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Die Erfindung betrifft ein Implantat.
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Eine bekannte Erkrankung des Menschen ist die Refluxösophagitis (Gastro Esophageal Reflux Disease, GERD), auch oft als Refluxkrankheit oder chronisches Sodbrennen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, die durch den anormal langen Rückfluss von Magensäure in selbige hervorgerufen wird. Ursachen der GERD sind unter anderem ein zu großer Ausstoß von Magensäure, den die Peristaltik der Speiseröhre nicht mehr bewältigen kann, eine beeinträchtige Peristaltik der Speiseröhre, die auch einen normalen Ausstoß an Magensäure nicht richtig zurückführen kann, und eine Fehlfunktion des inneren Schließmuskels, der die Speiseröhre vom Magen trennt.
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Bei vielen älteren Menschen und besonders solchen mit großem Übergewicht ist die Schließwirkung des Mageneingangs zu gering. Dadurch gelangt stark saurer Mageninhalt in die Speiseröhre und führt dort zu chronischen Entzündungen, die sich auch zu Krebs entwickeln können.
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Bei GERD kommt es vor allem nachts, also im Liegen, nach Mahlzeiten oder beim Bücken und Heben von Lasten zu saurem Aufstoßen von Magensaft beziehungsweise Sodbrennen.
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Im Falle einer GERD ist es bekannt, dem Patienten eine fettarme Diät sowie Tabak- und Alkoholkarenz und gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion zu verordnen. Zur Linderung nächtlicher Beschwerden im Liegen ist es bekannt, eine Hochlagerung des Oberkörpers oder ein Schrägstellen des Bettes durchzuführen, oder Keilkissen zu verwenden. Auch ist es für Patienten bekannt, auf spätes Abendessen zu verzichten und zum Beispiel nach 16 bis 18 Uhr keine Nahrung mehr aufzunehmen.
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Als medikamentöse Therapie sind Antazida bekannt, die eine rasche Symptomlinderung bewirken. Für eine Dauertherapie sind Protonenpumpenhemmer bekannt.
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Bekannt ist auch in gravierenden Fällen eine operative Intervention, welche minimalinvasiv beziehungsweise laparoskopisch durchgeführt wird. Hierbei wird die Speiseröhre an der Verbindung zum Magen mittels einer Naht verengt. Die Standardoperationsmethode ist hierbei die Fundoplicatio in der Modifikation nach Nissen-Rosetti. Dabei wird der obere Teil des Magens um die Speiseröhre gezogen und mit Nähten fixiert. So wird eine Manschette gebildet, die die Speiseröhre am Mageneingang auf ihren natürlichen Durchmesser verkleinert. Diese Operationsmethode ist zwar sehr erfolgreich, erfordert aber einen sehr erfahrenen Operateur und dauert vergleichsweise lange.
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Alternativ ist ein von der Bayerischen Forschungsstiftung gefördertes Projekt „Biovalve” bekannt, an dem unter anderem das Klinikum Rechts der Isar in München beteiligt ist. Hier wird ein ringförmiges Implantat außerhalb des Magens, aber innerhalb des Bauchraumes laparoskopisch so platziert, dass es die Speiseröhre im Bereich des Mageneingangs fest umfasst bzw. umschließt. Der Mageneingang wird dadurch auf seinen natürlichen Durchmesser gebracht und der Schließmuskel kann seine Funktion wieder erfüllen. Da das Implantat im radial innenliegenden Bereich eine spezielle geschäumte Struktur aus thermoplastischem Polyurethan aufweist, wächst das Gewebe der Speiseröhre am Innenumfang des Implantats fest, dessen Verrutschen somit ausgeschlossen wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Implantat für einen Patienten vorzuschlagen.
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Die Erfindung beruht auf der Idee, eine Apparatur anzugeben, die nicht in bekannter Weise den Schließmuskel des Magens wieder ertüchtigt, sondern von sich aus den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindert oder zumindest verringert. Die Erfindung beruht auf der grundsätzlichen Idee, ein künstliches Dichtelement für den Mageneingang vorzusehen, welches in der Lage ist, den Mageneingang zu verschließen. Die Erfindung beruht weiterhin auf der Idee, das Öffnen bzw. Schließen des künstlichen Dichtelements mit magnetischer Unterstützung zu kombinieren bzw. eine magnetische Manipulierbarkeit des Dichtelements zu realisieren.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Implantat gemäß Patentanspruch 1. Das Implantat umfasst ein Dichtelement, welches in das Innere des Magens eines Patienten einbringbar ist. Im Mageninneren ist das Dichtelement derart beweglich angeordnet, dass es zwischen einer den Mageneingang freigebenden Freigabeposition und einer den Mageneingang verschließenden Dichtposition wechseln kann.
