbügel ist zu Justierzwecken entlang eines Verstellweges verstellbar. Eine solche Justage ist bei der Montage der Fahrzeughaube werksseitig erforderlich, um einen Toleranzausgleich der Fertigungs- und der Montagetoleranzen zu ermöglichen. Auch Nachjustagen sind beispielsweise zu Wartungszwecken werkstattseitig gewünscht.
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Gewisse Probleme bereitet im Hinblick auf die große Masse der KFZ-Fronthaube die Erzielung einer dauerhaften Wackelfestigkeit des Fangbügels.
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Insbesondere bedingt durch vorgegebene, gewünscht große Verstelllängen des Fangbügels ist bei Verschlussanordnungen des Standes der Technik ein unerwünschtes großes Bewegungsspiel vorhanden, welches zu einem Wackeln des Fangbügels führen kann.
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Mit diesem Problem beschäftigte sich bereits die nachveröffentlichte deutsche Patentanmeldung
DE 10 2009 037 357 A1 der Anmelderin, die zur Erzielung der Wackelfestigkeit eine Anordnung eines Übermaßgewindes vorsieht. Dort wird vorgeschlagen, dass sich lappenartig hervorragende Bereiche gewindeschneideartig in das Innengewinde hinein schneiden und so für die Wackelfestigkeit sorgen.
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Ausgehend von der vorveröffentlichten
DE 10 2008 024 154 A1 besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine demgegenüber verbesserte Verschlussanordnung bereit zustellen, die eine dauerhaft wackelfeste Anordnung eines Fangbügels über seinen gesamten Verstellbereich ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Gewinde einen ersten Gewindeabschnitt und einen zweiten Gewindeabschnitt aufweist, wobei der zweite Gewindeabschnitt relativ zu dem ersten Gewindeabschnitt unter Gewindegangversatz angeordnet ist und gegen Federkraft relativ zu dem ersten Gewindeabschnitt, den Gewindegangversatz aufhebend, axial verschieblich ist.
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Das Prinzip der Erfindung besteht somit im Wesentlichen darin, ein Gewinde in zwei Gewindeabschnitte zu unterteilen. Unter der Annahme, dass das Schraubgewinde als Außengewinde ausgebildet ist und am Fangbügel angeordnet ist, und das Gegengewinde als Innengewinde ausgebildet und am Trägerblech angeordnet ist, besteht beispielsweise die Möglichkeit, das Innengewinde in zwei Gewindeabschnitte zu unterteilen. Diese beiden Gewindeabschnitte werden vorteilhaft von unterschiedlichen Bauelementen bereitgestellt. So kann beispielsweise der erste Gewindeabschnitt axial lang gehalten sein und von einer im Wesentlichen herkömmlichen Gewindehülse oder Gewindemutter bereitgestellt werden. Der zweite Gewindeabschnitt kann demgegenüber axial deutlich kürzer ausgebildet sein und von einer z. B. aus Federblech bestehenden Sicherungsscheibe bereitgestellt sein. Die Sicherungsscheibe kann an der Gewindehülse unverlierbar gehalten sein. Beispielsweise kann hierzu die Gewindehülse mit einem umbördelten Halsabschnitt ausgestattet sein, der die Sicherungsscheibe axial festhält.
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In eine solche Anordnung, umfassend eine Sicherungsmutter und eine daran unverlierbar gehaltene und axial fixierte Sicherungsscheibe, kann ein durchgehendes Gewinde eingeschnitten werden. Nachfolgend kann die Sicherungsscheibe, z. B. durch Ausübung einer Axialkraft, relativ zu der festgehaltenen Gewindehülse geringfügig axial verlagert werden. Dabei wird ein Versatz des Gewindeganges erzielt. Mit anderen Worten ist der zweite Gewindeabschnitt mit seinem Gewinde zu dem Gewindegang des ersten Gewindeabschnittes geringfügig versetzt angeordnet.
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Wird nun der entsprechende Schenkel des Fangbügels in diese Anordnung mit Gewindehülse und Sicherungsscheibe hinein geschraubt, so geschieht folgendes:
Zunächst sei angenommen, der Fangbügelschenkel werde mit seinem freien Ende zunächst in den ersten Gewindeabschnitt hineingeschraubt und trifft erst, wenn er diesen ersten Gewindeabschnitt durchlaufen hat, auf den zweiten Gewindeabschnitt. Auf Grund des Versatzes des Gewindeganges trifft das freie Ende des Schenkels mit dem Ende seiner Schraubenlinie zwar auf den zweiten Gewindeabschnitt, kann in diesen allerdings zunächst nicht hineingeschraubt werden. Unter fortwährender Rotation des Schenkels kann dieser den zweiten Gewindeabschnitt axial verlagern, und zwar soweit, bis der Versatz des Gewindeganges aufgehoben ist und das Ende der Schraubenlinie des Schenkels in den zweiten Gewindeabschnitt eintreten kann. Dabei wird der zweite Gewindeabschnitt derartig weit verschoben, dass der Gewindeversatz vollständig aufgehoben ist.
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Während dieser Verschiebebewegung findet auf Grund der Wahl des Materials der Sicherungsscheibe und auf Grund der geometrischen Anordnung eine Verlagerung des zweiten Gewindeabschnittes unter Aufbringung einer axialen Federkraft statt. Der zweite Gewindeabschnitt kann zwar in Axialrichtung verlagert werden, aber nur unter Aufbringung und Ausübung einer Federkraft. Der Grund hierfür liegt in der geometrischen Ausgestaltung der Sicherungsscheibe, die radial außen axial festgehalten ist und radial innen Werkstoffbereiche aufweist, die eine Axialbewegung unter Aufbringung einer Federkraft zulassen.
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Wird der Schenkel des Fangbügels in diese Anordnung hinein eingedreht, so wird der Fangbügelschenkel vom Außengewinde axial vorgespannt. Mithin wird das Außengewinde innerhalb des Innengewindes zu einer Gewindeseite hin axial vorgespannt. Hierdurch wird ein gänzlich wackelfreier Sitz des Fangbügels in dem Innengewinde erzielt.
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Für die vorliegende Erfindung ist es unerheblich, auf welcher Seite des ersten Gewindeabschnittes der zweite Gewindeabschnitt angeordnet ist. So kann das am Fangbügel angeordnete Außengewinde beim Eindrehen zunächst auf den ersten Gewindeabschnitt und anschließend auf den zweiten Gewindeabschnitt treffen, oder alternativ zuerst auf den zweiten Gewindeabschnitt und nachfolgend auf den ersten Gewindeabschnitt treffen.
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Für die Erfindung ist es auch unmaßgeblich, ob das am Fangbügel angeordnete Gewinde in zwei Gewindeabschnitte unterteilt ist oder das am Trägerblech angeordnete Gegengewinde in zwei Gewindeabschnitte unterteilt ist.
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Weiterhin ist unmaßgeblich, wie die axial federnde Anordnung der beiden Gewindeabschnitte relativ zueinander erzielt wird. Entscheidend ist ein unverlierbarer Halt des zweiten Gewindeabschnittes relativ zu dem ersten Gewindeabschnitt. Dabei bietet es sich an, den zweiten Gewindeabschnitt von einer Sicherungsscheibe bereitzustellen, die von einem Federblech gebildet ist, die mit ihren radial außen liegenden Randbereichen axial eingespannt ist und eine axiale, federelastische Beweglichkeit der radial innen liegenden Bereiche zulässt.
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Denkbar ist aber auch, dass der zweite Gewindeabschnitt von ausgestellten Laschen oder umformten Werkstoffbereichen desjenigen Elementes bereitgestellt ist, welches den ersten Gewindeabschnitt trägt.
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Während es auf anderen Gebieten der Technik bekannt ist, Sicherungsmuttern mit gesonderten Sicherungsscheiben einzusetzen, und solche Elemente in anderen Gebieten der Technik auch eingesetzt werden, findet sich für die Anordnung eines solchen Gewindeteils mit zwei, unter Gewindegangversatz angeordneten Gewindeabschnitten an einem zu Justierzwecken verstellbaren Fangbügel kein Vorbild. Erfindungsgemäß gelingt es erstmalig, bei einer Verschlussanordnung mit einem Fangbügel eine solche besondere Gewindeanordnung vorzusehen, wobei der Fangbügel entlang einem großen Verstellweg verstellbar ausgebildet ist und sich nur auf Grund des großen Verstellweges die besondere Problematik eines unerwünschten Wackelns ergibt und sich die Aufgabe stellt, einen wackelfreien Sitz des Fangbügels entlang seines gesamten Verstellweges zu erreichen.