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Das Implantat umfasst außerdem eine Magnetanordnung. Die Magnetanordnung umfasst zwei Magnetelemente, wobei das erste Magnetelement am Dichtelement angeordnet ist. Das zweite Magnetelement ist so angeordnet, dass es – zumindest wenn sich das Dichtelement in der Dichtposition befindet, das Dichtelement, durch magnetische Wechselwirkung mit dem ersten Magnetelement, mit einer Haltekraft in der Dichtposition hält.
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Mit anderen Worten wirkt also das zweite Magnetelement über das erste Magnetelement auf das Dichtelement ein, um dieses in der Dichtposition am Mageneingang dichtend anzulegen. Die Magnetelemente können hierbei jeweils für sich entweder magnetisierbar oder dauermagnetisch sein.
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Der Mageneingang begrenzt den Magen zur Speiseröhre, der Magenausgang diesen zum Zwölffingerdarm des Patienten hin. Das Dichtelement ist so groß konstruiert, dass es niemals einen Magenein- oder Ausgang eines Patienten passieren kann. So ist sichergestellt, dass das Dichtelement dauerhaft im Magen des Patienten verbleibt. Mit anderen Worten ist daher das Dichtelement in seiner kleinsten Flächendimension so beschaffen, das es größer der größten zu erwartenden Flächendimension des Magenein- beziehungsweise -ausgangs eines Menschen ist. Mit einer minimalen Ausdehnung einer Flächendimension von größer ca. 2 cm kann z. B. das Dichtelement vom Mageninneren aus weder den Mageneingang noch den Magenausgang eines Menschen passieren.
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Aus der Dichtposition ist das Dichtelement gegen die Haltekraft der Magnetanordnung lösbar. Die Haltekraft ist so dimensioniert, dass sie – zum Beispiel zum Zweck der Nahrungsaufnahme – überwindbar ist, um das Dichtelement von der Dichtposition in die Freigabeposition zu bringen. So kann Nahrung aus der Speiseröhre ungehindert in den Magen gelangen.
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Mit anderen Worten wirkt das Dichtelement also als künstlicher magnetischer Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre. Das Implantat wird zum Beispiel mittels eines Gastroskops oder durch Verschlucken in den Magen gebracht. Die Elemente des Implantats werden hierbei in der Regel erst im Magen entsprechend auf ihre endgültige Größe ausgedehnt, um beim Einbringen des Implantats z. B. die Speiseröhre und den Mageneingang passieren zu können. Hier sind Falt-, Klapp-, modulare oder sonstige Techniken denkbar.
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Die Erfindung löst ein sehr häufiges Problem in der Gastroenterologie durch eine preiswerte Lösung eines Implantats. Das Implantat benötigt keine eigene Energieversorgung und ist hinsichtlich der Magnetanordnung so dimensioniert, dass ein Verschließen oder Öffnen des Mageneingangs jederzeit vom Patienten selbst aktiviert oder deaktiviert werden kann oder automatisch erfolgt.
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In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist das zweite Magnetelement außerhalb des Patienten anordenbar. Das zweite Magnetelement kann dann außerhalb des Patienten frei bewegt werden und jeweils in die entsprechende Lage gebracht werden, um das Dichtelement in der Dichtposition mit der Haltekraft zu beaufschlagen. Durch das zweite Magnetelement kann außerdem unter Umständen, je nach Ausrichtung das Dichtelement auch bewusst aus der Freigabe- in die Dichtposition oder umgekehrt gebracht werden. Dies ist z. B. durch eine geeignete Platzierung des zweiten Dichtelements in bestimmten Relativpositionen zum Patienten möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Magnetelement an einem Ruhelager des Patienten anordenbar. In der Praxis installiert der Patient zum Beispiel das zweite Magnetelement in Form eines großen Dauer- oder Elektromagneten an seinem Bett als Ruhelager. Das zweite Magnetelement wird z. B. an einer solchen Stelle und in einer solchen Lage bzw. Position angebracht, die auf eine typische Liegeposition des Patienten abgestimmt ist. Da sich der Patient in der Regel die ganze Nacht in seiner typischen Liegeposition befindet, wirken die Magnetelemente zusammen und das Dichtelement ist die ganze Nacht in der Dichtposition gehalten.
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In einer alternativen Variante dieser Ausführungsform ist das zweite Magnetelement nicht am Ruhelager, sondern am Körper des Patienten anordenbar. Die Anordnung geschieht hierbei am Äußeren des Patienten. Zum Beispiel installiert der Patient ein entsprechendes Magnetelement mit Hilfe eines Bandes oder einer in die Nachtwäsche eingenähten Tasche an seinem Rücken oder seinem Brustkorb. Auch hier ist die Anbringung so gewählt, dass in der entsprechenden Position das zweite Magnetelement das Dichtelement in der Dichtposition hält. Eine derartige Ausführungsform ist von der Liegeposition des Patienten unabhängig und kann auch während des Tages angewendet werden, indem der Patient den zweiten Magneten mit sich trägt.
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Alternativ kann in einer bevorzugten Ausführungsform das zweite Magnetelement auch im Inneren des Patienten anordenbar sein, wobei das Magnetelement hierbei im Bereich des Mageneingangs angeordnet wird. Hierbei existieren zwei Varianten, nämlich das zweite Magnetelement im Inneren des Magens oder außerhalb des Magens, das heißt im Inneren des Bauchraums des Patienten, zu platzieren. Die Anordnung im Mageninneren kann endoskopisch, die Anordnung außerhalb des Magens in der Regel minimalinvasiv ausgeführt werden. Da der zweite Magnet im Bereich des Mageneingangs angeordnet wird, wo sich in der Dichtposition auch das Dichtelement und damit das erste Magnetelement befindet, können hier kleinere und schwächere Magneten als bei der oben genannten Ausführungsform verwendet werden, wenn der Magnet außerhalb des Patienten angeordnet wird, da die Entfernung zum ersten Magnetelement deutlich kleiner ist und damit kleinere, vom zweiten Magneten erzeugte magnetische Feldstärken zur Erzeugung der Haltekraft ausreichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform stellt das erste Magnetelement selbst das Dichtelement dar. Magnetelement und Dichtelement verschmelzen also zu einem einzigen Bauteil. Mit anderen Worten wird ein magnetisches Dichtelement benutzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Magnetsystem so dimensioniert, das die größtmögliche, auf das erste Magnetelement wirkende Anziehungskraft kleiner der Gewichtskraft des Dichtelements ist. Bei der Gewichtskraft ist das erste Magnetelement mit berücksichtigt, da es zusammen mit dem Dichtelement in der Regel ein integrales Bauteil bildet.
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Damit hat das Dichtelement – auch als Magenverschluss bezeichnet – die Tendenz, durch seine Gewichtskraft vom Mageneingang weg nach unten auf den Magengrund zu fallen, wenn sich der Patient in aufrechter Position befindet.
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In einer alternativen Ausführungsform ist das Magnetsystem so dimensioniert, dass die in der Dichtposition auf das erste Magnetelement wirkende Anziehungskraft des Dichtelement dann in der Dichtposition hält, wenn dem Magen keine Nahrung zugeführt wird. Mit anderen Worten bleibt der Mageneingang auch in aufrechter Position des Patienten solange verschlossen, bis dieser Nahrung aufnimmt. Nimmt der Patient Nahrung zu sich, öffnet sich das Dichtelement durch den erhöhten Druck in der Speiseröhre.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement eine Dichte auf, die kleiner derjenigen von durchschnittlicher Magenflüssigkeit beziehungsweise Mageninhalt ist. Auch hier ist gegebenenfalls wieder das Dichtelement zusammen mit dem an ihm befestigten ersten Magnetelement angesprochen. Näherungsweise kann hier als Referenz auch die Dichte von Wasser herangezogen werden. Mit anderen Worten schwimmt das Dichtelement auf der Magenflüssigkeit auf und gelangt so bei sich füllendem Magen automatisch in die Nähe des Mageneingangs, wo das zweite Dichtelement magnetisch anziehend wirkt und so nach der Nahrungsaufnahmen, also nach ausreichender Füllung des Magens mit Magenflüssigkeit, den Mageneingang automatisch verschließt. Mit anderen Worten ist so nach einer Mahlzeit oder wenn der Patient liegt der Verschluss schwimmend an der Oberfläche der Magenflüssigkeit frei beweglich. Die magnetische Kraft des zweiten Magnetelements zieht den Verschluss dann zum Mageneingang und verschließt diesen. Im Liegen gelangt so kein Magensaft mehr in die Speiseröhre.