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Erfindungsgemäß ist auch eine mehrmalige Justage oder Nachjustage mit einer solchen Gewindeanordnung möglich.
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Dadurch, dass zwei Gewindeabschnitte mit einem Gewindegangversatz zueinander angeordnet sind, wird eine Federelastizität erreicht, die die gewünschten Drehmomente zur Verstellung des Fangbügels gewährleistet. Einerseits wird die vorgegebene untere Grenze für ein Mindestdrehmoment überschritten und andererseits die vorgegebene Höchstgrenze für ein maximales Drehmoment unterschritten. So ist gewährleistet, dass keine übermäßigen Drehmomente zur Verstellung des Fangbügels auszuüben sind. Andererseits wird sichergestellt, dass bei einem regulären Fahrbetrieb über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeuges keine unbeabsichtigte Lösung der Gewindeanordnung auf Grund von Vibrationen eintritt.
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Die Verschlussanordnung umfasst einen Fangbügel, der relativ zu einem karosseriefesten oder fahrzeugteilfesten Trägerblech verlagerbar ist. Der Begriff Trägerblech ist im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung dabei so zu verstehen, dass es sich um einen Fahrzeugteilabschnitt handelt, beispielsweise um einen Abschnitt eines beweglichen Fahrzeugteiles oder um einen Abschnitt eines Karosserieteils. Der Begriff Trägerblech umfasst dabei auch solche Fahrzeugteile oder Karosserieabschnitte, die von einer Blechform abweichen. Der Fangbügel wirkt mit einem Schloss zusammen, welches typischerweise eine Drehfalle und eine Sperrklinke aufweist. Alternativ kann der Fangbügel auch mit einem Sicherungshaken zusammenwirken.
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Die Justage, d. h. die Verstellung des Fangbügels, erfolgt durch Betätigung von Werkzeugflächen, die an dem Innengewinde oder an dem Außengewinde angeordnet sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Fangbügel einen um seine Längsachse drehbaren Schenkel aufweist, der ein Außengewinde trägt. Das Gegengewinde ist insoweit an einer Gewindeanordnung angeordnet, die trägerblechfest angeordnet, beispielsweise angeschweißt, ist. Bei einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die Gewindeanordnung auch relativ zu dem Trägerblech drehbar.
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Der Fangbügel kann beispielsweise im Wesentlichen U-förmig ausgebildet sein und zwei Längsschenkel und einen Querschenkel umfassen. Der Querschenkel kann bezüglich seines Abstandes relativ zu dem Trägerblech dadurch variiert werden, dass einer der beiden Längsschenkel gedreht wird. Der andere Längsschenkel kann z. B. in einem Durchzug des Trägerbleches geführt werden.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Fangbügel von einer geschlossenen oder einer im Wesentlichen geschlossenen Öse gebildet und kann jeweils in 180°-Schritten um eine Mittelachse rotiert werden, die von einem Längsschenkel gebildet ist. Die 180°-Schritte berücksichtigen, dass jeweils nach einer 180°-Drehung der Querschenkel des Fangbügels, der mit der Drehfalle operiert, in seine Ursprungsstellung zurückgekehrt ist.
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Der Fangbügel ist relativ zu den Trägerblechen entlang einer Verstelllänge, d. h. entlang eines Verstellweges, verstellbar. Dieser kann mehrere Millimeter, beispielsweise 6 mm, betragen.
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Aus der
DE 1 125 237 A ist eine Sicherheitsmutter bekannt, bei der eine topfförmige Membran unter Erzielung einer Bremswirkung nach Beendigung eines Aufschraubvorganges die Sicherheitsmutter gegen ein selbsttätiges, bzw. unbeabsichtigtes Lösen schützt. Der Druckschrift kann kein Hinweis entnommen werden, die dort beschriebene Sicherheitsmutter bei einer Verschlussanordnung für ein bewegliches Fahrzeugteil einzusetzen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Gewindeabschnitt axial deutlich länger gestreckt ausgebildet, als der zweite Gewindeabschnitt.
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Weiter vorteilhaft sind Schraubgewinde und Gegengewinde jeweils von einem metrischen Gewinde gebildet. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn keines der beiden Gewinde als Übermaßgewinde ausgebildet ist.
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Im Unterschied zu der mit der nachveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2009 037 357 A1 vorgeschlagenen Lösung kann insoweit auf herkömmliche Gewinde zurückgegriffen werden. Es ist lediglich erforderlich, einen zweiten Gewindeabschnitt, beispielsweise bereitgestellt durch ein gesondertes Bauteil, vorzusehen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der nicht zitierten Unteransprüche, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele. Darin zeigen:
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1 in einer schematischen, teilgeschnittenen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verschlussanordnung mit einem im Wesentlichen U-förmigen Fangbügel, der einen relativ zu einem Querschenkel drehbaren Seitenschenkel aufweist,
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2 in einer Darstellung gemäß 1 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verschlussanordnung, bei dem die Werkzeugangriffsflächen des drehbaren Längsschenkel des Fangbügels von dem Trägerblech weg verlagert sind,
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3 in einer Darstellung ähnlich der 1 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verschlussanordnung, mit einem im Wesentlichen ösenförmigen Fangbügel,
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4 in einer vergrößerten, schematischen Detaildarstellung einen Querschnitt durch eine Gewindeanordnung mit Gewindehülse und mit daran festgelegter Sicherungsscheibe, und
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5 in einer Darstellung gemäß 4 die Gewindeanordnung der 4 mit darin eingeschraubten, abgebrochen dargestellten Fangbügelschenkel.
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In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Figuren sind der Übersichtlichkeit halber gleiche oder miteinander vergleichbare Teile oder Elemente, auch soweit unterschiedliche Ausführungsbeispiele betroffen sind, mit gleichen Bezugszeichen, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben bezeichnet. Der nachfolgenden Figurenbeschreibung sei vorausgeschickt, dass sämtliche erfinderischen Prinzipien lediglich beispielhaft, schematisch dargestellt sind und die Zeichnungen insbesondere nicht maßstäblich zu verstehen sind.
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Ausweislich 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verschlussanordnung 10 einen im Wesentlichen U-förmigen Fangbügel 11, der relativ zu einem Trägerblech 12 verstellbar ist. Das Trägerblech ist beispielsweise Bestandteil einer KFZ-Fronthaube, an der ein oder zwei oder mehrere Fangbügel 11 angeordnet sein können.
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Der Fangbügel 11 der 1 umfasst einen Querschenkel 14 und zwei Längsschenkel 13a, 13b. Der Längsschenkel 13b und Querschenkel 14 bestehen aus einem einzigen Werkstück in Form eines gebogenen Drahtes. Der zweite Längsschenkel 13a ist drehbar relativ zu dem Querschenkel 14 angeordnet und verfügt über Werkzeugangriffsflächen 26a, 26b, an denen ein Maulschlüssel oder dergleichen angreifen kann, um den Längsschenkel 13a um seine Mittellängsachse D zu drehen.
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Das bezüglich 1 untere Ende des Längsschenkels 13a umfasst einen Nietkopf und ggf. eine Ringscheibe.
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Der Längsschenkel 13a weist entlang eines Axialabschnittes 22 ein Außengewinde 23 auf, welches in ein nachfolgend noch näher zu erläuterndes Gewinde einer Gewindeanordnung 17 eingreift.
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Der Längsschenkel 13b ist in einem Durchzug 15 des Trägerbleches 12 geführt. Die Gewindeanordnung 17 ist in einem Durchzug 16 des Trägerbleches eingesetzt und dort beispielsweise durch Schweißen befestigt. Es sind allerdings auch andere Befestigungsarten möglich, um einen festen Sitz der Gewindeanordnung 17 im Gewindedurchzug 16 zu erzielen, beispielsweise durch Presspassung, Einschrauben oder dergleichen.
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Die Gewindeanordnung 17 umfasst eine Gewindehülse 18, die im Bereich ihres Kopfes eine Tasche aufweist, in die eine Scheibe 19 eingesetzt ist. Die Scheibe 19 ist eine Ringscheibe, die beispielsweise aus Federblech besteht. Durch Umbördelung eines Halses 20 der Gewindehülse 18 wird ein Haltekragen 21 erzeugt, der sich auf die Oberseite der Scheibe 19 auflegt und die Scheibe 19 auf diese Weise axial an der Gewindehülse 18 sichert.