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Diese Ausführungsform ist gut mit der oben genannten kombinierbar, in der das Dichtelement durch die Gewichtskraft bei sich leerendem Magen in aufrechter Patientenposition vom Mageneingang abfällt.
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In einer alternativen Ausführungsform, die ebenfalls hiermit kombinierbar ist, weist das Dichtelement eine Dichte auf, die größer derjenigen von Magenflüssigkeit ist. In einer aufrechten Position des Patienten sinkt damit der Verschluss auf den Magengrund, der Mageneingang ist zunächst frei, auch wenn der Magen gefüllt ist. Zum Verschließen kann der Patient zum Beispiel kurzzeitig in Rückenlage mit den Beinen das Gesäß anheben. Der Verschluss sinkt dann Richtung Mageneingang und wird dort magnetisch gehalten, bis der Patient wieder eine aufrechte Position einnimmt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement eine Scheibenform auf. Diese ist besonders geeignet, um den ebenfalls runden Mageneingang zu verschließen.
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Ein derartiges Dichtelement kann in einer weiteren Ausführungsform dann an einer Stelle seines Randbereiches nach Art einer Schwenkklappe am Rand des Mageneingangs fixiert werden. Mit anderen Worten wird also das Dichtelement am Mageneingang einseitig befestigt, zum Beispiel angenäht oder geklammert. Das zweite Magnetelement als Gegenmagnet ist dann zum Beispiel ebenfalls am Rand des am Mageneingangs angebracht, jedoch gegenüber der Fixierposition des Dichtelements. Wenn die Speiseröhre leer ist, wird das Dichtelements durch den zweiten Magneten angezogen und bleibt geschlossen. Nimmt der Patient Nahrung zu sich, öffnet sich die Klappe durch den erhöhten Druck in der Speiseröhre.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Implantat ein in einem Öffnungsbetrieb auf mindestens eines der Magnetelemente einwirkendes Öffnungselement auf. Im Öffnungsbetrieb verringert das Öffnungselement die Haltekraft der Magnetelemente oder überkompensiert diese. Hierdurch wird ein Öffnen des Dichtelements erleichtert oder das Dichtelement wird im Öffnungsbetrieb sogar aktiv geöffnet.
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Auch kann so, für den Fall dass sich der aus den beiden Magnetelementen gebildete magnetische Verschluss durch den Druck von durch die Speiseröhre ankommmender Nahrung nicht selbst öffnet, von außen ein Magnet als Öffnungselement in die Nähe des ersten beziehungsweise zweiten Magneten gebracht werden, um die resultierende Anziehungskraft auf das erste Magnetelement zu erniedrigen oder über zu kompensieren, d. h. eine Art Abstoßung in Richtung vom zweiten Magnetelement weg zu bewirken.
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In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist also das Öffnungselement ein magnetisches Öffnungselement, das im Öffnungsbetrieb ein Feld erzeugt, das in der Dichtposition des Dichtelements im Bereich des ersten Magnetelements, also im entscheidenden Wirkbereich des zweiten Magnetelements dem Magnetfeld des zweiten Magnetelements entgegengerichtet ist.
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Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnungen verwiesen. Es zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
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1 einen Magen eines Patienten mit eingesetztem Implantat,
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2 den Patienten aus 1 mit alternativem Implantat im Liegen bzw. auf einem Ruhelager,
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3 den Magen des Patienten aus 1 mit einem alternativen Implantat,
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4 den Patienten aus 1 mit einem alternativen Implantat mit Öffnungselement.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Patienten 2, nämlich dessen Magen 4 mit einem Teil der Speiseröhre 6 und des Zwölffingerdarms 8. An der Grenze zwischen Magen 4 und Speiseröhre 6, also am oberen Magenende befindet sich der Mageneingang 10. Am entgegengesetzten, unteren Ende des Magens 4 befindet sich der zum Zwölffingerdarm 8 führende Magenausgang 12.