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Sowohl die Gewindehülse 18 als auch die Sicherungsscheibe 19 weisen jeweils ein Innengewinde auf. Das Innengewinde der Gewindehülse 18 wird als erster Gewindeabschnitt 24 und das Innengewinde der Sicherungsscheibe 19 wird als zweiter Gewindeabschnitt 25 bezeichnet.
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Beide Gewindeabschnitte 24, 25 weisen ein identisches Gewinde, d. h. insbesondere einen gleichen Gewindegang und insbesondere eine gleiche Steigung, auf. Die beiden Gewindeabschnitte 24, 25 sind allerdings mit einem gewissen Axialversatz zueinander, d. h. unter Versatz des Gewindeganges, angeordnet.
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Bei eingesetztem Längsschenkel 13a durchgreift das Außengewinde 23 des Längsschenkels 13a beide Gewindeabschnitte 24, 25.
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Wie später noch detailliert erläutert wird, übt in diesem Zustand die Ringscheibe 19 eine Axialkraft auf den Längsschenkel 13a aus und zieht diesen auf eine Seite des Gewindeganges des Gewindes 24 der Gewindehülse 18. Auf diese Weise wird der Längsschenkel 13a und damit auch der Fangbügel 11 insgesamt wackelfrei am Trägerblech 12 festgelegt.
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Durch Drehung des Längsschenkels 13a um seine Mittellängsachse D kann der Abstand V zwischen Querschenkel 14 und Trägerblech 12 eingestellt und justiert werden. Damit kann z. B. eine KFZ-Fronthaube auf gewünschte Weise arretiert werden.
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Für den Fall, dass der Fangbügel 11 an einer KFZ-Fronthaube angeordnet ist, kann ein Schloss, welches beispielsweise eine Drehfalle aufweist, die mit dem Querschenkel 14 kooperiert, karosserieseitig fest angeordnet sein.
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Eine Verschlussanordnung 10 gemäß der Erfindung kann zur karosserieseitigen Festlegung einer Tür oder eines Deckels des Fahrzeuges eingesetzt werden, beispielsweise zur Verriegelung einer KFZ-Seitentür, einer KFZ-Heckklappe, einer KFZ-Rückenlehne oder dergleichen.
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2 zeigt ein gegenüber 1 geändertes Ausführungsbeispiel, bei dem die Werkzeugangriffsflächen 26a, 26b bezüglich 2 nach unten verlagert sind. Hier ist eine Mutter 34 drehfest auf dem Längsschenkel 13a angeordnet und kann durch Betätigung der Werkzeugangriffsflächen 26a, 26b rotiert werden und dabei den Längsschenkel 13a mitnehmen.
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Auch hier wird durch Drehung des Längsschenkels 13a der Abstand V zwischen Querschenkel 14 und Trägerblech 12 variiert. Der zweite Schenkel 13b des Fangbügels 11 kann entlang des Durchzuges 15 verschoben werden.
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3 zeigt demgegenüber eine geänderte Ausführungsform der Erfindung, bei der der Fangbügel 11 im Wesentlichen nach Art einer Öse 27 ausgebildet ist. Hier wird der Fangbügel 11 über einen einzigen Schenkel 28 am Trägerblech 12 gehalten. Dieser Schenkel ist ein Mittelschenkel 28, der eine Drehachse M bereitstellt. Der Mittelschenkel 28 trägt wiederum ein Außengewinde 23 und ist in einer Gewindeanordnung 17 verstellbar. Die Gewindeanordnung 17 umfasst – wie bei den beiden vorherigen Ausführungsbeispielen – eine Gewindehülse 18 und eine Ringscheibe 19. Die Gewindehülse 18 ist bei diesem Ausführungsbeispiel drehfest relativ zu dem Trägerblech 12 angeordnet. Hierzu weist die Gewindehülse 18 einen Nietkopf 29 auf, der mit seiner Nietoberseite 30 auf der einen Seite und seiner Nietunterseite 31 auf der gegenüberliegenden, unteren Seite des Trägerbleches 12 angeordnet ist und dieses zwischen sich einfasst. Auf diese Weise ist die Gewindehülse 18 und damit die gesamte Gewindeanordnung 17 relativ zu dem Trägerblech 12 axial und drehfest festgelegt.
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Eine Verstellung des Fangbügels 11 zur Justage erfolgt durch Drehung des Fangbügels 11 um seine Mittellängsachse M.
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Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausgestaltung der Erfindung kann auch die Gewindeanordnung 17 drehbar relativ zu dem Trägerblech 12 angeordnet werden, so dass durch Drehung der Gewindeanordnung 17 um ihre Mittellängsachse M eine Verstellung des Fangbügels 11 erfolgt.
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Anhand des Ausführungsbeispiels der 4 soll nun das wesentliche, erfinderische Prinzip der Verschlussanordnung 10 erläutert werden:
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4 zeigt in einer schematischen Prinzipdarstellung die Gewindeanordnung 17, wie sie bei den Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 Einsatz finden kann. Die Gewindehülse 18 ist nach Art einer herkömmlichen Schraubmutter ausgebildet und weist ein Innengewinde 24 auf, welches sich entlang einer Axiallänge L1 erstreckt. Die Gewindehülse 18 weist eine Tasche 35 auf, die in eine Ringscheibe 19 eingesetzt ist. Die Ringscheibe 19 besteht aus Federblech. Sie ist in Axialrichtung A an der Gewindehülse 18 gehalten. Hierzu ist ein Halsbereich 20 der Gewindehülse 18 umgerollt oder umbördelt, so dass ein Haltekragen 21 die Oberseite der Ringschreibe 19 beaufschlagt.
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Die Ringscheibe 19 weist einen radial äußeren Bereich 32 auf, der axial festgehalten ist. Die Ringscheibe 19 weist darüber hinaus auch noch einen radial inneren Bereich 33 auf, der in Axialrichtung A geringfügig verschieblich ausgebildet ist.
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Die Ringscheibe 19 weist ein Innengewinde 25, den sogenannten zweiten Gewindeabschnitt 25, auf, welches dem Innengewinde 24, dem sogenannten ersten Gewindeabschnitt 24, der Mutter 18 entspricht. Das Innengewinde 25 weist eine Axiallänge L2 auf, die deutlich geringer ist, als die Axialerstreckung L1 der Gewindehülse 18.
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Die erfindungsgemäße Besonderheit besteht darin, dass der erste Gewindeabschnitt 24 und der zweite Gewindeabschnitt 25 unter einem Gewindegangversatz zueinander angeordnet sind. Dies bedeutet, dass das Gewinde 25 geringfügig axial versetzt zu dem ersten Gewindeabschnitt 24 angeordnet ist, und zwar derart, dass die wendelartige Einkerbung, die den Gewindegang bereitstellt, außerperiodisch verschoben ist. Mit anderen Worten ist eine in den ersten Gewindeabschnitt 24 eingedrehte Schaube nur in den Gewindegang des zweiten Gewindeabschnittes 25 eindrehbar, wenn der zweite Gewindeabschnitt 25 axial aus seiner Ruheposition heraus verschoben wird.
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Eine solche Anordnung wird beispielsweise erreicht, indem in eine Hülse 18 mit daran durch Umbördelung bereits befestigter Scheibe 19 ein Gewinde eingeschnitten wird. Anschließend kann beispielsweise durch Beaufschlagung durch einen Prägestempel oder dergleichen die Scheibe 19 insgesamt oder deren radial innerer Bereich geringfügig axial versetzt werden, wobei die axial versetzte Position dauerhaft beibehalten wird.
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4 zeigt den als Ruhemaß RM bezeichneten Abstand zwischen dem Gewindeabschnitt 24 und dem Gewindeabschnitt 25. Es sei im Folgenden davon ausgegangen, dass dieses Ruhemaß einen Gewindegangversatz beinhaltet.