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Da der Patient 2 unter Refluxösophagitis (GERD) leidet, ist dieser mit einem erfindungsgemäßen Implantat 14 versorgt. Das Implantat 14 umfasst ein Dichtelement 16, an dem ein erstes Magnetelement 18a angebracht ist.
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Das Dichtelement 16 wurde dem Patienten ins Inneren 17 des Magens 4 eingeführt und ist nun dauerhaft dort angeordnet. Das erste Magnetelement 18a bildet zusammen mit einem zweiten Magnetelement 18b eine Magnetanordnung 20. Das zweite Magnetelement 18b ist in der in 1 gezeigten Ausführungsform innerhalb des Patienten 2, nämlich in dessen Bauchraum, jedoch außerhalb des Magens 4 beziehungsweise der Speiseröhre 6 angeordnet. Es befindet sich im Bereich des Mageneingangs 10 und ist an der Speiseröhre 6 bzw. dem Magen 4 außen befestigt.
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1 zeigt das Dichtelement 16 in einer Dichtposition PD, in der es den Mageneingang 10 zur Speiseröhre 6 hin verschließt. Die Magnetanordnung 20 ist hierbei so dimensioniert, dass durch die magnetische Wechselwirkung zwischen erstem und zweitem Magnetelement 18a, b das Dichtelement 16 mit einer Haltekraft FH in der Dichtposition PD gehalten ist.
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Zum Zweck der Nahrungsaufnahme kann die Haltekraft FH überwunden werden und das Dichtelement 16 aus der gezeigten Dichtposition PD in eine gestrichelt gezeichnete Freigabeposition PF gebracht werden. Dies geschieht dadurch, dass Mageninhalt 22 durch die Speiseröhre 6 und den Mageneingang 10 durch die Peristaltik der Speiseröhre 6 gegen das Dichtelement 16 drückt und dieses vom Mageneingang abhebt. Das erste Magnetelement 18a entfernt sich dadurch vom zweiten Magnetelement 18b, die Anziehungskraft zwischen beiden nimmt ab, das heißt die wirkende Kraft wird geringer als die Haltekraft FH. Die Gewichtskraft FG an Dichtelement 16 und Magnetelement 18a überwiegt schließlich, und das Dichtelement 16 fällt in die Freigabeposition PF, da der Patient aufrecht steht.
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In einer ersten Ausführungsform weisen Dichtelement 16 und erstes Magnetelement 18a insgesamt eine größere Dichte als der Mageninhalt 22 auf. Dann bleibt das Dichtelement 16, wie in 1 gestrichelt gezeichnet, auf dem Grund des Magens 4 liegen, bis der Patient beispielsweise eine Schrägstellung (angehobenes Gesäß im Liegen) einnimmt, so dass das Dichtelement 16 aufgrund seiner Gewichtskraft FG in Richtung des Mageneingangs 10 sinkt. Sobald es in den Wirkbereich des Magnetelements 18b gelangt – die Anziehungskraft der Magnetanordnung 20 überwiegt die Gewichtskraft FG – kehrt es wieder in die in 1 gezeichnete Dichtposition PD zurück. aufgrund der Haltekraft FH. Dort bleibt es z. B., so lange der Patient liegen bleibt.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Implantats 14, bei dem das zweite Magnetelement 18b nicht im Inneren des Patienten 2, sondern an dessen Außenseite, nämlich an dessen Rücken 24 angebracht ist. Dies ist z. B. durch ein Ankleben am Patienten möglich. Auch kann der Patient das Magnetelement 18b z. B. in einer Tasche oder einem Geschirr am Körper tragen. Auch hier erzeugt das Magnetelement 18b eine Haltekraft FH, welche das Dichtelement 16 zusammen mit dem ersten Magnetelement 18a in der Dichtposition PD hält.
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In einer weiteren Alternative ist in 2 außerdem als Ruhelager 26 ein Ausschnitt eines Bettes des Patienten 2 dargestellt. Das Magnetelement 18b ist dann nicht direkt am Patienten 2, sondern (gestrichelt gezeigt) am Ruhelager 26 angebracht, so dass es die Haltekraft FH dann erzeugt, wenn der Patient 2 auf dem Ruhelager 26 in einer üblichen Position, zum Beispiel seiner üblichen Schlaflage, ruht.