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Wird nun in die Gewindeanordnung 17 der 4 der Längsschenkel 13a des Fangbügels 11 der 1 eingedreht, so kann das freie Ende 36 des Längsschenkels 13a, bezogen auf 4 von unten eingeführt, zunächst den ersten Gewindeabschnitt 24 durchstecken. Sobald das Ende 36 aus dem ersten Gewindeabschnitt 24 oberseitig hinaustritt, kommt es mit dem unteren Rand des Gewindeabschnittes 25 in Kontakt. Auf Grund des Gewindegangversatzes kann das Ende der Schraubenlinie des Längsschenkels 13a aber nicht in das Gewinde 25 eintreten. Stattdessen wird bei weiterer Drehung der radial innere Bereich 33 und damit auch der zweite Gewindeabschnitt 25 geringfügig axial bezüglich 4 nach oben verschoben, und zwar soweit, bis das freie Ende 36 des Längsschenkels 13a in den zweiten Gewindeabschnitt 25 eintreten kann. Diese Situation ist dann erreicht, wenn der Gewindeversatz aufgehoben ist. 5 zeigt diese Position, in der der Abstand zwischen dem ersten Gewindeabschnitt 24 und dem zweiten Gewindeabschnitt 25 mit AM bezeichnet ist. Dieses nicht maßstäblich dargestellte Arbeitsmaß AM beschreibt einen Abstand, bei dem der Gewindegangversatz zwischen den beiden Gewindeabschnitten 24, 25 aufgehoben ist.
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5 zeigt die Position des vollständig eingedrehten Längsschenkels 13a, der mit seinem Außengewinde 23 sowohl den ersten Gewindeabschnitt 24 als auch den zweiten Gewindeabschnitt 25 durchgreift. Um diese Position des zweiten Gewindeabschnittes 25 zu erzielen, ist der radial innere Bereich 33 der Scheibe 19 in Axialrichtung A geringfügig verlagert worden. Der radial äußere Bereich 32 der Scheibe 19 ist während dieser Bewegung festgehalten worden.
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Auf Grund der Geometrie und der Materialwahl der Scheibe 19 ist die Axialverlagerung des radial inneren Bereiches 33 der Ringscheibe 19 gegenüber dem axial festgehaltenen Bereich 32 der Scheibe 19 unter Aufbringung einer axialen Federrückstellkraft erfolgt. Mithin ist der Längsschenkel 13a im eingeschraubten Zustand gemäß 5 entgegen der Axialrichtung, also bezogen auf 5 nach unten, axial vorgespannt. Damit wird das Außengewinde 23 des Längsschenkels 13a gegen die jeweils unteren Flanken des Gewindeganges des ersten Gewindeabschnittes 24 gedrückt. Hierdurch wird ein wackelfreier Sitz des Längsschenkels 13a in dem Gewinde 24 erreicht. Mithin ist auch der Fangbügel 11 wackelfest angeordnet.
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Darüber hinaus gewährleistet die erfindungsgemäße Verschlussanordnung einen wackelfreien Sitz in sämtlichen unterschiedlichen axialen Positionen des Fangbügels 11 entlang der Verstelllänge.
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Während die Gewindeanordnung 17 der 4 und 5 bei den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 unmittelbar eingesetzt werden kann, ist bei dem Ausführungsbeispiel der 3 die Gewindeanordnung 17 der 4 und 5 zusätzlich noch mit einem radial außen liegenden Nietkopf 29 ausgestattet.
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Darüber hinaus lässt das Ausführungsbeispiel der 3 erkennen, dass die Scheibe 19 dem Querschenkel 14 benachbart angeordnet sein kann, also dem Querschenkel 14 näher ist, als der erste Gewindeabschnitt 24. Demgegenüber zeigen die Ausführungsbeispiele der 1 und 2, dass die Sicherungsscheibe 19 und damit auch der zweite Gewindeabschnitt 25 dem Querschenkel 14 ferner angeordnet sein kann, als der erste Gewindeabschnitt 24.
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Von wesentlicher Bedeutung ist, dass der Längsschenkel 13a, 28 des Fangbügels 11 entlang seiner gesamten axialen Länge L3 mit einem durchgehenden, insbesondere metrischen, Außengewinde 23 ausgestattet sein kann.
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Die Gewindeanordnung 17 ist demgegenüber mit einem ersten Gewindeabschnitt 24 der Axiallänge L1 ausgestattet, welche kürzer ist als die axiale Erstreckung 13 des Außengewindes 23.
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Die Axiallänge L2 des zweiten Gewindeabschnittes 25 ist demgegenüber deutlich kleiner ausgebildet und beträgt beispielsweise lediglich einen Bruchteil der Axiallänge L1 des ersten Gewindeabschnittes 24.
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Von besonderer Bedeutung ist auch, dass die erfindungsgemäße Verschlussanordnung eine Nachjustage, auch nach längeren Zeitabständen, ermöglicht.