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2 zeigt außerdem eine Ausführungsform eines Dichtelements 16, welches mit dem ersten Magnetelement 18a identisch ist. Mit anderen Worten ist das Magnetelement 18a als Dichtelement 16 geformt und stellt ein einziges Bauteil dar.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Implantats 14, bei welchem ein torusförmiges zweites Magnetelement 18b ebenfalls im Bereich des Mageneingangs 10 im Inneren des Patienten 2, nun jedoch im Gegensatz zu 1, auch im Inneren des Magens 4 platziert ist. Das zweite Magnetelement 18b ist beispielsweise an der Magenwand angenäht.
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Außerdem ist hier das Dichtelement 16 zusammen mit dem Magnetelement 18a derart ausgeführt, das dessen Gewichtskraft FG, das heißt das Gewicht beider Elemente, größer der Haltekraft FH zwischen erstem und zweitem Magnetelement 18a, b ist. Im nur halb beziehungsweise nicht mit Mageninhalt 22 gefüllten Magen 4, fällt daher stets das Dichtelement 16 in aufrechter Position des Patienten in Richtung der Erdanziehungskraft, und damit in der Regel vom Mageneingang 10 weg, nach unten.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die Dichte von Dichtelement 16 und Magnetelement 18a außerdem geringer als die des Mageninhalts 22. Füllt sich im Laufe der Nahrungsaufnahme der Magen 4 mit Mageninhalt 22, so schwimmt das Dichtelement 16 auf dem Mageninhalt 22 auf und gelangt allmählich wieder in die Nähe des Mageneingangs 10. Auch hier verschließt dann das Dichtelement 16 den Mageneingang 10 in der Dichtposition PD, sobald es in den Wirkbereich des Magnetelements 18b gelangt. Bei gefülltem Magen 4 haftet dann das Dichtelement 16 am Magnetelement 18b aufgrund der zusätzlichen Auftriebskraft durch den Mageninhalt 22 in der Dichtposition PD an.
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4 zeigt ein Dichtelement 16 in Scheibenform, welches an einer Umfangsposition seines Randbereiches 28 nach Art einer Schwenkklappe am Rand 30 des Mageneingangs 10 fixiert, zum Beispiel angenäht ist. Dort ist also eine Art Klappengelenk gebildet. An der gegenüberliegenden Seite des Klappgelenks ist am Dichtelement 16 das erste Magnetelement 18a befestigt.
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In der in 4 gezeigten Position ist das Dichtelement 16 in eine Freigabeposition PF geschwenkt, da während eines Schluckvorgangs Mageninhalt 22 in den Magen 4 strömt. Ist der Schluckvorgang des Patienten 4 zu Ende, strömt also kein Mageninhalt 22 mehr nach. Ebenfalls am Rand 30 ist an einer dem Klappengelenk etwa gegenüberliegende Umfangsposition des Mageneingangs 10 das Magnetelement 18b angebracht. Durch dessen magnetische Anziehung auf das Magnetelement 18a wird wieder die Haltekraft FH erzeugt, woraufhin das Dichtelement 16 nach Art einer Schwenkklappe in die gestrichelt gezeigte Dichtposition PD schwenkt und den Mageneingang 10 wieder verschließt.
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4 zeigt in einer weiteren Ausführungsform ein zusätzliches Öffnungselement 32 des Implantats 14, welches im Außenraum 34, also außerhalb des Patienten 2 angeordnet ist bzw. dort bedient wird. Das Anhalten des Öffnungselements 32 in der in 4 gezeigten Position an den Patienten 2 bedeutet einen Öffnungsbetrieb BO. In diesem erzeugt es eine Öffnungskraft FO, welche die Haltekraft FH überkompensiert und daher das klappenförmige Dichtelement 16 in die gezeigte Freigabeposition PF bewegt. So kann ein Einströmen von Mageninhalt 22 durch Anhalten des Öffnungselements 32 erleichtert werden.
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Mit anderen Worten erzeugt das Öffnungselement 32 eine Öffnungskraft FO in Form eines Magnetfeldes, welches dem Magnetfeld des Magnetelements 18b im in 4 gezeigten Bewegungsbereich des Magnetelements 18a entgegengerichtet ist und damit die Haltekraft FH überkompensiert.